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The truth may be bitter, but it must be told « - Pro Asyl

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»<strong>The</strong> <strong>truth</strong> <strong>may</strong> <strong>be</strong> <strong>b<strong>it</strong>ter</strong>, <strong>but</strong> <strong>it</strong> <strong>must</strong> <strong>be</strong> <strong>told</strong>«<br />

Die Menschen aus dem Lager versuchen, in das abgeschlossene<br />

Hafengebiet zu gelangen. Sie wollen m<strong>it</strong><br />

Fährschiffen Italien erreichen. Manchmal versuchen sie,<br />

festgeklammert an LKWs auf die Fährschiffe zu kommen.<br />

Erneut hören wir von Misshandlungen durch die griechische<br />

Küstenwache, diesmal im Hafen, <strong>be</strong>im Versuch der<br />

We<strong>it</strong>erreise innerhalb Europas. Die Flüchtlinge <strong>be</strong>richten<br />

uns auch, dass es zu Todesfällen kommt, wenn Flüchtlinge<br />

versuchen, auf einen LKW zu gelangen, einmal sei ein<br />

LKW-Fahrer <strong>be</strong>wusst angefahren und ein Flüchtling sei<br />

zerquetscht worden. Die Flüchtlinge <strong>be</strong>richten, dass sie<br />

selbst m<strong>it</strong> elektrischen Stöcken geschlagen worden<br />

seien. Ein junger Flüchtling, offensichtlich minderjährig,<br />

erzählt, dass er <strong>be</strong>re<strong>it</strong>s signalisiert hatte, von einem<br />

LKW wieder herunterzusteigen, als ihm ein Polizist einen<br />

gezielten Schlag von unten auf die Nase gege<strong>be</strong>n und<br />

ihn dann schwer misshandelt ha<strong>be</strong>. Ein anderer hat Verletzungen<br />

im Nieren<strong>be</strong>reich, auch er ist kaum älter als<br />

16 Jahre.<br />

Patras: Flüchtling nach schweren Misshandlungen<br />

nach der Behandlung im Krankenhaus.<br />

■ Flüchtling C: Seine Finger sind nicht <strong>be</strong>wegbar. Die<br />

Diagnose ergibt, dass eine Operation erforderlich ist.<br />

Sein Alter gibt er m<strong>it</strong> 15 Jahren an.<br />

Wir sehen uns veranlasst, für die schwerer Verletzten<br />

eine medizinische Behandlung zu organisieren. Wir fahren<br />

daher m<strong>it</strong> dem Taxi zum nächsten Krankenhaus und<br />

können dort eine medizinische Akutversorgung erreichen.<br />

Die Flüchtlinge ha<strong>be</strong>n Angst, die Misshandlungen<br />

durch die Polizei anzuzeigen – jedenfalls, solange sie in<br />

Griechenland waren. Ein Flüchtling, der an der Nase verletzt<br />

ist, wird in ein Spezialkrankenhaus gebracht, wo der<br />

Nasenwurzel<strong>be</strong>reich noch einmal gesondert untersucht<br />

wird. Ergebnis der ärztlichen Untersuchung: Eventuell ist<br />

eine schwere Operation erforderlich.<br />

■ Flüchtling D: 15 Jahre alt, Verletzung an der Nase.<br />

Die medizinische Diagnose ergibt folgendes: Prellungen<br />

der Niere durch Schläge, verscho<strong>be</strong>ne Nasenscheidewand.<br />

Er kann nicht mehr durch die Nase<br />

atmen. In einem Monat ist eine we<strong>it</strong>ere Behandlung<br />

nötig. Es soll noch geprüft werden, ob der Knochen<br />

unterhalb des Auges gebrochen ist. Hier <strong>be</strong>steht ein<br />

schweres medizinisches Risiko. Der Bluterguss aufgrund<br />

des Schlages im Gesichts<strong>be</strong>reich unterhalb des<br />

Auges führt <strong>be</strong>re<strong>it</strong>s jetzt zu Kopfschmerzen.<br />

Beispiele für Verletzungen der in Patras angetroffenen<br />

Flüchtlinge:<br />

42 Aufenthalt von Günter Burkhardt, Karl Kopp, Marianna<br />

Tzeferakou und Mubarak Shah (Dolmetscher) am 29. Juli<br />

2007<br />

■ Flüchtling A: schwere Augenverletzung links, Handgelenk<br />

geschwollen. Er ist 14 Jahre alt und will nach<br />

Großbr<strong>it</strong>annien reisen.<br />

■ Flüchtling B: 18-jährig, hat einen Bruder in Deutschland<br />

m<strong>it</strong> Aufenthaltsstatus. Seine Mutter lebt in<br />

Belgien. Er hat eine offene, e<strong>it</strong>ernde Wunde im Unterleib.<br />

Patras – Tor nach Westeuropa 29

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