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Qualitätsbericht 2008 - Qimeda

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B<br />

Bei lokal begrenzten Tumorstadien ist das Ziel der lokalen Nachbestrahlung, ein erneutes Tumor-wachstum<br />

nach vorausgegangener Operation zu verhindern (adjuvante Therapie).<br />

Bei noch begrenzten, aber lokal fortgeschritteneren Tumorstadien ist das Ziel einer präoperativen<br />

Strahlentherapie, den Tumor vor einer geplanten Operation zu verkleinern, um ein besseres Operationsergebnis<br />

zu erreichen (neoadjuvante Therapie).<br />

Ist eine Operation nicht angezeigt oder aufgrund eines lokal fortgeschrittenen Tumorwachstums oder eines<br />

erhöhten Narkoserisikos nicht möglich, kann eine primäre Strahlentherapie erfolgen (definitive Therapie).<br />

Hat die Tumorerkrankung bereits in anderen Organsystemen Fernabsiedelungen verursacht, kann die<br />

Strahlentherapie eine effektive, schnelle Linderung der Symptome bewirken, ohne dass eine Heilung der<br />

Tumorerkrankung erwartet werden kann (palliative Therapie).<br />

Auch bei gutartigen, proliferativen sowie degenerativen Erkrankungen kann der wachstumshemmende bzw.<br />

schmerzlindernde Effekt der Strahlentherapie ausgenutzt werden, z.B. bei Erkrankungen wie Arthrose,<br />

Fersensporn, Achyllodynie, Ossifikationsprophylaxe vor/nach Totalendoprothesen, endokrine Orbitopathie,<br />

Narbenkeloide, M. Dupuytren, Induratio penis plastica etc.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> verfügt die Abteilung über sechs Linearbeschleuniger mit Energien zwischen 6 und 15 MV<br />

Photonen, die alle mit integrierten Blendensystemen (Multileafkollimatoren) ausgestattet sind und damit<br />

individuelle Feldformen ohne Ausblockung von außen erlauben. Die Bestrahlungsgeräte verfügen über die<br />

Voraussetzungen zur Durchführung der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT), die seit 2002 klinisch<br />

bei zunehmend vielen Patienten eingesetzt wird. Zwei Linearbeschleuniger befinden sich im<br />

Forschungszentrum für Hochpräzisionsbestrahlung, davon ist ein Linearbeschleuniger mit sogenannten Mini-<br />

Multileafs und einem integrierten CT ausgestattet, was eine hochpräzise Lagerung wie auch<br />

Bestrahlungsplanung ermöglicht.<br />

Zusätzlich stehen der Abteilung ein Therapiesimulator, ein eigenes Computertomographie-Gerät der neuesten<br />

Generation, eine Afterloading-Einheit sowie eine klinikeigene Hyperthermie-Einheit, die für bestimmte<br />

Tumorerkrankungen kombiniert eingesetzt wird, zur Verfügung.<br />

Die Strahlentherapie wird in den meisten Fällen vollständig ambulant durchgeführt.<br />

Die stationäre Patientenversorgung erfolgt auf der klinikeigenen Krankenstation mit insgesamt 34 Betten.<br />

Kombinierte Radiochemotherapien werden entweder stationär, oder wenn es medizinisch vertretbar und vom<br />

Patienten gewünscht ist, unter teilstationären Bedingungen in der eigenen Tagesklinik verabreicht.<br />

Eine eigene Pflegeambulanz unterstützt die Patienten bei der Behandlung möglicher Therapieneben-wirkungen<br />

an Haut und Schleimhäuten.<br />

Die strahlentherapeutische Behandlung erfolgt nach den Leitlinien des Tumorzentrums Tübingen bzw. nach<br />

den nationalen und internationalen Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Die Indikations-stellung erfolgt<br />

interdisziplinär im Rahmen der mindestens wöchentlichen Konferenzen mit allen betei-ligten Fachabteilungen<br />

und umliegenden Krankenhäusern. Der Konsiliardienst für stationäre Patienten erfolgt für das gesamte<br />

Universitätsklinikum täglich.<br />

B-34 Universitätsklinik für Radioonkologie mit Poliklinik (14)<br />

• Schwerpunkte der Krankenversorgung<br />

- Fraktionierte stereotaktische Bestrahlung<br />

- "Radiochirurgie"<br />

- Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT)<br />

- Afterloading<br />

- Interstitielle Brachytherapie ("Spickung")<br />

- Intraoperative Strahlentherapie (IORT)<br />

- Radiothermotherapie (Hyperthermie)<br />

Schwerpunkte der Forschung<br />

- Medizinische Physik<br />

- Biomedizinische Physik<br />

- Strahlenbiologie und molekulare Umweltforschung<br />

- Experimentelle Radioonkologie<br />

Universitätsklinikum Tübingen - Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr <strong>2008</strong> 299

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