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RSA-Verfahren: Bestimmung der Faktorisierung von n aus Kenntnis ...

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<strong>RSA</strong>-<strong>Verfahren</strong>:<br />

<strong>Bestimmung</strong> <strong>der</strong> <strong>Faktorisierung</strong> <strong>von</strong> n <strong>aus</strong><br />

<strong>Kenntnis</strong> <strong>von</strong> n, e, d<br />

Ist 2 s die größte 2-Potenz, die ed − 1 teilt, k = (ed − 1)/2 s , so beruht die<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit des in <strong>der</strong> Vorlesung vorgestellten probabilistischen<br />

Algorithmus zur <strong>Faktorisierung</strong> <strong>von</strong> n (= p · q) auf folgendem Satz:<br />

Satz<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> zu n teilerfremden Zahlen a mit 1 ≤ a ≤ n − 1, für die<br />

o((a mod p) k ) ≠ o((a mod q) k ) gilt, ist wenigstens (p − 1)(q − 1)/2.<br />

(Die Ordnungen beziehen sich auf die Gruppen Z p ∗ bzw. Z q ∗ .)<br />

Beweis:<br />

Die Gruppen Z ∗ p und Z ∗ q sind zyklisch <strong>der</strong> Ordnung p − 1 bzw. q − 1. (Die<br />

multiplikativen Gruppen endlicher Körper sind immer zyklisch; einen Beweis<br />

findet man z.B. im Buch <strong>von</strong> Buchmann, Abschnitt 2.20, o<strong>der</strong> in jedem<br />

Algebra-Lehrbuch.)<br />

Sei v ∈ {1, . . . , p − 1} mit Z ∗<br />

p =< v > und sei w ∈ {1, . . . , q − 1} mit<br />

Z ∗ q =< w >.<br />

Nach dem Chinesischen Restsatz existiert ein h, 1 ≤ h ≤ n = p · q mit<br />

h ≡ v mod p und h ≡ w mod q. Dann ist also o(h mod p) = p − 1 und<br />

o(h mod q) = q − 1.<br />

1. Fall: o((h mod p) k ) > o((h mod q) k )<br />

Da p − 1 ein Teiler <strong>von</strong> ϕ(n) und ϕ(n) ein Teiler <strong>von</strong> ed − 1 ist, ist ed − 1 =<br />

(p−1)r für ein r ∈ N. Es folgt ((h mod p) k ) 2s = (h mod p) k2s = (h mod p) ed−1<br />

= (h mod p) (p−1)r ≡ 1 mod p. Also ist o((h mod p) k ) = 2 i für ein i ≤ s (siehe<br />

Satz über Ordnungen <strong>von</strong> Elementen endlicher Gruppen, Teil b)). Analog ist<br />

o((h mod q) k ) = 2 j mit j < i.<br />

Sei x eine ungerade Zahl in {1, . . . , p − 1} und sei y ∈ {0, . . . , q − 2}. Nach<br />

dem Chinesischen Restsatz gibt es ein a, 1 ≤ a < n = p·q, mit a ≡ h x mod p<br />

und a ≡ h y mod q.<br />

Dann ist o((a mod p) k ) = o((h mod p) xk ), also o((a mod p) k ) = o((h mod p) k )<br />

(siehe Satz über Ordnungen <strong>von</strong> Elementen, Teil c)).<br />

An<strong>der</strong>erseits ist ((a mod q) k ) 2j = (a mod q) k·2j ≡ (h mod q) yk·2j ≡ 1 mod q,<br />

d.h. o((a mod q) k ) ≤ o((h mod q) k ) (siehe Satz über Ordnungen <strong>von</strong> Elementen,<br />

Teil b)). Also ist o((a mod p) k ) > o((a mod q) k ).<br />

Es ist klar, dass für jede <strong>der</strong> (p − 1)(q − 1)/2 möglichen Wahlen <strong>von</strong> (x, y)<br />

die zugehörigen Zahlen a < n paarweise verschieden sind. Damit folgt die<br />

Behauptung in diesem Fall.<br />

2. Fall: o((h mod p) k ) < o((h mod q) k )<br />

Analog zum ersten Fall.


3. Fall: o((h mod p) k ) = o((h mod q) k )<br />

Wie zu Beginn des ersten Falles sieht man, dass o((h mod p) k ) =<br />

o((h mod q) k ) = 2 i , i ≤ s. Dabei ist i ≥ 1 (siehe Satz über Ordnungen<br />

<strong>von</strong> Elementen, Teil c)), da k ungerade ist und p − 1 o<strong>der</strong> q − 1 gerade ist<br />

(in unserem Fall dann sogar beide).<br />

Ist x eine ungerade Zahl in {0, . . . , p − 2} und y eine gerade Zahl in<br />

{0, . . . , q − 2}, so existiert nach dem Chinesischen Restsatz ein a,<br />

1 ≤ a ≤ n = p · q, mit a ≡ h x mod p und a ≡ h y mod q. Wie im ersten<br />

Fall sieht man, dass o((a mod p) k ) = o((h mod p) k ).<br />

An<strong>der</strong>erseits ist ((a mod q) k ) 2i−1 ≡ ((h mod q) yk ) 2i−1 ≡ ((h mod q) k ) y·2i−1 ≡<br />

1 mod q, da y gerade und daher 2 i ein Teiler <strong>von</strong> y2 i−1 ist.<br />

Also ist o((a mod q) k ) < o((a mod p) k ).<br />

Wählt man x als gerade Zahl in {0, . . . , p − 2} und y als ungerade Zahl in<br />

{0, . . . , q − 2}, so verläuft das Argument analog. Für jede dieser insgesamt<br />

(p − 1)(q − 1)/2 möglichen Wahlen <strong>von</strong> (x, y) sind die zugehörigen Zahlen<br />

a < n verschieden.<br />

Damit ist <strong>der</strong> Beweis vollständig.

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