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Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF

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Elektro<strong>technik</strong><br />

Bild: congatec<br />

Mit seinen COMs für verschiedene Formfaktoren<br />

unterstützt congatec die Programmierung<br />

mit der Anwenderprogrammier-<br />

Schnittstelle OpenCL und nutzt so die gebotene<br />

Rechenleistung voll.<br />

Embedded-Elektronik-Boom<br />

setzt sich weiter fort<br />

Eingebettete Innovationsträger stärken deutsche Spitzenposition<br />

Eingebettete Elektroniklösungen,<br />

kurz Embedded-Systeme, haben<br />

die Welt der Technik im Alltag wie<br />

in der Fabrik erobert und mit<br />

smarten Funktionen versehen. Ein<br />

Trend, der die technische Entwicklung<br />

weiter beeinflussen wird.<br />

Sie haben sich, in Gehäusen verborgen,<br />

von unentbehrlichen Industriesteuerungen<br />

auch in intelligenten<br />

und schicken Geräten ausgebreitet<br />

– laut Fraunhofer-Gesellschaft sind<br />

bereits mehr als 16 Mrd solcher Systeme<br />

im Einsatz. Als Herzstück nahezu aller<br />

moderner Anwendungsbereiche verrichten<br />

sie ihre Arbeit unsichtbar; sie steuern,<br />

regeln, überwachen, verarbeiten Daten<br />

und Signale, und sie sorgen für komplexe<br />

Vernetzung sowie Interaktion mit<br />

der internen und externen Umwelt. Embedded-Systeme<br />

sind Innovationstreiber<br />

für die Export- und Wachstumsmärkte<br />

der deutschen Industrie; Deutschland behauptet<br />

hier noch seine Führungsrolle<br />

vor den USA und Asien.<br />

Ein Embedded-System ist im Gegensatz<br />

zu einem in seiner Anwendung flexiblen<br />

PC eine Computerbaugruppe, die im<br />

Rahmen eines größeren Systems spezifische<br />

Steuerfunktionen übernimmt, häufig<br />

Software-gesteuert sowie unter Echtzeitbedingungen.<br />

Es enthält Prozessor-<br />

Chips, meist Mikrocontroller (MCUs)<br />

oder digitale Signalprozessoren (DSPs).<br />

Da das eingebettete System auf ganz spezielle<br />

Aufgabenstellungen zugeschnitten<br />

ist, kann es auf Reduzierung von Kosten<br />

und Abmessungen des Endprodukts optimiert<br />

werden und dabei Zuverlässigkeit<br />

und Leistung steigern.<br />

Physikalisch reichen Embedded Systeme<br />

von tragbaren Geräten wie Digitaluhren<br />

und MP3-Playern über Maschinensteuerungen<br />

bis hin zu stationären Installationen<br />

wie die Steuerung sowohl ganzer<br />

Fabriken als auch Verkehrsregelungen<br />

oder Atomkraftwerke. Sie können einfach<br />

– mit nur einem Mikrocontroller –<br />

aufgebaut sein oder höchst komplex, wobei<br />

dann mehrere Einheiten, Peripheriegeräte<br />

und Netzwerke innerhalb eines<br />

großen Chassis oder Gehäuses untergebracht<br />

sind. Infolge der charakteristischen<br />

Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten<br />

und Anforderungen, Formfaktoren, Architekturen<br />

und Plattformen lassen sich<br />

Embedded- Systeme kaum über einen<br />

Leisten ziehen. Gleichwohl gibt es zahlreiche<br />

Gemeinsamkeiten, Trends und<br />

Problemstellungen.<br />

Zwei Mikrocontroller-Welten kämpfen<br />

derzeit heftig um die Vorherrschaft im attraktiven<br />

Embedded-Markt: Zum einen<br />

hat sich der Halbleiter-Weltmarktführer<br />

Intel nach den PCs mit seinen ‚Atom‘-Prozessoren<br />

auch auf diesen Sektor gestürzt.<br />

Denn mittlerweile machen Prozessoren<br />

und Controller den lukrativsten Happen<br />

des globalen, über 300 Mrd Dollar schweren<br />

Halbleitermarkts aus. Auf der anderen<br />

Seite steht jener Teil des Embedded-<br />

Ökosystems, der dem völlig anderen Geschäftsmodell<br />

von ARM oder MIPS folgt:<br />

Während Intel seine Chips aus zehn eigenen<br />

„Fabs“ vertreibt, stellen ARM & Co.<br />

selbst überhaupt keine Hardware her,<br />

sondern sie verkaufen Lizenzen ihrer Architektur<br />

(an mehr als 40 Lizenznehmer).<br />

Diesen stehen die Rechenkerne als Basis<br />

zur Verfügung, auf der sie ihre oft anwendungsspezifischen<br />

Chips aufbauen.<br />

Derzeit hat die in diesem Sektor länger<br />

etablierte ARM-Philosophie wegen ihrer<br />

Energieeffizienz die Nase etwas vorn; außerdem<br />

ist sie für die überwiegend kleinen<br />

und mittleren Serien erschwinglicher.<br />

Letztlich wird hier indessen nicht<br />

nur um die Architektur-Vorherrschaft gerungen,<br />

sondern vielmehr um die Erschließung<br />

und rechtzeitige Besetzung<br />

neuer Gebiete wie dem Internet der Dinge<br />

und der Fabrik 4.0: Die bis 2015 erwarteten<br />

15 Mrd über Internet vernetzten<br />

Maschinen und Endverbraucherprodukte<br />

– bis 2020 sollen es 50 Mrd sein –<br />

stehen erst am Anfang einer verlockenden<br />

Wachstumskurve.<br />

Nach wie vor ist die industrielle Steuerung<br />

und Automatisierung das stabilste<br />

vertikale Segment im Embedded-Hardwaremarkt,<br />

zum Teil wohl wegen der<br />

sehr langen Produktlebenszyklen und<br />

der beträchtlichen Investitionsvolumina.<br />

44 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · 05 <strong>2012</strong>

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