Geschäftsbericht 2009 - Flughafen München
Geschäftsbericht 2009 - Flughafen München
Geschäftsbericht 2009 - Flughafen München
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Weltweit bewegen<br />
Geschäftsbericht <strong>2009</strong>
Weltweit bewegen. Wir sind Europas attraktivster<br />
Drehkreuzflughafen und geben Unternehmen,<br />
Menschen und Märkten die Beweglichkeit, die sie<br />
brauchen, um die Herausforderungen der Zukunft<br />
zu meistern. Wir stehen für Effizienz und Schnelligkeit<br />
in allen Abläufen, für exzellente Angebote in Handel<br />
und Gastronomie und allem voran: für freundlichen<br />
Service. Denn unser Ziel ist: Wir werden den <strong>Flughafen</strong><br />
München zu einer der weltweit attraktivsten,<br />
effizientesten und nach haltigsten Luftverkehrsdrehscheiben<br />
ausbauen.
Geschäftszahlen<br />
Finanz-Kennzahlen<br />
FMG-Konzern<br />
Umsatz und Ergebnisse – Konzern (Mio. €) <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> / 2008<br />
Konzernumsatz 981,3 1 043,7 - 6,0 %<br />
EBITDA 1) 2) 353,8 346,1 2,2 %<br />
EBIT 1) 2) 214,1 204,1 4,9 %<br />
Konzern-Jahresüberschuss 2) 3) 92,9 78,8 17,8 %<br />
Rentabilitätskennzahlen – Konzern (%) <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> / 2008<br />
EBITDA-Marge 1) 2) 36,1 33,2 8,7 %<br />
EBIT-Marge 1) 2) 21,8 19,6 11,6 %<br />
ROCE 1) 2) 7,2 6,6 9,1 %<br />
1) EBITDA exkl. Leasingaufwand Gebäude 44 Mio. € <strong>2009</strong> (2008: 44 Mio. €), EBIT exkl. Zinsanteil Leasing<br />
2) Ergebnisse exkl. Rückstellungen für Ground Handling 84 Mio. € saldiert (2008: 31 Mio €)<br />
3) Konzern-Jahresüberschuss exkl. Zinsen für Gesellschafterdarlehen 10 Mio. € (2008: 44 Mio. €), ohne Berücksichtigung von Steuereffekten<br />
Bilanz und Kapitalflussrechnung – Konzern (Mio. €) <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> / 2008<br />
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit 165,0 214,5 - 23,1 %<br />
Investitionen 90,5 120,4 - 24,8 %<br />
Abschreibungen 124,9 124,4 0,4 %<br />
Bilanzsumme 2 951,1 2 964,5 - 0,5 %<br />
Anlagevermögen 2 789,5 2 827,5 - 1,3 %<br />
Eigenkapital 442,1 443,6 - 0,3 %<br />
Personal <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> / 2008<br />
Personalaufwand (Mio. €) 309,3 314,1 - 1,5 %<br />
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 7 317 7 609 - 3,8 %<br />
Aviation/Non-Aviation<br />
Umsatzanteile (%) <strong>2009</strong> 2008<br />
Anteile Aviation 52 53<br />
Anteile Non-Aviation 48 47
10-Jahres-Übersichten<br />
Fluggastaufkommen im gewerblichen Luftverkehr 2000 – <strong>2009</strong><br />
Fluggäste in Millionen<br />
36<br />
32<br />
28<br />
24<br />
23,1<br />
8,7 %*<br />
23,6 23,2 24,2<br />
2,3 %<br />
- 2,0 %<br />
4,4 %<br />
26,8<br />
10,8 %<br />
28,6<br />
6,7 %<br />
30,8<br />
7,5 %<br />
34,0 34,5<br />
10,4 %<br />
1,7 %<br />
32,7<br />
- 5,4 %<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
<strong>2009</strong><br />
* Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr<br />
Flugbewegungen gesamt 2000 – <strong>2009</strong><br />
Starts und Landungen<br />
450 000<br />
400 000<br />
350 000<br />
319 009<br />
6,7 %*<br />
337 653<br />
5,8 %<br />
344 405<br />
2,0 %<br />
355 602<br />
3,3 %<br />
383 110<br />
7,7 %<br />
398 383<br />
4,1 %<br />
411 335<br />
3,1 %<br />
431 815 432 296<br />
5,0 % 0,1 %<br />
396 805<br />
- 8,2 %<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
* Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr
10-Jahres-Übersichten<br />
Cargo-Umschlag 2000 – <strong>2009</strong><br />
Geflogene Luftfracht und Luftpost in Tonnen<br />
270 000<br />
240 000<br />
210 000<br />
180 000<br />
150 000<br />
148 018 145 940<br />
7,6 %* - 1,4 %<br />
166 884 162 545<br />
14,4 % - 2,6 %<br />
192 167<br />
18,2 %<br />
218 049<br />
13,5 %<br />
238 075<br />
9,2 %<br />
265 607<br />
11,6 %<br />
259 645<br />
- 2,2 %<br />
229 095<br />
- 11,8 %<br />
120 000<br />
90 000<br />
60 000<br />
30 000<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
* Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr<br />
Maximum-Take-Off-Mass (MTOM) im Gesamtverkehr 2000 – <strong>2009</strong><br />
MTOM in Millionen Tonnen<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
9,3 9,7<br />
5,3 %* 4,3 %<br />
9,4<br />
- 3,2 %<br />
9,5<br />
1,8 %<br />
10,7<br />
11,6 %<br />
11,3 12,0<br />
6,2 % 6,5 %<br />
13,2<br />
9,6 %<br />
13,8<br />
4,3 % 13,0<br />
- 5,3 %<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
* Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr
10-Jahres-Übersichten<br />
Verkehrseinheiten (VE) im gewerblichen Luftverkehr 2000 – <strong>2009</strong><br />
VE in tausend<br />
45 000<br />
40 000<br />
35 000<br />
30 000<br />
25 000<br />
24 417 24 943 24 628<br />
8,9 %* 2,2 % - 1,3 %<br />
25 639<br />
4,1 %<br />
28 588<br />
11,5 %<br />
30 684<br />
7,3 %<br />
33 061<br />
7,7 %<br />
36 549 37 072<br />
10,6 % 1,4 % 34 920<br />
- 5,8 %<br />
20 000<br />
15 000<br />
10 000<br />
5 000<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Eine Verkehrseinheit (VE) ist die Messzahl für die gemeinsame Erfassung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs. Die VE wird dabei gleichgesetzt mit einem<br />
Fluggast, der mit Handgepäck (insgesamt gleich 100 kg) auf einem <strong>Flughafen</strong> eingetroffen oder von diesem abgeflogen ist, oder 100 kg umgeschlagener Luftfracht bzw.<br />
Luftpost oder einer Kombination von Fluggastaufkommen (Ankunft und Abflug) und dem örtlichen Luftfracht- sowie Luftpostaufkommen (Aus- und Einladung).<br />
* Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr<br />
Entwicklung Umsteigeranteil 2000 – <strong>2009</strong><br />
Verhältnis Umsteiger zu allen abfliegenden Passagieren in %<br />
40<br />
35<br />
33 34<br />
34 35<br />
36<br />
37<br />
30<br />
27<br />
29<br />
31 31<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong>
Verkehrszahlen<br />
Luftverkehrs-Kennzahlen<br />
<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> / 2008<br />
Passagieraufkommen gesamt 32 701 759 34 552 189 - 5,4 %<br />
- Gewerblicher Verkehr 32 681 067 34 530 593 - 5,4 %<br />
- Linien- und Charterverkehr 32 657 300 34 501 806 - 5,3 %<br />
Sitzplatzauslastung (%) 71,5 72,8 - 1,3 PP<br />
Flugzeugbewegungen gesamt 396 805 432 296 - 8,2 %<br />
- Gewerblicher Verkehr 386 558 420 866 - 8,2 %<br />
- Linien- und Charterverkehr 376 770 408 292 - 7,7 %<br />
Cargo-Umschlag<br />
geflogene Luftfracht und Luftpost (t) 229 095 259 645 - 11,8 %<br />
MTOM (Höchstabfluggewicht)<br />
gewerblicher und nicht gewerblicher Verkehr (t) 13 034 666 13 768 050 - 5,3 %
München im Vergleich<br />
Verkehrsergebnisse der deutschen Flughäfen im Jahr <strong>2009</strong> (gewerblicher Verkehr)<br />
Passagiere<br />
(ab + an + Transit)<br />
Flugzeugbewegungen<br />
Cargo – geflogene<br />
Luftfracht und<br />
Luftpost (t)<br />
Frankfurt/Main 50 932 840 457 868 1 887 717<br />
München 32 681 067 386 558 229 095<br />
Berlin (gesamt) 20 977 395 215 493 25 180<br />
Düsseldorf 17 793 493 209 205 65 331<br />
Hamburg 12 229 319 137 449 31 584<br />
Köln/Bonn 9 739 581 120 675 552 363<br />
Stuttgart 8 934 493 125 486 24 276<br />
Hannover 4 969 799 66 671 11 397<br />
Nürnberg 3 965 743 55 825 8 420<br />
Hahn 3 793 710 36 937 107 956<br />
Bremen 2 448 851 35 901 731<br />
Leipzig/Halle 2 410 812 55 762 507 195<br />
Weeze 2 402 083 19 676 0<br />
Dresden 1 718 923 27 225 481<br />
Dortmund 1 716 516 24 043 21<br />
Münster/Osnabrück 1 382 069 28 873 269<br />
Karlsruhe/Baden-Baden 1 087 909 26 184 777<br />
Paderborn/Lippstadt 983 706 25 921 29<br />
Lübeck 688 302 10 274 0<br />
Friedrichshafen 578 484 13 494 1<br />
Saarbrücken 469 933 12 597 83<br />
Erfurt 270 267 7 403 1 491<br />
Gesamt 182 175 295 2 099 520 3 454 397<br />
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV)<br />
Passagierergebnisse der Top Ten der europäischen Flughäfen im Jahr <strong>2009</strong> (gewerblicher Verkehr)<br />
Rang<br />
Passagierzahlen<br />
(Mio.)<br />
<strong>2009</strong>/2008<br />
London-Heathrow 1 66,0 - 1,5 %<br />
Paris -Charles de Gaulle 2 57,9 - 4,9 %<br />
Frankfurt/Main 3 50,9 - 4,7 %<br />
Madrid 4 48,2 - 5,1 %<br />
Amsterdam 5 43,6 - 8,1 %<br />
Rom-Fiumicino 6 33,7 - 4,0 %<br />
München 7 32,7 - 5,4 %<br />
London-Gatwick 8 32,4 - 5,3 %<br />
Istanbul-Atatürk 9 29,9 + 4,3 %<br />
Barcelona 10 27,3 - 9,7 %<br />
Quelle: Airports Council International (ACI), Stand: Februar 2010
Inhalt<br />
2<br />
Inhalt<br />
Zeichen setzen<br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss | 72 – 103<br />
Chancen nutzen<br />
Interview | 14 – 15
Inhalt<br />
3<br />
Wissen teilen<br />
Highlights | 18 – 21<br />
Zukunft sichern<br />
Über uns | 50 – 69<br />
Märkte öffnen<br />
Geschäftsbereiche | 24 – 47<br />
Werte schaffen<br />
Management | 6 – 11
München<br />
Kapstadt<br />
Werte schaffen. Ob boomender Wirtschaftsraum,<br />
internationaler Handelsplatz oder aufstrebendes<br />
Kulturzentrum: Die Metropolen dieser Welt sind<br />
auf funktionierende Verkehrsverbindungen angewiesen.<br />
Dann erst können Ideen, Innovationen und<br />
Unternehmertum ihre volle Schubkraft entfalten.
Brief des Vorsitzenden<br />
Management<br />
6<br />
Management<br />
Brief des Vorsitzenden<br />
nach sechs Jahren dynamischen Wachstums verzeichnete der <strong>Flughafen</strong> München im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ein rückläufiges Verkehrsaufkommen.<br />
Insgesamt 32,7 Millionen Fluggäste – fünf Prozent weniger als im Vorjahr – nutzten <strong>2009</strong> Bayerns internationale<br />
Luftverkehrsdrehscheibe. Die Verkehrsentwicklung wurde insbesondere in der ersten Jahreshälfte<br />
durch eine branchenweite Abschwächung der Nachfrage beeinträchtigt, die vor allem im Geschäftsreiseverkehr<br />
zutage trat. Nachdem jedoch die Talsohle im Sommer durchschritten werden konnte, machten sich<br />
in der zweiten Jahreshälfte deutliche Erholungstendenzen bemerkbar. Im vierten Quartal verbuchte der<br />
Münchner <strong>Flughafen</strong> bereits wieder Zuwächse beim Passagier- und Frachtaufkommen.<br />
Als stabilisierender Faktor erwies sich im Krisenjahr <strong>2009</strong> der Drehkreuzverkehr am Münchner Airport.<br />
So blieb das Umsteigeraufkommen trotz der insgesamt rückläufigen Passagierzahlen nahezu konstant. Der<br />
Anteil der Umsteiger am Gesamtaufkommen erhöhte sich infolgedessen um einen weiteren Prozentpunkt<br />
auf nunmehr 37 Prozent. Auch der für unseren Standort so wichtige Langstreckenverkehr blieb von Kürzungen<br />
weitgehend verschont. Im Verkehr von und nach Asien legte das Fluggastaufkommen mit 6,2 Prozent<br />
sogar signifikant zu.<br />
Im grenzüberschreitenden Wettbewerb der großen Luftverkehrsdrehkreuze konnte München seine Position<br />
behaupten und rangiert weiterhin auf Platz 7 der passagierstärksten Flughäfen Europas. Dank des konjunkturellen<br />
Aufschwungs und der wieder spürbar anziehenden Nachfrage im Luftverkehr wird für das Jahr 2010<br />
erneut ein signifikantes Verkehrswachstum in München erwartet.<br />
Positiv fiel im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> die wirtschaftliche Bilanz des Münchner Airports aus. Das Jahresergebnis<br />
lag mit rund 105 Millionen Euro deutlich über dem des Vorjahres und die unter Einbeziehung der Beteiligungsunternehmen<br />
im FMG-Konzern erzielten Gesamterlöse überschritten erneut die Milliardengrenze.<br />
Angesichts der deutlich verbesserten gesamtwirtschaftlichen Lage und des weltweit steigenden Mobilitätsbedarfes<br />
eröffnen sich derzeit weitreichende Wachstumschancen für den internationalen Luftverkehr. Der<br />
<strong>Flughafen</strong> München hat aufgrund seiner gewachsenen Verkehrsstruktur und seiner bedarfsgerechten strategischen<br />
Ausbauplanung beste Voraussetzungen, um an diesem Wachstum zu partizipieren. Schon heute ist<br />
der <strong>Flughafen</strong> München der Airport, der die meisten Flugziele in Europa bietet. Auch der Interkontinentalverkehr<br />
von und nach München wurde in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Mittlerweile bietet Bayerns<br />
Luftverkehrsdrehkreuz 260 wöchentliche Langstreckenverbindungen zu attraktiven Destinationen in aller<br />
Welt. Ziele wie Singapur, Tokio und New York werden nun mehrmals täglich von München aus bedient. Die<br />
effiziente Anbindung an das weltumspannende Luftverkehrsnetz, aber auch die reibungslosen Abfertigungsprozesse<br />
am Boden, die hohe Aufenthaltsqualität und die Attraktivität von Einzelhandel, Gastronomie und<br />
anderen Serviceeinrichtungen haben München zu einem der beliebtesten Flughäfen der Welt werden lassen.<br />
In der jährlichen Erhebung des renommierten Londoner Luftfahrtinstituts Skytrax, bei der die Flughäfen<br />
einem internationalen Vergleich unterzogen werden, landete München <strong>2009</strong> nach Befragung von über acht<br />
Millionen Passagieren zum fünften Mal in Folge unter den fünf besten Airports der Welt.
Management<br />
Brief des Vorsitzenden<br />
7<br />
Für das <strong>Flughafen</strong>management und die <strong>Flughafen</strong>mitarbeiter ist die Anerkennung, die in einer so guten<br />
Bewertung zum Ausdruck kommt, zugleich Ansporn, die gute Wettbewerbsposition zu behaupten und weiter<br />
auszubauen. Wir wollen den Münchner <strong>Flughafen</strong> bedarfsgerecht weiterentwickeln, um Standortqualität,<br />
Wertschöpfung und Beschäftigung für München und Bayern zu sichern. Deshalb hat der geplante Bau der<br />
dritten Start- und Landebahn für den <strong>Flughafen</strong> München höchste Priorität. Schon jetzt reicht das Zwei-Bahnen-System<br />
bei Weitem nicht mehr aus, um den aktuellen Bedarf des Luftverkehrs zu befriedigen. Wünsche<br />
der Fluggesellschaften nach zusätzlichen Slots für Starts und Landungen können in den meisten Stunden des<br />
Tages schon heute nicht mehr erfüllt werden.<br />
Um die Chancen, die sich aus der fortschreitenden Vernetzung von Kulturen und Wirtschaftsräumen für uns<br />
ergeben, ausschöpfen zu können, benötigen wir eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Durch den Bau<br />
der geplanten dritten Start- und Landebahn können wir die Kapazität von derzeit 90 planbaren Starts und<br />
Landungen pro Stunde auf 120 erhöhen. Gleichzeitig wollen wir die Kapazitäten bei der Passagierabfertigung<br />
durch den Bau eines Terminalsatelliten erweitern, der über ein unterirdisches Personentransportsystem mit<br />
dem bestehenden Terminal 2 verbunden wird. Diese strategischen Ausbaumaßnahmen werden den <strong>Flughafen</strong><br />
München dazu befähigen, das von den Experten erwartete Verkehrswachstum zu bewältigen. Nach den<br />
neuesten Prognosen wird das Fluggastaufkommen in München bis zum Jahr 2025 auf rund 58 Millionen<br />
anwachsen.<br />
Mit dem Ausbau wächst auch die Verantwortung des <strong>Flughafen</strong>betreibers. Wir haben uns das ehrgeizige Ziel<br />
gesteckt, unser Wachstum bis zum Jahr 2020 CO 2 -neutral zu gestalten. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
planen und realisieren wir eine Reihe von Maßnahmen, die unsere Energieeffizienz spürbar verbessern<br />
und wegweisend für die gesamte Branche sein werden.<br />
Menschen und Güter effizienter zu bewegen – weltweit: Dafür mobilisieren wir all unser Know-how, innovative<br />
Technologien und das Engagement unserer hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Dr. Michael Kerkloh<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der <strong>Flughafen</strong> München GmbH
Konzernstruktur<br />
Management<br />
8<br />
Konzernstruktur<br />
Finanzen und Controlling<br />
Personal<br />
Konzernbereiche<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Recht und Sicherheit<br />
Konzernentwicklung und Umwelt<br />
Geschäftsbereiche<br />
Aviation<br />
Immobilienmanagement<br />
und<br />
-entwicklung<br />
Retail und<br />
Services<br />
Ground<br />
Handling<br />
Terminal 2<br />
Technik<br />
IT<br />
Servicebereiche<br />
Corporate Services<br />
Security<br />
Planung und Bau<br />
Die Konzernstruktur der <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
beruht auf einer Aufteilung aller wesentlichen Unternehmensfunktionen<br />
in strategische Geschäfts-, unterstützende<br />
Service- und übergreifende Konzernbereiche.<br />
Während die eigenverantwortlichen Geschäftsbereiche<br />
am externen Markt operieren und Umsätze erwirtschaften,<br />
agieren die Servicebereiche primär intern<br />
und stellen den Geschäftsbereichen ihr Know-how<br />
und ihre Dienstleistungen zur Verfügung. Die Konzernbereiche<br />
sind für die übergeordnete Steuerung des<br />
Konzerns verantwortlich.<br />
Gesellschafter der <strong>Flughafen</strong> München GmbH (FMG)<br />
Stadt München<br />
23%<br />
Freistaat Bayern<br />
51%<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
26%
Mitglieder der Geschäftsführung<br />
Walter Vill<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer,<br />
Stellvertretender Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Michael Kerkloh<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
und Arbeitsdirektor<br />
Thomas Weyer<br />
Geschäftsführer<br />
Verkehr und Technik
Managementteam<br />
Management<br />
10 Managementteam<br />
Rainer Beeck<br />
Prokurist<br />
Leiter Geschäftsbereich<br />
Immobilienmanagement<br />
und -entwicklung<br />
Florian Fischer<br />
Prokurist<br />
Leiter Geschäftsbereich<br />
Terminal 2<br />
Siegfried Pasler<br />
Leiter Geschäftsbereich<br />
Ground Handling<br />
Andreas von Puttkamer<br />
Prokurist<br />
Leiter Geschäftsbereich<br />
Aviation<br />
Dr. Karl Heinz Schwarzmeier<br />
Prokurist<br />
Leiter Geschäftsbereich<br />
Retail und Services<br />
Johann Bernhard<br />
Prokurist<br />
Leiter Servicebereich<br />
Technik<br />
Michael Ferchland<br />
Leiter Servicebereich<br />
Planung und Bau<br />
(ab 01.05.<strong>2009</strong>)<br />
Thomas Scheidler<br />
Prokurist<br />
Leiter Servicebereich<br />
Corporate Services<br />
(bis 21.12.<strong>2009</strong>)
Management<br />
Managementteam<br />
11<br />
Gerhard Wirth<br />
Leiter Servicebereich<br />
Security<br />
Michael Zaddach<br />
Leiter Servicebereich<br />
IT<br />
Dr. Deniz Akitürk<br />
Leiter Konzernbereich<br />
Personal<br />
Hans-Joachim Bues<br />
Leiter Konzernbereich<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Josef-Heinz Loichinger<br />
Prokurist (ab 01.08.<strong>2009</strong>)<br />
Leiter Konzernbereich<br />
Finanzen und Controlling<br />
Thomas Ross<br />
Prokurist<br />
Leiter Konzernbereich<br />
Recht und Sicherheit<br />
Gertrud Seidenspinner<br />
Leiterin Konzernbereich<br />
Konzernentwicklung und<br />
Umwelt<br />
(ab 01.01.<strong>2009</strong>)<br />
Dr. Brigitte Englert<br />
Prokuristin<br />
Konzernbeauftragte für<br />
Ministerien, Verbände und<br />
Politik
München<br />
Puerto Plata<br />
Chancen nutzen. Den Menschen dabei helfen,<br />
ans Ziel ihrer Träume zu gelangen, ist eine unserer<br />
schönsten und verantwortungsvollsten Aufgaben.<br />
Wir erschließen Urlaubsdestinationen in aller<br />
Welt – und empfangen Touristen aus allen Ländern<br />
in München und Bayern, in einer der beliebtesten<br />
Ferienregionen Europas.
Ein Aushängeschild für unser Unternehmen<br />
Interview<br />
14<br />
Interview<br />
Ein Aushängeschild für unser Unternehmen<br />
Interview mit Erich Sixt, Vorsitzender des Vorstands der<br />
Sixt Aktiengesellschaft<br />
Die Sixt AG, größter Autovermieter Deutschlands,<br />
unterhält weltweit knapp 1 900 Stationen in rund<br />
hundert Ländern, davon mehr als 500 in Deutschland.<br />
Seit 1977 ist Sixt am Münchner <strong>Flughafen</strong> – da mals<br />
noch in Riem – vertreten. Herr Sixt, welche Bedeutung<br />
hat der Standort <strong>Flughafen</strong> München für Sie<br />
Sixt: Der <strong>Flughafen</strong> München ist ein Aushängeschild<br />
für Sixt. Die Station in Riem war damals eine unserer<br />
ersten Airport-Stationen. Heute sind wir Marktführer<br />
in Deutschland – nicht zuletzt an den Flughäfen, wo<br />
unser Marktanteil teilweise bis zu 40 Prozent beträgt.<br />
Man könnte also sagen: Die Erfolgsgeschichte der<br />
Sixt-Airport-Stationen begann in München. Gleichzeitig<br />
ist der Airport unser Heimatflughafen: Wir sind<br />
ein Münchner Unternehmen und haben uns immer<br />
zu unseren Wurzeln bekannt. Deshalb ist es fast<br />
Ehren sache, dass München unsere größte Airport-<br />
Station in Deutschland ist. Das macht sich auch bei<br />
den Zahlen bemerkbar: In München erwirtschaften<br />
wir den höchsten Umsatz unter unseren Airport-Stationen.<br />
Das spricht natürlich auch für den Flug hafen.<br />
Die Kunden bewerten das Mietwagenzentrum am<br />
Münchner <strong>Flughafen</strong>, in dem derzeit sechs Autovermieter<br />
vertreten sind, durchweg positiv. Auch,<br />
weil es nach seinem Umzug in das München Airport<br />
Center nun im Zentrum des Passagierbereichs liegt.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie hinsichtlich der Prozesse<br />
und Abläufe am neuen Standort gemacht<br />
Sixt: Die meisten Besucherströme, ob nun aus Terminal<br />
1 oder Terminal 2, führen dort entlang – das ist<br />
der große Vorteil des Mietwagenzentrums. Unsere<br />
Unternehmensfarben Orange und Schwarz strahlen<br />
wirklich fast jedem Besucher entgegen. Von der<br />
guten Lage können wir also nur profitieren. Darüber<br />
hinaus konnten wir unseren Counter frei nach unseren<br />
Wünschen gestalten. Das macht unseren „Spirit of<br />
mobility“, für den Sixt steht, noch stärker spürbar.<br />
Diese Gestaltungsfreiheit schätzen wir sehr. Außerdem<br />
hat uns der Standort – ganz im Sinne unserer<br />
Unternehmensphilosophie – zu Innovationen angeregt.<br />
Ein gutes Beispiel ist die Verwaltung der Fahrzeugschlüssel<br />
per RFID, also die Identifikation über<br />
einen kleinen Chip. Damit können wir selbst aus der<br />
Ferne jederzeit feststellen, wo sich ein gewünschter<br />
Schlüssel befindet. Insgesamt gilt, dass Innovationen<br />
in der Autovermietung zunächst immer an großen,<br />
hoch frequentierten Stationen wie zum Beispiel dem<br />
<strong>Flughafen</strong> München zur Anwendung kommen. Darüber<br />
hinaus haben wir die Parkplätze für unsere Fahrzeuge<br />
nach Kundensegmenten unterteilt, sodass<br />
zum Beispiel häufige Mieter ihr gewünschtes Auto<br />
in direkter Nähe zum Counter finden. Sixt-Diamond-<br />
Kunden können ihr Fahrzeug sogar in einer eigenen<br />
Lounge entgegennehmen. Ich denke, diese Beispiele<br />
machen deutlich, wie hochwertig unsere Services<br />
am Standort sind und welchen Stellenwert der <strong>Flughafen</strong><br />
München für uns besitzt.<br />
Die Sixt-Autovermietung beschäftigte <strong>2009</strong> weltweit<br />
rund 3 000 Mitarbeiter, davon rund 2 000 im Inland.<br />
Wie viele sind es am Standort <strong>Flughafen</strong> München<br />
Sixt: Sixt ist am <strong>Flughafen</strong> München mit circa hundert<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern präsent. Sie<br />
setzen alles daran, die Wünsche unserer Kunden zu<br />
erfüllen und uns vor internationalem Publikum gut<br />
zu repräsentieren. Und sie machen, wie ich finde,<br />
einen tollen Job.<br />
Die schwierige wirtschaftliche Lage im Jahr <strong>2009</strong><br />
hat auch am <strong>Flughafen</strong> München zu einem Rückgang<br />
der Passagierzahlen geführt. Doch war bereits im<br />
letzten Quartal ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.<br />
Hat sich das Mietwagengeschäft – zumal der Rückgang<br />
insbesondere den Geschäftsreisesektor betraf –<br />
analog entwickelt<br />
Sixt: Nein, wir haben <strong>2009</strong> insgesamt eine stabile<br />
Nachfrage verzeichnet – und dies auf hohem Niveau.<br />
Natürlich hatten Unternehmen ihre Geschäftsreisebudgets<br />
eingeschränkt, doch wir konnten diese<br />
Entwicklung durch ein erfolgreiches Neukundengeschäft<br />
und nicht zuletzt durch attraktive Angebote<br />
ausgleichen. Zugute kam uns auch die Stärke der<br />
Marke Sixt, die 85 Prozent der Deutschen kennen<br />
und positiv besetzen.
Interview<br />
Ein Aushängeschild für unser Unternehmen<br />
15<br />
Flughäfen sind längst mehr als reine Verkehrsanlagen.<br />
Gerade auch der Münchner Airport hat auf<br />
dem Non-Aviation-Sektor eine beachtliche Entwicklung<br />
vorzuweisen. Wie bewerten Sie das Non-<br />
Aviation-Geschäft am <strong>Flughafen</strong> München<br />
Sixt: Ich interessiere mich zugegebenermaßen mehr<br />
für Autos und weniger für Shopping. Aber wenn<br />
ich den <strong>Flughafen</strong> besuche, fallen mir natürlich die<br />
vielen Menschen auf, die die Angebote der Shops,<br />
der Supermärkte und der Gastronomie nutzen.<br />
Insbesondere am Wochenende habe ich manchmal<br />
den Eindruck, weniger an einem <strong>Flughafen</strong>, sondern<br />
vielmehr in einem belebten Shoppingcenter zu<br />
sein. Dann kommen auch Menschen aus der Region,<br />
die gar nicht am Fliegen interessiert sind, sondern<br />
einfach ausgiebig bummeln und etwas essen wollen.<br />
Das ist natürlich auch gut für Sixt.<br />
Die Nachhaltigkeit ist ein zentrales und in der Unternehmensstrategie<br />
verankertes Thema der FMG.<br />
Auch Sixt engagiert sich im Bereich Corporate Social<br />
Responsibility. Welche umweltfreundlichen Fahrzeuge<br />
gibt es am <strong>Flughafen</strong> München<br />
Sixt: Wir bieten unseren Kunden – ganz im Sinne<br />
unseres Rufs als Innovationsführer in der Autovermietung<br />
– zu einem großen Teil Fahrzeuge mit<br />
besonders verbrauchsarmen Antrieben an. Darunter<br />
befinden sich die neuesten Entwicklungen der Hersteller<br />
wie BMW EfficientDynamics, Mercedes-Benz<br />
Blue Efficiency, VW Blue Motion, smart mhd und<br />
viele mehr. Unsere Flotte ist führend beim Verhältnis<br />
von Leistung und Verbrauch. Geschäftskunden<br />
genauso wie Privatkunden sparen mit diesen modernen<br />
Antriebsarten bares Geld an der Zapfsäule.<br />
Und ein sparsames Auto ist gleichzeitig ein umweltfreundliches<br />
Auto.<br />
Ihr Unternehmen ist – laut eigener Aussage –<br />
auf Expansionskurs. Das ist auch am <strong>Flughafen</strong><br />
München zu beobachten…<br />
Sixt: In der Tat. Wir haben im Sommer 2010 in den<br />
Standort investiert und die Fläche erweitert. Auch<br />
die Counter selbst haben wir nochmals optimiert,<br />
obwohl sie bereits auf dem neuesten Stand der Technik<br />
waren. Flatscreens, Quick-Check-in-Automaten<br />
und viele weitere moderne Technologien sind nun auf<br />
einer vergrößerten Fläche nutzbar. Damit halten wir<br />
mit dem Wachstum des <strong>Flughafen</strong>s München Schritt,<br />
der sich ja ebenfalls kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Mittelfristig wollen wir weiter investieren und zum<br />
Beispiel unsere Logistik am <strong>Flughafen</strong> ausbauen.<br />
Sixt ist am Münchner Airport aber nicht nur als Autovermieter<br />
vertreten, Sie nutzen den Airport auch für<br />
Promotion, also für die Präsentation von Produkten<br />
und Aktionen. Welche Eigenschaften der „Location<br />
Airport“ kommen Ihnen da entgegen<br />
Sixt: Zunächst: Werbung und Marketing sind für einen<br />
Dienstleister wie Sixt zentrale Erfolgsfaktoren.<br />
Ich glaube aber, dass unsere Aktionen am <strong>Flughafen</strong><br />
München schon eine Kunst für sich sind. Sie sind<br />
un übersehbar, spektakulär und manchmal auch provokativ.<br />
Nehmen Sie zum Beispiel das Knochenauto<br />
auf der Plaza: Wir haben ein Dinosaurier-Skelett in<br />
Form eines Fahrzeugs aufgebaut mit dem Slogan<br />
„Dank Sixt sind teure Mietwagen ausgestorben.“ Ein<br />
echter Hingucker war auch ein Wagen, der auf dem<br />
Weg zum Parkhaus scheinbar durch eine Wand gefahren<br />
ist. Darunter stand: „Autos mit Einparkhilfe gibt´s<br />
auch bei Sixt.“ Dafür haben wir eigens einen VW Polo<br />
halbiert. Berühmtheit erlangten auch unsere Riesenposter<br />
am Parkhaus P20. Sie sehen: Wir haben viel<br />
Freude, uns immer wieder neue Eyecatcher auszudenken,<br />
zusammen mit dem <strong>Flughafen</strong> zu entwickeln<br />
und vor der besonderen Architektur zu präsentieren.<br />
Das tun wir natürlich nicht ohne Grund: Der <strong>Flughafen</strong><br />
München ist ein wichtiger Knotenpunkt für unsere<br />
Hauptzielgruppe der Geschäftsreisenden. Tagtäglich<br />
kommen dort unzählige Entscheidungsträger aus aller<br />
Welt an und reisen wieder ab. Und bei diesen hinterlassen<br />
wir hoffentlich einen bleibenden Eindruck.
München<br />
Stockholm<br />
Wissen teilen. Lernende Netzwerke passen sich<br />
neuen Anforderungen an. Wie Synapsen im menschlichen<br />
Gehirn knüpfen Drehkreuze die intelligenteren<br />
Verbindungen. Nicht allein, um tonnenschwere<br />
Lasten und Millionen von Passagieren zu bewegen.<br />
Sondern auch, um Know-how zu transferieren und<br />
die weltweite Kommunikation zu fördern.
Das Jahr im Rückblick<br />
Highlights<br />
18<br />
Highlights<br />
Das Jahr im Rückblick<br />
16. März <strong>2009</strong><br />
Am Münchner <strong>Flughafen</strong> wird auf dem<br />
Gelände der Agip-Station an der Nordallee<br />
eine Bio- und Erdgastankstelle der Stadtwerke<br />
München in Betrieb genommen. An<br />
vier Zapfsäulen können Besitzer von Erdgasfahrzeugen<br />
das umweltfreundliche Gemisch<br />
aus Biomethan und Erdgas tanken. Die Tankstelle<br />
ist die einzige ihrer Art an einem<br />
großen deutschen Verkehrsflughafen und<br />
unterstreicht das Anliegen der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH (FMG), den Airport nachhaltig<br />
und umweltschonend zu betreiben.<br />
15. Januar <strong>2009</strong><br />
Der neue „Dachgang“ im Terminal 2 wird in<br />
Betrieb genommen. Mithilfe dieses rund<br />
1 000 Meter langen Glasgangs, der auf dem<br />
Dach des Abfertigungsgebäudes errichtet<br />
wurde, können die Passagierströme im<br />
Terminal 2 des Münchner <strong>Flughafen</strong>s systematisch<br />
voneinander getrennt werden.<br />
Grundlage für diese Baumaßnahme war<br />
eine Verordnung der Europäischen Union<br />
für die Flughäfen der Mitgliedsstaaten, die<br />
eine strikte Trennung von ankommenden –<br />
nicht nach EU-Standards kontrollierten – und<br />
abfliegenden Passagieren vorsieht. Die Gesamtkosten<br />
für den Umbau beliefen sich auf<br />
rund 60 Millionen Euro.<br />
29. März <strong>2009</strong><br />
Mit einem verringerten Flugangebot reagieren<br />
die Airlines in München auf die Wirtschaftskrise.<br />
Im Sommerflugplan werden vom<br />
Münchner <strong>Flughafen</strong> aus weltweit insgesamt<br />
229 Ziele in 70 Ländern angeflogen – darunter<br />
49 Langstreckenziele, 160 Destinationen im<br />
Kontinentalverkehr sowie 20 innerdeutsche<br />
Städte. Insgesamt haben die Fluggesellschaften<br />
rund 241 000 Starts und Landungen<br />
angemeldet – und damit um neun Prozent<br />
weniger als im Vorjahr. Die Deutsche Lufthansa<br />
führt insgesamt 20 wöchentliche Flüge von<br />
München nach New York-John F. Kennedy<br />
durch. Außerdem fliegt sie viermal wöchentlich<br />
nach Tel Aviv und verdichtet erneut ihr<br />
europäisches Streckennetz ab München. Als<br />
neues Ziel wird das in der westlichen Ukraine<br />
gelegene Lemberg (Lwiw) täglich bedient.<br />
April <strong>2009</strong><br />
In ihrem ersten Sponsoringbericht informiert<br />
die <strong>Flughafen</strong> München GmbH über ihr Engagement<br />
in der <strong>Flughafen</strong>region. Seit vielen<br />
Jahren setzt sich die <strong>Flughafen</strong>gesellschaft<br />
unter anderem für den sportlichen Nachwuchs<br />
aus der Nachbarschaft des Airports ein und<br />
fördert mittlerweile über 20 000 jugendliche<br />
Nachwuchssportler in rund 70 Vereinen. Weitere<br />
Schwerpunkte im Sponsoring der FMG<br />
sind die Unterstützung von Bildungseinrichtungen,<br />
sozialen Institu tionen und Initiativen<br />
sowie die Förderung des Kulturangebots in<br />
der <strong>Flughafen</strong>region.
Highlights<br />
Das Jahr im Rückblick<br />
19<br />
April <strong>2009</strong><br />
Die Allresto <strong>Flughafen</strong> München Hotel und<br />
Gaststätten GmbH, eine Tochtergesellschaft<br />
der <strong>Flughafen</strong> München GmbH, hat das europäische<br />
Umweltzertifikat EMAS erhalten.<br />
Allresto betreibt am Münchner Airport rund<br />
40 gastronomische Einrichtungen, darunter<br />
auch das einzige Bio-Bistro an einem deutschen<br />
Verkehrsflughafen. Nach der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH und dem Kempinski Hotel<br />
Airport München ist Allresto damit ein weiteres<br />
Unternehmen am Airport, das mit den<br />
beiden Umweltstandards ISO 14001 und<br />
EMAS zertifiziert wurde.<br />
22. April <strong>2009</strong><br />
Richtfest für das neue Hotel am Münchner<br />
<strong>Flughafen</strong>: Um die steigende Nachfrage nach<br />
Übernachtungsmöglichkeiten am <strong>Flughafen</strong><br />
bedienen zu können, wird ein 3-Sterne-Plus-<br />
Hotel mit über 250 Zimmern im mittleren<br />
Preissegment gebaut. Den Zuschlag für die<br />
Errichtung dieses zweiten Hotels auf dem<br />
<strong>Flughafen</strong>gelände, das im Frühjahr 2010 eröffnet<br />
wurde, hatte Novotel, eine Marke der<br />
weltweit vertretenen französischen Hotelgruppe<br />
Accor, erhalten.<br />
1. April <strong>2009</strong><br />
Der Münchner Airport nimmt in der Mitarbeiterkantine<br />
des Frachtterminals eine energiesparende<br />
Solar-Klimaanlage in Betrieb, die für<br />
eine konstante Raumtemperatur von 21 Grad<br />
sorgt. Wenn keine Kühlung nötig ist, wird das<br />
warme Wasser aus den Sonnenkollektoren<br />
zur Erwärmung von Brauchwasser und zur<br />
Heizung verwendet. Der Umwelt werden so<br />
über den Zeitraum eines Jahres rund 25 Tonnen<br />
CO 2 erspart, die bei einer konventionellen<br />
Klimatisierung anfallen würden. Dieses Pilotprojekt<br />
in Sachen Klimaschutz ist an einem<br />
europäischen Verkehrsflughafen bisher einzigartig.<br />
27. Mai <strong>2009</strong><br />
Der <strong>Flughafen</strong> München startet im Internet<br />
einen neuen Service für die Planung von<br />
An- oder Abreise: Der Passagier wählt im<br />
Internet-Portal seinen Flug aus dem Flugplan<br />
und findet neben den aktuellen Flugdaten<br />
auch zwei Links zu einem Routenplaner für<br />
die An- und Abreise mit dem Pkw sowie<br />
zur Fahrplanauskunft für die Fahrt mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. Check-in-Zeiten und<br />
Fußwege zwischen Terminalbereich und Parkhaus<br />
bzw. Haltestelle werden berücksichtigt,<br />
der beste Fußweg lässt sich in einer Karte<br />
anzeigen.
Das Jahr im Rückblick<br />
Highlights<br />
20<br />
Juni <strong>2009</strong><br />
Ein neues Umweltprojekt der FMG ermöglicht<br />
es, dass der Energieverbrauch der<br />
Vorfeldbeleuchtung um rund ein Viertel<br />
reduziert wird. Der Computer berechnet die<br />
genaue Zeit der Landung im Voraus und<br />
schaltet – wenn das Tageslicht nicht mehr<br />
ausreicht – mit einem optimalen zeitlichen<br />
Vorlauf die Beleuchtung an der vorgesehenen<br />
Abstellposition ein. Verlässt das Flugzeug<br />
die Position, wird das Licht mit einer<br />
zeitlichen Verzögerung wieder automatisch<br />
ausgeschaltet. Damit werden jährlich nahezu<br />
980 000 Kilowattstunden Strom bzw. rund<br />
570 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Der<br />
Vorfeldlotse kann bei Bedarf jederzeit in die<br />
Automatik eingreifen.<br />
12. Oktober <strong>2009</strong><br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH, Betreibergesellschaft<br />
des Münchner <strong>Flughafen</strong>s, feiert<br />
Jubiläum: Vor 60 Jahren gründeten der<br />
Freistaat Bayern und die bayerische Landeshauptstadt<br />
die „<strong>Flughafen</strong> München-Riem<br />
Gesellschaft mbH“. Zu diesem Zeitpunkt<br />
beschäftigte die FMG 134 Mitarbeiter. Heute<br />
sind auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände rund 30 000<br />
Mitarbeiter in 550 Unternehmen tätig – davon<br />
allein rund 7 400 im FMG-Konzern. Wurden<br />
im Gründungsjahr in Riem 28 970 Fluggäste<br />
gezählt, so waren es im vergangenen<br />
Jahr über 32,7 Millionen. Damit ist das Fluggastaufkommen<br />
in diesem Zeitraum um<br />
mehr als das Tausendfache gestiegen.<br />
Juni <strong>2009</strong><br />
Der <strong>Flughafen</strong> München hat beim World<br />
Airport Award <strong>2009</strong> wie schon im Vorjahr<br />
Platz fünf belegt und damit seine Position<br />
unter den besten Flughäfen der Welt behauptet.<br />
In der weltweiten Rangliste lagen<br />
lediglich die Flughäfen Seoul, Hongkong,<br />
Singapur und Zürich vor München. An der<br />
Erhebung durch das unabhängige Londoner<br />
Luftfahrtforschungsinstitut Skytrax hatten<br />
sich 8,6 Millionen Passagiere beteiligt. Bei<br />
den Kriterien „Bester internationaler Umsteigeflughafen“<br />
und Einreise-Service rangiert<br />
München im globalen Ranking unter den<br />
insgesamt über 190 beurteilten Flughäfen<br />
jeweils auf Platz 3.<br />
14. Oktober <strong>2009</strong><br />
Im Rahmen des „26. Internationalen<br />
Deutschen Projektmanagementforums“<br />
in Berlin wird die FMG für die exzellente<br />
Durchführung von Veränderungsprozessen<br />
im eigenen Unternehmen mit dem renommierten<br />
„Deutschen Project Excellence<br />
Award“ ausgezeichnet. Der Preis wird seit<br />
1997 von der Deutschen Gesellschaft für<br />
Projektmanagement (GPM), dem führenden<br />
Fachverband für Projektmanagement in<br />
Deutschland, verliehen. Beim Projekt „MAP“<br />
(Munich Airport Project Management) geht<br />
es um die unternehmensweite Verankerung<br />
eines einheitlichen Projektverständnisses.<br />
25. Oktober <strong>2009</strong><br />
Für den Winterflugplan melden die Luftverkehrsgesellschaften<br />
rund 154 000 Starts<br />
und Landungen am Münchner Airport an.<br />
Insgesamt 195 Auslandsziele sind ohne Umsteigen<br />
schnell und bequem zu erreichen –<br />
darunter 47 Fernreiseziele in Afrika, Amerika<br />
und Asien. In der Wintersaison bieten am<br />
<strong>Flughafen</strong> München 90 Airlines Flüge zu 220<br />
Destinationen in 65 Ländern an. Ein Highlight<br />
ist die neue Verbindung von Oman Air nach<br />
Maskat, der Hauptstadt Omans. Air Mauritius<br />
gibt mit der Verbindung in das Urlaubsparadies<br />
im Indischen Ozean ihr Comeback in<br />
München.
Highlights<br />
Das Jahr im Rückblick<br />
November <strong>2009</strong><br />
Das internationale, renommierte Londoner<br />
Reportage- und Reisemagazin „Monocle“<br />
kürt in seiner jüngsten Ausgabe den Münchner<br />
<strong>Flughafen</strong> zum besten in Europa. In der<br />
Magazinbeilage „The Monocle Travel Top Fifty<br />
<strong>2009</strong> / 10“ berichten die weltweit recherchierenden<br />
Autoren über ihre Erfahrungen mit<br />
Fluggesellschaften, Flughäfen, Hotels und<br />
anderen Dienstleistern rund ums Reisen.<br />
Die Ergebnisse fassen sie in 50 Kategorien<br />
zusammen. In der Kategorie „Best Airport in<br />
Europe“ ist der Münchner <strong>Flughafen</strong> Sieger.<br />
Gelobt werden besonders seine Drehkreuzqualitäten,<br />
die gute Beschilderung und seine<br />
Architektur.<br />
22. Dezember <strong>2009</strong><br />
Die FMG wird mit dem „TOP Gesundheitsmanagement<br />
Award <strong>2009</strong>“ ausgezeichnet. Eine<br />
Jury hatte bewertet, inwieweit sich Unternehmen<br />
für die Gesundheit, das Leistungspotenzial<br />
und die Motiva tion ihrer Mitarbeiter<br />
einsetzen. Die FMG wurde Sieger in der<br />
Kategorie „Gesundheitsmanagement“, war<br />
Spitzenreiter in der Kategorie „Erlebniswelt“<br />
und gehörte zu den Besten in der Kategorie<br />
„Sonderpreis für herausragendes Engagement<br />
im Gesundheitsmanagement“. Auch in<br />
der Gesamtwertung erzielte die FMG den<br />
ersten Platz und ist damit „Bayerns fittestes<br />
Unternehmen“. Ausgelobt wurde der Preis<br />
von dem Beratungsunternehmen TG Life-<br />
Concept GmbH mit Unterstützung des Bayerischen<br />
Sozialministeriums und der Techniker<br />
Krankenkasse.<br />
21<br />
4. Dezember <strong>2009</strong><br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH stellt ihren<br />
ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Unter dem<br />
Titel „Perspektiven“ dokumentiert die FMG<br />
auf insgesamt 110 Seiten, was sie unter einer<br />
nachhaltigen Unternehmenspolitik in den<br />
Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales<br />
versteht. Der Nachhaltigkeitsbericht basiert<br />
auf den verbindlichen Richtlinien der international<br />
renommierten „Global Reporting<br />
Initiative“ (GRI), die dazu beitragen sollen,<br />
die Unternehmensberichterstattung weltweit<br />
transparenter und vergleichbarer zu machen.<br />
Je nach Umfang und Intensität der Berichterstattung<br />
bewertet die GRI die ihr vorgelegten<br />
Nachhaltigkeitsberichte anhand eines<br />
Kriterienkataloges mit Einstufungen von A<br />
bis C. Der <strong>Flughafen</strong> München hat für seinen<br />
ersten Nachhaltigkeitsbericht die beste Bewertung,<br />
ein A, bekommen und ist damit<br />
zugleich der erste europäische Airport überhaupt,<br />
dessen Nachhaltigkeitsbericht mit<br />
dieser Bestnote beurteilt wurde.<br />
16. Dezember <strong>2009</strong><br />
Der Vorsitzende der <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH, Dr. Michael Kerkloh, und der Chef<br />
des Bangkoker Airports Suvarnabhumi, Serirat<br />
Prasutanond, besiegeln ein Schwesterabkommen<br />
zwischen den beiden Flughäfen.<br />
Die FMG wirkte bereits maßgeblich bei der<br />
erfolgreichen Inbetriebnahme des neuen<br />
Airports in Bangkok im Jahre 2006 mit. Das<br />
„Sister Airport Agreement“ sieht nicht nur<br />
eine verstärkte Zusammenarbeit auf technologischem,<br />
operativem und medialem Gebiet<br />
vor, sondern soll auch zum Ausbau der<br />
Flugverbindungen zwischen München und<br />
Bangkok beitragen.<br />
Dezember <strong>2009</strong><br />
Die Umzugsexperten der <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH haben einen neuen Großauftrag erhalten.<br />
Am künftigen Airport der Bundeshauptstadt,<br />
dem <strong>Flughafen</strong> Berlin Brandenburg,<br />
werden sie für die gesamte Logistik des Umzugs<br />
sowie für die Planung und Durchführung<br />
des Probebetriebs verantwortlich zeichnen.<br />
Beim Thema „Operational Readiness<br />
and Airport Transfer“ (ORAT) gelten die<br />
FMG-Fachleute mittlerweile weltweit als<br />
die Nummer 1.
München<br />
Tokio<br />
Märkte öffnen. Metropolen sind pulsierende Marktplätze.<br />
In der größten Metropolregion der Erde,<br />
dem Ballungsraum Tokio, leben über 35 Millionen<br />
Menschen. Schnellen Zugang zu rasant wachsenden<br />
Ballungsräumen zu bieten, ist unser Antrieb – und<br />
die Voraussetzung für den Erfolg unserer Kunden<br />
und Partner.
24<br />
Geschäftsbereiche<br />
Aviation<br />
Ground Handling<br />
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
Retail und Services<br />
Terminal 2
Geschäftsbereiche<br />
Aviation<br />
Aviation<br />
25<br />
Trotz des weltweiten Konjunktureinbruchs konnte der <strong>Flughafen</strong><br />
München seine Marktposition im Kreis der passagierstärksten<br />
Airports Europas behaupten und seine Drehkreuzfunktion erneut<br />
stärken. Der Interkontinentalverkehr bewährte sich dabei als stabile<br />
Komponente und legte in einigen Regionen – wie zum Beispiel<br />
dem Mittleren Osten – deutlich zu.<br />
Trotz Krise Hubfunktion weiter ausgebaut<br />
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise schlug sich<br />
<strong>2009</strong> auch in der Verkehrsbilanz des Münchner <strong>Flughafen</strong>s<br />
nieder. Knapp 32,7 Millionen Passagiere – und<br />
damit um 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr – nutzten<br />
Bayerns internationale Luftverkehrsdrehscheibe. Im<br />
Kreis der großen Flughäfen Europas konnte München<br />
seinen siebten Platz behaupten, weltweit zählt er<br />
weiterhin zu den 30 passagierstärksten Airports.<br />
Auch die Hubfunktion, also die Rolle des Münchner<br />
<strong>Flughafen</strong>s als ein zentraler europäischer Verteilerknoten<br />
für den Luftverkehr, ist durch die Krise nicht<br />
beeinträchtigt worden, vielmehr lag der Anteil der<br />
Umsteiger am Gesamtaufkommen sogar bei 37 Prozent<br />
und damit um einen Prozentpunkt höher als im<br />
Vorjahr. Die Drehkreuzfunktion des Münchner <strong>Flughafen</strong>s<br />
hat sich damit insgesamt stabilisierend auf<br />
die Verkehrsentwicklung ausgewirkt.<br />
Drehkreuzfunktion<br />
wirkt sich stabilisierend<br />
auf Verkehrsentwicklung<br />
aus<br />
Verkehrsergebnisse deutscher Verkehrsflughäfen<br />
1992– <strong>2009</strong><br />
Durchschnittliche jährliche Zuwachsrate<br />
10%<br />
MUC<br />
ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Verkehrsflughäfen) ohne MUC<br />
Umsteigerströme im Jahr <strong>2009</strong><br />
Inland<br />
< 1 %<br />
Inland<br />
17 %<br />
5%<br />
4,4%<br />
3,6%<br />
6,1%<br />
<strong>Flughafen</strong><br />
München<br />
0%<br />
0,8%<br />
18 %<br />
Flugzeugbewegungen<br />
(Gesamtverkehr)<br />
Passagiere<br />
(gewerblicher Verkehr)<br />
International<br />
65 %<br />
International
Aviation<br />
Geschäftsbereiche<br />
26<br />
Zuwächse auf den<br />
Strecken nach Afrika,<br />
Asien und besonders<br />
dem Mittleren Osten<br />
Aufwärtstrend schon Ende <strong>2009</strong> erkennbar<br />
Der Rückgang bei den Passagierzahlen ist in erster<br />
Linie auf die Nachfrageschwäche im Geschäftsreiseverkehr<br />
zurückzuführen. Diese Entwicklung im Businessverkehr<br />
hat ihre Ursache zweifelsohne in dem<br />
Konjunktureinbruch und den daraus resultierenden<br />
Sparmaßnahmen der Unternehmen in aller Welt.<br />
Demgegenüber ist die Nachfrage bei den Privatreisenden<br />
relativ stabil geblieben.<br />
Dieser Zusammenhang zwischen der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung und dem Luftverkehrsaufkommen<br />
wurde ebenso im Jahresverlauf sichtbar,<br />
denn analog zur Konjunktur zeigte auch die Verkehrsentwicklung<br />
nach Quartalen wieder einen Aufwärtstrend:<br />
Während im ersten Quartal noch ein Minus<br />
von 9,6 Prozent registriert wurde, war im letzten<br />
Quartal <strong>2009</strong> bereits wieder ein Passagierwachstum<br />
von 1,2 Prozent zu verbuchen.<br />
Passagierentwicklung nach Quartalen <strong>2009</strong><br />
0%<br />
- 5%<br />
- 10%<br />
- 9,6% *<br />
- 9,3%<br />
- 3,6%<br />
1,2%<br />
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal<br />
* Prozentuale Veränderung zum Vorjahr<br />
Quelle: <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
Einsatz größerer Flugzeuge<br />
Die Zahl der Starts und Landungen hat sich im Jahr<br />
<strong>2009</strong> um 8,2 Prozent auf insgesamt 396 805 reduziert.<br />
Dieser gegenüber dem Passagieraufkommen<br />
stärkere Rückgang der Bewegungen resultiert daraus,<br />
dass die Fluggesellschaften im Krisenjahr <strong>2009</strong><br />
ihre Kapazitäten an die rückläufige Nachfrage anpassten.<br />
Sie legten Flüge zusammen und setzten<br />
größere Maschinen ein, wodurch auch die durchschnittliche<br />
Sitzplatzkapazität pro Flug um fünf Plätze<br />
anstieg und sich das durchschnittliche maximale<br />
Abflug gewicht der eingesetzten Flugzeuge von 66,1<br />
auf 68,2 Tonnen erhöhte.<br />
Die durchschnittliche Auslastung lag <strong>2009</strong> bei<br />
71,5 Prozent (gegenüber 72,8 Prozent im Jahr 2008).<br />
Ein weiterer Grund für den im Vergleich zum Passagieraufkommen<br />
deutlicheren Rückgang der Flugbewegungen<br />
war zudem die Streichung vieler<br />
Fracht- und Postflüge.<br />
Interkontinentalverkehr weiter auf hohem Niveau<br />
Das Passagieraufkommen entwickelte sich in den<br />
verschiedenen Verkehrssegmenten unterschiedlich.<br />
Während im Inlands- und Europaverkehr Rückgänge<br />
von 6,5 bzw. 5,9 Prozent festzustellen waren, sank<br />
die Nachfrage im Interkontinentalverkehr lediglich<br />
um 0,6 Prozent, sodass mit rund 4,6 Millionen Fluggästen<br />
das hohe Niveau des Vorjahres bei Fernreisen<br />
weitgehend gehalten werden konnte.<br />
Auf den Strecken nach Afrika wurden – insbesondere<br />
aufgrund der täglichen Flüge nach Johannesburg<br />
durch South African Airways – sogar Zuwächse<br />
in Höhe von 17 Prozent registriert, um 6,2 Prozent<br />
legte das Passagieraufkommen auf den Verbindungen<br />
mit Asien zu. Um knapp 20 Prozent wuchs der<br />
Luftverkehr mit dem Mittleren Osten. Aus dieser<br />
Boom region nahm im Oktober auch Oman Air ihren<br />
Betrieb am Flug hafen auf, nachdem bereits Qatar<br />
Airways, Emirates, Etihad und Saudi Arabian Airlines<br />
in München vertreten sind.
Geschäftsbereiche<br />
Aviation<br />
27<br />
Die meisten Passagiere im Langstreckenverkehr<br />
waren <strong>2009</strong> auf den Verbindungen zwischen München<br />
und Dubai zu verzeichnen, gefolgt von Chicago,<br />
Washington und Bangkok.<br />
Spanien wieder die Nummer eins<br />
Unterschiedlich entwickelte sich <strong>2009</strong> der sogenannte<br />
Kontinentalverkehr. Während die Verbindungen<br />
in manche Länder Osteuropas, der expandierenden<br />
Region der vergangenen Jahre, reduziert oder teilweise<br />
eingestellt wurden (beispielsweise nach Litauen,<br />
in die Slowakei und nach Armenien), setzte sich der<br />
Passagierzuwachs auf den Strecken nach Bulgarien,<br />
Lettland und Kroatien weiter fort (zwischen zwei und<br />
acht Prozent). Eine enorme Steigerung um 17 Prozent<br />
erfuhr auch das Aufkommen mit Israel, nachdem Lufthansa<br />
Tel Aviv wieder nonstop ab München bediente.<br />
Wie schon in den Vorjahren, so waren auch <strong>2009</strong> Spanien<br />
(2,5 Millionen Passagiere), Italien (2,3 Millionen)<br />
und Großbritannien (1,7 Millionen) die aufkommensstärksten<br />
Länder im Kontinentalverkehr. Die meisten<br />
Passagiere wurden auf den Strecken nach London-<br />
Heathrow (rund 902 000), Paris-Charles de Gaulle<br />
(circa 828 000) und Madrid (rund 603 000) gezählt.<br />
Inlandsverkehr: München–Hamburg liegt vorne<br />
Da der Inlandsverkehr naturgemäß einen hohen<br />
Anteil an Geschäftsreisenden aufweist, hat er im<br />
Jahr <strong>2009</strong> – analog zum Rückgang der Businessreisenden<br />
– gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent<br />
abgenommen.<br />
Insgesamt 9,3 Millionen Fluggäste nutzten <strong>2009</strong> den<br />
<strong>Flughafen</strong> München für innerdeutsche Flüge. Die<br />
am stärksten nachgefragte Destination im Inlandsverkehr<br />
war mit rund 1,6 Millionen Passagieren wie<br />
schon 2008 Hamburg. Die Verbindung mit Berlin-<br />
Tegel nutzten über 1,5 Millionen, jene mit Düsseldorf<br />
knapp 1,5 Millionen Fluggäste.<br />
Regelmäßig zu 235 Zielen in 69 Ländern<br />
In München boten im Jahr <strong>2009</strong> insgesamt 173 Fluggesellschaften<br />
ihre Dienste im Linien- und Charterverkehr<br />
an, von ihnen flogen 94 regelmäßig 235 Ziele<br />
in 69 Ländern an. Zwanzig dieser Destinationen<br />
lagen im Inland, 148 in Europa und 67 in Asien,<br />
Amerika und Afrika.<br />
Wie schon in den vergangenen Jahren war der September<br />
mit über 3,1 Millionen Passagieren wieder<br />
der verkehrsstärkste Monat. Durchschnittlich wurden<br />
im gewerb lichen Verkehr pro Tag 89 537 Passagiere<br />
und 1 059 Flugbewegungen gezählt.<br />
Fracht: Aufwärtstrend im letzten Quartal<br />
Deutlich stärker als der Passagierverkehr wurde<br />
das Luftfrachtgeschäft im Jahr <strong>2009</strong> von der Krise<br />
getroffen. Insgesamt war ein Cargo-Umschlag – zu<br />
ihm zählen die geflogene Luftfracht und Luftpost –<br />
von 229 095 Tonnen zu verzeichnen, was einem<br />
Rückgang gegenüber 2008 um 11,8 Prozent entspricht.<br />
Pro Tag wurden im gewerblichen Verkehr<br />
durchschnittlich 592 Tonnen geflogene Luftfracht<br />
bzw. Luftpost befördert.<br />
Im Durchschnitt 89 537<br />
Passagiere und 1 059<br />
Flugbewegungen täglich
Aviation<br />
Geschäftsbereiche<br />
28<br />
Viertes Quartal <strong>2009</strong>:<br />
wieder deutliche<br />
Zuwächse bei der<br />
Luftfracht<br />
Das reine Frachtaufkommen ging um 10,7 Prozent<br />
zurück und lag bei 216 000 Tonnen. Dieser deutliche<br />
Einbruch im Frachtverkehr entspricht der Entwicklung<br />
im gesamten Transportgewerbe, wobei der Schienengüterverkehr<br />
der Deutschen Bahn <strong>2009</strong> sogar<br />
um rund 20 Prozent abnahm.<br />
Allerdings zeigen die Quartalsergebnisse im Luftfrachtgeschäft<br />
– wie auch im Passagierverkehr – einen klaren<br />
Aufwärtstrend: War in den ersten drei Monaten des<br />
Jahres <strong>2009</strong> noch ein Rückgang um rund 26 Prozent<br />
zu verzeichnen, so wurde das vierte Quartal bereits<br />
wieder mit einem kräftigen Zuwachs von 8,7 Prozent<br />
abgeschlossen.<br />
Hier, so die Einschätzung der <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH, ist eine deutliche Erholungstendenz festzustellen,<br />
die sich im Jahr 2010 fortsetzen wird und<br />
die auch deshalb als positiv bewertet wird, weil der<br />
Luftfrachtverkehr in der Regel einen zuverlässigen<br />
Frühindikator für die Gesamtentwicklung darstellt.<br />
Verkehrsergebnisse deutscher Verkehrsflughäfen<br />
1992– <strong>2009</strong><br />
Durchschnittliche jährliche Zuwachsrate<br />
MUC<br />
10%<br />
ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Verkehrsflughäfen) ohne MUC<br />
87 Prozent Beiladefracht<br />
Die deutlichsten Rückgänge wurden im Nur-Fracht-<br />
Aufkommen, also bei der auf reinen Frachtflugzeugen<br />
transportierten Fracht, registriert, da viele der<br />
reinen Fracht-Liniendienste, speziell im Fernstreckenverkehr,<br />
eingestellt wurden.<br />
Der Anteil der als Beiladefracht, also auf Passagierflügen<br />
transportierten Luftfracht an der gesamten<br />
Frachtmenge erhöhte sich von 80 Prozent im Jahr<br />
2008 auf rund 87 Prozent im Berichtsjahr.<br />
Luftpostaufkommen rückläufig<br />
Eine Besonderheit war im Luftpostverkehr zu verzeichnen.<br />
Aufgrund eines neuen Transportkonzeptes<br />
wurden die Postflüge im August <strong>2009</strong> eingestellt,<br />
doch wurde diese Entscheidung später korrigiert und<br />
der Luftpostbetrieb mit Nachtpostflügen nach Hannover<br />
wieder aufgenommen. Vor diesem Hintergrund<br />
sank das Luftpostaufkommen im Endeffekt um rund<br />
25 Prozent.<br />
Start-/Landeentgelte gestiegen<br />
Der Anstieg der <strong>Flughafen</strong>entgelte resultiert im Wesentlichen<br />
aus einer Strukturänderung in der zum<br />
1. Januar <strong>2009</strong> neu in Kraft getretenen Entgeltordnung.<br />
Hierbei wurde das Entgeltsystem insoweit<br />
umgestellt, als Entgelte für die zentrale Infrastruktur<br />
nicht mehr gesondert berechnet werden, sondern<br />
durch die vorgenannten Entgelte bereits abgegolten<br />
sind und damit die FMG die bisherigen Entgelte für<br />
das Terminal 2 vereinnahmt.<br />
5%<br />
0%<br />
3,6%<br />
6,4%<br />
Geflogener Cargo-Umschlag (gewerblicher Verkehr)<br />
Die Erlöse wurden durch diesen Effekt im Jahr <strong>2009</strong><br />
um 9,4 Prozent bzw. 32,1 Millionen Euro auf 374,0<br />
Millionen Euro gesteigert. Hierbei ist die rückläufige<br />
Verkehrsentwicklung mit 32,7 Millionen Passagieren<br />
(- 5,4 Prozent) und 379 300 Bewegungen im Linien-/<br />
Charterverkehr inkl. Überführungsflüge (- 7,8 Prozent)<br />
abgebildet. Die <strong>2009</strong> vorgenommene Preiserhöhung
Geschäftsbereiche<br />
Aviation<br />
29<br />
konnte den Verkehrsrückgang nicht vollständig kompensieren.<br />
Positiv machte sich bei den Erlösen die<br />
Einführung der passagierabhängigen PRM-Entgelte<br />
(persons with reduced mobility) im Juli 2008 bemerkbar<br />
(+ 3,3 Millionen Euro).<br />
Marketing: Präsenz in arabischen Märkten<br />
Im schwierigen Jahr <strong>2009</strong> setzte das Marketing<br />
verstärkt auf einen der wenigen verbliebenen Wachstumsmärkte<br />
– die arabischen Länder. Oman Air, eine<br />
Fluggesellschaft aus dieser Region, war dann auch<br />
der einzige Newcomer im Langstreckensegment. Ihre<br />
Markteinführung war eine anspruchsvolle Aufgabe, da<br />
die Marke Oman Air bis dahin in Deutschland und den<br />
angrenzenden Ländern weitgehend unbekannt war.<br />
Ziel des <strong>2009</strong> gestarteten Projektes „Gateway Arabia“<br />
ist die Schaffung eines bestmöglichen Angebots für<br />
arabische Passagiere am <strong>Flughafen</strong> München und<br />
die Positionierung des Münchner <strong>Flughafen</strong>s nicht<br />
nur als Zieldestination, sondern auch als Hub für arabische<br />
Umsteiger. Die bereits umgesetzten Projekte<br />
verbessern das Serviceangebot für die arabischen<br />
Gäste unter anderem in den Bereichen Gastronomie,<br />
Handel, Beschilderung und Airport Services.<br />
Zu den weiteren Maßnahmen zählten <strong>2009</strong> eine<br />
neue, speziell für den arabischen Raum konzipierte<br />
Werbekampagne, die die bayerische Marktführerschaft<br />
bei arabischen Besuchern in Deutschland weiter<br />
ausbauen soll, und die erstmalige Teilnahme der<br />
<strong>Flughafen</strong>gesellschaft an der Bahrain International<br />
Travel Expo, auf der sich mehr als 100 000 Besucher,<br />
zum Großteil aus dem benachbarten Saudi-Arabien,<br />
über den Münchner Airport und die Region informier-<br />
München: Zielflughafen<br />
und Hub für arabische<br />
Passagiere<br />
Ziele von Frachtdiensten <strong>2009</strong><br />
Frachtliniendienste<br />
Kurier-/Expressdienste<br />
Moskau<br />
London<br />
Lüttich<br />
Paris<br />
Leipzig / Halle<br />
Köln / Bonn<br />
Frankfurt Kattowitz<br />
Stuttgart<br />
München Budapest<br />
Ljubljana<br />
Seoul<br />
Bukarest<br />
Athen<br />
Tel Aviv<br />
Hongkong<br />
Bahrain<br />
Delhi
Aviation<br />
Geschäftsbereiche<br />
30<br />
Täglich nach Südafrika –<br />
Vermarktung der zusätzlichen<br />
Kapazitäten<br />
ten. Da auch im Jahr 2010 mit einer erhöhten Nachfrage<br />
aus dem arabischen Raum gerechnet wird,<br />
bleibt diese krisenresistente Region weiterhin im<br />
Fokus des Marketings.<br />
Marketing für expandierende Märkte<br />
Da South African Airways ihre Verbindungen nach<br />
Johannesburg im Jahr <strong>2009</strong> auf einen täglichen<br />
Dienst aufstockte, organisierte die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH zur Vermarktung der zusätzlichen Kapazitäten<br />
in Kooperation mit der südafrikanischen Fluggesellschaft<br />
im Sommer eine Roadshow in Kapstadt und<br />
Johannesburg. Dabei ging es insbesondere um die<br />
Präsentation der Stadt München als Ausgangspunkt<br />
für den südafrikanischen Skitourismus und des <strong>Flughafen</strong>s<br />
als bestes europäisches Drehkreuz.<br />
Auch Air Malta war eine der wenigen Airlines, die<br />
<strong>2009</strong> ihre Frequenzen aufstockte und dadurch ihr<br />
Wachstumspotenzial unter Beweis stellte – ein Grund<br />
für die <strong>Flughafen</strong> München GmbH, zusammen mit<br />
dem Tourismusamt München erstmals an der Reisemesse<br />
AMITEX in Malta teilzunehmen. Inzwischen<br />
hat sich der <strong>Flughafen</strong> München für Air Malta zum<br />
wichtigsten Umsteigeflughafen für die Passagiere<br />
aus Malta und Catania entwickelt und damit das frühere<br />
Gateway London-Heathrow abgelöst.<br />
Erweiterung des Einzugsgebietes<br />
Knapp hundert der wichtigsten Reiseveranstalter<br />
aus nahezu 20 Ländern in Zentral- und Osteuropa<br />
trafen sich <strong>2009</strong> zu einem unter anderem vom <strong>Flughafen</strong><br />
München veranstalteten Workshop mit dem<br />
Schwerpunkt, neue Produktideen und neue Reisepakete<br />
zu entwickeln und dadurch den Tourismus aus<br />
dieser Region nach Bayern anzukurbeln.<br />
Bereits zum fünfzehnten Mal organisierte die <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH – diesmal gemeinsam mit<br />
den Fluggesellschaften Egyptair, Spanair, Air Canada,<br />
Langstreckenziele <strong>2009</strong><br />
Salt Lake City<br />
San Francisco<br />
Los Angeles<br />
Calgary<br />
Vancouver<br />
Montreal<br />
Toronto<br />
Denver<br />
Boston<br />
Chicago<br />
New York<br />
Philadelphia<br />
Atlanta Washington<br />
Charlotte<br />
Orlando<br />
Cancún Varadero<br />
Puerto<br />
La Romana<br />
Punta Plata Cana<br />
Sal<br />
Boa Vista<br />
München<br />
Jekaterinburg<br />
Tjumen<br />
Aktyubinsk<br />
Sulaymaniyah<br />
Amman<br />
Riad Dubai<br />
Delhi<br />
Doha Maskat<br />
Jeddah Abu Dhabi Mumbai<br />
Mombasa<br />
Male<br />
Peking<br />
Bangkok<br />
Phuket<br />
Singapur<br />
Shenyang<br />
Dalian<br />
Seoul<br />
Busan<br />
Tokio<br />
Shanghai<br />
Hongkong<br />
São Paulo<br />
Windhuk<br />
Johannesburg<br />
Kapstadt<br />
Mauritius
Geschäftsbereiche<br />
Aviation<br />
31<br />
Thai Airways, Aer Lingus und Condor – eine Roadshow<br />
in Südtirol, Österreich und Baden-Württemberg. Die<br />
Veranstaltung, mit der mehr als 1 200 Multiplikatoren<br />
aus der Reiseindustrie erreicht wurden, zielte auf eine<br />
Marktausweitung im sogenannten Randeinzugsgebiet<br />
und präsentierte neue Destinationen und Fluggesellschaften<br />
des Münchner Airports.<br />
Beratungsgeschäft weiter ausgebaut<br />
Auch im Jahr <strong>2009</strong> baute die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH ihr internationales Beratungsgeschäft weltweit<br />
erfolgreich aus und so hatten die Erlöse aus ihrem Beratungsklassiker<br />
„Operational Readiness and Airport<br />
Transfer“ (ORAT), der auf der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />
des Münchner <strong>Flughafen</strong>s und des Terminals<br />
2 basiert, ein Umsatzplus von über 50 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr vorzuweisen.<br />
Allein im ORAT-Geschäft wurden <strong>2009</strong> zusätzliche<br />
Gesamtaufträge von annähernd zehn Millionen Euro<br />
erzielt. Darunter fielen Aufträge wie der Umzug für<br />
den neuen <strong>Flughafen</strong> Berlin Brandenburg und die<br />
Inbetriebnahme der neuen Flughäfen in Doha (Qatar)<br />
und Durban (Südafrika).<br />
Erfolgreich eröffnet wurden im Jahr <strong>2009</strong> ferner<br />
das Terminal 3 in Abu Dhabi, das Inland-Terminal in<br />
Delhi und das Abfertigungsgebäude D am <strong>Flughafen</strong><br />
Moskau-Sheremetyevo.<br />
Auch hinsichtlich des weiteren Ausbaus des Beratergeschäftes<br />
sind Erfolge vorzuweisen. So unterstützt<br />
die <strong>Flughafen</strong> München GmbH den Airport Bahrain<br />
bei Managementaufgaben und den <strong>Flughafen</strong> Düsseldorf<br />
bei der Einführung von „Airport Collaborative<br />
Decision Making“ (A-CDM). Airport CDM ist der<br />
ope rationelle Ansatz zur Abwicklung eines optimalen<br />
durchgehenden Prozesses von der Flugplanung<br />
über Landung und Umdrehvorgang am Boden bis<br />
zum Start.<br />
ORAT: FMG berät<br />
Flughäfen weltweit
Ground Handling<br />
Geschäftsbereiche<br />
32<br />
Ground Handling<br />
Tonnenschwere Frachtpaletten wollen genauso präzise gesteuert<br />
und transportiert werden wie kostbare Kunstwerke oder leichtes<br />
Urlaubsgepäck. An der Zufriedenheit der Kunden hat das Ground<br />
Handling maßgeblichen Anteil. Es garantiert ein Höchstmaß an<br />
Qualität, Professionalität und Flexibilität bei minimalen Umsteigeund<br />
kurzen Turn aroundzeiten.<br />
Ground Handling:<br />
hoher Qualitätsanspruch<br />
durch Zertifizierung<br />
<strong>2009</strong> erneut bestätigt<br />
Angebote eines „Full-Service-Providers”<br />
Der Geschäftsbereich Ground Handling bietet mit<br />
seinen Töchtern aerogate, Cargogate, mucground<br />
Services und EFM (Gesellschaft für Enteisen und<br />
Flugzeugschleppen) als sogenannter „Full-Service-<br />
Provider“ den Luftverkehrsgesellschaften das gesamte<br />
Spektrum land- und luftseitiger Bodenabfertigungsleistungen<br />
am <strong>Flughafen</strong> München aus einer<br />
Hand an. Dazu zählen die vorfeldseitige Flugzeugabfertigung,<br />
die Gepäck- und Frachtabfertigung, die<br />
Passagier- und Crewbeförderung sowie die landseitige<br />
Abfertigung und das Cargohandling.<br />
Abfertigung nach zertifizierten Qualitätsstandards<br />
Die zuverlässige und qualitativ hochwertige Erbringung<br />
und Vernetzung komplexer Abfertigungsprozesse<br />
sind die Stärken des Ground Handlings. Hierzu<br />
gehört die vorfeldseitige Sicherstellung der Hub-<br />
Funktion des Terminals 2 für die Deutsche Lufthansa<br />
und ihre Star-Alliance-Partner, wie zum Beispiel United<br />
Airlines, US Airways, Air Canada, Air China, Qatar<br />
Airways, LOT, Austrian Airlines und Turkish Airlines.<br />
Im Terminal 1 zählten im Jahr <strong>2009</strong> neben Air Berlin<br />
und den touristischen Verkehren von Condor und<br />
TUIfly die renommierten Fluggesellschaften Emirates,<br />
Etihad, Saudi Arabian Airlines, Korean Air und Delta<br />
Airlines zu den langjährigen Kunden. Zusätzlich<br />
konnte Oman Air als neuer Langstreckenkunde im<br />
Terminal 1 gewonnen werden. Im Frachtbereich vertrauen<br />
unter anderem DHL, FedEx und UPS auf die<br />
Abfertigungsqualität im Ground Handling.<br />
Es garantiert minimale Umsteige- und kurze Turnaroundzeiten<br />
sowie ein Höchstmaß an Flexibilität,<br />
Professionalität und Sicherheit bei der Flugzeugabfertigung<br />
und schafft damit die Basis für die vertrauensvolle<br />
und dauerhafte Erfolgspartnerschaft mit seinen<br />
Airline-Kunden.<br />
Seinem Anspruch als Qualitäts- und Innovationsführer<br />
wird das Ground Handling am <strong>Flughafen</strong> München,<br />
das seit 1995 – als erster Abfertiger an einem deutschen<br />
Airport – nach DIN EN ISO 2001 und seit 2003<br />
auch nach IATA zertifiziert ist, durch kontinuierliche<br />
Prozessoptimierungen, ein ausgereiftes Total-Quality-<br />
Management-System sowie bedarfsorientierte Neuentwicklungen<br />
von Dienstleistungsprodukten gerecht.<br />
Im Vordergrund stehen hierbei selbstverständlich die<br />
individuellen Anforderungen und Wünsche der Airline-<br />
Kunden. Der hohe Qualitätsanspruch wurde im Jahr<br />
<strong>2009</strong> durch die erneute Zertifizierung gemäß der revisionierten<br />
Norm DIN EN ISO 9001:2008 bestätigt.<br />
Umfangreiche Schulungen<br />
Durch das hohe Qualifizierungsniveau der Mitarbeiter<br />
wird eine reibungslose Umsetzung von Prozessoptimierungen<br />
gewährleistet. Im Jahr <strong>2009</strong> wurden im<br />
Geschäftsbereich Ground Handling mit seinen Töchtern<br />
1 111 Seminare – um 54 Prozent mehr als im Vorjahr –
Geschäftsbereiche<br />
Ground Handling<br />
33<br />
mit 5 532 Teilnehmern (mehr als doppelt so viele wie<br />
2008) bei 7 757 Teilnehmertagen durchgeführt. Mit<br />
einer durchschnittlichen Bewertung von 1,3 wurde<br />
den Fortbildungsmaßnahmen durchweg eine sehr<br />
hohe Qualität bescheinigt.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung waren neben der<br />
regulären Weiterbildung besonders Schulungen im<br />
Bereich der Prozessoptimierung und die Ausbildung<br />
an den Abfertigungsgeräten.<br />
Qualitätskontrolle und stabiler Marktanteil<br />
Die vom Ground Handling erbrachten Dienstleistungen<br />
werden hinsichtlich Güte, Schnelligkeit und<br />
Kundenzufriedenheit mithilfe eines umfassenden<br />
Qualitätskontrollsystems gemessen. Dadurch können<br />
die Prozesse an die Bedürfnisse der Kunden angepasst<br />
und Verbesserungsmaßnahmen gezielt und<br />
schnell eingeleitet werden. Die Kunden wissen dies<br />
zu schätzen. So belegte der Münchner <strong>Flughafen</strong> bei<br />
den „World Airport Awards“ wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren erneut einen Platz unter den internationalen<br />
„Top Five“. Dieses Ergebnis wäre ohne die<br />
reibungslose Flugzeug- und Gepäckabfertigung nicht<br />
möglich gewesen.<br />
Trotz eines harten Wettbewerbs am <strong>Flughafen</strong><br />
München konnte auch im Jahr <strong>2009</strong> weiterhin ein<br />
Marktanteil von 85,4 Prozent behauptet werden.<br />
So wurden <strong>2009</strong> vom Ground Handling und seiner<br />
Tochter mucground Services mit rund 2 400 Mitarbeitern<br />
über 162 000 Flugzeugabfertigungen erbracht.<br />
Kunden zufrieden mit<br />
reibungsloser Flugzeugund<br />
Gepäckabfertigung
Ground Handling<br />
Geschäftsbereiche<br />
34<br />
Wettbewerbsfähige<br />
Bedingungen und konkurrenzfähige<br />
Kostenstrukturen<br />
schaffen<br />
Damit musste im Vergleich zum Vorjahr ein – durch<br />
die Wirtschaftskrise verursachter – Rückgang des<br />
Abfertigungs volumens um rund neun Prozent hingenommen<br />
werden. Zu den Kunden zählten im Jahr<br />
<strong>2009</strong> mehr als 140 Luftverkehrsgesellschaften.<br />
Die weltweite Finanzkrise, der harte Preiskampf im<br />
Luftverkehr und der durch den Boom der Low-Cost-<br />
Airlines und ihrer Billigangebote hervorgerufene<br />
massive Verfall der Flugticketpreise führten – wie<br />
auch schon im Vorjahr – zu einem Preisdruck der Airline-Kunden<br />
auf die Bodenverkehrsdienstleistungen<br />
und verschärften damit in den vergangenen Jahren<br />
zunehmend die Wettbewerbssituation. Die FMG<br />
reagierte darauf mit tief greifenden Prozessoptimierungen<br />
sowie Produktivitäts- und Flexibilitätsverbesserungen.<br />
Die Geschäftsführung bemüht sich weiterhin mit<br />
Nachdruck, diesen Geschäftsbereich innerhalb<br />
des Konzerns zu sichern. Um allerdings dauerhaft<br />
und nachhaltig die Arbeitsplätze zu erhalten, ist es<br />
zwingend erforderlich, den Bodenverkehrsdienst in<br />
eine wirtschaftlich operierende, wettbewerbsfähige<br />
Geschäftseinheit mit branchenüblichen Tarifen umzuwandeln.<br />
Sollte es nicht gelingen, die Bodenabfertigung<br />
wettbewerbsfähig aufzustellen, droht dem<br />
Bereich der Geschäftsausstieg.<br />
mucground: Abfertigung und Service<br />
Der Geschäftsbereich Ground Handling wird bei der<br />
vorfeldseitigen Abfertigung durch seine hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft mucground Services <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH unterstützt, die mit ihren 550<br />
Mitarbeitern den Bodenabfertigungsbetrieb umfassend<br />
und effizient ergänzt. Sie ist schwerpunktmäßig in<br />
den Bereichen Rampe und Gepäckservice tätig und<br />
stellt aufgrund ihrer wettbewerbsfähigen Kosten- und<br />
Flexibilitätsstrukturen eine ideale Ergänzung dar.<br />
Sanierung des Geschäftsbereichs geht weiter<br />
Die im Jahr 2005 begonnene Sanierung des Ground<br />
Handlings mit dem Ziel, Leistungen zu marktfähigen<br />
Preisen anbieten zu können und somit die Wettbewerbsfähigkeit<br />
langfristig zu sichern, wurde auch im<br />
Jahr <strong>2009</strong> konsequent fortgesetzt. Durch interne Optimierungen<br />
konnte eine Verbesserung des Ergebnisses<br />
erzielt werden. Allerdings hängt ein nachhaltiger<br />
Erfolg der Sanierung maßgeblich davon ab, inwieweit<br />
langfristig wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />
geschaffen und nachhaltig konkurrenzfähige Kostenstrukturen<br />
etabliert werden können.<br />
aerogate: Passagierabfertigung expandiert weiter<br />
Neben der Passagierabfertigung bietet die aerogate,<br />
eine hundertprozentige Tochter der FMG, am <strong>Flughafen</strong><br />
München auch Leistungen wie das Last-Minute-<br />
Reisebüro, eine IATA-Ticketing-Agentur, den Betrieb<br />
von Lounges, den Gepäckzustelldienst, den Arrival<br />
Service und die Ramp Supervision an.<br />
Trotz des schwierigen Marktumfeldes mit drei aggressiv<br />
am Markt agierenden Konkurrenten und der<br />
Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise be-
Geschäftsbereiche<br />
Ground Handling<br />
35<br />
trugen die Marktanteile von aerogate im Terminal 1<br />
über 60 Prozent. Somit haben etwa 400 Mitarbeiter<br />
von aerogate im Jahr <strong>2009</strong> über 30 000 Flüge und<br />
etwa zwei Millionen Passagiere abgefertigt.<br />
Zum Kundenportfolio der aerogate gehören sowohl<br />
touristische Airlines wie Air Berlin, TUIfly und LTU<br />
als auch anspruchsvolle Langstreckenkunden wie<br />
Emirates, Etihad, Saudi Arabian Airlines, Korean Air<br />
oder Delta Airlines im Terminal 1. Im Terminal 2 ist die<br />
aerogate in erster Linie in den Bereichen Ticketing<br />
und Supervision für Kunden wie Thai Airways, United<br />
Airlines, Qatar und Swiss tätig.<br />
Cargogate: große Frachteinbrüche<br />
Mit insgesamt rund 250 Mitarbeitern ist die Cargogate,<br />
eine hundertprozentige Tochter der FMG, für den<br />
Umschlag und die Lagerung der Luftfracht sowie die<br />
Dokumentation und die Abwicklung von Zollformalitäten<br />
am <strong>Flughafen</strong> München zuständig.<br />
Als Folge der – aufgrund der weltweiten Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise – drastischen Frachteinbrüche mussten<br />
in den Lagern von Cargogate Rückgänge von teilweise<br />
über 40 Prozent verbucht werden. Von diesen<br />
dramatischen Frachteinbrüchen waren insbesondere<br />
die reinen Frachterverbindungen, aber auch die Beiladefracht<br />
sowie die Tonnagen der Expressdienste<br />
betroffen.<br />
Insgesamt ist festzuhalten, dass Cargogate auch in<br />
die ser schweren Krise ihre starke Marktposition am<br />
<strong>Flughafen</strong> München behaupten konnte. Mit über<br />
70 000 Tonnen Fracht hat Cargogate etwa 40 Prozent<br />
der geflogenen Fracht am <strong>Flughafen</strong> München<br />
abgefertigt. Darüber hinaus sind bei Cargogate über<br />
70 Prozent der Luftfrachtkunden unter Vertrag.<br />
EFM: leistungsstark und effizient<br />
Die EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen<br />
am <strong>Flughafen</strong> München mbH, ein Tochterunternehmen<br />
des Geschäftsbereichs Ground Handling<br />
(49 Prozent) und der zum Lufthansa-Konzern<br />
gehörenden „GGG Service for Airlines GmbH“, ist mit<br />
rund 120 Mitarbeitern für das Rangieren, Enteisen<br />
und die Klimatisierung von Flugzeugen zuständig.<br />
Die Leistungen der EFM, die auch Beratungen und<br />
Schulungen auf diesem Sektor anbietet, werden, wie<br />
die Kunden immer wieder bestätigen, in höchster<br />
Qualität und Kosteneffizienz erbracht. Mit ihren wirksamen<br />
Umweltkonzepten steht die EFM darüber<br />
hinaus für nachhaltiges Wirtschaften. Ihr Qualitätsmanagement<br />
ist nach ISO 9001 und ihr Umweltmanagement<br />
nach ISO 14001 zertifiziert.<br />
Im Geschäftsjahr 2008/<strong>2009</strong> führte die EFM rund<br />
129 000 Rangiervorgänge und über 10 700 Enteisungen<br />
durch.<br />
Ground Handling und<br />
Tochtergesellschaften:<br />
zuverlässig, kompetent<br />
und effizient
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
Geschäftsbereiche<br />
36<br />
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
Die perfekte Umgebung zum Shoppen, Genießen und Erleben<br />
sorgt für stabile Umsätze und eine hohe Besucherfrequenz. Neben<br />
den Shops mit ihrem attraktiven Branchenmix und der vielfältigen<br />
Gastronomie ist vor allem das Forum des München Airport Center<br />
mit seinen Events aller Art Anziehungs- und Treffpunkt für Passagiere<br />
und Besucher gleichermaßen.<br />
Den Standort <strong>Flughafen</strong><br />
München noch attraktiver<br />
gestalten<br />
Der <strong>Flughafen</strong> – ein Treffpunkt<br />
Der <strong>Flughafen</strong> München ist ein Ort, der nicht nur<br />
Gedanken an die große, weite Welt Realität werden<br />
lässt und Begegnungen über Grenzen hinweg<br />
ermöglicht, er ist vielmehr auch ein pulsierender<br />
Treffpunkt für Besucher und Mitarbeiter sowie ein<br />
gefragter Standort für Gastronomen, Shop-Betreiber,<br />
Hoteliers und Vertreter der Werbebranche. Angesichts<br />
der Tatsache, dass sich die Ansprüche und<br />
Anforderungen der einzelnen Kunden und Partner<br />
ständig ändern bzw. steigen, sind vonseiten der<br />
<strong>Flughafen</strong> München GmbH als Betreibergesellschaft<br />
Kreativität, Engagement und Verantwortungsbewusstsein<br />
gefragt.<br />
So war auch das Jahr <strong>2009</strong> mit seinen großen<br />
wirtschaftlichen Herausforderungen von neuen Projekten,<br />
zielgruppenorientierten Vermietungen, der<br />
Optimierung des Retailgeschäftes und der erfolgreichen<br />
Organisation von zahlreichen Veranstaltungen<br />
geprägt – von Maßnahmen also, mit denen der<br />
Standort <strong>Flughafen</strong> München auch in Zukunft noch<br />
attraktiver gestaltet werden soll.<br />
Neues Hotel als wichtige Angebotsergänzung<br />
Um die steigende Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten<br />
am <strong>Flughafen</strong> bedienen zu können,<br />
wurde ein neues 3-Sterne-Plus-Hotel mit über 250<br />
Zimmern im mittleren Preissegment gebaut, das<br />
eine wichtige Ergänzung des umfangreichen Infrastruktur-<br />
und Dienstleistungsangebotes am Airport<br />
darstellt.<br />
Den Zuschlag für die Errichtung dieses zweiten<br />
Hotels auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände, das im Frühjahr<br />
2010 eröffnet wurde, erhielt Novotel, eine Marke der<br />
weltweit vertretenen französischen Hotelgruppe<br />
Accor. Gäste des Hotels, zu dem unter anderem<br />
auch Tagungs räume mit modernster Technik und ein<br />
Wellness-Bereich gehören, erreichen mittels eines<br />
Shuttles innerhalb weniger Minuten die beiden Terminals<br />
bzw. das München Airport Center. Zudem<br />
verfügt das neue Hotel über eine S-Bahn-Anbindung<br />
und einen großen Parkplatz.<br />
Da ein steigender Übernachtungsbedarf nicht nur bei<br />
Geschäftsreisenden, sondern gerade auch bei Privatreisenden<br />
– insbesondere bei Familien – zu verzeichnen<br />
ist, stellt das neue Hotel keine Konkurrenz zum<br />
bestehenden 5-Sterne-Hotel Kempinski dar. Vielmehr<br />
ist es mit seinen günstigeren Preisen als eine Ergänzung<br />
des Hotelangebots am <strong>Flughafen</strong> zu sehen.
Geschäftsbereiche<br />
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
37<br />
Kempinski-Erweiterung geplant<br />
Geplant ist darüber hinaus auch eine Erweiterung<br />
des bereits bestehenden Kempinski Hotel Airport<br />
München, das derzeit über 343 Einzel- bzw. Doppelzimmer<br />
und 46 Suiten verfügt. Durch die geplante<br />
Erweiterung des Ostflügels, die als reines Bettenhaus<br />
konzipiert ist, entstehen weitere 160 Zimmer.<br />
Mit dem Bau des neuen Traktes könnte im Laufe des<br />
Jahres 2011 begonnen werden, die Inbetriebnahme<br />
wäre dann für 2012/2013 vorgesehen. Die Planung<br />
obliegt dem Architekturbüro Murphy/Jahn aus Chicago,<br />
das bereits für die Architektur des bestehenden<br />
Kempinski Hotels sowie des München Airport Centers<br />
verantwortlich war.<br />
Shoppen – Genießen – Erleben<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> entwickelte sich das Retailgeschäft am<br />
<strong>Flughafen</strong> München trotz der Wirtschaftskrise durchweg<br />
gut und auch die vorhandenen hohen Standards<br />
Novotel mit über<br />
250 Betten eröffnet –<br />
Hotel Kempinski<br />
wird erweitert
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
Geschäftsbereiche<br />
38<br />
Attraktives und umfangreiches<br />
Retailangebot<br />
auf über 35 000 Quadratmetern<br />
konnten erhalten und sogar weiter ausgebaut werden.<br />
Auf einer Verkaufs- und Gastronomiefläche von insgesamt<br />
mehr als 35 000 Quadratmetern steht den<br />
Passagieren und Besuchern ein umfangreiches und<br />
attraktives Retailangebot zur Verfügung.<br />
Der Ausbau des Wellness-Sektors, zu dem unter<br />
anderem bereits das Cosmetic Institute und die Napcabs<br />
genannten Schlaf- und Ruhekabinen gehören,<br />
konnte durch die Eröffnung von zwei Filialen des<br />
französischen Betreibers Be Relax mit Services wie<br />
Massagen, Maniküre und Pediküre vorangetrieben<br />
werden. Ein weiteres Highlight war die Umsetzung<br />
des Konzeptes Pure Brands: Direkt hinter der Sicherheitskontrolle<br />
im Terminal 2 spricht das Beautyparadies<br />
mit den Marken M.A.C. Cosmetics, Bobbi<br />
Brown, Kiehl’s und Jo Malone vor allem die weiblichen<br />
Passagiere an.<br />
Neu eröffnet wurden darüber hinaus Läden mit dem<br />
sportlich-eleganten Sortiment von Polo Ralph Lauren<br />
und der Kollektion des Taschenherstellers Picard<br />
sowie der Shop des Deutschen Museums in München<br />
mit speziellen Spielsachen, Geschenkartikeln,<br />
Büchern, Modellen und vielem mehr. Der Lufthansa<br />
WorldShop zog in einen speziell für ihn errichteten,<br />
größeren Laden um und bietet in der neuen Räumlichkeit<br />
unter dem Motto „Travel, Trends & Taste“ ausgewählte<br />
und hochwertige Markenprodukte rund um<br />
die Themen Reisen, Lifestyle und Sport an.<br />
Im gastronomischen Bereich war das größte Highlight<br />
des Jahres <strong>2009</strong> die Eröffnung des – zu diesem<br />
Zeitpunkt – modernsten McDonald’s-Restaurants der<br />
Welt. Gäste können nicht nur die berühmten Burger<br />
und Snacks genießen, sondern sich bei McCafé auch<br />
eine der vielen Kaffeespezialitäten zubereiten lassen,<br />
im Lokal auf den Monitoren den Status ihres Fluges<br />
prüfen oder sich an einem Lufthansa-Check-in-Automaten<br />
ihre Bordkarte ausdrucken lassen. Natürlich<br />
gibt es auch weiterhin den beliebten Drive-in, der<br />
ebenfalls einen neuen Look erhielt.<br />
MAC-Forum als Schauplatz von Events<br />
Auch im Jahr <strong>2009</strong> bildeten die verschiedenen Veranstaltungen<br />
im Forum des München Airport Centers<br />
wieder den Schwerpunkt der Marketingaktivitäten<br />
der Werbegemeinschaft. Höhepunkte waren die<br />
Retailfläche <strong>2009</strong><br />
Retailfläche gesamt: 35 324 m 2<br />
Einzelhandel (EZH)/Service: Gesamtfläche 20 135 m 2 Gastronomie: Gesamtfläche 15 189 m 2<br />
EZH/Service<br />
luftseitig<br />
10 711 m 2<br />
Gastronomie<br />
luftseitig<br />
4 701 m 2<br />
EZH/Service<br />
landseitig<br />
9 424 m 2<br />
Gastronomie<br />
landseitig<br />
10 488 m 2
Geschäftsbereiche<br />
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
39<br />
„Airport Beach Wochen“ und der mittlerweile schon<br />
elfte Wintermarkt mit seinem abwechslungsreichen<br />
Familienprogramm und einer großen Kunsteis- und<br />
Eisstockschießbahn.<br />
Neu ist die Aktion „<strong>Flughafen</strong>tag“, die auf große Resonanz<br />
stieß: An jedem ersten Samstag im Monat<br />
fand und findet ein <strong>Flughafen</strong>tag statt, der – passend<br />
zum jeweiligen Monat – unter einem bestimmten<br />
Motto steht, wie etwa „Fasching“, „Ostern“ oder<br />
„Oktoberfest“. Die Besucher erwartet ein Programm<br />
mit spannenden Events und besonderen Aktionen in<br />
den <strong>Flughafen</strong>geschäften und für die Kleinen gibt es<br />
eine spezielle Kinderunterhaltung.<br />
Weitere Veranstaltungen waren unter anderem der<br />
„Löwen“-Fantag für die Anhänger des Fußballvereins<br />
TSV 1860 München sowie die Jubiläumsfeier anlässlich<br />
des zehnjährigen Bestehens des Edeka-Marktes<br />
am <strong>Flughafen</strong> München. Ein Highlight stellte die<br />
Präsenz der Marke Porsche im MAC-Forum dar: Der<br />
Zuffenhausener Sportwagenhersteller präsentierte<br />
seinen neuen „Panamera“ der Weltpresse – und damit<br />
auch allen Gästen des <strong>Flughafen</strong>s München.<br />
Eine Terminalfassade als Werbeträger<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> etablierte sich am <strong>Flughafen</strong> München<br />
ein neuer, revolutionärer Werbeträger, der mit seinen<br />
Dimensionen nicht nur die Fachwelt, sondern auch<br />
Passagiere und Besucher begeisterte: Die Westfassade<br />
des Terminals 2 ist nicht nur Deutschlands<br />
größte zusammenhängende Werbefläche, sie war<br />
<strong>2009</strong> auch ein begehrtes Werbeobjekt für so namhafte<br />
Kunden wie Porsche, Mercedes, Audi und den<br />
Medienkonzern Sky Deutschland AG.<br />
Der <strong>Flughafen</strong>: beliebter<br />
Ort für Promotion,<br />
Aktionen und Werbung
Retail und Services<br />
Geschäftsbereiche<br />
40<br />
Retail und Services<br />
Der Service macht den Unterschied – beim Parken und Einkaufen<br />
genauso wie beim Schlemmen oder Übernachten. Um die vielfältigen<br />
Ansprüche und Wünsche unserer Kunden zu erfüllen, setzen<br />
unsere Tochtergesellschaften auf ein breit gefächertes Spektrum<br />
qualitativ überzeugender Angebote und das überdurchschnittliche<br />
Engagement aller Mitarbeiter. Mit beeindruckendem Erfolg.<br />
Über 34 000 Stellplätze<br />
und ein attraktives<br />
Serviceportfolio<br />
Parken und Services: Parkservice nonstop<br />
Das Geschäftsfeld Parken und Services betreibt<br />
am <strong>Flughafen</strong> München über 34 000 Stellplätze,<br />
die auf 14 Parkhäuser und zahlreiche Parkflächen<br />
verteilt sind. Neben den Fluggästen zählen auch<br />
Mieter und <strong>Flughafen</strong>beschäftige zu seinen Kunden.<br />
Zum Serviceportfolio gehört insbesondere das<br />
„Komfort- und Sicherheitsparken“, das im Parkhaus<br />
P20 angeboten wird und spezielle Serviceleistungen<br />
rund um das Auto – wie etwa Fahrzeugwäsche, Innenreinigung<br />
und Transfer zur Werkstatt – umfasst.<br />
Gefragt ist auch das sogenannte „Valet Parken“, bei<br />
dem das Fahrzeug von einem <strong>Flughafen</strong>mitarbeiter<br />
in dem vom Passagier gewünschten Parkbereich<br />
abgestellt und bei seiner Rückkehr wieder „vorgefahren“<br />
wird. Im Rahmen des „XXL-Parkens“ stehen in<br />
den Parkhäusern P20 und P1 extrabreite Stellplätze<br />
zur Verfügung, die ein bequemes Ein- und Aussteigen<br />
ermöglichen. Und schließlich gibt es noch das<br />
Special „Park, Sleep & Fly“ mit dem Slogan „Entspannt<br />
in den Urlaub“: Hierbei gewährt das Hotel<br />
Kempinski Airport München seinen Kunden neben<br />
einer preiswerten Übernachtung auch ein kostenloses<br />
Parken bis zu acht Tagen.<br />
Zu den weiteren Angeboten rund um das Parken<br />
am <strong>Flughafen</strong> München zählt die Möglichkeit der<br />
verbindlichen Online-Reservierung mit der Kreditkarte<br />
bis zu sechs Monate im Voraus, zudem können<br />
sich Fluggäste bei der Buchung auf der <strong>Flughafen</strong>-<br />
Website attraktive Parktarife mit bis zu 48 Prozent<br />
Ermäßigung sichern.<br />
Rekord: 6,5 Millionen geparkte Fahrzeuge<br />
Insgesamt wurden im Jahr <strong>2009</strong> rund 6,5 Millionen<br />
Fahrzeuge geparkt, was einer Steigerung von 1,2 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr entspricht. Durch die<br />
generell kürzere Parkdauer ist der externe Umsatz<br />
des Geschäftsfeldes jedoch um sechs Prozent auf<br />
rund 62 Millionen Euro im Jahr <strong>2009</strong> gesunken.<br />
Allresto: ein attraktiver und innovativer Gastgeber<br />
Das im Jahr 1978 gegründete Unternehmen Allresto<br />
<strong>Flughafen</strong> München Hotel und Gaststätten GmbH<br />
betreibt rund 80 Prozent der am <strong>Flughafen</strong> vorhandenen<br />
gastronomischen Einrichtungen und gliedert sich<br />
in die drei Geschäftsbereiche Restaurants, Casinos<br />
und Hotel. Der Bereich Restaurants stellt das Kerngeschäft<br />
der Allresto dar und wird in Eigenregie bewirtschaftet.<br />
Zu ihm gehören die Restaurants Airbräu,<br />
Käfer Bistro und Restaurants, Il Mondo, Leysieffer,<br />
Piazza Monaco, Bamee, Bistro Organic, McDonald’s,<br />
diverse Bars in den beiden Terminals sowie das<br />
Konferenzzentrum municon. Die fünf Casinos (Mitarbeiterkantinen)<br />
und das Hotel Kempinski werden auf<br />
Basis eines Managementvertrages von dem Caterer<br />
Eurest Deutschland GmbH beziehungsweise von<br />
Kempinski betrieben. Mit einem Mix aus Franchiseund<br />
Lizenzkonzept sowie eigenen starken Marken ist
Geschäftsbereiche<br />
Retail und Services<br />
41<br />
die Allresto ein attraktiver und innovativer Gastgeber<br />
für Passagiere und Besucher am <strong>Flughafen</strong> München.<br />
Mit durchschnittlich 568 Mitarbeitern erzielte die<br />
Gesellschaft im Jahr <strong>2009</strong> einen Gesamtumsatz in<br />
Höhe von 63,8 Millionen Euro.<br />
Durch Neuerungen und Umgestaltungen konnte die<br />
Attraktivität der gastronomischen Einrichtungen auch<br />
im Jahr <strong>2009</strong> weiter gesteigert werden. So wurde die<br />
Paulaner Bar im Terminal 2 mit einem neuen Konzept<br />
zur Fürst von Metternich Bar umgewandelt und die<br />
Alfredo Bar im Terminal 1 strahlt nun dank eines neu<br />
gestalteten Kaffeegartens eine besonders gemütliche<br />
Atmosphäre aus. Außerdem erhielten die Bars<br />
Paulaner (Terminal 2), Coca-Cola und Erdinger Weißbier<br />
sowie das Café Alfredo (alle im Terminal 1) ein<br />
neues Lichtdesign und für das Airbräu im Terminal 2<br />
ist eine neue Terrasse in Planung.<br />
Ein besonderes Highlight stellt das neue McDonald’s-<br />
Restaurant mit McDrive und McCafé dar, das im<br />
November <strong>2009</strong> im München Airport Center eröffnet<br />
wurde.<br />
Umweltschutz: Zertifizierungen und Kontrollen<br />
Auch beim Umweltschutz ist die Allresto auf dem<br />
neuesten Stand. Die Gesellschaft erhielt die Zertifizierung<br />
der Europäischen Union für EMAS – Eco-Management<br />
and Audit Scheme (Gemeinschaftssystem<br />
für Umweltmanagement und Betriebsführung) und<br />
Allresto steht für Vielfalt<br />
und Qualität
Retail und Services<br />
Geschäftsbereiche<br />
42<br />
eurotrade bietet ein<br />
hochwertiges Warensortiment<br />
in modernen<br />
Shops<br />
die Zertifizierung nach der Umweltmanagementnorm<br />
ISO 14001. Da bei Allresto darüber hinaus auch eine<br />
Biozertifizierung durchgeführt wurde, darf sie nun<br />
selbst Biowaren produzieren und verkaufen.<br />
Des Weiteren werden bei Allresto auch die Nachhaltigkeit<br />
der Warenbeschaffung, der Umgang mit Gefahrstoffen,<br />
die umweltschonende Abfallentsorgung –<br />
beispielsweise durch verstärktes Recycling – und die<br />
Reduzierung des Energieverbrauches – etwa durch<br />
den vermehrten Einsatz von Energiesparlampen –<br />
regelmäßig kontrolliert.<br />
5,4 Prozent verringerten, gingen die Umsatzerlöse<br />
der eurotrade lediglich um 3,4 Prozent zurück. Die<br />
Gesellschaft, deren Mitarbeiterkapazität zum Stichtag<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> bei 775 lag, konnte somit ein<br />
Umsatzvolumen in Höhe von 142,4 Millionen Euro<br />
erwirtschaften.<br />
Im Mittelpunkt steht der zufriedene Kunde<br />
Als Handelsunternehmen ist es das Ziel der eurotrade,<br />
die Ansprüche und Wünsche der Kunden zu<br />
erfüllen. Dies erfordert einerseits überdurchschnittlich<br />
engagierte und kompetente Mitarbeiter, deren<br />
eurotrade: Produktqualität und hohe Servicelevels<br />
Die eurotrade <strong>Flughafen</strong> München Handels-GmbH<br />
betreibt einen Großteil der Handelsgeschäfte am<br />
<strong>Flughafen</strong> München. Sie legte auch <strong>2009</strong> ihren Fokus<br />
auf eine hohe Produktqualität und Markenvielfalt, um<br />
den Passagieren attraktive Einkaufsmöglichkeiten in<br />
den Duty-Free/Travel-Value Shops, in den Mode-,<br />
Uhren- und Schmuckgeschäften sowie den Presseund<br />
Souvenirläden bieten zu können.<br />
Umsatz pro abfliegendem Passagier<br />
Retail und Gastronomie<br />
15 € 13,67 € 14,03 € 14,45 €<br />
10 €<br />
14,61 €<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr<br />
<strong>2009</strong> stellten auch für die eurotrade am <strong>Flughafen</strong><br />
München eine Herausforderung dar. Doch auch wenn<br />
sich die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um<br />
5€<br />
0€<br />
2006 2007 2008 <strong>2009</strong>
Geschäftsbereiche<br />
Retail und Services<br />
43<br />
konsequente Aus- und Weiterbildung einen hohen<br />
Stellenwert besitzt, und andererseits ein qualitativ<br />
hochwertiges und bedarfsgerechtes Warensortiment<br />
in modernen und zeitgemäßen Shops.<br />
Aus diesem Grund wurde das Mode-Segment im<br />
Jahr <strong>2009</strong> um eine zweite Hermès Boutique, einen<br />
Polo Ralph Lauren Store und einen Esprit Collection<br />
Shop erweitert. Der Bereich Kosmetik wurde um das<br />
neuartige Konzept Pure Brands mit renommierten<br />
Luxusmarken an einem hoch frequentierten Standort<br />
im Terminal 2 bereichert und auch das Produktportfolio<br />
um die Shops Optik Air und Newspoint Audiobooks<br />
erfuhr eine Ausweitung. Ferner trugen die<br />
Faceliftings verschiedener Outlets, wie etwa beim<br />
Hugo Boss & Ermenegildo Zegna Store, zur Erhöhung<br />
der Attraktivität bei.<br />
Entwicklung Retaileinheiten<br />
Einzelhandel (EZH)/Service Gastronomie<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
42<br />
11<br />
31<br />
28<br />
61<br />
89<br />
51<br />
147<br />
198<br />
1992 1998/1999 2008<br />
50<br />
154<br />
204<br />
<strong>2009</strong><br />
MediCare: medizinische Versorgung am Airport<br />
Die MediCare <strong>Flughafen</strong> München Medizinisches<br />
Zentrum GmbH stellt für den <strong>Flughafen</strong> München die<br />
medizinische Versorgung von Fluggästen, Besuchern<br />
und Mitarbeitern sicher. Außerdem betreibt sie die<br />
AirportClinic M mit ihrem Full-Service-Konzept für Patienten<br />
aus dem In- und Ausland.<br />
Gesellschafter des Unternehmens sind die <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH mit 51 Prozent und die MAHM GmbH,<br />
ein Zusammenschluss von teilweise am <strong>Flughafen</strong><br />
München niedergelassenen Ärzten, mit 49 Prozent.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde eine interne Neustrukturierung<br />
in die drei Geschäftsfelder betriebsärztlicher Dienst,<br />
Klinik und Ambulanz vorgenommen. Die MediCare<br />
beschäftigt derzeit 67 Mitarbeiter und erzielte <strong>2009</strong><br />
einen Gesamtumsatz von 5,7 Millionen Euro.<br />
MediCare: medizinische<br />
Versorgung von Passagieren,<br />
Besuchern und<br />
Mitarbeitern
Terminal 2<br />
Geschäftsbereiche<br />
44<br />
Terminal 2<br />
Das Streckennetz verdichtet, die Frequenz der Langstreckenflüge<br />
erhöht: Das Terminal 2, ein Gemeinschaftsprojekt der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH und der Deutschen Lufthansa AG, setzt weiterhin<br />
Maßstäbe – als internationale Drehscheibe mit einer weltweit<br />
einmaligen kurzen Umsteigezeit und als Non-Aviation-Bereich mit<br />
attraktiven Geschäften und erstklassiger Gastronomie.<br />
LH und FMG: gemeinsa<br />
me Verantwortung<br />
für den Betrieb des<br />
Terminals 2<br />
FMG und LH als Partner<br />
Zum Geschäftsbereich Terminal 2 gehört die Terminal 2<br />
Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG, die das Passagierabfertigungsgebäude<br />
betreibt. Anteilseigner sind<br />
die <strong>Flughafen</strong> München GmbH mit 60 Prozent und<br />
die Deutsche Lufthansa AG mit 40 Prozent. Weltweit<br />
zum ersten Mal haben ein <strong>Flughafen</strong>betreiber und<br />
eine Airline gemeinsam die unternehmerische Verantwortung<br />
für die Errichtung und den Betrieb einer<br />
<strong>Flughafen</strong>infrastruktur-Einrichtung übernommen.<br />
Die Terminal 2 Betriebsgesellschaft selbst wird nicht<br />
produktiv tätig, vielmehr werden die jeweiligen<br />
Leistungen von den Müttern erbracht. Auch andere<br />
für den Betrieb und die Vermarktung des Gebäudes<br />
benötigten Dienstleistungen werden – hauptsächlich<br />
von der FMG – zugekauft. Aufgabe der Tochtergesellschaft<br />
ist es, die Leistungen zu koordinieren und zu<br />
integrieren, Prozesse zu optimieren sowie neue Konzepte<br />
zu entwickeln.<br />
Ein Terminal – viele Vorteile<br />
Von der Partnerschaft bei Bau und Betrieb des<br />
Terminals 2, das ausschließlich von der Deutschen<br />
Lufthansa, ihren Konzerngesellschaften sowie ihren<br />
Partner-Airlines – insbesondere der Star Alliance –<br />
genutzt wird, profitieren beide Seiten. Die Lufthansa<br />
verfügt über ein auf ihre Anforderungen und auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse einer internationalen Drehscheibe<br />
zugeschnittenes Abfertigungsgebäude und<br />
kann auch auf die weitere Entwicklung unmittelbar<br />
Einfluss nehmen. Die FMG ihrerseits besitzt mit dem<br />
Terminal 2 erheblich mehr Kapazitäten für die Flugzeugund<br />
Passagierabfertigung, bindet gleichzeitig die<br />
größte nationale Airline langfristig in den Standort ein<br />
und vermittelt ihr Impulse für ein weiteres qualifiziertes<br />
und nachhaltiges Wachstum.<br />
Das Terminal 2 gewährleistet eine im internationalen<br />
Vergleich einmalige Umsteigezeit von 30 Minuten,<br />
ist übersichtlich und benutzerfreundlich und verfügt<br />
über ein vielfältiges Angebot attraktiver Geschäfte<br />
und gastronomischer Einrichtungen.<br />
Non-Aviation-Angebot: weiter optimiert<br />
Das attraktive Non-Aviation-Portfolio im Terminal 2<br />
umfasst 88 Einzelhandelsgeschäfte und Serviceeinrichtungen<br />
(davon 26 im öffentlichen und 62 im<br />
nicht-öffentlichen Bereich) sowie 20 Gastronomiebetriebe<br />
(davon sieben im öffentlichen und 13 im<br />
nicht-öffentlichen Bereich) und wurde im Jahr <strong>2009</strong><br />
durch neue Angebote und Konzeptumgestaltungen<br />
noch weiter optimiert.<br />
Auf einer zentral gelegenen und – im Vergleich zur<br />
bisherigen Einheit – mehr als doppelt so großen Fläche<br />
in der Check-in-Halle werden im neuen Lufthansa<br />
WorldShop ausgewählte und hochwertige Markenprodukte<br />
rund um die Themen Reisen, Lifestyle und<br />
Sport angeboten. Seit Oktober können Passagiere<br />
und Besucher unmittelbar vor der Sicherheitskontrolle<br />
im Shop des Deutschen Museums unter anderem
Geschäftsbereiche Terminal 2<br />
45<br />
ausgesuchte Spiele als Mitbringsel erwerben und<br />
auf der Ankunftsebene wurde ein neues Subway-<br />
Restaurant eröffnet, das frische Sandwiches und<br />
Snacks vorhält.<br />
Im nicht-öffentlichen Bereich bieten mit Bobbi Brown,<br />
M.A.C. Cosmetics, Jo Malone und Kiehl´s vier neue<br />
trendige Shops ihre Kosmetikprodukte sowie Beratung<br />
und Dienstleistung an. Das modische und exklusive<br />
Sortiment an Schuhen und Accessoires von Navyboot<br />
aus der Schweiz und sportliche Mode von Polo Ralph<br />
Lauren bereichern seit <strong>2009</strong> das Einzelhandelsangebot<br />
im Schengen-Abflugbereich.<br />
Im Non-Schengen-Bereich wurden eine noble Hermès<br />
Boutique und ein Picard Shop mit einer großen Auswahl<br />
an hochwertigen Lederwaren und praktischen<br />
Reisetaschen neu eröffnet. Um den Aufenthalt wäh-<br />
Das Terminal 2 gewährleistet<br />
eine weltweit<br />
einmalige Umsteigezeit<br />
von nur 30 Minuten
Terminal 2<br />
Geschäftsbereiche<br />
46<br />
Terminal 2: Shops mit<br />
exklusivem Sortiment<br />
und Wellness für die<br />
Fluggäste<br />
rend der Transfer- und Wartezeiten noch entspannter<br />
zu genießen, können sich die Fluggäste im neuen<br />
Spa Be Relax bei Massage, Wellness- und Kosmetikbehandlungen<br />
verwöhnen lassen.<br />
Nach Dubai, New York und Tel Aviv<br />
Während des Sommerflugplans <strong>2009</strong> verdichtete<br />
Lufthansa ihr europäisches Streckennetz ab München<br />
weiter. Als neues Ziel wurde das in der westlichen<br />
Ukraine gelegene Lemberg (Lwiw) täglich von München<br />
aus angeflogen, zudem führte die Airline einen<br />
zweiten täglichen Flug in die spanische Metropole<br />
Bilbao sowie ins rumänische Cluj durch. Das Kurz- und<br />
Mittelstreckenangebot wurde um weitere Verbindungen<br />
nach London-Heathrow (achtmal täglich), Palma<br />
de Mallorca (zweimal wöchentlich), Köln/Bonn (zehnmal<br />
pro Tag) und Paderborn (viermal täglich) ergänzt.<br />
Ihr Streckenangebot nach Tel Aviv stockte Lufthansa<br />
um vier weitere Verbindungen pro Woche auf. Bedient<br />
wurde die Strecke mit Langstreckenmaschinen vom<br />
Typ Airbus A340.<br />
Darüber hinaus erhöhte die Airline ab München die<br />
Frequenz der Langstreckenflüge nach New York-<br />
John-F.-Kennedy mit dem Airbus A330 auf zwei<br />
tägliche Verbindungen und bot von Mitte Mai bis<br />
Mitte Juli zusätzlich sechs wöchentliche Flüge von<br />
München nach New York (JFK) mit dem sogenannten<br />
Business-Jet an. Damit führte sie insgesamt 20 wöchentliche<br />
Flüge von München nach New York durch.<br />
Erstmals seit Sommer 2004 flog Lufthansa im Jahr<br />
<strong>2009</strong> nun auch in der Sommerflugplanperiode mit<br />
Großraumflugzeugen täglich nach Dubai. Insgesamt<br />
wickelten im Berichtsjahr 27 Airlines regelmäßig Flüge<br />
zu 116 Zielen im Kontinentalverkehr und zu 24 Destinationen<br />
im Interkontinentalverkehr über das Terminal<br />
2 ab.<br />
Dachgang in Betrieb genommen<br />
Nach der Inbetriebnahme des neuen Dachgangs am<br />
Terminal 2 Mitte Januar, durch den die Passagierströme<br />
gemäß einer Verordnung der Europäischen Union<br />
für die Flughäfen der Mitgliedsstaaten systematisch<br />
voneinander getrennt werden, wurden weitere vier
Geschäftsbereiche Terminal 2<br />
47<br />
Fluggastbrücken modifiziert, sodass Mitte April 16<br />
der insgesamt 24 am Terminal 2 betriebenen Fluggastbrücken<br />
einen unmittelbaren Zugang zu diesem<br />
Dachgang bieten.<br />
Energieverbrauch und CO 2 -Ausstoß reduziert<br />
Im Rahmen des Nachhaltigkeitskonzeptes der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH hat die Terminal 2 Betriebsgesellschaft<br />
die Arbeitsgruppe Energieoptimierung<br />
eingesetzt mit dem Ziel, den Energieverbrauch des<br />
Terminals 2 und die damit verbundenen CO 2 -Emissionen<br />
ohne gleichzeitige Komforteinbußen zu senken.<br />
Die Erkenntnisse dieser Arbeitsgruppe wurden im<br />
Jahr <strong>2009</strong> zu großen Teilen umgesetzt, was zur Folge<br />
hatte, dass trotz des – aufgrund des neuen Dachgangs<br />
und der Belüftung der Raucherlounges – gestiegenen<br />
Energiebedarfs der Energieverbrauch für Strom, Wärme<br />
und Kälte um circa 10 000 Megawattstunden gegenüber<br />
dem Jahr 2008 gesenkt werden konnte. Damit<br />
einhergehend wurde der CO 2 -Ausstoß beim Terminal<br />
2 um circa 4 500 Tonnen bzw. rund zehn Prozent<br />
reduziert.<br />
Für das Jahr 2010 hat sich die Terminal 2 Betriebsgesellschaft<br />
erneut ambitionierte Ziele gesetzt: Auf Basis<br />
des Jahres <strong>2009</strong> sollen der Energieverbrauch und die<br />
CO 2 -Emissionen um weitere fünf Prozent gesenkt<br />
werden.<br />
Senkung von CO 2 -Emissionen<br />
ohne gleichzeitige<br />
Komforteinbußen
München<br />
Istanbul<br />
Zukunft sichern. Verkehrswege sind die Lebensadern<br />
unserer modernen Zivilisation. Sie schaffen<br />
Verbindungen, lassen Kulturen näher zusammenrücken<br />
und eröffnen Menschen und Unternehmen<br />
grenzenlose Möglichkeiten. Mobilität ist heutzutage<br />
ohne Nachhaltigkeit nicht denkbar. Deshalb versuchen<br />
wir, dieser Nachhaltigkeit in all ihren Facetten<br />
gerecht zu werden.
Über uns<br />
50<br />
Über uns<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ausbau der <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
Luftverkehr und Klimaschutz<br />
Kommunikation und regionaler Dialog<br />
Personal
Über uns<br />
Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit<br />
51<br />
Der effiziente Umgang mit Ressourcen verlangt intelligente Infrastrukturen.<br />
Das ist unser Antrieb. Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
hat Nachhaltigkeit zum Leitziel aller Unternehmensbereiche erklärt<br />
und sie in ihrer neuen Mission verankert: 2015 wollen wir einer<br />
der attraktivsten, effizientesten und nachhaltigsten Hub-Flughäfen<br />
der Welt sein.<br />
Mehr als ökologische Verantwortung<br />
Im modernen Wirtschaftsleben wird der Terminus<br />
Nachhaltigkeit längst nicht mehr ausschließlich im<br />
Zusammenhang mit ökologischen Fragen angewendet.<br />
Klima- und Umweltschutz sind zwar nach wie<br />
vor zentrale Bestandteile jeglicher Nachhaltigkeitsstrategie,<br />
doch kommen weitere gleichberechtigte<br />
Elemente hinzu. Der Nachhaltigkeit verpflichtete<br />
Unternehmen, zu denen auch der FMG-Konzern<br />
zählt, zeichnen sich heute durch eine erfolgreiche<br />
Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und<br />
sozialen/gesellschaftlichen Zielsetzungen aus.<br />
In der Unternehmensstrategie verankert<br />
Die Unternehmenspolitik des FMG-Konzerns ist in<br />
allen Bereichen der Nachhaltigkeit so ausgerichtet,<br />
dass die Fundamente der eigenen Geschäftstätigkeit<br />
langfristig erhalten und gestärkt werden, damit auch<br />
in Zukunft ein erfolgreicher Betrieb des <strong>Flughafen</strong>s<br />
zugunsten der Sicherung von Mobilität und Standortqualität<br />
in Bayern gewährleistet ist.<br />
Die FMG ist sich bewusst, dass sie nur mit Berücksichtigung<br />
so wichtiger Nachhaltigkeitsfaktoren wie<br />
Umwelt und Klimaschutz, aber auch der Mitarbeiterentwicklung<br />
und der Zusammenarbeit mit ihren<br />
Partnern in der Region langfristig erfolgreich agieren<br />
kann. Mit der Verankerung des Gedankens der Nachhaltigkeit<br />
in der Strategie des Konzerns trägt die<br />
FMG diesem Prinzip Rechnung.<br />
Mission 2015 setzt Maßstäbe<br />
Vor diesem Hintergrund und weil der FMG-Konzern<br />
eine Vorreiterrolle als nachhaltiges Unternehmen in<br />
der Branche einnehmen will, hat er das Thema Nachhaltigkeit<br />
auch in seiner neuen Mission 2015 verankert,<br />
die lautet: 2015 sind wir einer der attraktivsten, effizientesten<br />
und nachhaltigsten Hub-Flughäfen der Welt.<br />
Nachhaltiges Handeln hat damit eine Leitzielfunktion<br />
für die einzelnen Unternehmensbereiche, stellt aber<br />
zugleich einen wichtigen Wettbewerbsvorteil in der<br />
Branche dar und setzt Maßstäbe – nicht nur auf europäischer<br />
Ebene, sondern weltweit.<br />
Nachhaltigkeit ist in der<br />
Unternehmensmission<br />
2015 verankert
Nachhaltigkeit<br />
Über uns<br />
52<br />
Nachhaltigkeitsziele<br />
werden sukzessive<br />
umgesetzt<br />
Strategische Nachhaltigkeitsziele<br />
Im Rahmen eines Führungskräfteworkshops wurden<br />
bereits im Jahr 2008 Nachhaltigkeitsziele definiert,<br />
die in den Zielvorgaben der Unternehmensbereiche<br />
festgeschrieben sind und durch ein strategisches<br />
Nachhaltigkeitsprogramm mittel- bzw. langfristig<br />
umgesetzt werden:<br />
Der Komplex „Unternehmen und Management“<br />
umfasst folgende strategische Nachhaltigkeitsziele:<br />
die dauerhafte Wertsteigerung durch renditeorientiertes<br />
Wirtschaften und nachhaltige Investitionen<br />
am Standort, den Ausbau der Kundenorientierung<br />
und die Steigerung der Attraktivität der angebotenen<br />
Produkte und Dienstleistungen sowie die Etablierung<br />
von Managementstrukturen für eine verantwortungsvolle<br />
Unternehmensführung.<br />
Dem Bereich „Umwelt und Klimaschutz“ zugeordnet<br />
sind als Ziele der konzernweite Ausbau des Umweltmanagementsystems,<br />
die Ressourceneffizienz und<br />
die Reduktion von Emissionen und Immissionen sowie<br />
das Ziel des CO 2 -neutralen Wachstums.<br />
Zum Komplex „Mitarbeiter und Arbeitswelt“ zählen<br />
die Förderung der Mitarbeiterkompetenzen und die<br />
Stärkung der Leistungsorientierung, die Erhöhung<br />
der Attraktivität als Arbeitgeber und die Effizienzsteigerung<br />
in den Personalmanagementprozessen.<br />
Definierte Ziele auf dem Sektor „Gesellschaftliche<br />
Verantwortung und regionaler Dialog“ sind die Übernahme<br />
gesellschaftlicher Verantwortung und die partnerschaftliche<br />
Entwicklung mit der Region.<br />
Management bündelt Aktivitäten<br />
Für das Nachhaltigkeitsmanagement, zu dessen zentralen<br />
Aufgaben es gehört, die Vielzahl an Aktivitäten<br />
unter einem Dach zu bündeln und nach innen und<br />
außen transparent zu kommunizieren, ist innerhalb<br />
des FMG-Konzerns der Bereich Konzernentwicklung<br />
und Umwelt zuständig.<br />
Da viele Nachhaltigkeitsprojekte konzernübergreifend<br />
realisiert werden, wurde ein konzernweites Gremium<br />
etabliert, das aus den fünf Bereichen Personal,<br />
Finanzen und Controlling, Konzernentwicklung und<br />
Umwelt, Technik sowie Unternehmenskommunikation<br />
besteht. Dieses Gremium trifft die grundlegenden<br />
Entscheidungen zu nachhaltigkeitsrelevanten Projekten<br />
und berichtet direkt an die Geschäftsführung.<br />
Bestnote für den ersten Nachhaltigkeitsbericht<br />
In dem <strong>2009</strong> erstmals veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht<br />
„Perspektiven“ dokumentiert der FMG-<br />
Konzern auf insgesamt 110 Seiten, was er unter<br />
einer nachhaltigen Unternehmensführung versteht.<br />
Der Nachhaltigkeitsbericht basiert auf der dritten<br />
und damit aktuellen Version der Leitlinien der Global<br />
Reporting Initiative (GRI). Der Bericht wurde durch<br />
die GRI überprüft und erhielt die Bestnote. Der <strong>Flughafen</strong><br />
München ist damit der erste europäische Airport,<br />
dessen Nachhaltigkeitsbericht alle Kriterien des<br />
Application Level A erfüllt und damit dieser höchsten<br />
Anwendungsebene entspricht.
Über uns<br />
Nachhaltigkeit<br />
Wesentlichkeitsmatrix<br />
53<br />
– Ausbildung<br />
– Verbesserung der Anbindung<br />
an den öffentlichen Verkehr<br />
– Regionale Zusammenarbeit<br />
– Ermöglichung von globaler<br />
Mobilität<br />
– Reduktion von Emissionen<br />
und Immissionen<br />
– Dialog & Kommunikation<br />
mit den Anspruchsgruppen<br />
– Dauerhafte Wertsteigerung<br />
Bedeutung für die Anspruchsgruppen<br />
sehr wichtig<br />
– Regionale Sponsoringaktivitäten<br />
– Zusammenarbeit mit<br />
wissenschaftlichen<br />
Institu tionen<br />
– Lieferantenmanagement<br />
– Kulturelle Vielfalt der<br />
Mitarbeiter<br />
– Politische Positionierung<br />
und Mitarbeit in Verbänden<br />
– Mitbestimmung<br />
– Risikomanagement<br />
und Antikorruption<br />
(Compliance)<br />
– Naturschutz<br />
– Arbeitssicherheit<br />
– Gesundheitsmanagement<br />
– Weiterbildung und<br />
Personalentwicklung<br />
– Standortentwicklung und<br />
bedarfsgerechte Kapazitätserweiterung<br />
– Kundenzufriedenheit und<br />
Feedbackmanagement<br />
– Wettbewerbsfähige Unternehmensstrukturen<br />
– Energieeffizienz und<br />
Ressourcenschonung<br />
– Sicherheit<br />
– Sensibilisierung der Mit arbeiter<br />
für Nachhaltigkeit<br />
– Nachhaltiges Bauen<br />
wichtig<br />
– Abfallmanagement<br />
– Wasser und Abwasser<br />
– Umgang mit Gefahrstoffen<br />
wichtig<br />
sehr wichtig<br />
Bedeutung für die <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
Matrix veranschaulicht die Kernthemen<br />
Der Bericht, der künftig jährlich erscheinen wird, greift<br />
die einzelnen strategischen Nachhaltigkeitsziele auf<br />
und benennt die Schwerpunkte der Nachhaltigkeitspolitik<br />
des Unternehmens. In einer Wesentlichkeitsmatrix<br />
wird gemäß den GRI-Vorgaben eine Priorisierung<br />
der zentralen Nachhaltigkeitsthemen vorgenommen<br />
und die jeweilige Bedeutung sowohl für das Unternehmen<br />
als auch für die wichtigsten Anspruchsgruppen<br />
aufgezeigt. Die Matrix veranschaulicht die Kernthemen<br />
des Berichts und stellt zugleich die Richtschnur für alle<br />
Nachhaltigkeitsaktivitäten dar.<br />
Priorisierung der<br />
zentralen Nachhaltigkeitsthemen
Ausbau der <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
Über uns<br />
54<br />
Ausbau der <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
Ein Drehkreuzflughafen, der nahezu täglich an seinen Kapazitätsgrenzen<br />
operiert, kann dem weltweit steigenden Mobilitätsbedarf<br />
nicht mehr mit der geforderten Effizienz und Flexibilität begegnen.<br />
Erst mit dem Bau der dritten Start- und Landebahn kann die Verkehrsentwicklung<br />
am <strong>Flughafen</strong> München nachhaltig gesichert<br />
werden.<br />
Den weltweiten Mobilitätsbedarf erfüllen<br />
Gerade in der heutigen Zeit der Globalisierung und<br />
einer international verflochtenen Wirtschaft gewinnt<br />
die Erfüllung des wachsenden Mobilitätsbedürfnisses<br />
der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung – auch als<br />
Unternehmensaufgabe des <strong>Flughafen</strong>s München, eines<br />
Luftverkehrsdrehkreuzes von europäischem Rang.<br />
Durch <strong>Flughafen</strong>ausbau<br />
den Verkehrsbedürfnissen<br />
von morgen gerecht<br />
werden<br />
Die internationale Luftverkehrsbranche blieb jedoch<br />
angesichts der globalen Konjunkturschwäche in den<br />
Jahren 2008 und <strong>2009</strong> nicht von Turbulenzen verschont.<br />
Nach Auffassung der Experten und übereinstimmenden<br />
Einschätzungen der Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
befindet sich die Wirtschaft in Deutschland seit<br />
Mitte <strong>2009</strong> jedoch wieder in einem Aufwärtstrend,<br />
der sich nach den aktuellen Konjunkturprognosen in<br />
den kommenden Jahren fortsetzen wird. Die Talsohle<br />
wurde durchschritten, der weltweite Mobilitätsbedarf<br />
steigt an und die Passagierzahlen wachsen, sodass<br />
ein langfristig stabiler Wachstumstrend erkennbar ist.<br />
Durch diesen Trend bestärkt gilt es, am <strong>Flughafen</strong><br />
München auch weiterhin die richtigen Weichen für den<br />
Aufschwung zu stellen, um den Verkehrsbedürfnissen<br />
von morgen gerecht werden zu können.<br />
Zu diesem Zweck und um die zukünftigen Anforderungen<br />
weiterhin erfüllen zu können, stellte die <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH am 24. August 2007 den Antrag auf<br />
Planfeststellung einer dritten Start- und Landebahn.
Über uns<br />
Ausbau der <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
55<br />
Dritte Bahn schon jetzt notwendig<br />
Der Bedarf für die dritte Start- und Landebahn zeigt<br />
sich mittlerweile längst im täglichen Betrieb, denn in<br />
den Spitzenstunden operiert der Airport schon jetzt<br />
regelmäßig an seinen Kapazitätsgrenzen. Statt der<br />
90 planbaren Starts und Landungen, die mit dem vorhandenen<br />
Zweibahnensystem durchgeführt werden<br />
können, werden von den Airlines in den Verkehrsspitzen<br />
bereits 110 solcher Slots beim <strong>Flughafen</strong>koordi-<br />
nator nachgefragt. Engpasssituationen und fehlende<br />
freie Zeitfenster für Starts und Landungen gehören<br />
somit zum Alltag in den betrieblichen Abläufen. Durch<br />
eine dritte Start- und Landebahn kann das Kapazitätsziel<br />
von mindestens 120 Flugbewegungen pro Stunde<br />
erreicht und die Verkehrsentwicklung am <strong>Flughafen</strong><br />
München für den Planungshorizont 2020/2025<br />
nachhaltig gesichert werden. Die beantragte Bahnlage<br />
5b weist im Verhältnis zur bestehenden Nordbahn<br />
Kapazitätsziel von mindestens<br />
120 Starts und<br />
Landungen pro Stunde<br />
ist nur durch die dritte<br />
Bahn zu erreichen
Ausbau der <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
Über uns<br />
56<br />
Alle drei Bahnen sind<br />
unabhängig voneinander<br />
nutzbar<br />
Passagieraufkommen in Millionen<br />
Entwicklung und Bedarfsprognose bis 2025<br />
60<br />
48<br />
36<br />
24<br />
12<br />
0<br />
12,0<br />
23,1<br />
32,7<br />
1992 2000 <strong>2009</strong> 2015 2020 2025<br />
Quelle: <strong>Flughafen</strong> München GmbH (April 2010);<br />
Intraplan Consult GmbH: Basisvariante<br />
41,7<br />
49,8<br />
Bewegungen (Gesamtverkehr) in tausend<br />
Entwicklung und Bedarfsprognose bis 2025<br />
600<br />
480<br />
360<br />
240<br />
120<br />
0<br />
192<br />
319<br />
397<br />
58,2<br />
1992 2000 <strong>2009</strong> 2015 2020 2025<br />
Quelle: <strong>Flughafen</strong> München GmbH (April 2010);<br />
Intraplan Consult GmbH: Basisvariante<br />
471<br />
536<br />
590<br />
einen Achsabstand von 1 180 Metern, einen Schwellenversatz<br />
von 2 100 Metern sowie – wie die beiden<br />
bestehenden Bahnen – eine Länge von 4 000 Metern<br />
auf und kann unabhängig von den beiden anderen<br />
Bahnen genutzt werden.<br />
Nach Prüfung der durch die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH eingereichten Antragsunterlagen leitete das<br />
Luftamt Südbayern, ein Sachgebiet der Regierung<br />
von Oberbayern, als zuständige Behörde am 9. Oktober<br />
2007 das luftrechtliche Planfeststellungsverfahren<br />
ein. Nach der Abwicklung des öffentlichen<br />
Auslegungs- und schriftlichen Anhörungsverfahrens<br />
wurden 140 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher<br />
Belange sowie rund 60 000 Einwendungen privater<br />
Bürger von der Regierung von Oberbayern an<br />
die <strong>Flughafen</strong> München GmbH übermittelt und von<br />
dieser bis zum 30. September 2008 fachlich geprüft<br />
sowie umfassend und abschließend beantwortet.<br />
Anliegen und Positionen eingehend erörtert<br />
Im Anschluss an die Einwendungsbearbeitung erörterte<br />
die für die Entscheidung über den Antrag der<br />
<strong>Flughafen</strong> München GmbH zuständige Planfeststellungsbehörde<br />
an insgesamt 59 Tagen im Zeitraum<br />
vom 11. November 2008 bis 31. März <strong>2009</strong> ausführlich<br />
die Anliegen und Positionen der betroffenen<br />
Bürger, Behörden, Träger öffentlicher Belange und<br />
sonstiger Stellen sowie das Vorhaben und seine<br />
Auswirkungen.<br />
Aufgrund der zahlreichen, im Erörterungstermin angesprochenen<br />
fachspezifischen Fragestellungen und der<br />
aktuellen Entwicklungen der Wirtschafts- und Finanzlage<br />
wurden von der <strong>Flughafen</strong> München GmbH unmittelbar<br />
nach der Erörterung zahlreiche Nachfragen zur<br />
Untermauerung und Ergänzung der in den Planfeststellungsunterlagen<br />
enthaltenen Inhalte abgearbeitet.<br />
Hauptpunkte waren unter anderem die Luftverkehrsprognose,<br />
die noch während der Erörterungstermine<br />
durch die Regierung von Oberbayern bei dem Institut
Über uns<br />
Ausbau der <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
57<br />
Der geplante Satellit<br />
(im Vordergrund) ist<br />
eine Ergänzung zum<br />
Terminal 2<br />
für Verkehrsplanung und Logistik der Technischen<br />
Universität Hamburg-Harburg zur Luftverkehrsprognose<br />
in Auftrag gegebene Qualitätskontrolle, die<br />
durch die Novellierung des Fluglärmgesetzes neu<br />
durchzuführende Schalltechnische Untersuchung sowie<br />
Themen bezüglich des Landschaftspflegerischen<br />
Begleitplanes.<br />
Seit Abschluss der Erörterung prüft die Regierung<br />
von Oberbayern nun die vorgelegten Unterlagen und<br />
Ausführungen, um über den Antrag entscheiden zu<br />
können.<br />
Ein nachhaltig leistungsfähiger <strong>Flughafen</strong><br />
Die geplante Kapazitätserweiterung am <strong>Flughafen</strong><br />
München und somit der bedarfsgerechte Ausbau<br />
für eine nachhaltig leistungsfähige <strong>Flughafen</strong>infrastruktur<br />
sichert die zukünftige Verkehrsnachfrage<br />
und stärkt langfristig die wertvollen Standortvorteile.<br />
Die Inbetriebnahme der dritten Start- und Landebahn,<br />
die einen wichtigen und unverzichtbaren Baustein<br />
für den zukunfts- und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort<br />
München und Bayern darstellt, soll<br />
so schnell wie möglich erfolgen.<br />
Satellit in Ergänzung zum Terminal 2<br />
Neben der zusätzlichen Kapazität beim Start- und<br />
Landebahnsystem benötigt der <strong>Flughafen</strong> München<br />
zur Abwicklung des Drehkreuzverkehrs der kommenden<br />
Jahre aber auch mehr gebäudenahe Abstellpositionen<br />
sowie Ressourcen für die Passagierabfertigung.<br />
Aus diesem Grund ist – in Ergänzung zum Terminal 2 –<br />
ein sogenannter Satellit geplant, ein Abfertigungsgebäude<br />
auf dem östlichen Vorfeld, das über ein unterirdisches<br />
Transportsystem mit dem Terminal verbunden ist.<br />
Bei diesem Gemeinschaftsprojekt der FMG und der<br />
Lufthansa handelt es sich nicht um ein neues Terminal,<br />
sondern um eine funktionale Ergänzung des<br />
Terminals 2. Mit dem Satelliten könnten 27 zusätzliche<br />
gebäudenahe Abstellpositionen geschaffen und<br />
die terminalseitige Passagierkapazität um elf Millionen<br />
erhöht werden.<br />
Nachdem die Vorplanung für dieses Gebäude im letzten<br />
Jahr abgeschlossen wurde, befindet sich das<br />
Projekt nunmehr in der Entwurfsplanung. Der Satellit<br />
könnte in seiner ersten Ausbaustufe voraussichtlich<br />
2014 oder 2015 in Betrieb genommen werden.<br />
Die geplante dritte Start- und Landebahn (Vorzugsvariante 5b im Nordosten des <strong>Flughafen</strong>s)
Luftverkehr und Klimaschutz<br />
Über uns<br />
58<br />
Luftverkehr und Klimaschutz<br />
Auch Flughäfen müssen ihren Beitrag leisten, um den internationalen<br />
Luftverkehr umweltschonender zu gestalten. Die Palette der<br />
Möglichkeiten reicht von der Bereitstellung einer effizienten Infrastruktur<br />
über die Nutzung alternativer Energieträger bis hin zu<br />
konsequenten Energieeinsparmaßnahmen. Unser langfristiges<br />
Ziel heißt CO 2 -neutrales Wachstum.<br />
Flughäfen, Airlines,<br />
Flugsicherung und Politik<br />
wollen Auswirkungen<br />
des Luftverkehrs auf<br />
das Klima reduzieren<br />
Den Luftverkehr umweltschonend gestalten<br />
Mit ihrem ökologischen Maßnahmenkatalog, den sie<br />
zum Schutz der Umwelt und des Klimas entwickelt hat,<br />
befindet sich die <strong>Flughafen</strong> München GmbH (FMG)<br />
im Einklang mit den weltweiten Anstrengungen für<br />
einen möglichst umweltschonenden Luftverkehr.<br />
Obwohl der Luftverkehr gegenwärtig nur rund zwei<br />
Prozent des weltweiten CO 2 -Ausstoßes verursacht,<br />
haben die International Air Transport Association<br />
(IATA), der Weltflughafenverband ACI und weitere<br />
internationale Organisationen anspruchsvolle Klimaziele<br />
beschlossen.<br />
Danach soll der spezifische Treib stoffverbrauch in<br />
der Luftfahrt – trotz eines steigenden Flugaufkommens<br />
– bis 2020 jährlich um durchschnittlich 1,5<br />
Prozent gesenkt werden. Ab 2020 wäre dann ein<br />
CO 2 -neutrales Wachstum des Luftverkehrs möglich.<br />
Für das Jahr 2050 wird ein Kohlendioxidausstoß angestrebt,<br />
der 50 Prozent unter dem Vergleichswert<br />
des Jahres 2005 liegen soll.<br />
Um die Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Klima<br />
zu reduzieren, müssen alle Systempartner, also Flughäfen,<br />
Airlines, Flugsicherung und Politik, an einem<br />
Strang ziehen. Erreicht werden kann dieses Ziel durch<br />
die Nutzung des technischen Fortschritts, also beispielsweise<br />
den Einsatz alternativer Energieträger<br />
und -anlagen, durch eine effiziente Infrastruktur, dazu<br />
zählen Nachhaltiges Bauen und die Nachrüstung von<br />
Gebäuden, durch einen optimierten Betrieb, etwa<br />
mithilfe von „Pre-Conditioned-Air“ (PCA) oder dem<br />
geänderten Gleitanflugverfahren CDA, sowie durch<br />
ökonomische Instrumente, wie zum Beispiel die<br />
emissionsabhängigen Landeentgelte.<br />
Ziel: bis zum Jahr 2020 CO 2 -neutral wachsen<br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH hat sich das Ziel<br />
gesetzt, dass – trotz des zu erwartenden Verkehrswachstums<br />
– der von der FMG beeinflussbare CO 2 -<br />
Ausstoß von jährlich rund 160 000 Tonnen (bezogen<br />
auf das Basisjahr 2005) bis zum Jahr 2020 nicht weiter<br />
ansteigen soll. Ohne Gegenmaßnahmen würden<br />
2020 zusätzliche Emissionen in einer Größenordnung<br />
zwischen 50 000 und 70 000 Tonnen Kohlendioxid<br />
anfallen.<br />
Um dies zu verhindern, verfolgt die FMG eine konsequente<br />
Strategie und entwickelte ein konzernweites<br />
Maßnahmenprogramm zur Energieeinsparung. Ein<br />
Schwerpunkt liegt dabei im Bereich „Nachhaltiges<br />
Bauen“. Mit dem verstärkten Einsatz erneuerbarer<br />
Energien soll bei allen Neubauten eine Reduktion<br />
der CO 2 -Emissionen um rund 40 Prozent gegenüber<br />
dem Altbestand erreicht werden. Das größte<br />
in diesem Zusammenhang anstehende Projekt ist<br />
der gegenwärtig in Planung befindliche Satellit zum<br />
Terminal 2. Darüber hinaus sollen auch bestehende<br />
<strong>Flughafen</strong>bauten nach den neuesten Erkenntnissen<br />
im Bereich Wärmedämmung und Energieeffizienz<br />
optimiert werden.
Über uns<br />
Luftverkehr und Klimaschutz<br />
59<br />
Ein Pilotprojekt: die Solar-<br />
Klimaanlage für die Kantine<br />
im Frachtterminal<br />
Energie spart die FMG auch bei der Vorfeldbeleuchtung<br />
am Münchner Airport ein: Rund ein Viertel<br />
der insgesamt knapp 3 000 Flutlichtlampen werden<br />
seit Mitte <strong>2009</strong> nur noch bedarfsweise per Flugplanrechner<br />
eingeschaltet. Dadurch werden jährlich<br />
knapp eine Million Kilowattstunden Strom und rund<br />
570 Tonnen Kohlendioxid eingespart.<br />
Pilotprojekt: energiesparende Solar-Klimaanlage<br />
Bislang einzigartig an einem europäischen Verkehrsflughafen<br />
ist ein Pilotprojekt in Sachen Klimaschutz –<br />
eine energiesparende Solar-Klimaanlage für die Mitarbeiterkantine<br />
des Frachtterminals, die im April <strong>2009</strong><br />
in Betrieb genommen wurde.<br />
Eine flüssige Salzlösung trocknet in der Klimaanlage<br />
die angesaugte feuchtwarme Außenluft. Mit warmem<br />
Wasser, das in Solarkollektoren mit einer Gesamtfläche<br />
von 76 Quadratmetern auf dem Dach der<br />
Frachthalle erzeugt wird, wird wiederum das feucht<br />
gewordene Salz getrocknet, damit es in dem Kreislauf<br />
erneut verwendet werden kann. In einem zweiten<br />
Schritt wird die jetzt trockene, aber immer noch<br />
warme Frischluft gekühlt: Verrieseltes kaltes Wasser<br />
senkt die Temperatur der verbrauchten, aus der<br />
Kantine abgesaugten Abluft und ein Wärmetauscher<br />
überträgt die Kälte auf die Frischluft, die mit angenehmen<br />
21 Grad in die Frachtkantine geleitet wird.<br />
Wenn eine Kühlung nicht nötig ist, wird das warme<br />
Wasser aus den Sonnenkollektoren zur Erwärmung<br />
von Brauchwasser und zur Heizung verwendet. Der<br />
Umwelt werden auf diese Weise über den Zeitraum<br />
eines Jahres rund 25 Tonnen CO 2 erspart, die bei einer<br />
konventionellen Klimatisierung anfallen würden.<br />
Auch „Pre-Conditioned-Air“ hilft CO 2 sparen<br />
Neben der Durchführung eigener Projekte unterstützt<br />
die FMG auch die Airlines bei der Steigerung ihrer<br />
Energieeffizienz. Ein innovatives Projekt ist in diesem<br />
Zusammenhang die Klimatisierung der Flugzeuge<br />
an den gebäudenahen Abstellpositionen durch „Pre-<br />
Conditioned-Air“ (PCA): Schrittweise rüstet die FMG<br />
die Flugzeugbrücken mit kompakten Klimageräten,<br />
die an das Versorgungsnetz des <strong>Flughafen</strong>s angeschlossen<br />
sind, nach. Über diese Klimageräte sollen<br />
die an den Abstellpositionen angedockten Maschinen<br />
künftig je nach Jahreszeit warme bzw. kühle Luft für<br />
ihre Klimatisierung beziehen. Nach der Umrüstung<br />
aller gebäudenahen Positionen können jährlich bis<br />
zu 14 000 Tonnen CO 2 eingespart werden. Dies entspricht<br />
dem durchschnittlichen jährlichen Verbrauch<br />
von circa 1 000 Haushalten.<br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH hat eine webbasierte<br />
Datenbank für das Monitoring der CO 2 -Reduzierung<br />
entwickelt, als dessen Basis das Greenhouse-Gas-<br />
Protocol dient. Dabei werden die Maßnahmen zur<br />
Reduzierung der CO 2 -Emissionen durch Mitarbeiter<br />
aus den verschiedenen FMG-Fachbereichen berechnet<br />
und in der Datenbank erfasst. Ferner beinhaltet<br />
die Datenbank auch alle CO 2 -Emissionen anderer<br />
Mehrere Projekte zur<br />
CO 2 -Reduzierung am<br />
<strong>Flughafen</strong> bereits gestartet
Luftverkehr und Klimaschutz<br />
Über uns<br />
60<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
der Mitarbeiter<br />
gegenüber Umwelt und<br />
Gesellschaft fördern<br />
Verursacher auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände, sodass ein<br />
jährlicher Footprint, aufgeschlüsselt nach Scope 1, 2<br />
und 3, berechnet werden kann.<br />
Neues Anflugverfahren: Sinkflug im „Leerlauf“<br />
Auch mithilfe eines umweltschonenden Anflugverfahrens<br />
kann CO 2 gespart werden. Der sogenannte<br />
Continuous Descent Approach (CDA), der im Jahr<br />
<strong>2009</strong> am <strong>Flughafen</strong> München erprobt wurde, soll es<br />
den Piloten ermöglichen, die Triebwerke während<br />
des Sinkfluges über einen möglichst langen Zeitraum<br />
im „Leerlauf“ zu betreiben. Dieser kontinuierliche<br />
Sinkflug führt je nach Flugzeugtyp, Flugstrecke und<br />
meteorologischen Gegebenheiten zu Einsparungen<br />
von 50 bis 150 Kilogramm Kerosin pro Anflug und<br />
damit zu CO 2 -Einsparungen zwischen 160 und 470<br />
Kilogramm. Im Idealfall besitzt das Verfahren auch<br />
das Potenzial, die Schallemissionen positiv zu beeinflussen.<br />
Nachhaltigkeitsschulungen: Mitarbeiter motivieren<br />
Da CO 2 -Emissionen hauptsächlich durch Energieverbrauch<br />
verursacht werden, steht und fällt die Umsetzung<br />
von Energiesparkonzepten mit der Akzeptanz<br />
durch die Mitarbeiter und einer notwendigen Verhaltensänderung.<br />
Im Rahmen von Nachhaltigkeitsschulungen<br />
wird deshalb das Verantwortungsbewusstsein<br />
der Mitarbeiter gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft<br />
geschärft und ihr Engagement im betrieblichen<br />
Umweltschutz gefördert.<br />
Fluglärm auf Vorjahresniveau<br />
Die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Flugbewegungszahlen<br />
hatten zur Folge, dass an keiner der 16<br />
stationären Messstellen am <strong>Flughafen</strong> München der<br />
Dauerschallpegel über dem Wert des Vorjahres lag.<br />
Während an neun Messstellen die Höhe der Dauerschallpegel<br />
dem Niveau des Vorjahres entsprach,<br />
lagen die an sieben Messstellen registrierten Werte<br />
sogar um jeweils 1 dB(A) niedriger als im Jahr 2008.<br />
Konkret bedeutet das, dass ein Dauerschallpegel von<br />
mehr als 60 dB(A) an keiner Messstelle ermittelt wurde.<br />
An sieben Messstellen lagen die Werte zwischen 55<br />
und 60 dB(A), an neun weiteren unter 55 dB(A).<br />
Zum Vergleich: Im Jahr 2000, in dem mit rund<br />
320 000 Starts und Landungen knapp 80 000 Flugbewegungen<br />
weniger als <strong>2009</strong> zu verzeichnen waren,<br />
wurde ein Dauerschallpegel zwischen 55 und<br />
60 dB(A) an fünf Messstellen ermittelt, an elf Messstellen<br />
lagen die Werte unter 55 dB(A). Folglich haben<br />
sich trotz des wesentlich gestiegenen Verkehrsaufkommens<br />
die Werte von nur zwei Messstellen in<br />
den höheren Pegelbereich verschoben.<br />
Die Anzahl der aufgezeichneten Einzelschallpegel<br />
mit mehr als 70 dB(A) sank gegenüber 2008 um fünf<br />
Prozent auf rund 337 400. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
und zum deutlich verkehrsärmeren Jahr 2000 wurden<br />
Pegel mit mehr als 85 dB(A) nicht mehr dreimal,<br />
sondern nur noch zweimal täglich ermittelt.
Über uns<br />
Luftverkehr und Klimaschutz<br />
61<br />
Im Berichtsjahr wurden im Umfeld des <strong>Flughafen</strong>s<br />
zwölf mobile Fluglärmmessungen an insgesamt<br />
412 Tagen durchgeführt und damit eine weniger als<br />
im Vorjahr. Im Vergleichsjahr 2000 waren es sieben<br />
Messungen, was die über die Jahre gestiegene<br />
Nachfrage nach mobilen Messungen dokumentiert.<br />
Der durchschnittliche nächtliche Dauerschallpegel<br />
von 50 dB(A) wurde <strong>2009</strong> an keinem Schnittpunkt<br />
der Flugrouten mit der Schutzgebietsgrenze überschritten,<br />
das Lärmvolumen hat <strong>2009</strong> – wie schon im<br />
Vorjahr – nur 56 Prozent des nächtlichen Lärmkontingentes<br />
in Anspruch genommen.<br />
Luftschadstoffwerte auf Niveau der Vorjahre<br />
Beim Stickstoffdioxid und beim Feinstaub wurden<br />
im Jahr <strong>2009</strong> ähnliche – also überwiegend niedrige<br />
bis mittlere – Werte wie in den Vorjahren gemessen.<br />
Beim Stickstoffdioxid – dem wichtigsten Verkehrsschadstoff<br />
– lag der an der Hauptmessstation registrierte<br />
Jahresmittelwert bei 29 Mikrogramm pro<br />
Kubikmeter und somit auf dem Niveau der Werte<br />
aus den Jahren 2004 bis 2008, in denen 29 bis 34<br />
Mikrogramm pro Kubikmeter ermittelt worden waren.<br />
Während die Hauptmessstelle im Osten des<br />
Airports positioniert ist, liegt die zweite Messstation<br />
im Westen und ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum<br />
<strong>Flughafen</strong>. Hier wurden im Mittel 27 Mikrogramm<br />
pro Kubikmeter gemessen. Zum Vergleich: In den<br />
Jahren 2004 bis 2008 waren 24 bis 31 Mikrogramm<br />
pro Kubikmeter ermittelt worden. Beim Feinstaub<br />
(PM10) wurde ein Jahresmittelwert von 20 Mikrogramm<br />
pro Kubikmeter gemessen. Die Mittelwerte<br />
der Jahre 2004 bis 2008 bewegten sich im Bereich<br />
von 17 bis 28 Mikrogramm pro Kubikmeter.<br />
Fluglärm und Luftschadstoffe<br />
jeweils<br />
auf Vor jahresniveau<br />
CO 2<br />
-neutrales Wachstum<br />
in CO 2<br />
/kt<br />
250<br />
Anstieg der CO 2<br />
-Emissionen ohne Gegenmaßnahmen bei unterstelltem Wachstum/Invest und bezogen auf den gesamten<br />
Energiebedarf von Gebäuden und Anlagen auf dem <strong>Flughafen</strong>gelände<br />
Mögliche Zielkurve für CO 2<br />
-neutrales Wachstum, bezogen auf den gesamten Energiebedarf von Gebäuden und Anlagen auf<br />
dem <strong>Flughafen</strong>gelände<br />
Anstieg der CO 2<br />
-Emissionen ohne Gegenmaßnahmen bei unterstelltem Wachstum/Invest gemäß Scope 1 (vom <strong>Flughafen</strong><br />
direkt verursachte Emissionen aus Energieproduktion und Transport) und Scope 2 (vom <strong>Flughafen</strong> indirekt verursachte<br />
Emissionen durch Energieeinkauf)<br />
Mögliche Zielkurve für CO 2<br />
-neutrales Wachstum gemäß Scope 1 und Scope 2<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong> 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Kommunikation und regionaler Dialog<br />
Über uns<br />
62<br />
Kommunikation und regionaler Dialog<br />
Ob als <strong>Flughafen</strong>, Arbeitsstätte oder Nachbar – wir sind ein verlässlicher<br />
Partner und kommunizieren offen mit Kunden, Geschäftspartnern,<br />
Mitarbeitern, Anwohnern und der Öffentlichkeit. Doch<br />
unser Engagement geht noch weiter. Die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH unterstützt zahlreiche Projekte in den Bereichen Jugendsport,<br />
Kultur, Soziales und Bildung.<br />
Drei Auszeichnungen<br />
für den Geschäftsbericht<br />
des FMG-Konzerns<br />
<strong>Flughafen</strong> München im Fokus der Medien<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Turbulenzen in der<br />
Luftverkehrsbranche verfolgten die Medien die Entwicklung<br />
des Münchner <strong>Flughafen</strong>s im Jahr <strong>2009</strong><br />
mit besonderem Interesse. Die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH (FMG) informierte mit rund 200 Pressemitteilungen<br />
und Pressefotos umfassend über das aktuelle<br />
Geschehen, organisierte Pressetermine zur Nachhaltigkeitsstrategie<br />
der FMG, zum Drehkreuzkonzept<br />
sowie anderen wichtigen <strong>Flughafen</strong>themen und unterstützte<br />
zahlreiche in- und ausländische Journalisten bei<br />
der Berichterstattung über den <strong>Flughafen</strong> München.<br />
Die Ausbauplanung des Münchner <strong>Flughafen</strong>s, insbesondere<br />
die Planungen für eine dritte Start- und<br />
Landebahn, stieß auch im Jahr <strong>2009</strong> wieder auf eine<br />
breite Resonanz. Besonders intensiv begleiteten die<br />
Medienvertreter die öffentlichen Erörterungen im<br />
Rahmen des Planfeststellungsverfahrens. Insgesamt<br />
konnte das positive Bild des Münchner <strong>Flughafen</strong>s in<br />
der Öffentlichkeit ebenso gestärkt werden wie das<br />
Verständnis der Medienvertreter für die Bedeutung<br />
des Münchner <strong>Flughafen</strong>s als Wachstumsmotor und<br />
zentrale Einrichtung der nationalen Verkehrsinfrastruktur.<br />
Bestnote und Preise für Publikationen<br />
Die Passagiere und Besucher, die Nachbarn in der<br />
<strong>Flughafen</strong>region, die interessierte Öffentlichkeit sowie<br />
die Mitarbeiter des FMG-Konzerns umfassend<br />
zu informieren – diesem Anspruch und dieser Zielsetzung<br />
dienten auch <strong>2009</strong> die Zeitungen „MUC life“,<br />
„M Dialog“ und „<strong>Flughafen</strong> Report“, die verschiedenen<br />
Broschüren und Flyer sowie die Onlinemedien<br />
Internet, Intranet und FRonline, die elektronische<br />
Zeitung der FMG. Ein Highlight war <strong>2009</strong> die Veröffentlichung<br />
des ersten Nachhaltigkeitsberichtes der<br />
FMG, der von der Global Reporting Initiative (GRI)<br />
auf Anhieb die beste Bewertung, ein A, erhalten hat.<br />
Drei internationale Auszeichnungen gingen an den<br />
Geschäftsbericht der FMG: In der Kategorie Annual<br />
Reports überzeugte er die Jury des „Award for<br />
Publication Excellence“ (APEX), einem Wettbewerb<br />
für Kommunikationsprofis, Silber erhielt er bei den<br />
Galaxy Awards, einem Wettbewerb für „Excellence<br />
in Product&Service Marketing“ und beim Annual<br />
Report Competition der LACP (League of American<br />
Communications Professionals) gewann der Bericht<br />
einen der begehrten Vision Awards.
Über uns<br />
Kommunikation und regionaler Dialog<br />
63<br />
FMG – ein verlässlicher Partner<br />
Eine Kooperation auf vielen Gebieten und die enge,<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Nachbarn<br />
in gemeinsamen Projekten sind wichtige Meilensteine<br />
auf dem Weg, den <strong>Flughafen</strong> zu einem integralen<br />
Bestandteil der Region zu machen. Auch im Jahr <strong>2009</strong><br />
wurde die Partnerschaft zwischen der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH und den Nachbarlandkreisen und<br />
-gemeinden durch den Beauftragten für die <strong>Flughafen</strong>region<br />
und das Team des Regionalbüros intensiv gepflegt,<br />
darüber hinaus wurden tragfähige Netzwerke<br />
weiter ausgebaut. Ziel ist dabei stets, Win-Win-Situationen<br />
zu generieren, von denen die Kommunen, die<br />
Bürger und der Airport gleichermaßen profitieren.<br />
Auch in Zeiten der Wirtschaftskrise zeigte sich die<br />
FMG als verlässlicher Partner zahlreicher Vereine,<br />
Institutionen und Projektträger in den Regionen Erding
Kommunikation und regionaler Dialog<br />
Über uns<br />
64<br />
Die FMG sponserte<br />
<strong>2009</strong> insgesamt 502<br />
Projekte in der <strong>Flughafen</strong>region<br />
und Freising. Während andere Unternehmen ihr<br />
Sponsoring-Engagement reduzierten, unterstützte<br />
die FMG insgesamt 502 Projekte – rund hundert mehr<br />
als 2008 – in den Bereichen Jugendsport, Kultur, Soziales<br />
und Bildung. Neben der Fortsetzung langjähriger<br />
Kooperationen, wie etwa bei den Erdinger Jazz-<br />
tagen und beim Freisinger Theatersommer, kamen<br />
<strong>2009</strong> auch neue Projekte hinzu, wie zum Beispiel die<br />
Starthilfe für den Hospizverein Erding zur Gründung<br />
einer Palliativversorgung im Landkreis und das Engagement<br />
bei den Dellnhauser Volksmusiktagen.
Über uns<br />
Kommunikation und regionaler Dialog<br />
65<br />
Geld fließt aus dem Umlandfonds<br />
Bereits vor dem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens<br />
für die dritte Start- und Landebahn hat die<br />
FMG die ersten Zahlungen aus dem Umlandfonds<br />
geleistet. In Abstimmung mit dem Nachbarschaftsbeirat,<br />
einem im Jahr 2005 in Zusammenhang mit<br />
dem <strong>Flughafen</strong>ausbau gegründeten Informationsund<br />
Dialogforum, hat die FMG als freiwillige Leistung<br />
einen Ausgleichsfonds in Höhe von 100 Millionen<br />
Euro in Aussicht gestellt, mit dem besondere Belastungen<br />
und Härten, die durch den Bau der dritten<br />
Bahn entstehen, ausgeglichen werden. Bereits im<br />
Vorgriff wurden jeweils fünf Millionen Euro für die<br />
Nordumfahrung von Erding und die Westtangente<br />
Freising, zwei für die gesamte Region wichtige Projekte,<br />
bereitgestellt. Mit einem ersten Teilbetrag in<br />
Höhe von 106 500 Euro wurden bislang die Planungen<br />
für die Nordumfahrung Erding vollständig und<br />
ganz ohne Steuergelder finanziert.<br />
Regionalmarketing auf der „Airfolgsspur“<br />
Eng, intensiv und sehr erfolgreich gestaltete sich<br />
<strong>2009</strong> die Zusammenarbeit in der 2005 gemeinsam<br />
mit den beiden Landkreisen und Kreisstädten Erding<br />
und Freising gegründeten Regionalmarketing-Initiative<br />
„Airfolgsregion Erding-Freising“. Neben der Teilnahme<br />
an mehreren Messen, auf denen sich die Region<br />
als Urlaubsziel, aber auch als Wirtschaftsstandort<br />
präsentierte, wurden durch die Einstellung von festangestellten<br />
Mitarbeitern auch die Weichen in Richtung<br />
einer effizienteren und intensiveren Nutzung<br />
dieser Plattform für die gesamte Region gestellt.<br />
Der <strong>Flughafen</strong> und<br />
seine Nachbarn präsentieren<br />
sich gemeinsam<br />
als Urlaubsziel und Wirtschaftsstandort<br />
Sponsoring <strong>2009</strong>: 425 127 Euro für insgesamt 502 Projekte<br />
Aufteilung nach Bereichen<br />
Sport<br />
140 328 €<br />
33,0 %<br />
Bildung<br />
58 391 €<br />
13,7 %<br />
Soziales<br />
116 385 €<br />
27,4 %<br />
Kultur<br />
110 023 €<br />
25,9 %
Personal<br />
Über uns<br />
66<br />
Personal<br />
Der <strong>Flughafen</strong>konzern zählt zu den bedeutendsten Arbeitsstätten<br />
und Ausbildungsbetrieben Bayerns. Wir verstehen Personalentwicklung<br />
als festen Bestandteil unserer strategischen Arbeit, der<br />
den Erfolg und die Zukunft des gesamten Unternehmens mitbestimmt.<br />
Wir fördern unsere Mitarbeiter und praktizieren eine<br />
familien orientierte Unternehmenspolitik.<br />
FMG-Konzern: moderater<br />
Rückgang bei den<br />
Mitarbeiterzahlen<br />
Krise auch im Personalbereich spürbar<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> war auch im Personalbereich<br />
von den Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise<br />
gekennzeichnet. Allerdings konnten trotz rückläufiger<br />
Zahlen bei Passagieren und Flugbewegungen die<br />
Auswirkungen auf die Mitarbeiterkapazität in Grenzen<br />
gehalten und Entlassungen vermieden werden.<br />
Kurzarbeit war nur bei der Tochtergesellschaft Cargogate,<br />
die im stark beeinträchtigten Luftfrachtgeschäft<br />
tätig ist, erforderlich.<br />
Durch den Abbau von Urlaub im Jahr <strong>2009</strong> und eine<br />
Reduzierung der Zeitguthaben konnten etwa 50 Prozent<br />
der Rückstellungen für Urlaubs- und Zeitguthaben<br />
aufgelöst werden. Damit leisteten die Mitarbeiter<br />
der <strong>Flughafen</strong> München GmbH einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Sicherung des Unternehmenserfolgs und<br />
dadurch auch zur Sicherung ihrer Beschäftigung.<br />
Im FMG-Konzern waren am 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
7 366 Mitarbeiter beschäftigt und somit 307 weniger<br />
als im Vorjahr. Während bei den meisten Unternehmen<br />
im Konzern krisenbedingt Fluktuationen nur in<br />
sehr moderatem Umfang ersetzt wurden, waren bei<br />
einigen Tochterfirmen aber auch personelle Zuwächse<br />
zu verzeichnen.<br />
Mitarbeiterkapazität leicht rückläufig<br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH beschäftigte zum<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> insgesamt 4 421 Mitarbeiter, die<br />
aus insgesamt 51 Nationen stammten, und somit<br />
103 bzw. zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Auch<br />
Bestandteile des Personalaufwands der <strong>Flughafen</strong> München GmbH (in Mio. €)<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Löhne und Gehälter<br />
(inklusive Aufwendungen für Fahrtkostenerstattung<br />
und Essensgeldzuschuss) 174,4 177,4<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersvorsorge und Unterstützung 48,1 49,4<br />
Personalaufwand gesamt 222,5 226,8
Über uns<br />
Personal<br />
67<br />
bei der FMG resultierte der Rückgang der Mitarbeiterzahlen<br />
im Wesentlichen aus der Fluktuation von<br />
Arbeitnehmern, die nur in Ausnahmefällen ausgeglichen<br />
wurde. Zum Stichtag standen 4 190 Mitarbeiter<br />
in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, die<br />
Frauenquote bei der FMG lag bei 18,2 Prozent und<br />
das durchschnittliche Lebensalter bei 42,7 Jahren.<br />
Die kostenrelevante Mitarbeiterkapazität sank im<br />
Jahresdurchschnitt von 3 941 im Jahr 2008 auf 3 819<br />
Mitarbeiterjahre im Jahr <strong>2009</strong>.<br />
Der Personalaufwand der FMG belief sich im Jahr<br />
<strong>2009</strong> auf 222,5 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
verringerte er sich damit um 4,7 Millionen Euro,<br />
was überwiegend auf die gesunkene Mitarbeiterkapazität<br />
zurückzuführen ist.<br />
Auch im Jahr <strong>2009</strong> erfolgte eine Beteiligung der FMG-<br />
Mitarbeiter am Unternehmenserfolg durch die Ausschüttung<br />
einer Erfolgsprämie für das Ergebnis im<br />
Jahr 2008. Wie schon im Vorjahr orientierte sich auch<br />
ein Teil der Vergütung an der Leistung der Mitarbeiter,<br />
wobei die Zahlung der tariflich vereinbarten Leistungsprämie<br />
auf der individuellen Zielerreichung und der<br />
eingebrachten persönlichen Leistung basierte.<br />
FMG-Konzern: bedeutende Ausbildungsstätte<br />
Nach wie vor ist der <strong>Flughafen</strong>konzern mit 266 Auszubildenden<br />
im Jahr <strong>2009</strong> einer der bedeutendsten<br />
Ausbildungsbetriebe für junge Nachwuchskräfte aus<br />
der Region. Im September <strong>2009</strong> starteten insgesamt<br />
79 Schulabgänger ihre Ausbildung oder ihr duales<br />
Studium im Konzern, der neben den klassischen<br />
Ausbildungsberufen auch innovative Ausbildungswege,<br />
wie beispielsweise den Eventkaufmann oder<br />
das duale Studium mit dem Abschluss Bachelor of<br />
Science (Studiengang Wirtschaftsinformatik) bzw.<br />
Bachelor of Arts (Studiengang Luftverkehrsmanagement),<br />
anbietet.<br />
Nachdem die <strong>Flughafen</strong> München GmbH in Zusammenarbeit<br />
mit weiteren Dienstleistungsunternehmen<br />
der Luftverkehrsbranche im Jahr 2006 den kooperativen<br />
Studiengang Bachelor of Arts in Luftverkehrsmanagement<br />
/ Aviation Management (FH) an der<br />
Fachhochschule Frankfurt am Main eingeführt hatte,<br />
konnten im August <strong>2009</strong> die ersten Absolventen verabschiedet<br />
werden.<br />
Engagement bei der Berufsorientierung<br />
Bereits zum sechsten Mal organisierte die FMG <strong>2009</strong><br />
am <strong>Flughafen</strong> München die Berufsorientierungsmesse<br />
Berufsfit, mit der Jugendliche aus der Region bei<br />
ihrer Berufsorientierung unterstützt werden. Diesmal<br />
präsentierten 80 Ausbildungsbetriebe, aber<br />
auch Schulen und Hochschulen den circa 10 000<br />
Besuchern insgesamt mehr als 280 schulische und<br />
berufliche (Aus-)Bildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten.<br />
Ein weiteres Beispiel für die regionale<br />
Vernetzung von Schulen und Unternehmen bzw.<br />
Handwerksbetrieben ist der Arbeitskreis „Schule-<br />
Wirtschaft Freising-Erding-<strong>Flughafen</strong>“.<br />
Ein attraktiver Arbeitgeber<br />
und ein großer<br />
und gefragter Ausbildungsbetrieb
Personal<br />
Über uns<br />
68<br />
Auszeichnung für eine<br />
familienfreundliche<br />
Personalpolitik<br />
Austausch auf internationaler Ebene<br />
Neben der regionalen ist auch die internationale Vernetzung<br />
von Personalexperten von großer Bedeutung<br />
– so etwa im „Airport HR-Net Europe“, der die<br />
Entwicklung effizienter und innovativer Personalinstrumente<br />
fördert, oder im europäischen Bildungsund<br />
Kulturprogramm „Leonardo da Vinci“, in dessen<br />
Rahmen die FMG Auszubildenden und Mitarbeitern<br />
einen Aufenthalt an den europäischen Partnerflughäfen<br />
Wien, Malta, Lissabon, Rom und Athen ermöglicht<br />
und im Gegenzug Mitarbeiter dieser Flughäfen<br />
einlädt und betreut.<br />
Durch die Kooperationen mit den Schwesterflughäfen<br />
Centrair (Central Japan International Airport) in Nagoya<br />
und Denver International Airport wiederum konnten<br />
Führungskräften Workshops und Austauschprogramme<br />
angeboten werden.<br />
Familienfreundliche Unternehmen<br />
Für ihre familienbewusste Personalpolitik, die die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie zum Ziel hat,<br />
wurde im April <strong>2009</strong> die FMG-Tochtergesellschaft<br />
mucground von der berufundfamilie gGmbH ausgezeichnet.<br />
Aerogate, eine weitere Tochtergesellschaft<br />
der FMG, erhielt das Zertifikat bereits zum dritten<br />
Mal. Die FMG selbst nahm erstmals im Jahr 2007 an<br />
diesem Audit teil und führte Ende <strong>2009</strong> als Vorbereitung<br />
für die Re-Auditierung im Jahr 2010 verschiedene<br />
Workshops durch.<br />
Im Fokus: die Führungskräfteentwicklung<br />
Einen Schwerpunkt der FMG-Personalentwicklung<br />
bildeten im Jahr <strong>2009</strong> die gezielte Evaluation und<br />
die intensive Beratung der Führungskräfte im Hinblick<br />
auf ihr Managementpotenzial. Die Ergebnisse<br />
dieser systematischen Analyse und Bewertung, mit
Über uns<br />
Personal<br />
69<br />
der dieser Personenkreis bei seiner täglichen Arbeit<br />
möglichst effektiv unterstützt werden soll, stellt die<br />
Basis für die weitere Führungskräfteentwicklung im<br />
Jahr 2010 dar.<br />
Auch für die Führungskräfte der FMG-Töchter wurden<br />
Workshops und Teamtrainings organisiert, darüber<br />
hinaus fanden hinsichtlich der Nachbesetzung<br />
von Führungspositionen im gesamten FMG-Konzern<br />
zahlreiche Assessment Center statt.<br />
Die Arbeit des Förderkreises, der im Jahr 2007 als<br />
Pilotprojekt zur Unterstützung möglicher Potenzialträger<br />
ins Leben gerufen worden war, wurde <strong>2009</strong><br />
mit einer Veranstaltung abgeschlossen, bei der die<br />
Arbeitsergebnisse unter anderem zu Benchmarks<br />
mit anderen Flughäfen erläutert wurden.<br />
Qualifikationen prüfen und weiterentwickeln<br />
Sich verändernde Märkte und Kundenanforderungen<br />
machen es erforderlich, dass die Mitarbeiter nachhaltig<br />
weiterentwickelt sowie ihre Qualifikationen<br />
ständig auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls<br />
angepasst werden. Diesem Anspruch trägt das<br />
bedarfsgerecht konzipierte Weiterbildungsangebot<br />
der Munich Airport Academy Rechnung.<br />
Neu eingeführt wurden im Bereich Personal und<br />
Mana gement WalkIn Seminare zur individuellen<br />
Ausbildung im MS Officebereich, ein modulares<br />
Programm zum Munich Airport Projektmanagement<br />
(MAP), Bildungsaktivitäten zum Thema CO 2 -Reduktion<br />
sowie aktualisierte Methoden im Bereich der<br />
betriebswirtschaftlichen Bildungsaktivitäten. Diese<br />
Innovationen schlugen sich auch im Anstieg der<br />
Teilnehmertage von insgesamt 17 384 im Vorjahr auf<br />
21 277 im Jahr <strong>2009</strong> nieder.<br />
Schwerpunkte waren ferner die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Luftsicherheitsschulung für alle Mitarbeiter<br />
mit Zugang zu den Sicherheitsbereichen sowie<br />
im Bereich Security die Aus- und Weiterbildung der<br />
Luftsicherheitskontrollkräfte der CAP <strong>Flughafen</strong> München<br />
Sicherheits-GmbH.<br />
Im Bereich Aviation Training, auf den allein mehr als<br />
10 000 Teilnehmertage entfielen, lag das Hauptaugenmerk<br />
auf der Grundausbildung neuer Flugzeugabfertiger<br />
der mucground Services <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH.<br />
In Trauer und Dankbarkeit gedenken wir der im Jahr<br />
<strong>2009</strong> verstorbenen Mitarbeiter. Wir werden ihnen ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
Joseph Hirsch † 26.02.<strong>2009</strong><br />
Korbinian Heilmeier † 11.03.<strong>2009</strong><br />
Barbara Sagmeister † 29.04.<strong>2009</strong><br />
Peter Fitz † 01.11.<strong>2009</strong><br />
Friedo Bernert † 12.12.<strong>2009</strong><br />
Thomas Scheidler † 21.12.<strong>2009</strong><br />
Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
weiterentwickeln<br />
und unterstützen
München<br />
New York<br />
Zeichen setzen. Verdichtete Vielfalt als inspirierende<br />
Umgebung: Ob in der Finanz-, Wirtschafts- oder<br />
Kulturwelt – seit jeher sind Städte die Geburtsstätten<br />
neuer Ideen, Trends und Erfindungen. Ihre weltumspannende<br />
Vernetzung führt Menschen und Märkte<br />
zueinander, lässt Kontinente einander näher rücken<br />
und fördert Fortschritt und Verständnis.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
72<br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Geänderter Konzernlagebericht<br />
Geänderte Konzernbilanz<br />
Geänderte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Geänderte Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Geänderte Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
Geänderter Konzernanhang<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
73<br />
Der Aufsichtsrat ließ sich durch die Geschäftsführung<br />
über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie<br />
über die wesentlichen Geschäftsvorfälle in seinen<br />
Sitzungen und durch schriftliche Berichte regelmäßig<br />
und eingehend unterrichten. Der Aufsichtsrat hat<br />
sich anhand der Berichte und der erteilten Auskünfte<br />
von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />
überzeugt und im Rahmen seiner satzungsmäßigen<br />
Zuständigkeit die ihm obliegenden Entscheidungen<br />
getroffen.<br />
Der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember <strong>2009</strong> und der Lagebericht<br />
der <strong>Flughafen</strong> München GmbH sowie des<br />
Konzerns sind durch die zum Abschlussprüfer bestellte<br />
Susat & Partner OHG geprüft und mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen<br />
worden. Nach eigener Prüfung hat der Aufsichtsrat<br />
von dem Prüfungsergebnis Kenntnis genommen und<br />
keine Einwendungen erhoben. Er billigt gem. § 42 a<br />
Abs. 2 und 4 GmbHG i. V. m. § 171 Abs. 2 AktG den<br />
Jahresabschluss der <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
und des Konzerns. Er schlägt der Gesellschafterversammlung<br />
vor, den Jahresabschluss der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH und des Konzerns festzustellen.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> sind die Herren Bfm. Stadtrat<br />
Dr. Reinhard Wieczorek, Otto Siegl sowie Ralf Krüger<br />
aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat<br />
dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre<br />
engagierte und sachkundige Tätigkeit im Interesse<br />
der Gesellschaft.<br />
Den Geschäftsführern und allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat Dank und<br />
Anerkennung für die im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> geleistete<br />
erfolgreiche Arbeit aus.<br />
München, den 30. Juli 2010<br />
<strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Georg Fahrenschon<br />
Vorsitzender
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
74<br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
Unternehmensgegenstand des <strong>Flughafen</strong> München<br />
Konzerns (FMG-Konzern) sind der Betrieb des <strong>Flughafen</strong>s<br />
München und die einhergehenden Nebengeschäfte.<br />
Der Konzern umfasst die <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
und 13 Tochtergesellschaften.<br />
Geschäftstätigkeit und Organisationsstruktur<br />
Der <strong>Flughafen</strong> München gehört zu den großen<br />
europäischen Luftverkehrsdrehscheiben und rangiert<br />
im europäischen Vergleich, bezogen auf das Passagieraufkommen,<br />
auf Platz 7. Zur Abwicklung des<br />
Luftverkehrs stehen am <strong>Flughafen</strong> München zwei<br />
moderne und leistungsfähige Terminals und zwei<br />
4 000 m lange Start- und Landebahnen, die unabhängig<br />
voneinander betrieben werden können, zur<br />
Verfügung.<br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH ist heute nicht nur<br />
im Aviation-Geschäft tätig, sondern auch im Non-<br />
Aviation-Geschäft ein kompetenter Partner. Sie ist<br />
insbesondere im Immobilienmanagement sowie<br />
im Retailbereich tätig. Hierzu zählen die Bereiche<br />
Einzelhandel, Gastronomie, Parken sowie technische<br />
Dienstleistungen, EDV, Sicherheit, allgemeine Dienstleistungen<br />
sowie Planungs- und Bauleistungen.<br />
Die Organisationsstruktur der <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH beruht auf einer Aufteilung aller wesentlichen<br />
Unternehmensfunktionen in Konzern-, Geschäftsund<br />
Servicebereiche. Während die eigenverantwortlichen<br />
Geschäftsbereiche am externen Markt<br />
operieren und Umsätze erwirtschaften, agieren<br />
die Servicebereiche primär intern und stellen den<br />
Geschäftsbereichen ihr Know-how und ihre Dienstleistungen<br />
zur Verfügung. Die Konzernbereiche sind<br />
für die übergeordnete Steuerung des <strong>Flughafen</strong>s<br />
verantwortlich.<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Branchensituation<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war weltweit durch die gravierendste<br />
Wirtschaftskrise seit 1945 geprägt. Inzwischen gehen<br />
Prognosen davon aus, dass der wirtschaftliche<br />
Abschwung seinen Boden gefunden hat und im Jahr<br />
2010 die Weltwirtschaft wieder wachsen wird.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen<br />
(ADV) meldet nach den dramatischen Verkehrseinbrüchen<br />
im Jahr <strong>2009</strong> für das Jahr 2010 einen Aufwärtstrend<br />
sowohl bei der Passagiernachfrage als auch bei<br />
der Luftfracht.<br />
Auch der <strong>Flughafen</strong> München hatte im Jahr <strong>2009</strong> deutliche<br />
Rückgänge der Nachfrage zu verzeichnen, die<br />
vor allem auf einen stark rückläufigen Geschäftsreiseverkehr<br />
zurückzuführen waren und zu Strecken- und<br />
Frequenzausdünnungen im Inlands- und Europaverkehr<br />
führten. Stabilisierend wirkte sich im Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> die Nachfrage im Interkontinentalverkehr<br />
aus, sodass das hohe Niveau des Vorjahres bei Fernreisen<br />
gehalten werden konnte.<br />
Nach dem starken Rückgang im 1. Halbjahr verringerte<br />
sich allerdings im 3. Quartal der Rückgang deutlich<br />
und ging im 4. Quartal schließlich in eine Stabilisierung<br />
etwa auf Vorjahresniveau über; damit wurde die<br />
Talsohle erreicht. Für 2010 rechnen wir mit einer Erhöhung<br />
der Verkehrsnachfrage, wenn auch mit einer<br />
noch verhaltenen Wachstumsdynamik.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurden vom <strong>Flughafen</strong> München<br />
235 Ziele in 69 Ländern regelmäßig angeflogen.<br />
Der Anteil der Umsteiger am Passagieraufkommen<br />
erhöhte sich im Vorjahresvergleich um einen weiteren<br />
Prozentpunkt auf nunmehr 37,0 %. Der abermalige<br />
Anstieg des Umsteigeranteils belegt, dass die Drehkreuzfunktion<br />
des Münchner <strong>Flughafen</strong>s weiter an<br />
Bedeutung gewinnt.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
75<br />
Um die erfolgreiche Entwicklung des Drehkreuzverkehrs<br />
fortsetzen zu können, benötigt der <strong>Flughafen</strong><br />
München zur Nutzung der gegebenen Wachstumschancen<br />
dringend eine dritte Start- und Landebahn.<br />
Das Planfeststellungsverfahren hierfür ist weit fortgeschritten;<br />
bis Ende 2010 wird ein positiver Bescheid<br />
erwartet.<br />
Geschäftsverlauf/Ertragslage<br />
Das Passagieraufkommen am <strong>Flughafen</strong> München ist<br />
im Jahr <strong>2009</strong> um 5,4 % auf 32,7 Millionen Fluggäste<br />
gesunken.<br />
Damit schlug sich die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
des Jahres <strong>2009</strong> auch in der Verkehrsbilanz<br />
des Münchner <strong>Flughafen</strong>s nieder. Der Rückgang<br />
ist in erster Linie auf die Nachfrageschwäche<br />
im Geschäftsreiseverkehr zurückzuführen, die auch<br />
durch den gleichzeitigen leichten Anstieg bei Privatreisen<br />
nicht ausgeglichen werden konnte. Während<br />
der Anteil der Geschäftsreisenden am Gesamtaufkommen<br />
um sechs Prozentpunkte auf 45 % sank,<br />
stieg der Anteil der Privatreisenden auf 55 %.<br />
Um die nach wie vor hohen Verluste im Bereich<br />
Ground Handling zu beseitigen, bemüht sich die<br />
Geschäftsführung des <strong>Flughafen</strong>s München seit<br />
längerer Zeit intensiv darum, mit den Gewerkschaften<br />
und dem Betriebsrat eine Lösung zu finden, mit der<br />
die strukturellen Wettbewerbsnachteile gegenüber<br />
konkurrierenden Anbietern überwunden werden können.<br />
Mangels Verhandlungsergebnis und aufgrund<br />
der erfolgten Kündigung von Abfertigungsverträgen<br />
besteht die Gefahr, dass die FMG sukzessive erhebliche<br />
Marktanteile beim Ground Handling verliert.<br />
Zielsetzung des Unternehmens ist, künftig zur Bereinigung<br />
der Verluste dieses Geschäftsbereichs<br />
nur noch Abfertigungsverträge abzuschließen, mit<br />
denen eine Kostendeckung im GH-Bereich erreicht<br />
werden kann. Vor dem Hintergrund des derzeit noch<br />
offenen Verhandlungsstandes und von bereits absehbaren<br />
Marktanteilsverlusten wurde im Abschluss<br />
des Jahres <strong>2009</strong> eine Rückstellung in Höhe von<br />
Mio. € 111,4 gebildet.<br />
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und der<br />
dadurch zu erwartenden geringeren Verkehrsentwicklung<br />
wurde der Wirtschaftsplan <strong>2009</strong> im Sommer<br />
<strong>2009</strong> aktualisiert und an die negative wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Geschäftsjahres <strong>2009</strong> angepasst.<br />
In dieser Planung wurde ein Rückgang des Passagieraufkommens<br />
sowie ein daraus resultierender Rückgang<br />
der Umsatzerlöse/-erträge in Höhe von 4,9 %<br />
erwartet.<br />
Gemessen am Fluggastaufkommen rangiert der <strong>Flughafen</strong><br />
München im europäischen Vergleich wiederum<br />
auf Platz 7 und konnte damit seine starke Position<br />
im Kreis der europäischen Luftverkehrsdrehscheiben<br />
behaupten. So blieb der Rückgang bei der Anzahl der<br />
Umsteiger mit weniger als 3 % deutlich unter dem<br />
Minus beim gesamten Passagieraufkommen. Infolgedessen<br />
ist der Anteil der Umsteiger am Gesamtpassagieraufkommen<br />
gewachsen und lag im Jahr <strong>2009</strong><br />
bei 37 % und damit um 1 % höher als im Vorjahr.<br />
Die Anzahl der Starts und Landungen im gewerblichen<br />
und nicht gewerblichen Verkehr ist gegenüber<br />
dem Vorjahr um 8,2 % auf 396 805 Flugbewegungen<br />
gesunken. Dieser im Vergleich zur Passagierentwicklung<br />
überproportionale Rückgang resultiert daraus,<br />
dass die Fluggesellschaften Flüge zusammengelegt<br />
und größere Maschinen eingesetzt haben. Das durchschnittliche<br />
maximale Abfluggewicht der in München<br />
eingesetzten Flugzeuge erhöhte sich von 66,1 auf<br />
68,2 Tonnen.<br />
Deutlich stärker als der Passagierverkehr wurde das<br />
Luftfrachtgeschäft von der Krise getroffen. Im Jahr<br />
<strong>2009</strong> musste der Cargoumschlag am <strong>Flughafen</strong><br />
München einen Rückgang um 30 550 t auf 229 095 t<br />
hinnehmen, was einer Minderung von 11,8 % ent-
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
76<br />
spricht. Der deutliche Einbruch im Luftfrachtgeschäft<br />
entspricht der wirtschaftlichen Entwicklung des Transportaufkommens<br />
im Güterverkehr des Jahres <strong>2009</strong><br />
in Deutschland, das laut Angabe des Statistischen<br />
Bundesamtes um 11,2 % gesunken ist.<br />
Die Umsatzerlöse des Konzerns betrugen im Berichtsjahr<br />
Mio. € 981,3. Verursacht durch die rückläufige<br />
Verkehrsentwicklung sowohl im Aviation- als auch<br />
im Non-Aviation-Bereich ergab sich ein Rückgang<br />
von 6,0 %. Die Entwicklung der Konzernerlöse und<br />
Ergebnisse ist im nachstehenden Abschnitt „Tätigkeitsbereiche<br />
des Konzerns“ dargestellt.<br />
Der Materialaufwand ist im Geschäftsjahr um<br />
Mio. € 18,7 auf Mio. € 268,2 gesunken, was einer<br />
Reduzierung von 6,5 % entspricht.<br />
Die Personalaufwendungen sind durch Reduzierungen<br />
der Mitarbeiterkapazität sowie den Abbau von<br />
Über- und Gleitstunden im Vorjahresvergleich um<br />
Mio. € 4,8 auf Mio. € 309,3 gesunken.<br />
Wesentlicher Sondereffekt der Bilanzierung des<br />
Geschäftsjahres <strong>2009</strong> ist die vor dem Hintergrund der<br />
notwendigen Sanierung des Bereichs Ground Handling<br />
gebildete Rückstellung in Höhe von Mio. € 111,4.<br />
Die den Aufwand der Gesellschaft wesentlich beeinflussenden<br />
Kosten für sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
und Zinsen, vermindert um den Sondereffekt<br />
der Rückstellung für die Sanierung des Bereichs<br />
Ground Handling, weisen mit Mio. € 219,1 einen Anteil<br />
von 19,8 % am Gesamtaufwand vor Steuern auf.<br />
Die Abschreibungen im Konzern betragen<br />
Mio. € 124,9.<br />
Der Konzern weist im Jahr <strong>2009</strong> einen Fehlbetrag<br />
in Höhe von Mio. € 1,4 aus.<br />
Tätigkeitsbereiche des Konzerns<br />
Der FMG-Konzern ist nach Tätigkeitsbereichen gegliedert,<br />
die sich den Bereichen Aviation, Ground Handling,<br />
Retail und Services, Immobilien management und<br />
-entwicklung sowie den Service- und Konzernbereichen<br />
zuordnen lassen.<br />
Aviation, Ground Handling<br />
Dem Aviation- und Ground-Handling-Bereich wird die<br />
Abwicklung des gesamten Flugverkehrs der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH und der zu diesem Geschäftsbereich<br />
gehörenden Töchter zugeordnet. Aufgrund<br />
der negativen Verkehrsentwicklung gingen die Erlöse<br />
in diesem Bereich um 7,0 % auf Mio. € 511,9 zurück.<br />
Das Earnings after Taxes (EAT) in diesem Bereich liegt<br />
bei Mio. € - 70,2. Wesentlicher Sondereffekt ist die<br />
Bildung der Rückstellung vor dem Hintergrund der<br />
Sanierung des Bereichs Ground Handling.<br />
Entsprechend der rückläufigen Entwicklung im Luftverkehr<br />
und dem intensiven Wettbewerb gingen die<br />
Erlöse im Aviation- und Ground-Handling-Bereich um<br />
Mio. € 38,8 zurück.<br />
Das im Jahr 2008 negative Finanzergebnis (unter Einbeziehung<br />
der Darlehenszinsen für Gesellschafterdarlehen<br />
in Höhe von Mio. € 43,5; <strong>2009</strong>: Mio. € 10,4)<br />
in Höhe von Mio. € - 124,3 verbesserte sich im Berichtsjahr<br />
um Mio. € 37,4 auf Mio. € - 86,9. Hauptursächlich<br />
im Vorjahresvergleich ist der Rückgang der<br />
Zinsaufwendungen um Mio. € 36,7.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
77<br />
Retail und Services<br />
Zu diesem Bereich gehören die Tochtergesellschaften<br />
eurotrade <strong>Flughafen</strong> München Handels-GmbH, die<br />
Allresto <strong>Flughafen</strong> München Hotel und Gaststätten<br />
GmbH, die MediCare <strong>Flughafen</strong> München Medizinisches<br />
Zentrum GmbH sowie der Parkbereich der<br />
<strong>Flughafen</strong> München GmbH.<br />
Die eurotrade betreibt insgesamt 76 Retaileinheiten<br />
mit einer gesamten Verkaufsfläche von 12 554 m².<br />
Der Netto-Gesamtumsatz sank von Mio. € 147,4 um<br />
3,4 % auf Mio. € 142,4. Verglichen mit dem Passagierrückgang<br />
in Höhe von 5,4 % lässt dies eine relativ<br />
stabile bzw. positive Umsatzgröße pro Passagier für<br />
die Gesellschaft erkennen.<br />
Zur Allresto gehören die Restaurants, die Kantinen<br />
und das Hotel. Das vergangene Jahr erbrachte<br />
aufgrund der Passagierrückgänge und massiver<br />
Zurückhaltung der Geschäftskunden bei der Buchung<br />
von Tagungs- und Hotelfacilitys eine Umsatzeinbuße<br />
von 14,0 % auf Mio. € 63,8.<br />
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
Dieser Tätigkeitsbereich beinhaltet im Wesentlichen<br />
die Vermarktung der Immobilien, die zum Betrieb<br />
eines <strong>Flughafen</strong>s benötigt werden. Mit einem Umsatz<br />
von Mio. € 170,5 und einem EAT von Mio. € 46,8<br />
trägt dieser Bereich zum Gesamtergebnis bei.<br />
Service- und Konzernbereiche<br />
Diese Bereiche unterstützen die dezentrale Unternehmensstruktur,<br />
um wirtschaftlich, effizient und im<br />
Interesse der Kunden zu agieren. Die Service- und<br />
Konzerneinheiten bündeln Informationen und<br />
Know-how des gesamten Konzerns. Sie entwickeln<br />
Strategien und Handlungsempfehlungen und stellen<br />
ihre Ergebnisse und Dienstleistungen dem gesamten<br />
Konzern zur Verfügung. Der Bereich erzielte Umsatzerlöse<br />
von Mio. € 29,0 und konnte mit einem EAT von<br />
Mio. € 0,3 zum Ergebnis des Konzerns beitragen.<br />
Korrespondierend zur negativen Verkehrsentwicklung<br />
gingen die Erlöse aus Parkplatzmieten im Jahr <strong>2009</strong><br />
um Mio. € 3,5 auf Mio. € 63,1 zurück, was einer Verringerung<br />
von 5,1 % entspricht.<br />
Im Wirtschaftsjahr weist der gesamte Bereich Retail<br />
und Services einen Umsatz in Höhe von Mio. € 269,9<br />
aus, was einer Reduzierung gegenüber dem Vorjahr<br />
von 4,0 % entspricht. Das zusammengefasste EAT<br />
beträgt Mio. € 21,7.
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
78<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Mio. € % Mio. € %<br />
Vermögen<br />
Ausstehende Kapitaleinlagen 0,1 0,0 0,1 0,0<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 2,9 0,1 3,4 0,1<br />
Sachanlagen 2 782,8 94,3 2 821,0 95,2<br />
Finanzanlagen 3,8 0,1 3,1 0,1<br />
Anlagevermögen 2 789,5 94,5 2 827,5 95,4<br />
Vorräte 65,0 2,2 65,0 2,2<br />
Forderungen 75,5 2,6 64,1 2,1<br />
Liquide Mittel 17,4 0,6 5,5 0,2<br />
Umlaufvermögen 157,9 5,4 134,6 4,5<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 3,6 0,1 2,3 0,1<br />
Bilanzsumme 2 951,1 100,0 2 964,5 100,0<br />
Kapital<br />
Eigenkapital 442,1 15,0 443,6 15,0<br />
Gesellschafterdarlehen 491,9 16,7 491,9 16,6<br />
Langfristiges Fremdkapital 1 483,9 50,3 1 437,1 48,5<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 533,2 18,0 591,9 19,9<br />
Bilanzsumme 2 951,1 100,0 2 964,5 100,0<br />
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31. Dezember<br />
des Vorjahres um Mio. € 13,4 auf Mio. € 2 951,1<br />
verringert. Diese Reduzierung ist im Einzelnen wie<br />
folgt begründet.<br />
Das Konzernanlagevermögen verzeichnet im Vorjahresvergleich<br />
einen Rückgang um Mio. € 38,0<br />
auf Mio. € 2 789,5. Den Abschreibungen in Höhe<br />
von Mio. € 124,9 standen Zugänge von Mio. € 90,5<br />
gegenüber.<br />
Die Zugänge im Sachanlagenvermögen in Höhe von<br />
Mio. € 88,1 betreffen überwiegend die Anlagenklassen<br />
Grundstücke sowie geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau. Die Zugänge entfallen hierbei<br />
im Wesentlichen auf die Beschaffung von Grund und<br />
Boden im Rahmen des Projektes „Dritte Start- und<br />
Landebahn“. Der Anstieg der Finanzanlagen um<br />
T€ 723 auf T€ 3 783 ist auf die im Rahmen einer At-<br />
Equity-Bewertung in den Konzernabschluss einbezogenen<br />
assoziierten Unternehmen zurückzuführen.<br />
Unterschiedliche Verläufe zeigen sich in der Entwicklung<br />
des Umlaufvermögens, das im Jahr <strong>2009</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr insgesamt um Mio. € 23,3 zunahm.<br />
Insgesamt nahmen die Forderungen und sonstigen<br />
Vermögensgegenstände um Mio. € 11,4 zu. Darüber<br />
hinaus erhöhte sich der Bestand an flüssigen Mitteln<br />
um Mio. € 11,9. Die Höhe des Vorratsvermögens hat<br />
sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
79<br />
Die Veränderung im Eigenkapital um Mio. € - 1,5 ergibt<br />
sich aus dem Konzernjahresfehlbetrag in dieser<br />
Höhe. Der Bestand der Gesellschafterdarlehen blieb<br />
im Vorjahresvergleich mit Mio. € 491,9 konstant.<br />
Der Bestand der Rückstellungen erhöhte sich im Jahr<br />
<strong>2009</strong> im Vergleich zum Vorjahr um Mio. € 83,8 auf<br />
Mio. € 309,5. Hauptursächlich für die Zunahme bei<br />
den Rückstellun gen ist die Bildung einer Rückstellung<br />
für die Sanierung des Bereichs Ground Handling.<br />
Gegenläufig entwickelte sich im Vorjahresvergleich<br />
die Rückstellung für Drohverluste, die sich insgesamt<br />
um Mio. € 30,4 verringerte.<br />
Die Summe aller Verbindlichkeiten des FMG-Konzerns<br />
reduzierte sich im Wirtschaftsjahr <strong>2009</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr um Mio. € 116,6 auf Mio. € 1 682,6. Die<br />
im Geschäftsjahr 2008 gebildete Verbindlichkeit<br />
gegenüber den Gesellschaftern des Mutterunternehmens<br />
aus Darlehenszinsen der Gesellschafterdarlehen<br />
in Höhe von Mio. € 43,5 wurde im Jahr <strong>2009</strong><br />
zur Gänze beglichen, wobei für das Jahr <strong>2009</strong> neue<br />
Darlehenszinsen für Gesellschafterdarlehen in Höhe<br />
von Mio. € 10,4 gebildet wurden. Die Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten konnten im Vorjahresvergleich<br />
aus dem Cashflow um Mio. € 64,6 auf<br />
Mio. € 1 558,5 reduziert werden.<br />
Darüber hinaus verringerten sich im Jahr <strong>2009</strong> die<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
gegenüber dem Vorjahr um Mio. € 17,5. Gegenläufig<br />
verlief im Vorjahresvergleich die Zunahme der Verbindlichkeiten<br />
gegenüber assoziierten Unternehmen<br />
um Mio. € 1,2 auf Mio. € 1,6. Der Anstieg dieser Verbindlichkeiten<br />
ist insbesondere auf den Anstieg der<br />
von der EFM bezogenen Leistungen zurückzuführen.<br />
Finanzlage<br />
Aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit,<br />
der vornehmlich aus dem Mutterunternehmen<br />
stammt, standen im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> ausreichend<br />
Finanzmittel zur Verfügung, sodass die Liquidität des<br />
Konzerns stets gesichert war. Zur Finanzierung sind<br />
die Konzerngesellschaften in einem Cashpool zusammengefasst.<br />
Die Investitionen im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
wurden zur Gänze aus dem Cashflow des laufenden<br />
Geschäfts finanziert. Darüber hinaus erfolgte ein weiterer<br />
Abbau der Bankdarlehen im Konzern.<br />
Risiken<br />
In das Risikomanagement des <strong>Flughafen</strong> München<br />
Konzerns sind alle operativen und strategischen<br />
Geschäftsprozesse eingebunden, um alle Risiken<br />
im Unternehmen frühzeitig zu identifizieren und zu<br />
bewerten. Die Risikobewertung erfolgt nach den<br />
Kriterien der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie der<br />
Quantifizierung der potenziellen Schadenshöhe.<br />
Primäres Ziel des Risikomanagements sind der<br />
kontrollierte Umgang mit Risiken sowie vorbeugende<br />
Maßnahmen zu deren Abwendung.<br />
Die interne Aufbereitung aller Risikoinformationen<br />
erfolgt vierteljährlich, sodass die Geschäftsleitung<br />
sowie die Bereichsleiter zeitnah und effizient auf eine<br />
veränderte Risikosituation reagieren können. Im Bedarfsfall<br />
wird auf sich neu oder verändert ergebende<br />
Risikosituationen unmittelbar reagiert. Die Mitglieder<br />
des Aufsichtsrates erhalten ebenfalls regelmäßig den<br />
aktuellen Risikobericht.<br />
Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens hat<br />
zur umfassenden Sicherstellung der Berücksichtigung<br />
von externen Gesetzen und Verordnungen sowie der<br />
internen Grundsätze und Regeln die Compliance im<br />
vergangenen Jahr noch stärker in den Geschäftsprozessen<br />
und in der Unternehmens- und Managementkultur<br />
des Konzerns verankert.
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
80<br />
Compliance wird im Konzern als elementarer<br />
Bestandteil von Integrität und als Grundlage nachhaltiger<br />
Unternehmensführung verstanden.<br />
Innerhalb des FMG-Konzerns werden die im Jahr<br />
2008 veröffentlichten Verhaltensstandards und die<br />
Unternehmensgrundsätze für ein gesetzeskonformes<br />
und ethisches Verhalten von Beschäftigten und<br />
Führungskräften laufend weiterentwickelt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Internen Revision des<br />
Mutterunternehmens werden bestehende Regularien<br />
weiter präzisiert bzw. neue Standardformen eingeführt<br />
und deren Umsetzung überwacht.<br />
Zur Minimierung möglicher finanzieller Schäden hat<br />
die <strong>Flughafen</strong> München GmbH für alle wesentlichen<br />
Haftungsrisiken Versicherungen mit angemessenen<br />
Haftungsbeträgen abgeschlossen.<br />
Als wesentliches internes Risiko wurde <strong>2009</strong> bei<br />
der Muttergesellschaft der Sanierungsprozess und<br />
deren Risiken im Bereich Ground Handling ausführlich<br />
im Rahmen der Risikoberichterstattung betrachtet.<br />
Der Bereich befindet sich seit mehreren Jahren in<br />
der Sanierung, war jedoch auch im Berichtsjahr trotz<br />
deutlicher Sanierungsfortschritte aus strukturellen<br />
Gründen defizitär.<br />
Als wichtigstes externes Risiko wurde <strong>2009</strong> die sich<br />
abschwächende konjunkturelle Entwicklung gesehen.<br />
Das Risiko gewann im Laufe des Jahres an Bedeutung.<br />
Das Risikoberichtswesen hat die Auswirkungen<br />
auf den <strong>Flughafen</strong> München Konzern untersucht und<br />
dargestellt. Weitere externe Risiken mit eher geringer<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit, aber hoher wirtschaftlicher<br />
Belastung sind terroristische Ereignisse, Naturkatastrophen,<br />
Flugunfälle und deren Auswirkungen<br />
sowie ein Verlust bzw. eventuelle Beeinträchtigungen<br />
der Hubfunktion.<br />
Weitere Risiken wie beispielsweise Streiks, Betriebseinstellungen<br />
bzw. Frequenzreduzierungen von Airlines,<br />
der Verlust von Marktanteilen an Wettbewerber<br />
im Bodenverkehrsdienst oder die Abwanderung<br />
von Passagieren zu Regionalflughäfen wurden im<br />
Rahmen des Risikomanagements verfolgt.<br />
Neben dem bereits erwähnten Risiko des Scheiterns<br />
der Sanierung im Bereich Ground Handling, das für<br />
die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Mutterunternehmens<br />
als beeinträchtigend einzustufen ist,<br />
sind keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar.<br />
Gegenüber der Tochtergesellschaft für Sicherheit besteht<br />
das Risiko möglicher Nachzahlungen; ein Ermittlungsverfahren<br />
ist anhängig. Die Muttergesellschaft<br />
hat zur Abwendung einer Überschuldung der Gesellschaft<br />
eine Patronatserklärung abgegeben. Der Ausgang<br />
des Verfahrens ist derzeit nicht abzusehen.<br />
Finanzielle Risiken und Risiken aus diversen Finanzinstrumenten<br />
(Derivative Finanzinstrumente, Management<br />
von Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
sowie der Finanzanlagen) werden regelmäßig hinsichtlich<br />
bestehender Preisveränderungen sowie<br />
Ausfall- und Liquiditätsrisiken untersucht. Derivative<br />
Finanzinstrumente werden nunmehr ausschließlich<br />
zur Zinssicherung sowie zum Ausschluss von Währungsrisiken<br />
nach Genehmigung durch die Geschäftsführung<br />
eingesetzt. Das insgesamt festzulegende<br />
Sicherungsvolumen wird durch die Gesellschafterversammlungen<br />
im FMG-Konzern vorgegeben.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
81<br />
Chancen und Wachstumsprojekte<br />
Angesichts der deutlich verbesserten Konjunkturlage<br />
und einer spürbar anziehenden Nachfrage im Luftverkehr<br />
sieht die Geschäftsführung der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH mittel- und langfristig gute Perspektiven<br />
für eine Fortsetzung der erfolgreichen Entwicklung<br />
des Drehkreuzverkehrs. Um die gegebenen<br />
Wachstumschancen nutzen zu können, benötigt der<br />
<strong>Flughafen</strong> München dringend eine dritte Start- und<br />
Landebahn. Im Jahr 2010 wird damit gerechnet, dass<br />
das laufende Planfeststellungsverfahren mit einem<br />
positiven Bescheid beendet wird. Damit werden<br />
die für die weitere Entwicklung des <strong>Flughafen</strong>s so<br />
entscheidenden Ausbaumaßnahmen konsequent<br />
vorangetrieben.<br />
Unabhängig von der Prognose und den Zukunftsszenarien<br />
für die Verkehrsentwicklung der nächsten<br />
Jahrzehnte besteht der Bedarf für eine dritte Startund<br />
Landebahn schon heute. Die 90 planbaren<br />
Starts und Landungen in der Stunde, die das heute<br />
bestehende Zwei-Bahnen-System zulässt, reichen<br />
bei Weitem nicht mehr aus, um den aktuellen Bedarf<br />
des Luftverkehrs zu befriedigen. Schon jetzt operiert<br />
der <strong>Flughafen</strong> München an der Kapazitätsgrenze,<br />
denn es werden derzeit von den Airlines in den<br />
Spitzenstunden – und damit in 8 bis 10 Stunden pro<br />
Tag – bis zu 110 Slots nachgefragt.<br />
Neben der zusätzlichen Runwaykapazität benötigt der<br />
<strong>Flughafen</strong> München zur Abwicklung des Drehkreuzverkehrs<br />
mehr gebäudenahe Abstellpositionen sowie<br />
zusätzliche Ressourcen für die Passagierabfertigung.<br />
In Ergänzung zum Terminal 2 plant die <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH zusammen mit der Lufthansa daher<br />
auf dem östlichen Vorfeld einen sogenannten Satelliten,<br />
der über ein unterirdisches Transportsystem mit<br />
dem Terminal verbunden wird. Das Projekt befindet<br />
sich nach der im Jahr <strong>2009</strong> abgeschlossenen Vorplanung<br />
nunmehr in der Entwurfsplanung, die in einer<br />
ersten Ausbaustufe 27 zusätzliche gebäudenahe Abstellpositionen<br />
für Flugzeuge vorsieht. Es könnte<br />
ein zusätzliches Passagiervolumen von 11 Millionen<br />
Fluggästen abgewickelt werden.<br />
Ab Mai 2010 kann der <strong>Flughafen</strong> München den<br />
Gästen aus aller Welt zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten<br />
im neu eröffneten Hotel Novotel der<br />
Hotelgruppe Accor bieten, das auf dem Campus des<br />
<strong>Flughafen</strong>s in Ergänzung zum Kempinski Hotel Airport<br />
München gebaut wurde und über rund 250 Zimmer<br />
im mittleren Preissegment verfügt.<br />
Strategie und Nachhaltigkeit<br />
Der <strong>Flughafen</strong> München zählt zu den führenden<br />
europäischen Luftverkehrsdrehscheiben. Der wirtschaftliche<br />
Erfolg des <strong>Flughafen</strong>konzerns basiert auf<br />
der Leistungsfähigkeit und Dynamik sowie auf der<br />
konsequenten Ausrichtung auf profitables Wachstum.<br />
Weltweite Kundenumfragen (Skytrax) bestätigen,<br />
dass sich der <strong>Flughafen</strong> München hierzu auf dem richtigen<br />
Weg befindet. Wie viele andere Unternehmen<br />
ist sich die FMG darüber hinaus ihrer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung bewusst und verbindet ihren<br />
wirtschaftlichen Erfolg mit sozialen und ökologischen<br />
Grundsätzen (Nachhaltigkeitsprinzip).<br />
In vielen Bereichen handelt der FMG-Konzern bereits<br />
jetzt schon im Sinne der Nachhaltigkeit. Ein Meilenstein<br />
wurde mit der Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts<br />
des Mutterunternehmens Ende <strong>2009</strong><br />
erreicht.
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
82<br />
Der Nachhaltigkeitsbericht umfasst gleichberechtigt<br />
die Bereiche Ökologie und Ökonomie sowie soziale<br />
und gesellschaftliche Verantwortung. Auf diesem<br />
Fundament will die FMG eine dauerhafte und zukunftsfähige<br />
Entwicklung sicherstellen. Der Bericht<br />
beleuchtet die Themenbereiche Unternehmen und<br />
Management, Umwelt und Klimaschutz, Mitarbeiter<br />
und Arbeitswelt, Gesellschaft und Anspruchsgruppen,<br />
Region und Nachbarschaft. Der Berichtszeitraum ist<br />
das Jahr 2008. Offen und nachvollziehbar werden<br />
nicht nur Aktivitäten und Maßnahmen zu den vielfältigen<br />
Aspekten der Nachhaltigkeit dargelegt, sondern<br />
es wird auch ein Maßnahmenprogramm präsentiert,<br />
das einzelne Initiativen zu strategischen Nachhaltigkeitszielen<br />
bündelt.<br />
Für den FMG-Konzern ist das Engagement für Nachhaltigkeit<br />
kein neues Thema. Bereits seit vielen Jahren<br />
betreibt der <strong>Flughafen</strong> München aktiven Umweltschutz,<br />
fördert die Entwicklung seiner Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte und pflegt eine gute partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn in der<br />
Region. Für das Unternehmen ist der Dialog mit den<br />
einzelnen Anspruchsgruppen von größter Bedeutung,<br />
was im Bericht auch transparent dargestellt wird.<br />
Nachhaltigkeit ist für den FMG-Konzern zentrales<br />
Ziel, es wurde daher auch in der Konzernstrategie<br />
verankert. Konkretes Beispiel ist das 2008 festgelegte<br />
Ziel, CO 2 -neutral zu wachsen (Basisjahr: 2005,<br />
Zielwert: 2020). Die ambitionierte Vorgabe, den CO 2 -<br />
Ausstoß – trotz konkreter Ausbauvorhaben – konstant<br />
zu halten, um die Umwelt zu schonen sowie Energie<br />
und damit auch Kosten zu sparen, wird intern durch<br />
einen breit gefächerten Maßnahmenkatalog vorangetrieben.<br />
So soll unter anderem bei allen Neubauten<br />
eine Reduktion der CO 2 -Emissionen um rund 40 %<br />
gegenüber dem Altbestand erreicht werden. Bestehende<br />
<strong>Flughafen</strong>bauten sollen in Bezug auf Wärmedämmung<br />
und Energieeffizienz optimiert werden.<br />
Arbeitnehmerbelange<br />
Trotz Wirtschaftskrise und des Rückgangs von 8 %<br />
bei den Starts und Landungen hat der <strong>Flughafen</strong>konzern<br />
im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> keine Entlassungen<br />
vorgenommen. Im Januar 2010 haben sich jedoch<br />
die Marktanteile im Ground Handling am <strong>Flughafen</strong><br />
München durch den Verlust eines Kunden dramatisch<br />
verschoben. Waren im Jahr 2005 noch über 90 %<br />
der Abfertigungen im Bodenverkehrsdienst bei der<br />
<strong>Flughafen</strong> München GmbH unter Vertrag, so werden<br />
es im Jahr 2011 voraussichtlich nur noch 65 % sein.<br />
Eine weitere Luftverkehrsgesellschaft hat bereits angekündigt,<br />
mindestens ein Viertel aller Abfertigungen<br />
an einen Drittanbieter zu vergeben.<br />
Wegen der bisher nicht wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen<br />
im Bereich der Bodenverkehrsdienste wird<br />
damit gerechnet, weitere Marktanteile beim Ground<br />
Handling zu verlieren. Die Verhandlungen laufen<br />
dennoch weiter mit dem Ziel, ab 2011 wettbewerbsfähige<br />
Strukturen auch im Interesse des Erhalts von<br />
Arbeitsplätzen zu schaffen. Wegen des Verlustes<br />
von Marktanteilen wird der <strong>Flughafen</strong> München aber<br />
bereits im Jahr 2010 circa 500 Mitarbeiterkapazitäten<br />
abbauen müssen.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> wurde das gesamtheitliche betriebliche<br />
Gesundheitsmanagement konsequent und erfolgreich<br />
weiterentwickelt. Diese Bemühungen wurden<br />
zuletzt im November des Jahres <strong>2009</strong> erneut – diesmal<br />
vom Beratungsunternehmen TG LifeConcept<br />
GmbH mit Unterstützung des Bayerischen Sozialministeriums<br />
– ausgezeichnet. Die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH ist demzufolge nunmehr das „fitteste Unternehmen<br />
Bayerns“.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
83<br />
Weiter vorangetrieben wurde das Projekt „Beruf und<br />
Familie“, das im FMG-Konzern nunmehr als Projekt<br />
befamily! 2013 das Ziel verfolgt, die Belange des<br />
Arbeitgebers mit den familiären Interessen der Beschäftigten<br />
noch weitergehend als bisher in Einklang<br />
zu bringen. Hierfür wurde eine Vielzahl konkreter<br />
Maßnahmen hinterlegt, deren Erreichung seitens der<br />
berufundfamilie gGmbH laufend überwacht wird.<br />
Auch die Ausbildung wurde in der Zeit der Krise auf<br />
dem bekannt hohen Niveau weitergeführt, womit<br />
der <strong>Flughafen</strong>konzern seiner gesellschaftspolitischen<br />
Verpflichtung in der Region auch im Jahr <strong>2009</strong> nachgekommen<br />
ist. Dies zeigt sich auch in der erneuten<br />
Veranstaltung der „Berufsfit“, einer Messe für Schüler,<br />
bei der zahlreiche Firmen des Umlandes ihr Ausbildungsangebot<br />
für Schülerinnen und Schüler präsentierten.<br />
Hinsichtlich der Qualifikation der Beschäftigten war<br />
das Jahr <strong>2009</strong> von der Herausforderung geprägt,<br />
alle Mitarbeiter hinsichtlich luftsicherheitsrechtlicher<br />
Belange zu schulen. Dies konnte teils in Form von<br />
webbasierten und teils in Form von Präsenzschulungen<br />
für Beschäftigte ohne PC-Arbeitsplatz zu nahezu<br />
100 % umgesetzt werden.<br />
Wichtige Ereignisse nach Abschluss des<br />
Geschäftsjahres<br />
Am 28. Mai 2010 erging ein Urteil, nach dem, wegen<br />
des vergleichbaren Sachverhalts einzelne, der Bewertung<br />
der Rückstellung für den Bereich Ground<br />
Handlung zugrunde liegende Parameter neu beurteilt<br />
werden können. Ungeachtet der gegen dieses Urteil<br />
eingelegten Rechtsmittel hat sich die Geschäftsführung<br />
aufgrund der wesentlichen Auswirkung auf die<br />
bisher gebildete Rückstellung entschlossen, den<br />
bereits mit Datum vom 21. Mai 2010 testierten und<br />
mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehenen Jahresabschluss <strong>2009</strong> zu ändern und die<br />
Rückstellung für den Bereich Ground Handling neu<br />
zu bewerten. Hieraus resultiert eine auf Mio. € 111,4<br />
reduzierte Rückstellung.<br />
Ausblick und Prognose<br />
Der <strong>Flughafen</strong> München ist schon heute mit seinem<br />
bestehenden Zwei-Bahnen-System nicht mehr in der<br />
Lage, in den Hauptverkehrszeiten die Slotnachfrage<br />
der Airlines zu decken, sodass sich täglich an den<br />
Startbahnköpfen längere Wartezeiten von Flugzeugen<br />
nicht vermeiden lassen. Schon im Jahr 2005 hat die<br />
Gesellschafterversammlung den Planungen zum Bau<br />
einer dritten Start- und Landebahn zugestimmt, um<br />
die absehbaren Kapazitätsprobleme des derzeitigen<br />
Zwei-Bahnen-Systems zu bewältigen.<br />
Durch die strategische Ausbauplanung der <strong>Flughafen</strong><br />
München GmbH wird jetzt die Voraussetzung dafür<br />
geschaffen, dass der <strong>Flughafen</strong> München an dem<br />
zu erwartenden Luftverkehrswachstum der kommenden<br />
Jahre partizipieren kann. Wesentlicher Teil ist das<br />
Projekt des Baus einer dritten Start- und Landebahn.<br />
Der Regierung von Oberbayern, die als Genehmigungsbehörde<br />
für die Planfeststellung zuständig ist,<br />
liegt mittlerweile ein Gutachten des Hamburgischen<br />
WeltWirtschaftsInstitutes (HWWI) mit Prognosen<br />
zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vor. Mithilfe<br />
dieser neuen Untersuchung soll die Frage geklärt<br />
werden, inwieweit sich die aktuelle Wirtschaftskrise<br />
auf die wirtschaftlichen Rahmendaten, die der Bedarfsprognose<br />
für die dritte Start- und Landebahn<br />
zugrunde liegen, auswirken wird.<br />
Die Wissenschaftler kommen in ihrer Studie – übereinstimmend<br />
mit anderen führenden Wirtschaftsforschungsinstituten<br />
– zu der Einschätzung, dass sich<br />
die Wirtschaft in Deutschland inzwischen wieder<br />
in einem Aufwärtstrend befindet, der sich in den<br />
kommenden Jahren fortsetzen wird. In allen drei<br />
Szenarien, die das HWWI präsentiert hat, wird bis<br />
zum Jahr 2020 – und im Ausblick auch bis 2025 –<br />
ein stetiger Wachstumstrend erkannt. Im sogenannten<br />
Basisszenario, das nach Einschätzung der<br />
Gutachter die größte Eintrittswahrscheinlichkeit hat,<br />
liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate<br />
in Deutschland im Zeitraum von 2005 bis 2010 bei<br />
1,3 %. Hier ist das krisenbedingte Minuswachstum
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
84<br />
von 5 % im Jahr <strong>2009</strong> bereits einberechnet. Das bedeutet,<br />
dass für die kommenden Jahre ein entsprechend<br />
stärkeres Wirtschaftswachstum angenommen<br />
wird – für den Zeitraum von <strong>2009</strong> bis 2020 sind dies<br />
durchschnittlich 1,7 %.<br />
Die Diskussion über die Auswirkung der zukünftigen<br />
Ölpreissteigerungen zeigt, dass diese in nur begrenztem<br />
Umfang einen Einfluss auf die Nachfrage<br />
im Luftverkehr ausüben. Seit der Eröffnung des<br />
Münchner <strong>Flughafen</strong>s im Mai 1992 ist der Ölpreis<br />
immerhin um 215 % gestiegen, ohne dass deshalb<br />
das Passagieraufkommen gesunken wäre. Im Gegenteil:<br />
Die Zahl der Fluggäste am Münchner <strong>Flughafen</strong><br />
stieg im gleichen Zeitraum um rund 170 %.<br />
Die Ergebnisse des neuen Wirtschaftsgutachtens<br />
wurden in die von dem Prognosegutachter Intraplan<br />
durchzuführenden Berechnungen zur Luftverkehrsentwicklung<br />
eingestellt. Dabei hat sich der grundsätzliche<br />
Bedarf für das Ausbauvorhaben bestätigt.<br />
Allerdings wird das ursprünglich für 2020 erwartete<br />
Verkehrsaufkommen unter Einbeziehung der neuen<br />
Prognosedaten des HWWI aufgrund der Weltwirtschaftskrise<br />
erst einige Jahre später erreicht werden<br />
(2024/2025).<br />
Die FMG geht davon aus, dass die Regierung von<br />
Oberbayern noch in diesem Jahr den Planfeststellungsbeschluss<br />
für die dritte Start- und Landebahn<br />
erlassen wird.<br />
Neben der zusätzlichen Runwaykapazität benötigt der<br />
<strong>Flughafen</strong> München zur Abwicklung des Drehkreuzverkehrs<br />
der kommenden Jahre mehr gebäudenahe<br />
Abstellpositionen sowie Ressourcen für die Passagierabfertigung.<br />
Deshalb plant der <strong>Flughafen</strong> München<br />
einen sogenannten Satelliten in Ergänzung zum<br />
Terminal 2. Dieses zusätzliche Abfertigungsgebäude,<br />
das auf dem östlichen Vorfeld entstehen soll, wird<br />
mit einem unterirdischen Transportsystem an das<br />
bestehende Terminal angebunden. Nach dem Abschluss<br />
der Vorplanung für dieses Gebäude im Jahr<br />
<strong>2009</strong> befindet sich das Projekt in der Entwurfsplanung.<br />
Die erste Ausbaustufe des Satelliten soll nach<br />
den aktuellen Planungen 2014/2015 in Betrieb gehen<br />
können.<br />
Um auf die mit dem Ausbauprogramm einhergehenden<br />
unternehmerischen und finanziellen Herausforderungen<br />
vorbereitet zu sein, aber auch um auf die<br />
Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
zu reagieren, hat die <strong>Flughafen</strong> München<br />
GmbH den Startschuss für ein Ergebnisverbesserungsprogramm<br />
mit dem Namen „JUMP“ gegeben.<br />
„JUMP“ hat zum Ziel, über Erlös-, Aufwands- und<br />
Kostenoptimierungen die Ertragskraft des FMG-<br />
Konzerns zu verbessern und eine solide Grundlage<br />
für die Eigenfinanzierbarkeit der künftigen Ausbaumaßnahmen<br />
zu schaffen.<br />
Nach dem Scheitern der Transrapidverbindung vom<br />
<strong>Flughafen</strong> zum Hauptbahnhof München engagiert<br />
sich der <strong>Flughafen</strong> München intensiv für die bessere<br />
Verkehrsanbindung des <strong>Flughafen</strong>s. In einem<br />
vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Verkehr und Technologie in Auftrag<br />
gegebenen Gutachten wird nicht nur die schnelle<br />
Anbindung des <strong>Flughafen</strong>s an die Münchner Innenstadt,<br />
sondern auch die Einbindung des <strong>Flughafen</strong>s<br />
in den überregionalen Verkehr und langfristig in den<br />
Schienenpersonenfernverkehr berücksichtigt. Oberste<br />
Priorität haben die schnelle Schienenverbindung<br />
zum Hauptbahnhof, die Anbindung über eine zweite<br />
S-Bahn-Stammstrecke sowie der Erdinger Ringschluss.<br />
Staatsregierung, Bayerischer Landtag und der Stadtrat<br />
der Stadt München haben die Lösungsvorschläge<br />
inzwischen gebilligt, sodass die Finanzierungsverhandlungen<br />
mit dem Bund aufgenommen und die<br />
Planungen weitergeführt werden können.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernlagebericht für das Jahr <strong>2009</strong><br />
85<br />
In der Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung<br />
werden im Geschäftsjahr 2010 wieder Zuwächse<br />
beim Passagieraufkommen erwartet. Das Flugangebot<br />
in München wird im Sommer 2010 erweitert um<br />
Strecken nach Singapur und Tokio sowie um eine tägliche<br />
Verbindung nach Newark bei New York. Weitere<br />
neue Flüge im Sommerflugplan 2010 sind von der<br />
Lufthansa nach Miami und Teheran sowie Taschkent<br />
gemeldet worden. Zusätzliche Flugfrequenzerhöhungen<br />
sind von der Lufthansa nach Südkorea und Tirana<br />
vorgesehen. Der <strong>Flughafen</strong> München bietet seit Mai<br />
2010 den Fluggästen im neu eröffneten Hotel Novotel<br />
mit 250 Zimmern im mittleren Preissegment neben<br />
dem bewährten Kempinski Hotel Airport München<br />
zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten an.<br />
In Erwartung einer moderat verlaufenden wirtschaftlichen<br />
Erholung wird im Geschäftsjahr 2010 mit einem<br />
positiven Jahresergebnis gerechnet.<br />
München, den 9. Juli 2010<br />
Dr. Michael Kerkloh<br />
Walter Vill<br />
Thomas Weyer<br />
Nach vorsichtig optimistischen Prognosen kann in<br />
naher Zukunft damit gerechnet werden, dass der<br />
<strong>Flughafen</strong> München an das dynamische Wachstum<br />
der vergangenen Jahre anknüpfen wird.<br />
Für den Ground-Handling-Bereich laufen die Verhandlungen<br />
mit der Arbeitnehmerseite und den<br />
Airlines weiter. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen<br />
strebt die Geschäftsführung gemeinsam<br />
mit den Gesellschaftern des Mutterunternehmens<br />
weiter eine Lösung an, die eine Fortführung eines<br />
restrukturierten und sanierten, allerdings kleineren<br />
GH-Bereichs ermöglicht.<br />
Für 2010 wird von einer weiterhin verhaltenen gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung und daher von<br />
einer nur langsamen Erholung der Passagierzahlen<br />
ausge gangen, die gemäß eigener Einschätzung im<br />
Wirtschaftsplan 2010 um 3,4 % ansteigen soll.
Geänderte Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
86<br />
Geänderte Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Aktivseite 31.12.<strong>2009</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
A. Ausstehende Einlagen 110 249,25 110<br />
B. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte 2 918 699,42 3 203<br />
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 155<br />
II. Sachanlagen<br />
2 918 699,42 3 358<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2 330 829 579,72 2 305 422<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen 320 158 683,68 355 169<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 46 102 026,06 45 754<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 85 744 816,08 114 692<br />
III. Finanzanlagen<br />
2 782 835 105,54 2 821 037<br />
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3 375 226,13 2 558<br />
2. Sonstige Ausleihungen 408 007,98 502<br />
3 783 234,11 3 060<br />
2 789 537 039,07 2 827 455<br />
C. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. Ersatzgrundstücke 34 358 908,17 34 124<br />
2. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5 880 085,30 5 271<br />
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 24 750 813,09 25 563<br />
64 989 806,56 64 958<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögens gegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 44 891 133,75 42 005<br />
2. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 152 489,48 1 151<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 30 440 485,59 20 952<br />
75 484 108,82 64 108<br />
III. Flüssige Mittel 17 383 215,35 5 484<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 3 595 355,31 2 346<br />
2 951 099 774,36 2 964 461
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderte Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
87<br />
Passivseite 31.12.<strong>2009</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
A. Eigenkapital<br />
I. Gezeichnetes Kapital 306 776 000,00 306 776<br />
II. Kapitalrücklage 102 258 376,24 102 258<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
Andere Rücklagen 7 983 900,23 7 984<br />
IV. Konzernbilanzgewinn 13 576 640,98 15 109<br />
V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter 11 480 706,45 11 429<br />
442 075 623,90 443 556<br />
B. Gesellschafterdarlehen 491 912 735,89 491 913<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Pensionsrückstellungen 13 807 114,00 13 121<br />
2. Steuerrückstellungen 40 717 353,00 43 284<br />
3. Sonstige Rückstellungen 255 023 291,24 169 285<br />
309 547 758,24 225 690<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 10 405 246,14 43 492<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 558 454 908,37 1 623 079<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 43 075 094,67 60 588<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 1 578 998,23 372<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 69 054 450,30 71 609<br />
1 682 568 697,71 1 799 140<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 24 994 958,62 4 162<br />
2 951 099 774,36 2 964 461
Geänderte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
88<br />
Geänderte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Jahr <strong>2009</strong><br />
<strong>2009</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
1. Umsatzerlöse 981 293 070,62 1 043 691<br />
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 8 792 088,37 8 720<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 64 421 136,96 50 875<br />
1 054 506 295,95 1 103 286<br />
4. Materialaufwand<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - 139 336 067,28 - 143 236<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen - 128 837 632,13 - 143 679<br />
- 268 173 699,41 - 286 915<br />
5. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter - 246 932 958,11 - 250 667<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung - 62 390 811,35 - 63 440<br />
Davon für Altersversorgung:<br />
€ 17 254 810,96 (Vj.: T€ 16 781)<br />
- 309 323 769,46 - 314 107<br />
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf<br />
aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und<br />
Erweiterung des Geschäftsbetriebs - 124 868 345,86 - 124 400<br />
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 251 163 475,29 - 231 729<br />
- 953 529 290,02 - 957 151<br />
100 977 005,93 146 135<br />
8. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1 412 072,51 997<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1 336 920,58 1 108<br />
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 89 664 704,39 - 126 427<br />
- 86 915 711,30 - 124 322<br />
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 14 061 294,63 21 813<br />
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 5 474 955,29 - 6 923<br />
13. Sonstige Steuern - 1 859 020,43 - 1 191<br />
14. Aufwendungen aufgrund Gewinnverwendung - 8 174 264,00 - 9 657<br />
15. Konzernjahresfehlbetrag (Vj.: -überschuss) - 1 446 945,09 4 042<br />
16. Anteile anderer Gesellschafter am Konzernjahresergebnis - 85 743,15 - 46<br />
17. Einstellungen in Konzerngewinnrücklagen 0,00 - 141<br />
18. Konzerngewinnvortrag 15 109 329,22 11 254<br />
19. Konzernbilanzverlust (Vj.: -gewinn) - 13 576 640,98 15 109
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderte Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Geänderte Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
für das Jahr <strong>2009</strong><br />
89<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds <strong>2009</strong> 2008<br />
Mio. € Mio. €<br />
Konzernjahresergebnis - 1,4 4,0<br />
Abschreibung auf Anlagevermögen und aktivierte Ingangsetzungsaufwendungen 124,9 124,4<br />
Zunahme der mittel- und langfristigen Rückstellungen 74,0 33,1<br />
Erträge Closing Constant Maturity Swap - 4,7 0,0<br />
Cash Earnings nach DVFA/SG 192,8 161,5<br />
Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen 9,8 14,9<br />
Gewinn (Vj.: Verlust) aus dem Abgang von Anlagevermögen (Saldo) - 0,3 0,1<br />
Zunahme (Vj.: Abnahme) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />
zuzuordnen sind - 6,2 6,2<br />
Abnahme (Vj. Zunahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit<br />
zuzuordnen sind - 31,1 31,8<br />
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 165,0 214,5<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen 1,0 7,1<br />
Auszahlungen für Investitionen in Anlagevermögen - 87,6 - 121,4<br />
Auszahlungen für kurzfristige Finanzmittelanlagen Nicht-Banken - 6,5 0,0<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 93,1 - 114,3<br />
Einzahlungen aus Closing Constant Maturity Swap 4,7 0,0<br />
Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter - 0,1 0,0<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 0,0 10,0<br />
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten - 64,6 - 121,1<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 60,0 - 111,1<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 11,9 - 10,9<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 5,5 16,4<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 17,4 5,5
Geänderte Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
90<br />
Geänderte Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
Mutterunternehmen<br />
Kapitalrücklage<br />
Eigenkapital<br />
Minderheitsgesellschafter<br />
Erwirtschaf tetes<br />
Konzerneigenkapital<br />
Minderheitenkapital<br />
Konzerneigenkapital<br />
€ € € € € €<br />
Stand am 01.01.2008 306 776 000,00 102 258 376,24 19 090 184,95 428 124 561,19 11 533 451,51 439 658 012,70<br />
Übrige Veränderungen 0,00 0,00 6 760,00 6 760,00 - 6 760,00 0,00<br />
Ausschüttungen 0,00 0,00 0,00 0,00 - 144 148,00 - 144 148,00<br />
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 3 996 284,50 3 996 284,50 46 236,92 4 042 521,42<br />
Stand am 31.12.2008 306 776 000,00 102 258 376,24 23 093 229,45 432 127 605,69 11 428 780,43 443 556 386,12<br />
Stand am 01.01.<strong>2009</strong> 306 776 000,00 102 258 376,24 23 093 229,45 432 127 605,69 11 428 780,43 443 556 386,12<br />
Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Ausschüttungen 0,00 0,00 0,00 0,00 - 33 817,13 - 33 817,13<br />
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 - 1 532 688,24 - 1 532 688,24 85 743,15 - 1 446 945,09<br />
Stand am 31.12.<strong>2009</strong> 306 776 000,00 102 258 376,24 21 560 541,21 430 594 917,45 11 480 706,45 442 075 623,90
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Jahr <strong>2009</strong><br />
91<br />
I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum<br />
Konzernabschluss<br />
Der bereits mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
vom 21. Mai 2010 versehene Konzern-Jahresabschluss<br />
der <strong>Flughafen</strong> München GmbH wurde<br />
aufgrund eines nach dem Testat ergangenen Gerichtsurteils,<br />
welches auf einzelne Bewertungsparameter<br />
der gebildeten Rückstellung für die GH-Sanierung<br />
wesentlichen Einfluss hat, geändert.<br />
Ein von der <strong>Flughafen</strong> München GmbH beauftragtes<br />
Gutachten hinsichtlich der Bewertung dieses Sachverhaltes<br />
bestätigt die Anwendbarkeit des im Rahmen<br />
des Gerichtsurteils betrachteten Sachverhalts auch<br />
für die Bewertung der GH-Rückstellung.<br />
Auf Basis dieser neuen Erkenntnisse wurde der Konzernabschluss<br />
der <strong>Flughafen</strong> München GmbH nach<br />
Erteilung des uneingeschränkten Bestätigungsvermerkes<br />
vom 21. Mai 2010 durch die Geschäftsführung<br />
geändert und die neuen Informationen bei der Bewertung<br />
der Rückstellung für die Sanierung des Ground-<br />
Handling-Bereichs berücksichtigt.<br />
Die <strong>Flughafen</strong> München GmbH (FMG), München, übt<br />
die einheitliche Leitung über die Unternehmen des<br />
Konzerns aus. Sie stellt deshalb als Mutterunternehmen<br />
gem. § 290 Abs. 1 HGB einen Konzernabschluss und<br />
einen Konzernlagebericht für das Konzerngeschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> auf.<br />
1. Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss sind neben der FMG als<br />
Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen<br />
einbezogen:<br />
− aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen<br />
mbH (aerogate), München<br />
− AeroGround <strong>Flughafen</strong> München Aviation Support<br />
GmbH (AeroGround), München<br />
− Allresto <strong>Flughafen</strong> München Hotel und Gaststätten<br />
GmbH (Allresto), München<br />
− CAP <strong>Flughafen</strong> München Sicherheits-GmbH (CAP),<br />
Freising<br />
− Cargogate <strong>Flughafen</strong> München Gesellschaft für<br />
Luftverkehrsabfertigungen mbH (Cargogate),<br />
München<br />
− eurotrade <strong>Flughafen</strong> München Handels-GmbH<br />
(eurotrade), München<br />
− <strong>Flughafen</strong> München Baugesellschaft mbH (FMBau),<br />
Oberding<br />
− FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH & Co oHG (IMMO), Oberding<br />
− FMV – <strong>Flughafen</strong> München Versicherungsvermittlungsgesellschaft<br />
mbH (FMV), Freising<br />
− MediCare <strong>Flughafen</strong> München Medizinisches<br />
Zentrum GmbH (MediCare), Oberding<br />
− Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG<br />
(T2 BG), Oberding<br />
− Beteiligungsgesellschaft mbH der FMG (BetFMG),<br />
Freising<br />
− mucground Services <strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
(mucground), Freising<br />
Alle Jahresabschlüsse der voll konsolidierten Unternehmen<br />
sind auf den 31. Dezember <strong>2009</strong> aufgestellt<br />
und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
des Abschlussprüfers versehen.
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
92<br />
2. Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt im Geschäftsjahr<br />
<strong>2009</strong> nach der Neubewertungsmethode gemäß<br />
§ 301 Abs. 1 Nr. 2 HGB.<br />
Die Bewertung der Vermögensgegenstände und<br />
Schulden wurde wie im Vorjahr gemäß dem deutschen<br />
Rechnungslegungsstandard (DRS) Nr. 4<br />
„Unternehmenserwerb im Konzernabschluss“<br />
vorgenommen.<br />
Die EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen<br />
am <strong>Flughafen</strong> München mbH, Freising,<br />
und die Bayern Facility Management GmbH, München,<br />
werden als assoziierte Unternehmen mit dem<br />
Betrag, der dem anteiligen Eigenkapital entspricht,<br />
angesetzt. Die Erstkonsolidierung der EFM wurde<br />
zum 31. Dezember 1992 und die der Bayern Facility<br />
Management GmbH zum 31. Dezember 2004 mit<br />
dem anteiligen Eigenkapital gemäß § 312 Abs. 1 Nr. 2<br />
HGB durchgeführt. Die EFM hat ein abweichendes<br />
Wirtschaftsjahr (01. Oktober bis 30. September).<br />
Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten zwischen den<br />
Unternehmen des Konsolidierungskreises werden<br />
gegeneinander aufgerechnet. Die Erlöse im Jahr<br />
<strong>2009</strong> aus Bau projekten der FMG mit der IMMO in<br />
Höhe von Mio. € 0,5, die der FMG und der FMBau<br />
mit der T2 BG oHG in Höhe von Mio. € 2,5 sowie die<br />
der T2 BG oHG und der FMBau mit der FMG in Höhe<br />
von Mio. € 0,3 wurden über die anderen aktivierten<br />
Eigenleistungen dem Sach anlagevermögen im Konzern<br />
zugeführt und ent sprechend abgeschrieben.<br />
II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
1. Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens des Konzerns<br />
ist gesondert dargestellt.<br />
Das Sachanlagevermögen und die immateriellen<br />
Vermögensgegenstände sind zu steuerlich aktivierungspflichtigen<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
bewertet. Bei Vermögensgegenständen mit<br />
zeitlich begrenzter Nutzung werden Abschreibungen<br />
entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen<br />
Nutzungsdauer in Anlehnung an die AfA-Tabelle der<br />
<strong>Flughafen</strong>gesellschaften linear vorgenommen.<br />
Die unterschiedliche Mehrabschreibung der Flug hafen<br />
München GmbH und der FM Terminal 2 Immobilien-<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH & Co oHG in der Steuerbilanz<br />
im Gegensatz zur Handelsbilanz beträgt im<br />
Jahr <strong>2009</strong> Mio. € 24,9. Dabei handelt es sich nach § 7<br />
Abs. 4 Nr. 1 EStG um Gebäude, die zum Betriebsvermögen<br />
gehören und nicht Wohnzwecken dienen. Im<br />
Wesentlichen sind die Gebäude des Passagierabfertigungsbereiches<br />
betroffen.<br />
Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten<br />
von € 150,00 bis € 1 000,00 werden entsprechend<br />
den steuerlichen Regelungen in einen Sammelposten<br />
eingestellt und unabhängig von ihrer tatsächlichen<br />
Nutzungsdauer über 5 Jahre linear abgeschrieben.<br />
2. Finanzanlagen<br />
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden<br />
mit dem Betrag, der dem anteiligen Eigenkapital<br />
des assoziierten Unternehmens entspricht, angesetzt.<br />
Die übrigen Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten<br />
oder dem niedrigeren beizulegenden<br />
Wert bewertet.<br />
Die niedrig verzinslichen Arbeitgeberdarlehen wurden<br />
zum Bilanzstichtag mit dem Nominalwert angesetzt.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
93<br />
3. Umlaufvermögen<br />
Die Vorräte werden überwiegend zu gewogenen<br />
Durchschnittspreisen der letzten drei Monate bewertet.<br />
Bestandsrisiken aus überhöhter Lagerdauer<br />
sowie durch Preisverfall werden beim Lagermaterial<br />
durch Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden<br />
Wert berücksichtigt.<br />
Die unter Vorräten ausgewiesenen Ersatzgrundstücke<br />
werden zu den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren<br />
beizulegenden Wert aktiviert.<br />
Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände<br />
sowie flüssige Mittel sind zum Nominalwert oder<br />
dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Erkennbare<br />
Einzelrisiken sind durch Wertberichtigungen<br />
erfasst. Für das allgemeine Kreditrisiko besteht eine<br />
angemessene Pauschalwertberichtigung.<br />
Die sonstigen Rückstellungen und Steuerrückstellungen<br />
berücksichtigen alle ungewissen Verpflichtungen<br />
und drohenden Verluste. Sie sind in Höhe des Betrages<br />
angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer<br />
Beurteilung für die Erfüllung der Verpflichtung notwendig<br />
ist.<br />
5. Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten sind zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag<br />
bewertet; Rentenverpflichtungen wurden<br />
mit dem Barwert angesetzt.<br />
6. Währungsumrechnungen<br />
Währungsforderungen bzw. Währungsverbindlichkeiten<br />
werden zu dem jeweiligen Geld- bzw. Briefkurs<br />
eingebucht und zum jeweils ungünstigeren Kurs am<br />
Bilanzstichtag umgerechnet.<br />
4. Rückstellungen<br />
Die Pensionsrückstellungen sind zum versicherungsmathematischen<br />
Teilwert nach § 6a EStG unter Zugrundelegung<br />
eines Zinssatzes zu 6 % und nach<br />
den Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck<br />
bewertet.<br />
Der Berechnung der Rückstellung für die Altersteilzeitverpflichtungen<br />
sind die im BMF-Schreiben vom<br />
28. März 2007 (IV B 2 – S 2175/07/002) enthaltenen<br />
Bestimmungen zugrunde gelegt.<br />
Als Rechnungsgrundlage wurde die Richttafel 2005 G<br />
von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von<br />
5,5 % verwendet.<br />
Ebenfalls für die Jubiläums- und Beihilferückstellung<br />
wurden unter Zugrundelegung der Richttafel von<br />
Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 5,5 %<br />
Rückstellungen gebildet.
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
94<br />
III. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />
1. Entwicklung des Konzernanlagevermögens<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
Stand 01.01.09 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.09<br />
€ € € € €<br />
Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche<br />
Rechte 26 220 655,40 982 435,05 - 271 884,88 170 814,09 27 102 019,66<br />
2. Geleistete Anzahlungen 155 174,79 0,00 0,00 - 138 174,79 17 000,00<br />
26 375 830,19 982 435,05 - 271 884,88 32 639,30 27 119 019,66<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf<br />
fremden Grundstücken 3 398 962 278,64 30 556 176,45 - 484 535,77 54 914 797,03 3 483 948 716,35<br />
2. Technische Anlagen und<br />
Maschinen 1 350 359 207,21 12 945 196,89 - 4 799 464,94 3 163 882,01 1 361 668 821,17<br />
3. Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung 263 891 493,96 10 129 646,90 - 7 942 516,28 2 968 416,11 269 047 040,69<br />
4. Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau 114 691 712,32 34 487 325,46 - 2 354 487,25 - 61 079 734,45 85 744 816,08<br />
5 127 904 692,13 88 118 345,70 - 15 581 004,24 - 32 639,30 5 200 409 394,29<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen an assoziierten<br />
Unternehmen 2 557 546,08 1 412 072,51 - 594 392,46 0,00 3 375 226,13<br />
2. Sonstige Ausleihungen 502 402,98 10 000,00 - 104 395,00 0,00 408 007,98<br />
3 059 949,06 1 422 072,51 - 698 787,46 0,00 3 783 234,11<br />
5 157 340 471,38 90 522 853,26 - 16 551 676,58 0,00 5 231 311 648,06
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
95<br />
Abschreibungen<br />
Buchwerte<br />
Stand 01.01.09 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.09 Stand 31.12.09 Stand 31.12.08<br />
€ € € € € € €<br />
- 23 017 996,69 - 1 437 188,43 271 864,88 0,00 - 24 183 320,24 2 918 699,42 3 202 658,71<br />
0,00 - 17 000,00 0,00 0,00 - 17 000,00 0,00 155 174,79<br />
- 23 017 996,69 - 1 454 188,43 271 864,88 0,00 - 24 200 320,24 2 918 699,42 3 357 833,50<br />
- 1 093 540 689,25 - 59 594 897,38 16 450,00 0,00 - 1 153 119 136,63 2 330 829 579,72 2 305 421 589,39<br />
- 995 190 332,71 - 51 119 269,22 4 799 464,44 0,00 - 1 041 510 137,49 320 158 683,68 355 168 874,50<br />
- 218 136 943,60 - 12 699 990,83 7 891 919,80 0,00 - 222 945 014,63 46 102 026,06 45 754 550,36<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 85 744 816,08 114 691 712,32<br />
- 2 306 867 965,56 - 123 414 157,43 12 707 834,24 0,00 - 2 417 574 288,75 2 782 835 105,54 2 821 036 726,57<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3 375 226,13 2 557 546,08<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 408 007,98 502 402,98<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3 783 234,11 3 059 949,06<br />
- 2 329 885 962,25 - 124 868 345,86 12 979 699,12 0,00 - 2 441 774 608,99 2 789 537 039,07 2 827 454 509,13
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
96<br />
2. Angaben zum Anteilsbesitz<br />
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen Sitz Anteil am Kapital<br />
%<br />
aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH München 100,0<br />
AeroGround <strong>Flughafen</strong> München Aviation Support GmbH München 100,0 1<br />
Allresto <strong>Flughafen</strong> München Hotel und Gaststätten GmbH München 100,0 1<br />
CAP <strong>Flughafen</strong> München Sicherheits-GmbH Freising 76,1<br />
Cargogate <strong>Flughafen</strong> München GmbH Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH München 100,0 1<br />
eurotrade <strong>Flughafen</strong> München Handels-GmbH München 100,0 1<br />
<strong>Flughafen</strong> München Baugesellschaft mbH Oberding 60,0<br />
FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co oHG Oberding 60,0 1<br />
FMV – <strong>Flughafen</strong> München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH Freising 100,0 1<br />
MediCare <strong>Flughafen</strong> München Medizinisches Zentrum GmbH Oberding 51,0<br />
mucground Services <strong>Flughafen</strong> München GmbH Freising 100,0 1<br />
Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG Oberding 60,0 1<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH der FMG Freising 100,0 1<br />
1<br />
Hinsichtlich der Offenlegung des Jahresabschlusses wird von der Befreiungsmöglichkeit der §§ 264 Abs. 3<br />
bzw. 264 b HGB Gebrauch gemacht.<br />
Assoziierte Unternehmen Sitz Anteil am Kapital<br />
%<br />
Bayern Facility Management GmbH München 49,0<br />
EFM – Gesellschaft für Enteisen und Flugzeugschleppen am <strong>Flughafen</strong> München mbH Freising 49,0<br />
Der Beteiligungsbuchwert der EFM entwickelte<br />
sich im Berichtsjahr bei einem anteiligen Jahresüberschuss<br />
in Höhe von T€ 1 411 und einer Ausschüttung<br />
mit T€ 480 von T€ 1 235 zum 01. Januar <strong>2009</strong> auf<br />
T€ 2 166 zum 31. Dezember <strong>2009</strong>.<br />
Bei der Bayern Facility Management GmbH, München,<br />
entwickelte sich im Berichtsjahr der Beteiligungsbuchwert<br />
mit einem anteiligen Jahresüberschuss in<br />
Höhe von T€ 0 und einer Ausschüttung von T€ 114<br />
von T€ 1 318 zum 01. Januar <strong>2009</strong> auf T€ 1 204 zum<br />
31. Dezember <strong>2009</strong>.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
97<br />
Die 20-prozentige Beteiligung der MediCare an der<br />
Radiologisches Diagnostikzentrum München Airport<br />
GmbH wird gemäß § 311 Abs. 2 HBG nicht at equity in<br />
den Konzernabschluss einbezogen, da die Beteiligung<br />
für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage des Konzerns von untergeordneter<br />
Bedeutung ist.<br />
3. Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände besitzen in<br />
Höhe von Mio. € 14,5 eine Laufzeit von mehr als<br />
einem Jahr. Alle anderen Forderungen und sonstigen<br />
Vermögensgegenstände sind unter einem Jahr fällig.<br />
4. Eigenkapital<br />
Die Gewinnrücklagen des FMG-Konzerns bestehen<br />
aus den anderen Gewinnrücklagen der Allresto, der<br />
CAP, der eurotrade, der FMG und Ergebnissen aus<br />
Konsolidierungsvorgängen sowie aus den Bilanzergebnissen<br />
der Tochterunternehmen.<br />
Der Bilanzgewinn des Konzerns ergibt sich wie folgt:<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
T€<br />
Konzernjahresfehlbetrag 1 447<br />
Anteile anderer Gesellschafter<br />
am Jahresergebnis 86<br />
Gewinnvortrag 15 109<br />
Konzernbilanzgewinn 13 576<br />
Der Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter<br />
betrifft die CAP (+ T€ 63), die IMMO<br />
(+ T€ 10 000), die MediCare (+ T€ 196), die T2 BG<br />
(+ T€ 1 210) und die FMBau (+ T€ 12).<br />
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist im<br />
Konzerneigenkapitalspiegel gesondert dargestellt.<br />
5. Rückstellungen<br />
Die Steuerrückstellungen im Konzernabschluss der<br />
FMG betreffen laufende Gewerbe- und Körperschaftssteuer<br />
mit Mio. € 1,3 und latente Gewerbe- und<br />
Körperschaftssteuer mit Mio. € 39,4. Für laufende<br />
Gewerbe- und Körperschaftssteuer sind wegen der<br />
negativen Ertragsentwicklung des Mutterunternehmens<br />
keine Rückstellungen zu bilden.<br />
Der Konzern weist im Berichtsjahr sonstige Rückstellungen<br />
in Höhe von Mio. € 255,0 aus. Diese enthalten<br />
im Wesentlichen Mio. € 111,4 für die Sanierung des<br />
Bereichs Ground Handling, Mio. € 26,9 für Erfüllungsrückstände<br />
und Aufstockungsbeträge im Rahmen der<br />
Altersteilzeitprogramme, Mio. € 22,2 für bilanzielle<br />
Vorsorgen im Bereich Ground Handling, Mio. € 12,7<br />
für Urlaubs- und Zeitguthaben sowie sonstige Personalkosten,<br />
Mio. € 9,9 für konkrete Projekte aus dem<br />
Umlandfonds, Mio. € 6,3 für behördliche Auflagen im<br />
Bereich Feuerlöschtechnik, Mio. € 38,8 für Instandhaltungsmaßnahmen,<br />
Großreparaturen, Rückbauverpflichtungen<br />
sowie noch nicht abgerechnete<br />
Baumaßnahmen.
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
98<br />
6. Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeitenspiegel<br />
Summe<br />
Restlaufzeit<br />
bis zu 1 Jahr<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Restlaufzeit<br />
über 1 – 5 Jahre<br />
Restlaufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
€ € € €<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 10 405 246,14 10 405 246,14 0,00 0,00<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 558 454 908,37 345 850 390,31 273 873 162,06 938 731 356,00<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 43 075 094,67 40 022 414,95 2 997 767,10 54 912,62<br />
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 1 578 998,23 1 578 998,23 0,00 0,00<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 69 054 450,30 18 362 491,74 50 391 074,89 300 883,67<br />
Davon gegenüber Versicherungsunternehmen 43 605 786,34 37 786,34 43 568 000,00 0,00<br />
Davon aus Steuern 5 598 961,30 5 598 961,30 0,00 0,00<br />
Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 543 573,06 543 573,06 0,00 0,00<br />
1 682 568 697,71 416 219 541,37 327 262 004,05 939 087 152,29<br />
Summe<br />
Restlaufzeit<br />
bis zu 1 Jahr<br />
31.12.2008<br />
Restlaufzeit<br />
über 1 – 5 Jahre<br />
Restlaufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
€ € € €<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 43 492 081,49 43 492 081,49 0,00 0,00<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1 623 078 837,69 351 345 083,57 179 793 162,06 1 091 940 592,06<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 60 587 956,97 57 594 878,71 2 993 078,26 0,00<br />
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 372 134,92 372 134,92 0,00 0,00<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 71 608 546,58 20 973 600,99 6 722 124,34 43 912 821,25<br />
Davon gegenüber Versicherungsunternehmen 43 716 869,86 148 869,86 0,00 43 568 000,00<br />
Davon aus Steuern 1 561 756,79 1 561 756,79 0,00 0,00<br />
Davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 21 252,84 21 252,84 0,00 0,00<br />
1 799 139 557,65 473 777 779,68 189 508 364,66 1 135 853 413,31<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen<br />
in Höhe von Mio. € 1,6 bestehen zur Gänze<br />
aus bezogenen Leistungen. Zur Sicherung aller<br />
bestehenden (Mio. € 972,4, Stand per 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong>) und künftigen Forderungen der beteiligten<br />
Banken aus Kreditverträgen treten zwei Tochtergesellschaften<br />
Ansprüche aus Miet-, Pacht- und sonstiger<br />
Gebrauchsüberlassung, Ansprüche aus Grundstücksnutzungsverträgen<br />
sowie Ansprüche aus Verlustausgleichsansprüchen<br />
aus Gesellschaftsverträgen ab.<br />
Darüber hinaus besteht eine Abtretungserklärung für<br />
Rechte und Ansprüche aus bestehenden und zukünftigen<br />
Versicherungen mit allen Zusatzvereinbarungen,<br />
jedoch mit Ausnahme der Ansprüche und Rechte aus<br />
Haftpflichtversicherungen. Des Weiteren wurden von<br />
zwei Tochtergesellschaften im Rahmen einer Raum-
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
99<br />
sicherungsübertragung die Einrichtungsgegenstände,<br />
Mobilien und Betriebsvorrichtungen und die <strong>Flughafen</strong>bauwerke<br />
einer der Tochtergesellschaften, die<br />
in den sogenannten „Sicherungsraum“ eingebracht<br />
sind bzw. dorthin verbracht werden, an eine Bank<br />
übertragen.<br />
IV. Angaben und Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach<br />
dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
1. Umsatzerlöse<br />
Die Aufteilung der Umsatzerlöse ist nach Tätigkeitsbereichen<br />
gegliedert und entspricht den internen<br />
Strukturen.<br />
<strong>2009</strong> 2008 1<br />
Mio. € % Mio. € %<br />
Aviation, Ground Handling 511,9 52,2 550,7 52,8<br />
Retail und Services 269,9 27,5 285,6 27,3<br />
Immobilienmanagement und -entwicklung<br />
sowie Service- und Konzernbereiche 199,5 20,3 207,4 19,9<br />
981,3 100,0 1 043,7 100,0<br />
1<br />
Vorjahreszahlen wurden aufgrund einer geänderten Zuordnung insbesondere der Umsatzerlöse Parken angepasst. Im Vorjahr belief sich der Umsatz des Bereichs<br />
Retail und Services auf 281,2 Mio. €, der des Bereichs Immobilienmanagement und -entwicklung sowie Service- und Konzernbereiche auf 211,8 Mio. €.<br />
2. Andere aktivierte Eigenleistungen/sonstige<br />
betriebliche Erträge<br />
Der überwiegende Anteil der sonstigen aktivierten<br />
Eigenleistungen im Jahr <strong>2009</strong> in Höhe von Mio. € 5,4<br />
betrifft Planungsleistungen für die zukünftige dritte<br />
Start- und Landebahn. Darüber hinaus sind Erlöse in<br />
Höhe von Mio. € 3,3 für Baumaßnahmen im Konzern<br />
angefallen.<br />
Weitere sonstige betriebliche Erträge ergeben sich im<br />
Wesentlichen mit Mio. € 11,3 für die Auflösung von<br />
laufenden Rückstellungen, die in der Vergangenheit<br />
gebildet und im Wirtschaftsjahr <strong>2009</strong> nicht benötigt<br />
wurden, sowie aus Einnahmen aus Werbemaßnahmen<br />
bei Tochtergesellschaften in Höhe von Mio. € 5,1<br />
und aus dem Verkauf der Constant Maturity Swaps in<br />
Höhe von Mio. € 4,7.<br />
In den sonstigen betrieblichen Erträgen ist ein Betrag<br />
in Höhe von Mio. € 27,5 aus dem Verbrauch für vertragliche<br />
Rückstellungen im Bereich Ground Handling<br />
enthalten.
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
100<br />
V. Ergänzende Angaben<br />
1. Haftungsverhältnisse<br />
Um die Risiken aus der Nachzahlung von Lohnsteuern<br />
und Sozialversicherungsbeiträgen abzudecken,<br />
wurde zwischen der <strong>Flughafen</strong> München GmbH und<br />
der Tochtergesellschaft für Sicherheit zur Abwendung<br />
einer Überschuldung eine Patronatserklärung abgeschlossen,<br />
die bis zur Höhe von Mio. € 4,0 den Betrag<br />
der Rückstellung der Tochtergesellschaft übersteigt.<br />
Nachdem das Rechtsurteil vom 28. Mai 2010, welches<br />
als Grundlage für die Bewertung der gebildeten Rückstellung<br />
für die GH-Sanierung herangezogen wurde,<br />
noch nicht rechtskräftig ist, besteht das theoretische<br />
Risiko zusätzlicher Zahlungsverpflichtungen im Rahmen<br />
der Sanierung des Bereichs (bis zu Mio. € 76,4).<br />
2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Für die bestehenden Immobilien-Leasing- und<br />
Gebäudemiet-Verträge werden 2010 voraussichtlich<br />
Aufwendungen in Höhe von ca. Mio. € 48,9 erwartet;<br />
bis zum Ende der Grundmietzeit der Verträge ergeben<br />
sich Belastungen von Mio. € 224,2. Aus Wartungs-,<br />
Instandhaltungs- und Versicherungsverträgen einer<br />
Tochtergesellschaft ergeben sich Verpflichtungen in<br />
Höhe von Mio. € 8,4 bis zum Ende der Vertragslaufzeiten.<br />
Die abgeschlossenen Bau-, Liefer- und Dienstleistungsverträge<br />
sowie Planer-, Architekten- und Ingenieurverträge<br />
betreffen im Wesentlichen den laufenden<br />
Geschäftsbetrieb und bewegen sich in einem dem<br />
Geschäftsbetrieb angemessenen Rahmen. Daneben<br />
bestehen Verpflichtungen für Maßnahmen des Umweltschutzes<br />
und öffentlich-rechtliche Auflagen.<br />
Für Serviceverträge und Bestellobligos bestehen<br />
Verpflichtungen in Höhe von Mio. € 5,4.<br />
3. Derivative Finanzinstrumente<br />
Im <strong>Flughafen</strong> München Konzern waren zum Bilanzstichtag<br />
folgende derivative Finanzinstrumente im<br />
Bestand:<br />
− 29 Payer Swaps im Volumen von Mio. € 979,4 und<br />
Laufzeiten bis 2016. Die Payer Swaps haben zum<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> einen negativen Marktwert<br />
von Mio. € - 72,9<br />
− zwei bis 2015 laufende Receiver Swaps mit einem<br />
Volumen von Mio. € 190 (Marktwert: Mio. € + 10,3)<br />
− einen Cap mit Laufzeit 2010 im Volumen von<br />
Mio. € 25 mit einem negativen Marktwert von<br />
Mio. € - 0,1<br />
Die Marktwerte sämtlicher derivativer Finanzinstrumente<br />
wurden von den kontaktierten Banken mitgeteilt<br />
und sind von diesen auf Basis von discounted<br />
Cashflow-Verfahren und aktuellen Zinsstrukturkurven<br />
ermittelt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden vier Constant Maturity<br />
Swaps im Gesamtvolumen von Mio. € 178 aufgelöst.<br />
Der Verkaufserlös betrug Mio. € 4,7. Die im Vorjahr<br />
hierfür gebildete Drohverlustrückstellung in Höhe von<br />
Mio. € 1,3 wurde aufgelöst.<br />
Alle zum Bilanzstichtag im Bestand befindlichen<br />
Zinsderivate wurden korrespondierenden Grundgeschäften<br />
zugeordnet und bilden mit diesen Bewertungs<br />
einheiten, sodass keine Bilanzierung<br />
veranlasst war.<br />
Des Weiteren waren zwei zum Bilanzstichtag bestehende<br />
Darlehen, die originär in JPY aufgenommen<br />
wurden, über Cross-Currency-Swaps in Euro geswapt<br />
(Volumen insgesamt Mio. € 43,6).<br />
4. Sonstige Angaben<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erhielt der Konzernabschlussprüfer<br />
für Abschlussprüfungsleistungen T€ 101,6 sowie<br />
für sonstige Leistungen für den Konzern und für<br />
im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogene<br />
Tochterunternehmen T€ 33,9. Für weitere in den Konzernabschluss<br />
einbezogene Tochterunternehmen<br />
ergaben sich im Geschäftsjahr Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen<br />
anderer Abschlussprüfer in<br />
Höhe von T€ 31,1.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
101<br />
5. Organe<br />
Der Geschäftsführung gehören folgende Herren an:<br />
− Dr. Michael Kerkloh<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
− Walter Vill<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer und<br />
stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
− Thomas Weyer<br />
Geschäftsführer Verkehr und Technik<br />
6. Aufsichtsrat<br />
Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtsjahr folgendermaßen<br />
zusammen:<br />
− Georg Fahrenschon<br />
Staatsminister, Bayerisches Staatsministerium<br />
der Finanzen, München, Vorsitzender<br />
Freistaat Bayern<br />
− Josef Poxleitner<br />
Ministerialdirektor, Oberste Baubehörde im<br />
Bayerischen Staatsministerium des Innern<br />
− Dr. Hans Schleicher<br />
Ministerialdirektor, Bayerisches Staatsministerium<br />
für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie<br />
− Klaus Weigert<br />
Ministerialdirektor, Bayerisches Staatsministerium<br />
der Finanzen, München<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
− Dr. Dieter Knoll<br />
Ministerialrat, Bundesministerium der Finanzen,<br />
Bonn<br />
− Robert Scholl<br />
Ministerialdirektor, Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau- und Wohnungswesen<br />
Landeshauptstadt München<br />
− Christian Ude<br />
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt<br />
München<br />
− Dr. Reinhard Wieczorek<br />
Bfm. Stadtrat der Landeshauptstadt München,<br />
Aufsichtsratsmitglied bis 31.03.<strong>2009</strong><br />
− Dieter Reiter<br />
Bfm. Stadtrat der Landeshauptstadt München,<br />
Aufsichtsratsmitglied ab 31.03.<strong>2009</strong><br />
Arbeitnehmervertreter<br />
− Thomas Bihler<br />
Kaufmännischer Angestellter, Arbeitnehmervertreter<br />
− Heinrich Birner<br />
Geschäftsführer ver.di, Bezirk München<br />
− Michael Börries<br />
Geprüfter Flugzeugabfertiger, Betriebsratsvorsitzender<br />
seit 24.07.<strong>2009</strong>, Aufsichtsratsmitglied<br />
seit 24.07.<strong>2009</strong><br />
− Hans-Joachim Bues<br />
Konzernbereichsleiter Unternehmenskommunikation,<br />
Vertreter der leitenden Angestellten<br />
− Willy Graßl<br />
Leiter Operations, Betriebsratsvorsitzender bis<br />
24.07.<strong>2009</strong><br />
− Ralf Krüger<br />
Kaufmännischer Angestellter, freigestellter<br />
Betriebsrat, Aufsichtsratsmitglied bis 24.07.<strong>2009</strong><br />
− Orhan Kurtulan<br />
Geprüfter Flugzeugabfertiger, freigestellter<br />
Betriebsrat<br />
− Anna Müller<br />
Kaufmännische Angestellte, freigestellte Betriebsrätin<br />
− Sabine Peters<br />
Kaufmännische Angestellte, Aufsichtsratsmitglied<br />
seit 24.07.<strong>2009</strong><br />
− Otto Siegl<br />
Kaufmännischer Angestellter, freigestellter<br />
Betriebsrat, Aufsichtsratsmitglied bis 24.07.<strong>2009</strong>
Geänderter Konzernanhang für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
102<br />
7. Bezüge und Kredite an Organe<br />
Die Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung<br />
setzt sich aus dem Festgehalt und einer variablen<br />
erfolgsabhängigen Tantieme zusammen:<br />
Vergütung <strong>2009</strong> Festgehalt Tantieme Gesamt<br />
T€ T€ T€<br />
Dr. Michael Kerkloh 250,0 113,5 363,5<br />
Walter Vill 196,5 78,2 274,7<br />
Thomas Weyer 220,0 62,8 282,8<br />
Gesamt 666,5 254,5 921,0<br />
Zusätzlich zu den Bezügen erhielten die Mitglieder<br />
der Geschäftsführung Sachbezüge und sonstige vertragliche<br />
Nebenleistungen in Höhe von insgesamt<br />
T€ 38,7. Ferner sind zum 31. Dezember <strong>2009</strong> für<br />
zukünftige Pensionsverpflichtungen insgesamt Rückstellungen<br />
in Höhe von T€ 1 836,9 gebildet.<br />
Frühere Mitglieder der Geschäftsführung und ihre<br />
Hinterbliebenen erhielten im Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
Gesamtbezüge von T€ 565,2; für künftige Pensionsleistungen<br />
sowie für Anwartschaften auf Hinterbliebenenversorgung<br />
sind Pensionsrückstellungen<br />
in Höhe von T€ 5 177,4 gebildet.<br />
8. Anzahl der Mitarbeiter<br />
Aufgrund von tarifvertraglichen Änderungen ist eine<br />
Unterscheidung nach Angestellten und Arbeitern<br />
sowie Aushilfen ab dem Wirtschaftsjahr 2006 nicht<br />
mehr möglich.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> waren gemäß § 267 Abs. 5<br />
HGB im Konzern durchschnittlich 7 090 (Vorjahr:<br />
7 379) Mitarbeiter (unbefristet und befristet Beschäftigte<br />
sowie Trainees, ohne Geschäftsführer)<br />
beschäftigt.<br />
Zusätzlich befanden sich 227 (Vorjahr: 230) Auszubildende<br />
im Lehrverhältnis.<br />
München, den 9. Juli 2010<br />
Dr. Michael Kerkloh<br />
Walter Vill<br />
Thomas Weyer<br />
Die Bezüge des Aufsichtsrates betrugen T€ 16,7.
FMG-Konzern-Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
103<br />
Wir haben den von der <strong>Flughafen</strong> München GmbH,<br />
München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung<br />
und Eigenkapitalspiegel sowie Anhang –<br />
und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />
vom 01. Januar bis 31. Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Die<br />
Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />
liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf<br />
der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />
eine Beurteilung über den Konzernabschluss und<br />
den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß<br />
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den Konzernlagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der<br />
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über<br />
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />
der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss<br />
und Konzernlage bericht überwiegend auf der Basis<br />
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung<br />
des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung<br />
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />
und des Konzernlageberichts. Wir<br />
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der<br />
Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der<br />
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und<br />
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der<br />
Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken<br />
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Diese Bestätigung erteilen wir aufgrund unserer<br />
pflichtgemäßen, am 21. Mai 2010 abgeschlossenen<br />
Konzernabschlussprüfung und unserer am 12. Juli 2010<br />
abgeschlossenen Nachtragsprüfung, welche sich auf<br />
die Änderung einzelner Bilanzpositionen des Eigenkapitals,<br />
der Rückstellungen und der Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Gesellschaftern sowie der damit verbundenen<br />
Änderungen der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
des Eigenkapitalspiegels sowie der Kapitalflussrechnung<br />
und des Konzernlageberichts bezog. Auf die<br />
Begründung der Änderung durch die Gesellschaft im<br />
geänderten Anhang wird verwiesen. Die Nachtragsprüfung<br />
hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
München, den 21. Mai 2010/12. Juli 2010<br />
SUSAT & PARTNER OHG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Dr. Kirnberger<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Schuster<br />
Wirtschaftsprüfer
104<br />
Herausgeber<br />
<strong>Flughafen</strong> München GmbH<br />
Finanzen und Controlling<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Telefon +49 89 975-00<br />
Redaktion<br />
Dr. Reingard Schöttl<br />
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Papier<br />
PhoeniXmotion Xenon