Projektgruppe Visual Analytics - Medieninformatik und Multimedia ...
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3.1 Visuelle Multitouch-Technologien 33<br />
Die Funktionsweise ist nun die Folgende: Die Infrarot-LEDs senden Infrarot-Licht in<br />
das Plexiglas. Aufgr<strong>und</strong> der Totalreflexion wird das Licht innerhalb des Plexiglases<br />
gefangen gehalten <strong>und</strong> vollständig reflektiert. Berührt ein Finger die Plexiglas-Scheibe,<br />
verändert sich der Brechungsindex der Scheibe an der berührten Stelle <strong>und</strong> das Infrarot-<br />
Licht wird verhindert, also nach unten in Richtung der Infrarot-Kamera gestrahlt. Die<br />
Kamera erkennt das Licht als große, helle Punkte, sogenannte Blobs (siehe Abbildungn<br />
3.2) <strong>und</strong> kann durch diese Punkte die Berührungspunkte bestimmen. (vgl. [SBD + 08,<br />
Han05, NGC])<br />
Die Technik wäre mit den bis nun beschriebenen Komponenten schon funktionsfähig,<br />
um jedoch einen Touchscreen zu erhalten, werden zwei weitere Schichten benötigt. Zum<br />
einen eine Projektionsschicht, zum anderen eine kompatible Oberfläche (im Englischen<br />
Compliant Surface).<br />
Auf die Projektionsschicht kann dann ein Bild projiziert werden. Dieses geschieht<br />
meistens durch einen Projektor, welcher ebenfalls wie die Webcam unterhalb der<br />
Plexiglas-Scheibe angebracht ist. Die kompatible Oberfläche wird zwischen die<br />
Projektionsschicht <strong>und</strong> die Plexiglas-Scheibe gelegt. Diese Schicht ist zwar nicht<br />
zwingend notwendig, doch ohne sie müsste die Projektionsschicht sehr stark eingedrückt<br />
oder der Touchsensor mit öligen Fingern bedient werden. Denn diese zusätzliche<br />
Schicht, welche die Projektionsschicht <strong>und</strong> die Plexiglas-Scheibe miteinander verbindet,<br />
verhindert Luftbläschen, welche zwischen diesen beiden Schichten entstehen können.<br />
So wird durch diese Schicht eine geschmeidigerere Bewegung der Finger auf der<br />
Projektionsschicht ermöglicht. Gleichzeitig sind dadurch die Blobs für die Kamera<br />
besser zu erkennen. In den meisten Fällen wird als kompatible Oberfläche Silikon<br />
Kautschuk verwendet. (vgl. [NGC, Han05])<br />
Abbildung 3.2: FTIR - Blobs [NGC]<br />
Wie zu vermuten, ist diese Technik sehr leicht umzusetzen <strong>und</strong> auch recht kostengünstig<br />
in der Herstellung. Das teuerste Element an einem solchen Multitouch-Tisch ist dabei<br />
der Projektor. Zudem ist diese Technik sehr gut skalierbar, da der FTIR-Effekt nicht<br />
durch die Größe der Fläche beeinflusst wird <strong>und</strong> auch das Projektionsbild sich einfach