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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 106 —<br />

raffen; drohte eine solche doch, eine zeitweilige Unterbreohnng<br />

dee Handelt mit EIngland zur Folge zn haben. Auch hatten neh<br />

die Gegensätze zwischen Lflbeok und Köln in der flandrischen<br />

Frage schon allzu sehr zugespitzt, als daß sich Köln dem be><br />

k&mpften Rivalen gegen England hätte rückhaltlos anschließen<br />

können.<br />

Es suchte im Verein mit Danzig und Hamburg zu vermitteln.<br />

Da die englischen Gesandten erklärten, aus Mangel an<br />

Vollmacht Schadenersatz nicht leisten zu können, wttnaehten die<br />

drei Städte wenigstens einen längeren Beifrieden herbeizuführen.<br />

Doch blieb der lübische Rat im Einverständnis mit seiner Bürgerschaft<br />

fest. Er scheute sich nicht, die Verhandlungen vollständig<br />

scheitern zu lassen^). Die vermittelnden Städte bemühten sich<br />

nun, vom Könige die Bewilligung eines fünfjährigen Stillstands<br />

zu erlangen, fkluard gestand ihn zu, verlangte aber, daß die<br />

Städte bis zum 24. Juni 1468 Gesandte zu ihm nach England<br />

schickten, um die abgebrochenen Verhandlungen zu einem guten<br />

Ende zu führen«).<br />

Inzwischen traten im Westen für die Hanse folgenschwere<br />

Änderungen ein. Karl von Charolais, der seit 1465 in Burg^d<br />

die Regentschaft führte, brach das friedliche Verhältnis, das seit<br />

dem Frieden von Arras Burgund mit Frankreich verknüpft hatte,<br />

und begann Verhandlungen mit fingland. Diese führten, als der<br />

alte Herzog Philipp im Juni 1467 gestorben war, schnell zum<br />

Ziel. Eine Heirat zwischen Karl und Eduards Schwester Margarete<br />

wurde verabredet und im November ein dreißigjähriger<br />

Handelsvertrag geschlossen. Die burgundischen Länder standeB<br />

dem englischen<br />

Handel wieder offen^).<br />

Durch die Annäherung Burgunds an<br />

England wurde die Politik,<br />

die Lübeck bisher England gegenüber befolgt hatte, unhaltbar.<br />

Sie hatte den Gegensatz zwischen den beiden Westmäehten<br />

zur Voraussetzung.<br />

Es zeugt von der staatsmännischen Begabung<br />

der lübischen Ratsherren, daß sie die Bedeutung der eingetretenen<br />

8. 880 ff.<br />

1) HR. n 6 n. 712—716, 719, 720, 781, 736, Stidtechron. XXX<br />

t)<br />

Hans. U. B. IX n. 211. 212. 268. HR. H 5 n. 709-771.<br />

*) Vgl. Stein, Merohant Adventurere 8. 186 ff.

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