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ZMS-Ordner komplett - Saarbrücker Zeitung

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1<br />

Journalistische<br />

Darstellungsformen<br />

1. DIE NACHRICHT<br />

ACHTUNG: In einer Nachricht kann auch über Meinungen berichtet werden.<br />

Beispiel:<br />

Saar-Minister fordert<br />

Aus für Reaktoren<br />

vom Typ Krümmel<br />

Saarbrücken/Berlin. Der saarländische<br />

Umweltminister Stefan<br />

Mörsdorf fordert in einem<br />

Positionspapier Siedewasserreaktoren<br />

vom Typ Krümmel<br />

„möglichst schnell vom Netz zu<br />

nehmen“. Grundsätzlich sollten<br />

ältere Reaktoren beschleunigt<br />

abgeschaltet, die Restlaufzeiten<br />

könnten auf andere Standorte<br />

übertragen werden. Derweil<br />

streitet die große Koalition weiter<br />

über die Zukunft der Atomenergie.<br />

> Seite A 6: Bericht red<br />

Hier wird eine Meinungsäußerung<br />

zur Nachricht.<br />

Wichtiger Unterschied:<br />

Der Kern der Botschaft lautet nicht:<br />

„Aus für Reaktoren vom Typ Krümmel.“<br />

Der Kern der Botschaft lautet:<br />

„Saar-Minister Mörsdorf fordert das Aus für Reaktoren<br />

vom Typ Krümmel”.<br />

Meinungsäußerungen:<br />

Es liegt in der Entscheidungsfreiheit der Redaktion, welche Meinungsäußerungen sie abdruckt<br />

und auf welche sie verzichtet. Eine <strong>Zeitung</strong> achtet auf Ausgewogenheit der publizierten Meinungen.<br />

Zitieren:<br />

Das Zitieren einer Meinung heißt nicht zwangsläufig, dass diese Meinung auch die Ansicht der<br />

<strong>Zeitung</strong> darstellt. Im Gegenteil. Eine <strong>Zeitung</strong> muss im Sinne ihrer Informationspflicht in Nachrichten<br />

oft über Meinungsäußerungen berichten, die nicht unbedingt ihrer Meinung entsprechen.<br />

Will die <strong>Zeitung</strong> zum Ausdruck bringen, dass sie mit diesen Meinungsäußerungen, beispielsweise<br />

von Politikern, Sportlern oder Künstlern, nicht einverstanden ist, dann muss sie zum Stilmittel<br />

des Kommentars greifen.<br />

Wahrheit:<br />

Eine <strong>Zeitung</strong> publiziert keine Meinungsäußerungen, weder eigene, noch die von anderen,<br />

die auf offensichtlichen Unwahrheiten aufbauen.<br />

Auswahl:<br />

Eine demokratische <strong>Zeitung</strong> gewährt undemokratischen Meinungsäußerungen, wie Hetzparolen<br />

von rechts- oder linksradikalen Gruppen, keinen Raum. Ausnahme: Die Äußerungen führen zu<br />

Ereignissen wie Demonstrationen, Straftaten oder Ähnlichem. Dann geht die Informationspflicht<br />

vor, und über das Ereignis wird berichtet.<br />

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