13.11.2012 Aufrufe

Business as usual - Funpic.de

Business as usual - Funpic.de

Business as usual - Funpic.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Fähnrich?“, hakte dieser nach.<br />

„Sir, es sieht so aus. Ich habe <strong>de</strong>n Auftrag bekommen, Nachforschungen anzustellen.<br />

Deshalb tue ich d<strong>as</strong> auch.“ Der CHI nickte, als hätte <strong>de</strong>r Fähnrich vor ihm soeben ein<br />

wichtiges wissenschaftliches Problem erörtert. Dann sagte: „Mister Ericsson, könnte es<br />

sein, d<strong>as</strong>s man Ihnen <strong>de</strong>shalb die Aufgabe übertragen hat, weil Sie als OPS <strong>de</strong>n vollen<br />

Zugriff auf die Kommunikationslogs haben und es logisch ist, genau dort anzufangen?“<br />

Aus Ericssons Reaktion war nicht ersichtlich, ob er sich diese Frage auch schon gestellt<br />

hatte, o<strong>de</strong>r ob gera<strong>de</strong> erst durch Larsen darauf gekommen war. In einer für ihn typischen<br />

Art lenkte <strong>de</strong>r Fähnrich weniger gekonnt vom Thema ab „Wie geht’s <strong>de</strong>r Kühlung?“<br />

Der Chefingenieur seufzte: „Wir sind einige Mo<strong>de</strong>lle durchgegangen, haben aber immer<br />

wie<strong>de</strong>r Probleme bei <strong>de</strong>r Realisierung ent<strong>de</strong>ckt. Zur Zeit arbeitet Lt. Hanx alleine weiter an<br />

<strong>de</strong>r Sache, da ich ja....höhere Pflichten habe.“<br />

Die Kühlung auf Raumschiffen ist immer ein großes Problem. Grund dafür ist, d<strong>as</strong>s man<br />

nie weiß, wo die Wärme hin soll. Denn <strong>de</strong>r Weltraum ist nicht nur groß, son<strong>de</strong>rn auch<br />

ziemlich leer. Es gibt also keine Luft, keinen Stoff, an <strong>de</strong>n man seine Energie effektiv<br />

weiterleiten kann. Große Raumschiffe, wie die Avenger, wan<strong>de</strong>ln in einem komplizierten<br />

Prozess Wärmeenergie in elektromagnetische Energie um, die dann über beson<strong>de</strong>re<br />

Phalanxen auf <strong>de</strong>r Hülle in Form von Strahlung abgegeben wer<strong>de</strong>n. Theoretisch<br />

funktioniert dieses Prinzip auch bei <strong>de</strong>n Ph<strong>as</strong>ern. Überhitzung be<strong>de</strong>utet jedoch, d<strong>as</strong>s die<br />

Kapazitäten nicht mehr ausreichen, um die Hitze abzuführen. Lt. Larsen wandte sich von<br />

Ericsson ab und starrte auf <strong>de</strong>n dunklen Hauptbildschirm. Für Ericsson war d<strong>as</strong> Gespräch<br />

damit auch been<strong>de</strong>t. Er hatte keine Ahnung, wie er <strong>de</strong>n Ingenieuren helfen sollte, und<br />

unterließ es auch, unqualifizierte Vorschläge zu machen.<br />

Also setzte er sich lustlos an seine Station und murmelte leise vor sich hin: 'Hilfe...ich<br />

brauche Hilfe' Dabei überprüfte er, wie viele Transmissionen gera<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Station<br />

abgingen.<br />

Dann kam ihm eine kleine I<strong>de</strong>e. Er tippte gut fünf Minuten auf seiner T<strong>as</strong>tatur herum und<br />

gab Befehle ein. Schließlich teilte ihm <strong>de</strong>r Computer mit, er solle sich gedul<strong>de</strong>n. Kurze Zeit<br />

später bewegten sich Zahlenkolonnen, endlose Zahlenkolonnen über seinen Bildschirm,<br />

aber sie waren genau d<strong>as</strong>, w<strong>as</strong> er brauchte. In all seinem Eifer hatte Ericsson ein paar<br />

Dinge vergessen, die ihm an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie gelehrt wor<strong>de</strong>n waren. Zwar wur<strong>de</strong>n alle<br />

Nachrichten, die Bell's Landing verließen, auf ein einheitliches Format gebracht (w<strong>as</strong> eine<br />

Rückverfolgung anhand einer Signatur nicht möglich machte), allerdings war die<br />

Drohbotschaft lang genug, d<strong>as</strong>s es für eine stilistische Analyse reichte. Es bestand die<br />

Chance, d<strong>as</strong>s, sollte <strong>de</strong>r Verf<strong>as</strong>ser wie<strong>de</strong>r eine Nachricht abschicken, sie <strong>de</strong>m Stil <strong>de</strong>r<br />

Drohung glich. Und da setzte Ericssons zweite I<strong>de</strong>e ein. Sie war etw<strong>as</strong> unkonventionell,<br />

aber wür<strong>de</strong> ihren Zweck erfüllten. Zumin<strong>de</strong>st glaubte d<strong>as</strong> <strong>de</strong>r Fähnrich.<br />

Die Sen<strong>de</strong>einrichtungen <strong>de</strong>r Station entsprachen im wesentlichen <strong>de</strong>m<br />

Fö<strong>de</strong>rationsstandard. Diese hatten die Angewohnheit, Nachrichten, die nicht gesen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n konnten, an <strong>de</strong>n Empfänger zurückzuschicken. Ericssons Plan bestand darin, die<br />

Kommunikation von Bell's Landing so zu stören, d<strong>as</strong>s alle Nachrichten zurückgeschickt<br />

wer<strong>de</strong>n mussten, gleichzeitig aber einen Anl<strong>as</strong>s für regen Nachrichtenverkehr zu schaffen.<br />

Dabei musste er ein Programm einschleusen, d<strong>as</strong> alle Sendungen analysiert, verdächtige<br />

zurückverfolgen konnte und natürlich musste es überhaupt erst <strong>de</strong>n Rechner glauben<br />

machen, d<strong>as</strong>s dieser nicht sen<strong>de</strong>n konnte. Ein Grund fiel Ericsson auch ein. Es musste die<br />

Nachricht verbreitet wer<strong>de</strong>n, d<strong>as</strong>s die Sternenflotte ihre Präsens auf <strong>de</strong>r Station verstärken<br />

wird. Allein dieses Gerücht sollte dafür sorgen, d<strong>as</strong>s sich ein reger Nachrichtenverkehr<br />

einstellen wird.<br />

„Lieutnant Larsen“, fing <strong>de</strong>r Fähnrich an und drehte sich in seinem Sessel um.<br />

„Ja?“, entgegnete dieser, etw<strong>as</strong> unsicher, w<strong>as</strong> nun kommen wür<strong>de</strong>.<br />

„Ich habe einen Plan...und brauche jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Nachrichtencomputer <strong>de</strong>r Station<br />

etw<strong>as</strong>...bearbeiten könnte.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!