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Amalgame in der zahnärztlichen Therapie - BfArM

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Frage 9<br />

Welche Vorsichtsmaßnahmen s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> Anwendung von Amalgam<br />

generell zu beachten<br />

Die Entscheidung, ob Amalgam, e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es plastisches Füllungsmaterial o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Restaurationstechnik zur Anwendung kommt, ist stets im konkreten E<strong>in</strong>zelfall<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> jeweiligen <strong>in</strong>dividuellen Situation des Patienten zu treffen.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Situationen e<strong>in</strong>es direkten approximalen o<strong>der</strong> okklusalen Kontaktes von<br />

vorhandenen metallischen Restaurationen mit neu gelegten Amalgamfüllungen sollten<br />

nach Möglichkeit vermieden werden (siehe Frage 6).<br />

Grundsätzlich sollte die Amalgamverarbeitung und -entfernung so erfolgen, dass<br />

die <strong>in</strong>dividuelle Belastung von Patienten und zahnärztlichem Personal mit Quecksilber<br />

auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmaß reduziert wird. Hierzu tragen folgende Maßnahmen bei:<br />

■ Unter strikter Beachtung <strong>der</strong> vom Hersteller angegebenen Verarbeitungsh<strong>in</strong>weise<br />

sollten gamma-2-freie Silberamalgame verwendet werden.<br />

■ Durch die Verwendung vordosierter Kapselsysteme und die masch<strong>in</strong>elle Trituration<br />

wird das Risiko von Verarbeitungsfehlern (z.B. h<strong>in</strong>sichtlich des Mischungsverhältnisses)<br />

stark reduziert.<br />

■ Das Kneten des plastischen Amalgams vor dem E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die Kavität ist aufgrund<br />

<strong>der</strong> möglichen zusätzlichen Quecksilber-Belastung abzulehnen.<br />

■ Unter e<strong>in</strong>er Amalgamfüllung ist e<strong>in</strong> geeigneter Pulpa-/Dent<strong>in</strong>schutz erfor<strong>der</strong>lich.<br />

■ Fertig angemischtes Amalgam wird portionsweise <strong>in</strong> die Kavität e<strong>in</strong>gebracht und<br />

mit ausreichendem Druck kondensiert. Ultraschallkondensatoren sollten nicht benutzt<br />

werden.<br />

■ Wenn die Legierung zur Herstellung des Amalgams mehr als 0,01% Z<strong>in</strong>k enthält,<br />

kann <strong>der</strong> Zutritt von Feuchtigkeit während des Mischens und Kondensierens zu verstärkter<br />

Ausdehnung und Korrosion <strong>der</strong> Füllung führen.<br />

■ E<strong>in</strong>e Politur <strong>der</strong> Amalgamfüllung führt zu e<strong>in</strong>er Verkle<strong>in</strong>erung <strong>der</strong> Oberfläche und<br />

sollte frühestens nach 24 Stunden erfolgen. Hierbei ist auf e<strong>in</strong>e ständige und aus<br />

reichende Spraykühlung und Absaugung zu achten.<br />

■ Maßnahmen e<strong>in</strong>er sachgerechten Amalgam-Entfernung s<strong>in</strong>d: Tragen von Mund-/<br />

Nasenschutz und Schutzbrille (Infektionsprophylaxe), Verwendung von Nebelabsaugern,<br />

Speichelsaugern und e<strong>in</strong>e ausreichende Wasserspraykühlung (m<strong>in</strong>d.<br />

50 ml/m<strong>in</strong>). Außerdem sollten geeignete Instrumente verwendet und mit ger<strong>in</strong>gem<br />

Anpressdruck möglichst große Füllungsfragmente entfernt werden.<br />

■ Amalgam-Mischgeräte s<strong>in</strong>d regelmäßig auf eventuelle Quecksilber-Verunre<strong>in</strong>igungen<br />

zu untersuchen und gegebenenfalls sachgerecht zu re<strong>in</strong>igen.<br />

■ Die entsprechenden Entsorgungsvorschriften für Amalgam-Abfälle s<strong>in</strong>d zu beachten.<br />

■ Die Applikation und Entfernung von Amalgamfüllungen sowie die Lagerung von<br />

Amalgam-Kapseln hat <strong>in</strong> gut belüfteten Praxisräumen zu erfolgen.<br />

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