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Mai 2010 - Coaching heute

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<strong>Mai</strong> <strong>2010</strong>. mit training<strong>heute</strong> und speaking<strong>heute</strong><br />

Sabine Asgodoms Magazin für Coaches, Trainer und Speaker<br />

Sabine Wittig<br />

Deutschlands härtester Umsetzungs-<br />

Coach zeigt, wie Sie in schwierigen<br />

Beratungssituationen Erfolg haben<br />

Führen durch Emotionen<br />

„Vergessen Sie das meiste<br />

von dem, was Sie über Motivation<br />

und Selbstmotivation wissen


Editorial<br />

Willkommen<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Ich komme gerade von einem Vortrag vor Kunden einer Regional-Bank in Franken zurück. Ich war also, wie<br />

man früher gesagt hätte, in der Provinz.<br />

Aber wo gibt es im Zeitalter der Globalisierung noch Provinz Was es allerdings gibt, und was, wie ich glaube,<br />

stärker wird, das ist die Sehnsucht nach überschaubaren Lebensverhältnissen. Nach weniger Stress. Nicht nur<br />

bei mir.<br />

Sie kennen den doppeldeutigen chinesischen Wunsch, der eigentlich eine Verwünschung ist: „Ich wünsche dir,<br />

dass du in interessanten Zeiten lebst.“ Soll heißen: „Ich wünsche dir mehr Stress als dir gut tut.“<br />

Wir in den westlichen Ländern aber glauben, wir blühen auf, wenn es möglichst viel Action gibt. Menschen in<br />

Asien hingegen, habe ich gerade in einer Studie gelesen, spüren ein Maximum an positiven Emotionen – und um<br />

dieses Thema geht es in unserer zweiten Titelstory (siehe Seite 24) – wenn es Gelassenheit und Ausgeglichenheit<br />

gibt, wenn niemand höher, schneller und weiter will als die anderen. Im Westen hingegen gibt es ein Maximum<br />

an positiven Emotionen, wenn man sich selbst so verwirklicht, dass man mehr hat als der Nachbar.<br />

Psychologen haben einmal Chinesen und Amerikanern einen kurzen Film gezeigt, in dem sich ein Fisch vom<br />

Fischschwarm entfernt hat. Wie fühlt sich dieser Fisch Häufigste Antwort der Chinesen: Die Gruppe hat den<br />

Fisch ausgeschlossen. Häufi gste Antwort der Amis: Der einzelne Fisch fühlt sich der Gruppe überlegen. Wir im<br />

Westen erziehen eben „autonome Individuen”. Asiaten erziehen „integrierte soziale Wesen”<br />

Die Frage aber, die wir uns stellen müssen, lautet: Sollen wir Kinder als schlagkräftige Individuen fit machen<br />

für den „Kampf ums Dasein”, damit sie ihren Selbstwert aus dem persönlichen (meist wirtschaftlichen) Erfolg<br />

beziehen Oder sollen wir sozial integrierten Menschen erziehen, für die sozialer Verantwortung Erfolg ist<br />

In unserem Buch „Das Glück der Pellkartoffeln“ haben wir geschrieben: Keiner hat uns gewarnt vor der Krise.<br />

Da hat sich etwas geändert. Harte Worte über eine zweite – möglicherweise größere – Finanzkrise habe ich<br />

gehört. Und der Bankvorstand sagt, den Rating-Agenturen muss das Handwerk gelegt werden, denn niemand<br />

kontrolliert sie. Mir ist klar: Es kommen interessante Zeiten auf uns zu. Wir werden den „Fischschwarm“ noch<br />

brauchen, um uns so geborgen zu fühlen, dass wir noch positive Emotionen spüren können.<br />

In den früher überfüllten Münchner Straßenbahnen haben uns die Schaffnerinnen die Parole für die Zukunft<br />

zugerufen: „Zammrucka.“ Zusammenrücken!<br />

Sabine Asgodom, CSP<br />

Herausgeberin<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

2


<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> im April<br />

10<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Klicken Sie bitte das Foto an und der Beitrag öffnet sich!<br />

Sabine Wittig<br />

Titelstory: Chefs begeistern, Job retten<br />

Für Menschen, die in der Krise Angst um ihren<br />

Job haben – Deutschlands härtester Umsetzungscoach,<br />

wie Sie in schwierigen Beratungssituationen<br />

Erfolg haben:<br />

Monica Deters<br />

Jetzt mal ehrlich…<br />

Die 10 größten Fehler von Chefs im Umgang mit<br />

den Assistentinnen und die 10 größten Fehler von<br />

Assistentinnen im Umgang mit den Chefs<br />

Renate Hannemann<br />

Wer führen will, sollte sich auf den kommenden<br />

Tag freuen<br />

Geht nicht Doch! Heute gebe ich folgende, über<br />

lange Jahre erfolgreich in der Praxis erprobte,<br />

Tipps...<br />

Angelika Höcker<br />

In Bewegung bleiben<br />

Wann bewegt sich eigentlich was im <strong>Coaching</strong><br />

Was sind die Voraussetzungen, damit wirklich<br />

etwas passiert<br />

Jutta Margret Mürköster<br />

Burnout am Himmel –<br />

Mehr Genuss statt Muss<br />

Meinen Burnout gefährdeten Kunden empfehle ich<br />

stets, möglichst viele Genussmomente einzubauen.<br />

Und was ist mit mir<br />

Cordula Nussbaum<br />

Die Zukunft gehört den kreativen Chaoten<br />

Jeder Mensch ist einzigartig. Im Grunde ist uns das<br />

klar. Und doch denken wir, wir müssten uns verbiegen.<br />

Entdecken Sie Ihre kreativ-chaotischen Werte<br />

und Talente und leben Sie sie!<br />

Anne Schweppenhäußer<br />

Wenn es im <strong>Coaching</strong> „eng“ wird<br />

Oder: Wie gehen Sie als Coach mit<br />

eigenen inneren Antreibern, wie dem „sei stark“,<br />

im <strong>Coaching</strong> um Subjektivität im <strong>Coaching</strong> ist<br />

erlaubt!<br />

21<br />

22<br />

NEWS<br />

NEWS<br />

NEWS 6<br />

24<br />

Impressum – Seite 28<br />

Jahresthemenplan – Seite 28<br />

Termine – Seite 9<br />

Roswitha van der Markt<br />

Bourout ist Chefsache!<br />

Durch ein Bournout geht viel mehr verloren als<br />

Geld. Kreativität, Innovation und Produktivität – die<br />

Freude an der eigenen Arbeit und leider auch die<br />

Lust am Leben selbst.<br />

Renate Weiss-Kochs<br />

Der Sympathie-Faktor<br />

Was macht einen Menschen sympathisch<br />

Wie können Sie schnell und sicher einen guten<br />

Kontakt herstellen<br />

Wie beeinflusst Sympathie Ihre Kommunikation<br />

Titelstory: Positivity<br />

Was du willst, das man dir tu, das füg‘ zuerst<br />

den andern zu. Erfolg durch neue Motivation<br />

im Leben und Arbeitsleben<br />

Positiv fühlen<br />

Positiv denken war gestern.<br />

(Und was hat es gebracht)<br />

Nutzen Sie die Kraft der Positiven Emotionen<br />

Save the Date<br />

Der nächste Asgodom Persönlichkeits-Kongress findet am 18. November <strong>2010</strong> wieder in <strong>Mai</strong>nz statt. Thema:<br />

Erfolg durch Leidenschaft<br />

4<br />

25<br />

Sabine Asgodom in den Medien:<br />

Ach, das Gesicht kennst Du doch!<br />

News<br />

Neues aus <strong>Coaching</strong>s und Psychologie<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

3


Medien<br />

Ach, das Gesicht kennst du doch …<br />

… dachte ich, als ich am 30. April die Münchner Tageszeitung tz aufgeschlagen habe. „Geheimnis des Erfolgs“ hieß die große<br />

Verkaufszeile auf der Titelseite der tz. Und ganz oben auf der Seite steht, was Münchner zurzeit am liebsten lesen:<br />

Machen Sie es wie der FC Bayern – erkämpfen Sie sich ihr Glück<br />

Simone Herzner von der tz, die mich interviewt<br />

hat, hat freundliche Worte gefunden<br />

– Deutschlands wohl beste Erfolgstrainerin<br />

zum Beispiel:<br />

Erfolgreich sein wie der FC Bayern! Noch<br />

besser als zurzeit könnte es beim Rekordmeister<br />

gar nicht laufen: Nach neun Jahren<br />

stehen die Bayern erstmals wieder im<br />

Champignons-League-Finale, der DFB-<br />

Pokal und die Meisterschaft sind zum Greifen<br />

nah. Das beeindruckt nicht nur die Fans<br />

– keine Frage:<br />

Erfolg ist sexy. Und erlernbar! „Gerade<br />

von Sportlern können wir uns viel<br />

abschauen“, sagt Sabine Asgodom,<br />

Deutschlands wohl beste Erfolgstrainerin.<br />

Ihre These: „Von Fußballern lernen,<br />

heißt siegen lernen.“<br />

In der tz erklärt Asgodom, wie wir unseren<br />

persönlichen Weg zum Erfolg finden<br />

können. Als Vorbild dient nicht nur der<br />

FC Bayern München – sondern die ganze<br />

Stadt! München ist ein Paradebeispiel<br />

für Erfolg – und wir Münchner tragen jeden<br />

Tag ein gutes Stück dazu bei. „Viele<br />

Menschen sind viel erfolgreicher als Ihnen<br />

bewusst ist“, sagt Asgodom. Ihre Spezialität:<br />

Sie weckt das Vertrauen in die eigenen<br />

Fähigkeiten.<br />

Ihr Weg zum Erfolg<br />

Politikern, Führungskräften und Selbständigen<br />

sind Einzel-<strong>Coaching</strong>s bei Sabine<br />

Asgodom 600 Euro in der Stunde wert<br />

– für die tz-Leser gibt Deutschlands wohl<br />

bekannteste Erfolgstrainerin ein Gratis-Seminar:<br />

Was ist Erfolg<br />

„Für mich ist Erfolg, das zu tun, was man<br />

gut kann und gerne macht, am besten mit<br />

Menschen, die man mag. Und dass man<br />

damit natürlich gutes Geld verdient“, sagt<br />

Sabine Asgodom. „Es gibt viele Menschen,<br />

die diese Erfolgskriterien erfüllen,<br />

aber sich nicht so fühlen“, hat die Expertin<br />

beobachtet. Für alle, die noch erfolgreicher<br />

werden wollen, lautet die erste Frage: Was<br />

mache ich gerne<br />

Aktiv werden<br />

„Mindestens 80 Prozent aller Menschen<br />

haben das Zeug dazu, erfolgreich zu sein“,<br />

Sagt Asgodom. „Aber viel zu wenige machen<br />

sich Gedanken darüber, was sie wollen.<br />

Sie fühlen sich als Opfer: Wenn dies<br />

oder das nicht wäre, hätte, könnte, würde<br />

ich ...“ Falsch! Hintern hoch! Machen Sie<br />

eine Fortbildung, ziehen Sie um, wenn es in<br />

einer anderen Stadt einen besseren Job gibt.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

4<br />

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P s y c h o l o g i e & L e b e n s h i l f e<br />

Weniger haben,<br />

mehr sein<br />

Das Einfach-leben-Buch:<br />

Lebensfreude auch in<br />

turbulenten Zeiten<br />

Wie viel brauchen wir<br />

zum Glücklichsein<br />

Gut gewappnet<br />

durch alle Krisen<br />

Sabine Asgodom, Siegfried Brockert<br />

DAS GLÜCK DER<br />

PELLKARTOFFELN<br />

Vom Luxus der Zufriedenheit<br />

288 Seiten. Geb. mit SU<br />

€ 17,95 [D]/€ 18,50 [A]<br />

Empf. VK-Preis CHF 31,90<br />

ISBN 978-3-466-30844-6<br />

Wir leben in turbulenten<br />

Zeiten, Umdenken ist angesagt.<br />

Sabine Asgodom und<br />

Siegfried Brockert zeigen<br />

Szenarien, Visionen und<br />

Hoffnungen. Sie rufen zur<br />

Eigen initiative auf: Klima,<br />

Finanzen, Beruf, Ernährung –<br />

wem können wir noch trauen<br />

Ein kluges, energiegeladenes<br />

Buch, das uns hilft, unser<br />

Lebensglück trotz widriger<br />

Umstände zu erhalten.<br />

www.koesel.de<br />

Kösel-Verlag München, info@koesel.de<br />

SACHBÜCHER UND RATGEBER<br />

kompetent & lebendig.<br />

Wie hoch ist der Preis<br />

„Erfolg hat seinen Preis. Wenn Sie Karriere<br />

machen, haben Sie weniger Zeit für Ihre<br />

Familie, müssen viel reisen oder oft umziehen“,<br />

sagt Asgodom. Das will nicht jeder.<br />

Machen Sie sich klar: Bin ich bereit, den<br />

Preis zu zahlen<br />

Lernen vom FC Bayern<br />

Asgodom hat elf Fußball-Strategien:<br />

1. Spielregeln kennen<br />

2. große Ziele setzen<br />

3. Hierarchien anerkennen<br />

4. Individualist mit Teamgeist sein<br />

5. Erfolgsstrategien entwickeln<br />

6. Annehmen und abgeben können<br />

7. Gewinnen und verlieren können<br />

8. Tricksen und taktische Fouls<br />

9. Immer wieder an der Technik feilen<br />

10. Laufwege klug wählen<br />

11. Verbündete suchen<br />

Fleiß/Arbeit<br />

„Erfolg ist das Ergebnis von Fleiß, es geht<br />

nicht ohne“, bringt es die Trainerin auf den<br />

Punkt. „Aber nicht jeder muss Karriere machen.<br />

Viele sind mit weniger zufrieden.“<br />

Gutes Aussehen<br />

„Gutes Aussehen bringt einen Anfangsbonus“,<br />

gibt Sabine Asgodom zu. Die meisten<br />

trauen schönen Menschen mehr zu. Wer seine<br />

Figur, sein Äußeres im Griff hat, auf den<br />

wird schon auch in anderen Bereichen Verlass<br />

ein. „Bei der Frauenzeitschrift, bei der ich<br />

gearbeitet habe, wäre ich nie Chefredakteurin<br />

geworden, dazu war ich nicht schön genug“,<br />

ist sich Asgodom sicher. Geschafft hat sie<br />

es trotzdem: „Ich bin 56 Jahre alt und habe<br />

keine Modelfigur. Aber bei meinen Vorträgen<br />

hat sich noch nie jemand über mein Aussehen<br />

beschwert. Auf die Ausstrahlung kommt<br />

es an – ich bin der Beweis dafür“.<br />

Herkunft/sozialer Status<br />

„Klar, der Stallgeruch wird wahrgenommen.<br />

50 Prozent aller Führungskräfte sind<br />

Kinder von Führungskräften“, sagt die Erfolgstrainerin.<br />

Wer aus gutem Haus kommt,<br />

hat größere Chancen in Deutschland, das<br />

ist Fakt. „Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern.<br />

Nehmen Sie es als Herausforderung<br />

– Sie können nur gewinnen!“<br />

Ziele oder Träume<br />

Für manche Berufe braucht man Abitur<br />

oder sogar ein Studium. Wer das nicht<br />

Medien<br />

nachholen möchte, sollte sich andere Ziele<br />

setzen. „Wenn Ziele Träume bleiben, sind<br />

sie falsch gewählt. Setzen Sie sich ruhig<br />

ehrgeizige Ziele – aber so, dass Sie sie auch<br />

erreichen können“.<br />

Eigenlob stimmt!<br />

Keine Scheu vor Eigenlob zur Selbst-Vermarktung<br />

– ohne geht es nicht. Asgodoms<br />

Tipp: Eigenlob immer im Nebensatz formulieren,<br />

dann wirkt es nicht plump“.<br />

So schaffte es Sabine Asgodom<br />

Sabine Asgodom (56) arbeitet als Trainerin<br />

für Unternehmen, coacht Führungskräfte<br />

aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness<br />

und tritt als Toprednerin in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz auf. Doch bis<br />

zu ihrem Erfolg war es ein langer Weg –<br />

und der ging nicht nur bergauf:<br />

Sabine Asgodom beginnt ihre Karriere<br />

Ende der 70er-Jahre als Journalistin<br />

– ausgerechnet – in der tz-Redaktion. 1980<br />

heiratet sie Teferi Asgodom aus Eritrea<br />

– daher der exotische Name. Mit 27 Jahren<br />

bekommt sie ihre Tochter Bilen, zwei Jahre<br />

später Sohn Semhar.<br />

„In der tz war ich kommissarisch als Rathaus-Reporterin<br />

tätig. Als der damalige<br />

Chefredakteur mich fragte, ob ich den Job<br />

übernehmen wollte, sagte ich bescheiden:<br />

‚Ich glaube, ich kann das nicht‘.“ Der Chef<br />

antwortete nicht, wie von der jungen Reporterin<br />

erwartet „doch, doch, das können<br />

Sie“, - sondern stellte einen Mann ein. „Das<br />

war meine erste Erfahrung damit, dass die<br />

Scheu vor Eigenlob eine echte


News / Termin<br />

Welt ohne Frauen<br />

Nicht nur die Wirtschaft – auch die katholische Kirche – braucht so etwas<br />

wie eine Frauenquote<br />

Woher kommen die Scheußlichkeiten<br />

in der katholischen Kirche.<br />

Kluge Gedanken dazu von<br />

der katholischen Kolumnistin Maureen<br />

Dowd in der New York Times-Beilage<br />

(Süddeutsche Zeitung, 19.4.<strong>2010</strong>):<br />

Dowd hat einmal in Saudi-Arabien hochgebildete<br />

junge Erfolgs-Frauen getroffen<br />

und sich gefragt hat: Wie können sie sich<br />

freiwillig an ihre Unterdrückung anpassen<br />

Während sie nachdachte, kam ihr:<br />

• Auch ich mache als katholische Frau<br />

mache ich genau dasselbe.<br />

• Auch ich bin Teil einer selbstherrlichen<br />

Organisation, die Frauen unterdrückt .<br />

• Auch ich gehöre zu diesem reichen, die<br />

moderne Welt verachtenden Männer-Club.<br />

• Auch ich habe intellektuelle Erklärungen<br />

gefunden, während Männer in Frauengewändern<br />

… sich an misogyne Rituale<br />

geklammert haben – und in ihrer altertumelnden<br />

Bruderschaft waren sie blind für<br />

den Geist, die Talente und die Herzen der<br />

Frauen.<br />

• Der strenge islamische Moral-Code,<br />

so Dowd, wird manchmal als „nicht von<br />

Mohammed“ bezeichnet, der katholische<br />

Moral-Code aber stammt sicher nicht von<br />

Jesus. Jesus war von starken Frauen umgeben<br />

und hat sich dafür eingesetzt, dass sogar<br />

die Ausgestoßenen nicht als Menschen<br />

zweiter Klasse behandelt werden.<br />

• Frauen zu negieren, ist der<br />

Kern der Gleichgültigkeit der<br />

Kirche Jungen und Mädchen<br />

gegenüber, die in der Obhut von<br />

Priestern sind. „In der Römisch-Katholischen<br />

Korporation<br />

leben und arbeiten<br />

die Top Manager wie vor<br />

tausend Jahren und scheuen<br />

nicht die Ehe, sondern auch<br />

die Intimität mit Frauen und<br />

meiden jede Gelegenheit,<br />

vertraut zu werden mit<br />

der erdig-ursprünglichen<br />

Un-Ordnung von<br />

Familien und Kindern“,<br />

schrieb NEWS-<br />

WEEK.<br />

Was wird nicht alles<br />

als Gründe für die<br />

Vergewaltigung von<br />

Kindern ins Feld geführt:<br />

• Folge des Zölibats, sagen die<br />

Kirchenkritiker.<br />

• So etwas passiert eben – und nicht nur<br />

in der Kirche, antworten die Nicht-Kirchenkritiker.<br />

Und während die Männer darüber disputieren,<br />

ohne zu wissen, wie der Vergewaltigung<br />

von Kindern durch Priester Einhalt<br />

geboten werden kann, hat es an der<br />

Ratzinger-Gedenkstätte in Marktl am Inn<br />

eine Grafitti-Attacke gegeben<br />

(in der Bibel hieß so etwas „Schrift an der<br />

Wand“). „Schmierfinken“ hatten im April<br />

geschrieben … lesen Sie selbst aus der<br />

Münchner Abendzeitung. Propagiert wird<br />

eine genuin männliche Lösung, die akuten<br />

priesterlichen Sexualtrieb sozialverträglich<br />

kanalisieren könnte.<br />

•<br />

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Für den Workshop<br />

Status-Intelligenz | Mit Persönlichkeit in Führung gehen<br />

8. <strong>Mai</strong> – Liebfrauentheater in München<br />

29. <strong>Mai</strong> – Freies Werkstatt Theater in Köln<br />

sind noch wenige Restplätze frei (Workshop findet statt).<br />

Weitere Info und Anmeldung unter (bitte klicken Sie auf den Link )<br />

Anstelle von Werbesprüchen hier:<br />

Lesen Sie, was Sache ist unter<br />

www.committ-training.de/files/PDFs/Status_WS_Fruehjahr_<strong>2010</strong>.pdf<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

6<br />

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News to use<br />

„<strong>Coaching</strong> ist keine<br />

Psychotherapie“<br />

Dies Wort gilt auch für coachende<br />

Psychologen und Therapeuten<br />

Sind Psychologen die besseren Coaches Das <strong>Coaching</strong>-Magazin hält das Thema<br />

warm. In der neuesten Ausgabe – demnächst gratis downloadbar (www.coaching-magazin.de/)<br />

erklärt Diplom-Psychologin Thordis Bethlehem, Vizepräsidentin<br />

des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen, dass <strong>Coaching</strong> ist<br />

eine Domäne für Psychologen mit Universitätsabschluss sei und bleiben muss.<br />

Deutlich anderer Meinung hingegen ist Diplom-Psychologin Dr. Christine Kaul,<br />

die viele Jahre Leiterin des Geschäftsfeldes <strong>Coaching</strong> in der Volkswagen <strong>Coaching</strong><br />

GmbH war. Die <strong>Coaching</strong>-Praktikerin fragt sich:<br />

„Sind Psychologen ohne qualifizierte <strong>Coaching</strong>-Ausbildung grundsätzlich bessere<br />

Coaches als beispielsweise Medizinerinnen, Krankenpfl eger, Theologen, Pädagogen,<br />

Soziologinnen, Schauspieler und Betriebswirte mit qualifizierter <strong>Coaching</strong>-Ausbildung“<br />

Ihre Antwort bestehet aus vier Buchstaben: „Nein!“<br />

Dr. Kauls Argumente kurz zusammengefasst:<br />

• Es kommt auf die Fragestellung des Coachee an, welcher Coach mit welcher Qualifi<br />

kation die oder der Richtige ist.<br />

• Wenn es bei Reden um Achtsamkeit über die eigene physische Präsenz geht, ist<br />

z.B. ein Schauspieler-Coach besser qualifi ziert als ein Psychologe oder Psychotherapeut.<br />

• Ein akademisches Psychologie-Studium macht noch keinen erfolgreichen Coach.<br />

• Zusatzausbildungen brauchen insbesondere alle Psychologen, die aus „dem therapeutischen<br />

Kontext“ kommen. Oder aus der klinischen Psychologie. Beide psychologischen<br />

Geschäftsfelder sind auf die Behandlung psychischer Störungen spezialisiert.<br />

Warum zwischen der Behandlung seelischer Leiden und <strong>Coaching</strong> getrennt werden<br />

muss<br />

„Damit endlich die defizitorientierten, störungsfokussierte Katastrophenbeschwörungen<br />

von psychologischen Business-Coaches ein Ende haben und sichergestellt ist,<br />

das nicht unzulässig dort psychologisiert wird, wo sich etwa ein struktureller Konflikt<br />

in wundersamer Weise zur „depressiven Episode“ des Klienten verwandelt.“<br />

Diesen Satz sollten sich alle Coaches und alle, die über <strong>Coaching</strong> reden, hinter den<br />

Spiegel stecken.<br />

Kabarettist und Diplom-Psychologe<br />

Georg Schramm<br />

über Umgang mit Wut<br />

„Kabarett ist eine Form der Selbsttherapie.<br />

Ich spiele die Arschlöcher, die<br />

irgendwie in mir drin sind. Und an guten<br />

Abenden kommt die eine oder andere<br />

Drecksackvariante in mir richtig lebendig<br />

hoch.“ (Schramm zitiert im MDR)<br />

„Mittlerweile ist es so, dass die Menschen<br />

mehr Angst vor ihrem Anlageberater<br />

haben als vor Al Qaida.“ (Schramm lt.<br />

Süddeutsche Zeitung vom 12.4.<strong>2010</strong>)<br />

Das Schweigen der<br />

Belämmerten<br />

50 Prozent von 50.000 Mitarbeitern<br />

eines großen amerikanischen<br />

Unternehmens hält es<br />

für klüger, bei Problemen gegenüber<br />

dem Vorgesetzten den<br />

Mund zu halten. Das ergab eine<br />

Mitarbeiterbefragung – und die<br />

anschließende Analyse durch<br />

die Organisationsforscher, James<br />

R. Detert und Linda K. Treviño<br />

ergab als Gründe für dies<br />

wahrlich große Schweigen – berichtet<br />

die Fachzeitschrift Organisation<br />

Science:<br />

Die Mitarbeiter haben resigniert,<br />

weil die da oben eh alles besser<br />

wissen und sowieso machen,<br />

was sie wollen.“<br />

Diesem Unternehmen – und<br />

vielen anderen ebenfalls – wird<br />

also von der Führungsebene<br />

Expertise in gigantischen Maßstab<br />

entzogen. Was können<br />

Führungskräfte und Coaches<br />

hier tun<br />

James R. Detert und Linda K.<br />

Treviño haben gefunden, wo<br />

die größten Hindernisse für eine<br />

offene Kommunikation – für den<br />

ehrlichen Austausch von Wissen,<br />

Meinungen, Ideen, Vorhaben<br />

und Plänen – liegen: In<br />

der Persönlichkeit, im Verhalten<br />

und im Auftreten des Führungspersonals,<br />

so das Handelsblatt<br />

im April <strong>2010</strong>.<br />

Viele Mitarbeiter haben im direkten<br />

Umgang mit ihren Führungskräften<br />

Erfahrungen gemacht,<br />

die Vertrauen nicht gefördert<br />

haben … eher im Gegenteil …<br />

Genauso negativ – wenn nicht<br />

noch stärker negativ – wirken<br />

sich Flurfunk, Klatsch und<br />

Tratsch aus.<br />

Weiter auf der folgenden Seite<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

7<br />

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News to use<br />

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Fortsetzung von Seite 7<br />

Wie kann der Un-Kultur des Misstrauens und<br />

Schweigens begegnet werden<br />

Im Flurfunk gilt eine Grundregel der Presse: Nur<br />

schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.<br />

Alle noch so guten oder zumindest gut gemeinten<br />

Versprechen, so Detert und Treviño – „Ich habe<br />

immer Zeit, meine Tür ist immer offen, Lassen Sie<br />

alles miteinander besprechen“ – nutzen wenig,<br />

wenn auch nur ein einziges Mal dagegen verstoßen<br />

worden ist.<br />

Bewährt hat sich das „Management by Walking<br />

Around“. Manager verlassen dabei die Festung<br />

ihrer Superbüros – also die Einschüchterungskulisse,<br />

in der vielen Arbeitnehmern einerseits das<br />

Herz in die Hose rutscht und andererseits die – oft<br />

unrealistischen Hoffnungen auf Aufstieg und Karriere<br />

genährt werden.<br />

• Informelle Gespräche kommen so zustande.<br />

• Kontakte auf Augenhöhe werden möglich.<br />

• Mitarbeiter fühlen sich in ihrem eigenen, ihnen<br />

vertrauten Ambiente ihren Führungskräfte gegenüber<br />

freier.<br />

Wichtig auch der Befund, dass viele Arbeitnehmer<br />

einen direkten „inneren Bezug“ nicht etwa nur zu<br />

ihren direkten Vorgesetzten haben, sondern auch<br />

zu Führungskräften, die viele Hierarchie-Etagen<br />

über ihnen angesiedelt sind. Und auch hier greifen<br />

die bekannten Mechanismen: Kontakt schafft<br />

Sympathie. ”<br />

Mehr dazu in unserm Beitrag auf Seite 24<br />

Was wissen Psychologen<br />

vom Glück<br />

„Die Absicht, dass der Mensch glücklich sei, ist im Plan der<br />

Schöpfung nicht enthalten“, hat Sigmund Freud einmal gesagt.<br />

Und als Ziel seiner Psychoanalyse hat er nicht etwa<br />

Glück genannt, sondern „neurotisches Elend in gemeines<br />

Unglück verwandeln“.<br />

DIE ZEIT hat im April Prof. Marianne Leuzinger-Bohleber, Geschäftsführende<br />

Direktorin des renommierten Sigmund-Freud-<br />

Instituts in Frankfurt am <strong>Mai</strong>n und Professorin für psychoanalytische<br />

Psychologie an der Universität Kassel zu einem Gespräch<br />

eingeladen. Es begann mit einer „persönlichen Frage an die<br />

Fachfrau: Meistern Sie das Leben leichter als andere, wissen<br />

Sie, wie man das Glück festhält“<br />

Ich hatte gedacht, sie würde Dinge sagen wie:<br />

„Ja, ich meistere das Leben leichter als viele Menschen, denn<br />

ich weiß, wie man Glück gewinnt und das Glück festhält“ Um<br />

Glück zu spüren, mache ich A, B und C, um Glück festzuhalten<br />

mache ich D, E und F, und jedem Menschen empfehle ich für<br />

mehr Glück G, H und I …<br />

Anders die Fachfrau, sie scheint von einer Frage nach dem<br />

Glück, überfordert zu sein. Hängt es zusammen mit Sigmund<br />

Freuds zitierten Bemerkungen über das Glück Jedenfalls sagt<br />

sie: „Mit dem Glück ist das so eine Sache. Seelische Gesundheit<br />

hängt davon ab, ob man die ganze Palette von Gefühlen je<br />

nach Lebenssituation empfinden kann. Wenn Sie einen nahen<br />

Verwandten verloren haben, dann empfinden Sie tiefe Trauer.<br />

Aber es gibt Menschen, die können keine Trauer empfinden,<br />

sondern nur Depression. Andere können kein<br />

Glück empfinden, obschon sie etwas Schönes erleben.<br />

• Gefragt nach Glück redet sie von Trauer und Menschen,<br />

die kein Glück empfinden.<br />

Uns geht es darum, das eingeschränkte Spektrum des seelischen<br />

Lebens wieder zu erweitern.<br />

• Sie redet von Therapie, nicht von Glück.<br />

Ich hoffe schon, dass die Therapeuten selber ein kleines bisschen<br />

fähiger sind, ihr Leben und ihre Beziehungen zu gestalten<br />

und auftauchende Konflikte konstruktiv zu lösen.<br />

• Sie spricht immer noch nicht von Glück, sondern von<br />

Konflikten.<br />

Eine andere Kategorie Mensch sind wir aber nicht, wir haben<br />

uns nur professionell mit der Entstehung von menschlichem<br />

Leiden beschäftigt.<br />

• Sie spricht nicht von der Entstehung von Glück, sondern<br />

von Leid.<br />

Wer Glück sucht, sollte nicht die Experten fürs Leiden aufsuchen.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

8<br />

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Vom Trainer<br />

zum Speaker<br />

So erobern Sie die Bühne!<br />

Intensiv-Workshop mit<br />

Die Medaille, die ich auf<br />

dem Foto trage, ist mir<br />

im vergangenen Sommer<br />

von der NSA (National<br />

Speakers Association<br />

der USA) und der Dachorganisation<br />

der Speaker<br />

GFS (Global Speakers<br />

Federation) verliehen<br />

worden. Die Buchstaben<br />

CSP stehen für Certified<br />

Speaking Professional.<br />

Ich bin der erste Träger<br />

dieser Auszeichnung in<br />

Kontinental-Europa, weltweit<br />

gibt es nur rd. 500<br />

CSP.<br />

Sie begeistern seit Jahren als<br />

Trainer Ihre Seminarteilnehmer.<br />

Sie führen als Coach Ihre<br />

Klienten zu tollen Lösungen.<br />

Und haben auch schon gute<br />

Vorträge gehalten.<br />

Doch Sie wollen mehr, Sie<br />

wollen die große Bühne erobern:<br />

Zuhörer begeistern,<br />

Impulse geben – und gutes<br />

Geld damit verdienen.<br />

• Erfahren Sie, was das Speaking<br />

Business vom Beruf des<br />

Coach und des Trainers unterscheidet.<br />

• Finden Sie Ihr Selbstverständnis<br />

als Redner/in.<br />

• Werden Sie vom Seminar-Profi<br />

zum Bühnen-Profi.<br />

• Finden Sie Ihre persönliche<br />

Mischung aus Inhalt und Entertainment.<br />

• Entwickeln Sie den roten Faden<br />

Ihrer Rede.<br />

• Inszenieren Sie Ihr Wissen<br />

und Ihre Aussagen.<br />

• Entwickeln Sie Ihre Signature-<br />

Story.<br />

Trainieren Sie<br />

drei Tage mit mir.<br />

Nur noch drei<br />

Termine in <strong>2010</strong>:<br />

28. bis 30. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

im Favorite Parkhotel in <strong>Mai</strong>nz<br />

oder<br />

27. bis 29. August <strong>2010</strong><br />

Hotel Marc Aurel, Bad Gögging<br />

oder<br />

17. bis 19. Dezember <strong>2010</strong><br />

Hotel Marc Aurel, Bad Gögging<br />

Programm, Informationen<br />

und Anmeldung bei:<br />

Monika Jonza, Asgodom Live<br />

Prinzregentenstr. 85<br />

81675 München<br />

Tel. 089 98 24 74 90;<br />

Fax. 089 98 24 74 98<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@asgodom.de<br />

ausführliche Informationen auf<br />

http://www.asgodom.de/training/<br />

asgodom-liveseminare/asgodom-live-vom-trainer-zum-speaker<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

9<br />

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Chefs begeistern, Job retten<br />

Für Menschen, die in der Krise Angst um ihren Job haben –<br />

Sabine Wittig, Deutschlands härtester Umsetzungscoach, empfiehlt:<br />

Begeistern Sie Ihre Chefs<br />

… und retten Sie Ihren Job<br />

Befinden Sie sich in der folgenden Situation<br />

Sie sind angestellter Mitarbeiter oder Führungskraft. Sie sind<br />

gut in Ihrem Job.<br />

Dennoch:<br />

• Der Absatz in Ihrem Unternehmen geht massiv zurück.<br />

• Ihre Branche hat zu kämpfen.<br />

• Maßnahmen zur Kostensenkung sind vielfach ergriffen.<br />

• Vielleicht gibt es in Ihrem Unternehmen Kurzarbeit oder<br />

sogar Stellenabbau.<br />

• Die Zeichen stehen auf Sturm. Sie machen sich Gedanken,<br />

wie es mit Ihrem eigenen Job weitergeht.<br />

Dies alles hat mittlerweile auch Auswirkungen auf Ihr<br />

Privatleben. Sie fragen sich:<br />

• Dies habe ich so massiv noch nicht erlebt.<br />

• Wie kann ich mit dieser belastenden Situation umgehen<br />

• Was kann ich wirklich tun<br />

• Wie gehe ich mit meinem Gedankenkarussell und meinen<br />

Befürchtungen um<br />

Was Menschen in Ihrer Situation jetzt brauchen<br />

Sie wollen – ja, Sie müssen jetzt – etwas tun! Dazu brauchen<br />

Sie als Wichtigstes klare, einfache, konkrete Strategien.<br />

Beginnen Sie damit, Ihre Situation neu zu sehen. Sagen Sie<br />

sich – zur Not (und es ist ja eine Notsituation) auch gegen<br />

Ihre persönliche oder politische Überzeugung:<br />

• Ich bin als Arbeitnehmer – auch wenn ich hohe und höchste<br />

Positionenbekleide – immer auch eine Dienstleistung,<br />

ein Produkt.<br />

• Mein Arbeitgeber ist mein wichtigster Kunde.<br />

Fragen Sie sich dann:<br />

• Wie kann ich die Zufriedenheit meines einzigen Kunden<br />

durch absolut zuverlässige Leistung sicherstellen<br />

• Wie kann ich meinen einzigen Kunden so fest an mich binden,<br />

dass ich schwierige Zeiten unbeschadet überstehe<br />

Im Folgenden (nächste Seite) zeigt Beraterin und<br />

Coach Sabine Wittig drei bewährte und ineinandergreifende<br />

Strategien auf:<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

10<br />

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Chefs begeistern, Job retten<br />

Strategie 1: Sofortmaßnahmen<br />

Gezielt agieren mit Gelassenheit und Weitblick<br />

Take it easy: Es ist alles nur ein Spiel<br />

Dies ist eine provokante Äußerung, wenn es um den eigenen Arbeitsplatz<br />

und die eigene Existenzsicherung geht. Nur, sorry, das<br />

Arbeitsleben ist gewissermaßen ein Spiel. Dort gibt es ein Spielfeld,<br />

geschriebene und ungeschriebene Spielregeln, Gewinner und<br />

Verlierer, Kampf, Sieg und Freude, Jubel, Fouls und Tränen, aber<br />

auch ruhige Spielminuten. Wichtig ist, die Mechanismen zu verstehen<br />

und richtig einzuordnen. Das fällt erfahrungsgemäß Männern<br />

leichter als Frauen.<br />

Damit Sie auf Augenhöhe bleiben:<br />

der Helikopter-Blick<br />

Wenn es turbulent zugeht, ist es als Betroffener schwierig, einen<br />

klaren Kopf zu behalten und das Spielfeld „Firma“ zu überschauen.<br />

Verständlich, aber probieren Sie einmal folgendes aus: Gehen<br />

Sie regelmäßig gedanklich einen Schritt aus dem Feld heraus und<br />

betrachten Sie die Situation von oben aus der Helikopter-Perspektive.<br />

Machen Sie es wie ein Zuschauer im Fußballstadion:<br />

• Wie ist der Spielstand – wer punktet, wer verliert Und was<br />

sind die möglichen Ursachen<br />

• Wie ist das Miteinander Wer spielt wem den Ball zu<br />

• Wer lässt sich den Ball abnehmen<br />

• Wer bekommt die gelbe Karte<br />

• Wer wird verletzt vom Platz getragen<br />

• Kann sich der Trainer noch halten<br />

• Wer muss mit der Ersatzspielerbank vorlieb nehmen<br />

• Wo befinden Sie sich im Spielfeld<br />

• Wie ist Ihre Leistung im Vergleich zu den Mitspielern<br />

• Was macht das Umfeld - wie ist die Stimmung im Stadion<br />

• Und wie schaut es in der Bundesligatabelle aus<br />

Damit Sie den Überblick gewinnen und die Situation<br />

realistisch einschätzen: Raus aus der Anspannung<br />

Im Alltag und Stresssituationen sind wir im Kampfmodus. Die<br />

linke Gehirnhälfte ist hochaktiv, die rechte so gut wie ausgeschaltet.<br />

Unser Gehirn befindet sich im sog. Betawellenbereich. Dabei<br />

nutzen wir fast ausschließlich unsere linke Gehirnhälfte, Sitz<br />

des Verstandes. Er bewertet, analysiert, prognostiziert pausenlos<br />

und hat immer Angst, die Kontrolle zu verlieren. Zu kurz kommt<br />

die rechte Gehirnhälfte, u.a. Sitz unserer intuitiven Fähigkeiten.<br />

Sie arbeitet viel leistungsfähiger als der vergleichsweise träge<br />

Verstand, da er nur ca. 10% unseres Potenzials nutzt. Im sog. Alphawellenbereich<br />

sind wir entspannt, atmen tiefer und langsamer,<br />

sind somit konzentrierter, arbeiten optimaler und treffen bessere<br />

Entscheidungen. Nutzen Sie hierfür regelmäßig Atemtechniken<br />

oder Meditation. Noch bequemer geht’s mit sog. „Binaural beats“.<br />

Hier hören Sie wohltuende Klänge, die die beiden Gehirnhälften<br />

synchronisieren.<br />

Strategie 2:<br />

So beeinflussen Sie Ihr Umfeld positiv<br />

Damit Sie Ihre Handlungsfähigkeit sicherstellen: Geschicktes Navigieren im Haifischbecken<br />

Jeder von uns denkt und handelt entsprechend seiner Persönlichkeit und zeigt typische<br />

Verhaltensweisen in der Zusammenarbeit. Das ist nicht neu, wir wissen es<br />

alle, beherzigen es jedoch oft nicht und wundern uns, wenn es zu Spannungen und<br />

Missverständnissen kommt. Ganz besonders unter Druck verschärft es sich. Jetzt<br />

geht es darum, Strategien zu entwickeln, die die Zusammenarbeit intensivieren<br />

und effizienter gestalten. Das Persolog Persönlichkeitsprofil (DIGS) hilft Ihnen,<br />

die Verhaltensweisen bei sich und anderen besser einzuschätzen und Ihre Energie<br />

dort einzusetzen, wo Sie am erfolgreichsten sein können.<br />

Wie funktioniert mein Umfeld<br />

1. Wie verhält sich mein Gegenüber<br />

2. Welches sind meine eigenen typischen Verhaltensweisen<br />

3. Was heißt das im Umgang: Worauf muss ich achten, was kann ich bewusst<br />

zurücknehmen/verstärken, um produktiver zu werden<br />

DISG* - Das persolog Persönlichkeitsmodell<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

11<br />

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Chefs begeistern, Job retten<br />

So verstehen Sie, wie Ihr Chef – also: Ihr wichtigster Kunde – „tickt“<br />

Ihr Umfeld besteht aus Menschen – nach dem persolog-DISG-Persönlichkeitsmodell sind vier Typen wichtig. Machen Sie sich<br />

anhand der Typenbeschreibungen klar, wie diese Menschen „ticken“ – und wie weit Sie dem entgegenkommen können:<br />

Der Dominante ist aufgabenorientiert zielorientiert offensiv extravertiert<br />

Der Initiative ist menschenorientiert prozessorientiert offensiv extravertiert<br />

Der Gewissenhafte ist aufgabenorientiert zielorientiert defensiv introvertiert<br />

Der Stetige ist menschenorientiert prozessorientiert defensiv introvertiert<br />

Typische Verhaltensweisen:<br />

• Kommuniziert kurz und prägnant<br />

• Zeigt eine hohe Ergebnisorientierung<br />

• Bringt Dinge ins Rollen, ergreift die Initiative<br />

• Empfindet das Leben als Kampf<br />

• Legt Wert darauf, dass andere direkt und klar sind<br />

• Möchte seine Kompetenz zeigen und Mitsprache haben<br />

• Stellt Ergebnisse über emotionale Befindlichkeiten<br />

• Mag keine Routine<br />

• Spricht Themen und Probleme direkt an<br />

• Möchte beim Thema bleiben<br />

• Zeigt seine Unabhängigkeit<br />

In Drucksituationen: Übt Macht aus und ist fordernd<br />

Grundbedürfnis: Unabhängigkeit, Kontrolle<br />

Aus seiner Sicht: Entschieden, schnell,<br />

energisch, anspruchsvoll, selbstbewusst<br />

In den Augen anderer: Beherrschend, überfahrend,<br />

autoritär, überfordernd, arrogant<br />

Der Dominante<br />

Typische Verhaltensweisen:<br />

• Legt Wert auf Offenheit und Freundlichkeit<br />

• Möchte seine Gedanken und Gefühle ausleben<br />

• Liebt keine Details<br />

• Will, dass ihre Leistungen öffentlich gelobt werden<br />

• Liebt es, humorvoll und gesellig zu sein<br />

• Will andere überzeugen und beeinflussen<br />

• Will im Rampenlicht stehen<br />

• Überschätzt oft sich selbst und andere<br />

• Preist seine Ideen zu stark an<br />

• Reagiert verletzt/ schmollend bei Ablehnung<br />

In Drucksituationen: Will Probleme vermeiden, niemanden verletzen,<br />

nutzt Kontakte<br />

Grundbedürfnis: Akzeptiert werden, Anerkennung<br />

Aus seiner Sicht: Ideenreich, enthusiastisch,<br />

emotional, großzügig, einflussreich<br />

In den Augen anderer: Sprunghaft, theatralisch,<br />

unsachlich, verschwenderisch, manipulierend<br />

Der Initiative<br />

Der Gewissenhafte<br />

Typische Verhaltensweisen:<br />

• Will Detailinformationen zur Verfügung haben<br />

• Hält sich an Regeln und Ordnungen<br />

• Legt Wert auf vereinbarte Arbeitsabläufe<br />

• Will Ordnung ins Chaos bringen<br />

• Hält das Erledigen von Aufgaben für wichtiger als Emotionales<br />

• Geht vorsichtig an neue Aufgaben heran<br />

• Bevorzugt es, genau und konzentriert zu arbeiten und Dinge mehrfach<br />

nachzuprüfen<br />

• Geselliges Beisammensein ist ihm eher unangenehm, arbeitet gern<br />

allein<br />

In Drucksituationen: Wird vorsichtiger und gewissenhafter, will sich aus<br />

Problemen heraushalten<br />

Grundbedürfnis: Dinge richtig machen, Qualität<br />

Aus seiner Sicht: Genau, systematisch, diplomatisch, beherrscht,<br />

analytisch<br />

In den Augen anderer: Pedantisch, unflexibel, umständlich, unbeteiligt,<br />

bremsend<br />

Der Stetige<br />

Typische Verhaltensweisen:<br />

• Muss nicht unbedingt im Vordergrund<br />

stehen<br />

• Guter Zuhörer, strebt nach Harmonie, meidet<br />

Konflikte<br />

• Bindet andere in Aufgaben und Prozesse<br />

mit ein<br />

• Hat ein Herz für die Schwachen<br />

• Schafft ein verlässliches und sicheres Umfeld<br />

• Schätzt es, wenn echte Anerkennung gezeigt wird<br />

• Braucht Informationen und Zeit, sich an Veränderungen zu gewöhnen<br />

• Ist zu Kollegen und Vorgesetzten freundlich hat unter Druck Schwierigkeiten,<br />

Prioritäten zu setzen<br />

• Bietet bereitwillig sein Unterstützung an<br />

In Drucksituationen: Gibt nach, wartet ab, sucht Stabilität<br />

Grundbedürfnis: Sicherheit, Stabilität<br />

Aus seiner Sicht:Loyal, voraussagbar, teamfähig, zuverlässig, geduldig<br />

In den Augen anderer: Unterwürfig, unflexibel, unterordnend, unselbständig,<br />

ausnutzbar<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

12<br />

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Chefs begeistern, Job retten<br />

Für die Arbeit mit dem persolog Persönlichkeitsprofil (DISG)<br />

gibt es zahlreiche Lern- und Diagnoseinstrumente für eine<br />

spezifische Einschätzung und den Einsatz in vielen Praxissituationen.<br />

Das hier vorgestellte Modell bietet Ihnen eine kurze<br />

Orientierung.<br />

Üblicherweise zeigt jeder Mensch alle Anteile in unterschiedlichen<br />

Ausprägungen – niemand ist nur „D“, nur „I“, nur „G“<br />

oder nur „S“. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse situationsbezogen<br />

(z.B. aktuelle Arbeitssituation, Privatleben) unterschiedlich<br />

ausfallen können.<br />

Dieses Modell ist wissenschaftlich abgesichert und wird regelmäßig<br />

validiert.<br />

Fangen Sie an, an sich zu arbeiten<br />

Veränderungen erzeugen Unsicherheit und machen Angst. Widerstände<br />

in Form von Nicht-wahr-haben-wollen, Resignation, Wut,<br />

Trauer bis hin zur Verzweiflung und Ignorieren passieren unweigerlich<br />

und gehören vor allem in Krisenzeiten dazu – ohne Ausnahme.<br />

Wir haben es uns in unseren Komfortzonen gemütlich eingerichtet.<br />

Hierin hüten wir unsere Gewohnheiten und Meinungen und fühlen<br />

uns sicher. Das Dumme ist nur, dass sich die Chancen, unsere<br />

Sehnsüchte und Träume außerhalb dieser Komfortzone befinden.<br />

Es erfordert Mut und Risikobereitschaft, den Schritt hinaus zu machen.<br />

Bewegen Sie sich! Schaffen Sie echten Nutzen für Ihren Chef.<br />

Überprüfen Sie systematisch Ihren tatsächlichen Beitrag zum Abteilungserfolg<br />

und optimieren Sie das, was Sie selbst zum Positiven<br />

beeinflussen können. Hierbei hilft „Die 3-Schritte Methode“.<br />

Strategie 3:<br />

Die Drei-Schritte-Methode<br />

So bekommen und behalten Sie das Steuer in der Hand!<br />

Wenn Sie etwas bewegen wollen, müssen Sie sich erst einmal<br />

selbst bewegen...<br />

1. Machen Sie dazu eine Bestandsaufnahme<br />

und beantworten Sie vier wichtige Fragen<br />

(sicher brauchen Sie hierzu mehr Platz auf einem extra Blatt)<br />

a) Welches sind meine Kernaufgaben<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

b) Welche Aktivitäten gehören zu jeder dieser Kernaufgaben<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

c) Was sind die für die Kernaufgaben wichtigsten fachlichen<br />

Qualifikationen<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

d) Was sind die für die Kernaufgaben wichtigsten menschlichen<br />

Qualifikationen<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

2. Machen Sie dann eine SWOT-Analyse<br />

SWOT ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre; eine Methode,<br />

mit der auf eine strukturierte Weise Themen ganz konkret<br />

benannt werden und aufzeigen, worauf man z.B. im Beruf bei<br />

Veränderungen – aber auch bei der Sicherung des Bestehenden<br />

– achten sollte:<br />

• Strengths (meine Stärken)<br />

• Weaknesses (meine Schwächen)<br />

• Opportunities (wo liegen meine Chancen, die günstigen Gelegenheiten)<br />

und<br />

• Threats (wo sind für mich die Risiken, die Gefahrenpunkte).<br />

Tragen Sie in die untenstehende Vorlage Ihre Antworten zu folgenden<br />

Leitfragen ein:<br />

Was ist Ihr ehrlicher Eindruck: Wie beurteilen Ihre internen Kunden,<br />

d.h.<br />

• Ihre Kollegen<br />

• ihr Vorgesetzter<br />

• die Kollegen aus anderen Abteilungen<br />

• die Zusammenarbeit mit Ihnen persönlich<br />

Seien Sie konkret,<br />

benennen Sie die Punkte möglichst präzise!<br />

Stellen Sie sich vor, Ihre Aufzeichnungen muss auch ein Außenstehender<br />

auf Anhieb verstehen können. Die hier gleich folgenden<br />

Kästen sind nur ein Muster. Sicher brauchen Sie hierzu mehr Platz.<br />

Machen Sie sich ein Schema, wie Sie es hier finden, auf einem extra<br />

Zettel. Laden Sie die Texte aus dem PDF herunter – und nutzen<br />

Sie dabei die Tabellen-Funktion Ihres Computers.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

13<br />

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Chefs begeistern, Job retten<br />

Stärken (Strengths). Was läuft richtig gut<br />

mit den direkten<br />

Kollegen<br />

mit dem Vorgesetzten<br />

mit Kollegen aus<br />

anderen Abteilungen<br />

Schwächen (Weaknesses). Wo gibt es Reibungspunkte<br />

mit den direkten<br />

Kollegen<br />

mit dem Vorgesetzten<br />

mit Kollegen aus<br />

anderen Abteilungen<br />

Potenziale (Opportunities). Was ist ausbaufähig und bietet mir<br />

Chancen<br />

mit den direkten<br />

Kollegen<br />

mit dem Vorgesetzten<br />

mit Kollegen aus<br />

anderen Abteilungen<br />

Wenn Sie Ihre Prioritätenliste aufgestellt haben, gehen Sie<br />

nach folgendem Beispiel vor:<br />

Thema: Wichtige Präsentationen gebe ich immer zu spät ab<br />

Auswirkungen: Chaos, hoher Zeitdruck in der gesamten<br />

Abteilung, andere Aufgaben bleiben liegen Chef ist genervt,<br />

kritisiert mangelnde Professionalität<br />

Ursache: Kollegen aus anderen Abteilungen halten Ihre Termine<br />

für benötigte Informationen nicht ein, fühlen sich nicht<br />

daran gebunden<br />

Lösungsweg/ Was brauche ich dazu: Termin mit relevanten<br />

Kollegen planen, direkt ansprechen, Arbeitsabläufe eindeutig<br />

absprechen, Vereinbarung treffen, ggf. Vorgesetzten mit einbeziehen<br />

Bis wann: 14.05.<strong>2010</strong><br />

Legen Sie sich ein Tabellen-Schema an, in das Sie hineinschreiben<br />

können. Ein Arbeitsblatt steht Ihnen auch als download unter<br />

www.sabinewittig.de/ Publikationen/Intern zur Verfügung. Bitte<br />

geben Sie als Passwort „ coaching<strong>heute</strong>“ ein.<br />

Thema:<br />

Risiken (Threats). Worauf muss ich unbedingt Acht geben<br />

mit den direkten<br />

Kollegen<br />

mit dem Vorgesetzten<br />

mit Kollegen aus<br />

anderen Abteilungen<br />

Auswirkungen:<br />

Ursache:<br />

Lösungsweg/ Was brauche ich dazu:<br />

3. Machen Sie dann als Drittes einen Aktionsplan<br />

Gehen Sie jetzt die einzelnen Punkte Ihrer SWOT-Analyse<br />

noch einmal durch. Priorisieren Sie die Punkte nach Wichtigkeit<br />

– also: Wo liegen<br />

• Ihre – zum Beispiel drei – größten Stärken,<br />

• Ihre – zum Beispiel drei – größten Schwachstellen,<br />

• Ihre – zum Beispiel drei – größten Potenziale,<br />

• Ihre – zum Beispiel drei – größten Risiken.<br />

Gehen Sie danach die (im Beispiel) 12 Punkte von größter<br />

Wichtigkeit noch einmal durch – diesmal unter Dringlichkeit.<br />

• fügen Sie „XXX“ ein für „allerhöchste Dringlichkeit“,<br />

• fügen Sie „XX“ ein für „ziemlich dringlich“, und<br />

• fügen Sie ein „X“ ein für „momentan nicht so dringlich“.<br />

Bis wann:<br />

Und dann starten Sie die Umsetzung. Nach ca. 4 Wochen überprüfen<br />

Sie, was sich verändert hat und ob es ggf. weiteren Handlungsbedarf<br />

in den selben oder weiteren Punkten gibt. Führen Sie diese<br />

Übung in regelmäßigen und sinnvollen Abständen durch. •<br />

PS: Vermutlich denken Sie jetzt: „Das ist ja ein Haufen<br />

Arbeit – das sind ja Stunden, die ich hierfür brauche.“<br />

Sie haben Recht. Und woher die Zeit nehmen<br />

Nutzen Sie die Stunden, in denen Sie grübeln oder<br />

nachts nicht schlafen können, weil Sie sich Sorgen<br />

machen, wie alles werden könnte.<br />

Sabine Wittig, 45, ist Expertin dafür, Dinge auf<br />

den Punkt zu bringen und wirksam umzusetzen.<br />

International berät sie Unternehmen und coacht<br />

auch Einzelpersonen. Bevor sie sich selbständig<br />

gemacht hat, war sie in übergreifenden<br />

Managementpositionen in der Luftfahrt, wo sie<br />

Ihre Karriere als Flugbegleiterin begonnen hat.<br />

Ihre Arbeitsweise: direkt – konkret – empathisch<br />

– umsetzungsorientiert.<br />

Sie erreichen Sabine Wittig unter:<br />

www.sabinewittig.de<br />

office@sabinewittig.de<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

14<br />

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www.deters-coaching.de<br />

info@deters-coaching.de<br />

Monica Deters<br />

Hamburg<br />

Jetzt mal ehrlich…<br />

Chef(in) und Assistent(in) gehören zusammen wie Akte und<br />

Ordner, wie Urlaub und Sonne: sie bedingen einander! Ohne<br />

das Engagement des einen, misslingt die Arbeit des anderen.<br />

Doch allzu oft arbeiten sie nicht konstruktiv zusammen, sondern<br />

bremsen sich aus. Meist, weil sie vergessen, über den<br />

eigenen Tellerrand zu schauen, und in der täglichen Routine<br />

nur mehr die eigenen Anforderungen sehen.<br />

Die 10 größten Fehler von Chefs im Umgang mit<br />

den Assistentinnen<br />

1. Den Namen der eigenen Assistentin vergessen! “Ach, ich kam<br />

so schnell nicht drauf.“ Grmpf...<br />

2. Die Assistentin seines Kollegen in den Himmel loben! „Also<br />

diese Frau Schneider ist ja wieder unglaublich. Was die so<br />

alles am PC kann!“ Grmpf...<br />

3. Öffentlich die Schuld auf die Assistentin abwälzen! „Frau<br />

Böttcher hat mir nicht gesagt, dass das Protokoll <strong>heute</strong> fertig<br />

sein soll!“ Grmpf...<br />

4. Die Assistentin nicht loben, obwohl sie sämtliche Kollegen<br />

bestochen und genötigt hat, nur damit SEIN Termin <strong>heute</strong> eine<br />

Stunde früher anfangen kann, damit ER <strong>heute</strong> Abend rechtzeitig<br />

zum Tennis gehen kann. „.....“ Grmpf<br />

5. Den langersehnten Urlaub kurzfristig streichen! „Habe ich<br />

Ihnen denn nicht gesagt, dass ich die Urlaubsvertretung für<br />

den Vertriebschef machen muss Sie verstehen schon. Ohne<br />

SIE geht es halt nicht.“<br />

6. Der jungen Kollegin im Minirock zu lange hinterher schauen.<br />

„Oh la la. Na, die Frau Hintze ist aber wieder flott <strong>heute</strong>...“<br />

Grmpf<br />

7. Die Assistentin mal wieder bitten, das Hochzeitstagsgeschenk<br />

für seine Frau zu kaufen. „Ich wollte es ja selber kaufen, aber<br />

ich war so im Stress...“ Grmpf<br />

8. Eine „fremde“ Assistentin fragen, ob sie denn mal seinen Drucker<br />

reparieren könnte, ohne sie selbst vorher zu fragen! „Sie<br />

sind doch unsere „Drucker-Göttin“.“ Grmpf<br />

9. Erst gegen 17:00 Uhr noch eine GANZ eilige Präsentation<br />

erstellen lassen, die seit dem Morgen auf dem Schreibtisch<br />

gelangweilt herum liegt. „Ach Frau Böttcher. Da fällt mir<br />

ein... Die muss bis morgen früh unbedingt noch fertig werden.<br />

Das schaffen Sie doch noch,<br />

nicht wahr“ Grmpf...<br />

10. „Eilige“ Aufgaben<br />

einfach wieder zu vergessen.<br />

„Welche Präsentation<br />

Und Sie haben die ganze<br />

Nacht daran gearbeitet<br />

Nein, das war doch nicht<br />

mehr so wichtig. Trotzdem<br />

danke.“ Grmpf<br />

Quelle: www.die-ganztagsschule.de/<br />

Die 10<br />

größten<br />

Fehler von<br />

Assistentinnen<br />

im Umgang mit den<br />

Chefs<br />

1. Über den eigenen Chef vor den Kolleginnen und Kollegen<br />

lästern. „Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie peinlich das<br />

war, als ich ihn dabei erwischt habe, wie er das Buch ‚Wie<br />

werde ich er-folgreich’ schnell unterm Schreibtisch verstecken<br />

wollte.“ Grmpf<br />

2. Die langfristig angelegte und als „geheim“ eingestufte Strategie<br />

des Chefs freimütig und offen in einer E-<strong>Mai</strong>l erklären,<br />

damit die Kollegen den ganzen Stress auch wirklich verstehen<br />

können... „Aber sie wussten doch nicht, was los ist...“ Grmpf<br />

3. Eigenmächtige Entscheidungen treffen, die mit dem Chef<br />

überhaupt nicht abgestimmt sind. „Aber nein! Damit brauchen<br />

wir doch nicht den Chef belästigen. So etwas entscheide ich!“<br />

Grmpf<br />

4. In das Geschäftsführungsmeeting reinplatzen und den Chef<br />

fragen, ob sie den Porsche jetzt als Urlaubsmietwagen bestätigen<br />

soll. „“Und sie wollen noch wissen, welche Kostenstelle<br />

sie auf die Rechnung schreiben sollen.“ Grmpf<br />

5. Den Chef mal wieder ins falsche Meeting schicken. „Ach, ich<br />

dachte Ihr Meeting findet im 6. Stock statt. Übrigens: Tut mir<br />

leid, dass der Fahrstuhl kaputt ist.“ Grmpf<br />

6. Jeden, aber auch jeden zum Chef durchlassen. „Ja aber das ist<br />

doch wichtig, dass Herr Krüger endlich mal mit Ihnen über<br />

seinen Parkplatz sprechen kann. Sie wollten doch mehr Transparenz!“<br />

Grmpf<br />

7. Den „Explorer“ gut gemeint aufräumen. „Tut mir leid. Ich<br />

dachte, Sie bräuchten die Dateien aus den letzten Jahren nicht<br />

mehr.“ Grmpf<br />

8. Sich mit der Vorstandssekretärin seines größten Konkurrenten<br />

anfreunden. „Nein Chef, versprochen. Wir reden nicht über<br />

unsere Chefs.“ Grmpf<br />

9. Eigenmächtige Handlungen durchführen: „Ich dachte, der Vorstand<br />

sollte wissen, wie sehr Sie sich über die neuen Anweisungen<br />

geärgert haben.“ Grmpf<br />

10. Für die wichtige Asienreise kein Visum beantragen.<br />

„Aber wir sind doch alle jetzt Europa!“ Grmpf<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Quelle: unbekannt<br />

15<br />

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www.hannemann-renate.de<br />

coach@hannemann-renate.de<br />

Wer führen will, sollte sich<br />

auf den kommenden Tag freuen<br />

Renate Hannemann<br />

Bensheim<br />

Wer führen will, sollte sich zunächst<br />

gleich am Morgen – am<br />

besten noch im Bett – auf den<br />

neuen Tag freuen und ihn mit positiven Gedankenbildern<br />

starten.<br />

Geht nicht Noch im Alptraum oder den<br />

weniger guten Ereignissen vom Vortrag<br />

gefangen<br />

Auf meine vorangegangenen Artikel-Hinweise<br />

beziehe ich mich und gebe <strong>heute</strong> folgende,<br />

über lange Jahre erfolgreich in der<br />

Praxis erprobte, Tipps:<br />

Ich stelle mir den Wecker oftmals schon für<br />

5 Uhr. Dann stehe ich noch nicht auf, aber<br />

ich genieße die erste Stunde bis um 6 Uhr,<br />

um mit einer Meditation in den Tag zu starten<br />

Danach walke ich 3-4-mal die Woche<br />

eine Stunde zwischen 06.30 Uhr und 08.00<br />

Uhr. Diese Energie vermisse ich, wenn ich<br />

mal nicht in der freien Natur war.<br />

Manchmal muss ich dabei als Freischaffende<br />

auch hart zu mir selbst sein – im Laufe<br />

des Tages werde ich jedoch mit mehr Power<br />

belohnt.<br />

Das von Arthur Lassen zusammengetragene<br />

Wissen – ich habe ihn viele Jahre begleiten<br />

dürfen – in seinem Buch „Heute ist<br />

mein bester Tag“, ist ganz leicht umzusetzen.<br />

Das Training im Hier und Jetzt zu leben<br />

ist aktueller denn je.<br />

Kein Geld der Welt bringt uns das Gestern<br />

zurück. Gleichwohl leben viele Menschen<br />

und besonders die Leader/FührerInnen immer<br />

wieder im Gestern und machen sich<br />

andererseits Sorgen um das Morgen. Dabei<br />

vergessen Sie im Heute zu gestalten und zu<br />

lernen. (Das Heute-Buch gibt es nicht im<br />

Handel, kann bei www.Hannemann-Renate.de<br />

bestellt werden).<br />

Empfehlungen, die sofort gute<br />

Gefühle schaffen:<br />

Morgens im Bett schon mal eine Minute<br />

Lachen oder 3 Minuten eiskalt duschen<br />

und noch nass wieder zurück ins Bett<br />

hüpfen zum Partner oder zur Partnerin –<br />

macht Spaß – probieren Sie es gleich aus.<br />

Schlechte Träume und Gedanken einfach<br />

bewusst mit dem Duschwasser abspülen.<br />

Gedankenhygiene durch gezieltes Zähneputzen.<br />

Wann haben Sie zuletzt alte Kollegen/<br />

Chefinnen wieder getroffen Ausbildungs-/StudienfreundInnen<br />

angerufen oder<br />

„Briefschulden“ aufgearbeitet Bewusst<br />

Optimismus und gute Laune verbreitet<br />

Termine mit sich selbst vereinbart oder im<br />

Kalender Termine für die Familie eingetragen<br />

Ihren Kindern einmal im Monat einen<br />

ganzen Tag geschenkt, an dem diese bestimmen<br />

dürfen, wie der Tag verlebt wird<br />

Sich selbst ein Geschenk gemacht und ein<br />

gutes Buch gelesen<br />

Erfolg ist abhängig<br />

von der richtigen Emotion!<br />

Sicherheit und Selbstvertrauen Echte Autorität<br />

– Image und Prestige Gutes Aussehen<br />

– richtige Kleidung Wohlklingende Stimme<br />

Gute Beobachtungsgabe und Geistesgegenwart<br />

Kontaktfähigkeit und Einfühlungsvermögen<br />

Güte und Geduld und vieles andere<br />

mehr gehen blitzschnell über die Gefühle<br />

in die „Emotionale Aus-Strahlung“!<br />

Der erste Ge-Danke am Morgen sollte<br />

schon ein Danke sein. Diese Dankbarkeit<br />

für all das Gute, dass ich habe und erfahren<br />

darf ist ein großes Kapital für mich.<br />

Ich durfte im Leben schon einiges an<br />

„Leergeld“ bezahlen, wenn ich zu hart zu<br />

mir selbst war.<br />

Abends kann ich dann in meiner ganz persönlichen<br />

Tages-Bilanz den Tag so (um-<br />

)gestalten, dass es sich gelohnt hat, wieder<br />

einen Tag meines Lebens dafür eingesetzt<br />

zu haben. Einfach Ja, die Technik kann jeder<br />

lernen – ganz besonders wichtig ist sie,<br />

wenn der Tag weniger gute Überraschungen<br />

bereitgehalten hat. Heute genieße ich<br />

es, diese einfachen Werkzeuge für einen<br />

gelungenen Tag zu nutzen.<br />

Mein Wissen gebe ich seit Jahren gerne an<br />

meine Klientel weiter.<br />

Durch mein Basis-Programm avancierte<br />

ich über die Zeit von der Gehirnbesitzerin<br />

zur Gehirnbenutzerin .<br />

Seit 1999 bin ich circa 20 ganze Marathons<br />

und einige Halbmarathonläufe erfolgreich<br />

gelaufen. Beim Lauftraining kann man<br />

prima den Arbeitsstress loslassen und bekommt<br />

Freiraum für neue Ideen. Gleichzeitig<br />

durfte ich lernen, wie ich auch bei einer<br />

Meditations-Reise kreative, neue Impulse<br />

– ganz ohne körperliche Anstrengung – gewinne.<br />

Wie Sie als Führungsperson positive<br />

Emotionen wecken können, sollten Sie<br />

individuell „ausprobieren“ . Das jeweilige<br />

Gemüt zeigt sich im Spiegelbild. Depressive<br />

und zum Teil ausgebrannte Menschen,<br />

wie wir sie <strong>heute</strong> immer öfter am Arbeitsplatz<br />

erleben, nehmen ihre eigenen Gefühle<br />

nicht mehr wahr. Die natürliche Neugier<br />

für das Umfeld ist verloren gegangen.<br />

Schaffen Sie sich Freiraum für ihre positive<br />

Emotionen.<br />

Emotionen im wohlverstandenen Wort und<br />

Sinn zuzulassen – ist überlebenswichtig.<br />

Das Wort personare = Persönlichkeit zeigt<br />

die innere und äußere, richtige Geisteshaltung<br />

– Nur wer sich selbst mit seinen<br />

Emotionen überzeugt – überzeugt auch<br />

andere!!!<br />

Wenn Sie aufgrund dieses Artikels ein<br />

Heute-Buch bei mir bestellen, schenke ich<br />

Ihnen bis 1. Juni <strong>2010</strong> einen Emotions-Rabatt<br />

von 10% – besuchen Sie dazu meine<br />

Homepage oder schreiben Sie mir bitte an<br />

renate.hannemann@t-online.de •<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

16<br />

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www.flextrain.de<br />

angelika.hoecker@flextrain.de<br />

Angelika Höcker<br />

Köln<br />

In Bewegung bleiben<br />

Wann bewegt sich eigentlich was im <strong>Coaching</strong> Was sind die Voraussetzungen,<br />

damit wirklich etwas passiert<br />

Wie kann ich als Coach Veränderungen nicht nur anstoßen und initiieren sondern<br />

auch nachhaltig integrieren Was geschieht, wenn zur kognitiven Intelligenz die<br />

Körperintelligenz als ein wichtiger Indikator zu Rate gezogen wird Mit diesen<br />

Fragen habe ich mich schon längere Zeit beschäftigt und bin, wie mir Coachees<br />

öfter berichten, immer dann besonders erfolgreich, wenn ich im <strong>Coaching</strong>prozess<br />

die Körper-Ressource mit einbeziehe. Wie genau sehen die Interventionen aus, die<br />

den Unterschied machen<br />

© Carlos Santa Maria – Fotolia.com<br />

Der neue Kollege<br />

Julia sucht mich in einer Krisensituation auf. Mit einem neuen<br />

Kollegen im Team gab es immer wieder Ärger. Die Situation<br />

drohte zu eskalieren. In Julias Welt riss er alle Projekte an sich,<br />

wickelte die gemeinsame Chefin um den Finger und nutzte jede<br />

Gelegenheit, um im Mittelpunkt zu stehen. Normalerweise gelang<br />

es Julia, die Kommunikation und den Austausch mit, nennen wir<br />

ihn einmal Marc, auf ein Minimum zu beschränken. Doch nun<br />

sollten sie in einem wichtigen Projekt zusammen arbeiten. Das<br />

war das Allerletzte, was Julia sich vorstellen konnte. Emotional<br />

total aufgebracht und voller Abwehr begannen wir unsere gemeinsame<br />

Arbeit.<br />

In einem ersten Schritt filterten wir heraus, was genau und konkret<br />

sie am Verhalten von Marc nicht ertragen konnte und wie es<br />

ihr damit ging Sie beschrieb ihn als affektiert, überheblich und<br />

rücksichtslos, sich selbst war wütend und total aufgebracht, ob der<br />

Übergriffigkeit. „Der Typ drückt alle gegen die Wand und kriegt<br />

nichts davon mit, ein richtiges...“ Sie selbst nannte sich im Gegensatz<br />

dazu kooperativ und rücksichtsvoll, ja ehe sogar hilfsbereit.<br />

Auf keinen Fall wolle Sie sich so in den Vordergrund spielen und<br />

alle platt machen. Verstandesgemäß hatte sie schnell erfasst, dass<br />

sie Marcs Verhalten als den total entgegengesetzten Pol ihres eigenen<br />

Verhaltens interpretierte und dadurch ablehnte. So darf man<br />

als guter Mensch nicht sein. Doch den wichtigsten Durchbruch<br />

und ein verändertes Verhalten ihrerseits machte das, was ich an<br />

dieser Stelle eine „Bewegungspantomime“ nennen möchte.<br />

Einsatz der Körperintelligenz<br />

Ich bat sie, einerseits ihre rücksichtsvolle und kooperative Art körperlich<br />

auszudrücken und unterstützte sie darin, in der Gestik, Mimik<br />

und in der Körperhaltung die Energie, die sie spürte, wenn sie<br />

sich ganz und gar kooperativ und rücksichtsvoll fühlte, darzustellen.<br />

Dann identifizierte sie sich mit der anderen Seite, um für einen<br />

Moment ihre Ausdrucksform für überheblich und rücksichtslos zu<br />

finden und empfinden. Sie assoziierte in beiden Positionen, was<br />

sie jeweils hier und dort kann, sich zutraut und wer sie ist.<br />

Im körperlichen Ausdruck fand Julia heraus, dass sich „Marcs<br />

Position“ um einiges energiereicher, kraftvoller anfühlte. Julia<br />

entdeckte, dass dieser energetische Zustand sie wirklich anzog, ja<br />

für sie in vielen Situationen, in denen sie sich eher ausgeliefert<br />

fühlt, erstrebenswert ist. Sie hatte die Idee, wenn sie ihre Form von<br />

„überheblich und rücksichtslos leben würde, dann könnte sie sich<br />

besser durchsetzen und besser für sich einstehen. So von innen<br />

betrachtet und in der eignen Ausdrucksform wirkte Marcs Überheblichkeit<br />

und Rücksichtslosigkeit so, wie es sich Julia für einige<br />

Situationen gewünscht hätte.<br />

Festigen der Erkenntnis<br />

Um diese Erkenntnis weiter zu integrieren und Julia neue Handlungsoptionen<br />

zu eröffnen, wechselte sie in einer Art „Bewegungspantomime“<br />

von einer Position zur anderen und drückte jeweils<br />

ihre weiteren Assoziationen dazu aus, die sie sowohl in der einen<br />

als auch in der anderen Körperhaltung empfand. Den Abschluss<br />

formulierte Julia so: „ Auf der einen Seite kann ich kooperativ und<br />

partnerschaftlich im Team agieren und auf der anderen Seite setze<br />

ich Grenzen, stehe selbstbewusst für mich ein und überzeuge Andere<br />

von meinen Ideen. Daraus entwickelten wir einen konkreten<br />

Maßnahmenplan.<br />

Fazit<br />

Fast neugierig fieberte sie nun ihrer Begegnung mit Marc entgegen<br />

und versprach mir eine kurze Rückmeldung zu geben. Sie schrieb:<br />

„Liebe Frau Höcker, kurzer Zwischenbescheid. Marcs Verhalten<br />

ist unverändert, doch eins ist total spannend, es regt mich nicht<br />

mehr auf. Es amüsiert mich eher und ich habe auch schon geschafft,<br />

ihn in die Schranken zu weisen. Das Projekt kriegen wir<br />

gestemmt. Tausend Dank für Ihre Unterstützung.“<br />

Stehen Sie auch vor einer großen Herausforderung und fühlen sich<br />

hin und her gerissen, dann freue mich den persönlichen Kontakt.<br />

angelika.hoecker@flextrain.de<br />

•<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

17<br />

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www.muerkoester.de<br />

info@margret-muerkoester.de<br />

Jutta Margret Mürköster<br />

Kassel<br />

Burnout am Himmel –<br />

Mehr Genuss statt Muss<br />

Was empfehle ich meinen<br />

Burnout gefährdeten Kunden<br />

stets: Am Wochenende möglichst<br />

viele Genussmomente einbauen,<br />

sich mal auf eine Genussinsel zurück<br />

ziehen, also „Mehr Genuss statt Muss“<br />

praktizieren.<br />

Nun stand mein Wochenende vor der Tür,<br />

und wie man weiß hat ja, der Schuster immer<br />

die schlechtesten Schuhe. Da ich das<br />

ganze Wochenende arbeiten wollte, versuchte<br />

ich wenigstens das samstägliche<br />

Einkaufen und das Frühstück genussvoll<br />

zu erleben. Ich wollte ja noch ein neues<br />

Training vorbereiten und am Nachmittag<br />

einen Kaiserschmarrn machen, den sich<br />

meine Tochter gewünscht hat.<br />

Ich bin Coach – dennoch hat<br />

<strong>heute</strong> privat nichts von meinen<br />

Plänen geklappt<br />

Meine Tochter ist zurzeit zu einem<br />

Schüleraustausch in Madrid und wollte<br />

eigentlich am Abend nach Hause kommen.<br />

Ach wie glücklich war ich: Der<br />

erste Schüleraustausch mit Flug ohne<br />

den klapprigen Bus – mein Sicherheitsbewusstsein<br />

machte schon bei der Buchung<br />

des Austauschs Freudensprünge.<br />

Und jetzt: Burnout am Himmel! Asche<br />

auf mein Mütterhaupt!<br />

Nichts, aber auch rein gar nichts hat geklappt<br />

von meinem Plänen für diesen<br />

Samstag: Aus meinem Einkaufsmarkt, in<br />

dem ansonsten Samstagfrüh eine himmlische<br />

Ruhe herrscht, dringt ein quietschend<br />

schrilles Geräusch, das den letzten Schlaf<br />

aus meinen Augen trieb: Eine Verkäuferin<br />

schiebt mit einer asthmatischen Reinigungsmaschine<br />

durch den Laden, die ein<br />

herzerweichendes Geräusch von sich gab.<br />

Ich will meine Ruhe!<br />

Aber nein, da muss sie just in dem Moment<br />

an den Tomaten vorbei<br />

fahren als ich dabei bin<br />

mich zwischen den kleinen,<br />

teuren „Designertomaten“<br />

in Bioqualität und den einfachen<br />

Eiertomaten aus Spanien für 1,49<br />

Euro zu entscheiden: „Würden Sie bitte<br />

mal kurz zur Seite gehen“ flötet sie in den<br />

höchsten, pseudofreundlichen Tönen hinter<br />

mir. Ja, ich kann auch gleich mal ganz<br />

nach Hause fahren, murmelte ich unhörbar<br />

vor mich hin.<br />

Ich bin Coach – dennoch poltert<br />

mich der sonst so freundliche<br />

Mann an der Fleischtheke an<br />

Also flugs erst mal in die Fleischabteilung,<br />

zu dem freundlichen Herrn, mit<br />

dem ich immer so nett schäkere. Der ist<br />

gerade mit hektischen Bewegungen dabei<br />

die Preisschilder in der Fleischtheke<br />

zu verteilen (etwas spät <strong>heute</strong>) und fühlt<br />

sich an diesem Morgen von jeglicher<br />

Kundschaft gestört, nur das „jegliche“<br />

eben „ich“ bin.<br />

Nun flöte ich „einen wunderschönen guten<br />

Morgen, das ist ja mal wieder meine Zeit<br />

– nichts los, keiner vor mir“. „Von nichts<br />

los kann man ja wohl nicht sprechen“,<br />

poltert er ungewohnt heftig zurück. Okay,<br />

dann <strong>heute</strong> eben nicht! Schnell einige,<br />

wenige Teile geordert und weg mit mir in<br />

andere Gefilde.<br />

Ich bin Coach – dennoch kann<br />

meine Tochter wegen der Aschewolke<br />

nicht nach Hause fliegen<br />

Im Laden begegne ich der Verkäuferin mit<br />

der ächzenden Reinigungsmaschine noch<br />

drei Mal! Zuhause setzt sich die Unruhe<br />

dann fort: SMS meiner Tochter aus Madrid,<br />

dass sie auf dem Weg zum Flughafen<br />

seien (zwei Lehrer, 24 Schüler) und, trotz<br />

der Aschewolke ganz optimistisch, <strong>heute</strong><br />

Abend kämen.<br />

Kurze Zeit später dann eine erneute Meldung,<br />

dass sie wohl wegen der Aschewolke<br />

<strong>heute</strong> nicht fliegen könnten, die Lehrer<br />

aber einen Bus organisiert hätten und sie<br />

erst am Sonntagabend kämen. Okay, planen<br />

wir gedanklich wieder um!<br />

Weitere 30 Minuten später, wieder eine<br />

SMS: „Schulleiter verbietet Busreise,<br />

weiß nicht wie‘s weiter geht, melde mich<br />

hdl C“. – Es ist Samstagvormittag, ich<br />

habe mich von einem strapaziösen Einkauf<br />

erholt, meine Einkäufe ordentlich<br />

verräumt, die abgelaufenen Lebensmittel<br />

entsorgt und es mir mit zwei Tageszeitungen<br />

und einem Nespresso am Frühstückstisch<br />

gemütlich gemacht, da werde ich<br />

so jäh mehrfach hin und her gerissen und<br />

muss mich permanent umstellen, das ist<br />

zu viel für mich.<br />

Ich bin Coach – deshalb habe ich<br />

wg. der Hektik einfach mal auf<br />

meiner Genussinsel gechillt<br />

Da, neue SMS: „haben versucht, Zustimmung<br />

der Eltern zu bekommen, eine<br />

Mutter dagegen, bleiben erst mal hier lg“.<br />

Jetzt wird es aber wohl zu bunt.<br />

Soll ich jetzt den Kaiserschmarrn backen<br />

oder nicht<br />

Wann kommt sie denn<br />

Wie viel Zeit habe ich jetzt noch für meine<br />

Seminarvorbereitung<br />

Und wenn sie erst am Mittwoch kommt<br />

– da stehe ich den ganzen Tag im Semi-<br />

bitte klicken Sie hier zum Weiterlesen<br />

© sg – Fotolia.com<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

18<br />

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www.kreative-chaoten.com<br />

info@kreative-chaoten.com<br />

Cordula Nussbaum<br />

Sauerlach bei München<br />

Die Zukunft gehört den<br />

kreativen Chaoten<br />

Jeder Mensch ist einzigartig, jeder hat andere Werte, jeder hat andere Talente.<br />

Im Grunde ist uns das allen zwischenzeitlich klar. Und doch machen wir uns das<br />

Leben schwer, weil wir unsere Werte und Talente oft nicht richtig schätzen und<br />

denken, wir müssten uns verbiegen um anerkannt zu sein. Entdecken Sie Ihre<br />

kreativ-chaotischen Werte und Talente und leben Sie sie – zum Wohle aller.<br />

Außenseiter oder einfach anders<br />

Leben Sie Ihre Werte – es lohnt sich!<br />

Das Vorurteil ist klar: Chaos<br />

ist nicht erwünscht. Chaoten<br />

scheinen als Führungskraft<br />

nicht zu taugen, weil viele<br />

Menschen immer noch denken, wer<br />

sich selbst nicht führen kann, der kann<br />

auch keine anderen führen. Kreative<br />

Chaoten ecken oft an: sie sprudeln über<br />

vor Ideen, können sich für alles Neue<br />

begeistern und setzen sich für anderen<br />

Menschen ein.<br />

Das macht sie in vielen Unternehmen, in<br />

denen derzeit immer noch die nüchterne<br />

Fakten-Denke vorherrscht und Kostensenken<br />

über allem steht, zu Außenseitern.<br />

Manch einer versteckt deshalb seine kreativ-chaotischen<br />

Talente, und schwimmt im<br />

Strom mit.<br />

Schade, denn zum einen kostet das eine<br />

Menge Energie und erzeugt Frust. Zum<br />

Anderen tut es unserer Arbeitswelt gar<br />

nicht gut. Denn ohne die Werte und Talente<br />

der kreativen Chaoten ist Stillstand<br />

programmiert. Dann gehen unseren Unternehmen<br />

und unserer Gesellschaft die Ideen<br />

aus, die Begeisterung bleibt auf der Strecke<br />

und dann sind wir zwar supereffizient aufgestellt,<br />

aber in ein paar Jahren weg vom<br />

Fenster.<br />

Schön zu sehen, dass zumindest in einigen<br />

Unternehmen das Bewusstsein für die<br />

Kraft von kreativem Chaos wieder wächst.<br />

Immer mehr besinnen sich auf die guten alten<br />

Werte wie langfristiges Denken, Neues<br />

ausprobieren und vor allem an die Menschen<br />

denken, statt nur an die Zahlen.<br />

Wie ist das bei Ihnen<br />

In welchem Unternehmen und in welchem<br />

Umfeld arbeiten Sie<br />

Haben Sie eher das Gefühl, dass Ihnen die<br />

kreativ-chaotischen Werte wichtiger sind<br />

(Menschen, Ideen, Zukunft, Nachhaltigkeit)<br />

oder die logisch-analytischen (Fakten,<br />

Zahlen, Systematik)<br />

Und können Sie die Ihnen wichtigen Werte<br />

ausleben<br />

Wenn ja – super. Dann sind Sie gut aufgehoben.<br />

Ihre Antwort ist „nein“ Dann nehmen Sie<br />

sich einen Moment Zeit und denken Sie<br />

nach: welche Unternehmen, welche Menschen<br />

denken so wie Sie Wo haben oder<br />

hätten Sie das Gefühl, sich nicht verbiegen<br />

zu müssen, sondern so sein zu können wie<br />

Sie sind Suchen Sie bitte als kleine Übung<br />

so viele Möglichkeiten wie es geht, tauschen<br />

Sie sich mit anderen Menschen aus.<br />

Die Zukunft wird chaotisch<br />

Ihnen liegen die kreativ-chaotischen Werte<br />

Mehr zu, Thema<br />

mehr am Herzen Prima, denn damit liegt<br />

Ihnen die Zukunft zu Füßen. Ja, die Zeiten<br />

der nüchternen Zahlen-Polierer sind vorbei.<br />

Langfristig werden nur die Menschen<br />

und Unternehmer erfolgreich sein, die auch<br />

den Blick in die Zukunft richten und solide,<br />

nachhaltig und liebevoll Entwicklungsmöglichkeiten<br />

suchen und begehen.<br />

Fragen Sie sich dann: was kann ich tun,<br />

damit ich meine Werte zumindest ein bisschen<br />

mehr ausleben kann Und tun Sie<br />

dann den ersten Schritt.<br />

So wie Achim Lüdgers, der im <strong>Coaching</strong><br />

erkannte, dass er als Ideensprudler seine<br />

Werte und Talente in seiner Funktion als<br />

Vertriebsleiter einer Chemie-Firma nicht<br />

ausleben konnte und intern auf eine neugeschaffene<br />

Stelle in der Produktentwicklung<br />

wechselte, die ökologisch verträgliche<br />

Stoffe erforscht. Mit diesem Wunsch<br />

rannte er bei der Geschäftsführung offene<br />

Türen ein – die richtige Idee zur richtigen<br />

Zeit.<br />

Trauen Sie sich zu Ihren Werten zu stehen.<br />

Es lohnt sich! Und es ist leichter, als wir<br />

denken<br />

•<br />

Finden Sie heraus, wie Sie ticken und was das für Ihr Selbstmanagement bedeutet. Einen<br />

Schnell-Check „Chaot oder Systematiker“ mit Sofort-Tipps finden Sie unter www.Kreative-<br />

Chaoten.com. Oder machen Sie mit beim Seminar „Zeit- und Prioritätenmanagement<br />

für kreative Chaoten“ am 3. und 4. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> im Raum München.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

19<br />

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www.cicero-oe.de<br />

anne.schweppenhaeusser@cicero-oe.de<br />

Anne Schweppenhäußer<br />

Stuttgart<br />

Wenn es für einen Coach im <strong>Coaching</strong> „eng“<br />

wird – Oder: Wie gehen Sie als Coach mit<br />

eigenen inneren Antreibern im <strong>Coaching</strong> um<br />

<strong>Coaching</strong> im FLOW<br />

Alltägliche Situation: Als Coach arbeiten Sie mit einem Coachee<br />

bereits in der dritten oder vierten <strong>Coaching</strong>sitzung zusammen,<br />

die Arbeitsbeziehung ist vertrauensvoll aufgebaut, die Ziele für<br />

das <strong>Coaching</strong> sind eindeutig formuliert und die ersten erfolgreichen<br />

Umsetzungsschritte des Coachees sind bereits realisiert. Ihre<br />

Haltung als Coach ist, sich mit Vertrauensvorschuss neugierig,<br />

entspannt und präsent auf die Fragestellungen des Coachees einzulassen.<br />

Aus Ihrer Intuition, Erfahrung und Subjektivität heraus<br />

wählen Sie Fragen und Interventionen passgenau aus – also Ihre<br />

eigenen unbewussten Anteile als Coach „fließen frei“ in Ihr bewusstes<br />

Handeln.<br />

Der Antreiber „Sei Stark“ taucht im <strong>Coaching</strong> auf<br />

Und dann das: Aus scheinbar heiterem Himmel entsteht eine Situation<br />

innerhalb des <strong>Coaching</strong>s, die ein außenstehender Beobachter<br />

vielleicht als „rechthaberisches Ratschlagen“ und als „kämpferisches<br />

Machtspiel“ bezeichnen würde. Was genau ist wirklich vorher<br />

zwischen dem Coachee und Ihnen passiert, was bei Ihnen als<br />

Coach den inneren Antreiber „Sei Stark“ aufgeweckt hat War es<br />

die kleine Bemerkung des Coachees „Die letzte <strong>Coaching</strong>sitzung<br />

war doch nicht so nachhaltig wie die Vorhergehende. Ich habe<br />

überhaupt nichts mitnehmen können!“, die Sie an Ihrer professionellen<br />

Ehre, das heißt, Ihrem Ego, gepackt und ggf. ungewollt<br />

materielle Fragen und Ihre Sicherheitsmotive in Ihr Bewusstsein<br />

gerückt haben.<br />

Wie gehen Sie als Coach mit dem nun aktiven „Sei Stark-Antreiber“<br />

in Ihnen um Sich auf das Machtspiel einlassen Zum Gegen-<br />

Angriff übergehen In Rechtfertigung gehen, warum die vergangene<br />

<strong>Coaching</strong>sitzung nicht so intensiv war Ihrem Coachee die<br />

Schuld für die mangelnde Umsetzung aktiv in die Schuhe schieben<br />

Die verletzten Gefühle verdrängen, herunterschlucken und<br />

versuchen, die <strong>Coaching</strong>sitzung mit erhobenem Haupt hinter sich<br />

bringen, nach dem Motto „Das habe ich doch nun wirklich nicht<br />

nötig!“, „Der Coachee darf auf keinen Fall wahrnehmen, wie sehr<br />

mich diese Äußerungen persönlich getroffen haben“. Welche weiteren<br />

Verhaltens- und Selbstcoachingmöglichkeiten können Sie<br />

nutzen Eine Möglichkeit ist, diese Situation später in einer kollegialen<br />

Supervision vertiefen und für sich selbst klären, welche<br />

Anteile genau zu dieser emotionalen Betroffenheit geführt haben<br />

könnten Weiterhin denkbar, aber für von „Sei stark“ Angetriebenen<br />

schier unmöglich umsetzbar, wäre, Ihre eigenen aktuellen<br />

Gefühle und betroffenen Motive als Coach in der <strong>Coaching</strong>sitzung<br />

in Form von Ich-Botschaften direkt zu benennen, sie auf der<br />

Meta-Ebene ansprechen und somit dem Coachee Ihre subjektive<br />

Resonanz auf sein Verhalten zurückspiegeln, verbunden mit der<br />

Frage, ob dem Coachee eine solche Resonanz bereits früher zurückgemeldet<br />

wurde.<br />

Angst = Enge<br />

„Hart zu mir zu sein“ in Begriffen des Cicero-Modells bedeutet<br />

Enge = Angst, die dazu führt, dass Sie Ihre eigenen unbewussten<br />

Motive nicht Ihr Bewusstsein aufsteigen lassen. Die unbewussten<br />

Motive haben allerdings dann die Neigung, sich in der Außenwelt<br />

als sich verstärkende Ereignisse zu manifestieren („wer nicht<br />

hören will, muss fühlen“), um Ihrem Ego nach und nach deutlichere<br />

Signale zu geben. Für die kontinuierliche eigene Reflexion<br />

als Coach ist eine wertvolle Frage zum Selbstcoaching: Welche<br />

äußeren (=vorher unbewussten inneren) Anlässe gibt es für<br />

Sie als Coach, hart zu sich zu sein Welche meiner un-bewussten<br />

Glaubenssätze sind hier im Spiel Gibt es im Augenblick eigene<br />

sensible Themen, auf die Sie intensiv reagieren, auch wenn Ihnen<br />

unbeteiligte Person in einer <strong>Coaching</strong>-Arbeitsbeziehung über<br />

dessen Fragestellungen mit diesem Thema berichtet Dürfen Sie<br />

als Coach im <strong>Coaching</strong> Ihrem Coachee Ihre eigenen Schwächen<br />

zeigen Gemäß der Struktur Ihres inneren Teams und/oder Ihrer<br />

aktiven inneren Antreiber werden Sie sehr unterschiedlich mit diesen,<br />

Ihnen (aktuell) unangenehmen Fragestellungen und Themen<br />

umgehen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Subjektivität im <strong>Coaching</strong> ist ERLAUBT! Oder, anders gesagt,<br />

falls Sie in Ihrer Rolle als Coach (oder wenn Sie als Führungskraft<br />

Ihre Mitarbeiter/innen als Coach begleiten) die absolute neutrale<br />

unparteiische Objektivität anstreben, vergessen Sie es! Voraussetzung<br />

für den mehrwertstiftenden Einsatz Ihrer Subjektivität innerhalb<br />

eines <strong>Coaching</strong> mit einem Coachee ist es, mit Ihren eigenen<br />

egoschützenden Filtermechanismen, Ihre inneren Antreiber, Ihre<br />

inneren Teammitglieder und Ihren typischen Schuldprojektionen<br />

so vertraut zu sein, damit Sie im <strong>Coaching</strong>prozess erkennen und<br />

erspüren „Ist das jetzt meine eigene Baustelle“ oder „Ist das jetzt<br />

die Baustelle des Coachees“.<br />

•<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

20<br />

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www.visionundsuccess.com<br />

info@visionundsuccess.de<br />

Burnout trifft häufig gerade Top Performer – die voller Leidenschaft<br />

arbeiten, sich ganz für eine Sache engagieren – produktiv<br />

und kreativ sind. Sie leben immer auch in der Gefahr „auszubrennen“.<br />

Für Top Performer ist es selbstverständlich, einen<br />

mehr als vollen Terminkalender zu haben. Es entsteht zunächst<br />

ein „teils berauschendes“ Gefühl der Unentbehrlichkeit, der eigenen<br />

„Wichtigkeit“. Gleichzeitig werden sie getrieben von der Lust,<br />

eigene Grenzen zu überschreiten und immer Neues zu erfahren.<br />

Der Begriff „Workaholic“ trifft zu. Zu der (Erfolgs-)Sucht kommt<br />

das Verantwortungsgefühl. Man nimmt sich selbst zurück, sieht<br />

sich nur noch in der Verantwortung als Manager und ist bereit,<br />

das Letzte und die perfekte Leistung zu erbringen. Dass man am<br />

Anfang eines Burn-outs ist, wird oft zu spät erkannt. Daher sollten<br />

Manager für sich selbst, wie auch in ihrer Vorbildfunktion als<br />

Führungskraft, darauf achten, Work-Life-Balance zu leben und<br />

damit die Freude an Beruf und Leben zu erhalten. Work-Life-Balance<br />

ist kein Luxus mehr, sondern Notwendigkeit zum Erhalt der<br />

Leistungsfähigkeit und Lebensqualität.<br />

In der Anfangsphase werden nur typische Stress-Symptome wahrgenommen.<br />

Man ist gereizt, alles geht einem zu langsam. Die Zeit<br />

drängt, das Ergebnis muss exzellent sein. Die eigenen Werte treiben<br />

einen voran und die Vorgaben der Gesellschaft – wie ein Leader<br />

und Manager zu sein hat – erst recht. Erst in der zweiten Phase<br />

gehen einem manchmal die Zeit und häufig die Luft aus. Man<br />

versucht, sich vor Enttäuschungen in Acht zu nehmen. Ein fast<br />

unmerkliches Rückzugsverhalten beginnt. Aber erst in der dritten<br />

Phase beginnt man wirklich zu leiden. Angst – und Panikattacken<br />

nehmen zu. Man hat auch privat zu nichts mehr Lust. Eigenmotiviertes<br />

Handeln fehlt. Gereiztheit, Misstrauen, Ungeduld und Unzufriedenheit<br />

nehmen zu – gleichzeitig aber auch Arbeitsunlust,<br />

Bitterkeit und eine unglaubliche Erschöpfung. Man funktioniert<br />

nur noch, ohne Kreativität und Motivation – bis einem der körperliche<br />

Zusammenbruch einholt.<br />

Immer mehr Prominente bekannten in letzter Zeit, unter einem<br />

Burnout gelitten, bzw. „ihn bewältigt zu haben“ – Manager, Sportler,<br />

Künstler. Die Kommunikations-Wissenschaftlerin Miriam<br />

Meckel beschreibt in ihrem „Brief an mein Leben: Erfahrungen<br />

mit einem Burnout“ ganz aktuell, wie leicht man als Top Performerin<br />

in die Falle des Burnouts gerät und trotz Erkennen der Gefahrenquellen<br />

(Glück der Unerreichbarkeit, 2008) anscheinend so<br />

wenig zur Prävention tun kann. Cathrin Kahlweit betont in einem<br />

Porträt über Ministerin Ursula von der Leyen, wie zwar einerseits<br />

der Traum nach mehr Muße und Zeit für sich und Familie<br />

vorhanden ist, – die Erkenntnis, dass man am eigentlichen Leben<br />

gerade so vorbeischrammt, aber dennoch die Verantwortung und<br />

Roswitha van der Markt<br />

Hebertshausen bei München<br />

Burnout = Chefsache!<br />

Denn erschreckende 70% der Gesundheitskosten beziehen<br />

sich auf Depression und Burnout.<br />

Es geht unserer Wirtschaft und Gesellschaft aber noch viel mehr verloren als Kosten.<br />

Kreativität, Innovation und Produktivität – die Lust am Ergebnis der eigenen<br />

Leistung, die Freude an der eigenen Arbeit und leider auch die Lust am Leben selbst.<br />

das Leistungsbewusstsein siegt. „Die<br />

Verzweiflung ist Begleiter der Erschöpfung“.<br />

(Süddeutsche Zeitung, Nr. 81/ S. 15).<br />

Hatte man noch vor einiger Zeit Angst, sich „seines Burnouts zu<br />

bekennen“ und als „Versager zu outen“, bekommt man so langsam<br />

das Gefühl, ein Burnout gehöre bald zu einer erfolgreichen Karriere-Biographie<br />

dazu. Aber bitte nur, wenn man es geschafft hat,<br />

(wieder) erfolgreich zu siegen!<br />

Was aber bitte ist in diesem Fall – Erfolg<br />

Einfach wieder da einzusteigen, wo man aufgehört hat – nach einer<br />

fünf- bis achtwöchigen Therapie. Quasi – wieder voll einsatzfähig<br />

zu sein, ohne Wenn und Aber – einfach wieder „gut drauf zu sein“<br />

und wenn nötig eine „Entspannungseinheit Qi Gong“ einzulegen<br />

Das passt zwar in unser Weltbild der „Macher“. Aber einfach den<br />

Schalter zur Entspannung umzulegen, funktioniert nicht. Dieser<br />

Schalter ist nämlich im Laufe der Karriere irgendwo verloren gegangen.<br />

Dazu reicht die Theorieübung in der Therapie nicht. Auch<br />

müsste man bekennen, dass man die Krise als Lebens-Chance<br />

schlicht verpasst hätte, um mit einem rein funktionierenden Manager-Dasein<br />

weiter zu machen. Dabei hat uns unser Körper eine klare<br />

Warnung zur Einsicht gegeben, klar seine Grenzen aufgezeigt.<br />

Dies nagt an dem eigenen Gefühl des „Alles ist machbar“. Es ist<br />

oftmals „ein kleiner Tod“ – zumindest wurde einem die Schwäche,<br />

d.h. die Endlichkeit der eigenen Stärke und Einsatzfähigkeit bewusst,<br />

und manchmal auch die Nichtigkeit bisheriger Prioritäten.<br />

Wer sich jetzt nicht mit sich selbst auseinandersetzt, verpasst seine<br />

Chance, seinem Leben Sinn zu geben.<br />

Nun geht es nicht mehr um ein oberflächlich optimales Zeitmanagement,<br />

in dem man „feste persönliche Zeiten für Fitness oder<br />

Lebenspartner“ einplant – manchmal „heimlich“ damit ja niemand<br />

merkt, dass man sich Zeit für sich selbst nimmt und vielleicht auch<br />

das Handy ausschaltet und endlich „unerreichbar“ ist.<br />

Nein, es geht um eine tiefe Durchdringung der eigenen Persönlichkeit.<br />

Ziel ist, herauszufinden, was einem im Leben wirklich<br />

WICHTIG ist – und sei es nur das Leben selbst. Denn das Leben<br />

wartet nicht, „verlorene Jahre“ oder „verpasste Chancen“ lassen<br />

sich kaum zurück gewinnen. Für einige Lebens-Träume gibt es<br />

nur bestimmte Zeitfenster, – dann schließen sie für immer.<br />

Das LEBEN ist mehr als Arbeit, – es ist Freude, Genuss, Liebe,<br />

Freundschaft. Gemeinsamkeit, Tiefe, Wissen, Weisheit und so<br />

viel mehr. Arbeit ist ein wesentlicher Teil des Lebens, sollte Sinn<br />

machen und Freude an der eigenen Leistung bringen. Damit man<br />

mit seiner ganzen Persönlichkeit einen Beitrag leisten kann. Dem<br />

Leben mehr Sinn und der Arbeit mehr Freude zu geben – eine<br />

Herausforderung für jeden, der wirklich in seinem Leben „etwas<br />

erreichen und bewirken will“.<br />

Denn wirklich LEBEN braucht ZEIT!<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

•<br />

21<br />

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www.weiss-kochs.de<br />

info@weiss-kochs.de<br />

Renate Weiss-Kochs<br />

München<br />

Der Sympathie-Faktor<br />

Was macht einen Menschen sympathisch<br />

Wie können Sie schnell und sicher einen guten Kontakt herstellen<br />

Wie beeinflusst Sympathie die Qualität Ihrer Kommunikation<br />

Nur etwa 7% der zwischenmenschlichen<br />

Kommunikation laufen<br />

auf gesprochener Ebene ab – die<br />

restlichen 93% bestehen aus nonverbalen<br />

Signalen.<br />

Kommunikationsmodell<br />

7 % - verbale Aussagen<br />

93 % - nonverbale Signale<br />

Ganz bewusst eine „Brücke der Gemeinsamkeit“ bauen<br />

Wer Ergebnisse erzielen will, muss sich<br />

seiner Umgebung gut mitteilen können.<br />

Dabei genügt es nicht, nur die „richtigen“<br />

Argumente zu präsentieren. Das Fundament<br />

jeder gelungenen Kommunikation ist<br />

ein guter Kontakt zum anderen Menschen.<br />

Dieser Kontakt entsteht stets auf der emotionalen<br />

Ebene und wird häufig auch als<br />

„gleiche Wellenlänge“ oder auch als „guter<br />

Draht“ bezeichnet.<br />

Es ist das verbindende Gefühl, dass wir mit<br />

einem anderen Menschen etwas teilen: die<br />

Sicht der Welt, Werte, Lebenseinstellung,<br />

bestimme Lebenserfahrungen, ähnliche<br />

Interessen oder sogar die Bereitschaft sich<br />

gegenseitig zu unterstützen und zu fördern...<br />

Bei Menschen, die wir gern haben, stellt<br />

sich dieses vertraute Gefühl meist automatisch<br />

ein, ohne dass wir dies bewusst steuern:<br />

„Gleich und Gleich gesellt sich gern!“<br />

heißt es im Volksmund.<br />

Bei Menschen, die uns nicht so „liegen“,<br />

verläuft die Kommunikation manchmal<br />

eher „zäh“ oder es kommt sogar zu Missverständnissen.<br />

Kommunikations-Profis<br />

bauen jedoch ganz bewusst eine „Brücke“<br />

zum Gesprächspartner. Viele erfolgreiche<br />

Menschen besitzen höchste Kompetenz auf<br />

diesem Gebiet.<br />

Eine Lektion für mich...<br />

Vor einigen Jahren hatte ich als Vertriebstrainerin<br />

intensiven Kundenkontakt. Mit<br />

den meisten Kunden verstand ich mich<br />

recht gut – sie waren mir auf Anhieb sympathisch.<br />

Doch einige der Kunden fand ich zu „kompliziert“<br />

oder sogar richtig „schwierig“.<br />

Nachdem ich eine Weile Probleme mit diesen<br />

„unangenehmen“ Kunden hatte, fi el<br />

mir auf, wie unprofessionell und teilweise<br />

sogar respektlos mein Verhalten doch<br />

war.<br />

Also begann ich damit, mich ganz besonders<br />

intensiv mit diesen Kunden auseinander<br />

zu setzen: ich nahm mir mehr Zeit für<br />

eine freundliche Begrüßung, ich bemühte<br />

mich noch mehr, Wünsche und Ansprüchen<br />

zu verstehen, das Verhalten zu respektieren,<br />

Forderungen nachzuvollziehen. Vor<br />

allen Dingen: ich war besonders aufmerksam<br />

und stellte mich noch intensiver auf<br />

diese Kunden ein.<br />

Mein Ziel war dabei keineswegs, mich dabei<br />

sonderlich anzubiedern – ich wollte<br />

mich lediglich angemessen professionell<br />

verhalten. Besonders gut gelang mir das<br />

mit der inneren Haltung: „Was gefällt mir<br />

an diesem Menschen Was bewundere ich<br />

Beherrscht diese Person vielleicht etwas,<br />

was ich auch gerne können würde<br />

Es wird Sie kaum überraschen: wie von<br />

„Zauberhand“ waren die Probleme ganz<br />

plötzlich verschwunden...<br />

Wie Sie jederzeit eine gute „Wellenlänge“<br />

herstellen<br />

Im Alltag sind die meisten Menschen viel<br />

Stress, Zeitdruck, und höchsten Anforderungen<br />

ausgesetzt. Ein „netter“ Umgangston,<br />

Freundlichkeit und Aufmerksamkeit<br />

kommen dabei leider oft zu kurz. Dabei bestätigen<br />

Studien immer wieder, wie wichtig<br />

die Beziehungsebene für Kommunikation<br />

und Erfolg ist.<br />

Nutzen Sie diese Erkenntnisse für sich und<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

22<br />

Zurück zum Inhalt


Renate Weiss-Kochs<br />

entfalten Sie Ihren „Sympathie-Faktor“.<br />

Schon bald werden Sie davon überrascht<br />

sein, welche positiven Folgen das für Sie<br />

haben wird. Freundlich und sympathisch<br />

aufzutreten wird allerdings oft mit „Schwäche“<br />

verwechselt. Falls Sie mit „nettem“<br />

Auftreten zu „soft“ wahrgenommen werden:<br />

es ist die Kommunikationstechnik,<br />

mit der Sie überzeugen – nicht die „Härte“!<br />

Je mehr Sie über diese Prozesse wissen,<br />

desto einfacher wird es. Gezielte Kommunikation<br />

ist lernbar. Bleiben Sie klar und<br />

konsequent in Ihren inhaltlichen Aussagen<br />

– aber verhalten Sie sich dabei sympathisch<br />

und gewinnend.<br />

Seien Sie präsent – also wirklich aufmerksam.<br />

Stehen oder sitzen Sie auch körperlich<br />

zugewandt und halten Sie Augenkontakt.<br />

Wie denkt Ihr Gesprächspartner Was<br />

beschäftigt ihn gerade Welches „Modell<br />

der Welt“ hat er Welche Schwierigkeiten<br />

könnte er haben Welche Gemeinsamkeiten<br />

haben sie<br />

Sie verstehen sich mit Ihrem Gesprächspartner<br />

nicht Erweitern Sie Ihren Blickwinkel<br />

und finden Sie dadurch Aspekte,<br />

mit denen Sie übereinstimmen könnten.<br />

Wichtig: Geben Sie dabei nicht Ihren eigenen<br />

Standpunkt auf, sondern erweitern<br />

ihn um zusätzliche Perspektiven. Sie überwinden<br />

damit den subtilen Widerstand zu<br />

ihrem Partner.<br />

Und so geht´s:<br />

Fragen Sie sich:<br />

• Was gefällt mir an dieser Person<br />

• Welchen (Teil-)Aspekten könnte ich zustimmen<br />

• Wo und in welchen Bereichen haben wir<br />

Gemeinsamkeiten<br />

• Wenn es „schwierig“ wird: was könnte<br />

der kleinste gemeinsame Nenner sein<br />

Wir alle nutzen unsere Sinne sehen, hören<br />

und fühlen – allerdings mit unterschiedlicher<br />

Gewichtung. Trainieren Sie es, alle<br />

Ihre Sinne einzusetzen und Ihren „Sympathie-Faktor“<br />

zu verstärken. Hier sind einige<br />

Tipps:<br />

Sympathie „sichtbar“ machen mit<br />

• einem positiven Gesichtsausdruck,<br />

freundlicher Mimik, einem strahlendes Lächeln,<br />

• mit zugewandter Körpersprache und offener<br />

Gestik, zustimmendem Nicken<br />

• Angleichung an die Bewegungsdynamik<br />

Ihres Partners (schnell oder langsam)<br />

Sympathie „hörbar“ machen Sie<br />

• wenn Sie sich auf Wortwahl und Sprache<br />

Ihres Partner einstellen<br />

• wenn Sie Ihre Sprechgeschwindigkeit<br />

und Lautstärke anpassen<br />

• bewusste und persönliche Formulierungen<br />

wählen<br />

Sympathie „fühlbar“ machen mit<br />

• ehrlich empfundenem Mitgefühl<br />

• angemessenem Körperkontakt (Augenkontakt,<br />

Hände schütteln)<br />

• körperlicher und emotionaler Nähe (Distanzzonen<br />

beachten)<br />

Tipp:<br />

„Gemeinsamkeit“ bewusst auszudrücken!<br />

Beginnen Sie damit, in Ihrem Alltag ehrliche<br />

und freundliche Komplimente zu machen.<br />

Nennen Sie konkrete Aspekte, die Ihnen<br />

auffallen. Vermeiden Sie die üblichen<br />

alltäglichen Phrasen, sondern formulieren<br />

Sie präzise, individuell und kreativ.<br />

„Freundlichkeit ist<br />

die größte aller ungenutzten<br />

Kapitalreserven“<br />

Unbekannt •<br />

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Vom Trainer zum Speaker<br />

So erobern Sie die Bühne!<br />

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Die Medaille, die ich auf dem Foto trage, ist mir im vergangenen Sommer von der NSA (National Speakers Association der USA) und<br />

der Dachorganisation der Speaker GFS (Global Speakers Federation) verliehen worden. Die Buchstaben CSP stehen für Certifi ed<br />

Speaking Professional. Ich bin der erste Träger dieser Auszeichnung in Kontinental-Europa, weltweit gibt es nur etwa 500 CSP.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

23<br />

Zurück zum Inhalt


Positive Psychologie<br />

Positivity<br />

Was du willst, das man dir tu<br />

das füg‘ zuerst den andern zu<br />

Erfolg durch neue Motivation im Leben und Arbeitsleben<br />

In einer Redaktion, in der ich als junger<br />

Journalist gearbeitet habe, hatte<br />

ich einen Zimmerkollegen, Johannes,<br />

und unser Chef wurde von allen<br />

(aber nur, wenn er es nicht hören konnte)<br />

mit Vornamen genannt: Otto.<br />

Johannes kam eines Morgens völlig<br />

durch’n Wind ins Büro. Verzagt, verärgert<br />

rief er aus: „Was ist denn mit Otto los“<br />

„Weiß ich nicht,“ habe ich gesagt, „was<br />

iss’n los“<br />

„Otto hat mich nicht gegrüßt!!!“<br />

Es gibt Schlimmeres – aber nicht für Johannes,<br />

außer vielleicht, dass die Aliens<br />

landen und er sie nicht als erster sieht. Johannes<br />

hat sich dann den ganzen Morgen<br />

gebarmt und gegrämt, aber nicht gearbeitet,<br />

hat mittags mit der Chefsekretärin telefoniert<br />

(„Was ist denn mit Otto los Läuft<br />

was schief“), bis er für den frühen Nachmittag<br />

den ersehnten Termin bei Otto gekriegt<br />

hat. Erst nach dieser Rückkoppelung<br />

war er wieder leistungsfähig.<br />

Eine banale Geschichte<br />

Trivial, banal! So<br />

geht‘s eben zu im Arbeitsleben.<br />

Den Verlag<br />

hat Ottos kleine Unhöflichkeit<br />

vielleicht ein<br />

paar hundert harte DM<br />

gekostet, denn Arbeitnehmer<br />

sind ja teuer,<br />

wenn sie nicht arbeiten,<br />

und sie kosten sowieso<br />

oft ein Vielfaches<br />

ihres Gehaltes – aber<br />

all das ist eingepreist,<br />

weil auch die Klügsten<br />

glauben, dass so was<br />

halt passiert.<br />

… hier schreiben die Coaches selbst<br />

© Michael Kempf – Fotolia.com<br />

Otto der Große und<br />

<strong>heute</strong> auch „der<br />

Unhöfliche“ hat Johannes<br />

fünf Stunden,<br />

und Johannes<br />

hat mich etwa drei<br />

Stunden, von der<br />

Arbeit abgehalten.<br />

Aber: Peanuts. Solche<br />

Mini-Dramen<br />

passieren x-fach an<br />

vielen, wenn nicht<br />

allen Arbeitsplätzen<br />

– sie passieren tagtäglich,<br />

sie passieren<br />

millionenfach.<br />

Oder milliardenfach<br />

Und da liegt<br />

das Drama dieser<br />

banalen Episode.<br />

„Wir kommen nicht<br />

ins Irrenhaus, weil uns die Frau wegläuft,“<br />

hat Charles Bukowski mal gesagt, „sondern<br />

weil im fl aschen Moment das Schuhband<br />

reißt.“<br />

September 2009 – mit training-<strong>heute</strong> und speaking-<strong>heute</strong><br />

Nichts Böses hören. Nichts Böses sehen. Nichts Böses sagen.<br />

Weisheit in der Wirtschaftskrise<br />

„Tausend Tipps“ für Coaches, Trainer, Speakers. Tipp Nr. 1 ist:<br />

Don‘t waste this crisis<br />

Psychologin Prof. Barbara Fredrickson erklärt Positivity, und warum<br />

positive Emotionen uns aufblühen lassen. Klicken Sie auf den Link:<br />

http://www.youtube.com/watchv=Ds_9Df6dK7c<br />

oder geben Sie den Link mit Copy & Paste selbst ein<br />

Der Motivations-<br />

Drain<br />

Wie oft reißt an jedem<br />

Arbeitsplatz zur falschen<br />

Zeit ein Schuhband Die<br />

Meldung auf Seite 7 über<br />

„Das Schweigen der Belämmerten“<br />

gibt einen<br />

Eindruck von der Dimension.<br />

Die halbe Belegschaft<br />

eines 50.000-Mitarbeiter-Unternehmens<br />

hat sich eingemauert in<br />

einer Wagenburg – wie<br />

die berühmte drei Affen:<br />

„Nichts Schlechtes sehen, hören, sagen“.<br />

Ist der Schaden, der so entsteht, kleiner<br />

oder größer als alle Groß-Krisen, vor denen<br />

wir uns ständig fürchten Jedenfalls ist er<br />

groß genug, um Hilfen, die es jetzt aus der<br />

Positiven Psychologie gibt, unbesehen von<br />

der Bettkante zu stoßen. Die Hilfen, die es<br />

gibt, heißen Positivity und fl ourishing, und<br />

das Gegenteil von fl ourishing heißt languishing<br />

– das sind die drei Kernbegriffe dieses<br />

Beitrags.<br />

Wir sprechen hier Denglisch (sorry!), weil<br />

Positivity im Lexikon mit Positivität eingedeutscht<br />

wird – also Aussagewert gleich<br />

null. Gemeint ist, dass ein Mensch positive<br />

Emotionen spürt und sie – berufl ich wie<br />

privat – ausstrahlt wie eine ansteckende<br />

Gesundheit.<br />

Der Begriff fl ourishing hat sich dafür<br />

eingebürgert, dass ein Mensch sich in ih-<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

24<br />

Zurück zum Inhalt


er/seiner vollen Pracht entfaltet<br />

– wieder: berufl ich wie privat, in<br />

Leistung und Menschlichkeit. Flourishing<br />

getreulich übersetzt hieße blühen, , und das Wort ist zu schwach,<br />

denn es klingt nach roten Bäckchen,<br />

wenn einer sagt „Herr Chef, ich weiß<br />

auf-<br />

was“. Und, wie gesagt, das Gegenteil<br />

von fl ourishing heißt languishing<br />

(= darniederliegen) – auf das<br />

Wort werden Sie noch stoßen).<br />

Positivity, fl ourishing und languissind<br />

inzwischen Haushaltsbegriffe<br />

im <strong>Coaching</strong> und in den Humanwissenschaften<br />

– und wesentlich<br />

hing<br />

Schuld daran ist die Frau im Bild<br />

auf Seite 24, Barbara Fredrickson.<br />

Hören und sehen Sie sich auf<br />

Youtube (sollten wir Youtube mit bist-eine-Bildröhre eindeutschen)<br />

Duan,<br />

was Prof. Fredrickson über<br />

Positivity, über den Lebens-Wert<br />

von positiven Emotionen zu sagen<br />

weiß.<br />

Niemand muss durchgehend<br />

geöffnet optimistisch,<br />

hoffnungsfroh und glücklich<br />

sein<br />

In diesem Beitrag geht es um die<br />

– von Professorin Barbara Fredrickson<br />

– bisher am klügsten beantwortete<br />

Frage: Wie bringen wir zum eigenen<br />

Flourishing, zum eigenen Blühen, Wachsen<br />

und Gedeihen möglichst viele positive<br />

Emotionen in Umlauf.<br />

• Dass die Plus-Emotionen im Arbeitsleben<br />

produktiv sind, ist im Kasten auf der<br />

folgenden Seite zu lesen. Und<br />

• dass die negativen, die Minus-Emotionen<br />

ein direkter Angriff auf die Produktivität<br />

jedes Unternehmens sind, haben Sie auf<br />

Seite 24 lesen können.<br />

Prof. Fredrickson ist eine Vordenkerin der<br />

Positiven Psychologie – im doppelten Sinne.<br />

Sie forscht seit fast einem Viertel Jahrhundert<br />

über positive Emotionen, macht<br />

also so lange bereits ein Kontrastprogramm<br />

zur üblichen psychologischen Forschung,<br />

die sich um negative Emotionen kümmert,<br />

um Wut, Angst und Trauer, um die drei<br />

wichtigsten zu nennen.<br />

Fredrickson gehört aber nicht zu den<br />

glücks-schwangeren Positivdenkern, die<br />

rund um die Uhr ein strahlendes Gesicht<br />

und hoffnungsgetränkte Gedanken zur Welt<br />

bringen wollen. Die Psychologin weiß sehr<br />

Vergess<br />

e n<br />

S i e<br />

alles,<br />

was<br />

Sie über Arbeits-<br />

oder<br />

F ü h r u n g s -<br />

techniken wissen:<br />

täglich<br />

g e n a u e<br />

Z e i t p l a -<br />

nung,<br />

To-<br />

Do-Listen,<br />

Ziele<br />

setzen,<br />

Pläne<br />

für<br />

Ziel-<br />

Erreichung<br />

m a c h e n ,<br />

den inneren<br />

Schweinehund<br />

bekämpfen<br />

... und so<br />

weiter.<br />

A u s<br />

E n g -<br />

land,<br />

den<br />

USA und Australien<br />

kommen<br />

neue Forschungsergebnisse, die vieles auf<br />

den Kopf stellen, was über Management<br />

und Selbst-Management geschrieben worden<br />

ist.<br />

Beruflicher Erfolg hängt demnach vor allem<br />

von den Gefühlen ab und davon, wie<br />

gut wir mit Menschen umgehen können. Und<br />

das gilt für Chefs ebenso wie für Mitarbeiter<br />

und unter Kollegen. Die Emotionsforscherin<br />

Prof. Barbara Fredrickson von der Universität<br />

North Carolina hat nachgewiesen, wie<br />

positive und negative Gefühle auf unsere<br />

Leistung wirken:<br />

• Negative Gefühle – die großen drei sind<br />

hier Angst, Wut und Trauer – engen unseren<br />

Verstand ein. Wir denken immer um dieselben<br />

Dinge herum: Warum schaffe ich das nicht<br />

Was passiert, wenn ich es nicht hinkriege<br />

Warum sind die Menschen so schlecht zu<br />

mir Warum bin ich schon wieder nicht rechtzeitig<br />

fertig geworden Was hat mein Chef im<br />

Sinne gehabt, als er mich <strong>heute</strong> nicht gegrüßt<br />

hat Warum kriege ich in der Konferenz den<br />

Mund nicht auf, ich weiß doch viel mehr als all<br />

die Vielredner<br />

Positiv fühlen<br />

Positiv denken war gestern.<br />

(Und was hat es gebracht)<br />

Nutzen Sie die Kraft der Positiven Emotionen<br />

Prof. Fredrickson sagt: Die geistige Leistungfähigkeit,<br />

die Kreativität und die Motivation<br />

gehen gegen Null, wenn wir von negativen<br />

Emotionen beherrscht werden.<br />

• Das Gegenteil aber geschieht, wenn wir<br />

positive Gefühle spüren. Fredrickson: Dann<br />

sind wir neugierig auf die Arbeit, auf neue<br />

Herausforderungen. Und was das Leben uns<br />

gibt oder von uns fordert, macht uns Freude.<br />

Wir denken nicht über Belastungen nach,<br />

sondern arbeiten mit ständig frischer Kraft.<br />

W ie erreicht man positive Gefühle Auch<br />

das hat Prof. Fredrickson erforscht. Negative<br />

Gefühle spüren wir, wenn wir uns nicht<br />

geborgen fühlen, wenn wir nicht anerkannt<br />

werden, wenn unsere Leistungen nicht beachtet<br />

werden, wenn wir links liegen gelassen<br />

werden, wenn wir übersehen werden, wenn<br />

andere Menschen uns das Leben schwermachen.<br />

Die wichtige Führungsaufgabe aller<br />

Chefs ist demnach:<br />

Geben Sie Ihren Mitarbeitern Geborgenheit.<br />

Und interessieren Sie sich für deren Leistung.<br />

Sie müssen nicht loben, nicht tadeln, sondern<br />

ehrliches Interesse an dem Menschen und<br />

seinen Arbeitsergebnissen reicht. Wenn Sie<br />

das haben und geben, fühlen die Mitarbeiter<br />

sich ernst und wichtig genommen. Und sie<br />

werden es Ihnen mit Top-Leistungen lohnen.<br />

Und für alle, die noch nicht Chefs sind, gilt:<br />

Hören Sie auf, sich zu motivieren, sich<br />

zur Arbeit zu zwingen, um Erfolge zu kämpfen<br />

und besser sein zu wollen als der Mensch am<br />

Schreibtisch nebenan. Bauen Sie stattdessen<br />

ein gutes Verhältnis mit den Kollegen am Arbeitsplatz<br />

auf.<br />

Wenigstens ein einziger Mensch muss für<br />

Sie da sein, an den Sie sich wenden können,<br />

wenn Sie mal einen Durchhänger haben<br />

– sonst verlieren Sie Geborgenheit, und damit<br />

verlieren Sie die Freude an der Arbeit und die<br />

Neugier auf das, was der Tag Ihnen bringt und<br />

von Ihnen fordert. Wie man solch ein gutes<br />

Verhältnis aufbaut Nach der bewährten Regel:<br />

Wenn du einen Freund haben möchtest,<br />

musst du anderen ein Freund sein. Und nicht<br />

ein Streber, Wichtigtuer oder Stinkstiefel.<br />

Sie kennen das Sprichwort: „Was du nicht<br />

willst, dass man dir tu, das füg auch keinem<br />

andern zu“. Drehen Sie es einfach um – im<br />

Beruf und im Privatleben: „Was du willst, dass<br />

man dir tu, das füg‘ zuerst den andern zu“.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

25<br />

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Positive Psychologie<br />

wohl um den Wert von negativem Denken<br />

– ähnlich wie Martin Seligman, der Optimismus-Forscher<br />

und Begründer der Positiven<br />

Psychologie – immer wieder den<br />

Wert des Pessimismus betont, wo er angebracht<br />

ist.<br />

Niemand ist zum Beispiel mit einem optimistischen<br />

Alles-wird-gut-Rechtsanwalt,<br />

Steuerberater, Politiker oder Arzt gedient.<br />

Warum können wir uns eigentlich<br />

freuen Was ist der biologische<br />

Sinn, der „Überlebenswert“<br />

Zehn, zwölf Jahre lang hat sich kaum jemand<br />

für Fredricksons Forschung über<br />

positive Emotionen interessiert. Bis Martin<br />

Seligman das Zeitalter der Positiven<br />

Psychologie ausgerufen hat. Da ging das<br />

Interesse dann ab wie Schmidts Katze, und<br />

Barbara L. Fredrickson – so ihr kompletter<br />

Name – ist inzwischen ein akademischer<br />

Weltstar geworden.<br />

Worüber sie forscht, erklärt Fredrickson<br />

gerne mit einer Frage: Warum können wir<br />

uns eigentlich freuen Was ist der „Überlebenswert“.<br />

Jedem Menschen ist ja spontan klar, warum<br />

wir negative Emotionen haben.<br />

• Wut macht uns bei Bedrohung kampfbereit.<br />

• Angst lässt uns abhauen, wenn wir einen<br />

Kampf verlieren könnten, und<br />

• Trauer ist die angemessene, heilsame<br />

Emotion, wenn wir z.B. einen Kampf oder<br />

einen lieben Menschen verloren haben<br />

– wir brauchen dann nämlich Zurückgezogenheit,<br />

weil wir uns auf die Tagesgeschäfte<br />

des Lebens nicht wirklich konzentrieren<br />

können.<br />

Aber warum können wir uns freuen<br />

Warum suchen wir Zufriedenheit Was<br />

ist der biologische Sinn, der Überlebenswert,<br />

durch den sich im Laufe der Evolution<br />

die positiven Emotionen entwickelt<br />

haben<br />

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.<br />

Und für ihre Antwort hat Prof. Fredrickson<br />

einen der höchstdotierten Preise im Bereich<br />

der Humanwissenschaften erhalten,<br />

100.000 Dollar, gestiftet von Sir John Templeton<br />

(1912–2008), der wohl erfolgreichste<br />

Fond-Manager des 20. Jahrhunderts. 1)<br />

Nur unter positiven Emotionen<br />

verfügen wir über unseren gesamten<br />

Schatz an Wissen, Erfahrung,<br />

Intelligenz und Kreativität<br />

Die 100.000 Dollar hat Fredrickson für die<br />

folgenden Erkenntnisse erhalten:<br />

• Negative Emotionen wie Angst und Wut<br />

treten schnell und heftig auf – immer dann,<br />

wenn etwas ungewohnt, neu und eventuell<br />

gefährlich ist.<br />

• Negative Emotionen sind heftig und<br />

kräftig. Sie sind – wie etwa der Schreck in<br />

der Schecksekunde – ein starkes Warnsignal.<br />

Sie haben eine starke Unterbrecherwirkung,<br />

denn wir vergessen alles andere,<br />

wenn wir uns bedroht fühlen, Angst, Wut<br />

oder Trauer spüren.<br />

• Beim Auftreten von negativen Emotionen<br />

geht Geschwindigkeit vor Präzision.<br />

Negative Emotionen reduzieren unseren<br />

gesamten Schatz an Wissen, Erfahrung, Intelligenz<br />

und Kreativität auf höchst primitive<br />

Entweder/Oder-Entscheidungen:<br />

• Flüchten oder Standhalten<br />

• Stillhalten oder zuschlagen<br />

• Kämpfen oder den Schwanz einziehen<br />

• Nur, wenn wir unter dem Einfluss von<br />

positiven Emotionen stehen – die „Großen<br />

Drei“ sind Freude/Tatendrang, Neugier/Interesse<br />

und Zufriedenheit – steht uns unser<br />

gesamter Schatz an Wissen, Erfahrung, Intelligenz<br />

und Kreativität zur Verfügung.<br />

Erweitern und aufbauen:<br />

broaden and build<br />

Der Überlebenswert, verhaltensbiologische<br />

Sinn, der negativen Emotionen liegt<br />

1)<br />

Templeton war ein früher Förderer der positiv-psychologischen<br />

Forschung und der Positiven Psychologie<br />

als – was sie inzwischen ja auch ist – lebensphilosophischer<br />

Bewegungen. Als Mäzen hat Templeton<br />

zum Beispiel Mutter Teresa, Frère Roger, Alexander<br />

Solschenizyn und Carl Friedrich von Weizsäcker (mit<br />

jeweils rd. 1 Mio. Dollar) ausgezeichnet.<br />

http://www.bu.edu/buniverse/view/v=1hRPOo9a<br />

im Auslösen von Schutzmechanismen bei<br />

Gefahr oder Verlust.<br />

Der Überlebenswert der positiven Emotionen<br />

liegt darin, Wissen, Erfahrung, Intelligenz<br />

und Kreativität einzusetzen und dabei<br />

zu lernen, wie man es noch besser macht.<br />

Positive Emotionen erweitern (broaden)<br />

also unsere Bildung durch neue Erfahrungen<br />

– und bauen (build) so einen größeren<br />

Schatz an Wissen, Erfahrung, Intelligenz<br />

und Kreativität auf.<br />

Zusammengefasst:<br />

Positive Emotionen erweitern und vervollkommnen<br />

unsere geistigen und unsere<br />

mitmenschlichen Ressourcen. Positive<br />

Emotionen stärken so unsere Resilienz –<br />

die Kraft, die uns schwierige Situationen<br />

meistern lässt und die dafür sorgt, dass<br />

wir uns von Rückschlägen erholen.<br />

Vom Motivations Drain<br />

zum Brain Drain<br />

Emotionen entscheiden über das Wohl und<br />

Wehe von Wirtschaft, Beruf und Privatleben.<br />

Rasch noch einmal zurück zu der Meldung<br />

auf Seite 7 in dieser Ausgabe von <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>.<br />

Sie besagt, dass vielleicht 50<br />

Prozent der Arbeitnehmer (bis hinauf in<br />

die höchsten Etagen) sehr viel Wissen und<br />

sehr viel von ihrer Erfahrung, Intelligenz<br />

und Kreativität zurückhalten. Gründe dafür<br />

sind einfach zu benennen: Angst, Wut, gekränkt<br />

sein, Trauer…<br />

Die ganze Pandorabüchse der negativen<br />

Emotionen wird über jenen Arbeitsplätzen<br />

ausgeschüttet, an denen Menschen nicht<br />

fl ourishing erfahren, sondern languishing:<br />

Sie blühen nicht auf, sondern werden nie-<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

26<br />

Zurück zum Inhalt


Positive Psychologie<br />

dergemacht, fühlen jedenfalls, dass sie niedergemacht<br />

werden.<br />

Wenn je das Wort vom brain drain angebracht<br />

war, dann hier: bei dem tagtäglichen<br />

„Dienst-nach-Vorschrift“, bei dem niemals<br />

das Beste gegeben wird, sondern alles, was<br />

nicht ausdrücklich angeordnet wird, zurückgehalten<br />

wird. Man könnte hier sogar<br />

von Obstruktion oder Sabotage sprechen.<br />

aber die „Saboteure“ empfinden das nicht<br />

so, denn sie<br />

Neues Motivations-<strong>Coaching</strong>:<br />

Motivation ist eine Sache der<br />

Emotionen – nicht der inneren<br />

oder äußeren Antreiber<br />

Die ebenso wissenschaftliche, wie praktische<br />

Großtat von Barbara Fredrickson liegt<br />

darin, dass sie die Motivations-Forschung –<br />

und damit auch das Motivations-<strong>Coaching</strong><br />

– vom Kopf auf die Füße gestellt hat.<br />

Und damit hat sie eben auch allen Führungskräften<br />

– die sich ja tagtäglich mit so<br />

etwas Schwierigem und Lästigen herumquälen<br />

wie der Frage: „Wie trage ich <strong>heute</strong><br />

die Hunde zum Jagen“ – einen wertvollen<br />

Hinweis gegeben. Er lautet:<br />

• Wenn die Mitarbeiter (und auch Sie<br />

selbst) nicht motiviert sind, vergessen Sie<br />

alles, was Sie über Motivation wissen. Es<br />

liegt an den Emotionen. Genauer: am unguten<br />

Verhältnis zwischen positiven und<br />

negativen Emotionen. und diese Wahrheit<br />

gilt für jede Form der Menschenführung,<br />

• zuerst in der Wirtschaft<br />

• aber auch in Familie und Ehe<br />

• in der Schule und bei Hausaufgaben<br />

• im Sport und<br />

• überall, wo Menschen auf Menschen<br />

treffen und etwas von oder miteinander<br />

wollen.<br />

Geborgenheit geben – das notwendige<br />

und zumeist sogar<br />

hinreichende, Führungsprinzip<br />

• Um in einer konkreten Situation von negativen<br />

auf positive Emotionen umschalten<br />

zu können, brauchen wir Geborgenheit –<br />

also das Vertrauen, in Sicherheit, gemocht,<br />

geliebt, geachtet zu sein. Das Gegenteil<br />

von Geborgenheit empfinden wir, wenn<br />

wir uns fürchten, verunsichert sind, uns in<br />

Frage gestellt und nicht beachtet und nicht<br />

geachtet fühlen.<br />

US-Präsident Obamas Wahlspruch sagt<br />

kurz und knapp, worum es geht: Hoffnung<br />

(ein stark positives Gefühl) statt Angst (ein<br />

stark negatives Gefühl). „We Have Chosen<br />

Hope Over Fear“, sagt er in seiner ersten<br />

Rede als US-Präsident.<br />

• Positive Emotionen sind allerdings „zarte<br />

Pflänzchen”. Neugier/Interesse, Freude/Tatendrang<br />

und Zufriedenheit – um<br />

die Großen Drei positiven Emotionen zu<br />

nennen – sind spontan dahin, wenn negative<br />

Emotionen auftauche – Unsicherheit,<br />

Angst zum Beispiel. Und das macht biologisch<br />

sogar Sinn. Negative Emotionen sind<br />

ja Warnsignale. Deshalb sind sie schrill und<br />

stark. Wenn es blinder Alarm war, ist kein<br />

großer Schaden entstanden. Aber wenn<br />

ein wichtiges Warnsignal übersehen wird,<br />

kann es den Tod bedeuten.<br />

Die Konsequenz für Management<br />

und Selbstmanagement<br />

Ein schräger Blick des Chefs kann bereits<br />

bewirken, dass die Motivation eines Mitarbeiters<br />

wie ein Kartenhaus zusammenkracht.<br />

Die Anfangsgeschichte von Johannes<br />

und Otto zeigt es. Hinzu kommt und<br />

spannend ist aber auch der Kreativitäts-<br />

Schwund, der in unserer Journalistenstube<br />

eingetreten war:<br />

Wir Wortkünstler haben stundenlang keine<br />

Zeile aufs Papier gebracht – und das war<br />

keine kreative Pause!<br />

Wissenschaftlich betrachtet kann man sagen:<br />

• Es gibt neuronale Vorgänge, die für Flexibilität<br />

(also Kreativität) und für Resilienz<br />

(das Sich-Erholen von Stress) sorgen.<br />

• Diese neuronalen Vorgänge hängen mit<br />

positiven Emotionen zusammen. Wie und<br />

was da geschieht, das ist neuro-wissenschaftlich<br />

oder biochemisch längst noch<br />

nicht ausreichend geklärt, sonst gäbe es<br />

bereits Medikamente, die Resilienz und<br />

Kreativität auf Knopfdruck hervorbringen<br />

(oder zumindest damit einigermaßen<br />

glaubhaft werben).<br />

• Psychologisch beschreibend aber stellt<br />

sich die Sache bereits relativ klar dar, denn<br />

wir wissen, dass Menschen, die „an einem<br />

Tropf positiver Emotionen hängen“,<br />

a) flexibler reagieren und sich<br />

b) in und von Krisen rascher erholen. Und<br />

da geht es eben nicht nur um die Riesenkrisen,<br />

sondern um Mini-Mini-Bitzel-Alltags-<br />

Kriselchen – dieses Kleinvieh, das tagtäglich<br />

den eigentlichen Mist macht.<br />

Eine erste Anwendung ihrer Theorien hat<br />

Prof. Fredrickson gemeinsam mit Wirtschaftswissenschaftlern<br />

der University of<br />

Psychologin Prof. Barbara Fredrickson<br />

Michigan (an der sie damals gelehrt und<br />

geforscht hat) 2001 erprobt – direkt nach<br />

Nine/Eleven, als sich viele Menschen in<br />

Wirtschaft und Gesellschaft niedergeschlagen<br />

und für die normalen Pflichten nicht<br />

motiviert fühlten. (Sabine Asgodom hat<br />

darüber im Daimlermagazin berichtet, den<br />

Beitrag mailen wir Ihnen gerne zu.)<br />

• Viele Hinweise gibt es sogar darauf, dass<br />

Menschen, die häufig und regelmäßig und<br />

zuverlässig an dem Positiven-Emotions-<br />

Tropf hängen, sich sogar einer bis zu zehn<br />

Jahre längere Lebenserwartung erfreuen<br />

können.<br />

• Dies Wirkung positiver Emotionen ist<br />

eine seelische Anpassung, die sich im Laufe<br />

der Evolution entwickelt hat, und die<br />

die Lebens-Chancen unserer Vorfahren<br />

– ihr schieres Überleben und ihre Reproduktions-Chancen<br />

– wesentlich verbessert<br />

haben.<br />

Hier zählt Charles Darwins Erkenntnis,<br />

dass nicht die Klügsten und nicht die<br />

Stärksten am besten weiterkommen, sondern<br />

die, die sich den Lebensumständen<br />

am besten abgepasst haben.<br />

• Wichtig für die Anpassung an die Lebensverhältnisse<br />

ist nicht der Kampf mit<br />

dem Mammut und dem Säbelzahntiger<br />

gewesen, sondern wie gut man und frau<br />

mit ihren Mitmenschen ausgekommen<br />

sind. Auf der Strecke geblieben sind die,<br />

die schlecht mit den anderen Menschen<br />

zurechtgekommen sind und (vermutlich<br />

deshalb) ein gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl<br />

entwickelt haben.<br />

Fortsetzung in der Juni-Ausgabe<br />

von <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong><br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

27<br />

Zurück zum Inhalt


Vorschau<br />

Fortsetzung des Beitrags von<br />

Jutta Margret Mürköster<br />

nar. Und wer holt das Kind (18 J.) dann<br />

vom Bahnhof ab<br />

Da macht es wieder „bling“ und die nächste<br />

SMS rauscht aus Madrid herein (ich<br />

wünsche mir die Zeit der Postkarten zurück):<br />

„wir fliegen wahrscheinlich Dienstagabend,<br />

haben aber dann von Frankfurt<br />

keinen Anschluss – müssen von Eltern<br />

abgeholt werden. Melde mich später<br />

noch mal hdl C“.<br />

Da haben wir‘s also, wie soll ich „das<br />

Kind“ mitten in der Nacht abholen,<br />

wenn ich am Mittwoch früh um 08:00<br />

h Uhr im Seminarraum stehen will Ich<br />

bin fertig für <strong>heute</strong>, telefoniere erst mal<br />

mit einer Freundin, und dann kann ich ja<br />

immer noch mein Seminar vorbereiten.<br />

Nein, ich habe das nicht mehr gemacht;<br />

ich habe die Arbeit auf Montag verschoben.<br />

So viel Hektik hat bei mir jegliche Kreativität<br />

zerstört! Und so habe ich einfach<br />

mal gechillt (Genussinsel!). Montag<br />

fluppte es dann mit der Vorbereitung<br />

– es geht doch! Dienstag kommt das<br />

„Kind“ übrigens nicht, es gibt am Abend<br />

erst mal eine Elternversammlung, wer<br />

wofür und wogegen ist und dann wird<br />

man sehen, wie die „Kinder“ wieder<br />

heim kommen.<br />

Von dem Donnerwetter, das es bei diesem<br />

Treffen gibt, wird sich der Schulleiter so<br />

schnell nicht erholen! Ich werde ihm ein<br />

Genusscoaching anbieten – zur Burnout-<br />

Prophylaxe am Boden. Letzte Meldung<br />

Montag früh: „kein Elternabend – kommen<br />

doch mit dem Bus – sind Mittwoch<br />

früh da Lg C“. Ihr Freund wird sie abholen.<br />

Dann sehe ich das klapprige Vehikel<br />

wenigstens nicht.<br />

•<br />

Unter Copyright und unter Vorbehalt finden Sie hier die<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong>-Themenschwerpunkte für <strong>2010</strong><br />

Wenn Sie Themenwünsche haben, bitte schreiben Sie an redaktion@coaching<strong>heute</strong>.de<br />

Juni Erfolgsgarant Flow: Das große Glücksgefühl, dass<br />

Sie nicht spüren.<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: So motiviere ich<br />

mich selbst in meiner Arbeit<br />

Juli Selbstbestimmung statt Everybody‘s Darling<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wie habe ich<br />

Selbstbewusstsein gelernt<br />

August Körper und <strong>Coaching</strong>: Selbstliebe statt Kampf<br />

gegen mich selbst<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: So entschlüsseln<br />

Sie Körpersignale und fördern Ihre Intuition<br />

September <strong>Coaching</strong>-Ziele: verorten, vernetzen,<br />

verführen. Das Rüstzeug für den Erfolg<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Meine Top Ten der<br />

Menschenführung<br />

Oktober Niemand belehren, niemand bekehren, sondern<br />

Mitarbeiter und Kunden begeistern<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wie Chefs sich<br />

am besten präsentieren. Was Mitarbeiter ihnen am ehesten<br />

abkaufen<br />

November Sinn in der Arbeit, Sinn im Leben – die<br />

vergessene Quelle für Glück<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Mein persönlicher<br />

Sinn der Arbeit, mein persönlicher Sinn des Lebens<br />

Dezember Der dritte Asgodom Persönlichkeits-Kongress:<br />

Passion pays – Erfolg durch Leidenschaft<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Meine Top Ten für<br />

beruflichen Erfolg<br />

Impressum:<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> – das Internet-Magazin wird herausgegeben von Sabine Asgodom. Mitherausgeber der oben auf den Seiten namentlich gekennzeichneten<br />

Beiträge sind die jeweils dort erwähnten Coaches. <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> will durch die Mitherausgeber thematische Vielfalt statt einer festgelegten Blattlinie garantieren.<br />

Die Mitherausgeber beteiligen sich an den Redaktions- und Produktionskosten. Bitte richten Sie alle Kommentare, Fragen etc. zu Einzelbeiträgen an die<br />

jeweiligen Mitherausgeber. Informationen <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> insgesamt betreffend erhalten Sie über redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de.<br />

Falls Sie Mitherausgeber werden möchten, schreiben Sie bitte ebenfalls an redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de.<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> erscheint bei Asgodom Live®, Prinzregentenstr. 85, 81675 München, Tel: 089 982 47 49 0, Fax: 089 982 47 49 8, info@asgodom.de, Internet:<br />

www.asgodom.de. V.i.S.d.P.: Sabine Asgodom. CSP. Redaktion: Siegfried Brockert, Dipl.Psych., Philipp Brockert (Gestaltung), Charlotte Brockert (Chefin vom<br />

Dienst), Moni Jonza (Office Managerin). Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Weiterverbreitung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis der Herausgeberin und der für<br />

bestimmte Texte betreffenden Mitherausgeber gestattet. Die elektronische Archivierung der Inhalte zu Ihrem persönlichen Gebrauch ist erlaubt.<br />

Coverfoto: © Sabine Wittig<br />

Die Redaktion kann trotz sorgfältiger Recherchen und Überprüfung der zugrunde liegenden Quellen keine Gewähr für den Inhalt übernehmen. Jegliche<br />

Haftung für aus der Berichterstattung entstandene Schäden ist ausgeschlossen.<br />

– <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

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