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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 90 —<br />

Die Lage dee hanflischen Kaufmanns in England war damals,<br />

bedenklich. Bei den weltlichen und geistlichen Großen \onnt6<br />

er gegen das Vorgehen des ünterKauses keine üntentützung finden,<br />

und das Bürgertum zeigte seine feindliche Oesinnung gegen<br />

ihn ganz offen. Trotz kOniglicKer Schutzbriefe nahmen die englischen<br />

Kaufleute, die im Hansisch-holländischen Kriege Verlnsie<br />

erlitten<br />

hatten, den Hansen iHre Güter weg und versiegelien ihre<br />

H&user. Auch die hansischen Privilegien wurden seit langem<br />

in vielen Punkten nicht mehr beachtet. Die Klageschrift des<br />

Kontors nennt u. a., daß den Hansen verboten sei, mit andern<br />

Fremden Handel zu treiben und die englischen Stapelgüter auszuführen,<br />

daß die Bestimmungen über die Zusammensetsnng<br />

der Gerichtshöfe außer acht gelassen und die Kansisohen Klagen<br />

vor den Admiralit&tsgerichten verhandelt würden. Aber besonders<br />

war es wieder die Unsicherheit der «nglischen Küstengewftsser,<br />

über welche die Hansen zu klagen Hatten. Zahlreiche<br />

hansische Schiffe waren seit 1437 von den englischen Piraten<br />

geplündert worden. Auf mehr als 300000 Nobel gaben damals<br />

die Hansen ihre Verlust« an, die sie seit 1409 von den englisdidi<br />

Seeräubern erlitten<br />

hatten^).<br />

Die Klagen der hansischen Kaufleute und wohl auch die<br />

Vorstellungen Kölns und Lübecks bewogen den Hochmeister,<br />

eine friedliche Beilegung der zwischen Preußen und England<br />

schwebenden Streitigkeiten zu versuchen. Die Gesandtsehaft, die<br />

im Frühjahr 1447 nach England abging, erhielt den Auftrag, eia<br />

Inkrafttreten dee Parlamentsbeschlusses vom vorigen Ja&e auf<br />

alle Fälle zu verhindern. Es wurde iHr Vollmacht gegeben, in<br />

kleinen Dingen sich nachgiebig zu zeigen.<br />

Doch durften ihre Zugeständnisse<br />

die Interessen des Hochmeisters und die FreiHeiten<br />

des Landes nicht berühren*).<br />

Im Mai 1447 beschäftigte sicH auch' der von 89 Städten besuchte<br />

Hansetag sn Lübeck mit der englischen Angelegenheit<br />

Er richtete an den Hochmeister das Ersuchen, den engUsehea<br />

Kaufleuten in Daniig das Geleit sn entziehen und i]i!re Güter<br />

1) HR. 8 n. 988,88«,«87,7n.4«8,Lüb.U. B. Vinn.884, 41L<br />

•) HB. n 8 n. 865, 266, 8. 164 Anm. 1, 7 n. 486, 486.

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