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Pfarrbrief Pfingsten 2010 - Arnstorf

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Der Heilige Geist - ein Freund der Überraschungen<br />

WORTE AUF DEN WEG<br />

Es heißt: Es gibt nichts Beständigeres als die Veränderung. Das passt uns aber oft<br />

gar nicht: Besser soll doch alles so bleiben wie es ist. Dass dem in unserer Kirche nicht<br />

so ist, verdanken wir dem Heiligen Geist. "Empfangt den Hl. Geist", das sagt der<br />

auferstandene Christus seinen Jüngern. "Er wird euch alles lehren und euch an alles<br />

erinnern, was ich euch gesagt habe". Diese Aussage wird in den „Sieben Gaben des<br />

Hl. Geistes“ genauer ausgedeutet: Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke,<br />

Frömmigkeit und Gottesfurcht. Alte Begriffe, die vielleicht etwas angestaubt wirken,<br />

aber es in sich haben.<br />

Weisheit bedeutet, nicht<br />

sagen "früher war alles<br />

besser", aber auch nicht blind<br />

allem Neuem zustimmen.<br />

Die Dinge gründlich<br />

prüfen, unterscheiden,<br />

nicht vorschnell urteilen,<br />

sondern alle Seiten<br />

abzuwägen. Weisheit<br />

und dazu die Gabe der<br />

Erkenntnis fordern auf,<br />

nüchtern zu bleiben,<br />

sich nicht allein von<br />

Gefühlen bestimmen<br />

zu lassen. Gott hat uns<br />

nicht zufällig Vernunft<br />

gegeben.<br />

Einsicht meint zugeben, dass auch andere Recht haben, meint die<br />

Größe, Fehler zugeben zu können und sich zu überwinden, das auch zu<br />

sagen. Es heißt aber auch: nicht für alles sofort eine Antwort zu haben. Der<br />

Kabarettist Dieter Nuhr sagt: „Man darf zu allem eine Meinung haben, aber man<br />

muss nicht.“ Wenn sich das mal durchsetzen würde: wenn man keine Ahnung hat,<br />

einfach mal still zu sein.<br />

Rat sei uns allen gewünscht, und zwar von Menschen, die uns nicht nach<br />

dem Mund reden, die nicht nur sagen, was man gerne will, sondern uns den Kopf<br />

waschen, wenn es nötig ist. Der Rat von guten und ehrlichen Freunden und<br />

Freundinnen möge uns erhalten bleiben.<br />

Stärke meint nicht sich mit Fäusten durchzusetzen, sondern meint die<br />

innere Kraft, die etwas aushalten lässt in schwierigen Momenten. "Sei verwundbar<br />

und widersteh", schreibt der Dichter Peter Rühmkorff. Mit dieser Stärke merkt man,<br />

was neben einem geschieht, schaut hin und nicht weg und macht den Mund auf,<br />

wenn es darauf ankommt.<br />

Zuletzt noch Gottesfurcht und Frömmigkeit. Wir brauchen keine Angst<br />

vor Gott zu haben, keine Furcht im Sinne von fürchten, aber eines schon: Ehrfurcht.<br />

Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Gott allein ist der Herr der Welt. Sich<br />

daran erinnern heißt, im besten Sinne des Wortes fromm zu sein.<br />

Ihr Lothar Wimberger, Pastoralreferent<br />

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