Format Anwaltsranking 2008 - Rechtsanwälte Brandl & Talos

BUSINESS cover
••
•
c
"
So entstand das
FORMAT-Ranking
Die 25 groB!en Kanzleien
benannten in 18 Kategorien
die besten Anwalte. Selbstnennungen
waren erlaubt. Das
FORMAT-Ranking wels! dleses
Jahr erstmals die exakte Reihung
der Anwalte aus: Die drei
Gewinner jeder Kategorie sind
rot markiert, bei gleicher Anzahl
an Nennungen wurde elne
alphabetlsche Relhung vorgenommen.
Plus: die besten
Nachwuchsanwalte und die
zehn Anwalte, die von Ihren
Kollegen die melsten Stimmen
bekommen haben .
52 FORMAT 141 08

,,Als Kartellrechtsexperte ~nieBe ich
beim Ranking einen Vortel.l: Es gibt nur
20 bis 30 Spezialisten in Osterreich."
Hanno Wollmann, Sieger im Anwaltsranking
Das neue FORMAT-Anwaltsranking. Die 25 gr6Bten Kanzleien
empfehlen die bestenExperten in 18 Fachkategorien.
Plus: Ob es bei Kanzleien auf die Gr6Be ankommt.
24
von 25 be rragten
Rechtsanwaltskanzleien
haben Hanno Wollmann
zum besten Kartellrechtler
des Landes gewlihl
t. Es kann aber auch sein, dass jene
Kanzlei. die Woll mann nicht genannt hat,
einfach nu r vergessen hat, ihn anzuflihren.
Mit 24 Nennungen schafft cs def
44-Hihrige aber dennoch locker auf Platz .
eins des allj ahrlichen FORMAT-Rankings.
So richtig wohl fOhlt sich der Partner
def Kanzlei Schonherr rnit dieser
Ehre aber nicht: "Es freut mich natUrlich
sehe. Als Kartellrechtsexperte genieBe
ich bei diesem Ranki ng aber einige Vorteile:
In Osterreich gibt es, anders als
etwa bei M&A, nur 20 bis 30 Spezialistcn
auf diesem Gebiet. AuBerdem muss
man als Kartell rechtler immer den Konsens
suchen - da fallt es den Kollegen
dann leichter, einen zu benennen", gibt
si ch Wollmann bescheiden. Vielleicht hat
dern Anwalt, def von seinen Ko llegen als
"sehr rtihrig" bezeichnet wird, aber auch
das sechs Monate dauemde Sabbatical,
das er vergangenes Jahr genom men hat,
gutgetan. Wollmann, scherzend: "Vielleicht
sollte ich Oftcr weggehen."
Wie auch immer, de m Schonherr­
Partner und Ziehsohn von Waiter BarfuB
ist es heuer gelungen, Lothar Wiltschek,
den Sieger des Vorj ahres, vom Thron zu
stti rzen. Unter den Top-Ten-Genannten
be fi nden sich ebenfalls Altbekannte:
Hanns Hi.igel, Maxi milian Eiselsberg
und Wolf Dieter Amold waren auch in
den Vorjahrcn immer vome dabei. HUgel »
Die zehn bestplatzierten AnwaIte im Ranking
Name Kanzlci rachgcblct Ncnnungcn
Hanno Wollmann SehOnherr Kartellrecht 24
lothar Wiltsthek Wiltschek Wettbewer1Jsrecht 211
Hanns Hugel bpv Hugel Umgriindungsrecht 16
Maximilian Eiselsberg Eiselsberg Stiftungsrecht 16
Wo" Dieter Arnold Amold Steuerrecht 16
Guido Kucsko SeMnherr Intellectual Property 14
Richard Soyer Soyer Embacher Strafrecht 14
Axel Reitllinger freshfields Kartellrecht 14
Brigitte Bimbaum Birnbaum Toperezer Familienrecht 12
Andreas Mayr OBJ Kapitalmarktrecht 11
Die 25 groBten
Kanzleien
Kanzlci
Junstcn
WoIIlheiss 135
Schonherr 112
DLA Piper 85
Freshfields 73
CHSH 71
Dorda Brugger Jordis (OBJ) 65
Binder Grosswang 63
Saxinger, Chalupsky & Partners 57
CMS Reich-Roorwig Hainz 50
Fellner Wral2feld & Partner 46
Karasek Wietrzyk Rechtsanwlitte 36
lansky Ganzger 29
Eisenberger Herzog 27
enwc 26
bpv Hiigel 25
HaslingerlNagele & Partner 23
Hasch & Partner 23
Siemer Siegl fUreder 21
Fiebinger Polak 21
Hausmaninger Kletter 20
Herbst VavroYSky Kinsky 20
Grat, Pitkowitz & Rechtsanwiilte 20
Kunz Schima Wallentin (KSW) 20
Brauneis lOauser Priindl 19
Preslmayr & Partner 19
14 I 08 FORMAT 53

BUSINESS cover
WolfTheiss
Die letzten Monate waren ereignisreich fUr Osterreichs grtiBte
Kanzlei: Sie feierte ihr 5O-jahriges Bestehen, erDffnete ein neues
Buro in Budapest, wurde von einem internationalen Finanzmagazin
zur ,,Austrian Law Finn of the Year 2008" gekiirt und wickelte
nebenbei Deals wie die Bawag-Ubemahme durch Cerberus ab.
» van def Wiener Kanzlei bpv HUgel frcut
sich dariiber: "Da die Nominicrung
durch die Kollegen erfolgt und der Wettbewerb
unler uns graB ist, kommt das
Ranking ja kaum in Verdacht, nicht
objekliv Zll sein ."
Wie HUgel kommen noch fUnf weitere
def Top-Gereihten aus heimischcn
GroBkanzleien. Dass man nicht un bedingt
in einer def ganz groBcn Sozietliten
arbeiten mu SS, urn erfolgreich i u sein,
beweisl einmal mchr def Steuerexperte
Wolf Dieter Amold. Er fUhrt das auch auf
die geringere GroBe def Kanzlei zurtick:
"lch kann mich wirklieh auf das spezialisieren,
was ich verstehe."
Size matters. Dass GraSe auch in der
Anwaltsbranche zahlt, konnte FORMAT
bereits im Vorfeld des Rankings deutlieh
spUren: lmmer wieder kam es zu Interventionen,
andere Kanzleien hatten
er die Bronzemedaille verliehen bekommt.
Freshfields wiederum hat die
Kollegen von Dorda 8rugger Jordis aus
den ersten fli nf geworfen. Wolf-Theiss­
Geschaftsflihrer Dieter Spranz setzt weiter
voll auf GraBe: "S ie erlaubt eine starbewusst
zu viele Anwalte
genannt, urn im Ranking
cler graBten Kanzleien
noch weiter vorne zu Janden.
Vor allem unter den
Top-fUnf-Sozietliten be­
"Nachteile durch
GroBe gibt es nur
bei schlechter
Organisation"
zichtigte man einander der Schummelei.
Und tatsachlieh hat si eh gegenUber dem
Vorjahr unter den groBten fUnf viel
bewegt: Zwar sitzt Spitzenreiter Wolf
Theiss mit 135 luristen nach wie vo r fest
im Sattel, doch dahinter geht es rund. Die
Kanzlei Schonherr hat Cerha Hempel
Spiegelfeld Hlawati (CHSH) vom zweiten
Rang verdrtingt, wahrend DLA Piper
einen Platz wettmachen konnte und heu-
kere Spezialisierung und
eine umfassendere 8etreuung
der Mandanten."
Ein Ende des Wachstums
bei Anwahsfirmen kann
er nicht erkennen: "Vor
zehn l ahren hieB es, maximal SO luristen
pro Kanzlei machen Sinn, spater 70,
dann 100. Jetzt gibt es keine solche Zahl
mehr. In anderen Uindern, die einen
ebenso kleinen Markt wie Osterreich
darstellen, gibt es Kanzleien mil tausend
l uristen", stellt der Anwah in Aussicht.
Auch GUnther Horvath von Freshfields
bricht fUr GroBkanzleien eine Lanze:
"Nachteile der GroBe - wie etwa Anony-
mi tat - kann cs nur bei schlechter Organisation
geben. Die unpersanliche ,Anwaltsfab
ri k', der sich Mandanten ,auslicfe
rn ' wU rden, ist ein reiner Mythos, der
vor aIlem in kleinen Kanzleien geme
gepflegt wird."
Einzelkiimpfer. Meinhard Novak, der
erst ktirzlich bei bpv HUgel ausgestiegen
ist und sein GlUck nun allein versucht, ist
. einer von denen, die diesen "Mythos"
verbreiten: "Die enonne Umsatzgetriebenheit
und die starke Fluktuation in nerhalb
der Kanzlei sind Nac hteile fUr den
Mandanten. AuBerdem gewinnt man als
Einzelklimpfer an Lebensqualitat ungemein
dazu", weiG Novak zu berichten. So
wie Novak arbeiten rund 60 Prozent der
heimischen Anwalte ohne Partner, ein
weiteres Drittel arbeitet in Sozietaten mit
maximal fUnf l uristen. So auch Wolf
Dieter Arnold, der mit seinen Sahnen
Die Top-Anwrute im
Bankenrecht
Martms Fellner
Peter Fey1
Christoph Herbst
RichardWo~
Michael Binder
TIbor Fabian
Ma",us Heidinger
TIbor Varga
Otto Wachter
Andreas Zahradnik
fwp
Schiinherr
Herbst Vavrovsky Kinsky
Wolf Theiss
Binder Grosswang
Binder Grnsswang
Wolf Theiss
DBJ
Graf & Pitkowitz
DBJ
Die Profis fUr Zentralund
Osteuropa
Christoph Undinger Schiinherr
Willibald Plesser Freshfrelds
Horst Ebhardt WolfThelss
Martin Brodey
DBJ
Christian Oorda
DBJ
Stefan Eder
DLA Piper
Erik Steger
Wolf Theiss
Magda Svoboda-Mascher Baier lambert
Nikolaus PitkDWitz Graf & PitkDwitz
Wo~gang lauR Sa,inger Chalupsky
Die fiihrenden
Experten bei M&A
Christian Herbst
Michael Kutschera
A1bert Bi",ner
Franz Mittendorfer
Peter Polak
Martin Brodey
Hannes Fureder
Martin Preslmayr
Thomas Schinner
ThomasZottl
SchOnherr
Binder Grfisswang
CHSH
Sa,inger Chalupsky
FPlP
DBJ
Siemer Siegl Fareder
Preslmayr
Binder Griisswang
Freshfields
54 FORMAT 14 t 08

Sch6nherr
Die Wiener Sozietat hat einen gewaltigen \
hinter sich. Eine der wichtigsten Transaktil
Obernahme van One durch France reh~co m
britischen Finanzinvestor, ihre Zukunft si eh
in der Verslarkung van M&A und Projektge
eine Familienkanzlei betreibt. Er sieht
den Hauptvofteil einer kleinen SozieHil
in der Kostenstruktur: "Die Re ibungsverluste
in groBen Kanzleien sind enorm.
Wir haben die Preise mit GroBkanzleien
verglichen - da ist ein Drittel bis zur
Halfte Unterschied." Zugunsten dcr
Mandanten, versteht sich. Die Naehteile
mr kleinere Kanzleien Iiegen auf der
Hand: Abgesehen van den gcringeren
Verdienstmogliehkeiten konnen groBe
Cau sen wie lukrative M&A-Deals nicht
gehandelt werden. Das weiB aueh Peter
Zumtobel van der Salzburger 6-Mann­
Kanzlei Zumtobel Kronberger: "Ein Einzelkampfer
ist kein Zehnklimpfer. Er
kann nicht in jedem relevanten Bereich
Spezia list scin."
Ungebremstes Wachstum. Trotz all der
Kritik geht das Waehstum von "Law
Firms" ungebremst weiter. Etwa bei der
Nummer zwei am Markt, der Kanz1ei
SchOnherr, die gerade erst im Jahr 2007
von 71 auf 112 Juristen angewaehsen ist.
"His 201 3 wollen wir .uf knapp 500 Juristen
aufstoeken", verrat Schonherr­
Partner Christoph Lindinger. Allerdings
sind hi er die BUros im Ausland mi t eingerechnet.
Auch DLA Piper verordnet
sieh weiteres Waehstum. "In den naehsten
zwei bis drei Jahren wi ll DLA in Mittelosteuropa
um mehr als 50 Prozent
wachsen", steekt si eh Managing Partner
lvo Deskovic als Ziel. Uberhaupt seien
groBe Zuwaehsraten nur mehr in Osteuropa
moglieh. Rai mund Caneola von
der Kanzlei enwc, die nur mehr ru nd 50
Prozent ihres Umsatzes am Heimmarkt
Osterreieh erzielt, erl autert: "Die Hotspots
sind jetzt die Ukraine, Kasaehstan
oder Ru ssland, der Ursprungs-Ostmarkt,
also unsere ostliehen NaehbarIander, ist
unter den Kanzleien schan aufgeteilt."
Auch Willibald Pl esser schweift in die
Feme: Neben Kasaehstan und der Ukraine
nennt er vor allem di e TUrkei , und
"aueh in kle ineren sUdosteuropaisehen
Uindern wie Albanien, Mazedonien und
Montenegro ist viel in Bewegung, und
Bewegung ist fUr Berater immer gut".
Wachstumsehancen aueh hierzulande
ortet hingegen Michael Hecht, Partner
bei Fellner Wratzfeld: "Der Fokus hat »
DLAPiper.
Mit 3.400 Juristen in 64 Undern ist DLA ein Rechtsgigant. In
Osterreich ist die Kanzlei 2007 urn 30 Prozent gewachsen
und musste in Wien in ein neues Buro umsiedeln. Fur die
Zukunft steht unter anderem Bukarest auf dem Fahrplan.
Das Know-how
am Kapitalmarkt
Aodreas Mayr
Stefan Weber
Emst Brandl
Edittl Hlawati
DBJ
Weber Maxi
Brandl & Talos
CHSH
Christian Hausmaninger Hausmaninger K1etter
Philipp Kinsky
RichardWo~
flbor Fabian
Wo~gang LauB
Claus Schneider
Herbst Vavrovsky Kinsky
Wolf Theiss
Binder Grosswang
SaxingerChalupsky
WolfTheiss
Die Spitzenkriifte im
U mgrundungsrecht
Hanns HOgel
Stephan Frotz
Johannes Reich-RohlWig CMS
Andreas Hable
Rainer Herzig
Gerald Schmidsberger
Gerold Wietrzyl<
Claus Staringer
Robert Briem
Gerald Toifl
bpv HOgel
SchOnhen
Binder Grosswang
Preslmayr & Partner
Saxinger Chalupsky
KWR
Freshfields
Briem
leilner & leitner
Die versiertesten
Arbeitsrechtler
Georg Schima
Sieglinde Gahldner
Helmut Preyer
Thomas Angermair
Stefan Kock
Kurt Wratzfeld
Roland Gerlach
Georg GrieBer
Bernhard Hain,
Ra~Peschek
Kunz Schima Wallenlin
GoeBar Ge~ach
Burgstaller & Preyer
DB)
Freshfields
fwp
GrieBer Ge~a ch
GrieBer Gerlach
CMS
Wolf Theiss
14 I 08 FORMAT 55

BUSINESS cover
Die Spezialisten fur
Insolvenzrecht
Peter Schulyok
F10rian Gehmacher
Stetan Riel
Alexander Isola
Emst Chalupsky
Herbert Hochegger
Klemens Dallinger
Matthias Schmidt
Michaellentsch
Christol Stapl
Schul)ok Unger
Preslmal' & Partner
laksch Schoel~r & R~I
Graf & Pitkowitz
SaxingerCha lupsky
Preslmayr & Partner
Dallinger
Preslmayr & Partner
Kosch & Partner
Stapl Neuhauser
Die Nachwuchs-Elite
In alien lB Kategorien konnten die Umfrageteilnehmer
die besten Nachwuchsanwalte angeben.
Die Nennungen wurden gesondert ausgewertel
Name Kanzlci Fuchgehiel
Katharina Hahnl KWR Vergaberecht
F10rian KIlol Binder Grosswang Transaktion
F10rian Neumal' bpv HOgel Kartellrechl
Peter Winkler Eisenberger Kapnalmarktrecht
Andreas Edlinger Graf Pitkowitz Kartell,ochl
Immanuel Gersmer
Saxinger Chalupsky Kartellrechl
FIorian Gibitz bpv Hugel CEE
Rem! Haumer Haslinger Nagele Strafrechl
Danielliemberger KSW Kaprtalmarkirechl
Katharina Regner KSW Intellectual Prop.
Martin Reinisch Brauneis WettM,bsrechl
Alexander Schnider \\\JlfTheiss Medienrecht
Christian Schwnacher SchOnherr
Wettbewerbsrecht
Christoph Stippl DBJ Utigation
Fellner Wratzfeld
Michael Hecht VDn Fellner Wratzfeld sieht
am osterreichischen Markt noch genugend
Wachstumspotenzial: Er hat sich aut groBe
VerkehlS-, Infrastruktur- und Immobilienprojekte
spezialisiert - sein Geschaft bliihl
Die besten
Wettbewerbsrechtler
lothar Wiltschek
Guido Kucsko
Christof Pochhacker
Martin Reinisch
Peter Baumann
Egon Engin-Deni'
Rainer Herzig
Gottfried Kom
Wiltschek
SchOnherr
Freshfields
Brauneis Klauser Prandl
Saxinger Chalupsky
CMS
Preslmayr & Partner
Ko"
Martin ProIIaska-Man:lried enwc
Ivo Rungg
Binder Griisswang
» sich nur verlagel1. Vor allem die
Bereiche lnfrastruktur, Verkehrs- und
groGe Immobilienproj ekle sind slark im
Kommcn." Der Experte fUr Projektgeschafte
kann si ch Uber Langeweile
j edenfalls nicht beklagen: ,,!ch habe
immer genug Arheit, und Wettbewerb
von auBen gibt es praktisch nicht, weil
es zutiefst nationales Recht ist."
Schweigegeliibde. Dass die GroBe einer
Kan zlei zumeist auch mit h6heren
Umsatzen und Gewinnen einhergeht. ist
kein Geheimnis. Das lasst si ch allein
schon aus den luxurios ausgestatteten
und mit wertvollen Kunstwerken ge-
Die Elite in
Kartellrechts
Hanno Wollmann
Axel Reidlinger
Raoul Holler
Schonherr
Freshfields
en
~'-----i
BinderGrilsswang
Astrid Ablasser-Neuhuber bpv HOgel
lorg lehelner
GOnther Bauer
Dieter Hauck
Mari< Kletter
KWR
WolfTheiss
Preslmayr & Partner
Hausmaninger Kletler
~ U~esberger Schonherr~
Ka~ Weinhaupl
Saxinger Chalupsky
---
schmUckten Kanzleiraumlichkeiten
schlieBen. Dennoch werden konkrete
Urnsatz- und Gewinnzahlen von GroGkanzleien
verbissener geheim gehaJten
als so mancher Name eines Mandanten.
"Das k6nnte bei den Mandanten vielleicht
schlechl ankornrnen. Es wOrde
dann heiGen: Anwalte tun auBer reich
werden gar nichts", beftirchtet Hecht.
Was in anderen Uindern, sogar in
Deutschland, also schon gang und glibe
ist, namlich den Profit pro Partner 6ffentlich
zu machen, davon ist man in Osterreich
noch ziemlich weit entfernt. Jrnmerhin,
eine Annahe.rung sei erlaubt: Bei
einem Durchschnittsstundensatz von 250
Die besten Strafrechtler
des Landes
Die gefragtesten zehn
Frnmlienrechtler
Profis fur Litigation
(Prozessfiihruflg)
"lit
Richard Soyer
WoHgang Brandstetter
Manfred Ainedter
Herbert Eichenseder
Peter lewisch
Elmar Kresbach
Bettina Knotzl
Elisabeth Rech
RudoH Mayer
WoHgang Moringer
$oyer Embacher
KWR
Ainedter
Eichenseder
CHSH
Kresbach
Wolf Theiss
Bi nder-KJieglstei n
Mayor
Haslinger Nagele
Brigitte Bimbaum
Helene Klaar
Alfred Kriegler
Elisabeth Rech
NortJert Marschall
Peter Mardetschlager
WaHraute Steger
Martin Schuppich
Ursula Xell-Skreiner
Thomas Kralik
Bimbaum Toperczer
Klaar Marschall
KJiegler
Binder-Krieglstein
Klaar Marscha ll
Mardetschlage,
Steger
Schuppich Spam
Xell-Skreiner
Kralik
Florian Kremslehner
Gerold leiler
Christian Kiausegger
Bettina Knotzl
Nikolaus P~kowitz
lrene Welser
Rudolph Fiebinger
Thornas flustor
Christian Dorda
Eduard Saxinger
DBl
SchOnherr
Binder Grilsswang
Wolf Theiss
Graf & Pitkowitz
CHSH
FPlP
Freshfields
DBl
Saxinger Chalupsky
56 FORMAT 14 108

Dorda Brugger Jordis
Die Wiener GroOkanzlei hat es mit gleich
15 Experten unter die Top Ten in 18 Kategorien
geschafft. Andreas Mayr (Kapitalmarklrecltt)
und Florian Kremslehner (Litigation)
konnten sogaT den Sieg in der jeweiligen
Kategorie rur sich verbuchen.
Die Ansprechpartner
im Immobilienrecht
Georg Karasek
Michael Hecht
Alfred Nemetschke
lothar Wachter
Stefan Arlner
Herbert Rainer
Winried Seist
Thomas Zottl
Amo Brauneis
Mario Schiavon
KWR
fwp
SchOOherr
Wolf Theiss
DBJ
Mayrhofer & Rainer
Doral! Seis! Csoklich
Freshfields
Brauneis Klauser Prandl
Siemer Siegl FOreder
Die zehn besten
Steuerrecht

SPECIAL m&a
Mergers & Acquisitions sind fUr Wirtschaftsanwalte
Riesenherausforderungen
und gute Eim!ahmequellen. Nur gut, dass
von Flaute bei Ubemahmen keine Rede ist.
E
s war der Megadeal des Jahres
2007: Als sich Voest-Chef
Wolfgang Eder und Bohler­
Uddeholm-Boss Claus Raidl
medienwirksam die Hande
schtittelten. war die meiste Arbeit bereits
erledigt. Die fund fi.infzig Mann irn
Hintergrund, die am Zustandekommen
dieser Milliarden-Ubemahme von Bohler­
Uddeholm durch die voestalpine mitgewirkt
haben, hatten Wochenendschichten
und Siebzigstundenwochen hinter sich.
Am Ende hat es sich aber fUr alle
Beteiligten ausgezahlt: Der Voest-Chef
konnte gestlirkt in die Zukunft blicken,
Bohler-Boss Raidl halte die "Gefahr"
eines ausUindischen Ubernehmers abgewehrt,
und die Aktionare wurden
angemessen - nach heutiger Sicht sogar
flirstlich - abgefunden.
Auch die Rechtsberater im Hintergrund
konnten zufrieden sein: Neben
einem ansehnlichen Honorar - Stundensatze
von mchr als 400 Euro sind bei
derartigen Deals keine Seltenheit - bedeuten
Transaktionen in dieser Gro.Benordnung
in der Regel auch jede Menge
Renornmee.
In diesem Fall konnten Michael Kutschera
und Florian Khol von def Kanzlei
Binder Grosswang (aufseiten der Voest)
und Stefan Weber von Weber MaxI &
Partner auf der Seite von Bohler-Uddeholm
die Lorbeeren einstreifen. "Solche
Transaktionen sind sehr stark offentlichkeitswirksam
und bringen betrachtliches
Anschen, weil sic sehr komplex sind",
erWutert Martin Brodey, M&A-Experte
bei Dorda Brugger 10rdis (siehe auch
Interview Seite 60). Wer aber glaubt,
dass mit zwci Kanzleien, einer aufseiten
def Kaufer, einer aufseiten def Verkaufer,
die liSle def involvierten Anwalte kornplett
ist, dcr irrt. Anwiilte gab es auch
aufseitcn def Aklioniire und def beteiligten
Banken. Genug Geschiift also fUr die
groBen Kanzleien des Landes.
Ahnliches gilt auch fUr den zweitgroBten
Deal des Jahres, die Ubemahme der
Bawag durch das US-Finanzhaus Cerber
. erg - die groBten Transaktionen im Jahr 2007
Zicluntcmchmcn Zielland Ktlufer KUufcrhcrkunft
Dca""lumcn
(Mio. El
Bohler-Uddeholm OSlerreich Yoestalpine Oslerreich 3.451
Bawag Oslerreich Cerberus u. a. USA 3.200
ATF Bank Kasachslan BA-CA DSlerreich 1.700
Hypo Alpe-Adria Dslerreich Bayerische Landesbank Deulschland 1.625
One (islerreich France Telecom, Mid Europa Frankreich 1.156
Slrabag (30 Prozentl ilslerreich Rasperia Trading Russland 1.050
Alon 1nl. Zypern, Russland BA-CA Oslerreich 322
Enerjia SA Power Generation Turkei Verbund Oslerreich 246
Diners Club Adriatic Kroatien Erste Bank Oslerreich 150
Baggeridge Brick GroBbrilannien Wienerberger Oslerreich 137
Quetle: MP Corporate Finance Research Center
rus: Nicht alleine Cerberus (Wolf Theiss)
und Bawag (Schonherr) beschiiftigten
Heerscharen von Anwalten, auch jeder
einzelne Bieter ging mil seiner Kanzlei in
die Due Diligence.
Konkurrenzlos. Die Zahl der osterreichischen
Kanzleien, die derartig groBe
Geschafte abwickeln konnen, Hisst sich
an den Fingem zweier Hande abzahlen.
"Ab rund 50 Anwtilten hat man die kritische
Masse erreicht. Dann kann man alle
wichligen Bereiche im Haus abdecken",
sagt Raoul Hoffer, Partner bei Binder
Grosswang. Raimund Cancola von der
Sozietat en wc schrankl auch den Kreis
derjenigen, die potenziell bei Milliardendeals
zum Zug kommen konnen, ein:
.. Kleine Einheiten scheiden bei Transaklionen
dieser GroBenordnung fast natU
rlich aus. " Unler den verbliebenen
GroBkanzleien ist der Wettbewerb dann
nicht mehr allzu groB. "Eine lokale Verankerung
wird immer gebraucht werden",
ist Brodey Uberzeugt und wehrt
damit die Fragc nach Konkurrenz aus
dem Ausland ab.
Auch die immer dUsterer anmutende
Weltwirtschaftssituation scheint der guten
Auftragslage der groBen SozieUiten
keinen Abbruch zu tun. "Das M&A­
Geschaft iSl unvermindert im Gange",
ist 8rodey zuversichtlich. Die Experten
k6nnen nicht einmal einen RUckgang
bei Immobilientransaktionen ausmachen.
[nsgesamt ztihlten die M&A-Berater von
MP Corporate Finance im Februar 2008
28 Deals in Osterreich, was einer Steigerung
von 20 Prozent gegenUber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht.
Und auch im Marz konnen si ch
die Anwalte bereits Uber die erste Mil­
Iiarden-Ubern ahme freuen: Beim Verkauf
der s Versicherung durch die Erste
Bank an die Vienna Insurance Group
kam emeut das Team von Wolf Theiss
und auf Kiiuferseite Georg Riedl zum
Einsatz.
58 FORMAT 14 I 08