19.01.2015 Aufrufe

Amalgame in der zahnärztlichen Therapie - BfArM

Amalgame in der zahnärztlichen Therapie - BfArM

Amalgame in der zahnärztlichen Therapie - BfArM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Frage 1: Wie ist die Zusammensetzung von Amalgamfüllungen, wie hoch ist <strong>der</strong><br />

Anteil von Quecksilber<br />

Frage 2:<br />

Welches s<strong>in</strong>d die Vor- und Nachteile von Amalgam als Füllungswerkstoff<br />

Zahnärztliches Amalgam entsteht durch das Vermischen von jeweils etwa 50 %<br />

e<strong>in</strong>es Legierungspulvers und Quecksilber zu e<strong>in</strong>er plastischen Masse, die nach kurzer<br />

Zeit erhärtet. Aufgrund <strong>der</strong> werkstofflichen Eigenschaften wird empfohlen, ausschließlich<br />

e<strong>in</strong> Legierungspulver für sogenannte gamma-2-freie <strong>Amalgame</strong>, welches<br />

m<strong>in</strong>destens 40 % Silber, maximal 32 % Z<strong>in</strong>n, maximal 30 % Kupfer, maximal<br />

5 % Indium, maximal 3 % Quecksilber und maximal 2 % Z<strong>in</strong>k enthält, zu verwenden.<br />

Der Quecksilbergehalt e<strong>in</strong>er Amalgamfüllung liegt somit bei ca. 50 %.<br />

Das Anmischen erfolgt üblicherweise masch<strong>in</strong>ell, wobei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel vorgefertigte<br />

Kapseln, die Legierungspulver und Quecksilber <strong>in</strong> den entsprechenden Mengen<br />

enthalten, verwendet werden. E<strong>in</strong>e ausreichende Druckhärte von Amalgamfüllungen<br />

wird nach frühestens 24 Stunden erreicht.<br />

Während <strong>der</strong> Erhärtungsphase des Amalgams verr<strong>in</strong>gert sich <strong>der</strong> Anteil des freien<br />

Quecksilbers <strong>in</strong> dem Gemisch, und es kommt zur Bildung e<strong>in</strong>er festen metallischen<br />

Phase zwischen Quecksilber und Silber. Der Verbrauch des freien Quecksilbers<br />

und das gleichzeitige Entstehen kristall<strong>in</strong>er Metallphasen bed<strong>in</strong>gen die Erhärtung<br />

<strong>der</strong> Masse.<br />

Die werkstofflichen Vorteile des Amalgams s<strong>in</strong>d die hohe Verschleißfestigkeit, die<br />

gute marg<strong>in</strong>ale Adaption (Randschlussverhalten), e<strong>in</strong>e ausreichende Röntgendarstellung<br />

sowie die e<strong>in</strong>fache Verarbeitung bei vergleichsweise ger<strong>in</strong>ger Anfälligkeit<br />

gegenüber Fehlern. Die hohe Kantenfestigkeit von Amalgam wird von ke<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit verfügbaren plastischen Füllungsmaterialien erreicht, die Abriebfestigkeit<br />

ähnelt <strong>der</strong> natürlicher Zähne.<br />

Nachteile s<strong>in</strong>d die zwar kont<strong>in</strong>uierliche, aber ger<strong>in</strong>ge Quecksilberfreisetzung auch<br />

aus ausgehärteten Füllungen und die mangelnde Ästhetik, da Amalgam nicht zahnfarben<br />

ist. Durch das Korrosionsverhalten von Amalgamfüllungen können wie bei<br />

allen an<strong>der</strong>en metallischen Restaurationen <strong>in</strong> seltenen Fällen Missempf<strong>in</strong>dungen (z.B.<br />

metallischer Geschmack) hervorgerufen werden. Die Korrosion bewirkt allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch e<strong>in</strong> Auffüllen fe<strong>in</strong>er Randspalten zwischen Füllung und Zahnhartgewebe mit<br />

Korrosionsprodukten, sowie durch die Ausbildung e<strong>in</strong>er sog. Passivierungsschicht<br />

e<strong>in</strong>e Reduktion <strong>der</strong> Quecksilberabgabe.<br />

Die Lebensdauer e<strong>in</strong>er Amalgamfüllung im kaubelasteten Seitenzahngebiet liegt<br />

nach Angaben <strong>der</strong> DGZMK bei durchschnittlich 6 bis 10 Jahren.<br />

6 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!