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Qualitätsbericht 2008 - Qimeda

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B<br />

Kooperationen mit nationalen und internationalen Einrichtungen sowie mit der Industrie sollen auf- und<br />

ausgebaut werden.<br />

B-39.2<br />

Versorgungsschwerpunkte - Abteilung Poliklinik für Kieferorthopädie,<br />

Universitätsklinik für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde (17.3)<br />

• Behandlung im Erwachsenenalter (VZ00)<br />

Die Erwachsenenbehandlung erfolgt mit einer Multibracketapparatur, mit der Lingualtechnik oder mit<br />

Invisalign-Schienen und kann unter Berücksichtigung der Situation des Zahnfleisches und der Zahnlockerung<br />

in jedem Alter indiziert sein:<br />

Vor prothetischer Versorgung beispielsweise zur Lückenveränderung<br />

Bei Kiefergelenkbeschwerden<br />

Zur Korrektur von Zahnstellungsabweichungen im Frontzahnbereich.<br />

Bleichbehandlungen und Zahnumformungen bieten eine zusätzliche Möglichkeit der Gebissverschönerung<br />

(ästhetische Zahnheilkunde).<br />

Kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombinationsbehandlung nach Wachstumsabschluss bei ungünstigen<br />

skelettalen Verhältnissen (Progenie, Laterognathie, starker Rückbiss, fliehendes Kinn) werden in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Kieferchirurgen durchgeführt.<br />

Störendes nächtliches Schnarchen kann häufig durch das Einsetzen einer herausnehmbaren speziellen<br />

Zahnspange therapiert werden.<br />

Schutz beim Sport bietet individuell angefertigter Mundschutz aus Silikon.<br />

• Behandlung im jugendlichen Alter (VZ00)<br />

Therapie von Zahn- und Kieferfehlstellungen unter Ausnutzung des Wachstums, der Zahndurchbruchskräfte<br />

und der altersbedingten großen Anpassungsfähigkeit der Kiefergelenke im späten Wechselgebiss<br />

(Normbehandlung, Alter ca. 9 ½ bis 12 ½ Jahre) Die Behandlungsmittel sind zumeist herausnehmbar, z.B.<br />

Dehnplatten oder funktionskieferorthopädische Geräte wie Aktivator, Bionator oder Funktionsregler. In die<br />

Zeit der Normbehandlung fällt auch die von uns durchgeführte Autotransplantation von Prämolaren in die<br />

durch Trauma oder Nichtanlage bedingten Lücken, während die Transplantation von eigenen<br />

Weisheitszähnen zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen muss. Behandlung nach Durchbruch der meisten<br />

bleibenden Zähne mit Multibandapparatur (feste Zahnspange) zur Korrektur deutlicher<br />

Einzelzahnabweichungen oder Falschstandes ganzer Zahngruppen. Bei zu spätem Behandlungsbeginn<br />

erfolgt eine Ausnutzung des restlichen Wachstums zur Kieferumstellung z.B. mit Herbst-Gerät oder Jasper<br />

Jumper.<br />

• Behandlung im Kindesalter (VZ00)<br />

Eine Behandlung erfolgt bereits im Milchgebiss, wenn sich die Gebissanomalie ohne therapeutische<br />

Maßnahmen deutlich verschlimmern würde, eine Wachstumshemmung befürchtet werden muss oder die<br />

Traumagefahr für Frontzähne und Lippen (z.B. bei stark vorstehenden oberen Frontzähnen) erhöht ist. So<br />

werden seitliche und frontale Kreuzbisse, Unterkieferrücklagen mit großen Stufen, Unterkiefervorlagen<br />

(Progenie) möglichst früh therapiert. Das Abgewöhnen von Lutschgewohnheiten, Lippeneinlagerung,<br />

Zungenfehlhaltung, Mundatmung und anomalem Schlucken gehört als kieferorthopädische Prophylaxe<br />

ebenfalls zum Frühbehandlungskonzept, ebenso wie das Eingliedern von Lückenhaltern nach Zahnverlust<br />

durch Karies oder Trauma. Die Vorstellung von Kindern mit zahlreichen Zahnnichtanlagen (z.B. ektodermale<br />

Dysplasie) oder mit überzähligen Zähnen (u.a. Dysostosis Cleidocranialis) sollte ebenfalls im Kindesalter<br />

erfolgen.<br />

• Behandlung im Säuglingsalter (VZ00)<br />

Im Säuglingsalter werden bei Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten bereits in der ersten Woche nach<br />

der Geburt Platten eingesetzt, die besseres Trinken, eventuell sogar das Stillen erlauben. Die<br />

kieferorthopädische Behandlung wird, ggf. mit Unterbrechungen, während der gesamten Periode der<br />

Gebissentwicklung bis ins bleibende Gebiss fortgesetzt. Auch bei Säuglingen mit Pierre-Robin-Sequenz wird<br />

möglichst bald nach der Geburt eine spezielle Oberkieferplatte eingesetzt, die in den meisten Fällen das<br />

selbstständige Atmen ermöglicht. Bei Kindern mit Down-Syndrom können zur Förderung des<br />

Mundschlusses sogenannte Stimulationsplatten nach Castillo-Morales bereits im Baby- und Kleinkindalter<br />

B-39 Abteilung Poliklinik für Kieferorthopädie, Universitätsklinik für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde (17.3)<br />

Universitätsklinikum Tübingen - Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr <strong>2008</strong> 337

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