EMETRION meters with - Görlitz AG
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Alexandre Winokourov vom Team T-Mobile mit dem obligatorischen "Brustgurt" der<br />
die Herzfrequenz des Sportlers EKG-genau erfasst (Foto: T-Mobile)<br />
Wie aber ermittelt man die getretene<br />
Leistung auf einem Fahrrad<br />
mit einem vertretbaren Aufwand?<br />
Bei dem stationären Ergometer<br />
geht das über entsprechende Sensoren<br />
an einer Schwungmasse und<br />
über den Aufwand, den man zum<br />
Bremsen wieder hineinsteckt.<br />
Leistungsmessung<br />
am bewegten Rad<br />
Aber solch ein Gerät wiegt auch<br />
50 Kilogramm und mehr während<br />
die Rennräder der Profis mit 6.800<br />
Gramm Gesamtgewicht (!) auskommen<br />
müssen.<br />
Ein früher Pionier<br />
der Leistungsmessung<br />
im Radsport<br />
ist das Aachener<br />
Unternehmen SRM.<br />
Ulrich Schoberer<br />
und sein Team<br />
haben die meisten bekannten<br />
Profiradsportler heute mit einem<br />
solchen System ausgestattet. Das<br />
Kunststück der Leistungsmessung<br />
gelang mit Hilfe kleiner Dehnmessstreifen<br />
zwischen dem inneren und<br />
äußeren Ring in der Kurbel. Über<br />
den inneren Ring wird die Kraft<br />
vom Pedal auf Kette und Hinterrad<br />
und somit auf die Straße übertragen.<br />
Je kräftiger der Tritt, umso<br />
stärker verbiegen sich die Streifen<br />
und umso mehr ändert sich der gemessene<br />
elektrische Widerstand.<br />
Aus dem Drehmoment und der<br />
Trittfrequenz berechnet der kleine<br />
Computer am Lenker die Leistung<br />
in Watt. Zum ersten Mal hat Uli<br />
Schoberer dieses System 1988<br />
dem amerikanischen Radsportler<br />
Greg Lemond angeboten, der<br />
1990 die Tour de France gewann.<br />
Auch Lance Armstrong trainiert<br />
seit Jahren mit dem System und<br />
ist für seine Akribie im Umgang<br />
mit den biometrischen Daten zur<br />
Trainingssteuerung und Wettkampfvorbereitung<br />
bekannt.<br />
Biometrie - vor<br />
allem im Training<br />
Weil aber Messinstrument und<br />
Auswertecomputer bislang separate<br />
Anbauteile waren und zusätzliches<br />
Gewicht - wenn auch nur ein<br />
paar 100 Gramm - bedeuteten,<br />
haben die meisten Athleten das<br />
System nur im Training, nicht aber<br />
im Wettkampf eingesetzt. Zudem<br />
macht der Einsatz im Wettkampf<br />
auch nicht so viel Sinn wie im<br />
Training. Olaf Ludwig, Teamsprecher<br />
des T-Mobile Teams erklärt<br />
dazu: "Im Training kann ich mit<br />
dem Einsatz der Biometrie das<br />
optimale Trainingsverhalten steuern<br />
und kontrollieren. Im Rennen<br />
selbst aber entscheiden meist die<br />
Gegner in der jeweiligen Rennsituation,<br />
wann wie schnell gefahren<br />
wird. Wenn in einerSpitzengruppe<br />
plötzlich die<br />
Post abgeht, kann<br />
der Fahrer nicht<br />
seinen Computer<br />
fragen, was er tun<br />
soll, da muss er<br />
mitgehen, egal wie<br />
der Puls steht."<br />
Die Renntaktik kann durch die<br />
technische Analyse des Fahrerzustands<br />
also nicht beeinflusst<br />
werden. Trotzdem ist das Wissen<br />
um die aktuellen Leistungsdaten<br />
6 METERING automation 11/2004