Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 84 — den HantMUdten herrschte große VeraiimmoDg über die neue VerxdgeniDg. Man warf den Preußen vor, daß sie allein an der jammervollen Lage des Kaufmanns schuld seien'). Als im Oktober 1436 endlich die hansischen Gesandten in England landeten'), waren die Verhältnisse ftkr die Hanse lange nicht mehr so günstig wie im Jahre zuvor. Der Handebrerkeh^ swischen beiden Ländern war n&mlich trotz der Verbote wiederaufgenommen worden. Schon im April hatte Paul von Bnßdorf englischen Kaufleuten gegen die Zahlung einer nicht geringen Geldsumme erlaubt, mit sechs Schiffen englische Waren nach Preußen ein- und preußische nach Elngland auszuführen. Mit Kampen hatten die Engländer einen förmlichen Vertrag abgechloesen, durch den ihnen der Verkehr mit dieser Stadt gestattet blieb. Auf hansischer Seite kehrte man sich ebenso wenig an daa Handelsverbot. Zahlreiche preußische Kaufleute suchten wieder die englischen Märkte auf. Das Bergener Kontor gab seinen Mitgliedern die Fahrt frei. Köln erklärte, daß seine Kaufleute an die Verkehrssperre nicht gebunden seien, da sie ohne sein Wissen und Willen erlassen sei. Die hansischen G^esandten Tersnehten vergeblich, als sie nach England kamen, die Durchführung der städtischen Verordnungen acu erzwingen; ihre Befehle wurden nicht befolgt. Unter diesen Umständen hatte es für England keinen so großen Wert mehr, mit der Hanse zu einer Einigung zu gelangen. Die Gesandten klagten jviederholt, daß der Ungehorsam 80 vieler hansischer Kaufleute den Fortgang der Verhandlungen sehr erschwere*). Die hansischen Interessen mußte es femer schwer schädigen, daß die Städte nicht einig waren. Köln ging eigne Wege. Im Dezember erschien eine Gesandtschaft des Erzbischofs und der Stadt in England, um für Köln einen besonderen Vertrag absafohließen. Da die Verhandlungen zwischen der HanM und Bng* Und damals schon in der Hauptsache beendet waren, richtete de 1) HB. n 1 n. 601, 608, 611, 688—6S6, 688, 686-687, 641, 661, 668, 668-668, 678, 696, 698, 8 n. 4, 17, 18. >) HB. n 8 n. 80, 84, 67. *) HB n 1 n. 647, 668, 677. 8 n. 19, 86, 88, 88, 81, 87, B6.

- w - jadMh aiehte m«hr msO- Aveh aaf Dutfif glMbiai die 8t4dte Bidii beitiamt r^luMB i« ktean. Di» VtrtMte LttbMks ud Hambttrsi UtnnhMf dw prtuMwh« KoU«g«& wgn mimm lastnikUoB iftit MiOUMMB iittd fragUn bti ikren 8Udt«ii m, ob «• fiftbn«l«Ut düM Büokikhi auf Pvratei mit EbgUad MadM dagilMB loUtM. Vomtk lelMiBl lieh ab« in nichi etreif an eeiiie Imtruktion gehalten m haben. Er verlor dae gemeinhaneteehe IntereiM nie am den Augen'). Dia englieeh-hanriechen Verhandlungen sogen tich sehr in die LAnga. Der Künig wollte tton der Bezahlung der alten Schuld, auf die Vorraih vor allem drang, nichta wiesen; die Kaufleuie SBohtan eine Einigung, welche ihre Interessen nichi genügend wahrnahm, au verhindern und brachten beim König und Parlament immer neue Anschuldigungen gegen die Hansen vor. Diese hatten es wieder vor allem den weltlichen und geistlichen Oroßen zu danken, da6 die Verhandlungen zu einem guten Ergebnis fahrten. Komer schreibt in seiner Chronik dem Ksrdinal Heinrich Beaufort, dem ersten KirchenfOrsten Englands, ein großes Verdienst an dem schließlichen Zustandekommen der Einigung zu. Obwohl die englischen Städte im Parlament noch einen Versuch machten, für die Anerkennung der hansischen Privilegien ihrem Handel in den HansestlHten gewisse Freiheiten zu verschaffen, wurde am SS. Mira 1437 ein Vertrag abgeschlossen, der ihnen nur die Zuaieherung brachte, daß ihr Verkehr in den „alten Oawohnheiten" nicht gehindert werden sollte. Die Hansen dagegen erreichten die Bestätigung ihrer Privilegien und die Befreiung von allen Zöllen, welche nicht in der carte mercatoria zugestanden waren. Der König versprach ferner, die 1407 festgesetzten En tschid igungen an Preußen und Livland abzuzahlen. Als erste Bat« erhielt Vorrath 1000 Nobel. Die Hansen mußten aber suf den Ersatz des Schadens, welchen sie durch die englischen Auslieger )Mit den Haager Verhandlungen erlitten hatten, verzichten^). 1) HB. n 8 n. 87, 87. >) HB n 8 n. 16-18, öS; vgL Baibatein 8. 48. *) HB n 8 n. 26. 29. 46. 47. 63. 65--69. 71, 76, 79. 34, 160, Komer S. Ö66.

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den HantMUdten herrschte große VeraiimmoDg über die neue<br />

VerxdgeniDg. Man warf den Preußen vor, daß sie allein an der<br />

jammervollen Lage des Kaufmanns schuld seien').<br />

Als im Oktober 1436 endlich die hansischen Gesandten in<br />

England landeten'), waren die Verhältnisse ftkr die Hanse lange<br />

nicht mehr so günstig wie im Jahre zuvor.<br />

Der Handebrerkeh^<br />

swischen beiden Ländern war n&mlich trotz der Verbote wiederaufgenommen<br />

worden. Schon im April hatte Paul von Bnßdorf<br />

englischen Kaufleuten gegen die Zahlung einer nicht geringen<br />

Geldsumme erlaubt, mit sechs Schiffen englische Waren nach<br />

Preußen ein- und preußische nach Elngland auszuführen. Mit<br />

Kampen hatten die Engländer einen förmlichen Vertrag abgechloesen,<br />

durch den ihnen der Verkehr mit dieser Stadt gestattet<br />

blieb.<br />

Auf hansischer Seite kehrte man sich ebenso wenig an daa<br />

Handelsverbot. Zahlreiche preußische Kaufleute suchten wieder<br />

die englischen Märkte auf.<br />

Das Bergener Kontor gab seinen Mitgliedern<br />

die Fahrt frei. Köln erklärte, daß seine Kaufleute an<br />

die Verkehrssperre nicht gebunden seien, da sie ohne sein Wissen<br />

und Willen erlassen sei. Die hansischen G^esandten Tersnehten<br />

vergeblich, als sie nach England kamen, die Durchführung der<br />

städtischen Verordnungen acu erzwingen; ihre Befehle wurden<br />

nicht befolgt. Unter diesen Umständen hatte es für England<br />

keinen so großen Wert mehr, mit der Hanse zu einer Einigung<br />

zu gelangen. Die Gesandten klagten jviederholt, daß der Ungehorsam<br />

80 vieler hansischer Kaufleute den Fortgang der Verhandlungen<br />

sehr erschwere*).<br />

Die hansischen Interessen mußte es femer schwer schädigen,<br />

daß die Städte nicht einig waren. Köln ging eigne Wege. Im<br />

Dezember erschien eine Gesandtschaft des Erzbischofs und der<br />

Stadt in England, um für Köln einen besonderen Vertrag absafohließen.<br />

Da die Verhandlungen zwischen der HanM und Bng*<br />

Und damals schon in der Hauptsache beendet waren, richtete de<br />

1) HB. n 1 n. 601, 608, 611, 688—6S6, 688, 686-687,<br />

641, 661, 668, 668-668, 678, 696, 698, 8 n. 4, 17, 18.<br />

>) HB. n 8 n. 80, 84, 67.<br />

*) HB n 1 n. 647, 668, 677. 8 n. 19, 86, 88, 88, 81, 87, B6.

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