Bauanleitung
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Das mawikla – Cajon<br />
ñ Es ist leicht und stabil, klingt gut und kann mit Specialeffects versehen werden<br />
ñ Es kann schnell, einfach und kostengünstig in jedem Schul- und/oder Musikzimmer<br />
gebaut werden<br />
ñ Kann im Baumarkt als Bausatz bestellt werden (überall wo es SWAP gibt, z.B.<br />
Coop Bau + Hobby)<br />
ñ Kann individuell gestaltet werden<br />
Material:<br />
1. SWAP gehört in die Kategorie des Wabenkartons. Daraus werden die<br />
verrücktesten Sachen gebaut. Je nach Dicke ist die Stabilität so gross, dass damit<br />
Wände und Möbel gebaut werden können. Im Baumarkt (Coop Bau und Hobby)<br />
stehen drei Dicken zur Verfügung: 8, 13 und 19 mm. Für das Beispiel werden alle<br />
Formate verwendet.<br />
2. Für die Frontplatte (Schlagfläche) wird das ebenfalls kostengünstige MDF (3 mm<br />
dick) eingesetzt.<br />
3. Packband aus Papier! 38 oder 50 mm breit (Tesa), um das ganze miteinander zu<br />
verbinden.<br />
4. Schaschlikspiessli für den Specialeffekt.<br />
Werkzeuge:<br />
Kreisschneider für Papier / Karton oder Zirkel und kleiner Cutter<br />
Eine Schere, wenn das Packband nicht von Hand gerissen wird<br />
Planung:<br />
Da der Bausatz genau und individuell bestellt werden kann, lohnt es sich, den Bau genau<br />
zu planen und sich eine Vorstellung zu machen, wie die Teile zusammengefügt werden.<br />
Grösse des Instrumentes:<br />
Da auf dem Instrument gesessen wird, spielt die eigene Körpergrösse eine Rolle! Für das<br />
Beispiel wird eine Höhe von 400 mm, Breite und Tiefe je 300 mm gewählt.<br />
Statische Überlegung:<br />
Da auf dem Cajon gesessen wird, werden die Sitz- und die Bodenfläche am stärksten<br />
belastet. Diese müssen also unterstellt und nicht zwischen die Wände geklemmt werden.<br />
(siehe Skizze)<br />
(Skizze 1)<br />
Cajon von hinten betrachtet<br />
Schallloch in der Mitte der Fläche D<br />
www.mawikla.ch<br />
Boris Lanz
Dies ergibt folgende Bestellung:<br />
SWAP 19 mm dick: Boden und Sitzfläche A 300 x 300 mm 2 Stück<br />
SWAP 13 mm dick: Seite B 362 x 300 mm 1 Stück<br />
SWAP 8 mm dick: Seite C 362 x 300 mm 1 Stück<br />
SWAP 8 mm dick: Rückwand D 362 x 279 mm 1 Stück<br />
MDF 3mm dick: Schlagfläche 296 x 396 mm 1 Stück<br />
Hinweis:<br />
Da die Preise pro m² berechnet werden, unabhängig von der Grösse, lohnt es sich nur<br />
dann grosse Platten zu kaufen, wenn der Zuschnitt aus wichtigen Gründen selber<br />
gemacht wird!<br />
<strong>Bauanleitung</strong>:<br />
ñ In die Rückwand, Teil D wird ein Loch geschnitten: Durchmesser 120 mm.<br />
Mit einem Kreisschneider gelingt es, wenn von beiden Seiten her geschnitten wird.<br />
TIPP: Mitte mit einer Nadel durchstechen, damit auf der anderen Seite am gleichen<br />
Punkt angesetzt werden kann.<br />
ñ Die Platten werden wie in der Skizze 1 mit selbstklebendem Packband aus Papier<br />
aneinander befestigt. Innen wie aussen, ohne Luftblasen fest andrücken. So<br />
werden alle SWAP – Teile miteinander verbunden.<br />
ñ Specialeffects montieren<br />
Specialeffects:<br />
Ein Effekt, den man vom „Original“ her kennt, ist der Snare–Effekt. Diese schnarrende<br />
Beigabe kann auf verschiedene Weisen erzeugt werden; spezielle Snare–Teppiche (für<br />
Snaredrums), Saiten aus Metall oder Nylon, Federn … Ideen und Anleitungen gibt es im<br />
Internet viele.<br />
Ganz im Sinne von mawikla wird hier eine einfache Lösung mit Ausbaupotential<br />
vorgestellt.<br />
Werden Schaschlikspiesse auf der Innenseite der Schlagfläche befestigt, so schwingen<br />
diese beim Spiel mit und scheppern dabei auf der Fläche. Es lohnt sich vor dem Einbau<br />
Klangversuche auf oder in Kartongemüsekistchen zu machen. Anzahl und Befestigungsart<br />
beeinflussen diesen Effekt.<br />
Effekte lassen sich auch auf der Innenseite der Seitenflächen montieren.<br />
Eine Feder, welche von der einen Seite zur anderen gespannt wird, kann einen tiefen<br />
Bordunton erzeugen oder dem Instrument einen natürlichen Hall geben.<br />
Hinweis:<br />
Effekte sind wie Gewürze. Experimentiere damit, doch verwende sie sorgfältig<br />
und gewählt!<br />
www.mawikla.ch<br />
Boris Lanz
ñ Nun wird die Frontplatte befestigt. Im Beispiel wird die Platte wie die anderen Seiten<br />
mit Packband montiert. Diese Platte ist auf allen Seiten 2 mm kleiner als die Kiste.<br />
Es ist eine Vorsichtsmassnahme. Falls das Material (SWAP) leicht<br />
zusammengedrückt wird, sollte diese Fläche nicht hervorstehen.<br />
Gestaltung:<br />
Das Cajon ist spielbereit! Es besitzt einzigartige Sounds, doch es fehlt ihm das Outfit.<br />
Es kann beklebt und bemalt werden.<br />
Hinweis: Es lohnt sich, sich ein paar Gedanken zum Material zu machen. Karton ist<br />
saugfähig und kann sich durch Feuchtigkeitsveränderung dehnen oder zusammenziehen.<br />
Das ist nicht weiter schlimm, wenn beide Seiten gleich behandelt werden. Wenn das<br />
Instrument mit Acrylfarbe angemalt wird, sollten die SWAP-Teile vor dem Zusammenbau<br />
auf beiden Seiten mit Acrylgrundierung gestrichen oder gerollt werden. Das zu gestaltende<br />
Motiv kann dann ohne Gefahr am fertigen Cajon vollendet werden.<br />
Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit ist das Kaschieren mit Papier und Kleister. Dies wird<br />
nach dem Zusammenbau der SWAP-Teile gemacht, jedoch bevor die Frontplatte montiert<br />
wird. So kann auch innen mit der gleichen Technik gearbeitet werden, um die Spannung<br />
auszugleichen.<br />
Kurse 2011<br />
ñ Musikwochen Arosa, Kurs 80: 24. - 30. Juli 11; Material wird Klang<br />
ñ Material wird Klang – Schwingende Saiten<br />
PHZ Weiterbildung, 12. 11. 2011<br />
ñ Material wird Klang – Klänge im Kar – Ton<br />
PHZ Weiterbildung, 19. 11. 2011<br />
Auf der Homepage mawikla.ch sind weitere Kurse und Angaben publiziert.<br />
Boris Lanz, Mühlethal, www.mawikla.ch<br />
Ausbilder, Werklehrer, Musikpädagoge<br />
mawikla-Kurse können in verschiedenen Kantonen als Holkurse<br />
gebucht werden.<br />
Neben fachlichen Inputs im Bereich des Instrumentenbaus und des<br />
gemeinsamen Spiels in Gruppen, sind mawikla – Kurse Team bildend<br />
und fördernd.<br />
www.mawikla.ch<br />
Boris Lanz