Qualitätsbericht 2008 - Qimeda

B
B-29.2
Versorgungsschwerpunkte - Abteilung Allgemeine Psychiatrie und
Psychotherapie mit Poliklinik, Universitätsklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie (12.1)
In unserem Haus wird eine umfassende Diagnostik und mehrdimensionale psychiatrisch-psychotherapeutische
sowie soziotherapeutische Behandlung für das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen angeboten.
Schwerpunktstationen: vollstationäre Versorgung, zusätzlich Tageskliniken, Hochschul- und Institutsambulanz,
Spezialstationen für Depressionen, Psychosen, Borderlinestörungen, Gerontopsychiatrie,
Abhängigkeitserkrankungen inkl. Tabak (nur ambulantes Therapieangebot)- und Cannabisabhängigkeit
(ambulantes Angebot, ggfs. auch stationäre Entgiftung), Essstörungen mit psychiatrischer Komorbidität, drei
Tageskliniken (Jüngere und ältere Patienten und Sucht).
• Diagnostik und Therapie von affektiven Störungen (VP03)
Der Behandlungsplan der Spezialstation für Patienten mit therapieresistenten Depressionen besteht aus
einer Kombination individualisierter Elemente (Einzelgespräche, Einzelanwendungen, spezielle Therapien)
und gruppentherapeutischer Aktivitäten, wie verhaltenstherapeutische Gruppentherapie,
psychoedukativem Training, sozialem Kompetenztraining, kognitive Verhaltenstherapie, Rollenspielen.
Kombiniert wird mit Einzel-Psychotherapie, Pharmakotherapie. Bei Bedarf kommen auch Wachtherapie,
Lichttherapie und Elektrokrampftherapie zum Einsatz.
Darüberhinaus werden affektive Störungen auf allen Psychotherapiestationen behandelt, ein akut
manisches Bild oder Suizidalität kann auch einmal die vorübergehende Betreuung auf einer beschützenden
Station erforderlich machen.
• Diagnostik und Therapie von Entwicklungsstörungen (VP08)
Im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie können auch Patienten mit autistischen Störungen behandelt
werden.
• Diagnostik und Therapie von gerontopsychiatrischen Störungen (VP10)
Behandelt werden Menschen im mittleren und höheren Lebensalter, die akute oder chronische seelische
Erkrankungen haben wie: Depressionen, Psychosen, Gedächtnisstörungen, Angsterkrankungen und anderen
Krisensituationen.
Eine seelische Erkrankung in Verbindung mit altersbedingten Beschwerden und einem Nachlassen der
physischen Kräfte kann die Lebensqualität und die selbstständige Versorgung der Betroffenen stark
beeinträchtigen. Bei der Behandlung, Beratung, Betreuung und Pflege von gerontopsychiatrischen
Patienten braucht es eine ganzheitliche Sichtweise, die neben psychischen, somatischen und sozialen
Aspekten auch das biologische und biografische Schicksal des Menschen erfasst. Wir geben Unterstützung
bei der Auseinandersetzung mit Veränderungen und stellen die Wahrnehmung, Förderung und
gemeinsame Gestaltung des Möglichen in den Vordergrund. Dazu gehört auch, zu lernen mit
Beeinträchtigungen umzugehen, sie zu akzeptieren und gegebenenfalls Unterstützung annehmen zu
können.
• Diagnostik und Therapie von Intelligenzstörungen (VP07)
Eine Intelligenzminderung allein macht in der Regel keine psychiatrische Behandlung notwendig, nur falls
zusätzliche Verhaltensauffälligkeiten oder sonstige psychische Probleme auftreten, kann die Behandlung
notwendig werden. In diesen Fällen passen wir unser Angebot an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des
Patienten an.
• Diagnostik und Therapie von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (VP04)
Bei diesen Krankheitsbildern bieten wir ambulante und stationäre Therapie an, in diagnostischen
Vorgesprächen in unseren Spezialsprechstunden oder auch der allgemeinen Hochschulambulanz kann die
Diagnose gestellt und eine Therapieempfehlung ausgesprochen werden. Die Behandlung kann dann
ambulant, teilstationär oder auch auf einer unserer offenen Psychotherapiestationen erfolgen.
• Diagnostik und Therapie von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (VP06)
Die Behandlung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen kann auf allen Stationen erfolgen, oft wird die
Klinik zunächst wegen einer weiteren Erkrankung, z. B. einer Depression aufgesucht und in der Behandlung
finden sich dann Hinweise auf eine schon länger bestehende Interaktionsstörung. Für Patienten mit einer
Borderline-Störung bieten wir auf einer Spezialstation die dialektisch-behaviorale Therapie nach M.
B-29 Abteilung Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik, Universitätsklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie (12.1)
Universitätsklinikum Tübingen - Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2008 267