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Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF

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Technik<br />

Bioschmierstoffe für<br />

die reibungslose Windkraft<br />

Rohstoffe für nachhaltig betriebene Anlagen<br />

Schmierstoffe sind ein wichtiger<br />

Hilfsstoff bei vielen technischen<br />

Bewegungen. In der Industrie reduzieren<br />

sie den Energieverbrauch,<br />

ermöglichen innovative<br />

Fertigungs<strong>technik</strong>en und erhöhen<br />

die Lebensdauer der Maschinen<br />

und Anlagen.<br />

1<br />

Bild 1: Bioraffinerien<br />

können Pflanzen zu<br />

Rohstoffen verarbeiten.<br />

Eine Möglichkeit<br />

ist die Herstellung von<br />

Bioschmierstoffen.<br />

Bild 2: Schmierung<br />

eines Windkraftgetriebes<br />

Bild 3: Prüfstand am<br />

IFAS der RWTH Aachen<br />

zur Entwicklung von<br />

hydraulischen Kraftübertragungen<br />

für<br />

Windenergieanlagen.<br />

Bild 4: Schmierstoffe<br />

aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen können<br />

aus dem heimischen<br />

Raps (Brassica napus)<br />

gewonnen werden.<br />

Dabei werden die<br />

Samen zur Gewinnung<br />

von Rapsblütenöl<br />

genutzt.<br />

Auch beim Bau und der Forstwirtschaft<br />

erlauben sie den Betrieb<br />

leistungsfähiger Aggregate. Eine<br />

Domäne sind Hydraulikanlagen. An diese<br />

wichtigen Hilfsstoffe werden gemäß<br />

dem Aktionsplan der Bundesregierung<br />

zur stofflichen Nutzung nachwachsender<br />

Rohstoffe zunehmend Forderungen nach<br />

mehr Nachhaltigkeit gestellt. Hierzu sind<br />

schon einige Ergebnisse vorzuweisen,<br />

denn in den Jahren 2000 bis 2008 stellten<br />

die Betreiber ungefähr 40 000 Maschinen<br />

und Anlagen auf Bioschmierstoffe<br />

um. Insgesamt habe die Bundesregierung<br />

hierzu 32,4 Mio Euro Fördermittel<br />

investiert, so Dr. Gabriele Peterek von<br />

der Fachagentur Nachwachsenden Rohstoffe<br />

e.V. (FNR). Die FNR ist Projektträger<br />

des Bundesministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV).<br />

Da der Begriff Bio von Marketingstrategen<br />

begehrt ist, schlägt die Agentur eine<br />

präzise Definition für Bioschmierstoffe<br />

vor. Sie sollten gemäß ihrer Broschüre<br />

„Technische Bioöle“ drei Kriterien erfüllen:<br />

Zunächst müssen sie zu einem wesentlichen<br />

Teil biobasiert sein. Dies heißt<br />

konkret, dass sie zu mindestens 25 % aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen bestehen<br />

sollen. Ein weiteres wichtiges Kriterium<br />

ist die biologische Abbaubarkeit und<br />

zwar zu einem Anteil von mehr als 60 %.<br />

Außerdem sollten sie nicht als umweltgefährdend<br />

eingestuft sein.<br />

Wie andere Bioöle auch sind diese Produkte<br />

der Bioraffinerien, die einmal teilweise<br />

Erdölraffinerien ersetzen sollen, indem<br />

sie durch ein multifunktionales Konzept aus<br />

der Biomasse als vielfältige Rohstoffquelle<br />

unterschiedliche Produkte und Zwischenprodukte<br />

herstellen. Biogene Schmierstoffe<br />

werden aus Ölpflanzen wie Raps, Sonnenblumen<br />

oder Soja hergestellt, indem das<br />

Pflanzenöl aufgereinigt und chemisch zu<br />

synthetischem Esteröl veredelt wird.<br />

Im Bereich der Hydraulikflüssigkeiten<br />

kann es bei Produkten auf der Basis von<br />

Mineralölen zu starken Umweltbelastungen<br />

kommen. Hier ist die Substitution<br />

von Mineralölen durch Bioöle wünschenswert,<br />

weil diese Öle ein wesentlich<br />

geringeres Gefährdungspotenzial für die<br />

Quelle des Bildes: Dr. Thomas Isenburg<br />

4<br />

Bild: Fraunhofer UMSICHT<br />

52 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · 05 <strong>2012</strong>

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