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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 16« —<br />

auf, zum 1. Mai 1522 zur Fortaetzung der Verhandlungen bevollmächtigte<br />

Vertreter nach England zu schicken^).<br />

Die Hansen waren über die Antwort des Kardinals sehr erstaunt<br />

Energisch wiesen sie vor allem die Annahme zurflck,<br />

daß sie mit dem Abschluß eines neuen Handelsvertrages einverstanden<br />

seien. Der Kardinal müsse über diesen Punkt fabeh<br />

unterrichtet worden sein; denn sie d&chten nicht daran, ihre<br />

Privilegien aufzugeben. Sie erinnerten die englischen Oesandten<br />

an die Versprechungen, die sie ihnen früher gegeben hatten, und<br />

baten sie, diese endlich zu erfüllen und die Privilegien wiederherzustellen.<br />

Die Hansen bemühten sich vergeblich, die Verhandlungen<br />

wieder in Gang zu bringen. Die englischen Oesandten behaupteten,<br />

Weisung zu haben, alles an den König zurückzubringen.<br />

Sie dürften nur noch kurze Zeit in Brügge warten.<br />

Die Hansen sollten sich deshalb schnell entschließen. Diese lehnten<br />

aber ab, auf die englische Forderung eine bestimmte Antwort<br />

zu geben, da sie ihren Städten in einer so wichtigen Sache<br />

nicht vorgreifen wollten').<br />

Die wochenlangen Verhandlungen hatten wieder ergebnislos<br />

geendet. Die Lage der Hansen war schlimmer denn je. Dire<br />

Vertreter hatten zwar an Heinrich VIU. und Wolsey die Bitte<br />

gerichtet, den Termin für die neue Tagfahrt zu verschieben, damit<br />

die Städte Zeit hätten, über die englische Forderung zu beraten;<br />

ihr Gesuch war aber ohne Antwort geblieben. Es stand<br />

zu befürchten, daß Wolsey die hansischen Freiheiten sofort einziehen<br />

werde. Die Städte forderten ihre Kaufleute deshalb auf.<br />

ihre Privilegien und Kleinodien in Sicherheit zu bringen, selbst<br />

aber so lange wie möglich auf dem Kontor auszuharren'). Doch<br />

ging die Gefahr, welche der Hanse zu drohen schien, vorüber.<br />

Die befürchtete Aufhebung der Privilegien erfolgte nicht, obwohl<br />

die Städte im Sommer 1622 keine Gesandtsehaft nach England<br />

schickten. Die hansisch-englischen Beziehungen besserten<br />

1) HB. 7 n. 448 § 48, 450 I 60, 462.<br />

I) HB. m 7 n. 448 §1 61—68, 460 §| 66, 66, 461.<br />

•) HB. in 7 n. 448 § 67, 468-^66, 8 n. 86 |§ 41, 48, 81, 66,<br />

96 § 80.

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