11 Gefahrenanalyse im IFS 5 - HACCP
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© Behr's Verlag, Hamburg<br />
<strong>Gefahrenanalyse</strong> Nr. 5<br />
„An Zutrittspunkten zu Produktionsbereichen und innerhalb der<br />
Produktion sowie Sozialbereichen sind ausreichende Möglichkeiten<br />
zur Handhygiene vorhanden. Weitere Bereiche (z. B. Verpackungsbereiche)<br />
sind basierend auf einer <strong>Gefahrenanalyse</strong> gleichermaßen<br />
ausgestattet.“<br />
(<strong>IFS</strong> 5 Kapitel 3.4. Sanitäreinrichtungen, Anlagen zur persönlichen<br />
Hygiene und Sozialeinrichtungen, 3.4.5)<br />
Die Gefahr besteht darin, dass Ihre Mitarbeiter <strong>im</strong> Rahmen Ihrer Tätigkeit<br />
zwangsläufig das Produkt berühren. Dabei kann es zur Kontamination<br />
durch verunreinigte Hände kommen. Übertragen werden<br />
können dabei sowohl mikrobiologische als auch chemische oder physikalische<br />
Agenzien.<br />
Prinzipiell besteht bei allen Tätigkeiten die grundlegende Forderung,<br />
dass die Produkte nicht verunreinigt werden dürfen. Deshalb müssen<br />
alle Mitarbeiter verpflichtet werden, bevor sie Tätigkeiten direkt am<br />
Lebensmittel durchführen, ihre Hände zu waschen und zu desinfizieren<br />
oder frische Einmalhandschuhe über die gewaschenen Hände zu<br />
ziehen. Die Schwere und Auswirkung der Gefahr hängt auch hier<br />
wieder stark vom Produkt und vom Verarbeitungsort ab. Bei hochsensiblen<br />
Produkten die manuell bearbeitet werden müssen, ist ein<br />
Handwaschbecken an den Türen zum Verarbeitungsraum Pflicht und<br />
muss nicht über eine Gefahrenabschätzung festgelegt werden. Sie<br />
müssen einschätzen, welche Gefahren für Ihr Produkt in anderen Bereichen<br />
entstehen könnten und wo nun Möglichkeiten zur Handhygiene<br />
erforderlich sind. Ein Beispiel hierfür sind Abteilungen, in denen<br />
das Produkt normalerweise maschinell verarbeitet wird, in denen es<br />
aber zur Störungsbehebung durchaus vorkommen kann, dass ein Mitarbeiter<br />
das Produkt selbst berührt, wie automatische Verpackungsanlagen<br />
oder Schneideabteilungen in Brotwarenindustrie.<br />
Ihnen stehen zur Handhygiene hier prinzipiell die beiden oben genannten<br />
Möglichkeiten zur Verfügung, d. h. Einmalhandschuhe oder<br />
die Hände zu desinfizieren, wobei es in diesen Ausnahmesituationen<br />
sehr auf die Schulung und das Verständnis der Mitarbeiter ankommt.<br />
Die bessere Alternative ist die Händereinigung und Desinfektion, da<br />
gerade bei diesen diskontinuierlichen Tätigkeiten das Überziehen von<br />
Handschuhen dazu führt, dass die Mitarbeiter diese nicht jedes Mal<br />
ausziehen und somit auch „unreine“ Handgriffe mit der behandschuhten<br />
Hand ausführen. Um diese Punkte sicher zu beherrschen, benötigen<br />
Sie auf jeden Fall ein engagiertes Schulungskonzept und stichprobenhafte<br />
Kontrollen z. B. durch Abklatschtest der Hände.<br />
II.<strong>11</strong> <strong>Gefahrenanalyse</strong><br />
<strong>11</strong>.1 <strong>Gefahrenanalyse</strong> <strong>im</strong> <strong>IFS</strong> 5<br />
Handhygiene<br />
Ihr <strong>IFS</strong>-Begleiter 09 04 03 13