Ausgabe 5 / 2012 - technik + EINKAUF
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Technik-Trend<br />
1 1<br />
Regelsysteme zur Einsparung<br />
von Energie und Druckluft<br />
Einparpotenziale beim Einsatz von Kompressoren erkennen und nutzen<br />
Energetische Verbesserungen an<br />
Kompressoren lohnen sich fast nur<br />
noch im Bereich höherer Drücke.<br />
Aber an der ‚Peripherie‘ von<br />
Drucksystemen sind noch viele<br />
Einsparungen zu holen.<br />
Druckluft ist sauber, ungiftig, relativ<br />
sicher und arbeitet schnell. Aber<br />
Druckluft ist teuer: in der Größenordnung<br />
von 14 Milliarden kWh elektrische<br />
Energie werden jährlich in Deutschland<br />
dafür verbraucht. Und dass sich hier<br />
Energiesparpotential versteckt ist offensichtlich<br />
und die Motivation dazu liefern<br />
entweder steigende Energiepreise oder<br />
feststehende Energiekontingente, wie etwa<br />
in Indien.<br />
Hier gibt es zwei Hauptbereiche: die<br />
Werksluft mit Drücken zwischen 8 bis 10<br />
bar und der Bereich über 10 bar. In den<br />
letzteren Bereich fällt etwa das Aufblasen<br />
von PET-Flaschen, was um die 40 bar benötigt,<br />
oder die Förder<strong>technik</strong>. „Werksluft<br />
wird weitgehend mit Schraubenkompressoren<br />
schon relativ effizient erzeugt<br />
und deshalb ist das Energiesparpotential<br />
hier gering. Bei den Kolbenkompressoren<br />
für die höheren Druckbereiche ist noch<br />
Sparpotential drin“, weiß Dr. Gunther<br />
Machu, Global Product Manager bei Hörbiger.<br />
Bis zu 10 Prozent der Antriebsenergie<br />
wird hier in den Ventilen ‚verbraten‘.<br />
Durch den Einsatz von Kunststoffen für<br />
strömungsoptimierte Ventile kann hier<br />
um die 8 Prozent gespart werden. Ein<br />
mittlerer PET Kolbenverdichter hat eine<br />
Antriebsleistung von ca. 300 kW, hier<br />
rechnet sich der Einsatz effizienterer<br />
Ventiltechnologie mitunter innerhalb eines<br />
Jahres.<br />
Weiteres Energiesparpotential ist<br />
schon seit Jahren bekannt, wird aber<br />
meist noch nicht ausreichend wahrgenommen.<br />
In nicht optimal gewarteten<br />
Druckluftsystemen können im Mittel bis<br />
zu 30 Prozent der Druckluft durch Leckagen<br />
entweichen. Bei der Kampagne<br />
‚Druckluft effizient‘ schwankten die gemessenen<br />
Leckageanteile zwischen neun<br />
und 80 Prozent! Druckluftsysteme, die<br />
Druckniveau bestimmt Höhe<br />
von Leckageverlusten<br />
mit höherem Druck als nötig betrieben<br />
werden schlucken ebenfalls zuviel Kosten.<br />
Die regelmäßige Wartung der Filter<br />
bringt geringeren Druckverlust und spart<br />
so Energie und Geld. Eine weitere Möglichkeit<br />
ist die Kompressoren in Verbrauchergruppen<br />
für jeweils spezifische<br />
Druckniveaus und getrennter Druckversorgung<br />
zusammenzufassen. Auch energetisch<br />
meist uneffizienten Teillastbetrieb<br />
durch eine optimale Steuerung zu<br />
ersetzen, kostet erst einmal Geld, bringt<br />
dann aber umso mehr Ersparnis. Auch eine<br />
übergeordnete Steuerung für größere<br />
Kompressorstationen ist eine sinnvolle<br />
Investition. Und last but not least optimale<br />
Rohrquerschnitte sind auch eine<br />
Einsparmöglichkeit. Weitere Einsparung<br />
von Energie bringt die Nutzung der Abwärme.<br />
Schätzungen was hier möglich<br />
ist gehen teilweise bis 75 Prozent. Das ist<br />
zwar keine direkte Ersparnis, aber sie ersetzt<br />
Energiekosten in anderen Bereichen<br />
der Unternehmen.<br />
Durch Filter mit niedrigem Differenzdruck<br />
und energieeffiziente Trockner<br />
kann auch bei der Aufbereitung von<br />
Druckluft Energie und damit Geld gespart<br />
werden. Durch den Einsatz modernster<br />
Filtermedien und strömungsoptimierter<br />
Gehäuse kann der Differenzdruck<br />
von Filtern nicht nur gesenkt, sondern<br />
auch über die gesamte Lebensdauer<br />
des Elements konstant niedrig gehalten<br />
werden. „Unter Berücksichtigung des ursprünglichen<br />
Einkaufspreises, der Energiekosten<br />
von angenommen 0,1 Euro/<br />
kWh sowie der jährlichen Kosten für Ersatzelemente<br />
kann für eine Druckluftanlage<br />
mit 75 kW-Kompressor, bei jährlich<br />
4 000 Betriebstunden, über einen Zeitraum<br />
von 5 Jahren, eine Ersparnis von<br />
bis zu 7 000 Euro erreicht werden – und<br />
das pro Filter“, bemerkt Marion Peters,<br />
Produktmanagerin Filtration bei Parker<br />
Hiross Zander.<br />
Um die Energie-Effizienz bei der Trocknung<br />
zu steigern, hat man bei Parker Hiross<br />
zudem zwei Trocknungsprinzipien<br />
integriert, nämlich Kühlung und Adsorption:<br />
Über ein Vorfilter gelangt die<br />
Druckluft in einen Kühlkreislauf, der den<br />
14 <strong>technik</strong>+<strong>EINKAUF</strong> · 05 <strong>2012</strong>