Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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130 einer Summe von 250 £ an das Kontor doppelten Sehoß zahlen und Gehorsam gegen die Alterleute und die Satsungen des Kaufmanns versprechen. Dafür wurden sie in die Rechte und Freiheiten der Hanse wiederaufgenonunen und dem Kontor befohlen, ihnen den Zutritt zum Stalhof nicht mehr zu verwehren^). Das Londoner Kontor widersetzte sich der Ausführung der Übereinkunft und verweigerte den Kölner Kaufleuten nach wie vor die Aufnahme*). Die Stftdte versuchten nochmals zu vermitteln. Auf ihre Veranlassung verhandelten 1477 auf dem Aniwerpener Pfingstmarkt Vertreter des Kontors und Kölns ttber die Beilegung des Zwistes. Die Verhandlungen führten aber zu keinem Resultat''). Um die Zulassung seiner Kaufleute zum Kontor zu erlangen, mußte Köln schließlich allen Forderungen nachgeben. Am 11. November 1478 wurde zwischen ihm und dem Kontor Frieden geschlossen. Für die Aufnahme seiner Kaufleute mußte es dem Kontor noch eine Emtschädigung von 160 £ zahlen^). Von einer Aussöhnung mit Gerhard von Wesel, dem Führer Kölns in der Zeit der Trennung, wollten aber die hansischen Kaufleute auch jetzt nichts wissen. Er blieb vom Genuß der Privilegien in England ausgeschlossen. Erst im ntchsten Jahre brachten die Städte hier eine Einigung zustande*)., Das letzte Jahrzehnt der Regierung Eduards IV. yerlief ohne wesentliche Störungen der hansisch-englischen Beziehungen. fkiuard IV. schützte Handel und Schiffahrt vor den Obergriffen und Gewalttaten der englischen Piraten und sorgte für die Beobachtung des Vertrages und der hansischen Privilegien*). Den englischen Kaufleuten war es nicht gelungen, ihre hansischen Konkurrenten vom heimischen Markte zu verdrängen; die Hanse konnte vielmehr 1474 ihre kommerzielle Stellung in England neu befestigen. Nach dem Abschluß des Friedens erholte >) HR. n 7 n. 395, 408. >) Hans. U. B. X n. 6Si, 635, HR. HI 1 n. 20-95. >) HR. m 1 n. 19, 28, Hans. U. B. X n. 668, 564, 676. «) HR. m 1 n. 83—36, 169. ») HR. ni 1 n. 170-176, 191-196, 916 f 799, 798, 760-768, 771. 50, Hans. U. B. X n. •) Hans. U. B. X n. 472. 526, 546, 591, 699, 700, 710, 891, 1021.

— 181 — ndi ikr Hand«! bdd tob d«& Wunden, weleh« ihm die Uof» Krieftieii getehUgeB balto. Wenn wir eaeh ftbior Mine Or66e m letiten Viertel dtt IS. Jahrhunderts wenig unterrichtet eind, •o ist doeh unverkennhar, dsO diese Jahre des Friedens fUr den hanaisehen Handel in England eine Zeit des Aufschwungs waren. Im Soouner 1475 sahlten die haasiseheii Kaufleute in London fOr ihre Ein- und Ausfuhr nur 180 £ Zoll, vom Juli 1478 his sum Septemher 1479 ahar von der Ausfuhr allein schon 782 £ und vier Jahre später sogar 957 £ Zoll. Ihre Tuchausfuhr, welche USt 4464 Stück und 1461 6159 StQck betragen hatte, stieg bis 1500 auf 21 889 StüekO- Die Hansen besorgten ferner wieder fast ausschließlich die Einfuhr der wiehtigen Rohstc^fe aus dem östlichen Europa. Der englisehe Aktivhandel nach Preußen war lange nicht mehr so umfangreich wie vor fünfzig Jahren*). Sein Rückgang war vor allem eine Folge der häufigen Streitigkeiten mit Dänemark, welche den englischen Kaufleuten in der zweiten Hälfte des 15. ! Jahrhunderts den Zugang zur Ostsee fast dauernd verschlossen*). Auch die Loalteung Danzigs vom Orden war nicht ohne Einfluß auf den englischen Handel. Während früher der Hochmeister wiederholt sugunsten der auswärtigen Kaufleute eingegriffen hatte, unterwarf seit dem Ordenskrieg Danzig, das 1457 vom polnischen König die vollkommene Landeshoheit in allen Verkehrs-, Schiffahrt«- und HandeUang^legenheiten erhalten hatte*), die freoMleii Kaufleute ohne Ausnahme einer strengen Gftstepoli- 1) Hans. U. B. X n. 488, Schanz H S. 28 Anm. 1. ') Während am Anfange des 15. Jahrhunderts mehrmals zu .'leksher Zeit einige dreißig englische Schiffe Im Danziger Hafen Igen, liefen in den drei Jahren 1474, 75, 76 im ganzen nur 81 chiffe aus England in Danzig ein, und 1490 92 ging aus Danzig nur ein einziges Schiff direkt nach England. Hans. Gesch. Qu. VI n. 822 § 15, HR. II 2 n. 76 § 26; vgL Lauffer. Danzigs SchiffH und Warenverkehr am Ende des 15. Jahrhunderts. Zeitschrift des westpreußischen Oetchichtovereins XXXTTT. 1894 8. 8 und 89. ^) HR. n 4 n. 80. III 1 n. 646 ff 178, 180. 547 § 51. Hans. r. B. Vm n. 140. 146, 250. 257, 261. 864, X n. 1008, 1028, 1036. 1037. Ober die dlnisch-engUschen Streitigkeiten am Ende der achtziger Jahre vgt 8. 186. «) Hans. U. B. vm n. 668. r

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ndi ikr Hand«! bdd tob d«& Wunden, weleh« ihm die Uof»<br />

Krieftieii getehUgeB balto. Wenn wir eaeh ftbior Mine Or66e<br />

m letiten Viertel dtt IS. Jahrhunderts wenig unterrichtet eind,<br />

•o ist doeh unverkennhar, dsO diese Jahre des Friedens fUr den<br />

hanaisehen Handel in<br />

England eine Zeit des Aufschwungs waren.<br />

Im Soouner 1475 sahlten die haasiseheii Kaufleute in London<br />

fOr ihre Ein- und Ausfuhr nur 180 £ Zoll, vom Juli 1478 his<br />

sum Septemher 1479 ahar von der Ausfuhr allein schon 782 £<br />

und vier Jahre später sogar 957 £ Zoll. Ihre Tuchausfuhr, welche<br />

USt 4464 Stück und 1461 6159 StQck betragen hatte, stieg bis<br />

1500 auf 21 889 StüekO-<br />

Die Hansen besorgten ferner wieder fast ausschließlich die<br />

Einfuhr der wiehtigen Rohstc^fe aus dem östlichen Europa.<br />

Der englisehe Aktivhandel nach Preußen war lange nicht mehr<br />

so umfangreich wie vor fünfzig Jahren*). Sein Rückgang war<br />

vor allem eine Folge der häufigen Streitigkeiten mit Dänemark,<br />

welche den englischen Kaufleuten in der zweiten Hälfte des 15.<br />

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Jahrhunderts den Zugang zur Ostsee fast dauernd verschlossen*).<br />

Auch die Loalteung Danzigs vom Orden war nicht ohne Einfluß<br />

auf den englischen Handel. Während früher der Hochmeister<br />

wiederholt sugunsten der auswärtigen Kaufleute eingegriffen<br />

hatte, unterwarf seit dem Ordenskrieg Danzig, das 1457 vom<br />

polnischen König die vollkommene Landeshoheit in allen Verkehrs-,<br />

Schiffahrt«- und HandeUang^legenheiten erhalten hatte*),<br />

die freoMleii Kaufleute ohne Ausnahme einer strengen Gftstepoli-<br />

1) Hans. U. B. X n. 488, Schanz H S. 28 Anm. 1.<br />

') Während am Anfange des 15. Jahrhunderts mehrmals zu<br />

.'leksher Zeit einige dreißig englische Schiffe Im Danziger Hafen<br />

Igen, liefen in den drei Jahren 1474, 75, 76 im ganzen nur 81<br />

chiffe aus England in Danzig ein, und 1490 92 ging aus Danzig<br />

nur ein einziges Schiff direkt nach England. Hans. Gesch. Qu.<br />

VI n. 822 § 15, HR. II 2 n. 76 § 26; vgL Lauffer. Danzigs SchiffH<br />

und Warenverkehr am Ende des 15. Jahrhunderts. Zeitschrift des<br />

westpreußischen Oetchichtovereins XXXTTT. 1894 8. 8 und 89.<br />

^) HR. n 4 n. 80. III 1 n. 646 ff 178, 180. 547 § 51. Hans.<br />

r. B. Vm n. 140. 146, 250. 257, 261. 864, X n. 1008, 1028, 1036.<br />

1037. Ober die dlnisch-engUschen Streitigkeiten am Ende der<br />

achtziger Jahre vgt 8. 186.<br />

«) Hans. U. B. vm n. 668.<br />

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