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ZMS-Ordner komplett - Saarbrücker Zeitung

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5 Die SAARBRÜCKER ZEITUNG<br />

2. DIE GESCHICHTE DER<br />

SAARBRÜCKER-ZEITUNG<br />

Die Geschichte der <strong>Saarbrücker</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

<strong>Saarbrücker</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

1894 hat die SZ eine Auflage von 1900 Exemplaren, 1900 schon 12 000, 1910 sind es 26 500 Exemplare<br />

täglich. Der Umfang wächst auf 16 bis 24 Seiten, zehn bis 15 davon sind Anzeigenseiten. 1912 werden<br />

zwei Rotationsmaschinen in Betrieb genommen, die Mitarbeiterzahl ist bei 200 angelangt. Bis zum<br />

Ausbruch des Ersten Weltkrieges steigt die Auflage auf 40 000 an, der Umfang beträgt häufig 30 Seiten.<br />

Während des Krieges ist die SZ die führende Informationsquelle im Land. Dies belegt auch die Auflagensteigerung<br />

auf 58 000 Exemplare. Neben dem damals üblichen Hurra-Patriotismus („Der König ruft“,<br />

„Ein ewig Volk“) zitiert die SZ auch immer wieder Reden und Publikationen der Gegner und veröffentlicht<br />

auch fremde Heeresberichte. Oft genug zeigen weiße Flecke, dass bestimmte Passagen der<br />

Zensur nicht gefielen. 1917 erreicht die Auflage 70 000 Exemplare, eine Zeit lang sogar 130 000.<br />

Nach Ende des Krieges 1918 erlebt auch die SZ schwere Zeiten: Papiermangel, Ausfall der Energieversorgung,<br />

Abonnentenschwund durch die Isolation des Saargebietes, Beschlagnahmungen. Ein großes<br />

Problem ist die Absicht der Franzosen, die <strong>Zeitung</strong> für ihre Propaganda einzuspannen. Harte Strafen<br />

drohen für Meldungen, die der Zensurstelle missfallen. Im Februar 1920 wird die SZ für acht Tage<br />

verboten. Auslöser waren ein Artikel über die katastrophale wirtschaftliche Lage weiter Bevölkerungskreise<br />

und auch das Eintreffen der Völkerbundskommission in jenen Tagen.<br />

Das unbequeme Blatt wird für eine Zeitlang mundtot gemacht. Schon im August 1920 wird die SZ<br />

für vier Wochen verboten, weil sie Kundgebungen der streikenden Beamtenschaft veröffentlicht hatte.<br />

Verleger und Redakteure fliehen vor der Verhaftung, als gefährliche Elemente wird ihnen die Ausweisung<br />

nachgeschickt. Ein Vierteljahr lang wird die <strong>Zeitung</strong> von einer Rumpf-Redaktion in Saarbrücken mit<br />

Hilfe von Kollegen in Mannheim hergestellt.<br />

Verleger Richard Hofer resigniert in dieser Situation. Er verkauft seinen 60-prozentigen Anteil an die<br />

Konkordia GmbH, eine Treuhandgesellschaft mit Rückendeckung durch deutsche Regierungsstellen.<br />

Im Dezember darf die Redaktion wieder an ihren Arbeitsplatz zurück. 1921 werden Druckerei und<br />

Verlag in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Anteile von der Konkordia und einer Gruppe<br />

saarländischer Industrieller gehalten werden.<br />

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