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Predigt gehalten in Ort / Datum - Pforzheimer Stadtmission e.V.

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<strong>Predigt</strong> über Jona 1, 4- 2, 1 / Uli Limpf / Seite -3-<br />

Gott hatte Jona Schach geboten und Jona me<strong>in</strong>te, es sei e<strong>in</strong> kluger Schachzug gewesen,<br />

vor Gott davonzulaufen. Doch jetzt war wieder Gott am Zug.<br />

Gott ist am Zug: Gott schickt e<strong>in</strong>en Sturm<br />

„Er“, so lesen wir, „er warf e<strong>in</strong>en großen W<strong>in</strong>d auf das Wasser“. Er ließ e<strong>in</strong>en Sturm<br />

aufkommen. Als souveräner Gott bediente er sich der Naturgewalten <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Schöpfung. Gott kann W<strong>in</strong>de, Erdbeben, Klimakatastrophen auf diese Erde werfen,<br />

wie kle<strong>in</strong>e Buben mit Ste<strong>in</strong>en werfen. Der Sturmw<strong>in</strong>d ist e<strong>in</strong> Diener Gottes, um der<br />

Flucht e<strong>in</strong>es Jona e<strong>in</strong>en Riegel vorzuschieben.<br />

Das ist übrigens bis heute so. Der vielbeschworene Klimawandel, den wir gegenwärtig<br />

erleben, ist nicht nur e<strong>in</strong> Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Er ist auch<br />

e<strong>in</strong> Reden Gottes zu uns Menschen, die wir auf der Flucht vor ihm s<strong>in</strong>d.<br />

Der zweite Schachzug des Jona: Innere Flucht<br />

Nach diesem Schachzug Gottes sollten wir eigentlich me<strong>in</strong>en, dass Jona sich dem<br />

lebendigen Gott stellen würde. Doch das war weit gefehlt. Jona setzte se<strong>in</strong>e Flucht<br />

fort. Nach der äußeren Flucht folgte die <strong>in</strong>nere Flucht. Er stieg wieder e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>unter,<br />

h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> den Schiffsbauch und er schlief.<br />

Da ist schon zu fragen, wie kann e<strong>in</strong> Mensch bei solch e<strong>in</strong>em Sturm, bei solchem<br />

Wellengang, bei solchem Auf und Ab eigentlich noch schlafen<br />

Es ist nicht der Schlaf geme<strong>in</strong>t, den wir me<strong>in</strong>en, wenn die Bibel uns hier über den<br />

schlafenden Jona berichtet. Das hebräische Wort an dieser Stelle bezeichnet nicht<br />

den normalen Schlaf, sondern e<strong>in</strong>en narkoseartigen Tiefschlaf – e<strong>in</strong>e Art Ohnmacht.<br />

Jona will vergessen, e<strong>in</strong>fach alles vergessen, was er seither <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben getan<br />

und erlebt hat. Jona will auch Gott vergessen, endlich Ruhe haben, vor Gottes Anruf,<br />

vor Gottes Stimme. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr spüren – nur<br />

schlafen und vor dem Angesicht Gottes nicht nur äußerlich, sondern auch <strong>in</strong>nerlich<br />

fliehen. Gottes Stimme im Leben tot machen, die Decke über den Kopf ziehen – das<br />

ist es, was Jona <strong>in</strong> dieser Situation tut. Jona flüchtet <strong>in</strong> den Konflikten se<strong>in</strong>es Lebens<br />

<strong>in</strong> den Schlaf. Er flüchtet vor der Welt, vor den Menschen, vor dem Druck. Der äußeren<br />

stürmischen Flucht <strong>in</strong> Richtung Tarsis folgt die <strong>in</strong>nere Flucht des Jona. Flucht vor<br />

den Konsequenzen des Ungehorsams, Flucht vor den Augen Gottes. Und Jona ist<br />

dabei wie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>d. Kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der machen die Augen zu und me<strong>in</strong>en, wenn<br />

sie nichts mehr sehen, sieht man sie auch nicht mehr.<br />

Jona flieht hier nicht mehr nur vor Gott, er flieht auch vor den Problemen, <strong>in</strong> die er<br />

sich h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>manövriert hat. Wir lächeln über Jona, aber machen wir es nicht genauso<br />

Wie viele flüchten vor ihren Problemen.<br />

Unsere Fluchtwege s<strong>in</strong>d heute nicht die Straße von Gad Hepher nach Jafo. Wir haben<br />

andere Fluchtwege gewählt. Der beliebteste Fluchtweg heute ist die Flucht <strong>in</strong> die<br />

Arbeit.<br />

Da ist e<strong>in</strong>e Ehe, e<strong>in</strong>e Familie, die nicht leicht ist. Mann und Frau verstehen sich nicht<br />

recht. Die Erziehung der K<strong>in</strong>der gestaltet sich nicht e<strong>in</strong>fach. Oft gibt es Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten.<br />

Man ist auf dem besten Weg, sich ause<strong>in</strong>ander zu leben. Wie oft<br />

geschieht es <strong>in</strong> solchen Situationen, dass Männer sich <strong>in</strong> die Arbeit, <strong>in</strong> ihren Beruf

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