Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) - Wuemme-Meerforelle
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Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz – Teil 2, Vollzugshinweise Fischarten –<br />
<strong>Flussneunauge</strong> (höchst prioritär) Januar 2010<br />
• Durch den technischen Ausbau der Fließgewässer werden die natürliche Geschiebedynamik<br />
und natürliche Substratumlagerungen stark eingeschränkt bzw. unterbunden. Hierdurch<br />
kommt es zu einem Verlust an Laicharealen.<br />
• Starke Sandfrachten und Feinsedimenteinträge verringern die Anzahl und Qualität der<br />
Laichhabitate.<br />
• Durch Grundräumungen der Sohle werden Laichareale (Kiesbänke) aber auch Larvalhabitate<br />
(Sandbänke) zerstört sowie die vorhandenen Larven mechanisch geschädigt bzw. dem<br />
Gewässer entnommen.<br />
Ergänzend wird hier auf die Ausführungen in den Vollzugshinweisen zu den Lebensraumtypen<br />
3260 und 1130 verwiesen.<br />
3 Erhaltungsziele<br />
Ziele sind insbesondere die Erhaltung und ggf. Wiederherstellung der Wanderkorridore der Art<br />
sowie ihrer Laichareale.<br />
Tab. 4: Matrix zur Bewertung des Erhaltungszustands des <strong>Flussneunauge</strong>s<br />
(SCHNITTER et al. 2006)<br />
<strong>Flussneunauge</strong> – <strong>Lampetra</strong> <strong>fluviatilis</strong><br />
Wertstufen<br />
A B C<br />
Kriterien<br />
Zustand der Population: hervorragend gut mittel bis schlecht<br />
Bestandsgröße / Abundanz:<br />
Querder (in geeigneten Habitaten)<br />
5 Ind./m²<br />
(AG > 0+ Ind.)<br />
0,5-5 Ind./m²<br />
(AG > 0+ Ind.)<br />
< 0,5 Ind./m²<br />
(AG > 0+ Ind.)<br />
fakultativ:<br />
Längenklassen (Querder)<br />
Nachweis von kleinen, mittleren<br />
und großen Querdern (3<br />
Längenklassen möglich)<br />
2 Längenklassen < 2 Längenklassen<br />
Adulte (in geeigneten Habitaten)<br />
regelmäßige Beobachtung<br />
möglich (während Reproduktion)<br />
und mehr als 10 Adulte an<br />
einem Zähltermin oder durch<br />
Reusen-, E-Fänge, Totfunde,<br />
jährlich, mehrere Funde /<br />
Beobachtungen, Fänge<br />
regelmäßige Beobachtung möglich<br />
(während Reproduktion) oder<br />
durch Reusen-, E-Fänge, Totfunde,<br />
jährlich<br />
unregelmäßige bis sporadische<br />
Beobachtung möglich<br />
Habitatqualität: hervorragend gut mittel bis schlecht<br />
strukturreiche kiesige, flache<br />
Abschnitte mit mittelstarker<br />
Strömung (Laichhabitate)<br />
sowie Abschnitte mit<br />
stabilen Sedimentbänken<br />
(Feinsand) und mäßigem<br />
Detritusanteil (Aufwuchshabitate)<br />
in enger Verzahnung flächendeckend<br />
vorhanden<br />
regelmäßig vorhanden, in Teilabschnitten<br />
fehlend<br />
nur in Teilabschnitten vorhanden<br />
Beeinträchtigungen: keine bis gering mittel stark<br />
Querverbaue und Durchlässe<br />
keine, Durchgängigkeit nicht<br />
beeinträchtigt<br />
wenige Querverbauungen,<br />
Durchgängigkeit zeitlich / räumlich<br />
beeinträchtigt<br />
zahlreiche Querverbauungen,<br />
Durchgängigkeit unterbrochen<br />
Feinsedimenteinträge in<br />
Laichhabitate und Stoffeinträge<br />
keine<br />
gering, ohne erkennbare Auswirkungen<br />
erheblich, mit erkennbaren<br />
Auswirkungen<br />
Gewässerausbau und Unterhaltungsmaßnahmen<br />
keine<br />
gering, ohne erkennbare Auswirkungen<br />
erheblich, mit erkennbaren<br />
Auswirkungen<br />
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit – LAVES, Dez. Binnenfischerei 7