Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF
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Einkaufs-Praxis<br />
Änderungen gibt, dann kommunizieren wir das an unsere Zulieferer.<br />
Oder wenn es neue Produkte am Markt gibt und unsere<br />
Lieferanten diese uns vorstellen, dann geschieht das in Absprache<br />
mit beiden Abteilungen, vor allem wenn es zeichnungsrelevante<br />
Teile sind.<br />
Wie sichern Sie sich als Mittelständler Ihre Preise am Markt<br />
Stolle: Unser Einkaufsvolumen beträgt ungefähr 6 Millionen<br />
Euro. Der größte Teil davon fließt in den Edelstahleinkauf. Die<br />
Hälfte unseres Bedarfes zerspanen wir selber, die andere Hälfte<br />
des Volumen wird als Edelstahlbauteile zugekauft. Kleinstückzahlen<br />
und Sonderwünsche von Kunden werden in unserer Produktion<br />
bearbeitet, Serienfertigungen geben wir nach extern.<br />
Das größte Problem beim Edelstahleinkauf sind die schwankenden<br />
Preise der Legierungszuschläge. Wir beobachten den Markt<br />
deshalb täglich. Wenn die Legierungszuschläge fallen, dann decken<br />
wir uns auch mal mit größeren Mengen ein.<br />
Luckert: Und wenn wir das Gefühl haben die Preise steigen,<br />
dann legen wir uns auch mal ein paar Tonnen ins Lager. Momentan<br />
haben wir einen Lagerbestand von 3,9 Millionen Euro.<br />
Sie setzen also auf höhere Lagerhaltung gegenüber den am<br />
Markt herrschenden Preisschwankungen<br />
Stolle: Als wir vor einem Jahr die Verknappung von elektronischen<br />
Bauteilen wegen Fukushima hatten, haben wir auch sofort<br />
reagiert und uns unser Material für ein Jahr gesichert und<br />
ins Lager gelegt. Damit haben wir die schlechten Zeiten wirklich<br />
gut überstanden. Und bei Edelstahl legen wir uns schon mal für<br />
ein halbes Jahr den Bedarf an. Bei den Bauteilen versuchen wir<br />
auch über Rahmenverträge für ein ganzes Jahr die Bedarfe zu<br />
fixieren und dann auf Abruf die monatlichen Lieferlose zu erhalten.<br />
Damit hat der Lieferant auch die Möglichkeit seine Materialien<br />
in größeren Mengen einzukaufen und die Preise sind<br />
für uns planbar.<br />
Bei anderen Teilen sichern wir unsere Preise indem wir mehrere<br />
Artikel zusammenfassen. Das ist dann in einem Rahmenpaket<br />
aufs Jahr verteilt. Doch auch hier gibt es die notwendige<br />
Flexibilität, falls spezielle Wünsche berücksichtigt werden müssen<br />
und Einzelteile mehr gefragt sind. Doch durch die größere<br />
Anzahl der Artikel können wir hier Preisvorteile erzielen.<br />
Aber wissen Sie immer Ihren Bedarf schon so weit im Voraus,<br />
dass Sie vorab bestellen können<br />
Luckert: Unser großes Problem ist, dass wir voraussehen<br />
müssen, was der Vertrieb verkauft, um unsere Lager mit den<br />
richtigen Artikeln zu füllen. Da haben wir schon einen Vorlauf<br />
von einem halben Jahr.<br />
Stolle: Aber das ist auch ein Kriterium für die Lieferantenauswahl.<br />
Eine gute Verbindung zu unseren Lieferanten ist uns<br />
enorm wichtig, so dass wir bei Änderungen auch flexibel handeln<br />
können. Bei einem partnerschaftlichen Miteinander reagiert<br />
dieser auch mit Sonderaktionen auf unsere Wünsche.<br />
Wie minimieren Sie dann das Risiko, zu abhängig von Lieferanten<br />
zu werden<br />
Stolle: Gerade bei Lieferanten in Osteuropa oder auch künftig<br />
in Asien bauen wir immer einen zweiten Lieferanten auf, der<br />
im Notfall einspringen könnte. Wir sind bestrebt uns mit einer<br />
Second Source abzusichern, sowohl bei bestehenden A-Lieferanten<br />
als auch potenziellen Neu-Lieferanten. Das Aufbauen<br />
kann durch unseren hohen Qualitätsanspruch dann zwar bis zu<br />
einem Jahr dauern, aber wir haben für jeden Lieferanten eine<br />
Alternative und sind auch kurzzeitig in der Lage zu wechseln.<br />
Wo liegen die größten Herausforderungen Ihrer täglichen<br />
Arbeit im Einkauf und der Materialwirtschaft<br />
Stolle: Wir müssen immer wachsam sein und uns stetig den<br />
Markt anschauen. Doch wir schauen auch über den Tellerrand<br />
hinweg und versuchen in unserem Einkauf globaler zu agieren.<br />
Gerade sind wir dabei neue Lieferanten in China zu gewinnen,<br />
doch die bisherigen Probeläufe haben uns in der Qualität<br />
nicht zufrieden gestellt. Wenn wir im Haus die Teile nacharbeiten<br />
müssen, ist der Preisvorteil schnell dahin. Jetzt haben<br />
wir uns erstmals auf der International Sourcing Fair in Shanghai<br />
mit unseren Bedarfen vorgestellt und hoffen auf gute Angebote.<br />
Es könnte auch sein, dass wir in China einen Dienstleister<br />
einstellen, der die Qualitätssicherung vor Ort übernimmt<br />
und uns vor bösen Überraschungen bewahrt. Diesen<br />
Schritt gehen wir jetzt und ich bin überzeugt davon, dass wir<br />
auch dort Lieferanten finden werden, die unsere Qualitätsansprüche<br />
erfüllen können.<br />
ki<br />
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Industrieanwendungen:<br />
- Pneumatik - Kühlkörper<br />
- Hydraulik - Automotive<br />
Produktion von gepressten und gezogenen<br />
Halbzeugen aus Aluminium Legierungen<br />
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ALUMINIUM MIT TECHNOLOGIE<br />
EURAL GNUTTI S.p.A.<br />
Via S.Andrea, 3 - 25038 Rovato (Brescia) Italien<br />
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Stangen - Abteilung<br />
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