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Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF

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Technik-Tipp<br />

Fingertypen lassen sich mit Magneten<br />

befestigen und schnell in den Handrahmen<br />

einfügen.<br />

Der Bediener kann zusätzliche Finger<br />

oder andere Instrumente, etwa Taschenlampen,<br />

Schraubenzieher oder Kameras,<br />

schnell und problemlos anbringen. Aufgrund<br />

der Modularität weist die Sandia-<br />

Hand auch eine einzigartige Robustheit<br />

auf, heißt es. Der Roboter ist so konstruiert,<br />

dass die Roboterfinger abfallen,<br />

wenn die Hand aufgrund eines Bedienerfehlers<br />

versehentlich mit einer Wand<br />

oder einem anderen Objekt kollidiert.<br />

„Da die Hand nicht bricht, kann der<br />

Bediener den Roboter schnell wieder<br />

einsatzfähig machen und die<br />

Finger direkt in ihre Halterungen<br />

zurückstecken“, beschreibt<br />

Salisbury die Lösung.<br />

„Und sollte ein Roboterfinger<br />

abgetrennt werden,<br />

kann der Roboter ihn mit<br />

den restlichen Fingern bergen<br />

und selbst wieder in der<br />

gewünschten Position montieren.”<br />

Zupacken wie mit einer<br />

menschlichen Hand<br />

Der Bediener steuert den Roboter<br />

mit einem Handschuh.<br />

Dieses realitätsnahe ‚Lifelike<br />

Design‘ ermöglicht selbst<br />

erstmaligen Benutzern eine<br />

einfache Bedienung des Roboters.<br />

Die unempfindliche<br />

Außenhaut des Roboters ist<br />

mit einer gelartigen Schicht<br />

überzogen, die dem menschlichen<br />

Hautgewebe nachempfunden<br />

ist. Dadurch ist<br />

mit der Sandia-Hand sicheres<br />

Zupacken möglich. Objekte<br />

lassen sich wie mit einer<br />

menschlichen Hand bewegen,<br />

heißt es.<br />

Die Hardware hat Sandia<br />

gemeinsam mit Forschern<br />

der Stanford University entwickelt.<br />

Die Unternehmensberatung<br />

Lunar half dabei,<br />

die Kosten drastisch zu reduzieren.<br />

Bei den derzeit im<br />

Handel erhältlichen Roboterhänden<br />

kostet jeder unabhängige<br />

mechanische Freiheitsgrad<br />

rund 10 000 US-<br />

Dollar. Die Roboterhand-Modelle,<br />

die bislang auf dem<br />

Markt verfügbar sind, kosten<br />

laut Philip Heermann, Senior<br />

Manager bei Sandia, bis zu<br />

250 000 US-Dollar.<br />

„Die Sandia-Roboterhand<br />

beinhaltet 12 Freiheitsgrade<br />

und wird für rund 800 US-<br />

Dollar je Freiheitsgrad — also<br />

10 000 US-Dollar insgesamt — in Kleinserie<br />

hergestellt. Diese Kostenreduzierung<br />

um neunzig Prozent ist wirklich<br />

ein entscheidender Durchbruch”, sagt<br />

Salisbury. Weil ein Großteil der Technologie<br />

in den einzelnen Fingermodulen<br />

steckt, sind auch Systeme mit einer kunden-/anwendungsspezifischen<br />

Anzahl<br />

und Anordnung der Finger durchaus bezahlbar.<br />

„In diesem Preissegment hat die Sandia-Hand<br />

das Potenzial, sich zu einer disruptiven<br />

Technologie zu entwickeln“, so<br />

Heermann. „Als Computer, Taschenrechner<br />

und Mobiltelefone bezahlbar wurden,<br />

sind sie zu Gegenständen des täglichen<br />

Gebrauchs geworden und haben<br />

die Art und Weise, wie wir heute<br />

Dinge tun, drastisch verändert. Diese<br />

Roboterhand verfügt ebenfalls über<br />

ein solches Potenzial, insbesondere<br />

wenn man bedenkt, dass Großserienproduktionen<br />

für weitere Kostensenkungen<br />

sorgen werden.”<br />

Das Projekt ‚Sandia-Hand‘ wird<br />

von der Defense Advanced Research<br />

Projects Agency (DARPA), einer Behörde<br />

des US-Verteidigungsministeriums,<br />

finanziell unterstützt. Ein Einsatzgebiet<br />

der Roboterhand soll die<br />

Entschärfung von Sprengkörpern<br />

und Bomben sein.<br />

ki

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