13.01.13 MZ, Winterfest 2013 - in Roxel

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Roxel feiert
Winterball der St. Pantaleon Schützenbruderschaft
Freitag, 11. Januar 2013
Sonderveröffentlichung
#, Nr. #, 2. Woche
Das Vorjahreskönigspaar der Schützenbruderschaft, Daniel Brintrup und Tatjana Sorokina geaen sich beim Winterfest die Ehre (Foto links). Auf den Fotos rechts ist
die Schützenfahne der St. Pantaleon-Schützenbruderschaft Roxel zu sehen, einmal von vorne und einmal von hinten.
Fotos Böckling/privat
Alte Traditionen
Die Schützenbruderschaft feiert ihr 117. Winterfest
Die Rolle der Schützenbruderschaft
im Gemeindeleben Roxels
hat sich über mittlerweile
180 Jahre hinweg entwickelt
und als Institution einen unverkennbaren
Platz eingenommen.
Auch das Winterfest der
Roxeler St. Pantaleon-Schützenbruderschaft
ist eine feste
Größe mit langer Tradition:
Am morgigen Samstag jährt es
sich zum 117. Mal.
Wie schon im vergangenen Jahr
wird der Winterball gleichzeitig
auch wieder ein Stiftungsfest zu
Ehren der berühmten deutschen
Dichterin und gebürtigen Roxelerin
Annette von Droste Hülshoff.
Die Schützen setzen dabei auf
das bewährte Konzept: ein gemütliches
Beisammensein bei gutem
Essen, Getränken, mit Musik
und Tanz. „Es ist in unserer
schnelllebigen Zeit wichtig, diese
Tradition zu bewahren“, sagt Heribert
Wennemer, Schriftführer
der St.-Pantaleon-Schützen. „Keine
hat mehr Grund und Boden,
und deswegen ist so ein Fest
wichtig.“ Deshalb sind auch alle
Roxeler Bürger eingeladen, besonders
auch die Neubürger, um
sich kennen zu lernen und gemeinsam
zu feiern.
Aufbau heute Abend
Heute Abend wird in der Aula der
Droste-Hauptschule Roxel aufgebaut,
Helfer sind herzlich willkommen.
Ab 16 Uhr legen die
Schützen den Holzfußboden aus
und bauen die Sektbar auf. Am
Samstagmorgen wird ab 10 Uhr
geschmückt und kleinere Restarbeiten
werden erledigt. Ab 20 Uhr
steigt die Party. Zuvor, um 18.30
Uhr gibt es einen Gottesdienst in
der St. Pantaleon-Pfarrkirche für
Festlich zu ging es beim Winterball 2012.
die lebenden und im Gedenken
an die verstorbenen Mitglieder
der Schützenbruderschaft. Die
Schützen ziehen mit ihrer Fahne
ein, den Gottesdienst leitet Pfarrer
und Präses Dr. Christian
Schmitt.
Auch der 1. Vorsitzende der
Schützen, Rainer Bonato, ist beim
Gottesdienst dabei, ebenso wie
das Königspaar Uli Schäper und
Marita Kumbrinck und Hofstaat
mit Sonja Suhl und Andreas Rademacher
sowie Heike Homann
und Dirk Martrick und auch das
Vorjahreskönigspaar Daniel Brintrup
und Tatjana Sorokina.
Ab 19.45 Uhr ist Einlass in die
Aula, um 20.15 begrüßt Rainer
Bonato die Gäste, Ehrenmitglieder
und Ehrengäste, ab 20.30
darf getanzt werden. Für Musik
und Stimmung sorgt dabei die
Tanzband „Fine Time“ aus Altenberge.
Die Tanzgruppe Roxeler
Funken haben ebenfalls einen
Auftritt. Um ca. 21 Uhr werden
die Jubilare geehrt, die der Schützenbruderschaft
50 Jahre die Mitgliedstreue
gehalten haben. Am
Abend kommen Heinrich Eichler
Bernhard Janning. Den ganzen
Abend über wird eine Power-
Point-Präsentation laufen, bei der
alte Bilder aus Roxel und Schützenbilder
von 1950 bis heute gezeigt.
Für das leibliche Wohl ist
bestens gesorgt, es gibt dieses
Mal auch wieder eine Cocktailbar
mit leckeren alkoholischen und
unalkoholischen Drinks.
Tombola mit tollen Preisen
Ein Höhepunkt ist die Tombola,
bei der Loskäufer hochwertige
Preise in einem Wert von über
5000 Euro gewinnen können. Die
beiden Hauptgewinne sind zwei
Ballonfahrten, gesponsort von
Sparkasse Münsterland-Ost Filialleiter,
und eine Tagestour für vier
Personen vom Tui-Reisecenter,
bei der die Meyer Werft besichtigt
wird, wenn die AIDA Stella ausläuft.
„Der besondere Dank gilt
auch den vielen Roxeler Firmen,
die Preise gespendet haben“,
sagt Heribert Wennemer. anx
Beim Sommerfest 2012 hat Uli Schäper den Vogel von der Stange
geschossen, er ist der neue Schützenkönig.
Kanonendonner
und Theaterspiele
Wie vor 100 Jahren gefeiert wurde
Ein Bericht aus dem Jahr 1896
gibt Aufschluss darüber, wie das
Winterfest vor mehr als 100 Jahren
von statten ging. Es heißt
dort: „Roxel, den 14. Januar
1896, 12 Uhr. - Soeben erschallt
vom Schloß Hülshoff Kanonendonner,
und wir erwidern selbigen
mit Jubel und Kanonendonner,
gilt es doch die Wohltäterin
unseres Vereins zum 99. Geburtstag
zu feiern.“ Eingeleitet wurde
das Fest durch eine Huldigungsouvertüre,
ausgeführt von der
Musikkapelle der münsterischen
Artillerie und durch Festgesang
des Männerchores mit instrumentaler
Begleitung unter der Leitung
des Lehrers Josef Pieners.
Insgesamt wies die Festfolge
21 Programmpunkte aus. Dazu
gehörten Vorträge aus dem Werk
der Dichterin, das Singen von
Volksliedern, aber auch das Verlesen
des neu verfassten Statuts
des Vereinten Männer- und Jünglings-Schützencorps,
das die 89
an diesem Abend anwesenden
Schützen unterschreiben mussten.
1908 ist die Tradition entstanden,
vor dem eigentlichen
Festball des Winterfests Theaterstücke
auf die Bühne zu bringen.
Die humorvollen Aufführen in
plattdeutscher Sprache, die „De
schwatten Pocken“ („Die schwarzen
Pocken“), „Dat Jubiläum“
(„Das Jubiläum“), „Heh hätt sihn
Dag“ („Er hat seinen Tag“) oder
„Dör de Blome“ („Durch die Blume“)
hießen, kamen so gut an,
dass sie am jeweils folgenden
Sonntag immer noch einmal wiederholt
werden mussten.
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Freitag, 11. Januar 2013
Sonderveröffentlichung
#, Nr. #, 2. Woche
Roxel
feiert
Winterball der St. Pantaleon Schützenbruderschaft
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Der König der St. Pantaleon-Schützenbruderschaft, Uli Schäper, streckt die Hand zum Gruß beim Sommerfest Zum Winterball kommt er mit seiner Königin Marita
Kumbrinck, rechts neben ihm in der weißen Bluse.
Uli Schäper plante
seine Regentschaft
Den Entschluss fasste er schon 2002
Ulrich Schäper ist König der St.
Pantaleon-Schützenbruderschaft.
Der 40-Jährige ist auf dem Schützenfest
mit dem 226. Schuss
Schützenkönig geworden, zu seiner
Königin hat er seine gute
Freundin Marita Kumbrinck auserwählt.
Aktives Mitglied der Roxeler
Schützen ist der gebürtige
Roxeler seit 1997.
„Das ging damals sehr schnell,
auf einmal standen vier Schützenbrüder
in meinem Büro und haben
gesagt, du bist jetzt dabei“,
erzählt Schäper. „Ich habe auf
dem Bierdeckel unterschrieben.“
Die Fahne soll dieses Jahr restauriert werden.
Bereut habe er die Entscheidung
nicht. „Und dass ich auf König
mache, ist aus einer Bierlaune
heraus entstanden“, sagt Schäper.
Bereits 2002 fasste er diesen
Entschluss: „In zehn Jahren werde
ich König.“ Das Ausschießen
sei ein „haariger Wettkampf“ gewesen,
am Ende behielt Schäper
aber die Oberhand und holte den
Vogel von der Stange. Möglicherweise
liegt die Treffsicherheit darin
begründet, dass Uli Schäper
ein passionierter Jäger ist. „Vielleicht
das Zielen und Üben, sonst
hat das aber nichts gemeinsam.“
Ein historischer Tag
Das Fest wird zu Ehren der Annette gefeiert
Die sich zunehmend bessernden
sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse
Ende des 19. Jahrhunderts
und die bevorstehenden Jubiläumsveranstaltungen
anlässlich
des 100. Geburtstages der in
Roxel geborenen Dichterin Annette
von Droste-Hülshoff im Januar
1897 waren der Anlass, neben
dem Sommerschützenfest jährlich
ein zweites Fest zu feiern, nämlich
das Winterschützenfest.
Im 19. Jahrhundert gab es in
Roxel zwei Schützenbruderschaften,
die 1821 gegründete Männer-Schützenbruderschaft
und die
1823 gegründete Junggesellen-
Schützenbruderschaft. 1880 vereinigten
sich die Bruderschaften
Zurzeit befindet sich die historische
Fahne sie in einer Restaurationswerkstatt
nahe Havixbeck.
Die Fahne ist in die Jahre gekommen,
muss restauriert werden.
Doch das kostet 15 000 Euro.
Sammelaktion
„Wir haben auf an unserem
Weihnachtsstand gesammelt und
hoffen, dass wir das Geld bald
beisammen haben“, sagt Schriftführer
Heribert Wennemer. Der
Kostbarkeit sieht man ihren Wert
nicht unbedingt an – dazu muss
man die Geschichte ihrer Herkunft
kennen: Das mit goldenen
Fransen besetzte Stück Seide
wurde von den Schwestern Annette
und Jenny von Droste-Hülshoff
vor 189 Jahren eigenhändig
bestickt. Die adeligen Damen
pflegten durch das Geschenk ihre
gute Beziehung zu „ihren“ Bürgern,
war doch Roxel damals das
„Dorf der Hülshoffs“.
Eine von der Dichterin hergestellte
Handarbeit in ihrem Besitz
zu haben, war den Schützen lange
eine Selbstverständlichkeit:
Noch bis 1964 wurde die Fahne
bei jedem Schützenfest geschwenkt,
bei Prozessionen vorangetragen,
nicht zimperlich behandelt,
gefaltet und verstaut.
unter dem Namen Bürger-Schützen-Corps.
Eine neue Satzung lag
im Dezember 1885 vor, darin
heißt es: „Nachdem die Gesellschaft
so weit erstarkt ist, dass
der Tag des Schützenfestes zu einem
Erholungs- und Volksfest für
das gesamte Kirchspiel Roxel auf
lange Jahre bestehen kann“ , beschloss
man, „jährlich zwei Feste
zu halten, nämlich das Vogelschießen
am Tag Peter und Paul
(29. Juni) und das Stiftungsfest im
Winter, und zwar am 14. Januar.“
Die Begründung lautete: „Dieser
Tag ist gesetzt in Hinsicht der
historischen Bedeutung des Tages
für die Gemeinde Roxel, ist doch
an diesem Tag auf Schloss Hülshoff
zu Roxel die große deutsche
Dichterin Annette von Droste-
Hülshoff geboren.“ Über das Geburtsdatum
der Dichterin herrscht
Uneinigkeit. Ab 1897 hielt man
das Stiftungsfest am 14. Januar,
da Nachforschungen ergaben
aber, dass 10. Januar der Geburtstag
der Dichterin war.
Heute feiern die Schützen nicht
mehr auf den Tag genau, sondern
immer an einem Samstag. Egal
wann gefeiert wird, ein schönes
Fest wird es auf jeden Fall: Wie
aus der alten Chronik des Schützenvereins
hervorgeht, war dieser
Tag mit dem geselligen Beisammensein
ein besonders großer
und schöner Festtag.
Kostbarstes Stück
Schützenbrüder sammeln für die Restauration der Fahne
Die Fahne, die Annette von
Droste-Hülshoff den Junggesellen-Schützen
1823 geschenkt
hat, ist eine Kostbarkeit.
Blaue Seide mit einem
bestickten, cremefarbenen
Viereck in der Mitte, drei Quadratmeter
groß.
Schließlich landete sie in einer
Glasvitrine im Treppenhaus der
alten Schule – später im Kindergarten,
wo sie langsam vor sich
hin rottete. Bis den Schützen
dämmerte, welchen Schatz sie
dort verborgen hielten.
Langwierige Prozedur
Vorsitzender Rainer Bonato: „Die
Fahne ist das wertvollste historische
Stück, das die Roxeler besitzen.“
Die Restauration ist eine
langwierige und teure Prozedur.
Mit haardünnen Fäden werden
die Stickereien wieder auf dem
brüchigen Untergrund fixiert. Auf
der einen Seite Rosenknospen,
die Initialen „MR“, Sternenbogen
und Palmenzweige. Auf der anderen
Seite Weinblätter, Trauben
und Ährenbündel.
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