Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

hansischergeschichtsverein.de
von hansischergeschichtsverein.de Mehr von diesem Publisher
19.01.2015 Aufrufe

— t4 — Privilegien verwirkt hätten. Ferner erhoben sie gegen jene die Anklage, daß sie den englischen Kaufleuten in den Oebieten ihrer Handelsherrschaft keine Lebensmittel verkaufen wollten, ihren Schiffern verboten, die Waren von Engländern zu fahren und ihnen auf Schonen gute Hilfe schlecht lohnten^). Auf Grund der Petitionen beschloß das Parlament, die hansischen Freiheiten zurückzubehalten, bis die Berechtigung der vorgebrachten Beschwerden geprüft sei. Daraufhin mußten die Hansen die ihnen eben erst bestätigten Privilegien wiederherausgeben. Umsonst war, daß das Londoner Kontor dem königlichen Rat eine Erwiderung auf die Klagen einreichte. Sie wurde keiner Antwort gewürdigt. Ein Zustand der Unsicherheit trat ein. Die Kaufleute wußten nicht, ob sie sich beim Handel noch auf ihre Privilegien berufen konnten, oder ob diese für immer aufgehoben sein soUten>). Die Londoner, auf deren Betreiben hauptsächlich die Zurückforderung der Privilegien erfolgt war"), waren nicht müßig, die Ounst des Augenblicks für sich auszunutzen. Sie wandten die Bestimmungen des Fremdenrechts, welches ihnen neu bestätigt war, auch auf die Kaufleute von der Oildhalle an. Sie verboten 1) HB. I 8 n. 102. In den siebziger und achtziger Jahren begegnet mit steter Regelmäßigkeit auf englischer Seite die Klage, daß die Hansen ihren Schiffern verböten, englische Güter zu führen, oder nicht dulden wollten, daß englische und hansische Waren zusammen in hansischen Schiffen befördert würden. HR I 2 n. 210 § 8,1, 8 n. 102, 318 § 8. Die hansischen Gesandten • r klärten 1379 diese Klage für durchaus unbegründet und wiese:. ihr gegenüber auf die in der Themse liegenden Schiffe hin, welch •• aus Schonen und l'reußen die Waren englischer und hansischrr Kaufleute zusammen hergeführt hatten. HR I 2 n. 210 | t>.i. Neben andern Zeugnissen (Hans. U. B. IV n. 666, 1085, Hans. Oescli. Qu. VI n. 260) zeigen auch die 1888 überreichten englischen Kla^;«^ artikel, daß zu jener Beschwerde kein berechtigter Grund vor handen war. Die englischen Kaufleute zählten nämUch damals eii.'^ ganie Reihe von Fällen auf, in denen sie h'ansische Schiffe befrachtet hatten. HR. I 8 n. 404A §| 26 ff., auch 202 | 9. >) Hans. U. B. IV n. 603. HR. I 3 n. 108. ") Ein gutes Bild von dem Anteil der Londoner an dem Vorstoß gegen die Hansen gibt der Brief des Kontors an Lübeck. HB.] I 8 n. 103, vgl. auch 2 n. 159, 160.

— 25 — allaa Ftrvmden einen mekr eis viersigUgigen Aufenthslt im Lande, vntoitngien jeden Handel mit Nichtbürgern and daa Halten eigner EUrber gen . Auch die königlichen Zollbeamten glanbten nun, den DenttelMi liOhare Abgaben abnehmen zu können. Doeh kam die Begicruig bald den Haoton in dieeem wiehtigen Punkt etwaa entgegen. KOnig Riehard wiee die ZoUaanifc^li—» an, von jenen nur die biaherigen Zölle su erheben, wenn aie aieb verbürgt bitten, für den Fall der Aufhebung ihrer Privilegien die höheren SAtze nachxuzahlen'). Im April 1378 Obergaben die hanaiichen Kaufleute, da ihre Bemllhangen, die Herautgabe ihrer Privilegien zu erlangen, erfolgloe geblieben waren, ihre Sache dem Bunde ihrer St&dte und baten ihn, eich dieeer wichtigen Angelegenheit mit aller Energie ansnnehmen*). Die Versammlung zu Straleund am 80. Ifai 1878, auf der die wendiichen, preußischen und süderseeischen Stidtn wrtreten waren, beechAftigte sich angelegentlich mit dem Oeemeb dea Londoner Kontors. Nur mit Mühe wurde hier ein gemeinsamer Beschluß der Städte erzielt, da die Preußen und be* •Ottden der Hochmeister ftir energisches Vorgehen gegen die Eng- Undar eintraten und die Beschlagnahme alles englischen Guts in den bantisrhen Lindem beantragten, die wendischen und sOderieeischen Stidte dagegen den Streit durch diplomatiBche Verhandlungen beisnlegen wttnsehten. Die vorsichtige Politik der StAdte trug dieamal den Sieg davon. Auf ihr Drängen erklärten sich die preußischen Vertreter bereit, beim Hochmeister fftr die städtische Politik eintreten und ihn bitten zu wollen, daß er Oewaltmaßregeln gegen die Engländer bis zum nächsten Martinstage hinausschiebe*). Die Schreiben der Städte und des Hochmeisters, der den vereinten Bitten jener nachgegeben hatte, waren ohne Erfolg. Der König versprach zwar, seinen Rat anzuweiMn, daß er den DentMhan eine gute Antwort gebe, dieser erklärte aber, keine 1) Hans. U. B. IV n. 696, 648, 646, 668, 667. 677.

— 25 —<br />

allaa Ftrvmden einen mekr eis viersigUgigen Aufenthslt im<br />

Lande, vntoitngien jeden Handel mit Nichtbürgern and daa<br />

Halten eigner EUrber gen . Auch die königlichen Zollbeamten<br />

glanbten nun, den DenttelMi liOhare Abgaben abnehmen zu<br />

können. Doeh kam die Begicruig bald den Haoton in dieeem<br />

wiehtigen Punkt etwaa entgegen. KOnig Riehard wiee die ZoUaanifc^li—»<br />

an, von jenen nur die biaherigen Zölle su erheben,<br />

wenn aie aieb verbürgt bitten, für den Fall der Aufhebung ihrer<br />

Privilegien die höheren SAtze nachxuzahlen').<br />

Im April 1378 Obergaben die hanaiichen Kaufleute, da ihre<br />

Bemllhangen, die Herautgabe ihrer Privilegien zu erlangen, erfolgloe<br />

geblieben waren, ihre Sache dem Bunde ihrer St&dte<br />

und baten ihn, eich dieeer wichtigen Angelegenheit mit aller<br />

Energie ansnnehmen*). Die Versammlung zu Straleund am 80.<br />

Ifai<br />

1878, auf der die wendiichen, preußischen und süderseeischen<br />

Stidtn wrtreten waren, beechAftigte sich angelegentlich mit dem<br />

Oeemeb dea Londoner Kontors. Nur mit Mühe wurde hier ein gemeinsamer<br />

Beschluß der Städte erzielt, da die Preußen und be*<br />

•Ottden der Hochmeister ftir energisches Vorgehen gegen die Eng-<br />

Undar eintraten und die Beschlagnahme alles englischen Guts in<br />

den bantisrhen Lindem beantragten, die wendischen und sOderieeischen<br />

Stidte dagegen den Streit durch diplomatiBche Verhandlungen<br />

beisnlegen wttnsehten. Die vorsichtige Politik der StAdte<br />

trug dieamal den Sieg davon. Auf ihr Drängen erklärten sich die<br />

preußischen Vertreter bereit, beim Hochmeister fftr die städtische<br />

Politik eintreten und ihn bitten zu wollen, daß er Oewaltmaßregeln<br />

gegen die Engländer bis zum nächsten Martinstage hinausschiebe*).<br />

Die Schreiben der Städte und des Hochmeisters, der den<br />

vereinten Bitten jener nachgegeben hatte, waren ohne Erfolg.<br />

Der König versprach zwar, seinen Rat anzuweiMn, daß er den<br />

DentMhan eine gute Antwort gebe, dieser erklärte aber, keine<br />

1) Hans. U. B. IV n. 696, 648, 646, 668, 667. 677.<br />

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!