20.01.2015 Aufrufe

Studie: Marktinfo Oberflächennahe Geothermie. (Paketangebot)

<p>Frankreich, Türkei und Schweden - Studien informieren über Marktchancen für oberflächennahe Geothermie.</p> <p>Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a></p>

<p>Frankreich, Türkei und Schweden - Studien informieren über Marktchancen für oberflächennahe Geothermie.</p>
<p>Alle Publikationen zum herunterladen oder bestellen unter <a href="http://www.dena.de/publikationen">www.dena.de/publikationen</a></p>

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<strong>Studie</strong><br />

MARKTINFO FRANKREICH –<br />

OBERFLÄCHENNAHE GEOTHERMIE<br />

dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystem<br />

www.exportinitiative.bmwi.de bzw. www.exportinitiative.de


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Regenerative Energien<br />

Chausseestraße 128 a<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: + 49 (0)30 72 61 65-600<br />

Telefax: + 49 (0)30 72 61 65-699<br />

E-Mail: info@dena.de<br />

Internet: www.dena.de<br />

Konzeption/ Erstellung/ Redaktion:<br />

Angelika Baur<br />

November 2013<br />

Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena.<br />

Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt<br />

keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden<br />

materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />

unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches<br />

oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />

Offizielle Websites<br />

www.exportinitiative.de<br />

www.renewables-made-in-germany.com<br />

2


INHALTSVERZEICHNIS (1/2)<br />

Ziele der <strong>Studie</strong>…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 5<br />

Methodik und Vorgehen………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 6<br />

Umweltanalyse……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 7<br />

• Allgemeine Basisdaten – Frankeich ..……………………………………………………………………………………………………………………………..... 8<br />

• Energie- & Wärmemarkt…………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 9<br />

• Natürliches Potenzial: Klimatische Bedingungen und geothermische Vorkommen……………………………………………………….…….... 10<br />

• Technisches Potenzial: Charakteristik des Gebäudebestands und des Heizungsmarkts………………………………………………….……... 11<br />

• Politische Ausbauziele…………….……………………………………………………………………………………………………………………………….……... 13<br />

Nachfrage- & Angebotsseite..…………………………………………………………………………………………………………………………………………….…. 14<br />

• Nachfrageseite: Struktur des französischen Absatzmarkts .……………………………………………………………………………………….……….. 15<br />

• Prognose zum künftigen Marktwachstum..…….……..…………….……..…………….………………………………………………………………….…... 17<br />

• Übersicht der Kundengruppen und Hauptcharakteristika………………………………………………………………………………………………..... 18<br />

• Angebotsseite: Branchenstruktur und Distributionswege ……..………….…..………………………………………………………………………...... 20<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS (2/2)<br />

Genehmigungsverfahren, Fördermechanismen und Investitionskosten ……………………………….…………………………………………………. 22<br />

• Genehmigungsverfahren………………………………………………………………………………………………………………………………………………... 23<br />

• Fördermechanismen ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………... 24<br />

• Investitionskosten..……………….….………………………………………………………………………………………………………………………………….... 27<br />

Zusammenfassung……..………………………………….……………………………….………………………………………………………………………………..… 28<br />

Kontakte & Kooperationspartner……………………………………………………………………………………………………………………………………….... 30<br />

Quellenverzeichnis ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 34<br />

4


ZIELE DER STUDIE<br />

• Der französische Heizungsmarkt befindet sich im Wandel. Grund hierfür sind die ab Januar 2014 geltende CO2-Steuer auf fossile<br />

Energieträger, die Ausweitung strenger Energieeffizienzvorschriften für Wohn- und Nichtwohngebäude und die Lancierung eines<br />

breit angelegten Sanierungsprogramms für den Gebäudebestand im Herbst 2013. Hierdurch eröffnen sich Absatzchancen für<br />

Erdwärmepumpen zur Nutzung oberflächennaher <strong>Geothermie</strong>. Insbesondere die Erhöhung der Fördermittel für die<br />

Energieeffizienz macht den Einsatz von Erdwärmepumpe, im Neubau sowie im Bestand, für französische Kunden immer<br />

attraktiver.<br />

• Ziel der <strong>Studie</strong> ist es, deutschen Unternehmen genau jene Informationen zum französischen Erdwärmepumpenmarkt zur<br />

Verfügung zu stellen, die sie für eine effektive und effiziente Planung des Markteintritts benötigen.<br />

• Um gezielt Absatzpotenziale, insbesondere in aufstrebenden Wachstumsmärkten erschließen zu können, stellt die <strong>Studie</strong> die<br />

spezifischen Rahmenbedingungen des Energiemarkts, die Wettbewerbslandschaft, den rechtlichen Rahmen der Geschäftstätigkeit<br />

sowie Förderungsmöglichkeiten für Erdwärmepumpen vor.<br />

• Die <strong>Studie</strong> gliedert sich in einen theoretischen Analyseteil (Kapitel „Umweltanalyse“ mit Key-Facts zum Energie- und Wärmemarkt<br />

bzw. Kapitel „Nachfrage- & Angebotsseite“) und einen praktischen Teil (Kapitel „Genehmigungsverfahren, Fördermechanismen,<br />

Finanzierung“ bzw. „Zusammenfassung“). Auf diese Weise werden dem Leser zunächst die theoretischen Hintergründe und<br />

Rahmenbedingungen vermittelt. Im praktischen Teil werden relevante Aspekte für den tatsächlichen Markteintritt und die<br />

Fördermechanismen behandelt.<br />

• Die <strong>Marktinfo</strong> wird im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) veröffentlicht und bildet einen Teil des dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystems. Dieses stellt für die deutsche Branche detailtiefe,<br />

technologie- und marktspezifische Informationen zu interessanten Exportmärkten zur Verfügung.<br />

5


METHODIK UND VORGEHEN<br />

• Die untersuchten Themengebiete wurden auf Vorschlag der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Abstimmung mit dem BMWi sowie<br />

Vertretern der deutschen <strong>Geothermie</strong>- und Wärmepumpenbranche festgelegt.<br />

• Die Inhalte der vorliegenden <strong>Studie</strong> basieren auf einer umfangreichen Sekundärdatenrecherche in internen und externen Quellen, die<br />

von der dena durchgeführt wurde.<br />

• Interne Quellen: Umfangreiche Datensätze u. a. aus vielfältigen von der dena veröffentlichten Publikationen (z. B.<br />

Marktreports, Länderprofile) und der internen Ländermarkt-Datenbank.<br />

• Externe Quellen: Darüber hinaus wurden Daten aus einer Vielzahl von Fachpublikationen zu energiemarktspezifischen Themen<br />

im internationalen Kontext herangezogen (z. B. Renewable Energy Outlook, EurObserv'ER Barometer, Geothermische<br />

Energie).<br />

• Die Ergebnisse der Sekundärrecherche wurden durch Experteninterviews verifiziert.<br />

• Zur besseren Veranschaulichung der Attraktivität des französischen Erdwärmepumpenmarkts enthält die <strong>Studie</strong> ein Kapitel<br />

„Zusammenfassung“. Hier wird der jeweilige Indikator (z. B. Energiemarkt, technisches Potenzial) abschließend kurz und prägnant<br />

dargestellt.<br />

• Die <strong>Studie</strong> ist zudem mit Hinweisen und Expertentipps versehen, um besonders praxisrelevante Aspekte hervorzuheben und auf<br />

mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten hinzuweisen.<br />

Verwendete Icons<br />

Besondere Fakten und Hinweise (aus Sekundär- und Primärquellen), die es in Bezug auf den französischen Markt zu beachten gilt.<br />

Informationen aus Experteninterviews (Interviewzeitraum: Oktober 2013)<br />

6


UMWELTANALYSE


ALLGEMEINE BASISDATEN – FRANKREICH<br />

Allgemeine Basisdaten (Jahr: 2012)<br />

Landesfläche<br />

Bevölkerungszahl<br />

Landessprache<br />

Staatsform<br />

Administrative Gliederung<br />

543.965 km²<br />

66 Mio.<br />

Französisch<br />

Republik<br />

27 Regionen, 101 Départements*<br />

BIP/ BIP pro Kopf 1.994 Mrd. € / 30.523 €<br />

Gesamtanzahl der<br />

Wohngebäude<br />

Anzahl an Neubauten (im Jahr<br />

2012)<br />

33,2 Mio.<br />

495.500 genehmigte Bauanträge<br />

346.500 Gebäude im Bau<br />

Politische Karte Frankreichs mit Regionen<br />

Relatives<br />

Wirtschaftswachstum<br />

Staatshaushalt (Schätzung)<br />

Inflationsrate (Schätzung) 2,2 %<br />

2012: 0 %, 2013: 0,1 % (Schätzung)<br />

Ausgaben: 56 % des BIP<br />

Einnahmen: 50,8 % des BIP<br />

Arbeitslosenquote (Feb. 2013) 10,8 %<br />

Quellen: Eurostat (2012), Logis Neuf (2012), INSEE (2012a)<br />

* Die von 1 bis 101 nummerierten Gebiete stellen die französischen Départements dar.<br />

Diese sind vergleichbar mit den deutschen Landkreisen.<br />

Quelle: MyGeo (2012)<br />

8


ENERGIE- & WÄRMEMARKT: ANTEIL ERDWÄRMEPUMPEN<br />

Primärenergieverbrauch in Prozent (Gesamt 2011: 3.074,9 TWh)<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

7,4 %<br />

Nicht-erneuerbare<br />

Abfälle<br />

0,5 %<br />

Kohle<br />

4 %<br />

Gas<br />

15 %<br />

Öl<br />

31 %<br />

Kernenergie<br />

42 %<br />

Quelle: MEEDDM (2013)<br />

EE-Primärenergieerzeugung in TWh (Gesamt 2011: 226,8 TWh)<br />

Holz; 103,5<br />

Andere; 38,4<br />

Biogas; 3,5<br />

Landwirt. Abfall; 3,5<br />

ST und PV; 2,3<br />

<strong>Geothermie</strong>; 1,2<br />

Bio-Abfälle<br />

(Müllverbrennung);<br />

15,1<br />

• Frankreichs Primärenergieverbrauch wird aktuell stark von den<br />

fossilen Energiequellen und vor allem der Kernenergie dominiert.<br />

• Der Endenergieverbrauch betrug 2010 1.973,6 TWh, der Anteil der<br />

Wärme lag bei ca. 50 % (986,8 TWh).<br />

• Die Wärmeerzeugung setzt sich aus Strom (42 %), Öl (33 %), Gas<br />

(13 %), Fernwärme (6 %) und „anderen Quellen“* (6 %)<br />

zusammen.<br />

• Der Strompreis ist im Vergleich mit Deutschland noch niedrig (ø<br />

13,3 € Ct. / kWh inkl. Steuern), der Gaspreis liegt bei 7,1 € Ct. /<br />

kWh (inkl. Steuern).<br />

• Seit 2009 sind die Energiepreise pro kWh stark gestiegen, für<br />

Strom um 28 %, für Gas um 20 % und für Erdöl um 40 %.<br />

• Gemäß den französischen Ausbauplänen für erneuerbare Energien<br />

(EE) bis 2020** soll der EE-Anteil am Bruttoendenergieverbrauch<br />

23 % betragen.<br />

• 2011 lag der EE-Anteil am Endenergiebedarf mit 13,1 %* etwas<br />

unter dem für dieses Jahr geplanten Wert von 13,5 %. Das Defizit<br />

ist auf eine Untererfüllung im Wärmebereich zurückzuführen.<br />

• Im EU-Vergleich (Jahr 2011) steht Frankreich bei der Nutzung der<br />

Erdwärmepumpen mit ca. 1.840 MWth an installierter Kapazität<br />

(Stand: 2012) hinter Schweden, Deutschland und Finnland an<br />

vierter Stelle.<br />

Wärmepumpen;<br />

15,1<br />

Biokraftstoffe;<br />

24,4<br />

Wasser; 45,4<br />

Wind; 12,8<br />

* Hierunter fallen auch Wärmepumpen. Der spezifische Anteil der Erdwärmepumpen ist<br />

nicht ausgewiesen.<br />

** Die Ziele wurden im „Grenelle de l’environnement“ (Umwelt-Aktionsplan) und im National<br />

Renewable Energy Action Plan (NREAP) definiert.<br />

Quellen: MEEDDM (2013), EurObserv'ER (2012), CETE (2011), DeDietrich (2012)<br />

Quelle: MEEDDM (2013) 9


NATÜRLICHES POTENZIAL: KLIMATISCHE BEDINGUNGEN UND<br />

GEOTHERMISCHE VORKOMMEN<br />

Klimatische Bedingungen<br />

• Im Vergleich zu Deutschland ist das Klima verhältnismäßig mild.<br />

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 10°C im Norden<br />

und 16 °C an der Mittelmeerküste.<br />

• Die Heizperiode geht vom 15. Oktober bis zum 15. April. In den<br />

Wintermonaten liegen die Temperaturen zwischen -1,5 und 15°C.<br />

Am kältesten sind der Nordosten, die Alpen und das Zentralmassiv.<br />

Durchschnittstemperatur<br />

2010<br />

Geothermische Vorkommen<br />

• Die oberflächennahe Temperatur liegt in Frankreich bei 10 bis 14 °C<br />

und ist somit für die Anwendung von Wärmepumen geeignet.<br />

• Die Regionen Île de France (Pariser Becken), Elsass und Aquitaine<br />

bieten besonders gute Voraussetzungen für die Nutzung von<br />

oberflächennaher und tiefer <strong>Geothermie</strong>.<br />

• Im Süden des Landes gibt es umfangreiche thermale Quellen.<br />

***<br />

*<br />

**<br />

Werte in °C<br />

Quelle: Cyberclimato (2010)<br />

* Tiefengrundwasserfließgebiete<br />

** Tiefengeothermische Vorkommen<br />

*** Thermalquellen<br />

Quellen: SER (2012), <strong>Geothermie</strong>-Perspectives (2013)<br />

10


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

GEBÄUDEBESTANDS<br />

• 2012 gab es in Frankreich 33,2 Mio. Wohngebäude, die jährliche<br />

Wachstumsrate lag bei einem Prozent.<br />

• Dabei handelt es sich um 56 % Einfamilienhäuser (überwiegend im<br />

ländlichen Raum) und 44 % Mietwohngebäude*.<br />

• Die Eigentümerquote im Wohnbereich lag 2010 bei 58,2 %.<br />

• Der Gebäudebestand gliedert sich in drei Hauptklassen: Altbau (vor<br />

1948), Bestand aus den Trente Glorieuses (1948 - 1975 ), Bestand<br />

gemäß RT-Vorgaben** (seit 1975).<br />

• Der Großteil der Wohngebäude (ca. 56 %) wurde vor 1975 gebaut.<br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

12 %<br />

Wohngebäudebestand<br />

56 % 59 %<br />

12 %<br />

9 % 9 %<br />

9 % 8 %<br />

14 % 13 %<br />

Gebäudeanteil nach<br />

Baujahr (27 Mio., 2010)<br />

Energieverbrauch nach<br />

Baujahr (483 TWh, 2010)<br />

Vor 1975<br />

1975 - 1981<br />

1982 - 1989<br />

1990 - 1998<br />

Nach 1999<br />

Handlungsbedarf: Wärme in privaten Wohngebäuden<br />

• Alarmierend ist der extrem hohe Energiebedarf der privaten<br />

Wohngebäude und des tertiären Sektors* in Frankreich.<br />

• 44 % des Endenergiebedarfs des Landes wurden 2012 durch den<br />

Gebäudesektor verbraucht. Zwei Drittel des Bedarfs sind den<br />

privaten Wohngebäuden zuzuordnen, nur ein Drittel dem<br />

Tertiärsektor.<br />

• Bedingt durch ein rasantes wirtschaftliches Wachstum und einen<br />

wachsenden Immobilienpark hat sich der Energiebedarf der<br />

privaten und der tertiären Gebäude von 1970 bis 2012 um mehr als<br />

40 % erhöht.<br />

• Der Energiebedarf dieser Gebäude gliedert sich wie folgt: 65 %<br />

entfallen auf die Raumbeheizung, 12 % auf die<br />

Brauchwassererwärmung und 23 % auf den Stromverbrauch<br />

(z. B. für Beleuchtung und Klimatisierung).<br />

Energiebedarf privater und tertiärer Gebäude (Stand: 2012)<br />

Warmwasser<br />

12 %<br />

Strom<br />

23 %<br />

Heizung<br />

65 %<br />

* In Großstädten (> 100.000 Haushalte) ist der Anteil der kollektiven Wohngebäude ><br />

90 %.<br />

** Bau gemäß der technischen Vorgaben der ersten „Réglementation Thermique“<br />

Quellen: INSEE (2012b), Logis Neuf (2012), ADEME (2012)<br />

* Der tertiäre Sektor umfasst öffentliche und private Dienstleistungen.<br />

Quellen: MEEDDM (2012b), MEEDDM (2013), ADEME (2012)<br />

11


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

HEIZUNGSMARKTS<br />

• Im Heizungsmarkt für den Wohnbereich Frankreichs überwiegen Zentralheizungen (ca. 90 %, 2012).<br />

• Die bestehenden Heizsysteme setzen sich zu zwei Dritteln aus Strom- und Gasheizungen zusammen. Das verbleibende Drittel teilt sich auf in<br />

Systeme auf Basis von Heizöl, Fernwärme (4 % der Eigenheime), Flüssiggas, Holz und <strong>Geothermie</strong> (ca. 1 %).<br />

• 2011 waren Erdwärmepumpen mit einer Gesamtkapazität von 1.850 MW installiert.<br />

Heizsysteme im Altbau<br />

• Im Gebäudealtbestand Frankreichs (vor 1975) dominieren Erdöl-,<br />

Gas- und Stromheizungen.<br />

• Mobilisiert durch den Stromversorger EDF wurde der<br />

Gebäudebestand aus den Baujahren 1975 – 2000 nach dem Credo<br />

„Tout électrique“* überwiegend mit Elektroheizungen bestückt.<br />

• Wegen der geringen Effizienz der alten Heizsysteme drängt im<br />

Bereich der Sanierung der Austausch von alten Erdöl- und<br />

Stromheizungen.<br />

Heizsysteme in Neubauten des Jahres 1975<br />

(insges. 441.000 Wohngebäude)<br />

Fernwärme<br />

5 %<br />

Strom<br />

19 %<br />

Holz Kohle<br />

2 % 3 %<br />

Erdöl<br />

40 %<br />

Heizsysteme im Neubau<br />

• Noch im Jahr 2010 wurden bei Neubauten überwiegend<br />

Elektroheizungen verbaut (59, 2 %). An zweiter Stelle folgen<br />

Gasheizungen mit 36,8 % und Fernwärme mit 3,3 %.<br />

• Durch die neuen Effizienzvorgaben der Réglementation<br />

Thermique 2012, vom 1. Januar 2013 gehören Gas- bzw. EE-<br />

Heizsysteme zum künftigen Baustandard, was höhere<br />

Absatzchancen für diese Systeme eröffnet.<br />

Heizsysteme in Neubauten des Jahres 2010<br />

(insges. 291.000 Wohngebäude)<br />

Fernwärme<br />

3,3 %<br />

Holz<br />

0,2 %<br />

Kohle<br />

0,2 %<br />

Erdöl<br />

0,2 %<br />

Gas<br />

36,8 %<br />

LNG<br />

0,2 %<br />

Gas<br />

31 %<br />

LNG<br />

1 %<br />

* Energie- und Wärmeerzeugung ausschließlich auf Basis von Strom<br />

Quellen: MEEDDM (2012b), ADEME (2012)<br />

Strom<br />

59,2 %<br />

Quellen: MEEDDM (2012b), Actu-Environnement (2012), ADEME (2012)<br />

12


POLITISCHE AUSBAUZIELE: ENERGETISCHE OPTIMIERUNG DER<br />

GEBÄUDE<br />

• Gemäß des NREAP* soll der Gebäudesektor zur Erreichung eines EE-Anteils von 23 % am Endenergiebedarf bis 2020 beitragen.<br />

• Außerdem definieren die Grenelle-Umweltziele weitere Vorgaben für Gebäude und die Nutzung von EE-Heizsystemen. Konkrete<br />

Maßnahmen zur Erreichung der Grenelle-Umweltziele wurden im September 2013 im Rahmen des „Plan de Rénovation Thermique“<br />

festgelegt. In diesem Kontext soll der Ausbau der Nutzung von Erdwärmepumpen vorangetrieben werden.<br />

Übersicht<br />

Grenelle-<br />

Umweltziele<br />

Plan de<br />

Rénovation<br />

Thermique<br />

Oberziele • Ziel ist die Reduktion des Energieverbrauchs des kompletten Gebäudebestands um 38 % bis 2020<br />

(Grenelle-Gesetz 1).<br />

• Außerdem soll die Wärmeproduktion auf Basis der <strong>Geothermie</strong> (oberflächennahe und tiefe <strong>Geothermie</strong>)<br />

von 2006 bis 2020 um das Sechsfache erhöht werden (Grenelle-Gesetz 2).<br />

Sanierungsziele<br />

• Im Wohnbereich wurde ein Zielwert von 500.000 energetischen Sanierungen jährlich bis 2017 festgelegt.<br />

• Für Gebäude des tertiären Sektors gilt die Verpflichtung zur energetischen Sanierung ohne konkreten<br />

Zielwert (Grenelle-Gesetz 2).<br />

Neubauziele • Seit 2012 gilt im Neubau ein Niedrigenergiegebäudestandard, ab 2020 müssen Neubauten dem Plus-<br />

Energie-Standard entsprechen (Grenelle-Gesetz 1 & 2, EU-Energieeffizienz-Richtlinie).<br />

• Der im September 2013 veröffentlichte Sanierungsplan stellt die Maßnahmen vor, durch die die Grenelle-Ziele (Gesetz 1 &<br />

2) der ökologischen Sanierung von 500.000 Wohngebäuden jährlich bis 2017 (gegenüber 150.000 sanierten Gebäuden in<br />

2012) erreicht werden sollen.<br />

• Neben der Erhöhung von Beihilfen und Prämien (siehe Folie „Fördermechanismen“) beinhaltet der Plan die Bereitstellung<br />

eines gesammelten Informations- und Beratungsdiensts für die Verbraucher.<br />

Weitere Informationen zum „Plan de Rénovation Thermique“ liefert das folgende Informationsportal: www.renovation-infoservice.gouv.fr<br />

* NREAP: National Renewable Energy Action Plan<br />

Quellen: MEEDDM (2013), NREAP (2010), Plan Bâtiment Durable (2013), Le Figaro (2013)<br />

13


NACHFRAGE- UND ANGEBOTSSEITE


MWth<br />

STRUKTUR DES FRANZÖSISCHEN ABSATZMARKTS:<br />

HISTORISCHE MARKTENTWICKLUNG<br />

• Die Nutzung der Wärmepumpen, darunter der Erdwärmesysteme,<br />

begann in Frankreich in den 1970er Jahren im Zuge der Ölkrise.<br />

• Nach einem sehr schwachen Wachstum in den 1980er und 1990er<br />

Jahren, bedingt durch sehr niedrige Energiepreise, kann man erst seit<br />

2004 eine Marktbelebung im Bereich Wärmepumpen beobachten.<br />

• Von 2006 bis 2008 haben sich die jährlichen Verkaufszahlen für<br />

Wärmepumpen vervierfacht, auf ca. 153.000 Systeme (alle Arten) in<br />

2008.<br />

• Wegen des allgemein schwachen Neubaumarkts* als Folge der<br />

allgemeinen Wirtschaftskrise kam es auch bei den Erdwärmepumpen in<br />

den letzten Jahren zu einem Markteinbruch. Von ca. 20.000 Systemen<br />

in 2008 sank die Zahl auf 7.750 verkaufte Erdwärmesysteme (50 MW)<br />

in 2011 und 6.450 Systeme (40 MW) in 2012 (siehe Grafik zum<br />

Marktwachstum).<br />

• Im Vergleich zu Luft-Luft- bzw. Luft-Wasser-Wärmepumpen hat die<br />

Erdwärmepumpe nur einen sehr geringen Marktanteil (siehe Grafik<br />

rechts unten).<br />

• Gemäß dem Branchenverband AFPG lag die installierte Kapazität aller<br />

Erdwärmepumen in 2012 bei ca. 1.840 MWth.<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

Jährlicher Zubau<br />

1.250<br />

950<br />

Marktwachstum Erdwärmepumpe in MWth<br />

Kumulierte installierte<br />

Kapazität<br />

1.000<br />

1.500<br />

1.750<br />

250 250 250<br />

Absatz Wärmepumpen in 2012 (Gesamt: 175.477 Stück)<br />

Erdwärmepumpen<br />

4 %<br />

1.800 1.840<br />

200 50 50<br />

50 40<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Quelle: AFPG (2012)<br />

Jahr<br />

Wegen der höheren Investitionskosten sind Erdwärmepumpen im<br />

Vergleich mit Holz-, Gas oder Luft-Luft-Systemen generell im Nachteil.<br />

Der Branchenverband AFPG sieht die geplanten vereinfachten<br />

Genehmigungsverfahren für Erdwärmepumpen als Chance für ein<br />

stärkeres künftiges Wachstum (siehe Folie „Genehmigungsverfahren“).<br />

Quellen: IZW-Bericht (2009), Uniclima (2012), AFPG (2012), AFPG (2013)<br />

Quelle: AFPAC (2013b)<br />

Luft-Luft-<br />

Wärmepumpen<br />

46 %<br />

Luft- / Wasser-<br />

Wärmepumpen<br />

30 %<br />

Warmwasser-<br />

Wärmepumpen<br />

20 %<br />

15


STRUKTUR DES FRANZÖSISCHEN ABSATZMARKTS: ANWENDUNG<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

5.400<br />

Erdwärmepumpsysteme Charakteristika der Anwendung<br />

Erdwärmekollektoren<br />

Erdwärmesonden<br />

Grundwasser-WP<br />

Sondenfeld*<br />

Erdwärmekollektoren<br />

und -sonden<br />

Grundwasser-WP<br />

3.600<br />

6.800<br />

4.900<br />

Anzahl jährlich installierter Erdwärmepumpen<br />

von 2003 bis 2012: insgesamt 127.000<br />

7.800<br />

5.400<br />

9.600 9.600<br />

8.850 9.000<br />

11.530<br />

7.900<br />

4.400<br />

9.950<br />

Meist verbreiteter Anlagentyp bei Privatkunden im Neubau<br />

Wegen höherer technischer Anforderungen und Kosten<br />

(Bohrung) weniger verbreitet<br />

Anwendung im tertiären Bereich, hydrogeologische Vorgaben<br />

sind zu beachten<br />

Nutzung bei hohem Wärmebedarf, z. B. im tertiären Sektor<br />

Erdberührte Betonbauteile* Vgl. Erläuterungen zum „Sondenfeld“<br />

2.300<br />

6.650<br />

5.900<br />

4.800<br />

1.850 1.650<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

* Existierende Anlagen dieses Typs wurden aufgrund ihrer geringen Anzahl in der oberen Grafik der<br />

Kategorie „Erdwärmesonden“ zugeordnet.<br />

Quelle: SER (2012)<br />

• Erdwärmepumpen werden hauptsächlich als<br />

Heizwärmeerzeuger in Wohngebäuden verwendet.<br />

• Die Installation von Erdwärmepumpen erfolgt<br />

überwiegend im Neubau.<br />

• Bis 2008 wurden größtenteils Erdwärmekollektoren<br />

und -sonden verbaut, seit 2008 überwiegen<br />

Grundwasserwärmepumpen. Dieser Anstieg ging auf<br />

vermehrte Installationen im tertiären Bereich zurück*.<br />

Der Großteil der verbauten Erdwärmeanlagen ist seit<br />

weniger als zehn Jahren in Betrieb.<br />

• Im Altbau sind Erdwärmepumpsysteme (alle Arten)<br />

bislang wegen der umfangreichen Baumaßnahmen<br />

weniger präsent.<br />

• Die technischen Vorgaben für die Realisierung von<br />

Erdwärmepumpen haben sich durch die<br />

Réglementation Thermique 2012 konkretisiert, siehe<br />

Kapitel „Genehmigungsverfahren“.<br />

• Die französische Energieagentur ADEME rät<br />

ausschließlich zur Nutzung von Systemen mit einem<br />

COP** > 3,4. Dieser ist auch Bedingung zum Erhalt<br />

spezifischer Förderungen, siehe Kapitel<br />

„Fördermechanismen“, S. 24.<br />

* Laut Experten wurden wegen des höheren Leistungsbedarfs im tertiären<br />

Bereich überwiegend Grundwasserwärmepumpen verbaut.<br />

** COP: Coefficient of Performance (Leistungszahl)<br />

Quellen: Uniclima (2012), SER (2012), dena-Expertenbefragung (Oktober<br />

2013)<br />

16


MWth<br />

PROGNOSEN ZUM KÜNFTIGEN MARKTWACHSTUM<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Marktwachstum Erdwärmepumpen bis 2020<br />

1.840<br />

1.840<br />

Prognose AFPG<br />

Prognose ADEME<br />

2.000<br />

2.000<br />

2.639<br />

2.248<br />

3.277<br />

2.496<br />

3.916<br />

2.744<br />

4.554<br />

2.992<br />

5.193<br />

3.240<br />

5.832<br />

3.488<br />

6.500<br />

4.020<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />

• Der Vertrieb der Erdwärmepumpen war bislang stark an die Dynamik im<br />

Eigenheimneubau sowie an die Entwicklung der Öl- und Gaspreise<br />

gekoppelt. Je mehr Neubauten realisiert wurden und je teurer Öl und<br />

Gas wurden, desto höher waren die Verkaufszahlen der<br />

Erdwärmepumpsysteme.<br />

• Laut Zielsetzung des Strategieplans der ADEME soll die installierte<br />

Kapazität bis 2020 auf insgesamt 6.500 MWth ansteigen.<br />

• Der Branchenverband AFPG geht von ca. 4.000 MWth bis 2020 aus.<br />

Quellen: MEEDDM (2013), EurObserv'ER (2012), AFPG (2013), Uniclima (2012), ADEME (2012)<br />

Branchenexperten sehen eine moderate<br />

Marktentwicklung für die kommenden Jahre im Bereich<br />

der Erdwärmepumpe. Die folgende Tabelle gibt eine<br />

Übersicht der wichtigsten Einflussfaktoren:<br />

Hemmnisse<br />

Das generell niedrige<br />

Wirtschaftswachstum<br />

Frankreichs hemmt den<br />

Immobilienneubau und die<br />

Investitionsbereitschaft<br />

öffentlicher, gewerblicher<br />

und privater Endkunden.<br />

Niedrige Strom- und<br />

Gaspreise wirken sich<br />

negativ auf den Ausbau von<br />

regenerativen Heizsystemen,<br />

insbesondere im<br />

Gebäudebestand, aus.<br />

Chancen<br />

* Réglementation Thermique 2012<br />

Quelle: dena-Expertenbefragung (Oktober 2013)<br />

Eine positive Entwicklung zeichnet<br />

sich durch die geplante<br />

Einführung einer CO2-Steuer in<br />

2014, die in 2013 erfolgte<br />

Erhöhung der Förderungen für<br />

energetische Sanierungen und die<br />

Effizienzpflichten für Neubauten<br />

(RT 2012*) ab.<br />

Die geplante Vereinfachung des<br />

Genehmigungsverfahrens bei<br />

Erdwärmebohrungen kann sich<br />

künftig positiv auf das Wachstum<br />

auswirken.<br />

17


ÜBERSICHT DER KUNDENGRUPPEN<br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

Kumulierte installierte Kapazität nach Anlagentyp:<br />

Gesamt 1.850 MWth (Stand: 2011)<br />

92 %<br />

8 %<br />

Erdwärmekollektoren<br />

und<br />

-sonden; 44 %<br />

Grundwasser-<br />

WP; 56 %<br />

Verkäufe in 2011 nach Kundengruppe<br />

Grundwasser-WP<br />

40 %<br />

60 %<br />

Erdwärmekollektoren und -sonden<br />

Tertiärer<br />

Sektor<br />

Eigenheimbesitzer<br />

Industrie-<br />

Kunden**<br />

• Eigenheimbesitzer sind laut Branchenexperten die größte<br />

Kundengruppe von Erdwärmekollektoren und -sonden.<br />

• Anlagen liegen im Leistungsbereich von 5 - 15 kW, selten sind<br />

hingegen Anlagen in Mehrfamilienhäusern (15 - 40 kW).<br />

• Von 2010 bis 2011 sanken die Verkäufe in diesem<br />

Marktsegment wegen der allgemein schlechten<br />

Wirtschaftslage um 15 %. Erdwärmepumpen stehen hier in<br />

starker Konkurrenz zu Gas- und Holzpelletheizungen.<br />

• Anlagen für Schulen, Krankenhäuser und Bürogebäude im<br />

Leistungsbereich 30 - 150 kW.<br />

• Diese befinden sich aktuell vorrangig in der Region Île de<br />

France: Hier waren Ende 2010 100 Anlagen in Betrieb<br />

(hauptsächlich Grundwasser-WP).<br />

• Das Segment wuchs von 2010 auf 2011 um 10,5 %. Grund<br />

waren Fördermittel aus dem Fonds Chaleur der ADEME.<br />

• Künftig wird ein weiteres Wachstum erwartet, u. a. durch den<br />

bereits erwähnten Sanierungsplan 2013* der Regierung.<br />

• Anlagen mit Leistungsklassen > 80 kW, diese sind bislang<br />

sehr selten.<br />

• Es existieren vereinzelte Referenzprojekte (z. B. Versorgung<br />

einer l‘Oréal-Fabrik in Vichy mittels Erdwärme), laut<br />

Branchenexperten fehlt jedoch breiteres Kundeninteresse.<br />

• Das Segment wird wegen des geringen Anteils nicht weiter<br />

betrachtet.<br />

Eigenheimbesitzer<br />

Tertiärer Sektor<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (Oktober 2013), AFPG (2012), ADEME (2010)<br />

* Plan de Rénovation Thermique<br />

** Diese Anlagen wurden aufgrund ihres geringen Anteils an den Verkäufen in der Balkengrafik links<br />

nicht prozentual erfasst.<br />

18


HAUPTCHARAKTERISTIKA DER KUNDENGRUPPEN<br />

• Aufgrund des noch geringen prozentualen Anteils an Wärmepumpen im gesamten Neubau- bzw. zu sanierenden Altbaubestand bietet<br />

sich theoretisch ein hohes Wachstumspotenzial.<br />

• Treiber für den Einsatz von Wärmepumpen für alle Kundengruppen sind im Neubau ein Handlungsdruck durch die erhöhten<br />

Effizienzanforderungen der Réglementation Thermique 2012. Diese können laut den Branchenverband AFPG ideal durch die<br />

Einbindung einer Erdwärmeheizung erfüllt werden.<br />

Eigenheimbesitzer<br />

• Trotz stagnierender Kaufkraft der Eigenheimbesitzer<br />

besteht laut Umfrage des französischen<br />

Meinungsforschungsinstituts TNS Sofres ein prinzipiell<br />

hohes Interesse an der Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien als Heizsystem.<br />

• Interessant ist, dass sich laut der Umfrage insbesondere<br />

Landwirte und die gehobene Mittelschicht für die<br />

Nutzung von EE-Systemen interessieren.<br />

• Da Privatkunden sich gemäß Branchenexperten meist<br />

direkt beim Fachinstallateur über den Einbau einer<br />

Erdwärmepumpe informieren, sind auf<br />

Fachinstallateure ausgerichtete Marketingmaßnahmen<br />

zu empfehlen.<br />

• Wichtig ist auch die Präsenz auf regionalen Fachmessen,<br />

da private Endkunden hier ebenfalls Informationen zu<br />

Produkten und Dienstleistungen suchen.<br />

Tertiärer Sektor<br />

• Das Interesse des tertiären Sektors, insbesondere der Gemeinden<br />

als Träger staatlicher Einrichtungen (z. B. Schulen, sozialer<br />

Wohnungsbau, Krankenhäuser) an der Nutzung der Erdwärme stieg<br />

laut Verbandsvertretern in den letzten Jahren stark an, auch<br />

aufgrund der neuen Bauvorschriften.<br />

• Gemeinden als Auftraggeber für öffentliche Neubau- sowie<br />

Sanierungsvorhaben unterliegen in Frankreich dem Vergaberecht.<br />

Das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren entspricht<br />

weitestgehend dem in Deutschland gängigen Vorgehen.<br />

• Mit der Wahl des Angebots bzw. des Bauunternehmens fällt oft<br />

bereits die Entscheidung hinsichtlich des technischen Materials.<br />

• So empfiehlt sich der Aufbau eines Netzwerks mit regionalen<br />

Architekturbüros, großen Baufirmen und Fachplanern, um für<br />

Teilleistungen zur Umsetzung der Erdwärmeanlage bei öffentlichen<br />

Aufträgen berücksichtigt zu werden.<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (Oktober 2013), MEEDDM (2009), IHK Trier (2012), TNS Sofres (2012)<br />

19


BRANCHENSTRUKTUR: UNTERNEHMEN, VERBÄNDE UND<br />

ZERTIFIZIERUNG<br />

• Die französische Branche für Erdwärmepumpen hat sich in den letzten Jahren stark professionalisiert. Dies ging mit einem Anstieg der<br />

Akteure (Unternehmen und Verbände) sowie der Festlegung verschiedener Zertifizierungen für die Branche einher.<br />

• Deutsche Unternehmen sollten ihre Produkte und Dienstleistungen bei den unten genannten Institutionen zertifizieren lassen sowie<br />

den Kontakt zu relevanten Fachverbänden suchen.<br />

Hersteller<br />

Projektplanung /<br />

Gutachter / Bohrfirmen<br />

Installateure<br />

Branchencharakteristik<br />

Produkt- /<br />

Unternehmenszertifizierung<br />

• Die führenden internationalen Heiz- und<br />

Klimatechnikfirmen haben sich bereits mit<br />

Erdwärmesystemen auf dem französischen<br />

Markt positioniert (z. B. DeDietrich,Bosch,<br />

Vaillant, Viessmann, Airwell, LG).<br />

• Daneben sind französische und deutsche<br />

Wärmepumpenhersteller präsent (z. B. Airmat,<br />

AJ Tech, Alpha-Innotec, Waterkotte).<br />

• Zertifizierung der Erdwärmepumpsysteme durch<br />

die Prüfgesellschaft „Certita“<br />

• Derzeit sind hauptsächlich französische<br />

Hersteller über das Portal zertifiziert, z. B.<br />

Enthalpie, Nextherm, Sofath und Enalsa.<br />

• Link zum Label: NF PAC / Certita<br />

• Nischen im Angebot<br />

bestehen aktuell im Bereich<br />

spezialisierter Gutachter,<br />

Bohrfirmen und<br />

Projektplaner,<br />

insbesondere für Projekte<br />

im tertiären Sektor.<br />

• Notwendige Zertifizierung<br />

im Bereich der Bohrtechnik<br />

für vertikale Erdsonden.<br />

• Link zum Label:<br />

Qualiforage<br />

• Starke Konkurrenz: dichtes Netz<br />

an Installateuren über das gesamte<br />

Landesgebiet.<br />

• Ca. 30 zertifizierte QualiPAC-<br />

Installateure pro Region.<br />

• QualiPAC ist das Label der<br />

registrierten Luft- bzw.<br />

Erdwärmepumpeninstallateure.<br />

• Link zum Label: QualiPAC<br />

Verband • AFPAC bzw. ENR • AFPG bzw. ENR • AFPG bzw. ENR<br />

Branchenexperten kritisieren, dass das EU-Qualitätssiegel für Wärmepumpen* in Frankreich nicht anerkannt wird. Die Kosten<br />

für die Certita-Zertifizierung deutscher Produkte für den französischen Markt sind ein Wettbewerbsnachteil.<br />

* European Heat Pump Association (EHPA) Quality Label, siehe www.ehpa.org/ehpa-quality-label/<br />

Quellen: SER (2013), dena-Expertenbefragung (Oktober 2013), dena-Eigenrecherche (Webseitenanalyse von Institutionen, Firmen- und Verbänden)<br />

20


DISTRIBUTIONSWEGE FÜR ERDWÄRMEPUMPEN<br />

• Aktuell werden Wärmepumpenheizungen in Frankreich über das Sanitär-, Heizungs-, Klima-(SHK)-Fachhandwerk, das<br />

Elektrohandwerk oder den Kälteanlagenbauer installiert.<br />

• Anfangs führte der Installationsanstieg bis 2008 zu einem verstärkten Wettbewerb in der Branche. Aufgrund des<br />

schwachen Absatzes der letzten Jahre allerdings haben sich die ersten Firmen wieder aus dem Markt zurückgezogen.<br />

Hersteller Fachhandwerk Endkunde<br />

• Große international<br />

aufgestellte Hersteller wählen<br />

meist den Vertrieb über eigene<br />

Niederlassungen und<br />

exklusive<br />

Distributionspartner.<br />

• Kleinere bzw. stärker<br />

spezialisierte Firmen arbeiten<br />

vorrangig mit auf Erdwärme<br />

spezialisierten<br />

Fachinstallateuren vor Ort<br />

und vertreiben ihre<br />

Erdwärmepumpen vor allem<br />

regional.<br />

• Das Elektro- und SHK-<br />

Fachhandwerk greift<br />

bei der Installation von<br />

Wärmepumpen auf<br />

Hersteller zurück, die<br />

im traditionellen<br />

Wärmemarkt etabliert<br />

sind.<br />

• Derzeit wird dieser<br />

Markt von führenden<br />

französischen<br />

Herstellern dominiert.<br />

• Die Direktansprache des<br />

Kunden kann auf regionalen<br />

Messen erfolgen. Diese sind<br />

z. B.:<br />

• Les Journées de la<br />

Géothermie<br />

• Salon Ecobat<br />

• Salon Batimat<br />

• Die Webseite<br />

www.foiresinfo.fr listet<br />

ebenfalls regionale Messen<br />

im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien auf.<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (Oktober 2013), dena-Eigenrecherche (Veranstaltungsverzeichnisse, Firmenwebseiten, Verzeichnisse der Branchenverbände)<br />

21


GENEHMIGUNGSVERFAHREN, FÖRDERMECHANISMEN UND<br />

INVESTITIONSKOSTEN


GENEHMIGUNGSVERFAHREN: POSITIVE ENTWICKLUNG FÜR<br />

ERDWÄRMEPUMPEN<br />

Übersicht<br />

Allgemeine<br />

Rechtsgrundlagen<br />

* Aktuelle<br />

Entwicklungen:<br />

<strong>Geothermie</strong>erlass<br />

2014<br />

• Bislang galten für Erdwärmeanlagen je nach der verwendeten Anlagentechnik verschiedene Rechtsvorschriften. Das<br />

Genehmigungsverfahren koordiniert meist der Projektplaner bzw. der Fachinstallateur.<br />

• Schwerfällig war das Verfahren bislang insbesondere für Erdsondensysteme und Brunnenanlagen, da diese bei<br />

Bohrtiefen > 10 m unter das Minen-Recht fielen. Dies soll sich mit dem neuen <strong>Geothermie</strong>erlass jedoch ändern (s.u.*).<br />

Flachkollektoren Erdsondensysteme Grundwassersysteme<br />

• Allgemeines Baurecht,<br />

keine weiteren Vorgaben<br />

• Allgemeines Baurecht<br />

• Code Minier, Bergbaurecht, bei Bohrung<br />

> 10 m<br />

• Code de l’Environnement,<br />

Umweltschutzrecht<br />

• Allgemeines Baurecht<br />

• Wasserrecht (LEMA**)<br />

• Code de l’Environnement,<br />

Umweltschutzrecht<br />

• Um das Genehmigungsverfahren für oberflächennahe Erdwärmepumpen zu vereinfachen, soll Ende 2013 ein<br />

<strong>Geothermie</strong>erlass verabschiedet werden.<br />

• Der Erlass soll oberflächennahe geothermische Anlagen generell von den Vorgaben des Code Miniers befreien.<br />

• Erdwärmepumpen < 10 m Tiefe sind zusätzlich begünstigt. Sie sollen gemäß dem Entwurf künftig nur einer einfachen<br />

Anmeldung bei der Gemeinde bedürfen, sog. „Régime déclaratif allégé“.<br />

• Laut Erlass wird die maximale Bohrtiefe für oberflächennahe <strong>Geothermie</strong> von 100 auf 200 Meter erhöht.<br />

• Darüber hinaus werden zusätzliche neue Anforderungen ausgewiesen:<br />

• Bohrungen dürfen nur durch qualifizierte Firmen vorgenommen werden.<br />

• Der Bohrung muss die Einholung eines Gutachtens vorausgehen, der Gutachter muss ebenfalls für diese<br />

Tätigkeit zertifiziert sein.<br />

• Eine kartographische Darstellung, die geeignete Flächen für Erdwärme ausweist und Aufschluss über<br />

Schutzgebiete gibt, soll ausgearbeitet werden.<br />

Quellen: Code de l’Environnement (2013), Code Minier (2011), **Loi sur l’Eau et les Milieux Aquatiques (LEMA) (2010)<br />

23


FÖRDERMECHANISMEN (1/3)<br />

Der Kauf und die Installation von Erneuerbare-Energien-Heizungsanlagen wird durch spezifische Beihilfen, insbesondere durch<br />

Steuervergünstigungen, gefördert. Die folgenden Listen geben eine Übersicht der möglichen Förderungen:<br />

Übersicht<br />

Crédit d‘impôt<br />

„développement<br />

durable“ (CIDD)<br />

• Steuererstattung für Privateigentümer, für Maßnahmen zur energetischen Optimierung<br />

des Wohneigentums (Neubau bzw. Bestand).<br />

• Erstattet werden 36 % der Anschaffungskosten von Erdwärmepumpen mit einem<br />

Mindest-COP-Wert von 3,4.<br />

Taux de TVA réduit • Reduzierte Mehrwertsteuer ( 2013: 7 %, 2014: 5 %) für die Anschaffung und die<br />

Installation einer Wärmepumpe in Wohngebäuden (Haupt- und Nebenwohnsitz, max.<br />

Baualter: zwei Jahre).<br />

Eco-Prêt à taux zéro • Darlehen von max. 30.000 Euro (Laufzeit: 10 Jahre) ohne Garantiebedingungen für<br />

Maßnahmen zur energetischen Sanierung des Eigenheims.<br />

• Die Kumulierung mit der Steuererstattung für dieselbe Maßnahme ist prinzipiell<br />

möglich.<br />

Kredite über<br />

Energieversorger<br />

• Der Energieversorger EDF gewährt vergünstigte Kredite z. B. zur Umstellung auf ein<br />

EE-basiertes Wärmeerzeugungssystem.<br />

• Die Kooperation beinhaltet die Umsetzung der Maßnahme durch über die EDF<br />

zertifizierte Installateure.<br />

Kontakt<br />

ADEME<br />

ADEME<br />

ADEME<br />

EDF Prêt Travaux<br />

Bleu Ciel<br />

Detaillierte Informationen zur Finanzierung sind unter dem Portal Ecocitoyen unter www.ecocitoyens.ademe.fr/financer-monprojet/renovation/a-savoir<br />

bzw. beim <strong>Geothermie</strong>-Verband unter www.afpg.asso.fr abrufbar.<br />

24


FÖRDERMECHANISMEN (2/3)<br />

Übersicht<br />

Prime à la<br />

rénovation<br />

thermique<br />

Fonds Chaleur<br />

Renouvelable<br />

Subvention der<br />

„Anah“<br />

• Prämie für Haushalte bei Umsetzung von energetischen Optimierungsmaßnahmen.<br />

• Je nach Einkommen und Zusammensetzung der Haushalte liegt die Prämie zwischen<br />

1.350 und 3.000 Euro.<br />

• Durch den Fonds Chaleur Renouvelable der ADEME werden Projekte gefördert, die zur<br />

EE-Wärmeerzeugung (insbes. Biomasse, Biogas und <strong>Geothermie</strong>), zur Abwärmenutzung<br />

oder dem Ausbau von Nah- bzw. Fernwärme dienen.<br />

• Gefördert werden Anlagen in Mehrfamilienhäusern, im tertiären Sektor, in der<br />

Landwirtschaft und der Industrie.<br />

• Das Gesamtvolumen über die Laufzeit (2009 - 2013) beträgt 1,2 Mrd. Euro.<br />

• Die Nationale Wohnbehörde (Agence Nationale de l’Habitat, Anah) vergibt Beihilfen in<br />

Höhe von bis zu 50 % der Kosten einer thermischen Renovierung (z. B. beim Einbau<br />

einer Erdwärmepumpe).<br />

Kontakt<br />

Infoportal<br />

www.renovation-infoservice.gouv.fr<br />

Regionale Vertretungen<br />

der ADEME<br />

Anah<br />

Regionale<br />

Beihilfen<br />

• Einige Regionen, Landkreise und Gemeinden vergeben zielgerichtete Prämien für durch<br />

die ADEME festgelegte Modellbauvorhaben.<br />

• Details zu den regionalen Programmen siehe Folie „Fördermechanismen (3 / 3)“.<br />

„Espace Info Energie“<br />

Laut Aussage des Umweltministeriums können für bestimmte Privatwohneigentümer fast 80 % der Kosten für die Umsetzung<br />

einer Effizienzsteigerungsmaßnahme über öffentliche Mittel gedeckt werden.<br />

25


FÖRDERMECHANISMEN (3/3)<br />

Neben den staatlichen Beihilfen gibt es regionale Förderprogramme für die energetische Optimierung von Wohngebäuden (u. a. durch den<br />

Einsatz von Wärmepumpen). Die folgende Liste gibt Informationen zu den laufenden Förderprogrammen einzelner Regionen wieder.<br />

Übersicht<br />

Paris • Seit 2008 hat die Stadt im Rahmen des Pariser Klima-Aktionsplans Energieeffizienzvorgaben erlassen: Der<br />

Grenzwert des Energiebedarfs liegt bei max. 50 kWh/m² im Jahr für Neubauten und 80 kWh/m² im Jahr<br />

für Bestandsgebäude.<br />

• Im Bereich der Sanierung sollen bis 2020 55.000 Sozialwohngebäude (25 % des Bestands an Sozialbauten)<br />

und 60.000 Heizsysteme von Privatwohngebäuden im Stadtgebiet optimiert werden.<br />

Greno-<br />

bles-<br />

Alpes<br />

Île de<br />

France<br />

Rhône-<br />

Alpes<br />

• Die Region möchte die energetische Sanierung von privaten Mietshäusern forcieren: Von 2010 bis 2013<br />

sollen 5.000 Wohnungen (ca. 150 Wohngebäude) optimiert werden.<br />

• Die Höhe der Beihilfe liegt zwischen 15 bis 50 % der Gesamtkosten je nach Umfang der Maßnahmen, das<br />

vorgesehene Projektvolumen beträgt 12 Mio. Euro.<br />

• Ziel des Programms „SEM Île de France“ ist die energetische Sanierung von privaten Mietwohnungen.<br />

• Durch die Mobilisierung von öffentlichen Mitteln zur Sanierung und die Koordinierung von<br />

Energieeinsparcontracting soll die Sanierungsquote erhöht werden.<br />

• Projektwettbewerb (Laufzeit 2011 – 2014) zur Sanierung von 1.000 Mietwohngebäuden auf<br />

Niedrigenergiehaus-Standard.<br />

• Förderung von max. 25 % der Investitionskosten, inkl. Installation (je Gebäude höchstens 15.000 Euro).<br />

PACA* • Durch das Förderprogramm „Agir et Rénover“ sollen 100 Pilotvorhaben zur energetischen Optimierung<br />

von Einfamilienhäusern oder Mietwohngebäuden realisiert werden.<br />

* Abkürzung für „Provence-Alpes Côte d‘Azur“<br />

Details<br />

Programme<br />

Climat Paris<br />

Grenoble - Alpes<br />

SEM Île de<br />

France<br />

Appel à projets<br />

Rhône-Alpes<br />

Agir et rénover<br />

PACA*<br />

Informationen zu den regionalen Programmen sind bei den lokalen Beratungsstellen „Espaces Info Energie“ erhältlich.<br />

26


INVESTITIONSKOSTEN<br />

• Die Investitionskosten einer Erdwärmepumpe variieren stark je nach Anlagentyp und den geologischen bzw. hydrologischen<br />

Gegebenheiten.<br />

Übersicht Investitionskosten in Frankreich<br />

Beispiele für Investitions- und Betriebskosten<br />

• In Frankreich stellen die Bohrung, das Setzen der Sonde<br />

sowie der Anschluss an das Heizsystem mit 55 % den<br />

Hauptanteil der Investitionskosten dar.<br />

• Weitere 29 % werden für die Erwärmepumpe benötigt.<br />

• Die Installationskosten tragen nur 16 % zur<br />

Gesamtinvestitionssumme bei.<br />

Prozentuale Anteile der Investitionskosten in 2012<br />

Installationskosten<br />

16 %<br />

Gebäudedaten<br />

und<br />

Anlagentechnik<br />

Investitionskosten<br />

Privatkunden<br />

EFH, 140 m 2 ,<br />

Gebäudebestand gemäß<br />

technischer Vorgaben<br />

(RT 2005)<br />

Erdwärmepumpe mit 8<br />

kWth, Erdsondensystem,<br />

2 Sonden in 60 m Tiefe<br />

2,2 T € / kW (inkl.<br />

Installation und Steuern,<br />

ohne Heizsystem)<br />

Tertiärer Sektor<br />

Erfahrungswerte aus<br />

bestehenden Großanlagen<br />

in der Region Île-de-<br />

France,<br />

Bohrsonden mit Tiefen<br />

zwischen 1.000 und 2.000<br />

m<br />

3,05 Mio. € / MW (inkl.<br />

Installation und Steuern,<br />

ohne Heizsystem)<br />

Erdwärmepumpe<br />

29 %<br />

Bohrung und<br />

Setzen der<br />

Sonde<br />

55 %<br />

Betriebskosten<br />

Stromkosten von ca. 2 –<br />

3 € / m² im Jahr für<br />

Heizung und<br />

Warmwasserbereitstellung<br />

k.A.<br />

Quellen: ADEME (2012), AFPG (2012)<br />

Quellen: ADEME (2012), AFPG (2012)<br />

27


ZUSAMMENFASSUNG


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Erkenntnisse<br />

Energiemarkt • Niedrige Strom- und Gaspreise mindern das Interesse an erneuerbaren Heizsystemen, insbesondere bei<br />

Bestandsgebäuden (-). Im Neubau profitieren Wärmepumpen von niedrigen Strompreisen. (+)<br />

• Im EU-Vergleich (2011) steht Frankreich bei der Nutzung der Erdwärmepumpen hinter Schweden, Deutschland<br />

und Finnland an vierter Stelle. (+)<br />

Natürliches &<br />

technisches Potenzial<br />

• Hoher Sanierungsbedarf von Heizsystemen, insbesondere im Wohnbereich, hier ist die Einbindung von<br />

Erdwärmepumpen möglich. (+)<br />

Politische Ziele • Die Wärmeproduktion auf Basis der <strong>Geothermie</strong> soll laut den Grenelle-Umweltzielen von 2006 bis 2020 um das<br />

Sechsfache erhöht werden. (+)<br />

• Im Wohnbereich wurde ein Zielwert von 500.000 energetischen Sanierungen jährlich bis 2017 festgelegt. (+)<br />

Nachfrageseite • Seit 2008 sind die Verkaufszahlen für alle Erdwärmepumpensysteme aufgrund der generell schlechten<br />

Wirtschaftslage zurückgegangen. (-)<br />

• Durch die neue Gebäudeverordnung, die sog. Réglementation Thermique 2012, werden Erdwärmepumpen für den<br />

Neubau im Privatkunden-Segment interessanter. (+)<br />

Angebotsseite • Die notwendige Zertifizierung von Produkten durch die Certita und damit verbundene Kosten stellen ein<br />

Wettbewerbshindernis dar. (-)<br />

• Nischen im Angebot bestehen aktuell im Bereich spezialisierter Gutachter, Bohrfirmen und Projektplaner,<br />

insbesondere für Projekte im tertiären Sektor. (+)<br />

Untersuchungsbereiche<br />

Genehmigungsverfahren<br />

• Durch die anstehende Verabschiedung des <strong>Geothermie</strong>erlasses (Frühjahr 2014) wird die Umsetzung von größeren<br />

Erdwärmesystemen im tertiären Bereich und für Kleinanlagen für den Privatkunden stark vereinfacht. (+)<br />

Fördermechanismen • Es gibt keinen gesonderten Einspeisetarif für Wärme aus erneuerbaren Energien. (-)<br />

• Es existiert ein komplexes System von Beihilfen für EE-Heizsysteme auf nationaler und regionaler Ebene, das<br />

auch für die Finanzierung von Erdwärmeanlagen mobilisiert werden kann. (+)<br />

29


KONTAKTE & KOOPERATIONSPARTNER


KONTAKTE & KOOPERATIONSPARTNER<br />

Kategorie Name Webseite<br />

Umwelt- und<br />

Energieministerium<br />

Energieagentur<br />

Geologisches<br />

Forschungsinstitut<br />

Energieversorger<br />

Ministère de l'Ecologie, du Développement<br />

Durable et de l‘Énergie (MEEDDM)<br />

Agence de la Maîtrise de l‘Énergie (ADEME) www.ademe.fr<br />

Bureau de Recherches Géologiques et<br />

Minières (BRGM)<br />

Deutsch-Französische Industrie- und<br />

Handelskammer<br />

Electricité de France (EdF)<br />

Gaz de France (GDF SUEZ)<br />

www.brgm.fr<br />

www.francoallemand.<br />

com<br />

www.france.edf.com<br />

www.gdfsuez.com<br />

Netzbetreiber Réseau de Transport d’Electricité (RTE) www.rte-france.com<br />

Regulierungsbehörde<br />

Fachverband für<br />

Erneuerbare Energien<br />

Fachverband<br />

Wärmepumpe<br />

Fachverband für<br />

<strong>Geothermie</strong><br />

Informationsportal<br />

zur <strong>Geothermie</strong><br />

Nationale Agentur für<br />

Bauwesen<br />

Commission de régulation de l'énergie<br />

(CRE)<br />

Syndicat des énergies renouvelables (SER)<br />

Association Française pour les Pompes A<br />

Chaleur (AFPAC)<br />

Association Française des Professionnels de<br />

la Géothermie (AFPG)<br />

<strong>Geothermie</strong> Perspectives ( koordiniert<br />

durch ADEME und BRGM)<br />

Agence Nationale de l‘Habitat (Anah)<br />

www.cre.fr<br />

www.enr.fr<br />

www.afpac.org<br />

www.afpg.asso.fr<br />

www.developpementdurable.gouv.fr<br />

Auslandshandelskammer<br />

www.geothermieperspectives.fr<br />

www.anah.fr<br />

Kooperationspartner<br />

Folgende Akteure haben bei der<br />

<strong>Studie</strong> „<strong>Marktinfo</strong> Frankreich –<br />

<strong>Oberflächennahe</strong> <strong>Geothermie</strong> “ als<br />

Kooperationspartner mitgewirkt:<br />

31


ÜBER DIE EXPORTINITIATIVE ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi) kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für erneuerbare Energien.<br />

Das Ziel der <strong>Studie</strong> „<strong>Marktinfo</strong> Frankreich – <strong>Oberflächennahe</strong> <strong>Geothermie</strong>“ ist es, der deutschen Branche durch eine strukturierte Darstellung<br />

der Marktentwicklung und der rechtlichen Rahmenbedingungen den Markteinstieg und die konkrete Projektumsetzung vor Ort zu erleichtern.<br />

Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:<br />

www.exportinitiative.de<br />

Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie:<br />

exportinfo@dena.de<br />

32


QUELLENVERZEICHNIS (1/3)<br />

• Actu-Environnement (2012): http://www.actu-environnement.com/ae/news/rt2012-chauffage-eau-chaude-solaire-bois-gaz-15298.php4,<br />

aufgerufen am 02.10.2013.<br />

• Agence de la Maîtrise de l‘Énergie (ADEME) (2010): http://www.driee.ile-de-france.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/14h00_-<br />

_Gwenael_GUYONVARCH_-_ADEME_-_Potentiel_<strong>Geothermie</strong>_10_slides__cle5af561.pdf, aufgerufen am 02.10.2013.<br />

• ADEME (2012): „Chiffres clés énergie clima“, http://multimedia.ademe.fr/catalogues/chiffres-cles-energie-climat-<br />

2012/appli.htmonglet=&page=, aufgerufen am 26.09.2013.<br />

• ADEME (2013a): „Aides financières“, http://ecocitoyens.ademe.fr/sites/default/files/guide_ademe_aides_financieres_habitat2013.pdf,<br />

aufgerufen am 26.09.2013.<br />

• ADEME (2013b): „Fonds de chaleur“, http://www.ademe.fr/fondschaleur/, aufgerufen am 19.06.2013.<br />

• Association Française pour les Pompes A Chaleur (AFPAC) (2013a): „Rapport 2012“,<br />

http://www.afpac.org/sites/default/files/afpac_poids_de_la_filiere_pac_en_2012_en_france_version_17_09_2013.pdf, , aufgerufen am<br />

10.09.2013.<br />

• AFPAC (2013b): „Statistiques de la PAC 2012“,<br />

http://www.afpac.org/sites/default/files/afpac_stats_pac_du_1_1_au_30_4_2013_synthese_2.pdf, aufgerufen am 15.10.2013.<br />

• Association Française des Professionnels de la Géothermie (AFPG) (2012): „La Géothermie en France“,<br />

http://www.afpg.asso.fr/resources/Nos-actions/AFPG_ETUDE2012.pdf, aufgerufen am 02.10.2013.<br />

• AFPG (2013): „La géothermie dans la RT 2012“, http://www.afpg.asso.fr/resources/Nos-actions/Commission-<br />

Orientation/RT2012_Rapport_-04062013_Leviers_propositions_Actions.pdf, aufgerufen am 01.10.2013.<br />

• Centre d'Études Techniques de l'Équipement de l'Ouest, CETE (2011): http://www.cete-ouest.developpementdurable.gouv.fr/IMG/pdf/2011-11-09_comparaison_chauffage_centralise_-_decentralise_--_contexte.pdf,<br />

aufgerufen am 24.09.2013.<br />

• Code de l‘Environnement (2013): http://www.legifrance.gouv.fr/affichCode.docidTexte=LEGITEXT000006074220, aufgerufen am<br />

01.10.2013.<br />

• Code Minier (2011): http://www.legifrance.gouv.fr/affichCode.docidTexte=LEGITEXT000006071785, aufgerufen am 01.10.2013.<br />

33


QUELLENVERZEICHNIS (2/3)<br />

• Cyberclimato (2010): http://thema.univ-fcomte.fr/paysage-eco/Cyberclimato/TMO-dep.png, aufgerufen am 26.09.06.2013.<br />

• DeDietrich (2012): „Prix des énergies“, http://www.dedietrich-thermique.fr/conseils/prix_des_energies, aufgerufen am 26.09.06.2013.<br />

• Electricité de France (EdF) (2013): „Ma Maison Bleu de Ciel“, https://www.mamaisonbleucieledf.fr/, aufgerufen am 01.10.2013.<br />

• EurObserv'ER (2012): „Heat Pump Barometer“, http://www.eurobserv-er.org/downloads.asp, , aufgerufen am 18.09.2013.<br />

• Eurostat (2012): http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.dotab=table&init=1&language=de&pcode=ten00114&plugin=0 , aufgerufen<br />

am 09.07.2013.<br />

• Géographica (2013): http://geographica.danslamarge.com/IMG/jpg/orientations-agricoles-Fran.jpg, aufgerufen am 01.07.2013.<br />

• <strong>Geothermie</strong>-Perspectives (2013): http://www.geothermie-perspectives.fr/07-geothermie-france/01-tres-basse-energie.html, aufgerufen<br />

am 26.09.2013.<br />

• IHK Trier (2012):<br />

http://www.avocat.de/app/frankreichrecht/_media/129a4b79.leitfaden_oeffentliche_auftraege_frankreich.pdfPHPSESSID=da931b726f<br />

ccc682b4bf6f1c918fb527, aufgerufen am 18.09.2013.<br />

• INSEE (2012a): „Habitat“, http://www.insee.fr/fr/themes/document.aspreg_id=0&id=3863, aufgerufen am 18.09.2013.<br />

• INSEE (2012b): „Conditions de vie“, http://www.insee.fr/fr/themes/tableau.aspreg_id=0&ref_id=NATFPS05201, aufgerufen am<br />

18.09.2013.<br />

• IZW-Bericht (2009): „Wärmepumpe Frankreich“, http://www.hp-summit.de/de/presse/laenderberichte/2cf2d52a-04d8-4d1e-a519-<br />

69003917cd4f/, aufgerufen am 25.09.2013.<br />

• Logis Neuf (2012): „Statistique immobilière“, http://www.logisneuf.com/statistique-immobiliere.html, aufgerufen am 24.09.2013.<br />

• Loi Grenelle 2 (2010): http://www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Grenelle_Loi-2.pdf , aufgerufen am 09.07.2013.<br />

• Loi sur l’Eau et les Milieux Aquatiques (LEMA) (2010):<br />

http://www.legifrance.gouv.fr/affichTexte.docidTexte=JORFTEXT000000649171, aufgerufen am 01.10.2013.<br />

• Ministère de l'Ecologie, du Développement Durable et de l‘Énergie (MEEDDM) (2009): http://www.developpementdurable.gouv.fr/IMG/spipwwwmedad/pdf/lepointsur_24_cle055f35.pdf,<br />

aufgerufen am 01.10.2013.<br />

• MEEDDM (2012a): „Les statistiques du développement durable“, http://www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr, aufgerufen am<br />

24.09.2013.<br />

34


QUELLENVERZEICHNIS (3/3)<br />

• MEEDDM (2012b): „Les Francais et l‘Energie“, http://www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/LPS139.pdf, aufgerufen am<br />

15.10.2013.<br />

• MEEDDM (2013): „Chiffres clés des énergies renouvelables, édition 2013“, http://www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/Rep_-<br />

_chiffres_cles_energies.pdf, aufgerufen am 26.06.2013.<br />

• MEEDDM, Ministère de l'Ecologie, du Développement Durable et de l'Energie (2011a), http://www.statistiques.developpementdurable.gouv.fr/fileadmin/documents/Produits_editoriaux/Publications/Reperes/2012/reperes-chiffres-cles-energie-2012.pdf,<br />

aufgerufen am 19.06.2013.<br />

• MyGeo (2012): www.mygeo.info, aufgerufen am 20.06.2013.<br />

• National Renewable Energy Action Plan (NREAP) (2010): http://www.developpementdurable.gouv.fr/IMG/pdf/0825_plan_d_action_national_ENRversion_finale.pdf,<br />

aufgerufen am 26.06.2013.<br />

• Plan Bâtiment Durable (2013): http://www.planbatimentdurable.fr/objectifs-r115.html, aufgerufen am 01.10.2013.<br />

• Le Figaro (2013): „Plan de Rénovation Thermique“, http://www.lefigaro.fr/conjoncture/2013/09/19/20002-20130919ARTFIG00352-<br />

renovation-thermique-le-gouvernement-lance-son-plan-d-action.php, aufgerufen am 30.09.2013.<br />

• Réglementation Termique (RT)-Bâtiment (2013): www.rt-batiment.fr/batiments-neufs/reglementation-thermique-2012/, aufgerufen am<br />

18.09.2013.<br />

• Syndicat des Énergies Renouvelables (SER) (2012): „La Géothermie en France“,<br />

http://www.enr.fr/docs/2010104945_SERGothermie20100607LD.pdf, aufgerufen am 20.10.2013.<br />

• SER (2013): „Annuaire de la filière francaise de la Géothermie“, http://www.enr.fr/docs/2012154011_AnGEO2012bd2.pdf, aufgerufen am<br />

18.09.2013.<br />

• TNS Sofres (2012): http://ademe.typepad.fr/files/tns-sofres---me-bilan-2012---synth%C3%A8se-4-pages-3008.pdf, aufgerufen am<br />

01.10.2013.<br />

• Uniclima (2012):<br />

http://www.uniclima.fr/fileadmin/BASE_DOCUMENTAIRE_UNICLIMA/Chiffres_marche/DP_UNICLIMA_CHIFFRES_2012.pdf,<br />

aufgerufen am 24.09.2013.<br />

35


<strong>Studie</strong><br />

MARKTINFO SCHWEDEN –<br />

OBERFLÄCHENNAHE GEOTHERMIE<br />

dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystem<br />

www.exportinitiative.bmwi.de bzw. www.exportinitiative.de


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Regenerative Energien<br />

Chausseestraße 128 a<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: + 49 (0)30 72 61 65-600<br />

Telefax: + 49 (0)30 72 61 65-699<br />

E-Mail: info@dena.de<br />

Internet: www.dena.de<br />

Konzeption/ Erstellung/ Redaktion:<br />

Angelika Baur, Kerstin Maaß<br />

Dezember 2013<br />

Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena.<br />

Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt<br />

keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden<br />

materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />

unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches<br />

oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />

Offizielle Websites<br />

www.exportinitiative.de<br />

www.renewables-made-in-germany.com<br />

2


INHALTSVERZEICHNIS (1/2)<br />

Ziele der <strong>Studie</strong>…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 5<br />

Methodik und Vorgehen………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 6<br />

Umweltanalyse…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 7<br />

• Allgemeine Basisdaten – Schweden ..……………………………………………………………………………………………………………………………….. 8<br />

• Energie- & Wärmemarkt………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 9<br />

• Natürliches Potenzial: Klimatische Bedingungen und geothermische Vorkommen……………………………………………………………….. 10<br />

• Technisches Potenzial: Charakteristik des Gebäudebestands und des Heizungsmarkts………………………………………………………….. 11<br />

• Politische Ziele…………….………………………………………………….…………………………………………………………………….……………………….. 15<br />

Nachfrage- & Angebotsseite..…………………………………………………………………………………………………………………………………………….…. 16<br />

• Struktur des Absatzmarkts .………………………………………………………….…………………………………………………………………………………. 17<br />

• Prognose zum künftigen Marktwachstum..…….……..…………….……….………….……………………………………………………………………….. 19<br />

• Übersicht der Kundengruppen und Hauptcharakteristika…………………………………………………………………………………………………… 20<br />

• Angebotsseite: Branchenstruktur und Distributionswege ……..………….……..…………………………………………………………………………. 22<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS (2/2)<br />

Genehmigungsverfahren, Förderung und Finanzierung ………………….………………………….………………………………………………………….. 24<br />

• Genehmigungsverfahren…………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 25<br />

• Förderung ……………………….……………………………………………………………………………………………………………………………………………. 26<br />

• Finanzierung ……………………….….…………………………………………………………………………………………………………………………………….. 27<br />

Zusammenfassung……..………………………………….……………………………….…………………………………………………………………………………… 28<br />

Kontakte & Kooperationspartner………………………………………………………………………………………………………………………………………….. 30<br />

Quellenverzeichnis ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… 34<br />

4


ZIELE DER STUDIE<br />

• Schweden gehört weltweit zu den Spitzenreitern im Bezug auf die installierte Leistung von Erdwärmepumpen. Ca. 20 % aller<br />

Einfamilienhäuser in Schweden besitzen eine entsprechende Installation. Ausbaupotenziale liegen insbesondere bei Anlagen für<br />

gewerblich genutzte Gebäude. In diesem Segment steigt der Marktanteil von Erdwärmepumpen bereits stetig.<br />

• Ziel der vorliegenden <strong>Studie</strong> ist es, deutschen Unternehmen genau jene Informationen zum schwedischen Markts für<br />

oberflächennahe <strong>Geothermie</strong> zur Verfügung zu stellen, die sie für eine effektive und effiziente Planung des Markteintritts<br />

benötigen.<br />

• Um gezielt Absatzpotenziale erschließen zu können, stellt die <strong>Studie</strong> die spezifischen Rahmenbedingungen des Energiemarkts, die<br />

Wettbewerbslandschaft, den rechtlichen Rahmen der Geschäftstätigkeit sowie Förder-und Finanzierungsmöglichkeiten für die<br />

oberflächennahe <strong>Geothermie</strong> vor.<br />

• Die <strong>Studie</strong> gliedert sich in einen theoretischen Analyseteil (Kapitel „Umweltanalyse“ mit Key-Facts zum Energiemarkt bzw. Kapitel<br />

„Angebot“ und „Nachfrage“) und einen praktischen Teil (Kapitel „Genehmigungsverfahren, Förderung, Finanzierung“ bzw.<br />

„Zusammenfassung“). Auf diese Weise werden dem Leser zunächst die theoretischen Hintergründe und Rahmenbedingungen<br />

vermittelt. Im praktischen Teil werden relevante Aspekte für den tatsächlichen Markteintritt und den Zugang zur Förderung<br />

behandelt.<br />

• Die <strong>Marktinfo</strong> wird im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />

veröffentlicht und bildet einen Teil des dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystems. Dieses stellt für die deutsche Branche detailtiefe,<br />

technologie- und marktspezifische Informationen zu interessanten Exportmärkten zur Verfügung.<br />

5


METHODIK UND VORGEHEN<br />

• Die untersuchten Themengebiete wurden auf Vorschlag der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Abstimmung mit dem<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie Vertretern der deutschen <strong>Geothermie</strong>- und Wärmepumpenbranche festgelegt.<br />

• Die Inhalte der vorliegenden <strong>Studie</strong> basieren auf einer umfangreichen Sekundärdatenrecherche in internen und externen Quellen, die<br />

von der dena durchgeführt wurde.<br />

• Interne Quellen: Umfangreiche Datensätze u. a. aus vielfältigen von der dena veröffentlichten Publikationen (z. B.<br />

Marktreports, Länderprofile) und der internen Ländermarkt-Datenbank.<br />

• Externe Quellen: Darüber hinaus wurden Daten aus einer Vielzahl von Fachpublikationen zu energiemarktspezifischen Themen<br />

im internationalen Kontext herangezogen (z. B. Renewable Energy Outlook, EurObserv'ER Barometer, Geothermische<br />

Energie).<br />

• Die Ergebnisse der Sekundärrecherche wurden durch Experteninterviews verifiziert.<br />

• Zur besseren Veranschaulichung der Attraktivität des schwedischen Erdwärmepumpenmarkts enthält die <strong>Studie</strong> wie oben erwähnt ein<br />

Kapitel „Zusammenfassung“. Hier wird der jeweilige Indikator (z. B. Energiemarkt, technisches Potenzial) abschließend kurz und<br />

prägnant dargestellt.<br />

• Die <strong>Studie</strong> ist zudem mit Hinweisen und Expertentipps versehen, um besonders praxisrelevante Aspekte hervorzuheben und um auf<br />

mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten hinzuweisen.<br />

Verwendete Icons<br />

Besondere Fakten und Hinweise (aus Sekundär- und Primärquellen), die es in Bezug auf den schwedischen Markt zu beachten gilt.<br />

Informationen aus Experteninterviews (Interviewzeitraum: Dezember 2013)<br />

6


UMWELTANALYSE


ALLGEMEINE BASISDATEN – SCHWEDEN<br />

Allgemeine Basisdaten (Jahr: 2013)<br />

Landesfläche 450.295 km 2<br />

Bevölkerungszahl<br />

Landessprache<br />

Staatsform<br />

Administrative Gliederung<br />

ca. 9,6 Mio.<br />

Schwedisch, Regionale Sprachen:<br />

Finnisch, Meänkieli, Samisch<br />

Parlamentarische Monarchie<br />

Zentralistisch, 21 Regionen<br />

BIP/ BIP pro Kopf (2012) 424.920 Mio. € / 43.176 €<br />

Gesamtanzahl der Gebäude<br />

5,053 Mio.<br />

Politische Karte Schwedens mit Regionen*<br />

Anzahl an Neubauten In 2012 wurden 6.048<br />

Genehmigungen für Neubauten<br />

erteilt. Auch für 2013 ist auf Basis<br />

der Genehmigungszahlen des ersten<br />

Halbjahrs von einem ähnlichen<br />

Volumen auszugehen.<br />

Relatives<br />

Wirtschaftswachstum<br />

Staatshaushalt (Schätzung)<br />

1,1 %<br />

Inflationsrate (Schätzung) 0,9 %<br />

Arbeitslosenquote 7,3 %<br />

Verschuldung 38,4 % des BIP<br />

(2011)<br />

* Die Regionen gliedern<br />

sich als Verwaltungseinheiten<br />

in das<br />

zentralistische<br />

Staatssystem ein. Es<br />

bestehen jedoch<br />

unterschiedliche<br />

Bestimmungen für flache<br />

geothermische Anlagen<br />

auf regionaler und auch<br />

kommunaler Ebene (s.<br />

Folie 25).<br />

Quellen: Auswärtiges Amt (2013), AHK (2013), bpb (2013), CIA (2013), SCB (2013) Quelle: Planetposter (2013)<br />

8


ENERGIE- & WÄRMEMARKT: ANTEIL ERDWÄRMEPUMPEN<br />

Primärenergieerzeugung in %<br />

(Gesamt 2011: 367,16 TWh)<br />

erneuerbare<br />

Energien<br />

49,89 %<br />

Stein- &<br />

Braunkohle<br />

0,7 %<br />

Kernenergie<br />

49,41 %<br />

EE-Primärenergieerzeugung in %<br />

(Gesamt 2011: 183,17 TWh)<br />

Solar (PV &<br />

Solarthermie)<br />

0,08 %<br />

<strong>Geothermie</strong> 0%<br />

Wasser<br />

36,27 %<br />

Wind 3,32 %<br />

Biomasse &<br />

erneuerbare<br />

Abfälle 60,33 %<br />

Jährlicher<br />

Primärenergieverbrauch<br />

pro Kopf<br />

Quelle: Naturvardverket (2013)<br />

• Schweden hat mit fast 50 % Energieerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energiequellen die EU-Vorgaben schon erreicht<br />

und zählt im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern.<br />

• Die Kernenergie trägt weitere 49 % zur Primärenergieerzeugung<br />

bei, die Stein- und Braunkohle ca. ein weiteres<br />

Prozent.<br />

• 2013 kostete die Kilowattstunde Strom in Schweden für<br />

Haushalte 13,6 Euro Cent und für Industriekunden ca. 8 Euro<br />

Cent.<br />

• Der jährliche Primärenergieverbrauch pro Kopf hängt in<br />

Schweden stark von der geographischen Lage ab. Aufgrund der<br />

langen, dunklen Winter ist er im Norden mit über 80 MWh am<br />

höchsten. Der durchschnittliche jährliche<br />

Primärenergieverbrauch pro Kopf liegt bei ca. 56 MWh.<br />

• Der Großteil der EE-Primärenergieerzeugung stammt aus<br />

Biomasse und erneuerbaren Abfällen. Diese Energieträger<br />

werden vorrangig zur Fernwärmeerzeugung genutzt (vgl. Folie<br />

11).<br />

• Im Hinblick auf die installierte Leistung und Wärmemenge<br />

rangiert Schweden im internationalen Vergleich mit 4,6 GW<br />

und 15,2 TWh in 2013 hinter den USA und China an dritter<br />

Stelle. Im europäischen Vergleich liegt Schweden an erster<br />

Stelle.<br />

• Obwohl die <strong>Geothermie</strong> bei der Primärenergieerzeugung einen<br />

Anteil von 0 % hat, ist sie seit 2005 die drittgrößte erneuerbare<br />

Wärmequelle des Landes mit einem Anteil von 16% an der<br />

Wärmeproduktion.<br />

Quellen: Eurostat (2013a), Eurostat (2013c), Eurostat (2013d), Naturvardverket (2013)<br />

Quellen: Economicshelp (2012), GeoPower (2012b),<br />

GtV Bundesverband <strong>Geothermie</strong> (2013)<br />

9


NATÜRLICHES POTENZIAL: KLIMATISCHE BEDINGUNGEN UND<br />

GEOTHERMISCHE VORKOMMEN<br />

Klimatische Bedingungen<br />

• Im Jahresmittel liegt die<br />

Temperatur zwischen -8 Grad im<br />

Norden und +10 Grad im Süden.<br />

• Daher wird das gesamte<br />

Landesgebiet der kalten<br />

Klimazone zugeordnet.<br />

• Aufgrund des vergleichsweise<br />

langen und kalten Winters<br />

herrscht eine große Nachfrage<br />

nach Wärme.<br />

• Temperaturschwankungen haben<br />

jedes Jahr einen direkten Einfluss<br />

auf den Energieverbrauch für<br />

Heizwärme und Warmwasser, was<br />

zu Schwankungen von ca. 5-10<br />

TWh pro Jahr führen kann (vgl.<br />

Folie 11).<br />

• Schweden hatte 2009 5.293<br />

Heizgradtage (vgl. Deutschland<br />

3.063). Dies sind ca. 45 % mehr<br />

als Deutschland.<br />

Temperatur im Monatsmittel (2001-13)<br />

Januar<br />

Juli<br />

Malmö -0,2°C +16,8°C<br />

Jahresdurchschnittstemperatur<br />

(1965-2008)<br />

Temperatur<br />

im Jahresmittel<br />

<strong>Geothermie</strong>vorkommen: <strong>Oberflächennahe</strong> Temperaturen in<br />

100 m Tiefe<br />

• Die oberflächennahen<br />

Gesteinsschichten haben<br />

landesweit meist eine gute<br />

Wärmeleitfähigkeit.<br />

• Die oberflächennahen<br />

Temperaturen in einer Tiefe<br />

von 100 m verlaufen entlang<br />

ähnlicher Temperaturgrenzen<br />

wie die Jahresdurchschnittstemperatur<br />

(vgl. Karte links).<br />

• In Südschweden sind sie daher<br />

am höchsten. In Stockholm und<br />

dem Umland besteht aufgrund<br />

der hohen Bevölkerungsdichte<br />

auch der größte Wärmeverbrauch.<br />

• In Nordschweden ist jedoch die<br />

Nachfrage nach Wärme pro<br />

Gebäude aufgrund der sehr<br />

niedrigen Temperaturen am<br />

größten. Dies schlägt sich auch<br />

im Primärenergieverbrauch pro<br />

Kopf nieder (siehe vorherige<br />

Folie).<br />

Stockholm -2,8°C +17,2°C<br />

Luleå -16,0°C +12,8°C<br />

Quellen: Boverket (2013), Energimyndigheten<br />

(2013), Eurostat (2013b) Quelle: SMHI (2013)<br />

Quellen:GeoPower (2012b), Lind (2011) Quelle:Lind (2011)<br />

10


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

HEIZUNGSMARKTS<br />

• Im Zuge der Ölkrise in 1973 hat in Schweden die Abkehr vom Öl<br />

als Wärmequelle hin zur Fernwärme begonnen. Dieser Trend hält<br />

bis heute an.<br />

• So wurde in 2012 der Wärmebedarf nur zu 2,2 TWh durch Öl<br />

gedeckt, während der Brennstoff in 2002 noch 15 TWh<br />

bereitstellte.<br />

• Der schwedische Wärmemarkt wird aktuell von der Fernwärme<br />

dominiert. Diese trug seit 2002 mit mehr als 40 TWh zum<br />

gesamten Wärmeverbrauch bei.<br />

• Fernwärmepreise unterliegen starken regionalen Schwankungen,<br />

da die Wärmegestehungskosten zwischen den Regionen variieren.<br />

• Öffentliche Gebäude und Mehrfamilienhäuser werden zum<br />

Großteil über Fernwärme versorgt. Dies erklärt den relativ stabilen<br />

Fernwärmeverbrauch.<br />

• Die schwedische Energieagentur definiert in ihren Statistiken die<br />

Wärmepumpen (WP) als Teilsegment der elektrischen Heizungen,<br />

da sie ausschließlich mit Strom betrieben werden. Das<br />

schwedische Geoforschungsinstitut bemängelt seit längerem die<br />

fehlende Transparenz zur Erdwärme in den offiziellen Statistiken.<br />

• Im Hinblick auf die Realpreise 2011 für unterschiedliche<br />

Energieträger waren Holzpellets mit ca. 60 ore/kWh (ca. 6 € ct*)<br />

die günstigste Wärmequelle, gefolgt von Fernwärme mit<br />

durchschnittlich ca. 80 ore/kWh (ca. 9 € ct*), Erdgas ca. 110<br />

ore/kWh (ca. 12 € ct*), Öl ca. 130 ore/kWh (ca. 14 € ct*) und<br />

Strom mit ca. 160 ore/kWh (ca. 18 € ct*).<br />

* Durchschnittliche Realkundenpreise (Privatkunden und Gewerbe),<br />

Wechselkurs GTAI 2013: 1 Euro = 8,8873 SEK<br />

Quellen: Energimyndigheten (2012), Energimyndigheten (2013b), SBUF (2012), GTAI (2012)<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

10 11<br />

22 22<br />

41 42<br />

Entwicklung des Wärmeverbrauchs<br />

nach Quellen in TWh 2002- 2012<br />

11<br />

23<br />

42<br />

15 14 13<br />

12<br />

21<br />

42<br />

9<br />

11<br />

21<br />

42<br />

12<br />

18<br />

42<br />

Quelle: Energimyndigheten (2013b)<br />

12<br />

17<br />

14<br />

18<br />

43 43<br />

13<br />

19<br />

49<br />

13<br />

18<br />

42<br />

6 5 3 3 3 2 2<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

12<br />

19<br />

46<br />

Sonstige<br />

Erdgas<br />

Holz<br />

Elektrizität (inkl. WP)<br />

Fernwärme<br />

Öl<br />

11


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

PRIVATGEBÄUDEBESTANDS („SMÅHUS“)<br />

Gebäudebestand<br />

Heizsysteme<br />

• 2010 gab es in Schweden insgesamt 1.896.000 sogenannter<br />

„Småhus“. Dies sind Ein-und Zweifamilienhäuser und<br />

Bauernhäuser. Dieser Gebäudeart wurden 2010 1.988.420<br />

Wohneinheiten zugeordnet.<br />

• Außerhalb der Ballungszentren in Südschweden existiert<br />

hauptsächlich dieser Gebäudetyp.<br />

• Eigentümer sind zu 95 % Privatpersonen, zu 4 %<br />

Genossenschaften und zu 1 % öffentliche Eigentümer.<br />

• Ca. 57 % der Gebäude wurden vor 1971 fertiggestellt, nur 0,05 %<br />

wurden seit 2001 gebaut.<br />

16 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

0 %<br />

Erdwärmeanteil<br />

am Gesamtverbrauch<br />

von Häusern gleichen Baujahrs<br />

Baujahr<br />

Anzahl an<br />

Gebäuden<br />

Bis 1940 534.000<br />

1941-1960 279.000<br />

1961-1970 273.000<br />

1971-1980 414.000<br />

1981-1990 203.000<br />

1991-2000 94.000<br />

2001-2010 99.000<br />

Gesamt 1.896.000<br />

• Bei den Einfamilienhäusern dominieren strombasierte<br />

Heizsysteme, da hierzu auch die 958.000 Wärmepumpen, die bis<br />

Ende 2012 installiert wurden, gerechnet werden.<br />

• 42 % der Wärmepumpen basieren auf Erdwärme. Hier sind<br />

Systeme


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

MEHRFAMILIENHAUSBESTANDS („FLERBOSTADSHUS“)<br />

Privat<br />

Eigentümer von Mehrfamilienhäusern in %<br />

(Gesamt 2012: 2.504.000)<br />

Wohnungsbaugenossenschaften<br />

35,78 %<br />

Kommunen (meist sozialer Wohnungsbau)<br />

Gebäudebestand<br />

• Die Gebäudeart „Flerbostadshus“ entspricht im Deutschen den<br />

Mehrfamilienhäusern.<br />

• Dieser Gebäudetyp macht ein Drittel der Gesamtgebäudefläche<br />

in Schweden aus.<br />

• 57 % der Mehrfamilienhäuser wurden zwischen 1941 und 1970<br />

gebaut.<br />

• Es gibt drei Eigentümergruppen, welche ungefähr zu gleichen<br />

Teilen die 2.504.000 Gebäude besitzen. Dies sind<br />

Privatpersonen/Unternehmen, Wohnungsbaugenossenschaften<br />

und Kommunen (meist sozialer<br />

Wohnungsbau).<br />

34,86 %<br />

29,36 %<br />

Quellen: Energimyndigheten (2013b), Energimyndigheten (2013d)<br />

Baujahr<br />

Anzahl an<br />

Gebäuden<br />

Bis 1920 129.000<br />

1921-1940 245.000<br />

1941-1960 651.000<br />

1961-1970 600.000<br />

1971-1980 324.000<br />

1981-1990 199.000<br />

1991-2012 335.000<br />

keine<br />

Angaben 21.000<br />

Gesamt 2.504.000<br />

Heizsysteme<br />

• Die Fernwärme ist die mit Abstand häufigste Wärmequelle in<br />

Mehrfamilienhäusern. Ihr Anteil ist seit 2002 von 77 auf 92 %<br />

gestiegen (Stand 2012).<br />

• Die strombetriebenen Wärmepumpen werden den<br />

Stromheizsystemen (1,51 TWh) zugeordnet. Diese hatten 2012<br />

einen Anteil von ca. 4 %. 2012 sind insgesamt etwa 27.800<br />

Wärmepumpen installiert worden, wovon ca. 16.100 (58 %)<br />

Erdwärmepumpen sind.<br />

• Die typische Systemgröße der installierten Erdwärmepumpen<br />

liegt bei 40 kW, wobei die Leistung je nach Größe der zu<br />

beheizenden Fläche und des Wärmebedarfs variiert.<br />

Wärmequellen in Mehrfamilienhäusern in TWh<br />

(Gesamt 2012: 26,76 TWh)<br />

1,51<br />

0,28<br />

0,28<br />

0,16<br />

0,01<br />

24,53<br />

Quellen: Energimyndigheten (2013d), SBUF (2012)<br />

Fernwärme<br />

Elektrizität (inkl. WP)<br />

Öl<br />

Erdgas<br />

Biomasse<br />

Sonstige<br />

13


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DER<br />

ÖFFENTLICHEN & GEWERBLICHEN GEBÄUDE („LOKALER“)<br />

Gebäudebestand<br />

• Öffentliche und gewerbliche Gebäude werden in Schweden<br />

unter dem Begriff „Lokaler“ zusammengefasst. Von ihnen gab es<br />

in 2011 ca. 163.100 in Schweden.<br />

• Die Graphik zeigt, dass über die Hälfte dieses Typs<br />

Industriegebäude (54,57 %) sind. Danach folgen öffentliche<br />

Gebäude sowie Gebäude für Bildungseinrichtungen und Büros.<br />

• Wie die Tabelle rechts unten zeigt, wurde fast die Hälfte (49 %)<br />

vor 1970 fertiggestellt.<br />

Nutzung öffentlicher & gewerblicher Gebäude<br />

(Gesamt 2011: 163.100)<br />

Baujahr<br />

Anzahl an<br />

Gebäuden<br />

Bis 1900 24.000<br />

Heizsysteme<br />

• In öffentlichen und gewerblichen Gebäuden ist Fernwärme mit<br />

14,64 TWh die am häufigsten genutzte Wärmequelle. Sie macht<br />

78 % des gesamten Wärmeverbrauchs aus.<br />

• 2012 waren insgesamt 17.600 Wärmepumpen in öffentlichen<br />

Gebäuden installiert, 52 % davon waren Erdwärmepumpen.<br />

• Die Wärmeerzeugung der Erdwärmepumpen für diese<br />

Gebäudeart ist in den 2,41 TWh Wärme aus Elektrizität in der<br />

untenstehenden Grafik enthalten, da strombetriebene<br />

Wärmepumpsysteme hier zugeordnet werden.<br />

Wärmequellen in öffentlichen & gewerblichen Gebäuden in TWh<br />

(Gesamt 2012: 18,76 TWh)<br />

1,41 % 12,69 %<br />

7,40 %<br />

5,70<br />

%<br />

3,61 % 3,00 %<br />

Büros (nicht-öffentlich)<br />

1941-1960 22.100<br />

1961-1970 34.400<br />

1971-1980 28.100<br />

0,75<br />

0,64 0,27<br />

0,07<br />

Fernwärme<br />

54,57 %<br />

10,32 %<br />

Handelseinrichtungen<br />

Gastronomie<br />

Gesundheitssektor<br />

Bildungseinrichtung<br />

Industriegebäude<br />

Öffentliche Gebäude<br />

Andere<br />

1981-1990 19.500<br />

1991-2000 12.900<br />

2001-2008 9.500<br />

Fehlende<br />

Daten* 12.000<br />

Gesamt 163.100<br />

2,41<br />

14,64<br />

Elektrizität(inkl.WP)<br />

Öl<br />

Erdgas<br />

Biomasse<br />

Sonstige<br />

* Weitere Gebäude ohne Angabe des Baujahrs<br />

Quelle: Ecofys (2011)<br />

Quelle: Energimyndigheten (2013c)<br />

14


POLITISCHE ZIELE<br />

In Schweden sind die politischen Ausbauziele in Bezug auf die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Installation von<br />

Wärmepumpen weitestgehend erreicht. Allerdings können die Energie- und Umweltziele der Regierung als vorteilhaft für die<br />

Installation von Erdwärmepumpen angesehen werden.<br />

Übersicht<br />

Energie- und<br />

Umweltziele der<br />

schwedischen<br />

Regierung<br />

National<br />

Renewable<br />

Energy Action<br />

Plan 2020<br />

Hauptziel • Die Nutzung von Energie, Land, Wasser und anderen natürlichen Ressourcen soll auf eine<br />

effiziente, wirtschaftliche und umweltfreundliche Art erfolgen.<br />

• Es sollen vorwiegend erneuerbare Energiequellen genutzt werden.<br />

Energieziel • Gemäß Schwedens Energiezielen sollen erneuerbare Energien bis 2020 50 % des<br />

Energiebedarfs decken.<br />

• Der gesamte Energieverbrauch pro Flächeneinheit aller Gebäude soll bis 2020 um 20 % und<br />

bis 2050 um 50 % reduziert werden.<br />

• Bis 2020 sollen keine fossilen Brennstoffe mehr im Heizungsmarkt eingesetzt werden.<br />

Umweltziel • Die festgelegten Umweltziele der schwedischen Regierung enthalten auch Vorgaben<br />

hinsichtlich der Baustandards. So sollen die Klimaauswirkungen durch den Gebäudesektor<br />

massiv reduziert werden.<br />

• Diese Ziele sollen durch die Einbindung der erneuerbaren Energien als Heiz-und Stromquelle<br />

erreicht werden.<br />

EU-Ziele • Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch in<br />

Schweden 50,2 % betragen, bei Strom 62,8 %, bei Wärme- bzw. Kälte 62,8 % und 12,4 % im<br />

Transportsektor.<br />

• Allerdings gibt es in Schweden nur Förderungen für Solar- bzw. Windenergie und<br />

Stromzertifikate zur Erreichung der EE-Anteile.<br />

• Die Europäische Kommission bewertet die Förderung für Wärmepumpen in Schweden als<br />

zufriedenstellend.<br />

Quellen: GeoPower (2012a), Regeringskansliet (2009), Naturkvårdsverket (2013), REPAP 2020 (2011), SBUF (2012) 15


NACHFRAGE- UND ANGEBOTSSEITE


STRUKTUR DES ABSATZMARKTS: HISTORISCHE<br />

MARKTENTWICKLUNG<br />

• In den 1980er Jahren gewannen<br />

Erdwärmepumpen in Schweden an Beliebtheit.<br />

1985 waren bereits 50.000 Anlagen verbaut.<br />

• Aufgrund von sinkenden Energiepreisen und in<br />

diversen Quellen genannten, allgemeinen<br />

Qualitätseinbrüchen bei Wärmepumpen sank<br />

die Nachfrage bis 1995.<br />

• Durch mehrere Förderprogramme von zwei bis<br />

drei Jahren für Erdwärmepumpen im Zeitraum<br />

1998-2010 stiegen die Verkaufszahlen rapide<br />

an*.<br />

• Wachstumssteigernd kam hinzu, dass die<br />

Erdwärmepumpe aufgrund ihrer höheren<br />

Systemeffizienz den im Vergleich zu<br />

Deutschland höheren Heizbedarf der<br />

schwedischen Haushalte besser decken kann als<br />

andere Wärmepumpentypen.<br />

• Zusätzlich stiegen die Verkaufszahlen durch den<br />

Export von Erdwärmepumpen. In den 2000er<br />

Jahren wurden ca. 40-50 % der schwedischen<br />

Produktion exportiert.<br />

• Insgesamt waren in 2013 in Schweden 425.000<br />

Erdwärmepumpen installiert. Dies entspricht<br />

einer installierten Leistung von 4,6 GW und<br />

einer jährlichen Wärmeproduktion von 15,2<br />

TWh.<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

Verkaufszahlen von Wärmepumpen (inkl. Export) von 1981-2012<br />

Luft-Luft*<br />

Erdwärme<br />

Abluft-Wasser<br />

Außenluft-Wasser<br />

* Die Verkaufszahlen von Luft-Luft-WP können vom schwedischen<br />

Wärmepumpenverband (SVEP) aufgrund der fehlenden Statistiken von<br />

manchen Herstellern nur geschätzt werden. Für 2012 lagen zum Zeitpunkt<br />

der Recherche noch keine Zahlen vor.<br />

* Die Einbrüche, siehe 2007 und 2011, entstanden immer genau<br />

nach Abschluss eines vorausgehenden Förderprogramms.<br />

Quellen: AHK (2013), dena (2011), SVEP (2013), Lund et al.<br />

(2004), Kiss et al. (2012)<br />

** Svenska Värmepumpföreningen (SVEP), Schwedischer Wärmepumpenverband<br />

Quelle: SVEP (2013)<br />

17


STRUKTUR DES ABSATZMARKTS<br />

Kernfakten zum Absatz<br />

Installierte Anlagen nach Typ<br />

(Gesamt 2012: 1.085.000)<br />

38,13 %<br />

23,94 %<br />

37,94 %<br />

Typ 1: Erdwärme<br />

Typ 2: Luft-Wasser<br />

Typ 3: Luft-Luft<br />

Quelle: Energimyndigheten (2012c)<br />

• Erdwärmepumpen werden hauptsächlich als Heizwärmeerzeuger in<br />

Einfamilienhäusern und öffentlichen Gebäuden verwendet.<br />

• Im Bezug auf die Gesamtzahl der verkauften Wärmepumpensysteme<br />

in 2012 liegen Erdwärmepumpen mit einem Anteil von 38 % mit den<br />

Luft-Luftwärmepumpen gleichauf, gefolgt von Luft-Wasserwärmepumpen,<br />

die einen Anteil von 24 % haben.<br />

Ab einer Außentemperatur von -5°C verringert sich gemäß der<br />

schwedischen Energieagentur die Effizienz von Erdwärmepumpen.<br />

Dies beeinträchtigt gemäß Branchenexperten die Nutzung von<br />

Erdwärmepumpen im kälteren Norden Schwedens. Hier sind tiefere<br />

Bohrungen nötig, um die erforderliche Heizleistung zu erbringen.<br />

Daher befindet sich der Hauptabsatzmarkt für Wärmepumpen in<br />

unmittelbarer Nähe großer Städte in Südschweden.<br />

In Schweden werden vorrangig die folgenden drei Arten von<br />

Erdwärmepumpen eingesetzt:<br />

• Erdwärmekollektoren (sog. „Jordvärme“)<br />

• Erdwärmesonden (sog. „Bergvärme“)<br />

• Gewässerwärme (sog. „Vattenvärme“, inkl. Grundwasser-<br />

WP)<br />

Systeme<br />

Erdwärmekollektoren<br />

Erdwärmesonden<br />

Gewässerkollektoren<br />

Charakteristika<br />

Anwendung<br />

• Gängiges System, vor allem im Neubau und in<br />

Südschweden.<br />

• Kollektoren werden ortsabhängig in 90-150 cm Tiefe<br />

installiert.<br />

• Zu beachten ist, dass die Schläuche die vorhandene<br />

Infrastruktur (z. B. Telefon- und Stromkabel) nicht<br />

beeinträchtigen dürfen.<br />

• Trotz höherer Investitionskosten häufigstes System in<br />

Schweden.<br />

• Wegen des generell hohen Heizbedarfs in Schweden<br />

darf die Bohrung nicht unterdimensioniert sein.<br />

• Bei mehreren Bohrungen beträgt der Mindestabstand<br />

20 Meter.<br />

• Diese Systeme werden in Schweden in<br />

Binnengewässern und in der Küstenregion installiert.<br />

• Es gilt zu beachten, dass Bohrungen für<br />

Grundwasser-WP unter ein strengeres,<br />

gewässerrechtliches Genehmigungsverfahren fallen<br />

(siehe Folie 25).<br />

Quellen: Energimyndigheten (2013f), dena-Expertenbefragung (Dezember 2013), SVEP (2013) 18


ÜBERSICHT DER KUNDENGRUPPEN<br />

Installierte Anlagen nach Gebäudeart<br />

(Gesamt 2012: 1.085.000)<br />

2,84 % 1,57 %<br />

Eigenheimbesitzer<br />

• Eigenheimbesitzer sind laut Branchenexperten die größte<br />

Kundengruppe von Erdwärmekollektoren und -sonden.<br />

• 95 % der in Schweden installierten Anlagen sind von dieser<br />

Kundengruppe installiert worden.<br />

• Typische Systemgröße: 10-20 kW bei Bohrtiefen zwischen<br />

einem und 250 Metern.<br />

• In diesem Kundensegment ist laut Branchenexperten<br />

bereits eine Sättigung zu verzeichnen.<br />

95 %<br />

Einfamilienhäuser Mehrfamilienhäuser öffentliche Einrichtungen<br />

Öffentliche<br />

Kunden<br />

Gewerbliche<br />

Kunden<br />

• Von dieser Kundengruppe werden Anlagen für öffentliche<br />

Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser, sozialer<br />

Wohnungsbau und Verwaltungsgebäude im<br />

Leistungsbereich 30-150 kW nachgefragt.<br />

• Gemäß Branchenexperten wird das Marktvolumen dieser<br />

Kundengruppe künftig am stärksten wachsen.<br />

Voraussetzung hierfür ist jedoch eine stärkere Kenntnis<br />

über die Anwendungsvorteile seitens der Bauherren.<br />

• Anlagen für gewerbliche Kunden sind bislang eher selten.<br />

• Branchenexperten betonen jedoch, dass auch hier die<br />

Nachfrage stetig wächst. Vorreiter ist z. B. die Firma IKEA,<br />

welche Erdwärmepumpen als Heiz- und Kühlsystem in den<br />

Möbelhäusern einsetzt.<br />

• Wegen des derzeit geringen Anteils an realisierten Anlagen<br />

sind die gewerblichen Anlagen prozentual nicht in der<br />

linken Kreisgrafik erfasst.<br />

Quellen: Energimyndigheten (2013b) Quelle: dena-Expertenbefragung (Dezember 2013)<br />

19


HAUPTCHARAKTERISTIKA DER KUNDENGRUPPEN<br />

In der folgenden Darstellung werden weitere Hauptcharakteristika der unterschiedlichen Kundengruppen für Erdwärmepumpen<br />

beschrieben:<br />

Eigenheimbesitzer<br />

Öffentliche Kunden<br />

Gewerbliche Kunden<br />

• Aufgrund der Wirtschaftlichkeit<br />

von Erdwärmepumpen zur<br />

Heiz- und<br />

Warmwasserbereitung während<br />

der langen, kalten<br />

schwedischen Winter ist die<br />

Wärmepumpe ein beliebtes und<br />

weit verbreitetes Heizsystem<br />

dieser Kundengruppe.<br />

• Zudem haben Förderungen der<br />

Regierung stark zur<br />

Verbreitung beigetragen.<br />

• Bei Neubauten hat die<br />

Wärmepumpe bereits einen<br />

Anteil von 90 %.<br />

• Potenziale für weiteres<br />

Marktwachstum bieten sich im<br />

Bereich der Sanierung von<br />

Bestandsgebäuden.<br />

• Das Interesse des tertiären Sektors,<br />

insbesondere der Gemeinden als Träger<br />

staatlicher Einrichtungen (z. B. Schulen,<br />

sozialer Wohnungsbau, Krankenhäuser)<br />

an der Nutzung der Erdwärme stieg in<br />

den letzten Jahren an.<br />

• Die Auftragsvergabe von öffentlichen<br />

Kunden in Schweden erfolgt, wie in<br />

Deutschland, durch ein transparentes<br />

Ausschreibungs- und Vergabeverfahren.<br />

• Der ausgewählte Anbieter entscheidet<br />

nach der Vergabe über den Einsatz des<br />

technischen Materials.<br />

• Daher ist es wichtig, Partnerschaften mit<br />

großen Baukonzernen, die sich auf<br />

öffentliche Ausschreibungen bewerben,<br />

einzugehen, um nach der Vergabe für<br />

Teilleistungen berücksichtigt zu werden.<br />

• Potenzial gibt es vor allem für<br />

Kombinationssysteme im Bereich Wärme<br />

und Kühlung.<br />

• Gewerbliche Kunden schätzen die<br />

Erdwärmepumpe als langfristig<br />

kostengünstige Wärmequelle.<br />

• Neben der Raumklimatisierung möchten<br />

gewerbliche Kunden die Erdwärme für<br />

weitere Industrieprozesse einsetzen, die<br />

Wärme bzw. Kälte oder beides benötigen.<br />

• Gemäß Branchenexperten können Anbieter<br />

bei gewerblichen Kunden durch innovative<br />

Anwendungskonzepte punkten (z. B.<br />

Kombi-Systeme für Erdwärme und<br />

Photovoltaik).<br />

• Unternehmen haben meist eigene<br />

Energieeffizienzmanager, die energetische<br />

Optimierungsmaßnahmen umsetzen. Um<br />

mit Produkten und Services zum Zuge zu<br />

kommen, sind zielgerichtete<br />

Werbemaßnahmen im Hinblick auf diese<br />

Kundengruppe empfehlenswert.<br />

Quellen: EHPA (2013), Energimyndigheten (2013b), dena-Expertenbefragung (Dezember 2013), GeoPower (2012a), RWE (2007)<br />

20


PROGNOSEN ZUM KÜNFTIGEN MARKTWACHSTUM<br />

• Der Wärmepumpenmarkt wurde durch den Anstieg der Preise für<br />

fossile Energieträger allgemein stimuliert.<br />

• Durch den Anstieg der Strompreise in den letzten Jahren stieg<br />

insbesondere die Nachfrage nach effizienten Wärmepumpen wie<br />

den Erdsondensystemen, da diese einen geringeren<br />

Stromverbrauch haben.<br />

• Im Segment der privaten Haushalte ist der Verkauf von<br />

Erdwärmepumpen seit 2012 leicht rückläufig, denn schon 46 %<br />

der Eigenheimbesitzer nutzen Wärmepumpsysteme (aller Arten)<br />

zum Heizen.<br />

• Im dritten Quartal des Jahres 2013 hat sich der Verkauf von<br />

Erdwärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr um 9 % erhöht,<br />

jedoch sind die Installationszahlen immer noch niedriger als im<br />

Vorjahr.<br />

• Der Absatzmarkt für Wärmepumpen im Gewerbe wächst jährlich<br />

kontinuierlich um ca. 7-10 %. Anwendungen sind hier zum<br />

Beispiel der Betrieb von Klimaanlagen durch Wärmepumpen.<br />

• Von 2008 bis 2012 ist die Zahl der installierten Wärmepumpen<br />

(alle Arten) in gewerblich genutzten Gebäuden von 11.100 auf<br />

17.600 gestiegen. Die Zahl der Erdwärmepumpen stieg im<br />

gleichen Zeitraum von 7.000 auf 9.100. Folglich werden 51 % der<br />

installierten Leistung der gewerblichen Wärmepumpen durch<br />

Erdwärmesysteme geliefert.<br />

• Die wachsende Nachfrage für die Kühlung öffentlicher und<br />

gewerblicher Gebäude eröffnet Absatzperspektiven für<br />

Erdwärmepumpen.<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Erwartete installierte Erdwärmepumpenleistung<br />

in GW bis 2020<br />

4,6<br />

5,2<br />

6,5<br />

7,5<br />

2013 2014 2015 2016 2020<br />

Quelle: Svensk Geoenergicentrum (2013)<br />

Fernwärme besitzt in einigen Gemeinden ein natürliches<br />

Monopol. Sofern der Anschluss an das Fernwärmenetz<br />

möglich ist, kann dieser gesetzlich verpflichtend sein.<br />

Nach Aussage von Experten wird das Marktwachstum durch<br />

eine entwickelte Wertschöpfungskette und Schwedens<br />

Energieziele bis 2020 gefördert. Barrieren sind<br />

unzureichende offizielle Statistiken zur <strong>Geothermie</strong>, wenig<br />

Förderung von Forschungsvorhaben im Bereich Erdwärme<br />

und die Konkurrenz von Fernwärme und Biomasse.<br />

12<br />

Quellen: EHPA (2013), GeoPower (2012a)<br />

Quelle: dena-Expertenbefragung (Dezember 2013)<br />

21


BRANCHENSTRUKTUR: UNTERNEHMEN, VERBÄNDE UND<br />

ZERTIFIZIERUNG<br />

• Der schwedische Erdwärmemarkt zeichnet sich durch eine stark entwickelte Wertschöpfungskette aus.<br />

• In Hinblick auf die hohe einheimische Konkurrenz ist es besonders wichtig, dass deutsche Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

bei den unten genannten Institutionen zertifizieren lassen.<br />

Hersteller<br />

Projektplanung /<br />

Gutachter / Bohrfirmen<br />

Fachhandwerker /<br />

Installateure<br />

Branchencharakteristik<br />

Zertifizierung<br />

• Markteintrittsbarrieren für Hersteller sind aufgrund<br />

der zahlreichen im Land produzierenden<br />

Unternehmen vergleichsweise hoch.<br />

• Zu den größeren schwedischen Herstellern gehören u.<br />

a. die schwedischen Firmen IVT, Thermia, Nibe, und<br />

CTC/Enertech AB.<br />

• Neben schwedischen Firmen sind auch einige deutsche<br />

Hersteller bereits auf dem Markt vertreten (z. B. Bosch<br />

Thermotechnik, Vaillant, Viessmann).<br />

• Verpflichtendes P-mark-Label für Wärmepumpen:<br />

Vergabeinstitution ist das SP Technical Research<br />

Institute of Sweden (SP). Hersteller werden<br />

regelmäßig auf die Einhaltung der Richtwerte<br />

überprüft.<br />

• Das SP vergibt auch das europäische<br />

Wärmepumpenlabel EHPA, das auch in Schweden gilt.<br />

• Flächendeckend besteht ein<br />

dichtes Netz an lokalen<br />

Bohrfirmen, Projektplanern<br />

und Gutachtern<br />

(überwiegend KMUs).<br />

• Bohrfirmen müssen über eine<br />

Haftpflichtversicherung mit<br />

600.000 Euro abgesichert<br />

sein.<br />

• Bohrfirmen und Installateure<br />

sollten von SITAC zertifiziert<br />

sein, da dies in den meisten<br />

Gemeinden eine Bedingung<br />

für die Erteilung einer<br />

Genehmigung sein kann.<br />

• Der Wärmepumpenverband<br />

(SVEP) bietet freiwillige<br />

Zertifizierungen an.<br />

• Flächendeckend besteht ein gutes<br />

Netz an Installateuren, die entweder<br />

nur Wärmepumpen bzw. alle Arten<br />

von Heizsystemen installieren.<br />

• Installateure arbeiten entweder mit<br />

einer Marke oder mehreren<br />

Herstellern. Der Produktvertrieb<br />

erfolgt meist direkt vom Hersteller<br />

zum Installateur bzw. über den<br />

Großhändler (siehe folgende Folie).<br />

• Installateure können sich vom<br />

SVEP* zertifiziert lassen, dies gilt<br />

Kunden als Qualitätsmerkmal.<br />

• Die Kurse für die Zertifizierung<br />

werden entweder von der<br />

Mittuniversitetet in Härnösand oder<br />

von den führenden Herstellern<br />

Nibe, IVT und Thermia angeboten.<br />

Der SVEP* hält auf seiner Website eine Liste mit allen Akteuren der Branche bereit, sortiert nach Unternehmenssitz.<br />

* Schwedischer Wärmepumpenverband (SVEP)<br />

Quellen: dena-Expertenbefragung (Dezember 2013), RWE (2007), SP (2013), SVEP (2013a)<br />

22


DISTRIBUTIONSWEGE VON ERDWÄRMEPUMPEN<br />

• Aktuell werden Wärmepumpenheizungen in Schweden über das Sanitär-, Heizungs-, Klima-(SHK)-Fachhandwerk oder das<br />

Elektrohandwerk installiert.<br />

• Alle beschriebenen Endkundengruppen haben überwiegend mit dem Fachhandwerk Kontakt. Der Auftragnehmer regelt den<br />

Einkauf und die Installation der Technik.<br />

• Gegebenenfalls wird dieser auch weitere Firmen für die Installation unterbeauftragen.<br />

Hersteller Großhändler Fachhandwerk Endkunde<br />

• Einige Hersteller<br />

verkaufen ihre<br />

Anlagen direkt an<br />

das Fachhandwerk,<br />

bzw. in geringerem<br />

Maße über<br />

Großhändler.<br />

• Bestimmte Firmen,<br />

wie der<br />

schwedischen<br />

Hersteller Nibe,<br />

vertreiben nur über<br />

Großhändler.<br />

• Großhändler<br />

beziehen Produkte<br />

von unterschiedlichsten<br />

Herstellern,<br />

jedoch überwiegen<br />

im Bereich der<br />

Erdwärme nationale<br />

Anbieter.<br />

• Distributoren<br />

pflegen über<br />

regionale Messen<br />

ihr Kundennetzwerk<br />

zu Installateuren<br />

und Bohrfirmen.<br />

• Das Fachhandwerk bietet<br />

dem Endkunden meist<br />

direkt seine Leistungen an.<br />

• So hat der Endkunde nur<br />

einen direkten<br />

Ansprechpartner, wenn es<br />

um Preise, Angebote sowie<br />

Garantieansprüche geht.<br />

• Komponenten zur<br />

Realisierung des<br />

Erdwärmesystems<br />

beziehen Fachhandwerker<br />

entweder vom Hersteller<br />

direkt oder über<br />

Großhändler.<br />

• Kunden werden oft durch<br />

Fachhandwerker, die<br />

zudem als Energieberater<br />

tätig sind, angeregt, in<br />

Erdwärme zu investieren.<br />

• Der Kunde erhält meist<br />

über den<br />

Fachhandwerker alle<br />

nötigen Anlagenteile und<br />

Services.<br />

• Genehmigungen zur<br />

Installation der Anlage<br />

müssen immer vom<br />

Grundstückseigentümer<br />

eingeholt werden.<br />

Quellen:GeoPower (2012b), RWE (2007), SVEP (2013a), dena-Expertenbefragung (Dezember 2013) 23


GENEHMIGUNGSVERFAHREN, FÖRDERUNG UND FINANZIERUNG


GENEHMIGUNGSVERFAHREN FÜR ERDWÄRMEPUMPEN<br />

Rechtsgrundlagen<br />

SFS<br />

1998:899*<br />

Normbrunn-07<br />

• Die rechtliche Grundlage für das Genehmigungsverfahren ist die Verordnung (1998:899) über umweltgefährdende Aktivitäten und<br />

Gesundheit.<br />

• Ähnlich dem deutschen Genehmigungsverfahren gibt es auch in Schweden regional unterschiedliche Umwelt- und<br />

Gewässerschutzbestimmungen zur Inbetriebnahme einer Erdwärmepumpe. Es ist daher unerlässlich, dass sich Auftraggeber<br />

rechtzeitig bei der zuständigen Behörde melden, um sich über die geltenden Bestimmungen zu informieren.<br />

• Grundsätzlich muss der Grundstückseigentümer bei der Gemeinde einen Genehmigungsantrag stellen, bevor mit den Bohrungen<br />

und der Installation der Anlage begonnen werden darf. Gegebenenfalls müssen auch Nachbarn über die Bohrungen informiert<br />

werden. Außerdem müssen Eigentümer gewährleisten, dass die Infrastruktur (wie z. B. Stromkabel) nicht beschädigt wird.<br />

• Je nach Gemeinde müssen Umweltverträglichkeitsprüfungen durchgeführt und eventuell weitere spezielle Auflagen erfüllt werden.<br />

Flachkollektoren Erdsondensysteme Grundwassersysteme<br />

• Meist recht einfaches<br />

Anmeldeverfahren für die<br />

Installation.<br />

• Verpflichtung, dass keinerlei<br />

Beeinträchtigung der Infrastruktur<br />

stattfinden wird.<br />

• Meist müssen Bohrungen nach<br />

Normbrunn-07 (siehe unten)<br />

ausgeführt werden.<br />

• Das Bohrunternehmen muss bei der<br />

SGU** ein Bohrprotokoll einreichen.<br />

• Die Genehmigung muss von einem der fünf<br />

Umweltgerichte in Schweden erteilt werden (ggf.<br />

ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

notwendig).<br />

• Das Bohrunternehmen muss bei der SGU* ein<br />

Bohrprotokoll einreichen.<br />

• Die Normbrunn wurde vom Schwedischen Geologischen Forschungsinstitut, SGU* entwickelt und enthält Vorgaben für<br />

Erdwärmebohrungen, die für das Bohrunternehmen bzw. den Endkunden gelten (z. B. welche Materialien benutzt werden sollen,<br />

welche Sicherheitsabstände eingehalten werden müssen).<br />

• Es handelt sich nicht von vorneherein um ein bindendes Gesetz, jedoch setzen manche Gemeinden die Vorgaben der Norm als<br />

verpflichtend voraus.<br />

Informationen zum Genehmigungsverfahren erteilt das zuständige kommunale Umwelt- und Bauamt (sog. „miljö- och byggförvaltning“).<br />

Das Antragsformular findet man auf der Internetseite der zuständigen Behörde, es kann als PDF heruntergeladen werden.<br />

Detaillierte Informationen zur Bodenbeschaffenheit in Schweden sind unter www.ledningskollen.se abrufbar.<br />

* Verordnung (1998:899) über umweltgefährdende Aktivitäten und Gesundheit.<br />

** SGU: Sveriges geologiska undersökning, Schwedisches Geologisches Forschungsinstitut<br />

Quellen: dena (2011), Regeocities (2013)<br />

25


FÖRDERUNG: STEUERVERGÜNSTIGUNG<br />

• Da die politischen Ausbauziele für Erdwärmepumpen weitestgehend erreicht sind, sind alle Förderinstrumente der schwedischen<br />

Regierung mittlerweile ausgelaufen. Es gibt folglich keine Fördermechanismen mehr, die speziell für Erdwärmepumpen gelten.<br />

• Jedoch wird der Kauf und die Installation von Heizungsanlagen, die erneuerbare Energien nutzen, darunter auch Erdwärmepumpen,<br />

durch Steuererleichterungen gefördert.<br />

Übersicht<br />

ROTavdrag<br />

• Steuervergünstigungen für Renovierungsarbeiten, die unter anderem gelten, wenn veraltete<br />

Heizsysteme ersetzt werden.<br />

• Diese Vergünstigung ist eine vorläufige Steuergutschrift.<br />

• Es werden nur die Arbeitskosten angerechnet, welche bei Erdwärmepumpen nicht mehr als 30 %<br />

der Gesamtrechnung betragen dürfen. Für die Kosten der Komponenten gibt es keine Förderung,<br />

da diese nur für das schwedische Handwerk angedacht ist.<br />

• Es ist generell möglich, max. 50 % des Rechnungsbetrags der Arbeitskosten und bis zu 50.000<br />

SEK (ca. 5.626 €*) als Vergünstigung zu erhalten.<br />

• Die Vergünstigung gilt nur für neu installierte Anlagen, jedoch nicht für Reparatur- oder<br />

Wartungsarbeiten an bereits bestehenden Systemen.<br />

* Durchschnittlicher Wechselkurs GTAI 2013: 1 Euro = 8,8873 SEK<br />

Kontakt<br />

www.skatteverket.se<br />

Auch ohne weitere Fördermechanismen und Zuschüsse ist die Investition in eine Erdwärmepumpenanlage auf dem schwedischen<br />

Markt gemäß dem Branchenverband als rentabel zu bewerten.<br />

Detaillierte Informationen zur Steuervergünstigung sind beim schwedische Finanzamt Skattenverket erhältlich.<br />

Quellen:dena-Expertenbefragung (Dezember 2013) Energimyndigheten (2010a), GeoPower (2012a), GTAI (2012), Skattenverkets (2013),<br />

26


FINANZIERUNG: ÜBERSICHT INVESTITIONS- UND<br />

BETRIEBSKOSTEN<br />

• Die Investitionskosten einer Erdwärmepumpe variieren stark je nach Anlagentyp und den geologischen bzw. hydrologischen<br />

Gegebenheiten.<br />

Übersicht Investitionskosten in Schweden<br />

• Laut der schwedischen Energieagentur und dem Hersteller<br />

Nibe entfallen 70 % der Investitionskosten durchschnittlich<br />

auf die Komponenten der Erdwärmepumpenanlage. Die<br />

restlichen 30 % sind Arbeitskosten.<br />

• Unter die Arbeitskosten fallen insbesondere die Installationsund<br />

Bohrkosten.<br />

• Mit den Steuervergünstigungen (vgl. Folie 26) können die<br />

Investitionskosten um bis zur Hälfte der Arbeitskosten<br />

reduziert werden.<br />

• Es ist für den Immobilienbesitzer zu beachten, dass die<br />

Installation einer Erdwärmepumpe den Immobilienwert<br />

erhöhen kann. Dies kann zu einer erhöhten steuerlichen<br />

Bemessungsgrundlage der Immobilie führen (Grundsteuer).<br />

Nähere Informationen sind über das schwedische Finanzamt<br />

Skatteverket erhältlich.<br />

Gebäudedaten und<br />

Anlagentechnik<br />

Investitions- und Betriebskostenbeispiel<br />

Beispiel: Mehrfamilienhäuserkomplex<br />

• Mehrfamilienhäuserkomplex in<br />

Oskarström (Baujahr 1966), bestehend<br />

aus vier Gebäuden mit insgesamt 72<br />

Wohnungen und 4.400 m 2 .<br />

• 16 Bohrlöcher, jedes 180 m tief, vier<br />

Pumpen mit 40 kW für Heizung und<br />

Warmwasser.<br />

• Vier 13 kW elektrische Heizkessel.<br />

• Reduktion des Energieverbrauchs um<br />

65 % möglich.<br />

Investitionskosten • 180.000 € (Anlage inkl. Installation und<br />

Steuern), amortisiert sich gemäß dem<br />

Hersteller Nibe aufgrund von<br />

niedrigeren Heizkosten nach vier<br />

Jahren.<br />

Betriebskosten • 65 % niedriger im Vergleich zum<br />

Verbrauch vor der Sanierung (vormals<br />

Gasheizsystem).<br />

Quellen: Energimyndigheten (2010b), Energimyndigheten(2012b), Skatteverket (2013) Quelle: Nibe (2013)<br />

27


ZUSAMMENFASSUNG


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Erkenntnisse<br />

Energiemarkt • Im internationalen Vergleich rangiert Schweden mit einer insgesamt installierten Erdwärmepumpenleistung von 4.460<br />

MW in 2012 und 12.585 GWh pro Jahr auf Platz drei hinter den USA und China. (+)<br />

• Im europäischen Vergleich ist Schweden im Hinblick auf die installierte Leistung und Wärmemenge Spitzenreiter. (+)<br />

Natürliches &<br />

technisches<br />

Potenzial<br />

• Aufgrund des vergleichsweise langen und kalten Winters in Schweden herrscht landesweit eine große Nachfrage nach<br />

Wärme. Die größten Verbrauchszentren finden sich im Süden, um Stockholm. (+)<br />

• Die bodennahen Gesteinsschichten bieten flächendeckend meist eine gute Wärmeleitfähigkeit. (+)<br />

Politische Ziele • Bis 2020 sollen keine fossilen Brennstoffe mehr im Heizungsmarkt eingesetzt werden. (+)<br />

• Der gesamte Energieverbrauch pro Flächeneinheit von allen Gebäuden soll bis 2020 um 20 % und bis 2050 um 50 %<br />

reduziert werden. (+)<br />

Nachfrageseite • Im Privatkundenbereich (Einfamilienhäuser) haben sich Erdwärmepumpen bereits als Heizwärmesystem etabliert. Hier<br />

treten bereits Sättigungseffekte auf. (-)<br />

• Im Bereich der öffentlichen und der gewerblichen Kunden steigt das Interesse an Erdwärme gemäß<br />

Branchenvertretern.(+) Jedoch besteht hier auch eine starke Konkurrenz zur Fernwärme. (-)<br />

Angebotsseite • Aufgrund des Status des schwedischen Markts gibt es bereits eine entsprechend gut aufgestellte Wertschöpfungskette<br />

im Bereich der oberflächennahen <strong>Geothermie</strong>. (-)<br />

• Deutsche Firmen sollten bei einem Markteintritt insbesondere die Zertifizierungen berücksichtigen. (0)<br />

Untersuchungsbereiche<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Vergütung &<br />

Finanzierung<br />

• Das Genehmigungsverfahren variiert auf regionaler Ebene. Die Umwelt- und Baubehörde der jeweiligen Gemeinde legt<br />

fest, wie das Genehmigungsverfahren verläuft und welche Bedingungen aufgrund von Umwelt- und Gewässerschutz<br />

erfüllt werden müssen. (0)<br />

• Daneben wurde als Norm bei Bohrungen vom Geologischen Forschungsinstitut SGU die „Normbrunn“ festgelegt. (0)<br />

• Die Installation von Erneuerbare-Energien-Heizungsanlagen, darunter auch Erdwärmepumpen, wird durch<br />

Steuererleichterungen gefördert. (+)<br />

• Gemäß Branchenexperten sind Erdwärmepumpen für Privatkunden auch ohne staatliche Förderung rentabel. (+)<br />

29


KONTAKTE & KOOPERATIONSPARTNER


KONTAKTE & KOOPERATIONSPARTNER<br />

Kategorie Name Webseite<br />

Energieministerium Näringsdepartementet www.regeringen.se/sb/d/1470<br />

Umweltministerium Miljödepartementet www.regeringen.se/sb/d/1471<br />

Umwelt- und Baubehörde Miljö- och byggförvaltning Jede Gemeinde hat eine eigene<br />

Behörde.<br />

Umweltamt Naturvårdsverket www.naturvardsverket.se<br />

Geologisches<br />

Forschungsinstitut<br />

Auslandshandelskammer<br />

Sveriges geologiska undersökning www.sgu.se<br />

Tysk-Svenska Handelskammaren www.handelskammer.se<br />

Kooperationspartner<br />

Bei der <strong>Studie</strong> „<strong>Marktinfo</strong><br />

Schweden – <strong>Oberflächennahe</strong><br />

<strong>Geothermie</strong> “ hat das<br />

schwedische <strong>Geothermie</strong>-<br />

Informationszentrum als<br />

Kooperationspartner mitgewirkt:<br />

Energieversorger (Strom und<br />

Gas)<br />

Vattenfall<br />

www.vattenfall.se<br />

Netzbetreiber Svenska Kraftnät www.svk.se<br />

Regulierungsbehörde Energimarknadsinspektion www.energimarknadsinspektionen.se<br />

Fachverband Wärmepumpe Svenska Värmepumpföreningen www.svepinfo.se<br />

<strong>Geothermie</strong>-<br />

Informationszentrum<br />

Svensk Geoenergicentrum<br />

http://geoenergicentrum.se<br />

Informationsportal Energie Energiekunskap www.energikunskap.se<br />

Nationale Agentur für<br />

Bauwesen<br />

Boverket<br />

www.boverket.se<br />

Finanzamt Skattenverket www.skatteverket.se<br />

31


ÜBER DIE EXPORTINITIATIVE ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Energie kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für erneuerbare Energien.<br />

Das Ziel der <strong>Studie</strong> „<strong>Marktinfo</strong> Schweden – <strong>Oberflächennahe</strong> <strong>Geothermie</strong> “ ist es, der deutschen Branche durch eine strukturierte Darstellung<br />

der Marktentwicklung und der rechtlichen Rahmenbedingungen den Markteinstieg und die konkrete Projektumsetzung vor Ort zu erleichtern.<br />

Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:<br />

www.exportinitiative.de<br />

Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie:<br />

exportinfo@dena.de<br />

32


QUELLENVERZEICHNIS (1/4)<br />

• Auswärtiges Amt (2013): Schweden, http://www.auswaertiges-<br />

amt.de/sid_D3F24040196A708649E6779B30745066/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-<br />

Nodes_Uebersichtsseiten/Schweden_node.html, aufgerufen 07.11.2013.<br />

• AHK Schweden (2013): Zielmarktanalyse Schweden mit Profilen der Marktakteure: „Erneuerbare Energien in Gebäuden: Kleinanlagen“,<br />

Stockholm, Schweden.<br />

• Boverket (2013): Swedish National Board of Housing, Building, and Planning,<br />

http://www.boverket.se/Global/Webbokhandel/Dokument/2013/Boverket-2013-eng.pdf, aufgerufen am 08.11.2013.<br />

• Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) (2013): Schweden, http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/fischerweltalmanach/65785/schwedenp=all,<br />

aufgerufen am 04.12.2013.<br />

• CIA (2013): The World Factbook: Sweden, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sw.html, aufgerufen am<br />

08.11.2013.<br />

• Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) (2011): Länderprofil Schweden, Berlin, Deutschland.<br />

• Ecofys (2011): Panorama of the European non-residential construction sector, http://www.leonardo-energy.org/sites/leonardoenergy/files/documents-and-links/European%20non-residential%20building%20stock%20-%20Final%20Report_v7.pdf,<br />

aufgerufen am<br />

25.11.2013.<br />

• Economicshelp (2012): List of Countries Energy Use per Cap , http://www.economicshelp.org/blog/5988/economics/list-of-countries-energyuse-per-capita/,<br />

aufgerufen am 6.12.2013.<br />

• EHPA (2013): Swedish heat pump sales increased in the 3rd quarter of this year, http://www.ehpa.org/about/news/article/swedish-heat-pumpsales-increased-in-3rd-quarter/,<br />

aufgerufen am 4.12.2013.<br />

• Energimyndigheten (2010a): Välj rätt värmepump,<br />

http://webbshop.cm.se/System/DownloadResource.ashxp=Energimyndigheten&rl=default:/Resources/Permanent/Static/854ca827b2dd4dac<br />

9e884dcbcbb74a2f/ET2010_02.pdf, aufgerufen am 27.11.2013.<br />

• Energimyndigheten (2010b): Värme i Villan,<br />

http://webbshop.cm.se/System/DownloadResource.ashxp=Energimyndigheten&rl=default:/Resources/Permanent/Static/854ca827b2dd4dac<br />

9e884dcbcbb74a2f/ET2010_02.pdf, aufgerufen am 2.12.2013.<br />

• Energimyndigheten (2012a): Bergvärmepumpar november 2012,<br />

http://www.energimyndigheten.se/sv/Hushall/Testerresultat/Testresultat/Bergvarmepumpar-november-2012/tab=1, aufgerufen am<br />

2.12.2013.<br />

33


QUELLENVERZEICHNIS (2/4)<br />

• Energimyndigheten (2012b): Uppvärming i Sverige 2012,<br />

http://www.ei.se/Documents/Publikationer/rapporter_och_pm/Rapporter%202012/Uppvarmning_i_sverige_EIR_2012_09.pdf, aufgerufen<br />

am 2.12.2013.<br />

• Energimyndigheten (2013a): Energy in Sweden 2012,<br />

http://www.energimyndigheten.se/Global/Engelska/Facts%20and%20figures/Energy_in_sweden_2012.pdf, aufgerufen am 08.11.2013.<br />

• Energimyndigheten (2013b): Energiestatistik för småhus, flerbostadshus och lockaler 2012,<br />

http://webbshop.cm.se/System/DownloadResource.ashxp=Energimyndigheten&rl=default:/Resources/Permanent/Static/85a36edff6194e00b<br />

ecbd9e201850638/66839_ES%202013_06_webb.pdf, aufgerufen am 20.11.2013.<br />

• Energimyndigheten (2013c): Engergiestatistik för lokaler 2012,<br />

http://webbshop.cm.se/System/TemplateView.aspxp=Energimyndigheten&view=default&id=08785f7d147d4c59b565972ce527e7e6,<br />

aufgerufen am 20.11.2013.<br />

• Energimyndigheten (2013d): Engergiestatistik för Ferbostadshus 2012,<br />

http://webbshop.cm.se/System/DownloadResource.ashxp=Energimyndigheten&rl=default:/Resources/Permanent/Static/530e1dadb16441b28<br />

08c7da6e7251dde/ES%202013_03webb.pdf, aufgerufen am 21.11.2013.<br />

• Energimyndigheten (2013e): Energiestatistik för småhus 2012,<br />

http://webbshop.cm.se/System/DownloadResource.ashxp=Energimyndigheten&rl=default:/Resources/Permanent/Static/cc3c548894ee4708a<br />

a5b78bae737c0a1/Rapport%20ES_2013_05_webb.pdf, aufgerufen am 27.11.2013.<br />

• Energimyndigheten (2013f): Energiläget i siffror 2013,<br />

http://webbshop.cm.se/System/DownloadResource.ashxp=Energimyndigheten&rl=default:/Resources/Permanent/Static/eef0746087dc491c9<br />

a637e4f4ecfdbe3/1434.pdf, aufgerufen am 27.11.2013.<br />

• Eurostat (2013a): Energiestatistik – Mengen, http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/energy/data/main_tables, aufgerufen am<br />

14.11.2013.<br />

• Eurostat (2013b): Heizgradtage nach NUTS-2-Region-jährliche Daten,<br />

http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.dodataset=nrg_esdgr_a&lang=de, aufgerufen am 19.11.2013.<br />

• Eurostat (2013c): Strompreise für private Haushalte,<br />

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.dotab=table&init=1&language=de&pcode=ten00115&plugin=1, aufgerufen am 8.11.2013.<br />

34


QUELLENVERZEICHNIS (3/4)<br />

• Eurostat (2013d): Strompreise für industrielle Verbraucher,<br />

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.dotab=table&init=1&language=de&pcode=ten00114&plugin=0 %20aufgerufen%20am%208/11/13,<br />

aufgerufen am 8.11.2013.<br />

• GeoPower (2012a): Regional strategies for the large scale introduction of geothermal energy in buildings, http://www.geopoweri4c.eu/final_publication,<br />

aufgerufen am 2.12.1013.<br />

• GeoPower (2012 b): A sustainabel region by geothermal energy – An action plan for the Stockholm region, http://geopoweri4c.eu/docs/Action%20plan%20Stockholm%20v2.pdf,<br />

aufgerufen am 9.12.2013.<br />

• GtV Bundesverband <strong>Geothermie</strong> (2013): <strong>Geothermie</strong> in Zahlen, http://www.geothermie.de/aktuelles/geothermie-in-zahlen/weltweit.html,<br />

aufgerufen am 15.11.2013.<br />

• GTAI Germany Trade and Invest (2012): Wirtschaftsdaten kompakt: Schweden, http://ahk.de/fileadmin/ahk_ahk/GTaI/schweden.pdf,<br />

aufgerufen am 13.12.2013.<br />

• Lind, L. (2011): Swedish Ground Source Heat Pump Case Study (2010 Revision), GNS Sience Report 2010/54.<br />

• Lund, J., Sanner, B., Rybach, L., Curtis, R. & Hellström, G. (2003): Ground Source Heat Pumps - a world overview, Renewable Energy World 8/4,<br />

pp. 218-227, James & James, London, updated reprint (2004): Geo-Heat Center Quart. Bull. 25/3, pp. 1-10, GHC-OIT, Klamath Falls.<br />

• Naturkvårdsverket (2013): Sweden‘s Environmental Objectives – an Introduction,<br />

http://www.naturvardsverket.se/Documents/publikationer6400/978-91-620-8620-6.pdf, aufgerufen am 2.12.2013.<br />

• Nibe (2013): Fastighetsbolag gar helt over till värmepumpar i hyresfestigheter,<br />

http://www.nibe.se/Produkter/Bergvarmepumpar/Referenser/Referenser/Fastighetsbolag-gar-helt-over-till-varmepumpar-i-hyresfastigheter/,<br />

aufgerufen am 9.12.2013.<br />

• Panetposter (2013): Schweden, http://www.planetposter.de/landkarten/schweden.htm, aufgerufen am 08.11.2013.<br />

• Regeringskansliet (2009): A sustainable energy and climate policy for the environment, competitiveness and long-term stability,<br />

http://www.government.se/content/1/c6/12/00/88/d353dca5.pdf, aufgerufen am 27.11.2013.<br />

• Regeocities (2013): National Report Sweden, http://regeocities.eu/wp-content/uploads/2012/12/REGEOCITIES-National-Swedish-<br />

Report_final.pdf, aufgerufen am 29.11.2013.<br />

• REPAP (2011): Assessment of NREAPs,<br />

http://www.repap2020.eu/fileadmin/user_upload/Roadmaps/Assessment_of_NREAPs__REPAP_report_-_interim_status_.pdf, aufgerufen<br />

am 18.12.2013.<br />

• Rotavdrag (2013): Rotavdrag, http://www.rotavdrag.se/, aufgerufen am 27.11.2013.<br />

35


QUELLENVERZEICHNIS (3/4)<br />

• RWE (2007): Report analysis of marketing instruments, http://www.proheatpump.eu/Downloads/Deliverables/Proheatpump%20D9.pdf,<br />

aufgerufen am 4.12.2013.<br />

• SBUF (2012): Hinder och möjligheter att nå en halverad energianvändning till 2050,<br />

http://www.sbuf.se/ProjectArea/Documents/ProjectDocuments/5C450325-F3C0-4D90-A899-30A6ED7820D6/FinalReport/SBUF%2012407<br />

%20Slutrapport%20Energieffektivisering%20av%20Sveriges%20flerbostadshus.pdf, aufgerufen am 2.12.2013.<br />

• SCB Statistika Centralbyran (2009): Total energianvändning för uppvärmning i lokaler, fördelad efter typ av uppvärmning åren 1987–2008,<br />

http://www.scb.se/sv_/Hitta-statistik/Statistik-efter-amne/Energi/Tillforsel-och-anvandning-av-energi/Energistatistik-for-lokaler-<br />

/6278/2008A01/Total-energianvandning-for-uppvarmning-i-lokaler-fordelad-efter-typ-av-uppvarmning-aren-19872008/, aufgerufen am<br />

22.11.2013.<br />

• SCB (2012): Bostads- och byggnadsstatistisk årsbok 2012, http://www.scb.se/statistik/_publikationer/BO0801_2012A01_BR_BO01BR1201.pdf,<br />

aufgerufen am 18.11.2013.<br />

• SCB (2013): Authorised-building-permits-for-residential-buildings-and-non-residential-buildings,http://www.scb.se/en_/Findingstatistics/Statistics-by-subject-area/Housing-construction-and-building/Statistics-on-building-permits-for-housing-and-non-residentialbuildings/Statistics-on-building-permits-for-housing-and-non-residential-buildings/Aktuell-Pong/7490/Authorised-building-permits-forresidential-buildings-and-non-residential-buildings/,<br />

aufgerufen am 17.12.2013.<br />

• Skatteverkets (2010): Fastighetstaxering,<br />

http://www.skatteverket.se/foretagorganisationer/skatter/fastighet/fastighetstaxering.4.76a43be412206334b89800043506.html, aufgerufen<br />

am 17.12.2013.<br />

• Skatteverkets (2013): Rot-avdrag,<br />

http://www.skatteverket.se/servicelankar/otherlanguages/inenglish/rotandrutwork.4.8dcbbe4142d38302d793f.html, aufgerufen am<br />

18.12.2013.<br />

• SMHI (2013): Maximum & average temperatures in Sweden, http://isar2.episerverhotell.net/India/Industries/ICT/Data-centers/Maximum--<br />

average-temperatures-in-Sweden/, aufgerufen am 15.11.2013.<br />

• SP (2013): Heat Pumps, http://www.sp.se/en/index/services/heatpump/Sidor/default.aspx, aufgerufen am 4.12.2013.<br />

• SVEP Svenska Värmepump Föreningen (2013): Värmepumpförsäljningen vänder uppåt,<br />

http://www.svepinfo.se/aktuellt/nyhetsarkiv/2013/varmepumpforsaljningen-vander-uppat/, aufgerufen am 20.11.2013.<br />

• SVEP (2013a): Tillverkare, http://www.svepinfo.se/medlemmar/tillverkare/, aufgerufen am 5.12.2013.<br />

• SVEP (2002): VPN, http://www.svepinfo.se/vpn/, aufgerufen am 5.12.2013.<br />

36


<strong>Studie</strong><br />

MARKTINFO TÜRKEI –<br />

OBERFLÄCHENNAHE GEOTHERMIE<br />

dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystem<br />

www.exportinitiative.bmwi.de bzw. www.exportinitiative.de


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)<br />

Regenerative Energien<br />

Chausseestraße 128 a<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: + 49 (0)30 72 61 65-600<br />

Telefax: + 49 (0)30 72 61 65-699<br />

E-Mail: info@dena.de<br />

Internet: www.dena.de<br />

Konzeption/Erstellung/Redaktion:<br />

Michael Kober, Constantin Lange<br />

Dezember 2013<br />

Alle Rechte sind vorbehalten. Die Nutzung steht unter dem Zustimmungsvorbehalt der dena.<br />

Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Die dena übernimmt<br />

keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Für Schäden<br />

materieller oder immaterieller Art, die durch Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen<br />

unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet die dena nicht, sofern ihr nicht nachweislich vorsätzliches<br />

oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.<br />

Offizielle Websites<br />

www.exportinitiative.de<br />

www.renewables-made-in-germany.com<br />

2


INHALTSVERZEICHNIS (1/2)<br />

Hintergrund und Ziele der <strong>Studie</strong>……………….………………………………………………………………………………………………………………………… 5<br />

Methodik und Vorgehen………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 6<br />

Umweltanalyse……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………. 7<br />

• Allgemeine Basisdaten Türkei.....……………………………………………………………………………………………………………………………………. 8<br />

• Key Facts zum Energie- und Wärmemarkt………………………...………………………………………………………………………………….………… 9<br />

• Natürliches Potenzial für den Einsatz von Erdwärmepumpen……………………………………………………………………………………………. 13<br />

• Politische Ausbauziele und energetische Optimierung der Gebäude………………………………………………………………………….………. 18<br />

Nachfrage- & Angebotsseite..………………………………………………………………………………………………………………………………….………….. 19<br />

• Nachfrageseite: Struktur des türkischen Absatzmarkts .………………………………………………………………………………………….……...... 20<br />

• Übersicht der Kundengruppen und Hinweise zur Segmentansprache .……………………………………………………………………………….. 22<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen, Förderung, Finanzierung………….……..…………………………………………………………….…………….. 24<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS (2/2)<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen, Förderung, Finanzierung……………..……………….……………………………….…………………..…………….. 24<br />

• Rechtliche Rahmenbedingungen für Erdwärmepumpen.…………………………………………………….……………………………………………. 25<br />

• Zertifizierung von Erdwärmepumpen……………………………………………………………………………………………………………………………… 26<br />

• Übersicht der Rechtsformen von Gesellschaften in der Türkei………………………………………………………………………………….……….. 27<br />

• Finanzierungsoptionen für Wärmepumpenanlagen………………………………………………………………………………………………….………. 30<br />

Zusammenfassung……..………………………………….……………………………….………………………………………………………………………………….. 34<br />

Kontakte & Quellen……………………..…………………………………………………………………………………………………………………………………….. 36<br />

Über die Exportinitiative Erneuerbare Energien…………………………………………………………………………………………………………………….. 39<br />

Quellenverzeichnis ………………………………………………………………………………………………………………………………………………….…………. 40<br />

4


HINTERGRUND UND ZIELE DER STUDIE<br />

• Geothermische Energieressourcen werden in der Türkei seit vielen Jahren genutzt. Im Bereich der Tiefengeothermie zur<br />

Wärmeerzeugung liegen die Installationszahlen mit ca. zwei GWth auf etwa dem gleichen Niveau wie in Deutschland.<br />

• Im Bereich der oberflächennahen <strong>Geothermie</strong> und deren Nutzung durch Wärmepumpen befindet sich der türkische Markt noch in<br />

der Startphase. Dennoch bietet er deutschen Anbietern in diesem Bereich mittelfristig interessante Chancen und ein großes<br />

Potenzial. Da jedoch auch hier die Konkurrenz vor allem durch die allgemeine Attraktivität des türkischen Marktes für<br />

Erneuerbare-Energien-Technologien wächst, sollte die deutsche Branche rechtzeitig auf dem Markt Präsenz zeigen. Marktexperten<br />

räumen insbesondere Pilotprojekten und Informationskampagnen unter Einsatz erneuerbarer Energien einen hohen Stellenwert<br />

ein, um Absatzmittler, das Baugewerbe und nicht zuletzt Bauherren vor Ort über neue Möglichkeiten zu unterrichten.<br />

• Ziel der <strong>Studie</strong> ist es deshalb, deutschen Unternehmen genau jene Informationen zum türkischen Markt für oberflächennahe<br />

<strong>Geothermie</strong> zur Verfügung zu stellen, die sie für eine effektive und effiziente Planung des Markteintritts benötigen.<br />

• Um gezielt Absatzpotenziale insbesondere in aufstrebenden Wachstumsmärkten erschließen zu können, stellt die <strong>Studie</strong> die<br />

spezifischen Rahmenbedingungen des Energiemarkts, die Wettbewerbslandschaft, den rechtlichen Rahmen der Geschäftstätigkeit<br />

sowie Förderungs-, Absicherungs- und Finanzierungsmöglichkeiten für Erdwärmepumpen vor.<br />

• Die <strong>Studie</strong> ist unterteilt in einen theoretischen Analyseteil (Kapitel „Umweltanalyse“ mit Key-Facts zum Energiemarkt bzw. Kapitel<br />

„Angebot“ und „Nachfrage“) und Praxisinformationen (Kapitel „Genehmigungsverfahren, Vergütung, Fördermechanismen, und<br />

Finanzierung“ bzw. „Zusammenfassung“). Auf diese Weise werden dem Leser zunächst die theoretischen Hintergründe und<br />

Rahmenbedingungen vermittelt. Im praktischen Teil werden relevante Aspekte für den tatsächlichen Markteintritt und die<br />

Fördermechanismen behandelt.<br />

• Die <strong>Studie</strong> wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlicht und bildet einen Teil des dena-<strong>Marktinfo</strong>rmationssystems.<br />

Dieses stellt für die deutsche Branche detailtiefe, technologie- und marktspezifische Informationen zu interessanten<br />

Exportmärkten zur Verfügung.<br />

5


METHODIK UND VORGEHEN<br />

• Die untersuchten Themengebiete wurden auf Vorschlag der dena in Abstimmung mit dem BMWi sowie Vertretern der deutschen<br />

<strong>Geothermie</strong>branche festgelegt.<br />

• Die Inhalte der vorliegenden <strong>Studie</strong> basieren auf einer umfangreichen Sekundärdatenrecherche in internen und externen Quellen, die<br />

von der dena durchgeführt wurde.<br />

• Interne Quellen: Umfangreiche Datensätze u. a. aus vielfältigen von der dena veröffentlichten Publikationen (z. B.<br />

Marktreports, Länderprofile) und der internen Ländermarkt-Datenbank.<br />

• Externe Quellen: Darüber hinaus wurden Daten aus einer Vielzahl von Fachpublikationen zu energiemarktspezifischen Themen<br />

im internationalen Kontext herangezogen (z. B. Renewable Energy Outlook, EurObserv'ER Barometer, Geothermische<br />

Energie).<br />

• Die Ergebnisse der Sekundärrecherche wurden durch Experteninterviews verifiziert.<br />

• Zur besseren Veranschaulichung der Attraktivität des türkischen <strong>Geothermie</strong>markts enthält die <strong>Studie</strong> ein Kapitel „Zusammenfassung“.<br />

Hier wird der jeweilige Indikator (z. B. Energiemarkt, technisches Potenzial) abschließend kurz und prägnant dargestellt.<br />

• Die <strong>Studie</strong> ist zudem mit Hinweisen und Expertentipps versehen, um besonders praxisrelevante Aspekte hervorzuheben und auf<br />

mögliche Hindernisse und Schwierigkeiten hinzuweisen.<br />

Verwendete Icons<br />

Besondere Fakten und Hinweise (aus Sekundär- und Primärquellen), die es in Bezug auf den türkischen Markt zu beachten gilt.<br />

Informationen aus Experteninterviews (Interviewzeitraum Oktober - Dezember 2013)<br />

6


UMWELTANALYSE


ALLGEMEINE BASISDATEN – TÜRKEI<br />

Allgemeine Basisdaten (Jahr: 2012)<br />

Politische Karte mit den 81 Provinzen der Türkei<br />

Landesfläche<br />

Bevölkerungsanzahl<br />

783.562 km²<br />

75,6 Mio.<br />

Ländliche Bevölkerung 17,2 Mio. (22,7 %)<br />

Landessprache<br />

Staatsform<br />

Administrative Teilung<br />

Türkisch (Amtssprache), Kurdisch<br />

Parlamentarische Republik<br />

81 Provinzen<br />

BIP pro Kopf* 27.706,85 TL* (~11.968,4 Euro *)<br />

Relatives<br />

Wirtschaftswachstum<br />

2012: 2,2 %<br />

Staatshaushalt (in Mrd.)<br />

(Schätzung)<br />

Inflationsrate (Schätzung) 8 %<br />

Arbeitslosenquote (Feb. 2013) 10,5 %<br />

Einnahmen: 318,67 TL (~134,48 Euro *)<br />

Ausgaben: 355,03 TL (~149,81 Euro *)<br />

* Wechselkurs Jahresdurchschnitt GTAI (2012): 1 € = 2,315 TL (Türkische Lira)<br />

01. Adana 15. Burdur<br />

02. Adıyaman 16. Bursa<br />

03. A.karahisar 17. Çanakkale<br />

04. Ağrı 18. Çankırı<br />

05. Amasya 19. Çorum<br />

06. Ankara 20. Denizli<br />

07. Antalya 21. Diyarbakır<br />

08. Artvin 22. Edirne<br />

09. Aydın 23. Elazığ<br />

10. Balıkesir 24. Erzincan<br />

11. Bilecik 25. Erzurum<br />

12. Bingöl 26. Eskişehir<br />

13. Bitlis 27. Gaziantep<br />

14. Bolu 28. Giresun<br />

29. Gümüşhane<br />

30. Hakkari<br />

31. Hatay<br />

32. Isparta<br />

33. Mersin<br />

34. İstanbul<br />

35. İzmir<br />

36. Kars<br />

37. Kastamonu<br />

38. Kayseri<br />

39. Kırklareli<br />

40. Kırşehir<br />

41. Kocaeli<br />

42. Konya<br />

43. Kütahya<br />

44. Malatya<br />

45. Manisa<br />

46. K.Maraş<br />

47. Mardin<br />

48. Muğla<br />

49. Muş<br />

50. Nevşehir<br />

51. Niğde<br />

52. Ordu<br />

53. Rize<br />

54. Sakarya<br />

55. Samsun<br />

56. Siirt<br />

57. Sinop<br />

58. Sivas<br />

59. Tekirdağ<br />

60. Tokat<br />

61. Trabzon<br />

62. Tunceli<br />

63. Şanlıurfa<br />

64. Uşak<br />

65. Van<br />

66. Yozgat<br />

67. Zonguldak<br />

68. Aksaray<br />

69. Bayburt<br />

70. Karaman<br />

71. Kırıkkale<br />

72. Batman<br />

73. Şırnak<br />

74. Bartın<br />

75. Ardahan<br />

76. Iğdır<br />

77. Yalova<br />

78. Karabük<br />

79. Kilis<br />

80. Osmaniye<br />

81. Düzce<br />

Quellen: GTAI (2013), TÜİK (2011a, 2012a, 2013a), CIA (2010), Ekonomi (2013), GTHB (2013a), INSCALE GmbH, bearbeitet durch dena (2013)<br />

8


TWh<br />

Quellen: ETKB (2011a), EIA (2013), CNBC (2012)<br />

KEY FACTS: PRIMÄRENERGIEERZEUGUNG UND -VERSORGUNG<br />

Anteile einzelner Energieträger an der Primärenergieerzeugung<br />

1.331 TWh (2011)<br />

Öl<br />

27,00 %<br />

Gas<br />

32,68 %<br />

Kohle<br />

31,74 %<br />

Wasserkraft<br />

3,99 %<br />

Biomasse<br />

3,15 %<br />

<strong>Geothermie</strong><br />

0,53 %<br />

Solar<br />

0,56 %<br />

Wind<br />

0,36 %<br />

Primärenergieerzeugung und -verbrauch in TWh(2001-2011)<br />

1.200<br />

700<br />

200<br />

Primärenergieerzeugung<br />

Primärenergieverbrauch<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Jahr<br />

Quellen: ETKB (2011d), Weltbank (2011)<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

ohne<br />

Wasserkraft:<br />

4,59 %<br />

• Ca. 92 % der in der Türkei nachgefragten Energie stammen<br />

aus fossilen Energieträgern, hier vorrangig aus Kohle<br />

(32 %), Gas (33 %) und Erdöl (27 %). Die fossilen<br />

Energieträger werden überwiegend importiert. Vorrangige<br />

Handelspartner sind Russland (Erdgas) und der Iran<br />

(Erdöl).<br />

• Bei den erneuerbaren Energien nutzt die Türkei vor allem<br />

die Wasserkraft. Diese leistet etwa 4 % der<br />

Primärenergieerzeugung. Darauf folgt mit etwas über 3 %<br />

die Biomasse, die hauptsächlich zur Wärmeerzeugung<br />

genutzt wird. 31 % der genutzten Biomasse (bzw. 1 % des<br />

gesamten Verbrauchs; 12,7 TWh) besteht aus pflanzlichen<br />

und tierischen Rückständen der Landwirtschaft.<br />

• Die Türkei ist Energieimporteur, wobei der Importanteil<br />

von 2001 bis 2011 zwischen 63 und 73 % lag. Im Jahr 2011<br />

betrug die Summe der Primärenergieerzeugung 387 TWh,<br />

die des Verbrauchs 1.328 TWh.<br />

• Wie die Grafik links zeigt, wuchs die Förderung von<br />

Primärenergieträgern zwischen 2001 und 2011 nur leicht<br />

an, wohingegen der Primärenergieverbrauch,<br />

insbesondere seit 2009, sehr stark anstieg. Grund hierfür<br />

ist die wachsende türkische Wirtschaft.<br />

• Um die Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu<br />

reduzieren, plant die Türkei u. a., die erneuerbaren<br />

Energien auszubauen. Bis zum Jahr 2023 sollen insgesamt<br />

Stromerzeugungskapazitäten von 36 GW Wasserkraft, 20<br />

GW Wind, 3 GW Solar, 600 MW <strong>Geothermie</strong> und 2 GW<br />

Biomasse installiert sein.<br />

9


KEY FACTS: WÄRMEMARKT<br />

Key Facts<br />

Wärmeerzeugung<br />

&<br />

-verbrauch<br />

• Wärmeerzeugungskapazität: 19,48 GW (Stand: 2009); Wärmeerzeugung: 155 TWh (2011)<br />

• Zusammensetzung der Wärmeerzeugung: 83 % Erdgas, 10 % vorrangig Tiefengeothermie und Sonstige, 5 % Solar, 2 % Öl<br />

• Mehr als acht Millionen Haushalte werden mit Erdgas beheizt (Stand: Ende 2011). In den südlichen Regionen werden auch<br />

Klimaanlagen zum Heizen genutzt.<br />

Wärmenetz • In 14 Provinzen befinden sich Wärmenetze mit einer Kapazität von 390 MWth. Der weitere Ausbau von Wärmenetzen wird nun vor<br />

allem durch die angestrebte Nutzung des <strong>Geothermie</strong>potenzials vorangetrieben. Zusätzliche Fernwärmenetze sind in weiteren<br />

sieben Provinzen geplant. Landesweit bestehende und geplante Wärmenetze finden Sie auf Seite 12.<br />

• Die <strong>Geothermie</strong> hat ein hohes Potenzial zur Nutzung über Fernwärmenetze. Derzeit ist die Wärmenetzinfrastruktur noch wenig<br />

ausgebaut. Großes Interesse am Wärmenetzausbau besteht durch das hohe Potenzial der <strong>Geothermie</strong> vor allem im Westen des<br />

Landes. Erste Erfahrungen zur Nutzung der Fernwärme wurden bereits in Sinav in der Zentraltürkei mit einer 66-MW-<br />

Tiefengeothermieanlage gemacht.<br />

Wärmepreis • Der Wärmepreis variiert landesweit nach Region: In den Provinzen Balıkesir und Kırşehir sind die Preise am niedrigsten und in<br />

Nevşehir am höchsten.<br />

• Der Bruttowärmepreis des derzeit einzigen KWK-Wärmenetzes Esenyurt in Istanbul liegt für Haushalte seit 01. Mai 2013 bei 6,1 TL<br />

/ kWh (2,44 Euro Cent / kWh*).<br />

• Der Preis für Fernwärme aus <strong>Geothermie</strong> in İzmir liegt bei 5,83 TL / kWh (2,33 Euro Cent / kWh*) für <strong>Geothermie</strong>. Daten zu<br />

anderen Kraftwerken lagen nicht vor.<br />

Rechtlicher<br />

Rahmen &<br />

Förderung<br />

• Es besteht keine direkte Förderung der Wärmeerzeugung mittels Erdwärmepumpen.<br />

• Den rechtlichen Rahmen bezüglich der Verteilung und des Verbrauchs von Wärme stellt in der Türkei die Richtlinie über<br />

Warmwasserkosten (Türkisch: Merkezi Isıtma ve Sıhhi Sıcak Su Sistemlerinde Isınma ve Sıhhi Sıcak Su Giderlerinin<br />

Paylaştırılmasına İlişkin Yönetmelik) dar. Die Richtlinie bestimmt, welche Firmen akkreditiert werden können, um am Verkauf und<br />

an der Verteilung von Wärme teilzunehmen. Firmen werden vom Ministerium für Umwelt und Stadtentwicklung akkreditiert.<br />

* Wechselkurs vom 10.07.2013 Citibank, N.A.: 1 € = 2,50 TL<br />

Quellen: ETKB (2011c, 2011d), IEA (2009), İGDAŞ (2013), ICCI (2011a), TSAD (2010a), Eigenrecherche dena (2013), BMWI (2012), GEOPOT (2007), İzmir Jeotermal (2013)<br />

10


KEY FACTS: GAS- UND STROMMARKT<br />

Key Facts<br />

Gaserzeugung und<br />

-verbrauch<br />

• Im Jahr 2012 lag der gesamte Erdgasverbrauch bei über47 Milliarden Kubikmeter. 98 % des Erdgases wurde dabei<br />

importiert, zwei Prozent stammten aus nationaler Produktion.<br />

Bruttogaspreise • 2012 lagen die durchschnittlichen Gaspreise für Haushalte bei 0,921 TL / m³ (ca. 0,33 / m³).<br />

• Für Großabnehmer/ Industriekunden variiert der Gaspreis (seit 01.05.2013) je nach Verbrauch zwischen 0,769 und 0,921 TL<br />

/ m³ (ca. 0,27 – 0,33 Euro / m³).<br />

• Der Gaspreis in Istanbul liegt über dem Landesdurchschnitt.<br />

• Die Preise werden über das Monopol von BOTAŞ (staatliches Öl- und Erdgastransportunternehmen) bestimmt.<br />

Gasnetz • Insgesamt können 62 von insgesamt 81 Provinzen in der Türkei über Gasnetze mit Erdgas beliefert werden. Die übrigen<br />

Provinzen sind derzeit nicht an das Gasnetz angeschlossen. Informationen über einen weiteren Ausbau des Gasnetzes liegen<br />

gegenwärtig nicht vor.<br />

Stromerzeugung / -<br />

verbrauch /<br />

-preise<br />

• Stromerzeugungskapazität in 2012 = 55,8 GW<br />

• Bruttostromerzeugung gesamt2012= 229,39 TWh<br />

• Stromverbrauch gesamt / pro Kopf = 230,31 TWh / 3.070 kWh<br />

• Bruttostrompreis (seit Oktober 2012)<br />

Haushalte: 0,3443 TL / kWh (0,1487 €)<br />

Industrie: 0,2899 TL / kWh (0,1252 €)<br />

• Im Bereich der geothermischen Stromerzeugung waren bspw. die Kraftwerke Germencik (47 MWel), Kizildere (27 MWel) und<br />

Salavatli (acht MWel) in Betrieb. Insgesamt verfügte die Türkei in 2013 über eine geothermische Stromerzeugungsleistung<br />

von 168 MWel. Ziel ist es, bis 2015 eine Stromerzeugungskapazität aus <strong>Geothermie</strong> von 200 MW zu erreichen.<br />

Quellen: ETKB (2011d), TÜİK (2012b), İGDAŞ (2013), EPDK (2012), BOTAŞ (2013)<br />

11


WÄRMENETZ IN DER TÜRKEI<br />

• Wie bereits erwähnt, sind Wärmenetze<br />

(Türkisch: Bölge Isıtma Sistemleri – BIS)<br />

noch unüblich in der Türkei. Fast alle<br />

vorhandenen Wärmenetze basieren auf der<br />

Versorgung mit geothermischer Energie<br />

(Tiefengeothermie). Die Provinzen mit einem<br />

ausgebauten Fernwärmenetz befinden sich<br />

überwiegend im Westen der Türkei (siehe<br />

Abbildung und Tabelle).<br />

• Um den Kapazitätsbedarf und die<br />

vorhandenen Potenziale der geothermischen<br />

Wärmenutzung zu bestimmen, wird über das<br />

staatliche Projekt (TSAD) die Nutzung der<br />

überschüssigen (geothermischen) Wärme für<br />

Fernwärmeanwendungen durch die vierzehn<br />

staatlichen thermischen Kraftwerke von<br />

TÜBİTAK (der wissenschaftliche und<br />

technologische Forschungsrat der Türkei)<br />

und Yıldız Teknik Üniversitesi analysiert.<br />

Mehr Informationen gibt es auf der Webseite<br />

www.tsad.org.tr<br />

Provinzen mit vorhandenen (rot) und geplanten Wärmenetzen (gelb)<br />

Provinzen mit Wärmenetzen (KWK &<br />

<strong>Geothermie</strong>)<br />

Provinzen mit geplanten Wärmenetzen<br />

KWK: İstanbul-Esenkent (45 MW th )<br />

<strong>Geothermie</strong>: İzmir, Kütahya, Afyon, Denizli, Manisa, Balıkesir, Kırşehir, Ankara, Ağrı, Nevşehir, Yozgat, Sakarya, Yalova (etwa<br />

390 MW th Wärmekapazität)<br />

KWK: Muğla, Manisa, Bursa, Maraş, Kütahya, Zonguldak, Kırklareli, Sivas, Çanakkale, İstanbul (Beylikdüzü, Gürpınar, Yakuplu)<br />

Quellen: GTAI (2013), OECD (2012), TSAD (2013a, 2013b, 2013c), INSCALE GmbH, bearbeitet durch dena (2013), TSAD (2013c), ICCI (2011b), TÜBİTAK (2012)<br />

12


NATÜRLICHES POTENZIAL: KLIMATISCHE BEDINGUNGEN UND<br />

GEOTHERMISCHE VORKOMMEN<br />

Klimatische Bedingungen<br />

• In der Türkei gibt es hauptsächlich drei Klimazonen:<br />

Kontinentales Klima in Zentral-, Ost- und Südostanatolien,<br />

feuchtes Klima in der Schwarzmeerregion und ein mediterranes<br />

Klima in der Ägäis-/Mittelmeerregion.<br />

• Die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr beträgt in<br />

der Türkei 643 l/m². So fallen an der östlichen<br />

Schwarzmeerküste bis zu 2.500 l/m² pro Jahr, während in<br />

Zentralanatolien nur 300 l/m² anfallen.<br />

• Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 12,8 °C (min.<br />

Temperatur: -12°C, max. Temperatur: 45°C).<br />

Langfristige Durchschnittstemperaturen Türkei<br />

Geothermische Vorkommen<br />

• Ein Überblick über die Standorte zur Nutzung geothermischer Energie<br />

wird in der unten stehenden Abbildung gegeben.<br />

• Es gibt 276 Thermalwasservorkommen in der Türkei. Die Temperaturen<br />

liegen hierbei zwischen 22,5 und 220°C. Die meisten dieser Vorkommen<br />

befinden sich entlang der großen Gräben im Westen Anatoliens, der<br />

Verwerfungszone im Norden Anatoliens, den vulkanischen Regionen im<br />

Zentrum und im Osten Anatoliens sowie an der Ägäis und in der Region<br />

um Izmir. 80 dieser Vorkommen haben Temperaturen über 60°C, 13<br />

über 100°C und acht über 140°C.<br />

• Temperaturangaben in einem Meter Tiefe sind nach Region auf der<br />

folgenden Seite abgebildet.<br />

Standorte zur Nutzung geothermischer Energie<br />

Werte in Grad Celsius<br />

Quellen: ATC Anatolia (2012), Serpen, Umran (2010)<br />

13


BODENTEMPERATUREN UND EINSATZGEBIETE FÜR<br />

ERDWÄRMEPUMPEN IN DER TÜRKEI<br />

Die Bodentemperaturen in der<br />

Türkei bieten für die Nutzung von<br />

Erdwärmepumpen gute natürliche<br />

Voraussetzungen. In der Abbildung<br />

rechts sind die durchschnittlichen<br />

Bodentemperaturen in einem Meter<br />

Tiefe in Grad Celsius abgebildet. Die<br />

Gebiete im Süden und Westen des<br />

Landes weisen tendenziell ein<br />

höheres Potenzial (zwischen 13 und<br />

21°C) auf. Im Nordosten fallen die<br />

Temperaturen hingegen auf bis zu<br />

8,1°C ab.<br />

Hieraus ergeben sich<br />

Anwendungsmöglichkeiten für<br />

Wärme und Kühlung z. B. im<br />

Bereich des Tourismus oder in<br />

Bürogebäuden, beides<br />

Einsatzfelder, die sich auch<br />

überwiegend im Westen des Landes<br />

befinden.<br />

Durchschnittliche Bodentemperatur in einem Meter Tiefe in Grad Celsius<br />

Edirne<br />

15,9<br />

Bursa<br />

16,5<br />

Izmir<br />

20,9<br />

Aydin<br />

20,3<br />

Istanbul<br />

16,0<br />

Afyon<br />

13,3<br />

Denzli<br />

17,9<br />

Antalya<br />

20,5<br />

Ankara<br />

14,6<br />

Konya<br />

14,1<br />

Sinop<br />

15,9<br />

Kayser<br />

14,3i<br />

Adana<br />

21,1<br />

Samsun<br />

15,7<br />

Sivas<br />

12,6<br />

Hatay<br />

19,8<br />

Giresun<br />

15,7<br />

Malatya<br />

16,1<br />

Rize<br />

14,7<br />

Diyarbakur<br />

18,6<br />

Erzurum<br />

8,5<br />

Kars<br />

8,1<br />

Van<br />

12,3<br />

Hakkari<br />

13,1<br />

An direkter Nutzung der geothermischen Wärme hatte die Türkei im Jahr 2010 eine installierte Leistung von 2.084 MWth (Tiefengeothermie). Daraus<br />

ergibt sich eine produzierte Wärmemenge von 36.885,9 TJ bzw. 10.246,9 GWh pro Jahr. Der Auslastungsfaktor der Anlagen liegt bei 56 %. Insgesamt<br />

können mit der genutzten Wärme mehr als 200.000 Wohnhäuser versorgt werden. Der Einsatz von Erdwärmepumpen konzentrierte sich in der<br />

Türkei in den vergangenen Jahren aufgrund des vorhandenen natürlichen Potenzials an der südwestlichen Mittelmeerküste vornehmlich auf die<br />

Regionen Istanbul und Adapazarı-Sapanca im Osten des Landes und Mersin.<br />

Quelle: Arif Hepbasli (2000)<br />

14


WÄRME- UND KÄLTEBEDARF IN DER TÜRKEI<br />

Über den Wärme- und Kältebedarf<br />

lassen sich in Verbindung mit dem<br />

natürlichen Potenzial<br />

Absatzgebiete für<br />

Erdwärmepumpen identifizieren.<br />

In der Tabelle rechts sind die<br />

Wärme- und Kältesummen der<br />

Regionen Ankara, Istanbul und<br />

Izmir abgetragen. Die Werte<br />

ergeben sich aus der Addition der<br />

Tagesmitteltemperaturen unter<br />

dem Schwellenwert von 18°C für<br />

die Wärme- und über 22°C für<br />

die Kältesumme.<br />

Insgesamt zeigen die<br />

Wärmesummen einen höheren zu<br />

erwartenden Heizbedarf in den<br />

drei betrachteten Regionen,<br />

wohingegen der Kühlungsbedarf<br />

hier vergleichsweise gering<br />

ausfällt. Der Kältebedarf nimmt<br />

nach Süden zu. Insbesondere<br />

Ankara, zentral im nördlichen Teil<br />

der Türkei liegend, hat die höchste<br />

Wärmesumme.<br />

Wärme- und Kältebedarf (Die Regionen Ankara, Istanbul und Izmir, 2001 in °C)<br />

Monat Ankara Istanbul Izmir<br />

Januar 574 0 375 0 304 0<br />

Februar 509 0 362 0 248 0<br />

März 384 0 323 0 191 0<br />

April 233 0 197 0 85 0<br />

Wärmesumme<br />

Kältesumme<br />

Wärmesumme<br />

Kältesumme<br />

Wärmesumme<br />

Kältesumme<br />

Mai 84 0 55 3 15 26<br />

Juni 22 11 0 19 0 107<br />

Juli 0 63 0 53 0 196<br />

August 0 46 0 49 0 166<br />

September 23 10 5 10 0 56<br />

Oktober 93 0 81 0 0 25<br />

November 375 0 214 0 146 0<br />

Dezember 553 0 320 0 275 0<br />

Summe 2.851 129 1.933 135 1.264 577<br />

Quelle: Arif Hepbasli (2001)<br />

15


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

GEBÄUDEBESTANDS (1/2)<br />

Der türkische Immobiliensektor hat in den letzten zehn Jahren stetig an Bedeutung zugenommen. Beflügelt wurde diese Entwicklung<br />

insbesondere durch die Krise der Immobilienmärkte in vielen Ländern Europas und den USA. Insbesondere das Bevölkerungswachstum und<br />

Binnenwanderungen (Urbanisierung) sind die größten Treiber dafür. So wird bis 2018 ein Wachstum der privaten Haushalte um 3,7 Mio.<br />

erwartet. Die Attraktivität wird auch vom Verband ausländischer Immobilieninvestoren (AFIRE) bestätigt. Laut einer Verbandsumfrage belegt<br />

die Türkei 2012 den 3. Platz unter den attraktivsten Zielen für Immobilieninvestitionen in den Schwellenländern.<br />

Gebäudebestand<br />

Handlungsbedarf: Sanierung und Neubau<br />

• 2013 gab es in der Türkei 18 Mio. Wohneinheiten in 8,8 Mio.<br />

Gebäuden, die jährliche Wachstumsrate lag bei 1 %. Ca. 60 % des<br />

Wohnungsbestands gehört Eigenheimbesitzern.<br />

• Die Anzahl moderner Einkaufszentren im Land stieg zwischen<br />

2000 und 2011 von 44 auf 284.<br />

• Die rasante Zunahme der Größe des Marktes belegt auch das<br />

offizielle Volumen an Wohnungsbaudarlehen, das von 3,5<br />

Milliarden türkischen Lira in 2004 auf 68 Milliarden türkische<br />

Lira im September 2011 stieg (allerdings nicht inflations<br />

bereinigt). Wohnungsbaudarlehen werden Schätzungen zufolge<br />

im Jahr 2015 einen Anteil am BIP von 15 % erreichen.<br />

• Wie oben beschrieben, ist die Urbanisierung eine Triebfeder des<br />

Immobilienmarkts: Von 1995 bis 2000 zogen knapp 5 Mio.<br />

Menschen innerhalb der Türkei um. In der Regel ziehen die<br />

Menschen aus den Dörfern Ostanatoliens in die zentralen Städte<br />

der Provinzen oder in die größeren Ballungsräume im Westen<br />

des Landes. Daher schreitet die Verstädterung rasch voran. In<br />

den kommenden Jahren wird von einem weiteren Wachstum der<br />

Metropolen ausgegangen. Ende 2007 lebten über 70 % der<br />

türkischen Bevölkerung in Städten (2001: ca. 62 %).<br />

• Alarmierend sind die extrem hohen Wärmeverluste der privaten<br />

Wohngebäude und des tertiären Sektors in der Türkei.<br />

• Hauptgrund dafür ist das Alter der Gebäude, fehlende Isolierung und<br />

Dämmung. 10 % der Wohnimmobilien werden als stark<br />

sanierungsbedürftig bezeichnet.<br />

• Siedlungsstrukturen in den Ballungsräumen haben sich teilweise ohne<br />

Baugenehmigung entwickelt, sodass diese eigentlich neu gebaut oder<br />

zumindest saniert werden müssten. Acht % der Wohnungen in der<br />

Türkei werden als renovierungsbedürftig und teilweise als<br />

unbewohnbar bezeichnet.<br />

• Bisher verfügen nach Angaben der Fachverbands IZODER nur rund<br />

zehn % der 18 Mio. Wohneinheiten über eine nennenswerte<br />

Wärmeisolierung.<br />

• Deutsche Bank Research erwartet darüber hinaus ca. 500.000 neue<br />

Wohneinheiten pro Jahr. Dadurch sollte auch der Wärmebedarf<br />

schnell ansteigen.<br />

Quelle: Deutsche Bank Research (2008)<br />

16


TECHNISCHES POTENZIAL: CHARAKTERISTIK DES<br />

GEBÄUDEBESTANDS (2/2)<br />

• Der Gebäudebestand in der Türkei ist vor allem durch<br />

Privatwohnungen und gewerbliche Immobilien geprägt, die in Summe<br />

über 90 % der Immobilien in der Türkei repräsentieren.<br />

• Wachstum und weitere Neubauten werden vor allem in Industrie,<br />

Einzelhandel und im Wohnungssegment gesehen.<br />

Struktur Gebäudebestand 2008, bei 8,2 Mio. Gebäuden<br />

• 14 % der türkischen Haushalte sind an das Fernwärmenetz<br />

angeschlossen.<br />

• Durchschnittlich 75 % des Strombedarfs in türkischen Haushalten<br />

wird für die Wärme- und Kältebereitstellung benötigt.<br />

• 86 % der Wärme im Heizungsmarkt für den Wohnbereich werden<br />

über Klimaanlagen, Gasheizungen und ca. 90 % davon über<br />

Biomasseöfen (2012) bereitgestellt.<br />

Durchschnittlicher Strombedarf Haushalte in 2008<br />

Wohneinheiten<br />

;86%<br />

sonst. ; 1,85%<br />

Gewerbliche<br />

Gebäude;<br />

7,09%<br />

Kultur; 0,02%<br />

Bildung; 0,37%<br />

Industrie;<br />

1,83%<br />

Gesundheit;<br />

0,08%<br />

Sozial; 0,12%<br />

Thermal;<br />

2,29%<br />

Sport; 0,03%<br />

Religion;<br />

0,34%<br />

Beleuchtung; 11,7 %<br />

Sonst. ; 26,0 %<br />

Fernseher; 6,7 %<br />

Heizung; 9,3 %<br />

Gefrierkombination;<br />

31,1 %<br />

Trockner; 3,2 %<br />

Waschmaschine; 8,5 %<br />

Geschirrspüler; 3,5 %<br />

Quelle: Energymanagement in the building sector:Turkish experience (2009)<br />

17


POLITISCHE AUSBAUZIELE UND ENERGETISCHE OPTIMIERUNG<br />

DER GEBÄUDE<br />

Die Tabelle rechts zeigt die geothermiespezifischen Zielsetzungen des 10.<br />

Entwicklungsplans 2014 bis 2018 der türkischen Regierung, über den die<br />

geothermische Nutzung verstärkt ausgebaut werden soll. Politisch liegen die<br />

Schwerpunkte aktuell jedoch auf dem Ausbau der Tiefengeothermie mit Strom- und<br />

Wärmenutzung. So sollen z. B. bis 2023 30 % der gesamten Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energiequellen geleistet werden.<br />

Konkrete Ziele für den Ausbau der Erdwärmepumpen bestehen derzeit nicht. Chancen<br />

bieten sich jedoch in der Gewächshausbeheizung, für die bis 2018 zusätzlich<br />

thermische Kapazitäten von über 2.000 MW vorgesehen sind. Darüber hinaus<br />

existieren große Ziele im Bereich der Wärmeerzeugung z. B. für Wohnhäuser und<br />

Hotels. Hier werden bis 2018 Kapazitäten von bis zu 4.000 MW angestrebt.<br />

Zudem existiert die nationale Energieeffizienzstrategie, die über das Ministry of<br />

Energy and Natural Resources (MENR) politisch gesteuert wird. Eine am 5. Dezember<br />

2008 im türkischen Amtsblatt (Nr. 27075) veröffentlichte Verordnung zur<br />

Energieeffizienz von Gebäuden schreibt für alle Neubauten eine detaillierte Bewertung<br />

der Bauisolierungen, der Effizienz von Heiz-, Kühl- und Belüftungsanlagen sowie der<br />

Beleuchtung vor. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Gebäudepass<br />

(Enerji Kimlik Belgesi) festgehalten und das Gebäude einer Energieeffizienzkategorie<br />

A bis G zugeordnet. Für alle übrigen Bestandsgebäude muss der Gebäudepass bis zum<br />

2. Mail 2017 ausgestellt worden sein.<br />

Ferner wurde zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden vom staatlichen<br />

Planungsamt am 25. Februar 2012 ein Strategiepapier (Amtsblatt-Nr: 28215)<br />

veröffentlicht, welches die Maßnahmen, die im Zeitraum 2012-2023 in Angriff<br />

genommen werden sollen, beinhaltet. Erwähnt werden hier Maßnahmen zum Einsatz<br />

von intelligenter Gebäudetechnik wie z. B optimierter Klima-, Lüftungs- und<br />

Beleuchtungskonzepte, die deutliche Energieeinsparungen ermöglichen, sowie<br />

regenerative Technologien wie Wärmepumpen oder solarthermische Anwendungen.<br />

Status 2013<br />

installierter<br />

geothermischer<br />

Anwendungen Ziele 2018<br />

Anwendungsform<br />

Stromerzeugung<br />

750 Mw el<br />

168 Mw el<br />

(6 Mrd. kWh)<br />

Wärmeerzeugung<br />

(Wohnhäuser,<br />

Büros, Hotels,<br />

Thermen u. a. )<br />

Gewächshausbeheizung<br />

Trocknung<br />

Wirtschaftliches<br />

geothermisches<br />

Wärmepotenzial<br />

2.000 MW el<br />

(16 Mrd. kWh)<br />

2.705 MW th<br />

4.000 MW th 35.000 MW th<br />

612 MW th<br />

(2.832.000 m²)<br />

k.A.<br />

2,040 MW th<br />

(6 Mrd. m²) k.A.<br />

500 MW th<br />

, ca.<br />

500.000<br />

Tonnen/Jahr<br />

k.A.<br />

Anwendungen<br />

in Thermalbädern<br />

870 MW th<br />

1.100 MW th<br />

k.A.<br />

Wärmepumpen<br />

38 MW th<br />

k.A. k.A.<br />

Klimaanlagen k.A. 300 MW th<br />

k.A.<br />

Aquakulturen<br />

u. a. k.A. 400 MW th<br />

k.A.<br />

Quelle: Mahmut Parlaktuna (2013)<br />

18


NACHFRAGE- UND ANGEBOTSSEITE


kWth<br />

STRUKTUR DES TÜRKISCHEN ABSATZMARKTS:<br />

MARKTENTWICKLUNG<br />

• Die verstärkte Nutzung der Wärmepumpen, darunter der<br />

Erdwärmesysteme, begann in der Türkei ab dem Jahr 2000.<br />

• Im Jahr 2000 wurde eine installierte Anzahl von 16 Erdwärmepumpen<br />

angenommen. Im Folgejahr waren bereits 43 Erdwärmepumpenanlagen<br />

mit einer installierten Leistung von 527 kW th verbaut.<br />

• In 2004 waren von den installierten 760 kW th der Großteil der Anlagen nur<br />

in drei Regionen installiert (Istanbul 405 kW th , Adapazari-Sapanca 21,6<br />

kWth und Mersin 99 kW). Die 760 kW th waren in ca. 50 Anlagen installiert.<br />

Drei Jahre später (2007) waren bereits 3,7 MW bzw. 280 Anlagen installiert<br />

• Zwischen 2007 und 2013 verzehnfachte sich die installierte<br />

Erdwärmepumpenleistung in der Türkei. Gemäß dem türkischen<br />

<strong>Geothermie</strong>verband lag die installierte Kapazität im März 2013 bei 38 MW,<br />

die 536 TJ/Jahr an Wärme erzeugen.<br />

• Wegen der höheren Investitionskosten sind Erdwärmepumpen im<br />

Vergleich mit Biomasseöfen, Gasheizungen oder Luft-Luft-Systemen<br />

generell im Nachteil. Erdwärmepumpen haben deshalb derzeit nur einen<br />

sehr geringen Marktanteil im Bereich der Wärmebereitstellung aus<br />

geothermischen Ressourcen (Vgl. Abbildung rechts unten).<br />

Marktwachstum Erdwärmepumpe kWth (Stand: März 2013)<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

527 527 760233<br />

Anteile und Nutzung der Wärmebereitstellung über<br />

geothermische Ressourcen in 2010 (Gesamt: 2.700 MWth)<br />

Thermalbäder<br />

32 %<br />

Fernwärmenutzung<br />

30 %<br />

Kumulierte installierte<br />

Kapazität<br />

Zubau der letzten drei<br />

Jahre<br />

3.700<br />

2.940<br />

10.000<br />

6.300<br />

38.000<br />

28.000<br />

45.000<br />

7.000<br />

2001 2004 2007 2010 2012Forecast 2015<br />

Jahr<br />

Wärmepumpen<br />

1 %<br />

Wohnhäuser,<br />

Büros, Hotels,<br />

Thermen u. a.<br />

14 %<br />

Gewächshäuser<br />

23 %<br />

Quellen: Hepbasli (2001) und Mahmut Parlaktuna (2013), European Commission (2003) und Mahmut<br />

20


STRUKTUR DES TÜRKISCHEN ABSATZMARKTS: ANWENDUNG<br />

UND AUSBLICK<br />

• In der Türkei haben sich erdgekoppelte Wärmepumpen vor allem im Raum Istanbul etabliert. Es gibt allerdings auch vereinzelte<br />

Anwendungsbeispiele in anderen Städten wie Antalya oder Mersin. Dort werden sie hauptsächlich als Heizwärmeerzeuger für neugebaute<br />

Wohnhäuser (z. B. in wohlhabenden Gegenden Istanbuls) oder für gewerbliche Gebäude genutzt. Brauchwasserwärmepumpen finden<br />

dagegen in der Türkei kaum Anwendung. Auch im Altbau sind Erdwärmepumpsysteme (alle Arten) bislang wegen der umfangreichen<br />

Baumaßnahmen und des beschriebenen Zustands der Gebäude nicht präsent.<br />

• Bislang war der Vertrieb der Erdwärmepumpen stark an die Dynamik von Großprojekten gekoppelt. Die größte Erdsondenanlage der Türkei,<br />

die sich auch auf den Spitzenplätzen europäischer Statistiken wiederfindet, wurde im Stadtteil Ümraniye östlich des Bosporus gebaut: Für<br />

eine 2007 eröffnete Shopping-Mall, das Meydan Alıs¸veris¸ Merkezi (Meydan Handelszentrum), wurden 208 Erdwärmesonden mit<br />

zusammen über 18 Kilometern Länge eingebaut. Ausgelegt wurde die Anlage nach US-amerikanischen Normen. Der Investor für die 1 MW-<br />

Anlage ist die deutsche METRO-Gruppe.<br />

• Die Installation von Erdwärmepumpen erfolgt wie beschrieben überwiegend im Neubau. Bis 2008 wurden größtenteils Erdwärmekollektoren<br />

und -sonden verbaut. Wie Folie 20 zeigt, sind über 37 MW th der verbauten Erdwärmeanlagen seit weniger als zehn Jahren in Betrieb.<br />

Dementsprechend gilt der Modernisierungsbedarf in den nächsten Jahren vor allem auch auf Grund der bisher geringen Absatzzahlen als<br />

sehr gering.<br />

Erdwärmepumpsysteme<br />

Erdwärmekollektoren<br />

Erdwärmesonden<br />

Grundwasser-WP<br />

Sondenfeld<br />

Erdberührte Betonbauteile<br />

Charakteristika<br />

Meist verbreiteterer Anlagentyp bei Privatkunden im Neubau<br />

Höhere Systemkosten durch Bohrung, steigende Anwendung, besonders im tertiären Sektor<br />

Anwendung im tertiären Bereich, hydrogeologische Vorgaben sind zu beachten<br />

Nutzung bei hohem Wärmebedarf, z. B. im tertiären Sektor<br />

Vgl. Erläuterungen zum „Sondenfeld“<br />

21


ÜBERSICHT DER KUNDENGRUPPEN UND HINWEISE ZUR<br />

SEGMENTANSPRACHE<br />

Wesentliche Kundengruppen für Anlagen auf Basis oberflächennaher <strong>Geothermie</strong> lassen sich in der Türkei im Bereich der Landwirtschaft, bei<br />

Eigentümern von Ein- oder Mehrfamilienhäusern sowie bei Gebäuden der öffentlichen Hand identifizieren.<br />

Primärer<br />

Sektor,<br />

Landwirtschaft<br />

Eigentümer<br />

von Einund<br />

Mehrfamilienhäusern<br />

Tertiärer<br />

Sektor /<br />

Öffentliche<br />

Kunden<br />

• Der Einsatz von Wärmepumpen eignet sich z. B. bei Gewächshäusern zur Trocknung oder Heizung.<br />

• Die Türkei ist einer der größten Exporteure von Agrarerzeugnissen nach Europa und in den Nahen Osten. Bei vielen landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen wie Haselnüssen, getrockneten Aprikosen, Sultaninen und getrockneten Feigen hält die Türkei eine international<br />

dominierende Marktposition als Anbau- und Exportland.<br />

• Insbesondere die hohen Ausbauziele für die geothermische Beheizung von Treibhäusern bieten Absatzpotential für erdgekoppelte<br />

Wärmepumpen.<br />

• In 2013 wird von einer Gesamtfläche von 55.000 ha für Gewächshäuser ausgegangen.<br />

• Tipp zur Segmentansprache: Insbesondere regionale landwirtschaftliche Fachmessen sind zum Aufbau von Kontakten zu Absatzmittlern<br />

und Endkunden zu empfehlen.<br />

• Das generell hohe Wirtschaftswachstum der Türkei bietet Chancen im Immobilienneubau und stärkt die Investitionsbereitschaft<br />

öffentlicher, gewerblicher und privater Endkunden.<br />

• Wohnimmobilien haben großes Potenzial, da ca. 60 % der Wohnimmobilien Eigenheimbesitzern zuzurechnen sind.<br />

• Tipps zur Segmentansprache: Da Privatkunden sich gemäß der starken Dominanz und Erfahrung mit türkischen Firmen im Heiz- und<br />

Kühlungsbereich meist direkt beim Fachinstallateur über die Umsetzung einer Erdwärmepumpe informieren, sollten Werbemaßnahmen<br />

bzw. Partnerschaftsangebote auf diese Absatzmittler ausgerichtet werden. Wichtig ist die Präsenz auf regionalen Fachmessen, da private<br />

Endkunden hier ebenfalls Informationen zu Produkten und Dienstleistungen suchen.<br />

• Das Interesse des tertiären Sektors, insbesondere der Gemeinden als Träger staatlicher Einrichtungen (z. B. Thermen, Schulen, sozialer<br />

Wohnungsbau, Krankenhäusern) an der Nutzung der Erdwärme stieg laut Verbandsvertretern in den letzten Jahren an.<br />

• Es existieren bereits vereinzelte Referenzprojekte, z. B. zur Beheizung und Kühlung von Einkaufszentren.<br />

• Zur Bearbeitung dieses Segments empfiehlt sich der Aufbau eines Netzwerks aus Architekturbüros, großen Baufirmen und Fachplanern,<br />

um für Teilleistungen zur Umsetzung der Erdwärmeanlage bei öffentlichen Aufträgen berücksichtigt zu werden.<br />

22


BRANCHENSTRUKTUR: UNTERNEHMEN UND ZERTIFIZIERUNG<br />

Die Wertschöpfungskette für Erdwärmepumpen hat sich erst in den letzten zehn Jahren entwickelt. Dies ging mit einem Anstieg der Akteure<br />

sowie der Festlegung einzelner Zertifizierungen für die Branche einher.<br />

Branchencharakteristik<br />

Projektplanung /<br />

Gutachter / Bohrfirmen<br />

• Mäßige Konkurrenz: Präsenz von<br />

Fachakteuren im Segment der<br />

Erdbohrung sowie der<br />

Projektplanung, die jedoch auf<br />

Großprojekte spezialisiert sind.<br />

• Einige hier tätige Unternehmen<br />

sind z. B. :<br />

• Dora MB Group<br />

• Dardanel Group<br />

• Zorlu Group<br />

Zertifizierung • Das türkische Normungsinstitut<br />

TSE (Türk Standardları Enstitüsü)<br />

ist zuständig für die Einführung<br />

und Kontrolle von Normen im<br />

Hinblick auf Bohrvorhaben , die<br />

häufig an die DIN angelehnt sind.<br />

Hersteller von Wärmepumpen<br />

• Diverse internationale (auch deutsche) Hersteller sind<br />

bereits auf dem türkischen Wärmepumpen-Markt<br />

aktiv.<br />

• Es haben sich jedoch noch nicht alle geläufigen<br />

Marken auf dem türkischen Markt positioniert. Einige<br />

Hersteller umfassen:<br />

• Air Trade Centre<br />

• APP Arwana<br />

• Arcelik LG World<br />

• Buderus<br />

• Centilen<br />

• Danfoss<br />

• Ecodinamic<br />

• Form-Group<br />

• Kolant<br />

• Vaillant<br />

• Varol Group<br />

Eine abschließende Auflistung der im Kälte- und<br />

Wärmebereich tätigen Unternehmen, finden Sie unter:<br />

HVAC-Turkey.com<br />

• Zertifizierung der Erdwärmepumpsysteme ebenfalls<br />

durch die Prüfgesellschaft Türk Standardlari Enstitüsü<br />

Installateure<br />

• Aktuell werden<br />

Wärmepumpenheizungen in der Türkei<br />

über das Sanitär-, Heizungs-, Klima-<br />

(SHK)-Fachhandwerk, das<br />

Elektrohandwerk oder den<br />

Kälteanlagenbauer installiert.<br />

• Es besteht ein Netz an<br />

Installationsunternehmen über das<br />

gesamte Landesgebiet, die zwar nicht<br />

auf die Errichtung von Wärmepumpen<br />

spezialisiert sind, allerdings<br />

Errichtungen und Installationen bei<br />

bestehenden Systemen in der<br />

Vergangenheit vorgenommen haben.<br />

• Kontakt zu Installationsunternehmen<br />

kann über das Netzwerk der<br />

Energieeffizienzberater hergestellt<br />

werden:<br />

http://www.eie.gov.tr/verimlilik/y_yet<br />

ki_b_a_d_sirketler.aspx<br />

• k.A.<br />

Quellen: dena-Eigenrecherche (Veranstaltungsverzeichnisse, Firmenwebseiten, Verzeichnisse der Branchenverbände), YEGM (2013), HVAC (2013)<br />

23


RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN, FÖRDERUNG, FINANZIERUNG


RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ERDWÄRMEPROJEKTE<br />

• Gegenwärtig bestehen in dir Türkei keine einheitlichen gesetzlichen Vorgaben für die Installation von Erdwärmepumpen.<br />

• Im Folgenden werden Gesetzesnormen aus dem Bereich der tiefengeothermischen Energieproduktion sowie der Zertifizierung abgebildet.<br />

Kurzübersicht<br />

Allgemeine<br />

Rechtsgrundlagen zur<br />

Nutzung geothermischer<br />

Ressourcen in der Türkei<br />

Law on the Geothermal Resources and Natural Mineral Waters (Law 5685)<br />

Umweltgesetz<br />

By-Law regarding the Geothermal Resources and Natural Mineral Waters<br />

Energy Efficiency Law no.5627*<br />

By-law on heat insulation in buildings of 2000 . Diese Durchführungsverordnung regelt Energieeffizienz im Gebäudesektor,<br />

jedoch nur für neue Gebäude.<br />

Verordnung zu Energieeffizienz von Gebäuden (BEP, Binalarda Enerji Performansı<br />

Yönetmeliği) (Amtsblatt-Nr.: 27075). Neubauten von Wohnräumen, Hotels, Krankenhäuser haben Zielwert von 50 %<br />

reduzierten Energieverbrauch.*<br />

In den genannten Gesetzen finden sich wie beschrieben jedoch keine explizite Regelungen bzgl.<br />

Wärmebereitstellung aus Erdwärmepumpen.<br />

Gewährleistung<br />

Auch nicht gewerblichen Käufern obliegt das Recht zur Prüfung der Ware. D. h., der Käufer hat die Sache auf offensichtliche<br />

Mängel zu untersuchen und - falls vorhanden - zu rügen. Vergleichbar dem deutschen Recht kann der Käufer bei Vorliegen<br />

eines Mangels den Kaufpreis mindern, den Rücktritt vom Kaufvertrag erklären oder die Beseitigung des Mangels (auch durch<br />

Lieferung einer neuen Sache) verlangen. Die generelle Gewährleistungsfrist beträgt zwei Jahre, wobei maßgeblich der Zeitpunkt<br />

der Übergabe der Sache ist. Bei Arglist des Verkäufers beträgt die Verjährungsfrist zehn Jahre.<br />

Es sei darauf hingewiesen, dass es auf kommunaler Ebene zur Genehmigungserfordernis für Bauvorhaben (analog deutschen<br />

Anforderungen z. B. bei Beanspruchung von grundwasserführenden Schichten) kommen kann.<br />

* Die Gesetzestexte in Deutsch sind im Anhang dieses Dokuments zu finden.<br />

25


ZERTIFIZIERUNG VON ERDWÄRMEPUMPEN<br />

• Seit Januar 2003 wird in der Türkei schrittweise die Übernahme der CE-Konformitätskennzeichnung eingeführt, wobei für die einzelnen<br />

Produktgruppen verschiedene Übernahmezeitpunkte gelten. Produkte mit CE-Konformitätskennzeichnung können ohne weitere Kontrollen<br />

innerhalb der Europäischen Union vermarktet werden.<br />

• Aufgrund einer Gesetzesänderung des Kommuniqué zur Überwachung der Einfuhr von Produkten, die das Kennzeichen CE vorweisen<br />

müssen (publiziert im türkischen Amtsblatt Nr. 25.452 vom 4. Mai 2004), entfällt beim Import von Produkten in die Türkei, die bereits ein<br />

CE-Kennzeichen tragen, die Notwendigkeit, ein CE-Zertifikat vorzulegen. Produkte, welche zwar europäischen Ursprungs sind, jedoch kein<br />

CE-Kennzeichen tragen, dürfen ebenfalls unter Vorlage des CE-Zertifikats frei importiert werden, der Import wird aber von den Zollbehörden<br />

an das Ministerium für Wissenschaft, Industrie und Technologie gemeldet.<br />

• Der Verband für umweltfreundliches Bauen (Cevre Dostu Yeşil Binalar Derneği, CEDBIK) arbeitet an einem an die Türkei angepassten Paket<br />

von Vorgaben für eine Zertifizierung, die sich an internationalen Standards wie dem britischen BREEAM, dem amerikanischen LEED-<br />

Standard oder dem Standard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) orientiert.<br />

Quellen: dena-Eigenrecherche (Veranstaltungsverzeichnisse, Firmenwebseiten, Verzeichnisse der Branchenverbände), YEGM (2013), HVAC (2013)<br />

26


ÜBERSICHT DER RECHTSFORMEN VON GESELLSCHAFTEN IN DER<br />

TÜRKEI (1/3)<br />

Ausländische Unternehmen können in der Türkei durch verschiedene Gesellschaftsformen tätig werden.<br />

Verbindungsbüro („Irtibat Bürosu“)<br />

Das Verbindungsbüro bietet erste Einstiegsmöglichkeiten in den türkischen Markt. Jedoch darf diese Rechtsform weder Handelstätigkeiten<br />

ausführen noch Einnahmen erzielen. Vielmehr bestehen die Tätigkeiten ausschließlich aus reinen Unterstützungshandlungen (z. B. Werbung,<br />

Produktvorstellung, Marktrecherchen). Zur Gründung eines Verbindungsbüros ist die Genehmigung des „Generaldirektorats für<br />

Förderungsumsetzung und ausländisches Kapital des Wirtschaftsministeriums“ (Ekonomi Bakanlığını Teşvik Uygulama ve Yabancı Sermaye<br />

Genel Müdürlüğü) erforderlich, die grundsätzlich für einen Zeitraum von mindestens drei Jahren gewährt wird. Die Antragstellung einer<br />

solchen Genehmigung setzt die Einreichung von den jeweils erforderlichen Unterlagen in notariell beurkundeter oder beglaubigter Form und<br />

versehen mit einer Apostille voraus. Die Auswertung eines Antrages kann im Durchschnitt bis zu einem Monat dauern.<br />

Anwendung: Ein Verbindungsbüro bietet dem Investor die Möglichkeit, den Markt zu erforschen und Geschäftskontakte aufzubauen. Die<br />

Gründung eines Verbindungsbüros erfolgt mit Einreichung der Genehmigung und Antragstellung beim zuständigen Finanzamt.<br />

Zweigniederlassung („Şube“)<br />

Zweigniederlassungen gelten mit Vorlage der erforderlichen Unterlagen beim Handelsregister und der Handelskammer als gegründet. Ein sog.<br />

repräsentatives Kapital i.H.v. 1.000,- TL muss beim Handelsregister angemeldet werden. Diese Rechtsform darf grundsätzlich jede von der<br />

Gründungsgesellschaft ausgeführte Geschäftstätigkeit ausüben. Die Gründungsgesellschaft haftet mit ihrem gesamten Vermögen. Der<br />

Geschäftsführer einer Zweigniederlassung muss kein türkischer Staatsangehöriger sein, muss jedoch eine Aufenthaltsgenehmigung und<br />

Arbeitserlaubnis vorweisen können.<br />

Anwendung: Eine Zweigniederlassung erfordert nur die Einzahlung eines geringen Kapitals. Der Aufwand und die Kosten für die<br />

einzureichenden Unterlagen bzgl. der Gründung einer Zweigniederlassung entsprechen denen einer Unternehmensgründung. Nach Erhalt der<br />

jeweils erforderlichen Unterlagen, welche grundsätzlich notariell beurkundet oder beglaubigt und mit einer Apostille versehen werden müssen,<br />

und mit Einreichung dieser Unterlagen beim Handelsregister wird eine Zweigniederlassung gegründet.<br />

Quellen: Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (2012), Erten (2005), Hasan (2012)<br />

27


ÜBERSICHT DER RECHTSFORMEN VON GESELLSCHAFTEN IN DER<br />

TÜRKEI (2/3)<br />

Personengesellschaften – Offene Handelsgesellschaft<br />

Bei Kollektiv- („Kollektif Şirket“) und Kommanditgesellschaften („Komandit Şirket“) gibt es keine Mindestkapitalanforderungen.<br />

a) Kollektivgesellschaft: Gemäß dem türkischen HGB bedarf es zur Gründung einer Kollektivgesellschaft eines Gesellschaftsvertrages in<br />

schriftlicher Form, welcher beim Handelsregister eingereicht werden muss. Die Unterschriften der Gesellschafter müssen notariell<br />

beglaubigt werden. Ferner bedarf es zur Gründung mindestens zweier Gesellschafter. Mit Eintragung der Kollektivgesellschaft in das<br />

Handelsregister erlangt sie den Status einer juristischen Person. Die Gesellschafter einer Kollektivgesellschaft haften unbegrenzt mit<br />

ihrem persönlichen Vermögen für Verbindlichkeiten der Kollektivgesellschaft, sofern das Vermögen der Kollektivgesellschaft<br />

unzureichend ist.<br />

Anwendung: Es handelt sich zwar um ein einfaches Gründungsverfahren, jedoch wird von Großunternehmen die Gründung dieser<br />

Rechtsform wegen der Haftungsvorschriften nicht bevorzugt.<br />

b) Kommanditgesellschaft: Bei einer Kommanditgesellschaft gibt es zwei Arten von Gesellschaftern. Bei dem Komplementär handelt es<br />

sich um den unbeschränkt haftenden Gesellschafter, wobei der Kommanditist nur beschränkt für Verbindlichkeiten der<br />

Kommanditgesellschaft haftet. Juristische Personen können nur die Rolle eines Kommanditisten übernehmen. Falls ein Kommanditist<br />

Sacheinlagen als Kapital einlegen möchte, so muss der Wert dieser Sacheinlagen von einem Gutachter, der per Antrag beim Gericht<br />

beauftragt wird, begutachtet werden. Mit Eintragung der Kommanditgesellschaft ins Handelsregister erlangt sie den Status einer<br />

juristischen Person.<br />

Quellen: Erten (2005), Hasan (2012)<br />

28


ÜBERSICHT DER RECHTSFORMEN VON GESELLSCHAFTEN IN DER<br />

TÜRKEI (3/3)<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung („Limited Şirket“, Ltd. Şti)<br />

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung kann von natürlichen und/oder juristischen Personen (mindestens ein und maximal 50<br />

Gesellschafter, die zu 100 % ausländisch sein können) gegründet werden. Vor Gründung einer Ltd. Şti müssen natürliche Personen, welche<br />

Gesellschafter sind, eine sog. potenzielle Steuernummer von dem jeweils zuständigen Finanzamt beantragen. Die Stammeinlage muss<br />

mindestens 10.000 TL (ca. 4.300 Euro) betragen und kann sowohl aus Geld- als auch aus Sacheinlagen bestehen. 25 % der Stammeinlage<br />

müssen vor der Gründung eingezahlt werden, wohingegen die restlichen 75 % innerhalb von 24 Monaten einzuzahlen sind. Mindestens ein<br />

Gesellschafter muss Geschäftsführer sein. Der Geschäftsführer haftet mit dem gesamten persönlichen Vermögen. Erst in zweiter Linie wird auf<br />

die Gesellschafter zurückgegriffen, welche je nach Anteil mit ihrem persönlichen Gesamtvermögen haften.<br />

Anwendung: Aufgrund der niedrigen Stammkapitalerfordernis ist die Gründung einer Ltd. Şti kostengünstiger im Vergleich zu einer<br />

Aktiengesellschaft. Jedoch wird für Schulden gegenüber dem Staat (z. B. Steuerschulden) mit dem persönlichen Vermögen gehaftet. Ferner<br />

müssen Anteilsübertragungen vor dem Notar verwirklicht werden, was u. a. auch mit Stempelsteuerkosten (siehe Folie zu „Steuerrecht“)<br />

verbunden ist.<br />

Aktiengesellschaft („Anonim Şirket“, A.Ş.)<br />

Die Aktiengesellschaft kann von natürlichen und/oder juristischen Personen (mindestens ein Gesellschafter) gegründet werden, welche zu 100<br />

% ausländisch sein können. Vor Gründung einer A.Ş. müssen natürliche Personen, welche Gesellschafter sind, analog zur GmbH eine sog.<br />

potentielle Steuernummer vom jeweils zuständigen Finanzamt beantragen. Das Grundkapital bei Gründung beträgt mindestens 50.000 TL (ca.<br />

21.500 Euro) und kann sowohl aus Geld- als auch aus Sacheinlagen bestehen. 25 % der Stammeinlage müssen vor der Gründung eingezahlt<br />

werden, wohingegen die restlichen 75 % innerhalb von 24 Monaten einzuzahlen sind.<br />

Anwendung: Die AG ist insbesondere bei Projekten mit Kreditfinanzierung ratsam. Im Rahmen einer Kreditvergabe werden A.Ş. bevorzugt,<br />

weil die Errichtung einer Aktienpfändung einer A.Ş. im Vergleich zu einer Ltd. Şti gängiger ist und einfacher verläuft. Ferner müssen<br />

Aktienübertragungen nicht vor dem Notar stattfinden.<br />

Quellen: Hasan (2005), B&P Legal Alert (2013), B&P Corporate Note (2012)<br />

29


FINANZIERUNG: FINANZIERUNGSOPTIONEN FÜR<br />

ERDWÄRMEPUMPEN<br />

Finanzierung kurze Info Volumen und sonstige Bedingungen Kontakt<br />

Kredit zu erneuerbaren<br />

Energien und Energieeffizienz<br />

der Weltbank<br />

• Finanzierung für Anlagenteile,<br />

Beratung, Anlagenbau.<br />

• Von der Weltbank durch IBRD und<br />

CTF.<br />

• Kreditlimit: 50 Mio. USD<br />

• Bis 75 % der Investitionskosten<br />

• Eigenkapital von mindestens 15 %<br />

• Rückzahlung ab 4. oder 7. Jahr<br />

Bankacilikyatirimlar@<br />

kalkinma.com.tr<br />

+90 312 4253205<br />

TurSEFF (Turkey Sustainable<br />

Energy Financing Facility)<br />

• Mit dieser Kreditlinie werden<br />

Haushalte und Firmen unterstützt,<br />

welche Investitionen im Bereich<br />

erneuerbare Energien tätigen.<br />

TurSEFF bietet durch EBRD ein<br />

umfangreiches technisches<br />

Support-Paket für kleine<br />

Unternehmen bis 249 Mitarbeiter<br />

und Haushalte.<br />

• < 5 Mio. Euro<br />

• Bis 100 % der Investitionskosten<br />

• Die durch TURSEFF finanzierten<br />

Projekte müssen allerdings konkrete<br />

Leistungskriterien erfüllen.<br />

Demnach müssen die<br />

Energieeffizienz-Projekte bei<br />

industriellen und kommerziellen<br />

Prozessen eine Ersparnis von mehr<br />

als 20 % und im Bausektor von mehr<br />

als 30 % aufweisen.<br />

info@turseff.org<br />

+90 216 3400020<br />

MidSEFF (Turkey Mid-size<br />

Sustainable Energy Financing<br />

Facility)<br />

• MidSEFF bietet insgesamt 975<br />

Mio. Euro in Kreditform durch<br />

EBRD und EIB für Projekte mit<br />

IRR > 7 %<br />

• Einzelne Sub-Kreditbeträge zwischen<br />

10 und 40 Mio. Euro<br />

• Gesamtinvestitionskosten < 50 Mio.<br />

Euro<br />

www.midseff.com<br />

+90 216 3400020<br />

IPARD (Instrument für<br />

Heranführungshilfe über<br />

ländliche Entwicklung) des<br />

türkischen Ministeriums für<br />

Ernährung und Landwirtschaft<br />

• Das Instrument sieht Zuschüsse<br />

für Betriebe, Genossenschaften<br />

und Konsortien vor, die vor allem<br />

in der Landwirtschaft und<br />

Tierzucht tätig sind.<br />

• 1 Mio. Euro pro Projekt<br />

• Bis zu zwischen 50 und 60 % der<br />

Investitionskosten<br />

• 2 Raten ab 250.ooo Euro<br />

www.tkdk.gov.tr<br />

+90 444 8535<br />

Quellen: Kalkınma (2013), KfW (2010, 2012), TurSEFF (2013), MidSEFF (2013)<br />

30


WEITERE FÖRDERMÖGLICHKEITEN IN DER TÜRKEI<br />

Förderung Beschreibung Details<br />

Programm zur<br />

Unterstützung der<br />

landwirtschaftlichen<br />

Entwicklungsinvestitionen<br />

(Türkisch: Kırsal Kalkınma<br />

Yatırımlarının<br />

Desteklenmesi Programı)<br />

Wirtschaftsförderung***<br />

(Türkisch: Yatırım Teşvik<br />

Sistemi)<br />

• Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Viehzucht unterstützt landwirtschaftliche Investitionen<br />

vor allem zur Erhöhung der Einkommen in ländlichen<br />

Gebieten, zur Unterstützung der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen und zur Erstellung alternativer<br />

Einkommensquellen in ländlichen Gebieten.<br />

• Die Unterstützung erfolgt in Form eines staatlichen<br />

Zuschusses.<br />

• Seit Juni 2012 fördert das türkische<br />

Wirtschaftsministerium inländische Investitionen nach<br />

vier Kategorien: (i) allgemein, (ii) regional, (iii)<br />

Großprojekte und (iv) strategische Investitionen.<br />

• Dafür braucht man das Zertifikat für<br />

Investitionsanreize (Yatırım Teşvik Belgesi), in dem<br />

sich die Details der Investition und der förderfähigen<br />

Maßnahmen befinden.<br />

• Der Zuschuss umfasst 50 % der Projektkosten,<br />

jedoch bis zu 600.000 TL (ca. 240.000 Euro ).<br />

• Die Mehrwertsteuer ist nicht in die Höhe des<br />

Zuschusses einbezogen.<br />

• Der Antrag wird laut offiziellen Angaben<br />

innerhalb von 30 Tagen nach dem<br />

Antragsdatum bewertet.<br />

• Beim Import von Komponenten können<br />

Unternehmen von den folgenden Maßnahmen<br />

profitieren: (i) Befreiung von Zollgebühren,<br />

(ii) MwSt.-Befreiung, (iii) Freibetrag<br />

Einbehaltung Einkommenssteuer, (iv)<br />

Steuerermäßigung, (v) Unterstützung bzgl.<br />

Sozialversicherungsprämien, (vi)<br />

Flächensicherung, (vii) Unterstützung bzgl.<br />

der Zinszahlung, und (viii) MwSt.-<br />

Rückerstattung.<br />

* Wechselkurs vom 08.09.2013 Citibank, N.A.: 1 € = 2,50 TL<br />

** Komplette Liste der Technologie-Priorität je nach Stadt: http://mevzuat.basbakanlik.gov.tr/Metin.AspxMevzuatKod=9.5.16569&MevzuatIliski=0&sourceXmlSearch=k%C4 %B1rsal<br />

*** Gemäß Ministerratsbeschluss (Bakanlar Kurul Kararı) Nr. 2012/3.305<br />

Quellen: MBS (2012), Resmi Gazete (2012), dena (2013a)<br />

31


FINANZIERUNG UND FÖRDERUNG ÜBER KFW<br />

DEG: FÖRDERPROGRAMME<br />

Förderung Beschreibung Details<br />

Kredit- oder Eigenkapitalfinanzierung<br />

für türkische<br />

Kooperationspartner<br />

• Gefördert werden Projekte, die innovative Technologien<br />

einsetzen und demonstrieren, die die Einführung<br />

klimafreundlicher Technologien unterstützen oder<br />

bewährte Technologien zur Treibhausgasminderung an<br />

spezifische Rahmenbedingungen in den Zielländern<br />

anpassen. „Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft“<br />

verfolgt das Ziel, klimafreundliche Technologien in<br />

Schwellen- und Entwicklungsländern zu fördern und zu<br />

verbreiten.<br />

• Der Internationalen Klimaschutzinitiative stehen<br />

hierfür jährlich 120 Mio. Euro aus der Veräußerung von<br />

Rechten zur Emission von Treibhausgasen im Rahmen<br />

des europäischen Emissionshandels zur Verfügung.<br />

• Das Vorhaben muss sich in einer der 49<br />

Förderregionen befinden. Die Förderregionen<br />

sind hier abgebildet. Unternehmensaktiva<br />

nicht über 1 Million Euro und weniger als 50<br />

Beschäftigte.<br />

• Partnerbanken in der Türkei:<br />

AKBANK<br />

Garantibank<br />

Isbank<br />

Sekerbank<br />

• Ansprechpartner KFW:<br />

KfW Office Ankara<br />

And Sokak No. 8/21<br />

6680 Cankaya Ankara<br />

Türkei<br />

Telefon +90 31 24 28 84 15; E-Mail:<br />

kfw.ankara@kfw.de<br />

Quelle: DEG (2013a)<br />

32


REGIONALE WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND<br />

FÖRDERPROGRAMME<br />

In der Türkei bestehen verschiedene regionale Förderprogramme, die für Projekte im Bereich der oberflächennahen <strong>Geothermie</strong> interessant sein<br />

können. Das türkische Staatsgebiet ist zur Wirtschaftsförderung in verschiedene Förderzonen* eingeteilt (je nach sozio-ökonomischem<br />

Entwicklungsstand, Zone 6: am wenigsten entwickelt, Zone 1: am weitesten entwickelt). Außerdem wurden flächendeckend staatliche Programme zur<br />

Wirtschaftsförderung definiert. Die stärksten Vergünstigungen je Programm erhält man in der Zone 6, die geringsten in der Zone 1. Links wird die<br />

regionale Aufteilung dargestellt. Die Tabelle rechts skizziert die Förderprogramme.<br />

Klassifizierung des Staatsgebiets in 6 Zonen<br />

Zentrale Förderprogramme<br />

Förderprogramm Anwendungsbereich Maßnahmen**<br />

allgemein • Die Höhe der Förderung variiert je nach Investition.<br />

• Nur möglich bei Mindestinvestitionsbetrag von<br />

1.000.000 TL für die Regionen 1 und 2 und von<br />

500.000 TL für die Regionen 3-6.<br />

regional • Die Höhe der Förderung ist in gesonderten<br />

Durchführungsverordnungen und Gesetzen<br />

festgelegt.<br />

Großprojekte • Investitionswert von mindestens 50.000.000 TL oder<br />

Investition in Schlüsselindustrien (z. B.<br />

Elektronikindustrie)<br />

a, b, c, e<br />

a, b, c, d,<br />

e, f, g<br />

a, b, c, d,<br />

e, f<br />

** Die einzelnen Maßnahmen sind: a = Befreiung von Zollgebühren, b =<br />

MwSt.-Befreiung, c = Freibetrag Einbehaltung Einkommenssteuer, d =<br />

Steuerermäßigung, e = Unterstützung bzgl. Sozialversicherungsprämien, f<br />

= Flächensicherung, g = Unterstützung bzgl. der Zinszahlung, h = MwSt.-<br />

Rückerstattung<br />

strategische<br />

Investitionen<br />

• Investitionsvolumen über 50.000.000 TL<br />

• Import des herzustellenden Produktes muss im<br />

letzten Jahr mindestens 50.000.000 USD betragen<br />

haben.<br />

• Die Herstellungskapazität des durch die Förderung<br />

betroffenen Produktes muss in der Türkei niedriger<br />

sein als der Import.<br />

a, b, c, d,<br />

e, f, g, h<br />

* Gemäß Ministerratsbeschluss (Bakanlar Kurul Kararı) Nr. 2012/3.305 und Kommuniqué Nr. 2012/1<br />

Quellen: AWO (2012), Türkisches Wirtschaftsministerium (2012), KPMG (2012)<br />

33


ZUSAMMENFASSUNG


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Erkenntnisse<br />

Energiemarkt • Generell im EU-Vergleich niedrige Strom- und Gaspreise. Dadurch hohe Konkurrenz zu Gasheizungen (-), jedoch niedrige Betriebskosten für<br />

Erdwärmepumpen. (+)<br />

• Kein politischer Fokus auf oberflächennaher <strong>Geothermie</strong> und Wärmepumpen, jedoch auf Tiefengeothermie und Stromerzeugung. (-)<br />

• Stark steigender Energiebedarf durch Wirtschaftswachstum .(+)<br />

Natürliches &<br />

technisches<br />

Potenzial<br />

• Im gesamten Landesgebiet kann oberflächennahe <strong>Geothermie</strong> genutzt werden. (+)<br />

• Die besten Vorkommen für oberflächennahe <strong>Geothermie</strong> finden sich im Südwesten und Süden des Landes. Hier besteht zudem eine<br />

stärkerer Bedarf der Kühlung, insbesondere in Sommermonaten.<br />

• Die stärkste Kaufkraft findet sich vor allem in den Metropolen Istanbul und Ankara.<br />

• Hoher Sanierungsbedarf von Heizsystemen, insbesondere im Wohnbereich, hier ist die Einbindung von Erdwärmepumpen möglich. (+)<br />

Politische Ziele • Bezüglich des Ausbaus von Erdwärmepumpensystemen sind keine expliziten politischen Ziele definiert. (-)<br />

• Fokus liegt auf dem Ausbau der Fernwärme und Nutzung tiefengeothermischer Lösungen für Strom- und Wärmebereitstellung. (0)<br />

• Keine spezifischen Sanierungsziele für den Gebäudebestand. (-)<br />

• Hohe Ausbauziele im Bereich der Gewächshausbeheizung durch geothermische Anlagen. (+)<br />

Nachfrageseite • Sehr langsame Marktentwicklung. (-)<br />

• Wissensmangel und fehlende Erfahrungswerte bei Absatzmittlern und Endkunden in Bezug auf Wärmepumpentechnologien. (-)<br />

• Dynamischer Wohnungsmarkt mit hohem Wachstum. (+)<br />

• Effizienzkriterien im Gebäudesektor vorhanden. (+)<br />

Angebotsseite • Verschiedene Hersteller von Wärmepumpen sind bereits im türkischen Markt vertreten. (-)<br />

• Bei türkischen Herstellern häufig keine Spezialisierung auf Wärmepumpen sondern Heizungsanlagen insgesamt. (+)<br />

Untersuchungsbereiche<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Vergütung &<br />

Finanzierung<br />

• Die notwendige Zertifizierung von Produkten orientiert sich an internationalen Standards. (+)<br />

• Es existieren derzeit lediglich genehmigungsrechtliche Vorgaben für tiefengeothermische Bauvorhaben. (0)<br />

• Für Wärmeproduktion auf Basis erneuerbarer Energien gibt es keine gesonderte Förderung. (-)<br />

• Es existieren keine auf Endkunden ausgerichteten Angebote zur Finanzierung von Wärmepumpen. Hinzu kommt die geringe Erfahrung des<br />

Finanzsektors bei der Finanzierung solcher Systeme. (-)<br />

35


KONTAKTE & QUELLEN


KONTAKTE (RELEVANTE BEHÖRDEN & VERBÄNDE)<br />

Kategorie Name Website<br />

Ministerium für Energie und Ressourcen Enerji ve Tabii Kaynaklar Bakanlığı (ETKB)<br />

www.enerji.gov.tr<br />

Ministerium für Energie und natürliche<br />

Ressourcen<br />

Enerji ve Tabii Kaynakları´Bakanlığı<br />

www.enerji.gov.tr<br />

Energiemarkt-Regulierungsbehörde Enerji Piyasasi Düzenleme Kurumu (EPDK; Englisch: EMRA) www.epdk.gov.tr<br />

Ministerium für Umwelt<br />

Ministerium für öffentliche Arbeiten und<br />

Wohnungsbau<br />

Çevre Bakanlığı<br />

Bayýndýrlýk ve Ýskan Bakanlýðý<br />

www.cevreorman.gov.tr<br />

www.bayindirlik.gov.tr<br />

Energieeffizienzverband Enerji Verimliliði Derneði www.enver.gov.tr<br />

Staatlicher Stromversorger Elektrik Üretim A.Ş. (EÜAŞ) www.euas.gov.tr<br />

Generaldirektion für Agrarforschung<br />

und -Richtlinien<br />

Auslandshandelskammer<br />

Tarımsal Araştırmalar ve Politikalar Genel Müdürlüğü (TAGEM)<br />

AHK Türkei - Deutsche Industrie- und Handelskammer in der<br />

Türkei<br />

www.tarim.gov.tr/TAGEM<br />

www.dtr-ihk.de<br />

Verband der Bauindustrie Türkiye Müteahhitler Birliği (TMB) www.tbm.org.tr<br />

Zertifizierung im Bereich geothermische<br />

Anlagen<br />

Turkish Standards Institution - Türk Standardlari Enstitüsü (TSE)<br />

www.tse.org.tr<br />

37


ÜBER DIE EXPORTINITIATIVE ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) analysiert im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Energie (BMWi) kontinuierlich die aktuellen Entwicklungen in den weltweiten Märkten für erneuerbare Energien.<br />

Das Ziel der <strong>Studie</strong> „<strong>Marktinfo</strong> Türkei – <strong>Oberflächennahe</strong> <strong>Geothermie</strong>“ ist es, der deutschen Branche durch eine strukturierte Darstellung der<br />

Marktentwicklung und der rechtlichen Rahmenbedingungen den Markteinstieg und die konkrete Projektumsetzung vor Ort zu erleichtern.<br />

Weitere Informationen zu den Publikationen der Exportinitiative Erneuerbare Energien finden Sie unter:<br />

www.exportinitiative.de<br />

Bei spezifischen Fragen zu Zielmärkten kontaktieren Sie:<br />

exportinfo@dena.de<br />

38


QUELLENVERZEICHNIS (1/4)<br />

• AFD, Agence Française de Développement (2011): AFD ve Türk Bankacılık Sektörü, Sürdürülebilir bir büyüme için işbirliği,<br />

http://www.afd.fr/webdav/shared/PORTAILS/PAYS/TURQUIE/Nos%20publications/NEW%204<br />

%20PAGES%20L%27AFD%20et%20le%20secteur%20bancaire%20en%20Turquie%20octobre%202011 %20TR.pdf, aufgerufen am 08.07.2013.<br />

• Arif Hepbasli (2000): A Study on the Utilization of Geothermal Heat Pumps in Turkey.<br />

• Arif Hepbasli (2001): Current Status and Future Directions of Geothermal Heat Pumps in Turkey.<br />

• ATC Anatolia (2012): Weather Summary for Turkey, http://www.atc-anadolu.com/Weather.htm, aufgerufen am 11.11.2013.<br />

• BMWI, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2012): AHK-Geschäftsreise in die Türkei mit dem Technologieschwerpunkt<br />

<strong>Geothermie</strong>, http://www.exportinitiative.bmwi.de/EEE/Navigation/geothermie,did=446244.html, aufgerufen am 29.05.2013.<br />

• CNBC, Consumer News and Business Channel (2012): Europe's Fastest-Growing Economy Needs More Oil,<br />

http://www.cnbc.com/id/48690395/Europe039s_FastestGrowing_Economy_Needs_More_Oil , aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena): Länderprofil Türkei, Berlin.<br />

• Deutsch Bank Research (2008): Immobilieninvestitionen in der Türkei mehr als Istanbul.<br />

• Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (2013a): Außenbüro Türkei: https://www.deginvest.de/Internationale-<br />

Finanzierung/DEG/Die-DEG/Unternehmen/Standorte/T%C3 %BCrkei/,<br />

• EIA, U.S. Energy Information Administration (2013): Countries, Turkey, Analysis, http://www.eia.gov/countries/cab.cfmfips=TU, aufgerufen<br />

am 27.09.2013.<br />

• Ekonomi, Ekonomi Bakanlığı (Wirtschaftsministerium) (2013): Ekonomik Görünüm, www.ekonomi.gov.tr/files/Ekonomik_Gorunum.ppt,<br />

aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• ETKB, Enerji ve Tabii Kaynaklar Bakanlığı (2011a): Türkiye Enerji Politikalarımız, Taner Yıldız, Enerji ve Tabii Kaynaklar Bakanı,<br />

http://www.solar-academy.com/menuis/Turkiye_Enerji_Politikalarimiz_2011193907.pdf, aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• ETKB (2011b): Dünyada ve Türkiye’de Eenerji Görünümü, Türkiye Eelektrik Enerjisi Görünümü (GWh),<br />

http://www.enerji.gov.tr/yayinlar_raporlar/Dunyada_ve_Turkiyede_Enerji_Gorunumu.pdf, aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• ETKB (2011c): 2011 Yılı Genel Enerji Dengesi (Orijinal Birimler),<br />

http://www.enerji.gov.tr/EKLENTI_VIEW/index.php/raporlar/raporVeriGir/70464/2, aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• ETKB (2011d): 2011 Yılı Genel Enerji Dengesi (Ton Eşdeğer Petrol),<br />

http://www.enerji.gov.tr/EKLENTI_VIEW/index.php/raporlar/raporVeriGir/71073/2, aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• European Commission (2003): Business Opportunities in the Geothermal Energy Sector in Turkey<br />

• GEOPOT: Geothermal Power in Turkey (2007): http://engine.brgm.fr/web-offlines/conference-<br />

Risk_analysis_for_development_of_geothermal_energy_-_Leiden,_The_Netherlands,_Workshop7/other_contributions/0-slides-0-<br />

Harcouet_session_2.ppt, aufgerufen am 29.05.2013.<br />

39


QUELLENVERZEICHNIS (2/4)<br />

• GTAI, Germany Trade & Invest (2013): http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/11/pub201211218018_159220.pdf,<br />

aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• GTHB, Gıda, Tarım ve Hayvancılık Bakanlığı (Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Tierzucht) (2013a): Stratejik Plan 2013 – 2017,<br />

www.tarim.gov.tr/SGB/Documents/Stratejik%20Plan%202013-2017.pdf, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• GTHB (2013b): Tarım Reformu Genel Müdürlüğü, Tarım Arazileri Düzenleme Faaliyetleri,<br />

http://www.tarim.gov.tr/Documents/SagMenuVeriler/TRGM.pdf, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• GTHB (2013c): AB IPARD Fonlarının Kullanılabilmesi İçin Temel Gereklilikler, www.tarim.gov.tr/Documents/SagMenuVeriler/TKDK.pdf,<br />

aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• HVAC (2013): http://www.hvac-turkey.com/companies<br />

• Hepbasli und Gunerhan (2000): A Study on the Utilization of Geothermal Heat Pumps in Turkey.<br />

• IEA, International Energy Agency (2009): Electricity/Heat in Turkey in 2009,<br />

http://www.iea.org/stats/electricitydata.aspCOUNTRY_CODE=TR, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• ICCI (2011a): Kojenerasyon Enerji Tesislerinde “Bölgesel Isıtma”, http://www.icci.com.tr/dosya/2011sunumlar/O13_Ozgur_Calik.pdf, aufgerufen<br />

am 08.10.2013 .<br />

• ICCI (2011b): Güzel Bir Bölgesel Isıtma Örneği, “SOMA TERMİK SANTRALI ATIK ISILARININ DEĞERLENDİRİLMESİ”,<br />

http://www.icci.com.tr/dosya/2011sunumlar/o13_hasan_huseyin_erdem.pdf, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• ICCI (2012): Türkiye'nin Yenilenebilir Enerji Stratejisi, http://icci.com.tr/2012sunumlar/O39_Sinem_Caynak.pdf, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• ICCI (2013): Assessment of Project Eligibility for MIDSEFF-Renewable Energy Financing,<br />

http://www.icci.com.tr/2013/sunumlar/OT04_Deniz_Yurtsever.pdf, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• IGA (2011): Welcome to our page with data for Turkey. In: http://www.geothermalenergy.org/184,welcome_to_our_page_with_data_for_turkey.html<br />

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• İGDAŞ, İstanbul Gaz Dağıtım Sanayi ve Ticaret Anonim Şirketi (2013): Serbest Tüketici Grubu Satış Tarifesi,<br />

http://www.igdas.com.tr/Dynamic/Institutional_Natural_Gas_Price_List.aspxMI=3&CMI=667&MCI=589, aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• IPARD, Katılım Öncesi Yardım Aracı Kırsal Kalkınma Programı (2012): http://ipard.tarim.gov.tr/aaa.pdf, aufgerufen am 09.07.2013.<br />

• İzmir Jeotermal (2013): Ücret Tarifeleri (2012-2013 Isıtma Sezonu),<br />

http://www.izmirjeotermal.com.tr/islemler_ucret_tarifeleri_2012_2013_isitma_sezonu_-l-1-sayfa_id-101-id-125698-g_id-16334, aufgerufen am<br />

22.07.2013.<br />

40


QUELLENVERZEICHNIS (3/4)<br />

• KB, Kalkınma Bakanlığı (Entwicklungsministerium) (2013): Onuncu Kalkınma Plan (2014-2018) – (Türkisch),<br />

http://www.onuncuplan.gov.tr/oik11/Belgeler/ENERJ%C4 %B0 %20HAMMADDELER%C4 %B0/Jeotermal%20Raporu%2030.11.pdf,<br />

aufgerufen am 22.07.2013.<br />

• KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau (2010): Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsinvestitionen,<br />

http://www.bdi.eu/download_content/MittelstandUndFamilienunternehmen/KfWAuslandsinvestitionen.pdf, aufgerufen am 08.07.2013.<br />

• Mahmut Parlaktuna (2013): Geothermal Country Update Report of Turkey (2010-2013).<br />

• MBS, Mevzuat Bilgi Sistemi (2009): Merkezi ısıtma ve sıhhi sıcak su sistemlerinde ısınma ve sıhhi sıcak su giderlerinin paylaştırılmasına ilişkin<br />

yönetmelik, http://www.mevzuat.gov.tr/Metin.AspxMevzuatKod=7.5.12084&MevzuatIliski=0&sourceXmlSearch=B%C3 %B6lgesel%20 %C4<br />

%B1s%C4 %B1tma%20sistemi, aufgerufen am 22.07.2013.<br />

• MBS (2012): Kırsal Kalkınma Yatırımların Desteklenmesi Programı Kapsamında Tarıma Dayalı Ekonomik Yatırımlarının Desteklenmesi Hakkında<br />

Tebliğ, http://mevzuat.basbakanlik.gov.tr/Metin.AspxMevzuatKod=9.5.16569&MevzuatIliski=0&sourceXmlSearch=k%C4 %B1rsal, aufgerufen<br />

am 08.07.2013.<br />

• MidSEFF, Turkey Mid-size Sustainable Energy Financing Facility (2013): http://www.midseff.com/, aufgerufen am 08.07.2013.<br />

• OECD, Organisation for Economic Co-operation and Development (2012): The plot thickens, http://www.oecd.org/turkey/the-plot-thickens.htm,<br />

aufgerufen am 31.05.2013.<br />

• Mertoglu (2013): Present Situation an Geothermal Potential of Turkey.<br />

• Resmi Gazete (Amtsblatt) (2012): Bakanlar Kurulu Kararı, Karar Sayısı: 2012/3305, http://www.resmigazete.gov.tr/eskiler/2012/06/20120619-<br />

1.htm, aufgerufen am 09.07.2013.<br />

• Serpen, Umran (2010): Present Status of Geothermal Energy in Turkey. In: http://es.stanford.edu/ERE/pdf/IGAstandard/SGW/2010/serpen.pdf<br />

, aufgerufen am 08.07.2013 .<br />

• TEKNODAN, Teknoloji Danışmanlığı Proje Üretim Ar-Ge (2011): Biyokütle Raporu, http://www.teknodan.com.tr/download/BiomassReport.pdf,<br />

aufgerufen am 04.07.2013.<br />

• TIM, Teknik Isı Mühendislik (2012): Yetki Belgemiz, http://www.teknikisi.com.tr, aufgerufen am 22.07.2013.<br />

• TSAD (2013a): http://www.tsad.org.tr/Pages/inenglish.aspx, aufgerufen am 03.06.2013.<br />

• TSAD (2013b): http://www.tsad.org.tr/TSAD%20Bilgi%20Bror/TSAD%20Bilgi%20Broşürü.pdf, aufgerufen am 03.06.2013.<br />

41


QUELLENVERZEICHNIS (4/4)<br />

• TSAD (2013c): http://www.tsad.org.tr/I%20Blge%20Istma%20ve%20Soutma%20Konferans/Sunumlar/YEA%C5 %9E%20yata%C4<br />

%9Fan%20Termik%20Santral%C4 %B1 %20ve%20B%C3 %B6lge%20Is%C4 %B1tma%20Potansiyeli-Nuri%20 %C5 %9Eerifo%C4 %9Flu.pdf,<br />

aufgerufen am 28.05.2013.<br />

• TSAD (2013d): http://www.tsad.org.tr/Pages/atikisikullanimalanlari.aspx, aufgerufen am 13.06.2013.<br />

• TSAD (2013e): http://www.tsad.org.tr/I%20Blge%20Istma%20ve%20Soutma%20Konferans/Sunumlar/T%C3 %BCrkiye%20i%C3<br />

%A7in%20Ye%C5 %9Fil%20Gelecek%20 %C3 %96ng%C3 %B6r%C3 %BCleri-Enerji%20Perspektifinden%20 %C5<br />

%9Eehir%20ve%20Konut%20Planlamas%C4 %B1-Hayati%20 %C3 %87etin.pdf, aufgerufen am 13.06.2013.<br />

• TSAD (2013f):<br />

http://www.tsad.org.tr/I%20Blge%20Istma%20ve%20Soutma%20Konferans/Sunumlar/Yenilenebilir%20Enerji%20ve%20Enerji%20Verimliliği<br />

%20Yatırımlarına%20Sağlanan%20Destek%20ve%20Krediler-Türkiye%20Kalkınma%20Bankası%20A.Ş.pdf, aufgerufen am 09.07.2013.<br />

• TSKB, Türkiye Sınai Kalkınma Bankası A.Ş. (2011): Development & Sustainable Growth Through Financing Renewable Energy Activities,<br />

http://ssef3.apricum-group.com/wp-content/uploads/2011/04/2-TSKB-Akinci-2011-04-01.pdf, aufgerufen am 09.07.2013.<br />

• TTGV, Türkiye Teknoloji Geliştirme Vakfı (2013): Çevre Teknolojileri Desteği, http://www.ttgv.org.tr/tr/cevre-teknolojileri, aufgerufen am<br />

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• TÜİK (2011a): Agricultural land and forest area, http://www.tuik.gov.tr/PreIstatistikTablo.doistab_id=53, aufgerufen am 27.09.2013.<br />

• TÜİK (2011b): Agricultural land, http://www.tuik.gov.tr/PreIstatistikTablo.doistab_id=54, aufgerufen am 24.09.2013.<br />

• TÜİK (2011c): Hayvancılık İstatistikleri, http://tuikapp.tuik.gov.tr/hayvancilikapp/hayvancilik.zul, aufgerufen am 08.10.2013.<br />

• TÜİK (2012a): Adrese Dayalı Nüfus Kayıt Sistemi (ADNKS) Veri Tabanı,<br />

http://rapor.tuik.gov.tr/reports/rwservletadnksdb2&ENVID=adnksdb2Env&report=wa_turkiye_il_koy_sehir.RDF&p_kod=1&p_yil=2012&p_<br />

dil=1&desformat=html, aufgerufen am 08.10.2013<br />

• TÜİK (2012b): Elektrik ve Doğal Gaz Fiyatları, 2012, http://www.tuik.gov.tr/PreHaberBultenleri.doid=15852, aufgerufen am 08.10.2013.<br />

• TÜİK (2013a): Hanehalkı İşgücü İstatistikleri, http://www.tuik.gov.tr/PreHaberBultenleri.doid=13507, aufgerufen am 08.10.2013.<br />

• TÜİK (2013b): Distribution of Cars Registered to the Traffic by Fuel Type, http://www.tuik.gov.tr/PreIstatistikTablo.doistab_id=1582,<br />

aufgerufen am 08.10.2013 .<br />

• TÜİK (2013c): Bitkisel Üretim 1.Tahmini, 2013, http://www.tuik.gov.tr/PreHaberBultenleri.doid=13513, aufgerufen am 08.10.2013.<br />

• TurSEFF, Turkey Sustainable Energy Financing Facility (2013): http://www.turseff.org/en, aufgerufen am 08.07.2013.<br />

• Weltbank (2011): Data, Turkey, http://data.worldbank.org/country/turkey, aufgerufen am 08.10.2013.<br />

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