Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF
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Technik<br />
des an Kollektorplatten abgeschieden. Bedingt<br />
durch den technischen Aufbau laufen<br />
die Schadstoffe selbständig ab. Der Vorteilliegt<br />
hier darin, dass mit entsprechendem<br />
Filterdesign alle Schadstoffe konsequent<br />
aus dem Rohgas entfernt werden.<br />
Ohne Frage ist die elektrostatische Filtration<br />
die Top-Lösung und verglichen mit<br />
Speicherfiltern bisheriger Auslegung unschlagbar.<br />
Da jedoch diese Lösung ein bestimmtes<br />
Investitionsvolumen benötigt,<br />
ist die Amortisationsdauer speziell bei der<br />
Kombination „Emulsions-Kühlschmierstoffnebel<br />
und kleinere Anlage/Volumina“<br />
höher als z.B. bei nicht-wassermischbaren<br />
KSS (Öl). Deren Nebel aus den Bearbeitungsmaschinen<br />
ist viel feiner, so dass die<br />
Vorteile des elektrostatischen Filters<br />
schneller greifen, vor allen Dingen, wenn<br />
noch Anteile an Ölrauch in der Luft sind.<br />
Bild: UAS<br />
Bild: UAS<br />
Es stellte sich die Frage, ob es für die Kombination<br />
„KSS-Emulsion und kleinere Anlage/Volumina“<br />
eine zwischen Leistung,<br />
Kosten und Amortisation noch ausgewogenere<br />
Alternative gibt.<br />
Die Alternative und dritte Lösung ist die<br />
Verwendung eines Koaleszenzfilters.<br />
Hier wird aerosolbeladene Luft oder ein<br />
Nebel durch eine poröse Faserpackung geleitet,<br />
wobei Öl- und Schmutzpartikel „statistisch“<br />
auf Filterfasern auftreffen, aufgrund<br />
einer Haftkraft (Adhäsion) im ersten<br />
Schritt hängenbleiben und einen kleinen<br />
Tropfen bilden. Weitere auftreffende<br />
Partikeltröpfchen verbinden sich mit vorhandenen,<br />
bilden unter Oberflächenverringerung<br />
einen größeren Tropfen,(sprich:<br />
sie koaleszieren) und laufen ab. Vorteil:<br />
Gute Abscheideleistung und gegenüber<br />
klassichen Speicherfiltern haben sie eine<br />
Die Koaleszenzfilter<br />
sorgen<br />
dafür, dass die<br />
Nebeltröpfchen<br />
aufgefangen und<br />
abgeschieden<br />
werden.<br />
Die kompakte,<br />
modulare Bauform<br />
des Filters<br />
wurde von UAS<br />
4-stufig ausgelegt,<br />
um auch die<br />
kleinsten Partikel<br />
abzufangen.<br />
längere Standzeit, bei kleineren Anlagen/Volumina<br />
Kostenvorteile gegenüber<br />
den Elektrofiltern bei KSS-Emulsionen.<br />
Nachteile bisheriger Technologien: Filterelemente<br />
sind oft groß und schwer, der<br />
Austausch der Filterelemente muss bei einigen<br />
Filterprodukten per Gabelstapler<br />
erfolgen, Platzverbrauch/Standfläche; Filtermedien<br />
halten nicht immer das, was<br />
das Datenblatt verspricht. Auslegung bisher<br />
nur als 3-stufiger Filter, bei der der<br />
HEPA-Filter recht stark belastet wird.<br />
UAS als Filter<strong>technik</strong>-Spezialist haben<br />
die Aspekte und Fragestellungen unter<br />
schon „gefuchst“, denn prinzipiell ist der<br />
Ansatz „Koaleszenzfilter“ stimmig, speziell<br />
für KSS-Emulsionen und kleinere<br />
Filteranlagen. Es wurden umfangreiche<br />
Tests im eigenen Prüflabor am Standort<br />
Bad Camberg über 18 Monate hinweg<br />
durchgeführt. Das Ergebnis sind UAS-<br />
Koaleszenzfilter-Elemente, die durch ihre<br />
Leichtbauweise handlich bequem und<br />
mit einer Hand einzusetzen/zu entnehmen<br />
sind, auch in beladenem Zustand –<br />
ein Handling mittels Gabelstapler entfällt.<br />
Eine Zugänglichkeit für den Stapler<br />
muss bei Planung des Filterstandortes<br />
nicht berücksichtigt werden. Das kompakte<br />
Gehäuse benötigt weniger Platz,<br />
es kann an der Maschine oder Konsole<br />
montiert werden. Es nimmt die Filterelemente<br />
vertikal auf, so dass die gebildeten<br />
„koaleszierten“ Schadstofftropfen<br />
ablaufen können – eine Mehrfachabscheidung<br />
wird vermieden, die Standzeit<br />
verlängert.<br />
Filterelement in Leichtbauweise<br />
sorgen für gutes Handling<br />
Die aufwändige Prüfung verschiedenster<br />
Grundmaterialien für den Filter hat ein<br />
Material sich etablieren lassen. Es basiert<br />
nicht auf Glasfasern, die recht spröde<br />
sein können, sondern auf synthetischen<br />
Fasern. Deren hydrophobe Eigenschaften,<br />
die Fähigkeit zur Selbstreinigung sowie<br />
die Belastbarkeit mit hohen Schadstofffrachten<br />
und dennoch Abscheidung<br />
ultrafeiner Partikel konnten in umfangreichen<br />
Reihentests verifiziert werden.<br />
Mit diesem Design wird zum einen eine<br />
gute Standzeit bzw. hohe Wartungsintervalle<br />
erreicht, weil jede Filterstufe einen<br />
Bereich des Partikelspektrums übernimmt<br />
und zum zweiten liegt so die reingasseitige<br />
Rest-Schadstoff-Konzentration an Aerosolen<br />
unter 1mg/m 3 im Umluftbetrieb –<br />
auch bei hohen Schadstoffbelastungen.<br />
Des Weiteren kann die Gas-/Dampfphase<br />
auf Kundenwunsch noch von einem nachgeschalteten<br />
Aktivkohlefilter abgeschieden<br />
werden. Außerdem bestehen die Rahmen<br />
der Filterelemente aus Kunststoff<br />
und sind damit perse hygienischer als die<br />
vielfach verwendeten Holz-, MDF- oder<br />
Kartonrahmen.<br />
Jörn Jacobs<br />
<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · 05 <strong>2012</strong> 55