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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 26 —<br />

EnticheiduDg treffen zu können, weil dies Sache des Parlament»<br />

sei. Die Hansen sollten sich deshalb bis zum nächsten Parlament<br />

gedulden').<br />

London beantwortete unter dem 13. August die Schreiben der<br />

Städte und Winrichs von Kniprode. Auf die Bitte, den König<br />

zur Zurückgabe der Privilegien zu veranlassen, hatten die Londoner<br />

nur die höhnische Antwort, daß sie Bedenken trügen, die<br />

furchtbare Majestät des Königs zu einem solchen Schritt zu verleiten.<br />

Kurz und bündig eröffneten sie den Städten, daß die Privilegienbestätigung<br />

so lange suspendiert bleiben werde, bis jene<br />

sich wegen der Bedrückungen der englischen Kaufleute und wegen<br />

der Privilegienmißbräuche, deren sie vielfach angeklagt und beschuldigt<br />

seien, ordentlich verantwortet hätten^.<br />

Während nun die Städte wegen der zweimaligen Weigerung<br />

der Preußen, die von Lübeck angesetzten Tagfahrten zu besenden,<br />

zu keinem Beschluß kamen*), gelang es den hansischen Elaufleuten,<br />

dank der günstigen Umstände ihre Sache einen bedeutenden<br />

Schritt vorwärts zu bringen. In dem einen Jahre war nämlich die<br />

Stimmung der englischen Bevölkerung erheblich zugunsten der<br />

fremden Kaufleute umgeschlagen. Es hatte sich gezeigt, daß in<br />

der Fremden frage das Interesse der Städte nicht mit dem der<br />

Mehrzahl des Landes identisch war, und daß der englische Handelsstand<br />

mit der Beschränkung der Fremden nur seinen eignen<br />

Nutzen und Vorteil verfolgte. Denn da die englischen Kaufleute<br />

noch nicht imstande waren, den Export und Import des<br />

Landes allein zu regeln, wie sie oft behauptet hatten, war eine<br />

Preissteigerung aller Waren eingetreten, die allen die Unentbehr-<br />

Uehkeit der fremden Kaufleute deutlich vor Augen stellte. Femer<br />

hatten die Städte durch rigorose Anwendung ihrer Privilegien<br />

und durch den obligatorischen Zwischenhandel die übrigen Stände<br />

noch mehr gegen sich erbittert Im Herbst 1878 wurde deshalb<br />

dem König vom Parlament eine allgemeine Petition überreicht,<br />

den fremden Kaufleuten wieder freien Verkehr, unbeeohränkten<br />

1) Hans. U. B. IV n. 681, HR. I 8 n. 16»-161, 164.<br />

*) HK I 8 n. 162, 168.<br />

*) HB. I 8 n. 170 I 1, 8 n. 118, 116, 118, 8 n. 896.

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