Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF
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E-Procurement<br />
Lieferantenbewertung ist<br />
eine Unternehmensbewertung<br />
dere das Thema „Lieferantenbewertung“<br />
eine wichtige Rolle ein. Zu Beginn der E-<br />
Procurement-Ära vor ca. 15, 20 Jahren<br />
ging es letztlich einfach darum, den möglichst<br />
günstigsten Preis – ganz im Sinne<br />
von kleinstem Preis – herauszufinden,<br />
und nicht um Lieferantenbewertung. Heute<br />
hingegen will man die Qualität eines<br />
Lieferanten in der Einkaufsentscheidung<br />
sehr früh sichtbar machen. Man möchte<br />
bei Einkaufsentscheidungen sehr schnell<br />
wissen, welche Erfahrungen andere Fachbereiche<br />
des Unternehmens mit diesem<br />
Lieferanten gemacht haben. Das sind zum<br />
einen Hardfacts wie Termin- und Mengentreue,<br />
die dann auch im Wareneingang<br />
und in der Qualitätssicherung objektiv ermittelt<br />
werden können. Weiterhin ist heute<br />
essentiell bei der Lieferantenbewertung<br />
Softfacts in die ganzheitliche Beurteilung<br />
einzubinden. Also dass man Antworten<br />
auf folgende Fragen bekommt: Wie kreativ<br />
ist ein Lieferant Wie innovativ, wie<br />
pünktlich oder wie kreativ tritt er dem Unternehmen<br />
gegenüber auf Doch diese<br />
Erfahrungen machen ganz unterschiedliche<br />
Abteilungen, in der Regel nur nicht<br />
der Einkauf. Dieser sieht den Lieferanten<br />
bei Verhandlungen, vielleicht auch bei bestimmten<br />
Entwicklungsprozessen, aber<br />
nicht im täglichen Geschäft wie die Forschung<br />
& Entwicklung, wie ein Ingenieur<br />
aus der Forschung oder wie ein Mitarbeiter<br />
im Wareneingang. Insofern spielt die<br />
Lieferantenbewertung eine sehr, sehr große<br />
Rolle bei Einkaufsentscheidungen.<br />
Denn letztlich steuert der Einkäufer dann<br />
über die Bonus-Malus-Regelung, welche<br />
Lieferanten tatsächlich wie bewertet werden.<br />
Diese Bonus-Malus-Regelung führt<br />
häufig zu sehr erstaunlichen Ergebnissen,<br />
Lieferantenbewertung<br />
Kategorisierung<br />
■ zur individuellen<br />
Ordnung von<br />
Lieferanten<br />
■ zum leichten<br />
Auffinden bei<br />
Filterungen<br />
Dokumentenmanagement<br />
Stammdatenverwaltung<br />
■ zur individuellen<br />
Ablage von<br />
Dokumenten<br />
■ permanente<br />
Aktualisierung<br />
Lieferantenbewertung<br />
■ Administration gewünschter Einflussgrößen<br />
■ Automatischer Zeitstempel zur Auswertung von Tendenzen<br />
■ zur Kommunikation an Mitarbeiter und Lieferanten<br />
■ zur auditsicheren Dokumentation<br />
Qualitätsmanagement<br />
wie etwa dass sich mittelständische oder<br />
kleine Unternehmen aufgrund ihrer Innovationskraft<br />
und ihrer Reaktionsgeschwindigkeit<br />
durchsetzen können. Wenn<br />
beispielsweise ein Unternehmen bei einem<br />
Fehler in der Produktion schnell reagieren<br />
und schnell weiter helfen kann,<br />
fließt das in die Bewertung üblicherweise<br />
mit ein. Das sind reale Anforderungen an<br />
den Einkauf, die auch in unterschiedlichsten<br />
Branchen real gelebt werden.<br />
Klassische Informationen und subjektive<br />
Komponenten der Lieferantenbewertung<br />
sind beispielsweise Lieferqualität,<br />
Preisbewertung, Preisentwicklung oder<br />
auch Termin- und Mengentreue. Sie können<br />
objektiv und immer gut erhoben<br />
werden und spiegeln den realen Fluss<br />
der Produkte gut wieder. Denn in Zeiten<br />
von Just-in-time- oder Just-in-sequence-<br />
Lieferungen sind Produktionsunternehmen<br />
nicht mehr so ausgestattet, dass sie<br />
einen Tag oder eine Woche gar ohne Zulieferung<br />
produzieren kann.<br />
APQP<br />
Historie<br />
■ zur zeitlichen<br />
Archivierung<br />
■ zur Abbildung<br />
und Einschätzung<br />
der zeitlichen<br />
Entwicklung<br />
Reklamationsmanagement<br />
Statistik<br />
■ zur individuellen<br />
Auswertung mit<br />
ausgewählten<br />
Lieferanten<br />
■ Analyse des Lieferantenportfolios<br />
8D-<br />
Reports<br />
Eine Lieferantenbewertung kann zu einer Weiterentwicklung des Lieferanten, der Produkte<br />
oder spezifischer Dienstleistung führen, so dass beide Seiten davon profitieren.<br />
Die Anforderungen an die Qualität der<br />
Bewertung und an die damit verbundene<br />
des Zulieferers sind also sehr hoch. Deswegen<br />
spielt eine auf das jeweilige Unternehmen<br />
zugeschnittene Bewertung eines<br />
Lieferanten heute eine deutlich größere<br />
Rolle, so dass eben die Lieferfähigkeit<br />
oder die Innovationsfähigkeit des Lieferanten<br />
schnell ermittelt und für den Kunden<br />
sichtbar werden können. Dazu kommen<br />
wichtige Punkte wie etwa die Bonität<br />
des Lieferanten. An dieser Stelle stellen<br />
gute E-Procurement-Lösungen<br />
Schnittstellen bereit, an denen sich Kunden<br />
aus unterschiedlichen Datenquellen<br />
bedienen können, um ein möglichst objektives<br />
Bild zur Situation eines Lieferanten<br />
zu ermitteln. Themen wie Umweltschutz,<br />
Nachhaltigkeit oder die Einhaltung<br />
ethischer Normen dürften in Zukunft<br />
ebenfalls eine noch größere Rolle<br />
spielen.<br />
Micheal Bibow,<br />
Vorstand der newtron AG<br />
Bild: Newtron<br />
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<strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · 05 <strong>2012</strong><br />
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