Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein
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raffen; drohte eine solche doch, eine zeitweilige Unterbreohnng<br />
dee Handelt mit EIngland zur Folge zn haben. Auch hatten neh<br />
die Gegensätze zwischen Lflbeok und Köln in der flandrischen<br />
Frage schon allzu sehr zugespitzt, als daß sich Köln dem be><br />
k&mpften Rivalen gegen England hätte rückhaltlos anschließen<br />
können.<br />
Es suchte im Verein mit Danzig und Hamburg zu vermitteln.<br />
Da die englischen Gesandten erklärten, aus Mangel an<br />
Vollmacht Schadenersatz nicht leisten zu können, wttnaehten die<br />
drei Städte wenigstens einen längeren Beifrieden herbeizuführen.<br />
Doch blieb der lübische Rat im Einverständnis mit seiner Bürgerschaft<br />
fest. Er scheute sich nicht, die Verhandlungen vollständig<br />
scheitern zu lassen^). Die vermittelnden Städte bemühten sich<br />
nun, vom Könige die Bewilligung eines fünfjährigen Stillstands<br />
zu erlangen, fkluard gestand ihn zu, verlangte aber, daß die<br />
Städte bis zum 24. Juni 1468 Gesandte zu ihm nach England<br />
schickten, um die abgebrochenen Verhandlungen zu einem guten<br />
Ende zu führen«).<br />
Inzwischen traten im Westen für die Hanse folgenschwere<br />
Änderungen ein. Karl von Charolais, der seit 1465 in Burg^d<br />
die Regentschaft führte, brach das friedliche Verhältnis, das seit<br />
dem Frieden von Arras Burgund mit Frankreich verknüpft hatte,<br />
und begann Verhandlungen mit fingland. Diese führten, als der<br />
alte Herzog Philipp im Juni 1467 gestorben war, schnell zum<br />
Ziel. Eine Heirat zwischen Karl und Eduards Schwester Margarete<br />
wurde verabredet und im November ein dreißigjähriger<br />
Handelsvertrag geschlossen. Die burgundischen Länder standeB<br />
dem englischen<br />
Handel wieder offen^).<br />
Durch die Annäherung Burgunds an<br />
England wurde die Politik,<br />
die Lübeck bisher England gegenüber befolgt hatte, unhaltbar.<br />
Sie hatte den Gegensatz zwischen den beiden Westmäehten<br />
zur Voraussetzung.<br />
Es zeugt von der staatsmännischen Begabung<br />
der lübischen Ratsherren, daß sie die Bedeutung der eingetretenen<br />
8. 880 ff.<br />
1) HR. n 6 n. 712—716, 719, 720, 781, 736, Stidtechron. XXX<br />
t)<br />
Hans. U. B. IX n. 211. 212. 268. HR. H 5 n. 709-771.<br />
*) Vgl. Stein, Merohant Adventurere 8. 186 ff.