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Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF

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Technik<br />

Kühlschmiernebel verhindern<br />

Koaleszenzfilter mit erhöhter Standzeit und geringen Wartungsintervallen<br />

Die Ausbreitung von Kühlschmiernebel<br />

kann durch die Verwendung<br />

entsprechender Filter verhindert<br />

werden. Dabei muss genau darauf<br />

geachtet werden, welche Methode<br />

bei den Bearbeitungsvorgängen in<br />

den Fertigungsprozessen die beste<br />

Wahl ist.<br />

Gemäß der VDMA-Broschüre ‚Kühlschmierstoffe‘<br />

(kurz: KSS) von<br />

2002 versteht man darunter Flüssigkeiten,<br />

die bei Fertigungsverfahren der<br />

umformenden, trennenden und spanenden<br />

Be- und Verarbeitung von Werkstoffen<br />

eingesetzt werden. Es ist ihre Aufgabe,<br />

bei den Fertigungsprozessen u.a. das<br />

Werkzeug zu kühlen, Reibung zwischen<br />

Werkstück und Werkzeug zu vermindern,<br />

den Verschleiß des Werkzeuges zu begrenzen,<br />

Zerspanungs- und Umformenergie<br />

zu verringern und/oder Späne abzuführen.<br />

Aus der Vielzahl der Einsatzfelder<br />

resultieren ebenso viele Arten und unterschiedliche<br />

Zusammensetzungen der KSS.<br />

Solche KSS, deren Aufgabenschwerpunkt<br />

‚Kühlung‘ heißt, weisen z.B. ein Mischungsverhältnis<br />

von ca. 80-97 % Wasser<br />

und 20-3 % Ölanteil auf. Diese Emulsionen<br />

werden primär zur Bearbeitung heißer<br />

Werkstücke eingesetzt.<br />

Beim Bearbeitungsvorgang bilden diese<br />

Kühlschmierstoffe auf mineralischer, synthetischer<br />

oder Esterbasis einen Nebel<br />

aus, der aufgrund seiner Gesundheitsschädlichkeit<br />

aus der Werkzeugmaschine<br />

und aus der Umgebungsluft abgeschieden<br />

werden muss. Typische Fertigungsprozesse<br />

sind Drehen, Fräsen, Bohren, Hobeln,<br />

Schleifen, Sägen, Erodieren sowie Honen<br />

und Läppen.<br />

Die Aufgabe der Aerosolabscheidung<br />

kann mit 3 Ansätzen gelöst werden. Die<br />

erste Möglichkeit ist die Benutzung eines<br />

klassischen Speicherfilter. Hierbei<br />

wird das Filtermedium von der Schadstoff-beladenen<br />

Luft durchströmt, die<br />

Schadstoffe lagern sich sukzessive im Filtermaterial<br />

ein – sie werden „gespeichert“.<br />

Nachteile: kurze Standzeit – das<br />

Medium saugt sich voll, kurze Wartungsintervalle<br />

sind die Folge, Filtermedien<br />

und Schadstoffe müssen aufwändig und<br />

kostenintensiv entsorgt werden. Die Filter<br />

haben höhere Druckverluste unter Betriebsbedingungen<br />

und einen erheblich<br />

höheren Energiebedarf.<br />

Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung<br />

eines Elektrofilters. Die schadstoffbeladene<br />

Luft durchströmt Ionisator und Kollektor.<br />

Im Ionisator werden die Schadpartikel<br />

durch ionisierte Luftmoleküle in Sekundenbruchteilen<br />

kontinuierlich elektrostatisch<br />

aufgeladen und im Kollektor<br />

mittels eines induzierten elektrischen Fel-<br />

Feine Nebel-Partikel sind<br />

kaum wahrnehmbar<br />

Die Schadstoffkonzentration mit ihrer<br />

Partikelverteilung hängt von den Faktoren<br />

Druck der KSS-Zufuhr, Werkzeuggeschwindigkeit,<br />

Viskosität, Dampfdruck<br />

und einigen weiteren ab, wobei Schadstoffkonzentrationen<br />

im Generellen bis<br />

zu 150mg/m 3 , im Besonderen auch bis<br />

zu 300mg/m 3 auftreten. Ausführliche<br />

Messungen der Berufsgenossenschaften<br />

ergaben ein typisches Partikelspektrum<br />

im KSS-Nebel: Es treten Partikelgrößen<br />

bzw. Aerosoltröpfchen von 0,2 bis 10 μm<br />

auf, von denen jeweils auf Masse bezogen<br />

etwa 90 % kleiner ls 1 μm und damit<br />

kaum wahrzunehmen sind.<br />

Bild: Rhenus Lub<br />

Kühlschmierstoffe<br />

sollen die Wärme<br />

von Werkstück<br />

und Werkzeug<br />

möglichst<br />

schnell abführen<br />

und die Bearbeitungsgenauigkeit<br />

erhöhen.<br />

54 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · 05 <strong>2012</strong>

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