Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein
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hin und entließen sie schließlich doch nur mit leeren Versprechungen^).<br />
Der hansisch-englische Ausgleich von 1407 hatte das Piraten-<br />
Unwesen in der Nordsee nicht zu beseitigen vermocht Die hansische<br />
Schiffahrt hatte nach wie vor schwer unter dieser Plage<br />
zu leiden. Das Brügger Eontor meldete 1412 nach Preußen, daß<br />
englische, schottische und holländische Seer&uber in großer Zahl<br />
vor dem Swin lägen und sogar Waren, welche sie in ihrer Heimat<br />
nicht absetzen durften, auf hoher See untereinander austauschten.<br />
Durch den Wiederausbruch' des englisch- französischen Krieges<br />
unter Heinrich V. wurde die Unsicherheit des Kanals und der<br />
Nordsee noch größer. 1417 wurde eine hansische Baienflotte<br />
von zehn Schiffen von den Engländern fortgenommen*).<br />
Die Hanse war damals nicht imstande, sich gegen die englischen<br />
Übergriffe zu verteidigen und sich zu einer energischen<br />
Politik aufzuraffen. In ihrer Schwäche suchte sie bei einer<br />
Macht Unterstützung, um die sie sich bisher wenig g«k1kmmert<br />
hatte. Sie wandte sich an König Sigmund, der kurz vorher mit<br />
ihr Verhandlungen angeknüpft hatte, um ihre Bundesgenossenschaft<br />
gegen Venedig zu gewinnen'), und legte ihm ihre verschiedenen<br />
Schwierigkeiten dar. Sigmund, der im August 1416 ein<br />
Schutz- und Trutzbündnis mit Heinrich V. abgeschlossen hatte*),<br />
versprach den Städten, sich ihrer Beschwerden anzunehmen und<br />
ihnen zu ihrem Rechte zu verhelfen. Auf seine Einladung<br />
kamen im Sommer 1417 hansische und englische Vertreter nach<br />
Eonstanz. Die Verhandlungen, die unter dem Vorsits des Königs<br />
geführt wurden, endeten aber ergebnislos. Es wurde niohi<br />
einmal der hansische Vorschlag, eine neue Tagfahrt ansvMtien,<br />
angenommen. Eönig Sigmund war 'über diesen Mißerfolg so<br />
aufgebracht, daß er die liansiachen Gesandten sehr nngnidig<br />
1) HR. I 6 n. 687, 688, 6 n. 83, 24, 61, 62, 96 § 2, 114—116, 198<br />
bis 196, 804, 600, Hans. ü. B. V 8. 620 Anm. 1. 676 Anmi 8, n«<br />
1026, 1034, 1087, VI n. 39, 74.<br />
*) HR. I 6 n. 76, 899 § 7, 461, MMh OftMieU H & 8 Abb. t.<br />
•)HR. I 6 n. 99. 187-190; vgl. DaeneU I a 186 f.<br />
«) Vgl. Oman & 262 f.