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Qualitätsbericht 2008 - Qimeda

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B<br />

c) Klinisch orientierte Psychophysiologie<br />

Die mögliche Beteiligung des autonomen Nervensystems an somatoformen Erkrankungen (psychischen<br />

Erkrankungen, die sich somatisch manifestieren) wird in einem speziellen Labor untersucht, in dem die<br />

Reaktion des parasympathischen und sympathischen Anteils des autonomen Nervensystems nach<br />

standardisierter Belastung überprüft wird. Eines dieser Projekte, das von der Alfred-Teufel-Stiftung finanziert<br />

wird, untersucht die Auswirkungen von Bewegungstherapie im Vergleich zur Biofeedback-Therapie bei<br />

vegetativer Dystonie. Gleichzeitig wird in diesem Labor untersucht, welche speziellen Belastungen ("Stress")<br />

welche körperliche Reaktionen auslösen; z.B. wird zurzeit überprüft, ob klinische Therapieverfahren wie die<br />

Hypnose oder die Akupunktur spezifische Körperreaktionen erzeugen, die man bei therapeutischer Anwendung<br />

ausnutzen könnte. Schließlich wird erforscht, ob und inwieweit Nahrungsaufnahme einerseits,<br />

Nahrungsabstinenz (Fasten) andererseits psychische und physische Wirkungen zeigt, die von klinischer<br />

Bedeutung sein könnten, sowohl für die Erklärung von Essstörungen wie bei deren Therapie.<br />

d) Grundlagenforschung<br />

Schließlich hat die Abteilung einige Forschungsbereiche, die mehr der Grundlagenforschung zuzurechnen sind<br />

und bei denen eine klinische Anwendung nur sehr mittelbar und in der Zukunft zu erwarten ist; dazu gehören<br />

die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Stiftung Volkswagen finanzierten Projekte zu Placebound<br />

Nocebowirkungen, und Untersuchungen zu den spezifischen und unspezifischen Wirkfaktoren der<br />

Psychotherapie. Die Abteilung ist ausserdem an einem 3-Jahres-Projekt zur Bedeutung intestinaler Proteasen<br />

für die Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen beteiligt, das von der EU gefördert wird.<br />

e) Lehrforschung<br />

An der Abteilung findet eine intensive Lehrforschung statt, die sowohl aus Mitteln des Ministeriums für<br />

Wissenschaft und Kunst und z.T. aus fakultätsinternen Mitteln finanziert wird. Dabei wird die Wirksamkeit und<br />

Effizienz neuer Lehr- und Lernformen des medizinischen Unterrichts entwickelt, implementiert und evaluiert.<br />

Die Lehre der Abteilung umfasst unterschiedliche Bereiche: Zum einen gibt es fachspezifische Veranstaltungen,<br />

in denen Inhalte in Form von Vorlesungen, Seminaren und Praktika vermittelt werden. Zum anderen ist das<br />

Fach im Rahmen interdisziplinärer Veranstaltungen verankert und im Sinne einer Quer- und Längsvernetzung<br />

fester Bestandteil der medizinischen Ausbildung. Hierbei geht es nicht nur um die im eigentlichen Sinne<br />

psychosomatischen Krankheitsbilder, sondern vor allem auch um Grundlagen der Kommunikation und Arzt-<br />

Patienten-Interaktion. Dafür werden außer realen auch standardisierte Patienten, also (Laien-)Schauspieler,<br />

eingesetzt, die anhand eines Rollenskriptes typische Situationen des alltäglichen Arztlebens und somit ein<br />

"ungefährliches" Übungsfeld darstellen. Dabei liegt unter Anderem durch Zuhilfenahme von (Video-)Feedback<br />

ein Schwerpunkt auf der Schulung von Eigen- und Fremdwahrnehmung. Abgerundet wird das Angebot durch<br />

profilbildende Wahlfächer und Fallbesprechungen.<br />

B-20.3<br />

Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote - Innere Medizin VI (Schwerpunkt:<br />

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 08.6), Medizinische<br />

Universitätsklinik und Poliklinik (Department)<br />

Stationäre und teilstationäre psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung mit folgenden<br />

Therapiekomponenten:<br />

Einzeltherapie, Gruppentherapie (allgemein und nach Indikation, z.B. Gruppen für Pat. mit Ess-Störungen,<br />

Schmerzsyndromen, sozialen Ängsten)<br />

Exposition bei Angsterkrankungen, Kunsttherapie, Musiktherapie, Körpertherapie, Biofeedback, Sporttherapie,<br />

Physiotherapie und Balneotherapie, Sozialpädagogische Beratung, Ernährungsberatung / Lehrküche,<br />

Biofeedback, Sporttherapie, Physiotherapie und Hydrotherapie<br />

B-20 Innere Medizin VI (Schwerpunkt: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 08.6), Medizinische<br />

Universitätsklinik und Poliklinik (Department)<br />

• Beratung/Betreuung durch Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen (MP07)<br />

Sozialtherapie<br />

Psychosomatische Erkrankungen bringen oft viele berufliche und soziale Folgeprobleme mit sich. In der<br />

Sozialberatung können Fragen nach einer beruflichen Wiedereingliederung oder Neuorientierung geklärt<br />

Universitätsklinikum Tübingen - Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr <strong>2008</strong> 207

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