Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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- in; — In dem Ringen der beiden Mächtegruppen, der lancastrisch-franzöeischeu und der yorkiscb-burgundischen, war sie mit ihren gefttrchteten Kapern ein wertvoller Faktor. Eduard IV., dflMen Herrschaft neuen Stürmen entgegenging, ließ wie im Jahr zuvor durch seinen Schwager den St&dten einen Stillstand aabieteiii, um unter burgundischer Vermittlung ihre gegenseitigen Beschwerden friedlich zu entscheiden und beizulegen. Ebenso warb auch die lancastrisch-französische Partei um die Bundesgenossenschaft der Hanse. Königin Margarete bot ihr ein Bündnis gegen ihren gemeinsamen Feind Eduard an und versprach, nach der Niederwerfung der Yorks die hansischen Freiheiten uneingesohrftnkt zu bestätigen. Auch Margaretens Beschützer, Ludwig XI. von Frankreich, knüpfte damals mit den Städten Verhandlungen über den Abschluß eines Vertrages an. Er gab sogar den hansischen Ausliegern Geleit und gestattete ihnen, die französischen Häfen aufzusuchen^). Erst im September wurden von der Hanse die Anträge der Westmächtc beraten, da die Maiversammlung wegen ihres schwachen Besuchs nicht gewagt hatte, in diesen heiklen Fragen Entscheidungen zu treffen'). Der Hansetag, zu dem die Städte in selten erreichter Zahl erschienen, setzte, wie seine Beschlftsee zeigen, die begonnene Politik in England und Flandern fort und war nicht bereit, dem Liebeswerben der Fürsten ohne greifbare Vorteile nachzugeben. Die Vermittlung des burgundischen Herzogs wollten die Städte nur annehmen, wenn Karl ihnen vorher das bindende Versprechen gab, daß er ihnen von England für ihren vielfachen Schaden Genugtuung und die Bestätigung ihrer Privilegien verschaffen werde. Ohne den Erfolg dieser neuen Vermittlung abzuwarten, machten die Städte mit den im vorigen Jahre in Aussicht genommenen Kampfmaßregeln Ernst Der hansische Kaufmann wurde aus England abberufen. Die Ausfuhr dorthin sollte eingestellt werden und vom 11. November ab der Import des englischen Tuchs in die Hansestädte aufhören. Die Versammlung beschloß, ein ähnliches Einfuhrverbot vom däni- 1) HR. U 6 n. 818, 815, 817, 821—824, 88a >) HR. n 6 n. 880 I 16, 881, 88a

— 117 — imd polniseKeii B^taig» und toh den Pftrtt«n dM Stiel» I« enrurken *). AuOerden erneuerten die StAdte ihre frftheren Berhtiiwn Ober SUpel- und Schofttwang in den Niederlanden und ilten KAls, deüen boadfarttelugee Verhalten in England und Flandern groBe ErUttemng hanrorgemfen hatte, mit, daß et aua der Hanee awgeeloBen werden wUrde, falls ee nieht bie lom tS. Februar 1471 den BeeehlOaen dee Haneetagee Folge leiste*). Den SoBuner über wurde der Kaperkrieg vor den Imrg^ndinehen Ktetan tod den Stidten mit Energie geftthrt. Die hanlieehen Auslieger, deren Zahl st&ndig wuchs, k&mpften nicht ohne Erfolg. Mehrere englisehe Schiffe konnten sie als gute Prisen in die Nordseehifen flihren; einmal hören wir auch von einem gröBervn Seegefecht, das zwei Danziger Kaper gegen eine überlegene englische Flotte zu bestehen hatten'). Besonders hatr ten es die haasisohen Auslieger auf die Kölner Kaufleute, die ihren Verkehr mit England fortsetzten, abgesehen. Wiederholt beklagte sich Köln bitter beim Herzog von Burgund und den StAdten über die großen Verluste, die seine Kaufleute durch das Treiben der hansisehen Kaper erlitten*). Gegen Ende des Sommers wurden diese aber auch für den neutralen Handel zu einer solchen Plage, daß das BrOgger Kontor aus Furcht vor den BeprsMalien der geschädigten niederländischen Kaufleute die StAdte bat, ihnen Einhalt zu gebieten. Um es mit dem burgundischen Herzog nicht zu verderben, versprachen die StAdte, bis zum nAchsten Februar keine neuen Auslieger auszurüsten. Für die in See befindlichen lehnten sie aber jede Verantwortung ab. Diese setzten bis in den Winter hinein den Seekrieg fort und brachten den EnglAndern und Kölnern ;ioch manchen Verlust bei»). I 1) KR. n 6 n. 856 11 61—78, 357. 360, 361, vgl 418, 49a >) HR. n 6 n. 856 §| 46--60, 106, 114, 115, 858. *) HB. n 6 n. 858, Caspar Weüirek:h 8. 731 f., LQb. Chron. U 887. «) HR. n 6 n. 816, 816a, 847. ') HR. n 6 n. 869, 871. 887. Caspar Weinreich & 782 f., OS. U. B. IX n. 781 und Anm. 9, 796 und AnnL 5, X n. 8.

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imd polniseKeii B^taig» und toh den Pftrtt«n dM Stiel»<br />

I« enrurken *). AuOerden erneuerten die StAdte ihre frftheren Berhtiiwn<br />

Ober SUpel- und Schofttwang in den Niederlanden und<br />

ilten KAls, deüen boadfarttelugee Verhalten in England und<br />

Flandern groBe ErUttemng hanrorgemfen hatte, mit, daß et<br />

aua der Hanee awgeeloBen werden wUrde, falls ee nieht bie<br />

lom tS. Februar 1471 den BeeehlOaen dee Haneetagee Folge<br />

leiste*).<br />

Den SoBuner über wurde der Kaperkrieg vor den Imrg^ndinehen<br />

Ktetan tod den Stidten mit Energie geftthrt. Die hanlieehen<br />

Auslieger, deren Zahl st&ndig wuchs, k&mpften nicht<br />

ohne Erfolg. Mehrere englisehe Schiffe konnten sie als gute<br />

Prisen in die Nordseehifen flihren; einmal hören wir auch von<br />

einem gröBervn Seegefecht, das zwei Danziger Kaper gegen eine<br />

überlegene englische Flotte zu bestehen hatten'). Besonders hatr<br />

ten es die haasisohen Auslieger auf die Kölner Kaufleute, die<br />

ihren Verkehr mit England fortsetzten, abgesehen. Wiederholt<br />

beklagte sich Köln bitter beim Herzog von Burgund und den<br />

StAdten über die großen Verluste, die seine Kaufleute durch das<br />

Treiben der hansisehen Kaper erlitten*). Gegen Ende des Sommers<br />

wurden diese aber auch für den neutralen Handel zu einer<br />

solchen Plage, daß das BrOgger Kontor aus Furcht vor den<br />

BeprsMalien der geschädigten niederländischen Kaufleute die<br />

StAdte bat, ihnen Einhalt zu gebieten. Um es mit dem burgundischen<br />

Herzog nicht zu verderben, versprachen die StAdte, bis<br />

zum nAchsten Februar keine neuen Auslieger auszurüsten. Für<br />

die in See befindlichen lehnten sie aber jede Verantwortung ab.<br />

Diese setzten bis in den Winter hinein den Seekrieg fort und<br />

brachten den EnglAndern und Kölnern ;ioch manchen Verlust<br />

bei»).<br />

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1) KR. n 6 n. 856 11 61—78, 357. 360, 361, vgl 418, 49a<br />

>) HR. n 6 n. 856 §| 46--60, 106, 114, 115, 858.<br />

*) HB. n 6 n. 858, Caspar Weüirek:h 8. 731 f., LQb. Chron. U<br />

887.<br />

«) HR. n 6 n. 816, 816a, 847.<br />

') HR. n 6 n. 869, 871. 887. Caspar Weinreich & 782 f.,<br />

OS. U. B. IX n. 781 und Anm. 9, 796 und AnnL 5, X n. 8.

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