12.11.2012 Aufrufe

rates bei einer Dienstposten- besetzung Kinderbezo- gene Besitz

rates bei einer Dienstposten- besetzung Kinderbezo- gene Besitz

rates bei einer Dienstposten- besetzung Kinderbezo- gene Besitz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

F 12047<br />

Erscheinungsort Meißen<br />

Die Zeitschrift des Sächsischen Lehrerverbandes<br />

1 2009 1 2009<br />

Aktuell<br />

20. Jahrgang<br />

Aktuelles Tarifgeschehen<br />

Einkommensrunde 2009 für die Beschäftigten<br />

der Länder<br />

PISA-Ländervergleich, Anerkennung<br />

und Ansporn für Sachsen<br />

Aus den Fachverbänden<br />

Sachsens Grundschüler <strong>bei</strong>m bundesweiten<br />

Lesetest auf Platz 3<br />

Saure Wochen – frohe Feste!<br />

SLV Sächsischer<br />

Lehrerverband<br />

im VBE<br />

Gottgetreu <strong>bei</strong> Geißing, Erzgebirge, Glockenturm<br />

© by Wolfgang Krammisch


Inhalt<br />

Editorial<br />

PISA – Sachsen ist Spitze! 3<br />

Aktuelles Tarifgeschehen<br />

Einkommensrunde 2009 für die 5<br />

Beschäftigten der Länder<br />

Aktuell<br />

PISA-Ländervergleich, Anerkennung 8<br />

und Ansporn für Sachsen<br />

Probleme der Lehrerausbildung in Sachsen 9<br />

Aus den Fachverbänden<br />

Aus dem Referat Grundschulen 10<br />

im SMK<br />

Sachsens Grundschüler <strong>bei</strong>m bundes- 11<br />

weiten Lesetest auf Platz 3<br />

Gleicher Lohn für gleiche Ar<strong>bei</strong>t?! 13<br />

Pädagogik und Didaktik<br />

Kinder und Schule heute: Macht die 22<br />

Schule Lehrer und Schüler krank?<br />

Informationen<br />

Schulungen für örtliche Personalräte 26<br />

Lebenslanges Lernen 28<br />

Sonnabend, 04.04.2009<br />

im Gymnasium Dresden-Plauen<br />

Kantstr. 2 in Dresden<br />

12<br />

Saure Wochen – frohe Feste!<br />

24<br />

Gemeinsame Fachtagung der Schwerbehindertenvertretungen<br />

mit den Beauftragten des<br />

Ar<strong>bei</strong>tgebers<br />

Seite 20/21<br />

17<br />

Rückblick Chemnitzer Lehrertag<br />

32<br />

SBB Frauen laden sich Gäste ein<br />

Ar<strong>bei</strong>tskampf<br />

... im Rahmen der Einkommensrunde<br />

2009 möchten wir Ihnen an dieser Stelle<br />

oft gestellte Fragen, die im Rahmen<br />

eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes auftreten, beantworten.<br />

2 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Seite 7


PISA – Sachsen ist Spitze!<br />

Die folgende Aufgabe ist eine der Aufgaben,<br />

die auch sächsische Schülerinnen und<br />

Schüler der neunten Klassen im Jahre 2006<br />

lösen mussten:<br />

WINDENERGIE: Windenergie wird weithin als<br />

Energieträger angesehen, der Erdöl und Kohle <strong>bei</strong><br />

der Erzeugung elektrischen Stroms ersetzen kann.<br />

Je höher über dem Meeresspiegel die Windkraftanlage<br />

steht, desto langsamer drehen sich die Flügel<br />

der Windkrafträder <strong>bei</strong> der gleichen Windgeschwindigkeit.<br />

FRAGE: Welcher der folgenden Gründe erklärt<br />

am besten, warum sich die Flügel der Windkrafträder<br />

an höher gele<strong>gene</strong>n Orten <strong>bei</strong> der gleichen<br />

Windgeschwindigkeit langsamer drehen?<br />

A Die Luft verliert mit zunehmender Höhe<br />

an Dichte.<br />

B Die Temperatur ist mit zunehmender Höhe<br />

niedriger.<br />

C Die Schwerkraft wird mit zunehmender<br />

Höhe geringer.<br />

D Es regnet mit zunehmender Höhe öfter.<br />

Dass dies überaus erfolgreich geschah, wird in den<br />

im November 2008 veröffentlichten Ergebnissen<br />

der letzten PISA-E-Studie deutlich.<br />

PISA-E ist die innerdeutsche Ergänzungsstudie<br />

zum internationalen PISA-Test, der im Dezember<br />

2008 veröffentlicht wurde. Schwerpunkt waren<br />

diesmal die Naturwissenschaften, Mathematik sowie<br />

die Lese-Kompetenz.<br />

Sachsen erreichte in diesem Bereich 541 Punkte<br />

und führte vor Bayern (533 Punkte), Thüringen<br />

(530) und Baden-Württemberg (523). Mit 518<br />

Punkten lag auch Sachsen-Anhalt noch knapp<br />

über dem Bundesdurchschnitt von 516 Punkten.<br />

An der nationalen PISA-Untersuchung waren 62<br />

sächsische Schulen (40 Mittelschulen, 20 Gymnasien,<br />

zwei Berufliche Schulzentren) beteiligt. Der<br />

PISA-Test fand 2006 statt.<br />

Nun wurde oft die Frage gestellt, was in Sachsen<br />

anders läuft als in den anderen Bundesländern.<br />

Welche geheimen Pädagogik-Tricks stecken hinter<br />

dem PISA-Erfolg? Die Antwort ist relativ einfach<br />

zu geben.<br />

Der Erfolg ist in erster Linie das Verdienst unserer<br />

Lehrerinnen und Lehrer, die tagtäglich<br />

engagiert, motiviert und kompetent unsere<br />

Schüler auf dieses Niveau geführt haben, obwohl<br />

Sachsen in puncto Ar<strong>bei</strong>ts- und Beschäftigungsbedingungen<br />

von Lehrern einen der letzten<br />

Plätze im Ländervergleich einnimmt!<br />

Ausgezahlt hat sich die Konzentration auf die Naturwissenschaften,<br />

die einen Anteil an den Stundentafeln<br />

quer durch alle Schularten von 30 % aufweisen<br />

und auch im Abitur nicht mehr abgewählt<br />

werden können. Bewährt hat sich in Sachsen der<br />

Verzicht auf eine separate Hauptschule. Unsere<br />

Mittelschule gilt als <strong>bei</strong>spielhaft, die nun verstärkt<br />

in das Blickfeld der anderen Bundesländer rückt.<br />

Auch das Festhalten am zwölfjährigen Abitur hat<br />

sich als richtig erwiesen.<br />

Die wichtigste Schlussfolgerung ist jedoch, dass in<br />

Sachsen mit Ruhe und Konstanz <strong>bei</strong>m Aufbau des<br />

Schulsystems vorgegangen wurde. Wir brauchen<br />

auch in der Zukunft keine Strukturdebatte, sondern<br />

sollten uns auf eine weitere inhaltliche Ausgestaltung<br />

des Bestehenden konzentrieren. Hierzu hat<br />

sich der Sächsische Lehrerverband bereits oftmals<br />

positioniert und wird auch weiterhin kritisch und<br />

konstruktiv auf Verbesserungen drängen.<br />

Übrigens hat die Kultusministerkonferenz wichtige<br />

Festlegungen für künftige Ländervergleichsuntersuchungen<br />

im Sekundarbereich I getroffen. Wie<br />

<strong>bei</strong> den bisherigen PISA-Ländervergleichen werden<br />

Schülerinnen und Schüler aller Schularten der<br />

Sekundarstufe I an dieser Vergleichsuntersuchung<br />

teilnehmen.<br />

Der Ländervergleich testet Schülerinnen und<br />

Schüler der Jahrgangsstufe 9 aller Schularten auf<br />

Grundlage der Bildungsstandards in den Fächern<br />

Deutsch und Erste Fremdsprache. Das Anspruchsniveau<br />

der Bildungsstandards, auf denen die Tests<br />

beruhen, wird nicht verändert.<br />

Ein Ländervergleich zur Überprüfung der Bildungsstandards<br />

in Mathematik und in den Naturwissenschaften<br />

folgt gemäß der Gesamtstrategie<br />

der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring<br />

im Zusammenhang mit PISA 2012.<br />

IGLU-Ergebnis zeugt von der Leistungsstärke<br />

unserer Grundschulen!<br />

IGLU ist die deutsche Abkürzung für Internationale<br />

Grundschul-Lese-Untersuchung.<br />

In ihr wurden die Leseleistungen von Grundschülern<br />

der vierten Klasse untersucht. In Sachsen wurden<br />

im April und Mai 2006 insgesamt 23 Grundschulen<br />

und zwei Förderschulen getestet. Beim<br />

ersten IGLU-Test 2001 hatten nur sechs der 16<br />

Länder ihre Daten gesondert ausweisen lassen:<br />

Dies waren Bayern, Bremen, Brandenburg, Thüringen,<br />

Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg<br />

und Hessen, so dass für die sächsischen<br />

Grundschüler keine Vergleichsergebnisse zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Im Ergebnis der Studie wurde unseren Viertklässlern<br />

ein hohes Niveau unter anderem <strong>bei</strong>m Lesen<br />

literarischer Texte und <strong>bei</strong>m Gebrauch von Informationen<br />

bescheinigt. Neben den Schülerleistungen<br />

wurden mit Fragebögen die schulischen und<br />

häuslichen Bedingungen ermittelt. Befragt wurden<br />

dazu Schüler, Schulleiter, Lehrer und Eltern.<br />

Insgesamt gesehen schneidet Sachsen sehr gut ab.<br />

Hinter Thüringen (564 Punkte) und Bayern (562)<br />

belegten unsere Schüler mit 556 Punkten den dritten<br />

Platz, knapp gefolgt von Sachsen-Anhalt<br />

(555). Betrachtet man die Ergebnisse etwas näher,<br />

kommt man zu ähnlichen Einschätzungen wie <strong>bei</strong><br />

PISA. Unionsregierte Länder liegen an der Spitze.<br />

Die Kontinuität in der Bildungspolitik in den erfolgreichen<br />

Ländern ist ein Beleg dafür, dass feste<br />

Rahmenbedingungen mit verbindlichen Leistungserwartungen<br />

den Rücken freihalten für Reformen<br />

nach innen. Ähnlich wie <strong>bei</strong> der PISA-<br />

Studie kommt auch der IGLU-E-Test zu dem Ergebnis,<br />

dass in Sachsen der schulische Erfolg nur<br />

gering mit der sozialen Herkunft verbunden ist.<br />

Der Anteil von Schülern mit schwachen Leseleistungen<br />

liegt in Sachsen unter zehn Prozent. Er ist<br />

sicherlich jedoch immer noch zu groß. Auch wird<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Editorial<br />

Wolfgang Renner<br />

deutlich, dass es richtig ist, der frühkindlichen Bildung<br />

größere Bedeutung <strong>bei</strong>zumessen, wie in<br />

Sachsen geschehen.<br />

Bei der Einschätzung und Würdigung der<br />

sächsischen Ergebnisse darf die Rolle der überaus<br />

engagierten Ar<strong>bei</strong>t unserer sächsischen<br />

Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer<br />

nicht vergessen werden, die in den vergan<strong>gene</strong>n<br />

Jahren die schwierigsten Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />

auf sich nehmen mussten.<br />

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man in Sachsen<br />

angesichts dieser Erfolge mit den Lehrerinnen<br />

und Lehrern zukünftig umgehen wird. Viel Lob haben<br />

wir von allen Seiten erfahren. Gern haben wir<br />

dieses zur Kenntnis genommen. Aber Skepsis ist<br />

angesagt. Mit Spannung wird die Einkommensrunde<br />

für die Angestellten der Länder erwartet. Welche<br />

Rolle werden die Vertreter der sächsischen Staatsregierung<br />

in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder<br />

einnehmen? Gute Ar<strong>bei</strong>t muss auch eine entsprechende<br />

Würdigung erfahren. In den letzten<br />

Jahren haben wir trotz der linearen Gehaltserhöhung<br />

von 2,9 % im Mai 2008 einen Reallohnverlust<br />

von 7,9 % hinnehmen müssen. So ist unsere Forderung<br />

nach <strong>einer</strong> Übernahme des Verhandlungsergebnisses<br />

für den öffentlichen Dienst <strong>bei</strong>m Bund<br />

und den Kommunen durchaus gerechtfertigt. Kern<br />

der Zielstellung für die im Januar und Februar stattfindenden<br />

voraussichtlichen drei Verhandlungsrunden<br />

ist eine lineare monatliche Erhöhung des<br />

Einkommens um 8,0 %, mindestens 200 €<strong>bei</strong> <strong>einer</strong><br />

Laufzeit von einem Jahr. Wir werden sehen, wie<br />

sich der Ar<strong>bei</strong>tgeber angesichts dieser Forderungen<br />

verhält. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden<br />

Wahlen auf Bundes- und Landesebene müsste jedoch<br />

Einsicht herrschen, schnell zu akzeptablen Ergebnissen<br />

zu kommen. Die Mitglieder des SLV haben<br />

sich in <strong>einer</strong> Mitgliederbefragung eindeutig<br />

positioniert und breite Unterstützung unserer Forderungen<br />

signalisiert. 96 % halten diese für gerechtfertigt<br />

und notwendig, 95 % sprachen sich für Protestkundgebungen<br />

aus, falls die Verhandlungen<br />

keine Erfolge zeigen. Und fast 90 % unterstützen<br />

Warnstreiks oder Streiks zur Durchsetzung unserer<br />

Ziele.<br />

Übrigens, wenn Sie die eingangs gestellte Frage<br />

mit der Antwort A gelöst hatten, lagen Sie richtig!<br />

Damit wäre Ihre PISA-Tauglichkeit bewiesen.<br />

Glückwunsch!<br />

Wolfgang Renner<br />

stv. Landesvorsitzender des Sächsischen<br />

Lehrerverbandes im VBE<br />

1/2009 3


Der Landesvorsitzende<br />

Hier bewegt sich was ...<br />

20 Jahre politische Wende<br />

Die Medien haben das 20-jährige Jubiläum<br />

der politischen Wende zum Bestandteil ihrer<br />

Berichterstattung gewählt. Jede politische<br />

Partei, jede Interessenvertretung setzt sich in diesem<br />

Jahr damit auseinander.<br />

Für den SLV ist es mehr als naheliegend, dieses Ereignis<br />

zu würdigen sowie auf das Jahr 1989 und natürlich<br />

die Zeit danach zurückzublicken. Auf der<br />

Gründungsversammlung des SLV am 10. März<br />

1990 in Aue fanden sich viele Lehrerinnen und Lehrer<br />

zusammen, die in den Monaten zuvor in ihrer<br />

Schule, in ihrem Wohnort zu denjenigen gehörten,<br />

die für neue politische Verhältnisse eingetreten<br />

sind. Die Einstellungen s<strong>einer</strong> Gründer fanden die<br />

Fortsetzung in der Verbandspolitik des SLV.<br />

Die Neue Sächsische Lehrerzeitung möchte<br />

allen Lesern die Möglichkeit geben, ihre Erlebnisse<br />

und Empfindungen im Zuge der politischen<br />

Wende in der DDR und den Jahren danach<br />

hier zu veröffentlichen.<br />

Wie hat sich der politische Wandel an Ihrer<br />

Schule vollzogen? Welche Hoffnungen und<br />

Wünsche hatten Sie und wie haben sich diese<br />

erfüllt?<br />

Interessant ist der Blick auf die Ereignisse des Jahres<br />

1989 an unseren Schulen. Von einem Teil der<br />

Lehrer wurde die politische Wende begrüßt bzw.<br />

aktiv mitgestaltet, andere hatten sich vorgenommen,<br />

nie wieder <strong>einer</strong> politischen Ideologie oder<br />

Partei zu folgen, und es gab auch die Gruppe, die<br />

den politischen Wandel in dieser Form ablehnte.<br />

Nicht zuletzt führten die Kündigungen von Lehrkräften<br />

1991 und später auch unter Nichtbetroffenen<br />

zur Angst vor dem Verlust des Ar<strong>bei</strong>tsplatzes.<br />

Herausbildung und Erfolgsgeschichte<br />

des sächsischen Schulsystems<br />

Am 14. Oktober 1990 erreichte die CDU <strong>bei</strong> den<br />

ersten Landtagswahlen in Sachsen die absolute<br />

Mehrheit. Es kam jedoch nicht zur Übernahme eines<br />

Schulsystems der alten Bundesländer. Stattdessen<br />

wurde eine breite Diskussion zum Schulgesetz<br />

geführt, das am 1. August 1991 in Kraft trat.<br />

In diese hatte sich auch der SLV sehr aktiv eingebracht.<br />

Resultat war ein sächsisches Schulsystem,<br />

in dem statt Haupt- und Realschule die leistungsund<br />

abschlussdifferenzierte Mittelschule zum<br />

„Kernstück“ wurde. Die Grundschule umfasste<br />

vier Schuljahre, was auch der Lehrerausbildung<br />

(Unterstufenlehrer/Lehrer für untere Klassen) entsprach.<br />

Das Abitur wurde weiterhin nach 12<br />

Schuljahren vergeben, unter späteren strengen<br />

Schülerwochenstundenauflagen der Kultusministerkonferenz,<br />

unter denen jetzt westliche Bundesländer<br />

stöhnen, die einst diese Bedingung gestellt<br />

hat. Zwischen den verschiedensten politischen<br />

Kräften wurden weitestgehend Kompromisse gefunden,<br />

und diese waren notwendig, um eine Kontinuität<br />

der Schulstrukturen herzustellen, von der<br />

unsere Schüler heute noch profitieren. Spätestens<br />

nach der Veröffentlichung der PISA-E-Studie<br />

2008 lernen andere Bundesländer von Sachsen.<br />

Sachsen hat die besten Lehrer<br />

in Deutschland<br />

Diese Feststellung traf der sächsische Ministerpräsident<br />

auf s<strong>einer</strong> Neujahrsansprache am 9. Januar in<br />

Dresden. Es soll an dieser Stelle ausdrücklich positiv<br />

hervorgehoben werden, dass die sächsischen<br />

Politiker in erster Linie die Ar<strong>bei</strong>t unserer Lehrerinnen<br />

und Lehrer für die Erfolge <strong>bei</strong> PISA und IGLU<br />

herausgehoben haben, und das sehr nachhaltig. Bereits<br />

zum dritten Mal fand am 20. Januar eine Festveranstaltung<br />

für sächsische Lehrkräfte statt. Die<br />

Merkmale des sächsischen Schulsystems, Qualität<br />

und Leistungsfähigkeit, sind das Verdienst der<br />

Lehrerinnen und Lehrer, unterstrich Kultusminister<br />

Prof. Roland Wöller in s<strong>einer</strong> Begrüßung. Die 1.800<br />

Lehrerinnen und Lehrer in der Stadthalle Chemnitz<br />

konnten sich davon überzeugen, dass wir nicht nur<br />

in den Naturwissenschaften Spitze sind. Das Kindermusical<br />

„Felicitas Kunterbunt“ wurde aufgeführt<br />

durch Solisten und Chöre der „Yamaha Academy<br />

of Music“ Chemnitz und der Gebrüder-<br />

Grimm-Grundschule Chemnitz. Die Texte stammen<br />

aus der Feder von Wolfgang Goldstein, Schulleiter<br />

der Mittelschule „Dr. Marja Grollmus“ in<br />

Schleife. Es war eine faszinierende Vorstellung, die<br />

mit stehendem Applaus gewürdigt wurde.<br />

Auch außerhalb Sachsens nennen die sächsischen<br />

Bildungspolitiker die Lehrer an erster Stelle, wenn<br />

nach dem Erfolgsrezept unseres Schulsystems gefragt<br />

wird. „Wir haben engagierte Lehrer“, konnten<br />

die Leser der Süddeutschen Zeitung am 14. Januar<br />

in einem Interview mit dem sächsischen Kultusminister<br />

nachlesen. Ein deutliches Signal, das vom<br />

SLV begrüßt wird, denn die Anerkennung des Lehrerberufs<br />

in der Gesellschaft gehört von Anfang an<br />

zu unseren wichtigsten Forderungen.<br />

Leistung hat auch ihren Preis!<br />

Das wissen schon unsere Schüler und das muss <strong>bei</strong><br />

den Tarifverhandlungen für den öffentlichen<br />

Dienst der Länder nun auch Herr Möllring (Verhandlungsführer<br />

der Ar<strong>bei</strong>tgeberseite) begreifen.<br />

An der Mitgliederbefragung des SLV während der<br />

Weihnachtsferien beteiligten sich so viele Lehrerinnen<br />

und Lehrer wie noch nie zuvor. Es war eine<br />

eindeutige Willensbekundung:<br />

Die 8-Prozent-Forderung ist gerechtfertigt, um<br />

eine gleichwertige Bezahlung im gesamten öffentlichen<br />

Dienst der Bundesrepublik Deutschland<br />

(d.h. Bund, Länder und Kommunen) zu gewährleisten,<br />

und sie ist notwendig, denn seit 2003 unterliegen<br />

die Nettoeinkommen der Landesbediensteten<br />

bundesweit trotz Lohnanhebungen<br />

einem Kaufkraftverlust von 7,9 Prozent. Durch die<br />

Teilzeitbeschäftigung liegen die Einkommensverluste<br />

der sächsischen Lehrkräfte noch um ein Vielfaches<br />

höher. Der Freistaat Sachsen hat seit 2006<br />

beachtliche Haushaltüberschüsse erzielt. Ob Zufall<br />

oder nicht: Es war das erste vollständige Haus-<br />

haltjahr, in dem neben den Grundschullehrern fortan<br />

auch alle Mittelschul- und Gymnasiallehrer in<br />

Teilzeit ar<strong>bei</strong>teten.<br />

Der Sächsische Lehrerverband vertritt<br />

unsere Lehrer <strong>bei</strong> den Tarifverhandlungen<br />

Mit Worten allein sind unsere Forderungen nicht<br />

durchsetzbar. Diese Tatsache mussten wir bereits<br />

nach der zweiten Verhandlungsrunde am 26. Januar<br />

in Potsdam feststellen. Von unseren Mitgliedern<br />

hatten wir einen eindeutigen Auftrag. Der SLV hat<br />

diesen wahrgenommen und damit einmal mehr bewiesen,<br />

dass er die Bezeichnung „Interessenvertretung“<br />

verdient. Gemeinsam mit den anderen sächsischen<br />

Verbänden und Gewerkschaften sowie<br />

unserer Spitzengewerkschaft des öffentlichen<br />

Dienstes, der dbb tarifunion, haben wir auf Protestkundgebungen<br />

und Warnstreiks in der ersten Februarwoche<br />

maßgeblich dazu <strong>bei</strong>getragen, dass sich<br />

die Ar<strong>bei</strong>tgeber in den Tarifverhandlungen bewegen<br />

mussten. Letztlich ist der Verhandlungserfolg<br />

das Verdienst von allen, die durch die Organisation<br />

oder ihre Teilnahme an den Aktionen zu deren Gelingen<br />

<strong>bei</strong>getragen haben.<br />

Die sächsischen Lehrerinnen und Lehrer setzen in<br />

diese Tarifrunde hohe Erwartungen und werden<br />

kein unbefriedigendes Verhandlungsergebnis akzeptieren<br />

1 . Im Gegenteil, unsere tariflichen Forderungen<br />

gehen über diese Einkommensrunde hinaus:<br />

Wir fordern:<br />

• Die Beseitigung der Ost-West-Unterschiede<br />

<strong>bei</strong> der Jahressonderzahlung (derzeit je nach<br />

Entgeltgruppe 10 bis 25 % des Westniveaus).<br />

• Einen neuen Altersteilzeittarifvertrag, der 2010<br />

an den bestehenden anschließt.<br />

• Ein tarifliches Eingruppierungsrecht, das neben<br />

der Ausbildung auch Erfahrungen und Tätigkeiten<br />

anerkennt.<br />

• Der Strukturausgleich für benachteiligte Lebensaltersstufen<br />

muss auch für die Lehrer mit<br />

DDR-Abschluss gewährt werden, die ab 1995 in<br />

eine höhere (d.h. dem Westniveau nahekommende)<br />

Vergütungsgruppe eingruppiert wurden.<br />

• Die unbedingte Berücksichtigung der Berufserfahrung<br />

<strong>bei</strong> der Stufenzuordnung, insbesondere<br />

<strong>bei</strong> der Einstellung von Lehrkräften, die<br />

das Bundesland wechseln.<br />

• Bei vorübergehender Übertragung <strong>einer</strong> höherwertigen<br />

Tätigkeit (z. B. Schulleiter) muss<br />

eine persönliche Zulage rückwirkend ab dem<br />

ersten Tag der Übertragung der Tätigkeit gezahlt<br />

werden.<br />

Bei PISA Platz 1, <strong>bei</strong> der Bezahlung Platz 16!<br />

Dieser Zustand ist für die engagierte sächsische<br />

Lehrerschaft nicht länger akzeptabel.<br />

Jens Weichelt<br />

Landesvorsitzender des Sächsischen<br />

Lehrerverbandes im VBE<br />

1 In der Mitgliederbefragung waren nur 7 Prozent der Lehrer<br />

der Auffassung, dass ein unbefriedigendes Verhandlungsergebnis<br />

besser sei als Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen.<br />

4 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Einkommensrunde 2009 für die<br />

Beschäftigten der Länder<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

die Tarifrunde 2009 für alle Angestellten der<br />

Länder steht unmittelbar bevor.<br />

In drei geplanten Verhandlungsrunden zwischen<br />

dem 19. Januar und 14./15. Februar 2009<br />

gilt es, ein Ergebnis zu erreichen, welches die derzeitigen<br />

Ar<strong>bei</strong>ts-und Bezahlbedingungen deutlich<br />

verbessert.<br />

Der Sächsische Lehrerverband ist <strong>bei</strong> den Tarifverhandlungen<br />

in der Verhandlungskommission<br />

der dbb tarifunion mit Sitz und Stimme<br />

vertreten.<br />

Seit der letzten Einkommensrunde wurden Einmalzahlungen<br />

für das Jahr 2006 in Höhe von<br />

50 bis 150 €sowie für das Jahr 2007 in Höhe von 60<br />

bis 310 €je nach Entgeltgruppe ausgezahlt. Eine lineare<br />

Steigerung aller Tabellenwerte in Höhe von<br />

2,9 % erfolgte zuletzt im Mai 2008. Das bedeutet<br />

aber einen Reallohnverlust für die Beschäftigten der<br />

Länder in Höhe von 7,9 % in den letzten Jahren.<br />

Die Preise rennen dem Einkommen davon. Der<br />

Preisanstieg liegt mittlerweile für alle Verbraucherpreise<br />

<strong>bei</strong> 3,0 %. Aber es sind insbesondere<br />

die Preissteigerungen für Lebensmittel (+ 7,4 %),<br />

Heizöl (+ 43,4 %), Energie (+ 13,0 %) und Benzin<br />

(+ 11,4 %), die reale Einkommensverluste ausmachen.<br />

Eine weitere „Ausrede“ wird man sicherlich in der<br />

Bankenkrise, der zu erwartenden Wirtschaftskrise<br />

und den damit verbundenen Zahlungen in Milliardenhöhe<br />

finden.<br />

Doch wir haben diese Krisen nicht zu verantworten<br />

und lassen uns deshalb auch nicht zusätzlich<br />

zur Kasse bitten.<br />

In dieser Tarifrunde bietet sich nun die Möglichkeit,<br />

den langen Abwärtstrend <strong>bei</strong> den Einkommen<br />

zu stoppen und umzukehren.<br />

Nur wird dieses Ziel mit Worten allein nicht zu erreichen<br />

sein. Der Abschluss <strong>bei</strong> Bund und Kommunen,<br />

durch den die dort Beschäftigten bis zu<br />

8,7 % mehr Einkommen über 2 Jahre erhalten, war<br />

letztlich deshalb so erfolgreich, weil die Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

wussten, dass die entschlossenen Vorbereitungen<br />

der Gewerkschaften auf einen Ar<strong>bei</strong>tskampf<br />

hinausliefen. Da<strong>bei</strong> war es von großem Vorteil,<br />

dass die dbb tarifunion und ver.di gemeinsame<br />

Forderungen aufstellten, gemeinsam verhandelten<br />

und gemeinsam Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen durchführten.<br />

Die dbb tarifunion und ver.di haben mit Blick auf<br />

die Tarifverhandlungen für den öffentlichen<br />

Dienst in den Ländern in diesem Jahr eine deutliche<br />

Gehaltserhöhung gefordert.<br />

Dies sind im Einzelnen:<br />

• eine lineare Erhöhung der Einkommen um 8 %<br />

• mindestens einen Betrag von 200 €pro Monat<br />

• die Verlängerung des Überleitungsrechts<br />

(TVÜ-L)<br />

• monatlich 120 Euro mehr für Auszubildende<br />

sowie die Übernahme aller Auszubildenden<br />

im Bereich der Länder<br />

• die tarifvertragliche Laufzeit soll ein Jahr<br />

betragen<br />

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat<br />

sich umgehend zu den Forderungen der Gewerkschaften<br />

geäußert.<br />

Der Vorsitzende der TdL, der niedersächsische Finanzminister<br />

Möllring, sagte, er vermisse jegliche<br />

Rücksichtnahme der Gewerkschaften auf die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen. Die Gewerkschaftsforderung<br />

vertrage sich nicht mit einem<br />

Wirtschaftswachstum, das sich im Jahre 2009 nahe<br />

der „Null-Linie“ bewegen wird. Da helfe es<br />

nichts, den schwarzen Peter für diese Entwicklung<br />

hin- und herzuschieben.<br />

Demonstrationen und Streikaktionen während der Einkommensrunde 2008 für Bund und Kommunen<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Aktuelles Tarifgeschehen<br />

Im Gegensatz dazu hat Finanzminister Prof. Dr.<br />

Georg Unland am 18. November 2008 in Dresden<br />

die regionalisierte Steuerschätzung für Sachsen<br />

vorgestellt. Er sagte: „Im Jahr 2008 werden sich<br />

z. B. die Steuereinnahmen in Sachsen voraussichtlich<br />

auf 10.829 Mio. EUR belaufen. Damit kann<br />

der Freistaat mit einem Anstieg der Steuereinnahmen<br />

gegenüber dem Vorjahr um rund 250 Mio.<br />

EUR rechnen. Für den Haushalt 2008 ergibt sich<br />

damit kein Anpassungsbedarf.“<br />

Außerdem geht der Ar<strong>bei</strong>tskreis Steuerschätzung<br />

trotz Wirtschaftskrise von Steuermehreinnahmen<br />

in Höhe von 1,7 Prozent (3,8 Mrd. Euro) im Jahr<br />

2009 in Deutschland aus.<br />

„Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Der<br />

Tarifabschluss <strong>bei</strong> Bund und Kommunen kann für<br />

uns kein Maßstab sein“, betonte der Vorsitzende<br />

der TdL. „Wir können nur das vereinbaren, was<br />

wir auch bezahlen können. Die Gewerkschaftsforderung<br />

insgesamt würde die Haushalte der Länder<br />

allein im Tarifbereich mit rund 2,4 Mrd. Euro belasten.<br />

Wenn man die von den Gewerkschaften geforderte<br />

Übertragung auf die Beamten mitrechnet, müssten<br />

die Länder sogar mehr als 7,5 Mrd. Euro auf<br />

den Tisch legen.“ Die TdL will in diesem Rahmen<br />

die am 19. Januar 2009 begonnenen Tarifverhandlungen<br />

dennoch konstruktiv und ergebnisorientiert<br />

führen.<br />

Übrigens sind die genannten 7,5 Mrd. Euro wohl<br />

„Peanuts“ im Vergleich zu den 450 Mrd. Euro, die<br />

man für die Bankenkrise bereit gestellt hat. Auch<br />

sollte man bedenken, dass mehr Gehalt in den Brief-<br />

1/2009 5


Aktuelles Tarifgeschehen<br />

taschen der Menschen sicherlich zur Belebung der<br />

Binnenkonjunktur <strong>bei</strong>trägt. Gerade hier sucht<br />

doch unsere Regierung derzeit verzweifelt nach<br />

Lösungen.<br />

Alle genannten Argumente und Gegenargumente<br />

deuten auf keine leichten Tarifverhandlungen hin.<br />

Die Gewerkschaften werden nur durch gemeinsame<br />

Aktionen zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

kommen können. So kam es am 7.1.2009 zu <strong>einer</strong><br />

Zusammenkunft der Lehrerverbände im sbb mit<br />

dem Vorsitzenden der dbb tarifunion, Frank Stöhr,<br />

um gegebenenfalls Aktionen im Zusammenhang<br />

mit der Einkommensrunde 2009 vorzubereiten.<br />

Dazu bedarf es aber der vollen Unterstützung<br />

aller Ar<strong>bei</strong>tnehmer in allen Bereichen des öffentlichen<br />

Dienstes.<br />

Durch das Erscheinungsdatum unserer Zeitung<br />

Mitte Februar vermag ich natürlich nicht zu sagen,<br />

wie die Tarifverhandlungen ausgehen werden.<br />

Auch Sie, liebe Mitglieder im SLV, haben sich bereits<br />

an Aktionen im Zusammenhang mit dieser<br />

Einkommensrunde beteiligt und dadurch den notwendigen<br />

Druck gegenüber der Ar<strong>bei</strong>tgeberseite<br />

aufgebaut.<br />

Sollte es nach der 3.Verhandlungsrunde am<br />

14./15. Februar 2009 zu k<strong>einer</strong> Einigung kommen,<br />

wird es eine Schlichtungsverhandlung mit <strong>einer</strong><br />

entsprechenden Schlichtungsempfehlung geben.<br />

Kann man sich auch dann nicht einigen, drohen<br />

weitere Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen bis hin zu einem<br />

unbefristeten Streik.<br />

Natürlich ist es keinesfalls unser Wille, dass es zu<br />

Streikaktionen kommt. Wir gehen davon aus, dass<br />

die Übernahme des Abschlusses von Bund und<br />

Kommunen aus dem Jahr 2008 für alle Beteiligten<br />

die fairste Tarifeinigung ist. Sollte jedoch die Ar<strong>bei</strong>tgeberseite<br />

auf Konfrontationskurs gehen, so<br />

werden wir darauf vorbereitet sein.<br />

Der SLV hat bereits während der Ferien zum Jahreswechsel<br />

seine Mitglieder befragt. Da halten<br />

96 % unserer befragten Mitglieder die aufgestellte<br />

Forderung von 8 % für gerechtfertigt und 95 %<br />

bzw. 89 % würden sich an Protestkundgebungen<br />

bzw. Warnstreikaktionen beteiligen. Dies ist ein<br />

eindeutiges Votum, das wir zum Maßstab unseres<br />

Handelns machen.<br />

Wir alle hoffen auf einen erfolgreichen Abschluss<br />

und im Falle von Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen auf<br />

Ihre weitere tatkräftige Unterstützung.<br />

Bitte beachten Sie im Zusammenhang mit der Tarifrunde<br />

2009 die aktuellen Informationen auf unserer<br />

Homepage www.slv-online.de sowie die<br />

Homepage der dbb tarifunion<br />

www.tarifunion.dbb.de<br />

Steffen Winkler<br />

Tarifverantwortlicher des SLV im VBE<br />

6 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Fragen zum Ar<strong>bei</strong>tskampf<br />

Sehr geehrte Mitglieder des Sächsischen<br />

Lehrerverbandes,<br />

im Rahmen der Einkommensrunde 2009 möchten<br />

wir Ihnen oft gestellte Fragen, die im Rahmen eines<br />

Ar<strong>bei</strong>tskampfes auftreten, beantworten.<br />

Kämpfen Sie für Ihre ei<strong>gene</strong>n Interessen!<br />

Ar<strong>bei</strong>tskampf im Allgemeinen und Streik im Besonderen<br />

sind Mittel der tarifpolitischen Auseinandersetzung.<br />

Die Begriffe Tarifpartnerschaft und Ar<strong>bei</strong>tskampf<br />

markieren die Pole, zwischen denen<br />

Tarifverhandlungen stattfinden. Obwohl die Tarifparteien<br />

– Gewerkschaften auf der einen und Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

auf der anderen Seite – mitunter gegensätzliche<br />

Ziele verfolgen, bezeichnen sie sich als Partner.<br />

Die dbb tarifunion nimmt dieses gewachsene Prinzip<br />

der tarifpartnerschaftlichen Verhandlungsführung<br />

sehr ernst. Und dies aus gutem Grund: Die dbb<br />

tarifunion führt Tarifverhandlungen stets konsensorientiert.<br />

Gleichzeitig sind Streit- und Streikbereitschaft<br />

unerlässlich zur Durchsetzung tarifpolitischer<br />

Forderungen. Kommt es zu einem Ar<strong>bei</strong>tskampf,<br />

sind jedoch rechtliche Aspekte zu beachten. Entgegen<br />

landläufiger Auffassungen und Befürchtungen<br />

ist ein Streik ein durchaus geordnetes und geregeltes<br />

Verfahren. Er folgt festen Spielregeln und ist in der<br />

freiheitlichen Grundordnung der Bundesrepublik<br />

als Teil der Koalitionsfreiheit der Ar<strong>bei</strong>tnehmer unbedingt<br />

vorgesehen. Tarifverhandlungen sind nichts<br />

anderes als die konsequente Vertretung von Ar<strong>bei</strong>tnehmerinteressen.<br />

Dies geht nicht ohne die Möglichkeit<br />

<strong>einer</strong> letzten Konsequenz. Fehlte das Recht<br />

auf Streik, wären Ar<strong>bei</strong>tnehmerinteressen nicht<br />

wirksam zu vertreten. Fehlt jedoch die Bereitschaft<br />

der Kolleginnen und Kollegen, für ihre ei<strong>gene</strong>n Interessen<br />

einzutreten, gilt dasselbe.<br />

Um dem Einzelnen mögliche Ängste auf dem Weg<br />

vom Ar<strong>bei</strong>tsplatz zum Streikzelt zu nehmen, hat die<br />

dbb tarifunion die wichtigsten Fragen vor und während<br />

eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes beantwortet.<br />

Kann ich wegen der Teilnahme am Ar<strong>bei</strong>tskampf<br />

eine Abmahnung bekommen oder gekündigt<br />

werden?<br />

Bei einem rechtmäßigen Ar<strong>bei</strong>tskampf handeln die<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmer, die deshalb die Ar<strong>bei</strong>t niederlegen,<br />

nicht ar<strong>bei</strong>tsvertragswidrig. Die Rechte und Pflichten<br />

aus dem Ar<strong>bei</strong>tsvertrag ruhen während der Dauer<br />

der Beteiligung an Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen.<br />

Der Ar<strong>bei</strong>tgeber darf einen Ar<strong>bei</strong>tnehmer wegen der<br />

Teilnahme an einem rechtmäßigen Streik nicht abmahnen<br />

oder gar kündigen!<br />

Erhalte ich mein Entgelt weiter?<br />

Der Ar<strong>bei</strong>tnehmer, der an einem Ar<strong>bei</strong>tskampf teilnimmt<br />

und deswegen seine Ar<strong>bei</strong>tsleistung einstellt,<br />

hat für diese Zeit keinen Anspruch auf Entgelt. Dies<br />

gilt auch für (nicht gewerkschaftlich organisierte) Ar<strong>bei</strong>tswillige,<br />

die infolge der Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahme<br />

in ihrem Betrieb nicht beschäftigt werden können.<br />

Während <strong>einer</strong> rechtmäßigen Dienststellenschließung<br />

/ Aussperrung durch den Ar<strong>bei</strong>tgeber muss<br />

ebenfalls kein Entgelt an die davon Betroffenen gezahlt<br />

werden. Ar<strong>bei</strong>tnehmer, die vor <strong>einer</strong> Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahme<br />

an der Vorbereitung oder Durchführung<br />

der Urabstimmung beteiligt sind oder an<br />

dieser teilgenommen haben, haben ebenfalls keinen<br />

Anspruch auf Entgelt für die ausgefallene Ar<strong>bei</strong>tszeit.<br />

Die Gewerkschaften zahlen als Ausgleich Streikgeld.<br />

Der Sächsische Lehrerverband zahlt seinen Mitgliedern<br />

für die Aktionen im Februar den vollen Nettolohnausfall!<br />

Bitte senden Sie dafür die Bezügemitteilung, auf der<br />

der Lohnabzug infolge der Teilnahme an der Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahme<br />

erfolgte, innerhalb von vier<br />

Wochen an die Landesgeschäftsstelle.<br />

Hat mein Ar<strong>bei</strong>tgeber einen Anspruch darauf,<br />

dass ich die durch einen Ar<strong>bei</strong>tskampf ausgefallene<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit nachhole?<br />

Der Ar<strong>bei</strong>tgeber hat keinen Anspruch auf Nachholung<br />

von Ar<strong>bei</strong>tsstunden, die wegen eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes<br />

ausgefallen sind. Dies folgt schon daraus,<br />

dass der Ar<strong>bei</strong>tgeber für die Zeit <strong>einer</strong> rechtmäßigen<br />

Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahme auch kein Entgelt an den /<br />

die Streikenden zahlen muss.<br />

Bin ich während eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes weiter<br />

krankenversichert?<br />

In der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt die<br />

Mitgliedschaft Versicherungspflichtiger während<br />

eines rechtmäßigen Ar<strong>bei</strong>tskampfes bestehen<br />

(§192 Abs. 1 Nr. 1 SGB V). Dauert der rechtmäßige<br />

Streik mehr als einen Monat und erhält der Beschäftigte<br />

deshalb mehr als einen Monat kein Entgelt,<br />

so wird er mit „Meldegrund 35“ <strong>bei</strong> der<br />

gesetzlichen Krankenkasse abgemeldet. Dies ist jedoch<br />

nur der Hinweis an die Krankenkasse, dass<br />

zwar keine Beiträge mehr an sie abgeführt werden,<br />

die Mitgliedschaft jedoch wegen rechtmäßigem<br />

Streik fortbesteht.<br />

Die Mitgliedschaft von in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

freiwillig Versicherten, die versicherungsfrei<br />

oder von der Versicherungspflicht befreit<br />

sind, wird durch den Wegfall des Entgelts infolge eines<br />

Ar<strong>bei</strong>tskampfes ebenfalls nicht berührt. Die<br />

Ausführungen gelten entsprechend für den Ar<strong>bei</strong>tgeberzuschuss<br />

zum Mutterschaftsgeld nach § 14<br />

Mutterschutzgesetz (MuSchG) und für die gesetzliche<br />

Pflegeversicherung.<br />

Bei Ar<strong>bei</strong>tnehmern, die in <strong>einer</strong> privaten Krankenversicherung<br />

versichert sind, läuft die Versicherung<br />

unabhängig von der Teilnahme an einem Ar<strong>bei</strong>tskampf<br />

weiter. Der Beschäftigte trägt als Versicherungsnehmer<br />

aber unter Umständen die volle Last<br />

des Versicherungs<strong>bei</strong>trags, wenn gegenüber dem<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber durch die Ar<strong>bei</strong>tskampfteilnahme kein<br />

Entgeltanspruch besteht.<br />

Verringert sich mein Urlaubsanspruch durch<br />

eine Ar<strong>bei</strong>tskampfteilnahme?<br />

Durch eine Streikteilnahme verringert sich der Jahresurlaubsanspruch<br />

nicht. Für den (vollen) Jahresurlaubsanspruch<br />

ist lediglich notwendig, dass das Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis<br />

auch für das laufende Jahr besteht<br />

bzw. bestanden hat. Bei <strong>einer</strong> Streikteilnahme besteht<br />

das Ar<strong>bei</strong>tsverhältnis weiter, lediglich die gegenseitigen<br />

Ansprüche und Pflichten ruhen.<br />

Was sind Notdienstar<strong>bei</strong>ten?<br />

Notdienstar<strong>bei</strong>ten sind alle Ar<strong>bei</strong>ten, die zum<br />

Schutz und zur Erhaltung der Betriebseinrichtungen<br />

sowie für das Allgemeinwohl zwingend notwendig<br />

sind. Sie dienen nicht zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

ar<strong>bei</strong>tswilliger Beschäftigter<br />

oder zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes.<br />

Welche Ar<strong>bei</strong>ten Notdienstar<strong>bei</strong>ten sind, kann nicht<br />

allgemeinverbindlich festgelegt werden. Dies muss<br />

einzelfallabhängig vor Ort entschieden werden<br />

(z. B. durch eine Notdienstvereinbarung).<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Aktuelles Tarifgeschehen<br />

lst Streikgeld steuerpflichtig?<br />

Die Mitgliedsgewerkschaften der dbb tarifunion<br />

zahlen ihren Mitgliedern, die an einem (Warn-)<br />

Streik teilnehmen, Streikgeld. Der Bundesfinanzhof<br />

hat entschieden, dass keine Steuerpflicht für erhaltene<br />

Streikunterstützung besteht. Streikgeld ist auch<br />

nicht sozialversicherungspflichtig.<br />

Ergeben sich Auswirkungen auf die Sonderzahlung<br />

und die vermögenswirksamen Leistungen?<br />

Vermögenswirksame Leistungen werden nur gezahlt,<br />

wenn im Bezugsmonat für wenigstens einen<br />

Tag Ar<strong>bei</strong>tsentgelt zusteht. Die jährliche Sonderzahlung<br />

errechnet sich aus dem Durchschnittsentgelt<br />

der Monate Juli, August und September. Hat ein Beschäftigter<br />

in diesen Monaten wegen Teilnahme an<br />

einem Ar<strong>bei</strong>tskampf nicht an jedem Tag Entgelt erhalten,<br />

so bleiben diese Tage <strong>bei</strong> der Durchschnittsberechnung<br />

unberücksichtigt.<br />

Eine Verringerung der Jahressonderzahlung tritt dadurch<br />

nicht ein. Steht infolge des Ar<strong>bei</strong>tskampfes für<br />

einen vollen Kalendermonat kein Entgelt zu, so verringert<br />

sich die Jahressonderzahlung um ein Zwölftel.<br />

Befindet sich der Beschäftigte am 1. Dezember<br />

in einem Ar<strong>bei</strong>tskampf, hat er trotzdem Anspruch<br />

auf die Jahressonderzahlung. Für den Anspruch auf<br />

Jahressonderzahlung ist nur das Bestehen eines Ar<strong>bei</strong>tsverhältnisses<br />

Voraussetzung, nicht auch die<br />

Entgeltzahlung.<br />

Was geschieht mit Ansprüchen aus der Unfallversicherung<br />

während eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes?<br />

Bei der Durchführung von Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen<br />

besteht kein Versicherungsschutz durch die gesetzliche<br />

Unfallversicherung. Zu den versicherten<br />

Tätigkeiten gehören hingegen Notdienstar<strong>bei</strong>ten.<br />

Private Unfallversicherungen laufen im Regelfall<br />

weiter.<br />

Was geschieht mit der Rentenversicherung während<br />

eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes?<br />

Sobald der Streik die Dauer eines Kalendermonats<br />

übersteigt, entstehen rentenversicherungsrechtliche<br />

Nachteile. Während der Dauer eines Ar<strong>bei</strong>tskampfes<br />

ist für die Rentenversicherung von einem Fortbestehen<br />

des Ar<strong>bei</strong>tsverhältnisses auszugehen. Jedoch<br />

werden Beitragszeiten für den Beschäftigten mangels<br />

Entgeltzahlung durch den Ar<strong>bei</strong>tgeber nicht begründet.<br />

Gewerkschaftlich geführte Streiks sowie<br />

Aussperrungen sind als sogenannte Überbrückungszeiten<br />

anzusehen, die <strong>bei</strong> Vorliegen der tatbestandlichen<br />

Voraussetzungen des § 58 Abs. 1 SGB VI den<br />

Anschluss an das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis<br />

im Hinblick auf die Erfüllung der<br />

Wartezeit als Voraussetzung für den Rentenbezug<br />

wahren. Da die Höhe der Zahlungen an die Rentenversicherungsträger<br />

prozentual vom erhaltenen Entgelt<br />

abhängt, werden <strong>bei</strong> einem Ar<strong>bei</strong>tskampf entsprechend<br />

weniger Zahlungen an die Rentenversicherung<br />

geleistet.<br />

Dürfen sich auch Beamte an Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen<br />

beteiligen?<br />

Beamte haben kein Ar<strong>bei</strong>tskampfrecht und damit<br />

erst recht kein Streikrecht. Die Treuepflicht des Beamten<br />

gegenüber dem Ar<strong>bei</strong>tgeber und dem Staat<br />

schließt den Streik aus (vgl. Art. 33 GG). An Demonstrationen<br />

dürfen sich Beamte in ihrer Freizeit<br />

selbstverständlich beteiligen.<br />

Quelle: Informationen der dbb tarifunion<br />

1/2009 7


Aktuell<br />

PISA-Ländervergleich, Anerkennung und<br />

Ansporn für Sachsen<br />

Mehr Chancengleichheit, nur zwei Schularten<br />

– und kaum Einwandererkinder: Sachsen<br />

hat sich im deutschen PISA-Ländervergleich<br />

an den 15 Rivalen vor<strong>bei</strong>geschoben. Der<br />

bisherige Spitzenreiter Bayern wurde auf allen<br />

Feldern auf Platz zwei verdrängt, der Unterschied<br />

zu Schlusslicht Bremen beträgt zwei komplette<br />

Schuljahre. Und Sachsen kann sich sogar mit der<br />

internationalen Spitzengruppe messen: So liegt<br />

Sachsen in den Naturwissenschaften hinter Finnland<br />

auf dem zweiten Platz, aber noch vor Japan,<br />

Neuseeland und Australien.<br />

PISA-E ist die innerdeutsche Ergänzungsstudie<br />

zum internationalen PISA-Test, der im Dezember<br />

2007 veröffentlicht wurde. Schwerpunkt waren<br />

diesmal die Naturwissenschaften. Sachsen erreicht<br />

in diesem Bereich 541 Punkte und führt vor Bayern<br />

(533 Punkte), Thüringen (530) und Baden-<br />

Württemberg (523). Mit 518 Punkten liegt auch<br />

Quelle: pisa.ipn.uni-kiel.de, 13.01.2009<br />

Sachsen-Anhalt noch knapp über dem Bundesdurchschnitt<br />

von 516 Punkten. Der Abstand des<br />

deutschen Top-Quartetts zu den deutschen PISA-<br />

Verlierern ist groß: Die Hamburger Jugendlichen<br />

erreichten lediglich 497 Punkte, die Bremer gar<br />

nur 485. Der Unterschied zwischen Sachsen und<br />

Bremen entspricht nach Angaben der PISA-Forscher<br />

dem Lernzuwachs von zwei Schuljahren.<br />

Auch an den Gymnasien ist das Gefälle groß –<br />

sächsische und bayerische Gymnasiasten sammelten<br />

619 Punkte, die aus Bremen 572 Punkte.<br />

Ähnlich sieht die Rangfolge <strong>bei</strong> den <strong>bei</strong>den anderen<br />

Kompetenzen aus: Beim Lesen und Textverständnis<br />

exakt wie in den Naturwissenschaften; in<br />

der Disziplin Mathematik liegt Baden-Württemberg<br />

hinter Sachsen und Bayern auf Platz drei,<br />

Thüringen folgt auf Platz vier.<br />

Bei der Lesekompetenz schaffen die vier besten<br />

deutschen Länder zwar Werte über dem OECD-<br />

Durchschnitt, befinden sich aber noch in sehr großem<br />

Abstand zur internationalen Spitzengruppe.<br />

Hier führt Korea mit 556 vor Finnland mit 547<br />

Punkten, für den deutschen Primus Sachsen sind<br />

es 512. Schlusslicht ist abermals Bremen, konnte<br />

aber leicht aufholen.<br />

Wie <strong>bei</strong>m Lesen liegen Sachsen (523 Punkte) und<br />

Bayern (522) auch in der Mathematik lediglich einen<br />

Punkt auseinander und deutlich über dem<br />

Bundesdurchschnitt von 504 Punkten.<br />

„Der Stundenanteil der Naturwissenschaften ist in<br />

allen neuen Ländern deutlich höher als im Westen“,<br />

sagt der Essener Bildungsforscher Klaus<br />

Klemm. Bereits zu DDR-Zeiten sei das Prestige<br />

dieser Fächer „sehr hoch“ gewesen. „Das lebt in<br />

den Köpfen weiter und sichert den Naturwissenschaften<br />

eine starke Stellung“, so Klemm.<br />

Sachsen nimmt <strong>bei</strong> den Naturwissenschaften eine<br />

Art Vorreiterrolle im Bundesvergleich ein. Der<br />

Anteil der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften und Technik)<br />

am Gesamtunterricht in allen Schularten liegt<br />

<strong>bei</strong> über 30 Prozent. Als einziges Bundesland hat<br />

Sachsen zudem seit diesem Schuljahr eine verpflichtende<br />

Belegung der Fächer Physik, Chemie<br />

und Biologie in der gymnasialen Oberstufe festgeschrieben.<br />

Die guten Noten für Sachsen zeigten, „dass ein gut<br />

gemachtes zweigliedriges System auch Lernschwache<br />

zu guten Leistungen bringen kann“,<br />

schätzt der Bildungsforscher Klemm weiter ein.<br />

Immerhin loben bereits frühere PISA-Studien die<br />

Chancengerechtigkeit des sächsischen Schulsystems.<br />

Die soziale Herkunft spielt hier nur eine geringe<br />

Rolle für gute Lernleistungen. Der Anteil der<br />

Schulabsolventen mit Hauptschulabschluss liegt<br />

in Sachsen <strong>bei</strong> etwa elf Prozent und damit deutlich<br />

unter dem Bundesdurchschnitt von 24 Prozent.<br />

Die Zahl der Mittelschüler ohne Schulabschluss<br />

konnte in den vergan<strong>gene</strong>n Jahren auf fünf Prozent<br />

gesenkt werden. Zudem spielt der Anteil von<br />

Schülern aus Einwandererfamilien eine Rolle: Lediglich<br />

3,7 Prozent der Schüler an allgemeinbildenden<br />

Schulen in Sachsen kommen aus Familien<br />

mit Migrationshintergrund. In Nordrhein-Westfalen<br />

liegt die Quote <strong>bei</strong> 30 Prozent. Alle einschlägigen<br />

Bildungsstudien zeigen, dass Kinder von Zuwanderern<br />

an deutschen Schulen besonders<br />

benachteiligt sind. Dass dies nicht automatisch so<br />

sein muss, erläuterte der Landesvorsitzende des<br />

SLV, Jens Weichelt, in einem Interview mit der<br />

taz: „Wahrscheinlich wirken sich die relativ niedrigen<br />

Migrantenzahlen in Sachsen durchaus positiv<br />

auf das PISA-Ergebnis aus. Allerdings funktioniert<br />

die Integration von Schülern aus Migrantenfamilien<br />

<strong>bei</strong> uns ganz hervorragend: Das gilt für<br />

die Sprachausbildung genauso wie für die soziale<br />

Einbindung.“ Kinder mit Migrationshintergrund<br />

sind nicht automatisch die schlechteren Schüler,<br />

vielmehr stellen sie eine Herausforderung dar, der<br />

8 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


sich das Schulsystem in Sachsen erfolgreich gestellt<br />

hat. Auch wird deutlich, dass ein weiterer Aspekt<br />

in den neuen Bundesländern hinzukommt,<br />

der nicht unterschätzt werden darf und den die anderen<br />

Bundesländer nicht verzeichnen: Seit der<br />

Wende haben hier Umbrüche im sozialen Bereich<br />

der Familien stattgefunden, die die zentrale Rolle<br />

der Familienerziehung grundlegend veränderten.<br />

„Jeder Lehrer hier in Sachsen ist besonders motiviert,<br />

sich um die leistungsschwächeren Schüler zu<br />

kümmern. Auf der anderen Seite gibt es traditionell<br />

auch eine ausgeprägte Förderung von Begabten<br />

– und das, obwohl die Zeit für individuelle<br />

Maßnahmen wegen des hohen Pflichtstundenanteils<br />

immer knapper wird. Was uns hilft, ist die<br />

hohe Quote an Ganztagsschulen, die mit zwei<br />

Dritteln weit über dem Anteil in anderen Bundesländern<br />

liegt. Die Schulen entscheiden selbst, wie<br />

sie das Ganztagesangebot gestalten – <strong>bei</strong> den meisten<br />

spielt Förderunterricht eine große Rolle“, so<br />

Weichelt.<br />

Nun sollte man die PISA-Ergebnisse nicht überbewerten,<br />

zeigen sie doch nur einen begrenzten Ausschnitt<br />

dessen, was an den Schulen tatsächlich geleistet<br />

wird. So wurden u.a. der gesellschaftlichethische<br />

Fächerbereich, die musische Bildung sowie<br />

die Fremdsprachenkompetenz ausgeblendet.<br />

Aber sie sollten uns das nötige Selbstvertrauen ge-<br />

Unbesetzte Lehrstühle an Hochschulen –<br />

fehlende Mentoren in den Schulen. Sächsische<br />

Studenten wandern nach dem ersten<br />

Examen in die alten Bundesländer ab.<br />

Zu Problemen in der Lehrerausbildung an sächsischen<br />

Schulen und Hochschulen fand am 6. November<br />

2008 in Dresden ein Kolloquium statt.<br />

Vertreter der Sächsischen Bildungsagentur sowie<br />

des Wissenschafts- und Kultusministeriums versuchten<br />

bestehende Probleme aufzuzeigen. Da<strong>bei</strong><br />

wurde folgende Situation deutlich:<br />

An den sächsischen Hochschulen sind etliche<br />

Lehrstühle unbesetzt, da es nicht genügend geeignete<br />

Kandidaten gibt, die einen Anreiz sehen, sich<br />

zu bewerben – was angesichts der Tatsache, dass<br />

die Besoldung von Hochschullehrern bundesweit<br />

gesehen in Sachsen am schlechtesten ist, kaum verwundert.<br />

Auch stellen die langwierigen Auswahlverfahren<br />

keine besondere Motivation dar, qualifizierte<br />

Kräfte nach Sachsen zu locken.<br />

So stehen <strong>bei</strong>spielsweise am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik<br />

der TU Dresden zurzeit nur zwei<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter fest unter Vertrag. Erst vor Kurzem<br />

wurde hier die Professur für Neuere und Neueste<br />

Geschichte ersatzlos gestrichen, deren Aufgabenbereiche<br />

nun ohne Personalaufstockung von den<br />

ben, dass der eingeschla<strong>gene</strong> Weg in Sachsen richtig<br />

ist und auch weiterhin Erfolge zeigt. Und sie<br />

zeugen davon, welch großartige Leistungen die<br />

Lehrerinnen und Lehrer tagtäglich vollbringen,<br />

obwohl Sachsen in puncto Ar<strong>bei</strong>ts- und Beschäfti-<br />

Probleme der Lehrerausbildung<br />

in Sachsen<br />

<strong>bei</strong>den Lehrkräften des Geschichtsdidaktik-Lehrstuhls<br />

übernommen werden müssen – <strong>bei</strong> steigender<br />

Studentenanzahl: Im neuen Bachelor-System<br />

für Lehramtsstudenten gibt es für Geschichte keine<br />

NC-Beschränkung mehr. Hinzu kommt, dass <strong>einer</strong><br />

der <strong>bei</strong>den Mitar<strong>bei</strong>ter nur eine kw (künftig wegfallend)<br />

besitzt, so dass in Zukunft nur noch ein Professor<br />

für zwei Lehrstühle zuständig sein wird.<br />

Aufgrund dieser Personalsituation und angesichts<br />

der zunehmenden Menge an Lehramtsstudenten<br />

werden Seminare und Begleitveranstaltungen zu<br />

den schulpraktischen Übungen nur noch durch<br />

geringfügig bezahlte Honorarkräfte abgehalten.<br />

Deshalb müssen Studenten ihre schulpraktischen<br />

Übungen oft gänzlich ohne Betreuung durchführen,<br />

die ersten Unterrichtsversuche bleiben so ohne<br />

Begleitung durch Mentoren oder Hochschullehrer,<br />

ohne Auswertung und Kommentar. Und<br />

falls die Studenten selbstständig keine Schule finden,<br />

an der sie ihre SPÜ durchführen können, vermitteln<br />

die Dozenten. Da<strong>bei</strong> sind diese auf das Entgegenkommen<br />

der Lehrer – z.T. ehemalige<br />

Absolventen – angewiesen. Ohne diese Gefälligkeit<br />

müssten die Studenten teilweise über ein Jahr<br />

auf die Durchführung ihrer schulpraktischen<br />

Übungen warten. Und auch für die Phase des Refe-<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Aktuell<br />

gungsbedingungen von Lehrern einen der letzten<br />

Plätze im Ländervergleich einnimmt.<br />

Quelle: SPIEGEL ONLINE (Auszug)<br />

Wolfgang Renner<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

rendariats existieren nicht genügend Mentoren.<br />

Dies zeigt sich besonders im Grundschulbereich:<br />

Hier würden in Sachsen mindestens 200 Mentoren<br />

für Referendare benötigt, gemeldet haben sich 31 –<br />

was nicht verwundert, denn Abminderungsstunden<br />

gibt es kaum oder gar nicht; und auch sonst<br />

wird diese zusätzliche, aufwendige Tätigkeit so gut<br />

wie nicht anerkannt oder gar honoriert. So finden<br />

viele Studenten nach ihrem ersten Examen keine<br />

Referendariats-Stelle – da<strong>bei</strong> werden ab 2012 dreibis<br />

vierhundert Lehrer pro Schuljahr im Grundschulbereich<br />

benötigt. Voraussichtlich kommen<br />

dieses Jahr aber nur 60 Grundschul-Lehramtsanwärter<br />

aus Leipzig. Und aufgrund der fehlenden<br />

Anreize – kein Beamtenstatus und geringere Besoldung<br />

– ist auch kein Lehrer-Nachwuchs aus anderen<br />

Bundesländern zu erwarten. Eher ist das zu erwarten:<br />

Sachsens Studenten wandern in die alten<br />

Bundesländer ab, <strong>bei</strong>spielsweise nach Hessen und<br />

Baden-Württemberg. Hier startete 2008 eine<br />

375.000 Euro teure Kampagne, um die angehenden<br />

Pädagogen aus anderen Bundesländern abzuwerben;<br />

hier wird mit dem Beamtenstatus und zahlreichen<br />

anderen finanziellen Zulagen gelockt.<br />

Beate Müller<br />

RS-Verantwortliche Chemnitz<br />

1/2009 9


Aus den Fachverbänden<br />

Aus dem Referat Grundschulen<br />

im SMK<br />

Mit der neuen Grundschulvereinbarung<br />

vom 06. Mai 2008 wird nun schon seit Beginn<br />

des Schuljahres 2008/2009 gear<strong>bei</strong>tet.<br />

Aus diesem Anlass fand ein erstes Gespräch mit<br />

dem Referatsleiter für Grundschulen im SMK,<br />

Herrn Piepmeyer, und seinem Mitar<strong>bei</strong>ter, Herrn<br />

Donhauser, am 18.11.2008 im SMK statt.<br />

Der Fachverband Grundschule, vertreten durch<br />

die neu gewählte Vorsitzende, Frau Eichele, und<br />

ihre Stellvertreterin, Frau Liebing, brachte folgende<br />

Themen zur Diskussion:<br />

1. Umsetzung der Grundschulvereinbarung im<br />

Schuljahr 2008/2009<br />

2. Kooperation zwischen Kindertageseinrichtung<br />

und Grundschule<br />

3. Stand der frühkindlichen Bildung und Erziehung<br />

4. Umsetzung der verbesserten Schuleingangsphase<br />

5. Bildungsempfehlung unter dem Aspekt Rechte<br />

und Pflichten der Eltern und Verantwortlichkeit<br />

der Schule<br />

6. Orientierungsar<strong>bei</strong>ten in Deutsch und Mathematik<br />

in Klassenstufe 3<br />

Auf dieser Gesprächsgrundlage begann eine rege<br />

Diskussion, und alle unsere Fragen konnten angesprochen<br />

werden und unsere Bedenken wurden<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Bei der Umsetzung der Grundschulvereinbarung,<br />

stellte sich heraus, dass für die Personalplanung in<br />

den Großstädten zwei- und mehrzügige Grundschulen<br />

günstiger sind. Die Schulträger sollten die<br />

Schulgebäude besser auslasten und mit den betreffenden<br />

Regionalstellen der Sächsischen Bildungsagentur<br />

enger zusammenar<strong>bei</strong>ten, um sinnvolle<br />

Lösungen im Interesse der Kinder und der Lehrkräfte<br />

zu finden.<br />

Andererseits wissen wir, dass Schulstandorte abgebaut<br />

wurden und nun Schulen aus allen Nähten<br />

platzen, sogar Schüler an andere Schulen umgeleitet<br />

werden müssen oder Anbauten notwendig werden.<br />

Durch die Anmeldung der Schulanfänger im Oktober<br />

eines jeden Jahres für das kommende Schuljahr<br />

sind gute Voraussetzungen für eine rechtzeitige<br />

Planung gegeben.<br />

Auch der Aspekt der Abordnung und Versetzung<br />

von Lehrkräften muss stärkere Beachtung finden.<br />

Des Weiteren wird es in den nächsten Jahren aufgrund<br />

der Altersstruktur der Lehrkräfte an den<br />

Grundschulen einen akuten Lehrermangel geben,<br />

wenn nicht jetzt schon mehr junge Lehrkräfte eingestellt<br />

werden.<br />

Zur Umsetzung der Kooperationsverträge zwischen<br />

den Kitas und den Grundschulen wurde uns<br />

mitgeteilt, dass für deren Umsetzung jährlich 129<br />

Stellen zur Verfügung stehen. Die Berechnungsgrundlage<br />

für die zur Verfügung gestellten Stunden<br />

an den Grundschulen ergibt sich aus der An-<br />

zahl der 1. Klassen, die eingerichtet werden, d.h.<br />

für eine Klasse – 3 h, für zwei Klassen – 5 h und für<br />

drei Klassen – 7 h usw.<br />

Jede Grundschule sollte mindestens einen Kooperationsvertrag<br />

mit <strong>einer</strong> Kindertageseinrichtung<br />

abschließen.<br />

Uns ist bekannt, dass es auch Schulen mit 5 Kooperationsverträgen<br />

mit Kindertageseinrichtungen<br />

gibt. Das sollte jedoch in den Schulgebieten im<br />

Interesse der Lehrkräfte und der Qualität der frühkindlichen<br />

Bildung und Erziehung geregelt werden.<br />

Zur frühkindlichen Bildung und Erziehung wurde<br />

uns von Seiten des SMK vorgeschlagen, dass wir<br />

<strong>bei</strong> unserer nächsten Gesprächsrunde im SMK mit<br />

dem zuständigen Referatsleiter für frühkindliche<br />

Bildung und Erziehung, Herrn Schlosser, persönlich<br />

sprechen. Er kann uns dann bereits über seine<br />

ersten Erfahrungen im neuen Ressort berichten,<br />

denn seit dem 01.01.2009 sind die Kitas dem SMK<br />

zugeordnet.<br />

Die gesetzlichen Grundlagen bleiben z. B. freie<br />

Träger, Bezahlung, SGB VIII. Sie verändern sich<br />

nicht.<br />

Die neu gewählte Referatsleiterin für frühkindliche<br />

Bildung und Erziehung im SLV, Frau Ringel,<br />

wird dann an diesem Gespräch teilnehmen.<br />

Neu ist auch, dass ab 01.03.2009 das letzte Vorschuljahr<br />

in der Kindertageseinrichtung für die Eltern<br />

kostenfrei ist.<br />

Es bleibt der Erzieherschlüssel von 1 : 13 bestehen<br />

und alle bisherigen Gesetze und Bildungspläne haben<br />

weiterhin Gültigkeit.<br />

Zur Umsetzung der verbesserten Schuleingangsphase<br />

erfuhren wir, dass die Lehrpläne bestätigt<br />

sind und in den nächsten drei bis vier Jahren nicht<br />

Liebe Lehrkräfte an den Grundschulen,<br />

bitte unterstützen Sie uns <strong>bei</strong> unserer Ar<strong>bei</strong>t<br />

im Fachverband Grundschule. Wir führen die<br />

Gespräche für Sie im SMK und wollen damit<br />

Ihre Ar<strong>bei</strong>t vor Ort unterstützen, Positives aufzeigen<br />

und auf Mängel im Interesse unserer<br />

Kinder und der Lehrkräfte hinweisen.<br />

Bitte teilen Sie mir Ihre Fragen unter der<br />

E – Mail Adresse: r.eichele@arcor.de mit.<br />

Recht vielen Dank.<br />

Renate Eichele<br />

Vorsitzende des Fachverbandes Grundschule<br />

verändert werden. Ein Problem sehen wir <strong>bei</strong><br />

Stundenvertretungen, denn hier werden die Zweitlehrer<br />

zuerst herangezogen und stehen dann nicht<br />

der 1. Klasse mit ihren speziellen Aufgaben zur<br />

Verfügung.<br />

Zur Bildungsempfehlung erhielten wir die Antwort,<br />

dass der Zensurendurchschnitt von 2,5 als<br />

Zugangsregelung zum Gymnasium bestehen<br />

bleibt. Die Grundschullehrer beraten die Eltern<br />

und geben eine Empfehlung für die weitere Schullaufbahn<br />

des Kindes ab. Die Eltern als Sorgeberechtigte<br />

entscheiden dann für ihr Kind.<br />

Wir haben auch angesprochen, dass die Mittelschulen<br />

und Gymnasien Kooperationsverträge mit<br />

den Grundschulen abschließen, um die Kinder für<br />

den Übergang in die weiterführenden Schulen besser<br />

vorzubereiten. Inhaltlich könnte das gemeinsame<br />

Beratungen in den verschiedenen Fächern betreffen,<br />

Tage der offenen Tür an den Mittelschulen<br />

und Gymnasien oder die Klassenaufteilung nach<br />

dem Übergang in die 5. Klasse.<br />

Zu den Orientierungsar<strong>bei</strong>ten, die in Deutsch und<br />

Mathematik in Klassenstufe 3 am Anfang des<br />

Schuljahres geschrieben wurden, gab es nach der<br />

Auswertung an den Schulen noch keine Auswertung<br />

im SMK. Die Ergebnisse werden wir <strong>bei</strong>m<br />

nächsten Gespräch und über das Internet erfahren.<br />

Die Orientierungsar<strong>bei</strong>ten sind 2008 ausgelaufen.<br />

Dafür wird es in Zukunft an den Grundschulen in<br />

Sachsen Kompetenztests geben.<br />

Renate Eichele<br />

Vorsitzende des Fachverbandes Grundschule<br />

10 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Aus den Fachverbänden<br />

Sachsens Grundschüler <strong>bei</strong>m bundesweiten<br />

Lesetest auf Platz 3<br />

Anfang Dezember erreichten sächsische<br />

Schüler einen weiteren Spitzenplatz in<br />

Deutschland. Diesmal waren es die Grundschüler<br />

der vierten Klassen.<br />

Der IGLU-Test fand 2006 zum zweiten Mal statt.<br />

Im weltweiten Vergleich, dessen Ergebnisse 2007<br />

vorgestellt wurden, belegten die deutschen Schüler<br />

Rang elf unter 35 Nationen und zehn Regionen.<br />

Platz eins erzielte Russland vor Hongkong und<br />

Kanada. Um einen Ländervergleich innerhalb<br />

Deutschlands zu ermöglichen, gab die Kultusministerkonferenz<br />

den Auftrag, eine Ergänzungsstudie<br />

durchzuführen. Dafür wurden zusätzlich in<br />

ganz Deutschland 8.000 Schüler an 405 Grundschulen<br />

getestet. An diesem Test nahmen erstmals<br />

alle 16 deutschen Bundesländer teil.<br />

In Sachsen wurden im April und Mai 2006 insgesamt<br />

23 Grundschulen und zwei Förderschulen<br />

getestet. Im Ergebnis der Studie wurde den Viertklässlern<br />

ein hohes Niveau unter anderem <strong>bei</strong>m<br />

Lesen literarischer Texte und <strong>bei</strong>m Gebrauch von<br />

Informationen bescheinigt.<br />

Betrachtet man die Ergebnisse der einzelnen Bundesländer<br />

etwas genauer, so zeigt sich auch in<br />

Sachsen, dass Jungen im Vergleich zu den Mädchen<br />

geringere Lesekompetenzen aufweisen.<br />

Mädchen sind im Freistaat im Durchschnitt 16<br />

Punkte besser. Die Studie zeigt deutlich, dass zukünftig<br />

auf die geschlechterspezifische Leseförderung<br />

besonderes Augenmerk gerichtet werden<br />

muss. Aber dies hat Sachsen offensichtlich erkannt.<br />

Bereits seit 2007 gibt es in Sachsen ein Projekt,<br />

mit dem diese Differenzen verringert werden<br />

sollen. „Von der speziellen Förderung von Jungen<br />

an Grundschulen erhoffen wir uns recht bald erste<br />

Erfolge“, sagte Sachsens Kultusminister Roland<br />

Wöller hierzu. Er kündigte an, dass vor allem dem<br />

Lesen und Erschließen von informierenden Texten<br />

künftig mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden<br />

müsse. „Nur Texte, die interessieren, fördern<br />

die Lesemotivation“, betonte er <strong>bei</strong> der Einschätzung<br />

der Ergebnisse. Die Platzierung sollte auch<br />

Ansporn für weitere Anstrengungen sein, so der<br />

Kultusminister. Denn nur wer gut lesen kann, kann<br />

sich auch andere Wissensgebiete erschließen.<br />

Schüler zum Lesen zu ermuntern sei deshalb nicht<br />

nur bildungspolitisches Ziel, sondern gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe. Er appellierte in diesem<br />

Zusammenhang auch an die Eltern, dem Lesen<br />

und Vorlesen zu Hause genügend Zeit einzuräumen.<br />

„Erfolgreiche Bildung kann nur gelingen,<br />

wenn die Eltern mitziehen.“<br />

Einen weiteren Aspekt sollte man mit in Betracht<br />

ziehen, wenn man die insgesamt verbesserten Leseleistungen<br />

betrachtet: Offensichtlich ist es gelungen,<br />

durch eine andere Textauswahl auch die<br />

Leseleistungen der Jungen zu bessern, sagte der<br />

Dortmunder Bildungsforscher Wilfried Bos, der<br />

für IGLU- E 2006 verantwortlich ist. Die Freude<br />

am Lesen ist am Ende der Grundschulzeit ausgeprägt.<br />

Zu den ungeklärten Fragen gehört jedoch,<br />

warum sie in der Sekundarstufe I <strong>bei</strong> vielen Schülern<br />

schwindet. „In diesem Alter sind die Schüler<br />

allen Versuchungen der Mediengesellschaft<br />

ausgesetzt“, schätzte<br />

der Kultusminister Sachsen-Anhalts<br />

Olbertz <strong>bei</strong> der Veröffentlichung<br />

in Berlin ein. Der Leseunterricht<br />

müsse dringend in der<br />

Sekundarstufe I fortgesetzt werden,<br />

forderte Wilfried Bos. Die<br />

„Nachjustierungen“ müssten<br />

Eingang in Fachdidaktik, Lesebücher<br />

und Lehrerfortbildungen<br />

finden. Während Bayern und<br />

Thüringen und mit kleinen Abstrichen<br />

auch Sachsen <strong>bei</strong> den<br />

textimmanenten Verstehensleistungen<br />

internationale Spitzenwerte<br />

erreichen, gelingt das <strong>bei</strong> literarischen<br />

Texten nur in<br />

Thüringen, das hier international<br />

auf dem ersten Platz liegt. Das<br />

wissensbasierte Verstehen ist in<br />

allen deutschen Ländern noch zu<br />

gering ausgeprägt. Offensichtlich<br />

fällt es den Grundschülern<br />

schwer, die jeweils gelesenen<br />

Texte mit ihren ei<strong>gene</strong>n Erfahrungen<br />

und ihrem Weltwissen in<br />

Beziehung zu setzen.<br />

Die Ergebnisse im Einzelnen:<br />

• Im Vergleich zu 2001 zählen<br />

2006 in Deutschland weniger<br />

Schüler zur Risikogruppe<br />

(Kompetenzstufen I und II)<br />

und mehr Schüler zu den guten<br />

Lesern und Spitzenlesern<br />

(Kompetenzstufen IV und V).<br />

• Der Anteil derjenigen Schüler,<br />

die angeben, täglich oder fast<br />

täglich außerhalb der Schule<br />

zum Vergnügen zu lesen, liegt<br />

im Jahr 2006 in Deutschland<br />

höher (53 Prozent) als im Jahr<br />

2001 (48 Prozent).<br />

• Im Vergleich zur Studie im<br />

Jahr 2001 zeigt sich, dass die <strong>gene</strong>relle Zunahme<br />

der Lesefreude vor allem auf die Jungen zurückzuführen<br />

ist. In Deutschland gibt es 2006<br />

weniger Viertklässler (14,2 Prozent), die in ihrer<br />

Freizeit nie oder fast nie zum Spaß lesen, als im<br />

internationalen Mittel (18,1 Prozent).<br />

• International wie auch in Deutschland erreichen<br />

die Kinder, die eine vorschulische Einrichtung<br />

besucht haben, eine höhere Lesekompetenz als<br />

Kinder, die keinen Kindergarten besucht haben.<br />

• Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern haben<br />

in Deutschland einen deutlichen Leistungsvorsprung<br />

von 67 Punkten vor Kindern aus bildungsfernen<br />

Elternhäusern – ein Vorsprung, der<br />

deutlich größer ausfällt als im internationalen<br />

Mittel.<br />

• In Deutschland erzielen Kinder ohne Migrationshintergrund<br />

deutlich bessere Leseleistungen<br />

als Kinder mit Migrationshintergrund.<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Quelle: pisa.ipn.uni-kiel.de, 13.01.2009<br />

• Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern erhalten<br />

von ihren Lehrern und Eltern erst <strong>bei</strong> deutlich<br />

höheren Leistungswerten eine Gymnasialempfehlung<br />

als Kinder aus bildungsnahen<br />

Elternhäusern. Dieser Befund ist 2006 noch<br />

deutlicher als 2001 sichtbar.<br />

Die IGLU-Studie stellt den Leseleistungen der<br />

sächsischen Grundschüler ein sehr gutes Zeugnis<br />

aus. Trotzdem werden die Grundschulen sich jetzt<br />

nicht auf diesem Erfolg ausruhen, sondern weitere<br />

Anstrengungen unternehmen, um insbesondere die<br />

Lesekompetenzen der Kinder aus bildungsfernen<br />

Schichten und mit Migrationshintergrund noch gezielter<br />

zu fördern. Aber da sind wir dank der engagierten<br />

Ar<strong>bei</strong>t unserer Grundschullehrerinnen und<br />

Grundschullehrer auf einem guten Weg.<br />

Quelle: SPIEGEL ONLINE (Auszug)<br />

Wolfgang Renner<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

1/2009 11


Aus den Fachverbänden<br />

Saure Wochen – frohe Feste!<br />

An Ersteren litten die Vorstandsmitglieder<br />

des Fachverbandes Grundschulen im vergan<strong>gene</strong>n<br />

Jahr keinen Mangel: der Dauerbrenner<br />

„Grundschulvereinbarung“ und ihre Umsetzung,<br />

die Wahl des neuen Fachverbandsvorstandes,<br />

der Grundschultag zum Thema „lntegrationsvereinbarung“,<br />

die Personalrätekonferenz für<br />

Grundschulen in Siebenlehn, Gespräche im Kultusministerium,<br />

die Durchführung von Personalräteschulungen<br />

und die Teilnahme an Personalversammlungen<br />

... diese Aufzählung erhebt keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit. Wenigstens ein frohes<br />

Fest war also längst überfällig. Die Märchenkomödie<br />

„Die Hexe Baba Jaga –Teil2“, aufgeführt<br />

in der KOMÖDlE Dresden, war das perfekte<br />

Lachmuskeltraining.<br />

Nach dem Genuss russischer Spezialitäten im Restaurant<br />

„Stroganoff“ waren wir auf diese „Strapaze“<br />

optimal vorbereitet.<br />

„Aber ohne Fleiß keinen Preis“ – auch an diesem<br />

Tag wurde erst mal gear<strong>bei</strong>tet. Vor dem Tagesordnungspunkt<br />

„6. Kultureller Jahresabschluss“ erhielten<br />

die Vorstandsmitglieder von Renate Eichele<br />

und Elke Liebing Informationen über die 5.<br />

Sitzung der AG Grundschule im SMK (Zeitplanung<br />

für die Schuljahresvorbereitung 2009/10,<br />

Umsetzung der GS-Vereinbarung, Inhalt eines Be-<br />

schäftigtenbriefes in Vorbereitung auf das neue<br />

Schuljahr), die öffentliche Sitzung des Bundeshauptvorstandes<br />

des VBE in Kassel (Änderung<br />

der Satzung, Vorbereitung der Bundesvertreterversammlung,<br />

Wahl des neuen Bundesvorstandes,<br />

Forderungen der Schulleiter und Resolution) sowie<br />

über den Schulleitertag in Mainz.<br />

Bei der Auswertung der Protestkundgebung von<br />

SLV und GEW am 12. November 2008 vor dem<br />

Sächsischen Landtag in Dresden (Teilnehmerzahl:<br />

ca. 8.000 Lehrer, Studenten, Schüler und Eltern)<br />

musste festgestellt werden, dass die Anzahl der<br />

teilnehmenden Grundschullehrerinnen und -lehrer<br />

durchaus hätte höher sein können. Dass der Termin<br />

kurz nach den Herbstferien ungünstig lag,<br />

noch dazu an einem Mittwoch, dem traditionellen<br />

Versammlungstag in den Schulen, darf keine<br />

<strong>gene</strong>relle „Demo-Freistellung" sein! Denn die<br />

Grundschulvereinbarung ist kein Ruhekissen; Tarifverhandlungen<br />

stehen bevor. Demonstrationen<br />

und andere Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen sind zum<br />

Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels vielleicht<br />

schon Geschichte – unter hoffentlich starker<br />

Beteiligung der Grundschul-Lehrkräfte.<br />

Vorbereitet wurde außerdem ein Gespräch zwischen<br />

Herrn Piepmeyer (SMK) und unseren Vertreterinnen<br />

R. Eichele und E. Liebing. Da<strong>bei</strong> sollten<br />

die Umsetzung der GS-Vereinbarung,<br />

Aufgaben und Ziele der frühkindlichen Bildung<br />

und Erziehung, die verbesserte Schuleingangsphase,<br />

die Umsetzung der Kooperationsvereinbarungen<br />

Kitas-GS, Orientierungsar<strong>bei</strong>ten in Deutsch<br />

und Mathematik (Klassenstufe 3) sowie weitere<br />

aktuelle Themen zur Sprache kommen.<br />

Eine zweite Personalrätekonferenz im Mai 2009<br />

wird vorbereitet. Die inhaltliche Ausgestaltung erfolgte<br />

im Januar.<br />

Der 4. Grundschultag des SLV findet voraussichtlich<br />

im November statt. Über das Thema wird<br />

noch beraten – aber erst nach Tagesordnungspunkt<br />

6!<br />

Vera Weiße<br />

Mitglied des Fachverbandsvorstandes<br />

Grundschulen<br />

12 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Methodentraining<br />

Am Sonnabend, dem 21. März 2009, findet<br />

von 9. 00 Uhr bis 15. 00 Uhr die Jahreshauptversammlung<br />

der Klinik- und Krankenhausschulen<br />

in den Medizinhistorischen<br />

Sammlungen im Gesundheitspark Bad Gottleuba<br />

statt.<br />

Der Frühjahrsanfang soll nicht nur dem Wunsch<br />

nach wärmeren Tagen sowie <strong>einer</strong> grünenden und<br />

blühenden Natur nachkommen, sondern auch dem<br />

Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der<br />

Veranstaltung des Jahres 2008. Sie wünschten sich<br />

eine Fortsetzung der methodischen Anregungen<br />

und eine erneute Begegnung mit den Referentinnen<br />

Frau Birgit Krönert und Frau Dagmar Spielmann.<br />

Beide Methodentrainerinnen werden auch<br />

diesmal in ihrer erfrischenden Art praxisnahe Ausführungen<br />

für die Besucher dieser Veranstaltung<br />

bereithalten. Anknüpfend an ihren Vortrag vom<br />

vergan<strong>gene</strong>n Jahr werden sie weitere Mikromethoden<br />

vorstellen und die Möglichkeit anbieten,<br />

daran und damit zu ar<strong>bei</strong>ten sowie das Gesagte auf<br />

das ei<strong>gene</strong> Unterrichtsfach zu übertragen. So kann<br />

jeder wieder „Werkzeug“ für den Unterricht in der<br />

neuen Woche mitnehmen. Angesprochen und eingeladen<br />

wird dazu aber keineswegs nur der Teilnehmerkreis<br />

der ersten Veranstaltung 2008, die<br />

Teilnahme an dieser Tagung steht jedem offen, der<br />

Ideen zur Unterrichtsgestaltung sucht. Außerdem<br />

werden Frau Krönert und Frau Spielmann das<br />

Thema Zensierung und Bewertung mit einem kurzen<br />

theoretischen Abriss zur Theorie aufgreifen<br />

und auf die ergebnis- und prozessorientierte Bewertung<br />

an der Mittelschule eingehen. Auch hier<br />

besteht gleich die Gelegenheit, sich mit der Thematik<br />

an konkreten Unterrichts<strong>bei</strong>spielen auseinanderzusetzen.<br />

Ich bin sicher, dass diese Anregungen uns wieder<br />

einen regen Austausch, die Offenbarung unserer<br />

Kreativität sowie Kraft für unsere pädagogische<br />

Tätigkeit geben werden, und freue mich auf die<br />

Zusammenkunft mit Ihnen.<br />

Sie erreichen den Ort über die A 17 in Richtung<br />

Prag, Abfahrt Bahretal. Von dort gelangen Sie<br />

über Cotta und Berggießhübel nach Bad Gottleuba.<br />

Nach dem diska-Markt auf der rechten Seite<br />

der Hauptstraße biegen Sie gleich nach <strong>einer</strong> Fußgängerinsel<br />

nach rechts in das Gelände des Gesundheitsparkes<br />

ab. Parkplätze werden gekennzeichnet<br />

sein.<br />

Uwe Becker<br />

Fachverbandsvorstand Förderschulen im SLV<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Aus den Fachverbänden<br />

Einladung der Ar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft Klinik- und Krankenhausschulen<br />

Nichtmitglieder entrichten eine Teilnehmergebühr<br />

in Höhe von 3 Euro.<br />

Interessenten melden sich bitte per Post oder per<br />

Fax bis zum Freitag, dem 6. März 2009, an.<br />

Kontakt:<br />

Uwe Becker<br />

Hauptstraße 39,<br />

01816 Bad Gottleuba - Berggießhübel<br />

Fax: 035023/ 64 55 62<br />

Gleicher Lohn für gleiche Ar<strong>bei</strong>t?!<br />

– Zur Problematik der Entlohnung von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen<br />

Betrachtet man die Spannbreite der Vergütungsgruppen<br />

an berufsbildenden Schulen<br />

einmal genauer, so stellt man fest, dass diese<br />

von EG 8 bis EG 13 reicht. Die Unterschiede resultieren<br />

aus <strong>einer</strong> einseitigen Ar<strong>bei</strong>tgeberrichtlinie,<br />

die die angestellten Lehrkräfte an öffentlichen<br />

Schulen einzig und allein nach ihrem erworbenen<br />

Abschluss klassifiziert.<br />

Sicher ist unumstritten, dass dieser ein wesentliches<br />

Kriterium der Vergütung ist und auch bleiben<br />

soll; rechtfertigt aber der Abschluss allein die Bezahlung?<br />

Sind die Richtlinien des Freistaates<br />

Sachsen zur Eingruppierung überhaupt noch zeitgemäß<br />

und den tatsächlichen Bedingungen an den<br />

berufsbildenden Schulen angemessen? Sind sie<br />

noch „gerecht“(fertigt)?<br />

An der Veranstaltung am 21. März 2009 in Bad Gottleuba zum Thema<br />

„Methodentraining“ nehmen ____ Personen teil.<br />

Teilnehmer:<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________<br />

Es werden ___ Mittagessen (à 6 Euro) bestellt.<br />

Betrachten wir dazu zuerst einmal, welche Aufgabe<br />

der Berufsschule laut § 8 des Schulgesetzes zukommt:<br />

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen<br />

der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung<br />

oder Berufsausübung vor allem berufsbezo<strong>gene</strong><br />

Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln<br />

und die allgemeine Bildung zu vertiefen<br />

und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter<br />

Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben<br />

und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten<br />

zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“<br />

Eine wesentliche Zielsetzung dieser Schulart besteht<br />

also unzweifelhaft in der Vermittlung berufsspezifischer<br />

und praxisbezo<strong>gene</strong>r Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten.<br />

Deshalb wurden schon vor einigen Jahren neue<br />

Lehrpläne mit Lernfeldkonzeption eingeführt.<br />

Folgende Ziele sollen dadurch noch besser realisiert<br />

werden:<br />

• praxisnähere Gestaltung des Unterrichts,<br />

• Kompetenzentwicklung in Richtung berufliches<br />

Handeln und<br />

• Anpassung an branchenspezifische und regionale<br />

Besonderheiten.<br />

Die „Handreichungen für die Erar<strong>bei</strong>tung von<br />

Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz<br />

für den berufsbezo<strong>gene</strong>n Unterricht in der Berufsschule<br />

und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen<br />

des Bundes für anerkannte Ausbildungs-<br />

1/2009 13


Aus den Fachverbänden<br />

berufe“ /1/ definiert Lernfelder als „ ... durch Zielformulierungen,<br />

Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene<br />

thematische Einheiten, die an beruflichen<br />

Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen<br />

orientiert sind.“ /2/<br />

Ein Grund für die Umstellung auf den Lernfeldunterricht<br />

war, dass sich die vorher eher starre Trennung<br />

in Theorie- und Praxisfächer als nicht mehr<br />

zeitgemäß erwies. Die wissenschafts-systematisch<br />

strukturierten Fächer waren nur unzureichend auf<br />

betriebliche Ar<strong>bei</strong>tsprozesse ausgerichtet. Zum<br />

Vergleich: Der herkömmliche Lehrplanaufbau<br />

ordnete das Wissen in genau definierten Fächern.<br />

Im lernfeldorientierten Lehrplan erfolgt die Ordnung<br />

des Wissens bezogen auf konkrete berufliche<br />

Handlungsabläufe. In den Vordergrund rückt die<br />

berufliche Handlungssituation; der Unterricht<br />

wird also praxisbezo<strong>gene</strong>r! Für die Organisation<br />

an den Schulen stellte dies eine neue Herausforderung<br />

dar: Noch stärker als bisher war Teamar<strong>bei</strong>t<br />

zwischen „Theorie-“ und „Praxis“lehrern gefordert!<br />

Genau genommen verschwammen die Aufgabenfelder<br />

immer mehr bzw. gingen ineinander<br />

über. „Reine“ Praxislehrer gibt es seither kaum<br />

noch, sieht man einmal vom Einsatz in Vollzeitklassen<br />

des BGJ und BVJ ab. Viele Kolleginnen<br />

und Kollegen sind „Mischlehrer“ bezogen auf ihren<br />

Einsatz; nicht wenige von ihnen werden fast<br />

100 %ig im Lernfeldunterricht eingesetzt und leisten<br />

somit die gleiche Ar<strong>bei</strong>t wie ihre Kolleg(inn)en,<br />

die als reine „Theorielehrer“ gelten. Unter diesen<br />

Bedingungen sind die immensen Unterschiede im<br />

Einkommen, resultierend aus den Eingruppierungsrichtlinien,<br />

umso unverständlicher, zumal<br />

eine Höhergruppierung für viele Betroffene fast<br />

unmöglich ist. Zum einen scheitert dies an den Zugangsvoraussetzungen<br />

für weiterführende Abschlüsse,<br />

zum anderen verweist man auf nicht zur<br />

Verfügung stehende Planstellen (lt. SächsLehrerRL,<br />

Vorbemerkungen Punkt 6, sind Höhergruppierungen<br />

nicht nur vom Abschluss, sondern auch<br />

immer von den zur Verfügung stehenden Planstellen<br />

abhängig und diese werden im Berufsschulbereich<br />

seit einigen Jahren besonders drastisch abgebaut!).<br />

Hinzu kommt außerdem, dass berufsbegleitende<br />

Weiterbildungen in den meisten Fällen „neben<strong>bei</strong>“<br />

<strong>bei</strong> voller Unterrichtsverpflichtung von 28 Wochenstunden<br />

ohne Ausreichung von Abminderungsstunden<br />

absolviert werden müssen und die<br />

Betroffenen auch noch von vornherein wissen,<br />

dass ihre Anstrengungen k<strong>einer</strong>lei Auswirkungen<br />

auf ihre Vergütung haben werden.<br />

Fassen wir also noch einmal zusammen:<br />

1. Der Unterricht in Lernfeldern macht eine strikte<br />

Trennung in Theorie- und Praxisfächer unmöglich.<br />

Die praxisnahe Ausbildung ist weiter in<br />

den Vordergrund getreten.<br />

2. Aus bisherigen „Praxislehrern“ werden automatisch<br />

„Mischlehrer“, die sowohl berufstheoretische<br />

als auch berufspraktische Aspekte beherrschen<br />

müssen.<br />

3. Die bisherigen Eingruppierungsrichtlinien unterscheiden<br />

nur nach dem Abschluss; der tatsächliche<br />

Einsatz bleibt völlig unberücksichtigt.<br />

4. Es existieren kaum Chancen auf Höhergruppierung.<br />

5. Berufsbegleitende Weiterbildungen erfolgen<br />

vielfach ohne Anrechnung von Abminderungsstunden<br />

und sind viel zu oft nicht eingruppierungsrelevant.<br />

Diese Bedingungen sind wenig motivierend und<br />

sorgen zunehmend für Unmut und Unfrieden unter<br />

den Betroffenen; leisten sie doch vielfach<br />

gleichwertige Ar<strong>bei</strong>t zum weitaus geringeren Preis<br />

für den Ar<strong>bei</strong>tgeber!<br />

Der Fachverband Berufsschulen des SLV setzt daher<br />

große Erwartungen auf die kommenden Verhandlungen<br />

zur Neugestaltung des Eingruppierungsrechts.<br />

Die Eingruppierung von Lehrkräften<br />

soll künftig per Tarifvertrag geregelt werden. Entsprechend<br />

der Protokollerklärung zu §12 des TV-<br />

L ist geplant, die Verhandlungen zu einem Eingruppierungssystem<br />

mit der TdL bis Mitte 2009<br />

abzuschließen. Der SLV wird mit ei<strong>gene</strong>n Vertretern<br />

über die dbb tarifunion an den Verhandlungen<br />

beteiligt sein. Die dbb tarifunion hat ihre Vorstellungen<br />

in einem ersten Positionspapier zusammengefasst.<br />

Zu den darin formulierten Grundsatzfor-<br />

derungen gehören u.a.:<br />

• Die Entgeltordnung muss transparent sein; dazu<br />

gehört eine klare Definition der Kriterien.<br />

• <strong>Besitz</strong>standswahrung; es darf nicht zu Rückgruppierungen<br />

oder Einkommensverlusten<br />

kommen.<br />

• Das Einkommenssystem muss durchlässig sein;<br />

Beschäftigte, die nicht über die jeweils geforderte<br />

Ausbildung verfügen, aber auf Grund entsprechender<br />

Fähigkeiten die gleiche oder eine<br />

?<br />

gleichwertige Tätigkeit ausüben, müssen denjenigen<br />

mit der jeweiligen Ausbildung<br />

gleichgestellt werden.<br />

• Für die Eingruppierung der<br />

!<br />

Lehrkräfte bedeutet dies, dass<br />

Lehrkräfte, die nicht über die<br />

Qualifikation, die für die jeweilige<br />

Lehrtätigkeit erforderlich<br />

ist, verfügen (z. B.<br />

Seiteneinsteiger), nach <strong>einer</strong><br />

entsprechenden<br />

Nachqualifizierung und<br />

<strong>einer</strong> Berufstätigkeit<br />

von 5 Jahren in die<br />

Entgeltgruppe einzugruppieren<br />

sind, in die<br />

sie <strong>bei</strong> <strong>Besitz</strong> der erforderlichenQualifikation<br />

von Anfang an<br />

eingruppiert worden<br />

wären.<br />

Zu den Eckpunkten gehören ebenfalls:<br />

• Die Entgeltordnung muss tätigkeitsbezogen<br />

sein; die Eingruppierung hat sich unmittelbar an<br />

der auszuübenden Tätigkeit auszurichten und<br />

formale Bildungsabschlüsse dienen als Orientierung<br />

<strong>bei</strong> der Tätigkeitsbewertung.<br />

Nun bleibt abzuwarten, inwiefern unsere Forderungen<br />

und Vorstellungen mit denen der Tarifgemeinschaft<br />

deutscher Länder (TdL), den Vertretern der<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber, übereinstimmen. Unabhängig von den<br />

oben aufgeführten Forderungen muss jedoch eine<br />

weitere Hürde genommen werden: Die Zulassungsvoraussetzungen<br />

für berufsbegleitende Weiterbildungen<br />

müssen so modifiziert werden, dass auch<br />

Lehrkräfte mit „abgeschlossener Ausbildung für<br />

Fachpraxis und handwerkliche Ausbildung“ Chancen<br />

auf entgeltrelevante Weiterbildungen erhalten<br />

und sie müssen mit <strong>einer</strong> adäquaten Freistellung abgegolten<br />

werden. Die Anstrengungen, mit denen<br />

qualitativ hochwertige und anspruchsvolle Weiterbildungen<br />

mit Abschluss einhergehen, müssen sich<br />

auch finanziell für die Absolventen auszahlen.<br />

„Gleicher Lohn für gleiche Ar<strong>bei</strong>t?!“ Mit dieser Fragestellung<br />

bzw. Forderung habe ich diesen Artikel<br />

überschrieben. Gleichheit ist jedoch nur eine Vorstellung<br />

von Gerechtigkeit und sie wiederum muss<br />

auch die Unterschiede berücksichtigen. Insofern<br />

wird es nie eine absolute Gerechtigkeit geben, da es<br />

auch nie eine absolute Gleichheit geben wird. Mit<br />

der Neugestaltung des Eingruppierungsrechts besteht<br />

jedoch die Chance, der Gerechtigkeit auf dem<br />

Gebiet der Entlohnung ein klein wenig näher zu<br />

kommen.<br />

/1/ http://www.kmk.org/doc/publ/handreich.pdf<br />

/2/ „Handreichungen …“ Stand 15.09. 2000, S.14<br />

Doreen Stockmann<br />

Vorsitzende des FV Berufsbildende Schulen<br />

14 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Hat die „Initiative Hauptschule“<br />

eine Zukunft?<br />

Am 16. Dezember 2008 trafen sich Vertreter<br />

der Mitgliedsorganisationen der „Initiative<br />

Hauptschule“ (IHS) zu ihrer routinemäßigen<br />

Versammlung <strong>bei</strong> der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Ar<strong>bei</strong>tgeber (BDA). Wie stets seit 1998<br />

hatte die Verantwortliche, Frau Dr. Kluxen-Pyta<br />

von der BDA, in das Haus der Deutschen Wirtschaft<br />

in Berlin eingeladen. Vonseiten des Sächsischen<br />

Lehrerverbandes nahmen Petra Müller, die<br />

Fachverbandsvorsitzende für Mittelschulen, und<br />

Ingrid Schwaar, Vorstandsmitglied der IHS, teil.<br />

Wir waren doch etwas überrascht, dass von den 33<br />

Mitgliedsorganisationen nur noch vier weitere der<br />

Einladung gefolgt waren, obwohl die wichtige<br />

Frage: Wie geht es weiter mit der IHS? geklärt<br />

werden sollte. Diese Frage hatte der Vorstand der<br />

„Initiative“ bereits im Sommer 2008 diskutiert und<br />

war da<strong>bei</strong> zu der Entscheidung gelangt, die „Initiative<br />

Hauptschule“ zu erhalten. Ausschlaggebend<br />

für die Auffassung war, dass es <strong>bei</strong> allen Veränderungen<br />

in den Bundesländern weiterhin einen hohen<br />

Prozentsatz potenzieller Hauptschüler und den<br />

Hauptschulbildungsgang gibt.<br />

Auch am 16. Dezember stand die o.g. Frage im<br />

Zentrum der Erörterung. Da<strong>bei</strong> sprachen sich alle<br />

Beteiligten dafür aus, die IHS zu erhalten und den<br />

Namen nicht zu verändern. Die Vertreter waren<br />

sich aber einig, dass neue Schwerpunkte für die<br />

Ar<strong>bei</strong>t gesetzt werden müssen, nachdem der<br />

Hauptschulpreis 2006 mehr oder weniger unfreiwillig<br />

an die Gemeinnützige Hertie Stiftung übergegangen<br />

war, weil diese die Preise für die Landessieger<br />

und die Netzwerkkonferenz der<br />

Siegerschulen in Berlin finanzierte. Der Preis heißt<br />

seit 2008 auch nicht mehr Hauptschulpreis, sondern<br />

„Starke Schule“ und wurde auf alle Bundesländer<br />

mit dem Bildungsgang Hauptschulabschluss<br />

erweitert.<br />

Insbesondere sprach sich die Vertreterin des Deutschen<br />

Elternvereins dafür aus, dass die Vereinigung<br />

„Schule-Eltern-Wirtschaft“ einen wichtigen<br />

Beitrag für die Förderung von Hauptschülern leisten<br />

könnte. Das zentrale Problem sei allerdings,<br />

dass die „Initiative Hauptschule“ kein ei<strong>gene</strong>s<br />

Budget besitzt und auch die Elternvereinigung alle<br />

Aktivitäten selbst finanzieren muss und demzufolge<br />

nicht in der Lage ist, Veranstaltungen durchzuführen,<br />

weil schlichtweg der Geldgeber fehlt.<br />

Die Vertreter der teilnehmenden Organisationen<br />

waren sich abschließend einig, dass die Persönlichkeitsbildung<br />

und die Ausbildungsreife der<br />

Hauptschüler weiterhin gefördert werden müssen,<br />

da auch PISA 2006 bewiesen hat, dass über 20<br />

Prozent der 15-Jährigen an deutschen Schulen<br />

höchstens die Kompetenzstufe 1 erreichen. Und<br />

andererseits aber das Anforderungsniveau an die<br />

Auszubildenden ständig steigt, sodass für die benachteiligten<br />

und lernunwilligen jungen Menschen<br />

etwas getan werden muss, um sie in die Ausbildung<br />

zu bringen. Den Teilnehmern der o.g.<br />

Veranstaltung waren viele Initiativen und Schulen<br />

bekannt, die Hauptschüler gut vorbereiten, erfolgreich<br />

zum Abschluss führen und zu einem hohen<br />

Prozentsatz in die Ausbildung vermitteln. Diese<br />

guten Vorbilder gilt es zukünftig viel stärker publik<br />

zu machen. Dazu sollte z. B. auch die Bundesagentur<br />

für Ar<strong>bei</strong>t mit an den Tisch geholt werden,<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Aus den Fachverbänden<br />

um<br />

Kooperationen mit<br />

der Wirtschaft zu<br />

befördern und Kräfte zu<br />

bündeln, denn aufgrund<br />

der demografischen Entwicklung<br />

werden zukünftig auch die<br />

Hauptschulabsolventen gebraucht.<br />

Obwohl Sachsens Bildung <strong>bei</strong><br />

der PISA-Auswertung eine<br />

hervorragende Note erhalten<br />

hat, ist längst nicht alles<br />

„Gold, was glänzt“. Zwar ergreifen auch<br />

die Staatsregierung und das Kultusministerium<br />

viele Initiativen, um abschlussgefährdete Schüler<br />

besonders zu fördern, aber dies reicht bisher nicht<br />

aus, denn es verlassen nach wie vor 8,7 Prozent der<br />

Schüler die sächsische Schule ohne Abschluss.<br />

Deshalb ist auch der SLV daran interessiert, gute<br />

Erfahrungen im Umgang mit Hauptschülern zu<br />

sammeln, das Ansehen der Lehrer in der Öffentlichkeit<br />

zu verbessern und die Rahmenbedingungen<br />

für Hauptschüler weiterzuentwickeln.<br />

Deshalb einigten sich die Vertreter der Mitgliederversammlung<br />

der „Initiative“ auf den Untertitel:<br />

Hauptschüler brauchen starke Schulen, wohl<br />

wissend, dass die „Initiative“ auf wackeligen Füßen<br />

steht, weil der Geldgeber fehlt und die Mitgliedsverbände<br />

die Finanzen für alle Aktivitäten<br />

selbst aufbringen müssen.<br />

Ingrid Schwaar<br />

Blick über den Tellerrand<br />

Unser Ar<strong>bei</strong>tsplatz – Schule und Verband<br />

Nordrhein-Westfalen / Sachsen: Carola<br />

Damme, Birgitt Noack und Rita Kiriasis erstürmten<br />

das Siebengebirge.<br />

Das Siebengebirge ist der älteste Naturpark in<br />

Deutschland und gehört zum Rheinischen Schiefergebirge.<br />

Von der Rheinseite aus sind als Silhouette<br />

nur sieben Berge zu erkennen, tatsächlich sind<br />

es aber mehr als 40 Erhebungen.<br />

Am Rande des Naturschutzgebietes liegt das<br />

„dbb-forum siebengebirge“ in Königswinter. Die<br />

Wochenendschulung vom 12. bis 14. September<br />

2008 in diesem Bildungszentrum brachte frischen<br />

Wind für die Verbandsar<strong>bei</strong>t. Wieder einmal zeigte<br />

sich, dass der bestehende Kooperationsvertrag<br />

mit dem VDR (Verband Deutscher Realschullehrer)<br />

Früchte trägt, denn erneut wurden drei Mitglieder<br />

des SLV eingeladen.<br />

Mit hohen Erwartungen trafen sich 14 Frauen aus<br />

verschiedenen Bundesländern unter Leitung von<br />

Marianne Herrmann (Frauenbeauftragte im VDR<br />

und Mitglied der dbb-Bundesfrauenvertretung).<br />

Im intensiven Informationsaustausch wurden die<br />

Themen Frauenar<strong>bei</strong>t und Fort- und Weiterbildung<br />

erörtert.<br />

Schwerpunkte dieser Tagung waren außerdem:<br />

- Präsentation der Verbände in der Öffentlichkeit<br />

- Beeinflussung der öffentlichen Meinung<br />

- Zusammenar<strong>bei</strong>t mit anderen Verbänden (z. B.<br />

den Lehrerverbänden im sbb)<br />

- Umsetzung der bildungspolitischen Aufgabe:<br />

Erhalt der Schulformen und Schulstandorte in<br />

Sachsen und anderswo in Deutschland<br />

Deutlich wurde, dass die Situation der einzelnen<br />

Verbände in den Ländern prinzipiell vergleichbar<br />

ist (z. B. der Kampf für den Fortbestand der Realschulen<br />

in den alten Ländern, die „Regionalschule“<br />

in Schleswig-Holstein ist eine Mogelpackung<br />

oder die Mittelschule in Sachsen muss Kernstück<br />

der Bildung bleiben).<br />

Deshalb wird es zwingend notwendig, ein funktionierendes<br />

Informationsnetz mit interaktivem<br />

Austausch aufzubauen. Damit können Strategien<br />

für die Lösung der anstehenden Aufgaben und<br />

Probleme entwickelt und die Verbandsar<strong>bei</strong>t optimiert<br />

werden.<br />

Vielen Dank für die Einladung zum Seminar und<br />

danke für das Angebot der weiteren Zusammenar<strong>bei</strong>t.<br />

Carola Damme<br />

Mitglied im LHPR / Gymnasien<br />

1/2009 15


Aus den Fachverbänden<br />

Biotechnologie – neuer Kurs in der Oberstufe<br />

Erste Erfahrungen im neuen Wahlgrundkurs<br />

Biotechnologie<br />

(Gymnasium, Sek. II)<br />

Es gibt sie noch – die freiwillig belegten Kurse –<br />

und ich habe einen davon „erbeutet“. Einmal in der<br />

Woche treffen wir uns zu zwei Stunden<br />

Biotechnologie. Im Vergleich zum regulären Chemieunterricht<br />

mit 26 und 27 Schülern sind es nur<br />

15 Teilnehmer, die alle Lust haben und etwas ler-<br />

nen wollen. Die Motivationen sind unterschiedlich:<br />

Ein Teil der Schüler möchte in dieser Richtung<br />

studieren, ein anderer hätte gern Biologie als<br />

Leistungskurs gewählt und manche mögen einfach<br />

keine Gemeinschaftskunde. Der größere<br />

Lustgewinn im Unterricht muss jedoch erar<strong>bei</strong>tet<br />

werden. Unser Lehrplan war schon fertig und bereits<br />

<strong>gene</strong>hmigt, ehe der offizielle kam. Wir sind<br />

<strong>bei</strong> ihm geblieben, so viele Unterschiede gibt es<br />

nicht. Biotechnologie ist wirklich interdisziplinär<br />

und so modern, dass schnell neues Wissen dazukommt<br />

oder sich Verfahren ändern. Als Lehrer<br />

muss man sich akribisch vorbereiten und oft vieles<br />

noch einmal genau in modernen Fachbüchern<br />

nachlesen, selbst wenn das Studium nicht Jahrzehnte<br />

her ist. Folien, Texte, Ar<strong>bei</strong>tsblätter und<br />

vieles andere müssen selbst erstellt werden – es<br />

gibt nur wenig Material, das sich direkt im Unterricht<br />

einsetzen lässt. In diesem Schuljahr bleiben<br />

wir <strong>bei</strong> den Klassikern wie Geschichte, Organismen<br />

und den vielen Anwendungen der Biotechnologie<br />

im alltäglichen Leben. Dadurch können wir<br />

auch den Biologieunterricht hervorragend ergänzen:<br />

Bakterien, Pilze und tierische Zellen werden<br />

zum Beispiel ausführlich behandelt.<br />

Für einen guten Unterricht in Biotechnologie<br />

braucht man neue außerschulische Partner. So<br />

konnten meine Schüler zum Beispiel im Schüler-<br />

labor Kubus in Leipzig ihr Wissen über die Gramfärbung<br />

in die Praxis umsetzen und an <strong>einer</strong> Sterilbank<br />

Nährböden herstellen und <strong>bei</strong>mpfen. Es ist<br />

uns auch gelungen, eine Großbäckerei, eine<br />

Brauerei und eine Krankenhausapotheke zu finden,<br />

die uns <strong>bei</strong>m passenden Thema hinter die Kulissen<br />

schauen lassen. Man kann also weiter gespannt<br />

sein.<br />

Antje Starke<br />

Thomasschule zu Leipzig<br />

Fachlehrerin für Biologie und Chemie<br />

Hinweis: In der letzten Ausgabe sind die Bezeichnungen der Autoren nicht richtig erläutert worden. Aus diesem Grund werden diese Artikel noch einmal abgedruckt.<br />

Bionik – Natur als Vorbild<br />

Mit dem Schuljahr 2004/2005 wurde den<br />

Schülerinnen und Schülern des Friedrich-<br />

Schleiermacher-Gymnasiums in Niesky eine<br />

weitere Wahlmöglichkeit für den Kursunterricht<br />

in der Sekundarstufe 2 angeboten. Pünktlich<br />

mit Beginn der neuen Oberstufenverordnung<br />

stand der neue Lehrplan für die Klassenstufen 11<br />

und 12 zur Verfügung. Zentrale Themen des selbst<br />

erar<strong>bei</strong>teten Lehrplans sind die „Grundlagen des<br />

Fliegens in Natur und Technik“ und die „Gestaltungsgesetze<br />

in der Natur“.<br />

Da<strong>bei</strong> begeben sich die Schüler und Schülerinnen<br />

in ein völlig neues Themengebiet, weil das Fach<br />

eine Besonderheit in der sächsischen Stundentafel<br />

darstellt.Immerhin nutzen in diesem Schuljahr<br />

19 Interessierte das zusätzliche Angebot des Bionikkurses,<br />

der die Begriffe Biologie und Technik<br />

verbindet. Ziel dieses Kurses ist es, den Schülern<br />

zu vermitteln, wie Problemlösungen der Natur in<br />

die Bereiche der Technik übertragen werden, um<br />

die in „Jahrmillionen“ entwickelten und optimierten<br />

„Erfindungen der Natur“ zu nutzen. Da<strong>bei</strong><br />

werden biologisch-physikalische Grundlagen aus<br />

allen Bereichen der Bionik aufgeklärt. Neben dem<br />

Selbstreinigungseffekt der Lotusblume gehören<br />

zahlreiche neuartige Themen dieser Wissenschaft<br />

z. B. die Splitfin Tauchflossen, das Bionic-car, Autoreifen<br />

nach Katzenpfotenvorbild oder die „fast<br />

skin“-Schwimmanzüge zum Unterrichtsstoff. Außerdem<br />

müssen sich die Schüler mit Themen aus<br />

der Klima-, Bau- und Strukturbionik auseinandersetzen.<br />

Im Mittelpunkt des Unterricht in der Klassenstufe<br />

11 steht die Untersuchung des Vogelfluges als unerreichbares<br />

Vorbild für alle technischen Fluggeräte.<br />

Dazu gehören auch die Exkursionen zur Internationalen<br />

Flugausstellung in Berlin und zum<br />

Flugplatz Rothenburg. Durch die enge Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />

mit dem Flugplatz Rothenburg ergeben<br />

sich besonders gute Möglichkeiten, Unterrichtsabschnitte<br />

direkt am Fluggerät durchzuführen. Für<br />

die Klassenstufe 12 stehen die „Verbor<strong>gene</strong>n Gestaltungsgesetze<br />

der Natur“ im Lehrplan. Da<strong>bei</strong><br />

sollen die Schüler und Schülerinnen Designregeln<br />

der Natur erkennen, einen Blick für die Formensprache<br />

der Natur entwickeln und diese physikalisch<br />

begründen.<br />

C. Retz<br />

Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium Niesky<br />

16 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Das war der 7. Chemnitzer Lehrertag<br />

Kita oder Karotte – warum Motivationsversuche<br />

oft de-motivieren<br />

Wenn Sie jemand fragt, wie gut Sie Kaffee<br />

kochen können ... wo würden Sie sich auf <strong>einer</strong><br />

Skala von 0 (kann ich nicht) bis 100 (da<br />

bin ich perfekt) einschätzen? Und wenn man Sie<br />

dann fragen würde, wie gut Sie Zeichnen können,<br />

wie wäre jetzt Ihre Einschätzung?<br />

Sagen wir mal, Sie wären NICHT perfekt im Kaffeekochen.<br />

Was könnte Sie veranlassen, mit Ausdauer<br />

und Hingabe das Kaffeekochen zu üben?<br />

Mit unserem Handeln sind drei Fragen verbunden:<br />

1. WAS tun wir? Das ist die Frage nach den Inhalten<br />

...<br />

2. WIE tun wir es? Das ist die Frage nach Strategien,<br />

Methoden und Verhalten ...<br />

3. WARUM tun wir es? Das ist die Frage nach<br />

den Motiven ...<br />

Wenn Kinder die Welt entdecken, versuchen sie<br />

automatisch auch Grenzen auszuloten. Wie weit<br />

kann ich gehen, wann wird es kritisch, wie weit<br />

lässt mich die Welt gewähren? Da<strong>bei</strong> kommt es<br />

schon vor, dass Grenzen überschritten werden.<br />

Welche Chance haben Lehrer nun eigentlich, Verhaltensänderungen<br />

zu bewirken?<br />

Inzwischen ist man sich in der Wissenschaft darüber<br />

einig, dass sowohl <strong>gene</strong>tische Faktoren, als<br />

auch die Umwelt einen starken Einfluss ausüben.<br />

Nach m<strong>einer</strong> Auffassung können wir von <strong>einer</strong><br />

Verfestigung von Persönlichkeitsmerkmalen eines<br />

Menschen zu etwa 75 % mit dem Schuleintritt<br />

ausgehen. Das heißt, die Grundzüge von Persönlichkeit<br />

und Verhalten sind festgelegt. Damit sind<br />

der Einflussnahme von Lehrern auf Schüler Grenzen<br />

gesetzt.<br />

An der Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass<br />

speziell der „Umgebung“ im vorschulischen Bereich<br />

wesentlich mehr Augenmerk geschenkt werden<br />

muss, als das bisher der Fall ist!<br />

Kann man dann erziehungsseitig überhaupt etwas<br />

bewirken? Ja, das kann man durchaus. Lehrer sollten<br />

hier allerdings die (manchmal nervenden) Persönlichkeitsmerkmale<br />

von Schülern nicht als<br />

Schwächen, sondern als Stärken ansehen und sich<br />

fragen, <strong>bei</strong> welchen Situationen eben diese Stärken<br />

gefragt sind. Das führt dann zu einem höheren<br />

Selbstbewusstsein und damit zu <strong>einer</strong> besseren<br />

Vorbereitung auf das Leben nach der Schule. Nehmen<br />

wir mal an, Sie haben Schüler mit Aufmerksamkeitsdefizit<br />

(was ja oft nur heißt, dass sich diejenigen<br />

für das, was gerade vorn passiert, nicht<br />

interessieren). Oft sind gerade diese Schüler vielseitig<br />

interessiert. Schaffen Sie Möglichkeiten,<br />

dass die Klasse an diesen Interessen teilhaben kann<br />

– das ist nicht nur für die Anderen spannend, sondern<br />

gleichzeitig eine Würdigung. Wir sehen oft<br />

Dinge, die uns nicht passen, als negativ an. Oft bewirkt<br />

eine Veränderung der Brille, durch die Sie<br />

dieses Verhalten sehen, viel mehr als Disziplinierung<br />

und Zurechtweisung.<br />

Der Mensch ist mit seinem Gehirn dafür prädestiniert,<br />

Neues zu entdecken und zu ergründen. Da<strong>bei</strong><br />

hilft ihm das hirnei<strong>gene</strong> Belohnungssystem. Hier<br />

spielt DOPAMIN als Botenstoff eine wesentliche<br />

Rolle. Allerdings gelingt es uns durch unsere Art<br />

der Intervention oft, dieses System außer Kraft zu<br />

setzen.<br />

Das heißt, oft werden Schüler zunächst (unbewusst)<br />

de-motiviert. Und dann müssen wir nach Wegen suchen,<br />

sie von außen wieder zu motivieren.<br />

Herzberg hat in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

eine interessante Systematik zur Motivation<br />

dargestellt.<br />

Er unterscheidet intrinsische (innere) und extrinsische<br />

(äußere) Faktoren.<br />

Zu den intrinsischen gehören die 14 von Alexander<br />

Christiani aus dem Bereich des Leistungssportes<br />

zusammengetra<strong>gene</strong>n Faktoren, wie z. B. eine<br />

Motivation durch<br />

• Herausforderung („Ich glaube nicht, dass du das<br />

je begreifst!“),<br />

• Zusammenar<strong>bei</strong>t mit anderen (etwas miteinander<br />

tun),<br />

• Wettkampforientierung (der direkte Vergleich<br />

mit anderen),<br />

• Anerkennung (die auf fast alle Menschen<br />

wirkt).<br />

Jeder Mensch hat nach Christiani individuell bevorzugte<br />

Motivatoren, die ihn schneller zum Handeln<br />

bringen, als andere Faktoren.<br />

Meinen wir, von außen motivieren zu müssen,<br />

lässt uns Herzberg zwei Möglichkeiten – Kita und<br />

Karotte.<br />

Kita steht für „Kick in the ass“ (wo<strong>bei</strong> ass im Englischen<br />

sowohl für Esel als auch für Arsch steht),<br />

also den Tritt in den Hintern (Computerentzug,<br />

Fernsehverbot ...), und Karotte ist die positive Motivation<br />

in Form von Anerkennungssystemen (Taschengeld,<br />

gute Noten, ...). Kita funktioniert da<strong>bei</strong><br />

doppelt so gut wie Karotte. Beim Tritt in den ... haben<br />

wir allerdings den Nachteil, dass die Wirkung<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Rückblick<br />

aufhört, wenn wir nicht mehr treten. Und die Karotte<br />

verlangt nach mehr, vorausgesetzt, man mag<br />

sie überhaupt.<br />

Ein Hinweis zum Schluss: Das Belohnungssystem<br />

des Schülers (und auch des Lehrers) wird durch<br />

Fehler unterbrochen. Insbesondere, wenn uns jemand<br />

von außen auf Fehler aufmerksam macht,<br />

erfolgt sofort eine Einstellung der Dopaminproduktion<br />

im Gehirn, und alle kognitiven Ressourcen<br />

werden in die Fehlerbear<strong>bei</strong>tung gesteckt.<br />

Nach erfolgreicher Fehlerbear<strong>bei</strong>tung setzt das<br />

Dopamin wieder ein und sorgt dafür, dass wir die<br />

Aufgabe bzw. das Problem weiter lösen. Wenn wir<br />

allerdings zu oft von außen auf Fehler aufmerksam<br />

gemacht werden, „stumpft“ unser Belohnungssystem<br />

in diesem Bereich ab. Wir sind nicht mehr proaktiv,<br />

sondern eher reaktiv (z. B. in der Schule) und<br />

suchen dann nach anderen Herausforderungen.<br />

Finden wir die nicht, kann es zu depressivem und<br />

aggressivem Verhalten kommen.<br />

Dauerhafte Motivation muss von innen kommen!<br />

Wenn uns bewusst wird, in welchen Situationen<br />

wir das hirnei<strong>gene</strong> Motivationssystem<br />

außer Kraft setzen, werden wir derartige Situationen<br />

verhindern können. Ein Thema, an dem<br />

es sich lohnt zu ar<strong>bei</strong>ten. Da<strong>bei</strong> wünsche ich Ihnen<br />

viel Erfolg!<br />

Dr. Dieter Böhm<br />

Brain-Consult Barleben<br />

Er referierte zum Thema: Verhalten,<br />

Motivation nd Individualität oder Schüler<br />

sind auch nur Menschen<br />

Literatur: Alexander Christiani und Frank M.<br />

Scheelen, Stärken stärken, Verlag redline Wirtschaft;<br />

Alexander Christiani, Weck den Sieger in<br />

Dir, Gabler-Verlag<br />

1/2009 17


Rückblick<br />

Den Rücken entzücken<br />

Schon wieder ist ein Chemnitzer Lehrertag<br />

Vergangenheit. Nachdem wir alle den<br />

erfrischenden, kurzweiligen und interessanten<br />

Vortrag von Herrn Dr. Böhm gefolgt waren,<br />

begannen 12.30 Uhr fast 30 verschiedene<br />

Seminare und Workshops.<br />

Ich hatte mich in diesem Jahr für das Thema 3:<br />

„Den Rücken entzücken – Kräftigung und Entspannung“<br />

entschieden. Die Referentin, Frau<br />

Zedlitz, erklärte den Teilnehmern aller Schularten<br />

in einem kurzen theoretischen Teil den Aufbau<br />

der Wirbelsäule und der Bandscheibe. An einem<br />

Wirbelsäulenmodell verdeutlichte sie uns,<br />

welche Auswirkungen falsche Belastungen und<br />

Bewegungen hervorrufen. Ihr Rat war, nach <strong>einer</strong><br />

Stunde sitzender Tätigkeit sollte man sich<br />

Der Vorsitzende des SLV begrüßt die Teilnehmer<br />

Haben Sie schon einmal 25 Lehrer(innen) entspannt<br />

und in völligem Einklang mit sich und der<br />

Umgebung gesehen? Das und vieles mehr konnte<br />

man am 21.11.2008 zum 7. Chemnitzer Lehrertag<br />

in Einsiedel erleben.<br />

Unter kompetenter Anleitung von Herrn Axel Engelhardt<br />

machte sich eine Gruppe von 24 Kolleginnen<br />

und einem Kollegen mit einigen Bewegungsabläufen<br />

des Thai Chi bekannt, das<br />

ursprünglich als Kampfkunst entstand, heute aber<br />

für Meditation und das Ruhe-Finden steht. Genau<br />

das Richtige für Lehrer, die jeden Tag ihr Bestes<br />

geben müssen. Zu dieser Erkenntnis gelangten<br />

diese 25 Teilnehmer, zu denen auch ich gehörte.<br />

Ich möchte mich <strong>bei</strong>m Organisationsteam bedanken<br />

und freue mich schon auf den nächsten Chemnitzer<br />

Lehrertag 2009!<br />

Andrea Oelsner<br />

Chemnitz-Stadt<br />

wieder bewegen. Dieser Aufforderung kamen<br />

wir gern und schnell nach. Wir ließen die Arme<br />

pendeln und machten unsere Körper mit QI<br />

GONG geschmeidig. Im anschließenden zweiten<br />

Teil wurde unser Gleichgewichtssinn getestet<br />

und trainiert. Wir standen abwechselnd auf<br />

dem rechten oder linken Bein. Das mit geschlossenen<br />

Augen zu tun, verlangte uns einiges ab.<br />

Die Übungen wurden gesteigert, denn der Untergrund<br />

war nicht mehr eben und sicher, sondern<br />

eine leicht zusammengerollte Gymnastikmatte.<br />

Doch auch diese Herausforderung haben wir<br />

gemeistert. Nun kamen verschiedene Bälle zum<br />

Einsatz. Es wurde geprellt und geworfen. Frau<br />

Zedlitz hatte für jeden einen Stabilitätstrainer,<br />

auch Flexi- Bar genannt, mit. Sie erläuterte uns<br />

Teilnehmer auf dem Weg zur Veranstaltung<br />

Frau Tannenhauer dankt der Schulleiterin des Gymnasiums Einsiedel<br />

den Einsatz und die Wirkungsweise des Gerätes.<br />

Bereits nach kurzer Übungszeit gelang uns<br />

der Umgang damit und wir spürten dessen Effektivität.<br />

Der letzte Teil gehörte der Progressiven Muskelrelaxation<br />

(PMR). Bei leiser Musik und den Anweisungen<br />

von Frau Zedlitz kamen alle schnell<br />

zur Ruhe. Dieser Teil rundete das gelun<strong>gene</strong> Seminar<br />

ab.<br />

Hoffen wir nun, dass diese Übungen uns in unserem<br />

Alltag ein kleines Stück begleiten. Damit<br />

wir unsere Wirbelsäule vor unbedachten Bewegungen<br />

und Belastungen schützen.<br />

18 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Heike Freudenberg<br />

Kreisverband Freiberg


Der Staatssekretär, Herr König, begrüßt die Teilnehmer Der Chor des Gymnasiums begeistert die Teilnehmer<br />

Feuer und Flamme<br />

Das waren auch die Teilnehmer dieses<br />

gleichlautenden Seminars unter der Leitung<br />

von Frau Michaela Böttger, Fachlehrerin für<br />

Chemie und Mathematik am Carl-von-Bach-<br />

Gymnasium Stollberg.<br />

Der Vortrag richtete sich vor allem an Grundschullehrer,<br />

die dadurch eine Anregung bekommen<br />

sollten, naturwissenschaftliche Phänomene ihren<br />

Schülern im Rahmen des Sachkundeunterrichts zu<br />

vermitteln. In einem didaktisch sehr gut aufbereiteten<br />

Vortrag erläuterte Frau Böttger den Teilneh-<br />

Schulbuchverlage präsentieren ihre Neuerscheinungen<br />

mern eine Möglichkeit der methodischen Umsetzung<br />

des Verbrennungsdreieckes im Sachkundeunterricht.<br />

Durch eine Vielzahl flammender Experimente gelang<br />

es ihr, das Publikum in ihren Bann zu ziehen.<br />

Da<strong>bei</strong> waren ihre chemischen Versuche so aufbereitet,<br />

dass sie mit geringem Material- und Ar<strong>bei</strong>tsaufwand<br />

auch an Grundschulen durchgeführt werden<br />

können.<br />

Abgerundet wurde der Vortrag von Frau Böttger<br />

durch eine Power-Point-Präsentation, in der sie<br />

MERK – WÜRDIG LERNEN !<br />

Ich besuchte das Seminar 14: Lernen – aber<br />

wie?<br />

Frau Jeannette König verstand es von Beginn<br />

an, die Kollegen mitzureißen und ein abwechslungsreiches<br />

und interessantes Seminar anzubieten.<br />

Schwerpunkt war das gehirngerechte Lernen, da<br />

unsere Gehirnhälften bekanntlich in unterschiedlicher<br />

Weise reagieren.<br />

Sei es der ABC-Bogen und die Auswertung in den<br />

„ Murmelgruppen.“ Beides kam <strong>bei</strong> den Teilnehmern<br />

gut an.<br />

Besonders ansprechend war die Erar<strong>bei</strong>tung der<br />

letzten zehn amerikanischen Präsidenten mithilfe<br />

der Körperteile: Fuß, Knie, Oberschenkel, Po,<br />

Bauch, Brust, Schulter, Hals, Gesicht und Kopf.<br />

Es hat viel Spaß gemacht und für uns war es eine<br />

gute Erfahrung, wie schnell man etwas lernen<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Rückblick<br />

den Teilnehmern weitere fachliche und methodische<br />

Anregungen zum Thema Feuer und Flamme<br />

gab. Außerdem stellte Sie den Seminarteilnehmern<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblätter und Experimentieranleitungen<br />

zum unmittelbaren Einsatz im Unterricht in<br />

digitaler Form zur Verfügung.<br />

Diese Veranstaltung gehörte sicherlich mit zu den<br />

Highlights des siebten Chemnitzer Lehrertages.<br />

Ralph Tauscher<br />

Pressesprecher<br />

kann. Viele Anregungen wurden auch zur Gestaltung<br />

von Lernplakaten und dem spielerischen Lernen<br />

vermittelt.<br />

Neugierig geworden? Dann besuchen Sie zum<br />

nächsten Lehrertag ein Seminar <strong>bei</strong> Frau König.<br />

Petra Schade<br />

1/2009 19


+++ Zum Aushang im Lehrerzimmer +++ Zum Aushang im Lehrerzimmer +++<br />

Sonnabend, 04.04.2009<br />

im Gymnasium Dresden-Plauen<br />

Kantstr. 2 in Dresden<br />

SLV<br />

8.00 Uhr Einlass (Präsentation der Verlage)<br />

8.45 Uhr Begrüßung<br />

9.00 Uhr HAUPTREFERAT Referent: Herr Dr. Böhm<br />

Neue Lernkultur für Lehrer und Schüler<br />

Verhalten, Motivation und Individualität<br />

Schüler sind auch nur Menschen<br />

11.30 Uhr Pause mit Imbissversorgung und Präsentation der Verlage/Versicherungen<br />

12.30 – 14.30 Uhr Workshops Rückmeldungen bitte bis 10.03.2009<br />

Schulart<br />

Thema<br />

Referent<br />

Nr.<br />

Schulart<br />

Thema<br />

Referent<br />

Nr.<br />

MS<br />

GY<br />

BS<br />

Schülerprojekte des ehemaligen Stasi-Gefängnisses<br />

Bautzen<br />

Susanne Hattig<br />

15<br />

MS<br />

Computereinsatz im Fach Ma an der MS<br />

am Bsp. der Stochastik<br />

(Statistische Erhebungen, Zufallsexperimente,<br />

Stabilwerden relativer Häufigkeiten)<br />

Andrea Heinze<br />

FB Ma<br />

1<br />

GS<br />

Lernkompetenzen <strong>bei</strong> Grundschülern entwickeln<br />

informationsgewinnendes Lesen fördern, Abschreiben<br />

lernen, Ar<strong>bei</strong>t mit Karteien, äußere und innere Ordnung,<br />

Aufgabenkultur<br />

Dr. Jutta Frotscher<br />

TU Dresden<br />

16<br />

MS<br />

Ästhetische Feldforschung – Forschen auf<br />

ästhetischen Feldern<br />

Ungewöhnliche Begriffe des neuen Lehrplanes<br />

an Unterrichts<strong>bei</strong>spielen aufbereitet<br />

Mitzubringen sind: farbige Papiere, Schere, Leim,<br />

Zeichenpapier<br />

Cathrin Grube<br />

FB Kunst<br />

2<br />

MS<br />

GY<br />

Klassenar<strong>bei</strong>ten, Tests und Prüfungen meistern –<br />

Methoden zum Lernmanagement und zum<br />

Dr. Ulrike Quast<br />

Freiberufl. Dozentin<br />

17


BS<br />

Angst- und Stressabbau <strong>bei</strong> Schülern und Lehrern<br />

alle<br />

3<br />

alle<br />

Yoga<br />

mitzubringen sind: bequeme Kleidung, Socken, Handtuch<br />

Carsten Klimmer<br />

Yogalehrer<br />

18<br />

Die Stimme im Lehrerberuf<br />

Überblick über gesunde und kranke Stimme,<br />

Stimmhygiene, praktische Übungen und Hinweise<br />

zum Erhalt <strong>einer</strong> belastbaren Stimme im Berufsalltag<br />

Wanda Wocko<br />

Klinische Sprechwissenschaftlerin;<br />

Praxis für<br />

Stimm-, Sprach- und<br />

Sprechstörungen<br />

MS<br />

Jedes Kind einfach richtig fördern mit fördern@cornelsen<br />

Lernstandsermittlung von Schülern der Kl. 5/6 im Fach<br />

Deu + Eng leicht gemacht<br />

Volker Sommer<br />

FV Mittelschule<br />

19<br />

Dipl.-Heilpäd. Sigrun<br />

Treuger<br />

Dipl.-Psych. Anja Neuber<br />

Pfiffikus<br />

Praxis für Lerntherapie<br />

4<br />

alle<br />

Verhaltens- und emotionale Störungen<br />

(z. B. Aggression, Ängste, Störung des Sozialund<br />

Regelverhaltens) Ursachen und Erscheinungsbilder,<br />

pädagogisch-therapeutische Hilfen<br />

GS<br />

Begriffliches Ar<strong>bei</strong>ten im Ethikunterricht<br />

Methoden des logischen Denkens, um Begriffe in ihrer<br />

Vielschichtigkeit zu erfassen und das begriffliche Vorstellungsvermögen<br />

der Schüler zu erweitern und zu<br />

bereichern<br />

Silvia Verch<br />

FB Ethik<br />

20<br />

MS<br />

GY<br />

Mikromethoden im Geounterricht<br />

Trimino, Dosendiktat, Kuckucksei u. Co.<br />

Anfertigung und Erprobung von Material für den<br />

ei<strong>gene</strong>n Unterricht<br />

Heike Krüger<br />

FB Geo<br />

5<br />

alle<br />

Image als Schlüssel zum Erfolg<br />

Gisela Braune<br />

Modefachberaterin<br />

21<br />

MS<br />

„Mein Freund – der Fernseher“<br />

Umsetzung eines Wahlpflichtbereiches in Klassenstufe<br />

9 HS und 9 RS<br />

Claudia Israel<br />

FB Deu<br />

6<br />

GS, FS<br />

„Zum Schreiben anregen – Sprachkompetenz<br />

entwickeln“<br />

Martina Steude<br />

FB und Lehrbeauftragte<br />

GS – Deu<br />

22<br />

FS,GS,<br />

MS<br />

Individuelle Förderung im Schulalltag<br />

Vermittlung von Kenntnissen über Lernvorgänge<br />

und Schülerverhalten, die erst individuelle Ar<strong>bei</strong>t<br />

ermöglichen<br />

Annegret Engel<br />

Mildenberger Verlag<br />

7<br />

GS, FS<br />

Neue fachdidaktische Ansätze in Mathematik<br />

Simone Arndt<br />

Lehrbeauftragte<br />

GS – Ma<br />

23<br />

FS, GS<br />

Raumerfahrung, Flächen- und Körperformen<br />

Bsp. für handelnden Umgang mit Gegenständen<br />

und didakt. Modellen im Geomietrieunterricht<br />

Dr. Peter Schmidt<br />

Mildenberger Verlag<br />

8<br />

alle<br />

Aktuelle Rechtsprechung<br />

Claudia Raum<br />

Verbandsjuristin<br />

des SLV im VBE<br />

24<br />

GS, FS<br />

Wochenplan Ma:<br />

Chancen für individuelles und gemeinsames<br />

Lernen im Matheunterricht<br />

Kathrin Riedel<br />

Klett Verlag<br />

9<br />

alle<br />

Aktuelles Tarifgeschehen 2009<br />

Steffen Winkler<br />

Tarifverantwortlicher<br />

des SLV im VBE<br />

25<br />

alle<br />

Panometer – ein Erlebnis für Lehrer und Schüler<br />

Sonja Triemer<br />

Panometer DD<br />

Besucherservice<br />

10<br />

alle<br />

AG zur Bear<strong>bei</strong>tung von Forderungen aus dem<br />

Forum 24.01.2009<br />

Fr. Eichele, Fr. Kiriasis,<br />

Hr. Plicka,<br />

Hr. Pöschmann<br />

26<br />

alle<br />

Burnout – Ausgebrannt im Klassenzimmer<br />

Edeltraud Kl<strong>einer</strong><br />

MS-Lehrerin<br />

11<br />

Anmeldung zum 6. Lehrertag in Dresden 2009<br />

am 04.04.2009 in Dresden, Gymnasium Dresden-Plauen<br />

alle<br />

Wechselseitiges Lehren und Lernen (WELL)<br />

Vorstellen verschiedener Methoden des kooperativen<br />

Lernens, wie z. B.: Lerntempoduett, Gruppenturnier,<br />

Platzdeckchen<br />

Dr. Barbara Kranz<br />

TU Dresden<br />

12<br />

Name:<br />

Telefonnummer für Rückfragen:<br />

FS, GS<br />

Keine Angst vor kleinen Experimenten<br />

Dr. Egbert Dietrich<br />

Oldenbourg-Verlag<br />

13<br />

Thema Nr.:<br />

Ausweichthema Nr.:<br />

alle<br />

Klassenfahrten planen und buchen<br />

Carmen Kaplick<br />

Kundenberaterin der DB<br />

14


Pädagogik und Didaktik<br />

Kinder und Schule heute:<br />

Macht die Schule Lehrer und Schüler krank?<br />

Auf die Suche nach <strong>einer</strong> Antwort auf die<br />

Frage machte sich Dr.h.c. Hans Biegert,<br />

Leitender Schuldirektor der HEBO-Privatschule<br />

in Bonn, gemeinsam mit den anwesenden<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Sächsischen<br />

Mittelschultages 2008 in Dresden.<br />

Ausgehend von der hohen Belastung, der Lehrerinnen<br />

und Lehrer in ihrem Beruf heute ausgesetzt<br />

sind, zeigte er an vielen Beispielen, woher diese<br />

überhaupt kommt. Schule hat sich in den letzten 20<br />

Jahren grundlegend geändert. Nicht nur die Schule<br />

an sich, sondern auch die Ergebnisse der schulischen<br />

Bildung sind nicht mehr zufriedenstellend.<br />

Hierzu nur einige Ergebnisse aus dem zweiten<br />

PISA-Bundesländervergleich:<br />

• circa 10 % der deutschen Schüler mangelt es an<br />

jeglichem Textverständnis<br />

• weitere 13 % waren nur in der Lage, elementarste<br />

Inhalte von Texten zu begreifen<br />

• ca. 1/4 der Schüler sind Verständnisanalphabeten<br />

• 42 % der Jugendlichen gaben an, sie würden<br />

zum Vergnügen nie ein Buch lesen<br />

• nur 10 % der leseschwachen Schüler werden<br />

von ihren Lehrern erkannt<br />

• 40 % stagnieren in ihrer Kompetenzentwicklung<br />

in Mathematik in den Klassen 9 und 10<br />

• 8 % nehmen von Klasse 9 nach Klasse 10 in ihren<br />

Mathekompetenzen ab<br />

• 60 % stagnieren in den Naturwissenschaften<br />

nach den Klassen 9 und 10<br />

• 19 % nehmen von der Klasse 9 nach der Klasse<br />

10 in ihren Naturwissenschaftskompetenzen ab<br />

Beim Lesen solcher Zahlen wird klar, dass damit<br />

die Unzufriedenheit <strong>bei</strong> allen an Schule Beteiligten<br />

steigen muss. Lehrer resignieren angesichts der<br />

Einstellung ihrer Schüler zum Lernen, Eltern<br />

schimpfen auf die Lehrer und eine ordentliche Gesprächsführung<br />

ist mitunter aufgrund des Frustes<br />

auf <strong>bei</strong>den Seiten nicht gegeben.<br />

„Wie zufrieden sind Sie mit der Schule im Hinblick auf folgende Punkte?“<br />

Hilfe und Konfliktlösung <strong>bei</strong> Problemen der Schüler<br />

Mitwirkung der Eltern an Schulangelegenheiten<br />

die Offenheit und Eigendarstellung der Schule nach außen<br />

wie engagiert die Schulleitung ist<br />

wie gut und gepflegt das Schulgebäude ist<br />

Sicherheit vor Drogen und Gewalt in der Schule<br />

wie informativ die Elternabende, -sprechstunden sind<br />

das Schulklima<br />

den Anteil von ausländischen und deutschen Kindern<br />

wie der Ruf der Schule ist<br />

wie Lehrer für Sie als Eltern ansprechbar sind<br />

ob ihr Kind gern die Schule besucht<br />

Quelle: Inf<strong>rates</strong>t<br />

Mangel an Transparenz<br />

Beinahe die Hälfte der Mütter und Väter ist unzufrieden<br />

mit Elternabenden und Sprechstunden. Ein<br />

Drittel der Eltern sind mit ihren Kindern schlechthin<br />

überfordert, 15 % der Eltern haben mit ihren<br />

Kindern massive Probleme, im Jahr 2003 trennten<br />

deutsche Jugendämter in 10.000 Fällen Kinder<br />

von ihren Eltern!<br />

Michael Winterhoff schrieb in seinem Buch „Warum<br />

unsere Kinder Tyrannen werden“, dass Kinder<br />

ihre Eltern nicht mehr als jene erleben, die Regeln,<br />

Strukturen und Verhaltensweisen aufzeigen,<br />

sondern die Eltern seien im Gegenteil ständig auf<br />

der Suche nach rechtfertigenden Argumenten für<br />

das selbst abartigste Verhalten ihres Kindes. So<br />

würden Schulleistungsprobleme einfach mit<br />

ADHS oder Legasthenie wegdiagnostiziert, wo<strong>bei</strong><br />

die Diagnosen dann auch noch „keineswegs dem<br />

Kinderarzt oder Psychiater überlassen werden,<br />

sondern durch die Eltern selbst erfolgen.“<br />

Aber jeder zweite Grundschüler in Thüringen hat<br />

einen Fernseher in seinem Zimmer stehen. Ein<br />

junger Mensch hat laut Studien bis zu seinem<br />

zufriedene Eltern in Prozent<br />

16. Lebensjahr etwa 18.000 Stunden ferngesehen,<br />

das sind 3.000 Stunden mehr, als er Unterricht hatte.<br />

Statistisch gesehen hat ein 12-Jähriger im<br />

Schnitt bereits 14.000 TV-Morde mitbekommen.<br />

Das deutsche Fernsehen hat pro Woche durchschnittlich<br />

500 Leichen zu bieten.<br />

Laut <strong>einer</strong> Spiegel-Umfrage lassen 82 % der Eltern<br />

ihren Kindern zu viel Freiraum. Kinder kommen<br />

mit Forderungen in die Schule, statt mit dem unbedingten<br />

Willen, so viel wie möglich zu lernen. Sie<br />

fühlen sich überlastet und reagieren auf die Forderungen<br />

in der Schule, unangemessen. Unterdessen<br />

wird jedem 10. Kind eine psychische Krankheit diagnostiziert.<br />

Damit hatte Dr. Biegert den Bogen gespannt. Die<br />

Antwort auf seine Frage lautete: „Schule ist ein<br />

zentraler Faktor, der <strong>bei</strong> Schülern und Lehrern für<br />

krank machende Ursachen steht.“<br />

Und er zeigte den Anwesenden einen Ausweg aus<br />

dieser Misere: individuelle Förderung der Schüler<br />

in der Schule und Erziehung der Eltern außerhalb<br />

der Schule.<br />

22 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

40<br />

47<br />

48<br />

49<br />

49<br />

53<br />

53<br />

54<br />

55<br />

58<br />

59<br />

63<br />

Prof. Dr. Hurrelmann,<br />

Soziologe an der Uni Bielefeld, 2005<br />

Väter und Mütter scheinen in ihrer Rolle ungeübt und<br />

unsicher – und viele Söhne und Töchter spiegeln dieses<br />

innere Chaos ihrer Eltern wider.<br />

20 % aller Kindergartenkinder gelten als verhaltensauffällig.<br />

Ein Drittel der Eltern ist mit der Erziehungsfrage<br />

schlicht überfordert.<br />

15 %, die „wirklich massive Probleme“ im Umgang<br />

mit ihren Kindern haben.<br />

E&W 11/2005<br />

Etwa 30.000 Väter und Mütter haben inzwischen „Triple<br />

P“ gepaukt. Über fünf Millionen Menschen sehen<br />

Anfang Juni in der ARD den „großen Erziehungstest“<br />

mit Jörg Pilawa.<br />

Zwischen drei und fünf Millionen schalten wöchentlich<br />

die „Super-Nanny“ <strong>bei</strong> RTL ein, schauen freiwillig<br />

zu.<br />

Vor 20 Jahren hat die gebürtige Finnin Paula Honkanen-Schoberth<br />

vom Aachener Kinderschutzbund, Soziologin<br />

und Familientherapeutin, die Ursprünge des<br />

Konzeptes „Starke Eltern – Starke Kinder“ aus ihrem<br />

Heimatland mitgebracht. Mittlerweile sind über<br />

50.000 Kurse rappelvoll. 750 Millionen Euro sind im<br />

vergan<strong>gene</strong>n Jahr für Erziehungsbücher und Zeitschriften<br />

ausgegeben worden. Marktforscher zählten<br />

360 Titel, Erziehungsberater, Handreichungen, Philosophien,<br />

Methoden, Tricks und Tipps.


Hierzu einige Tipps:<br />

• Aufstellen von eindeutigen Regeln im Unterricht<br />

(besser 5 als 15!), Regeln müssen täglich in<br />

Erinnerung gebracht werden, neue Regeln erst<br />

einführen, wenn die alten angenommen wurden<br />

• Zeigen von Umsicht und Übersicht -– ein guter<br />

Lehrer hat die ganze Klasse jederzeit im Blick<br />

• Erkennen und Regulieren von Störungen und<br />

Ablenkungen im Unterrichtsablauf<br />

• Erteilen von eindeutigen, kurzen, knappen Ar<strong>bei</strong>tsanweisungen<br />

• Konsequentes Durchgreifen des Lehrers in der<br />

Schule, der Eltern zu Hause<br />

• Gewährleistung von Ruhe während des Unterrichts,<br />

von Beginn an<br />

• Ordnung im Klassenzimmer, alles Überflüssige<br />

wird vom Tisch geräumt!<br />

• Lehrerzentrierte Sitzordnung, Schüler mit<br />

Selbstregulierungsproblemen gehören nicht an<br />

Gruppentische!<br />

• Keine Überforderung mit offenen Unterrichtsformen,<br />

nicht zu oft Freiar<strong>bei</strong>t<br />

• Förderung <strong>einer</strong> guten Zusammenar<strong>bei</strong>t Schule<br />

– Elternhaus (– Therapeut)<br />

• Regelmäßige positive Rückmeldungen, nicht<br />

nur Lob, sondern auch Würdigung der individuellen<br />

Anstrengungen und Fortschritte der Schüler<br />

(ins Heft!!!)<br />

Wir wollen dieses Jahr das Tal der oberen<br />

Biehla von der Ottomühle (Sachsen) nach<br />

Eiland – Ostrov (Böhmen) durchwandern.<br />

Ostrov liegt in einem wunderschönen Talkessel<br />

unmittelbar an der Grenze. Der Ort wurde nach<br />

dem Krieg, obwohl er in der 500-Meter-Zone liegt,<br />

nicht abgerissen. Die Biehla entspringt dort in<br />

mehreren Teichen. Ostrov konnte bis Ende 2007<br />

nur auf großen Umwegen erreicht werden. Nach<br />

dem Beitritt Tschechiens zum Schen<strong>gene</strong>r Abkommen<br />

kann diese wunderschöne Wanderung<br />

völlig problemlos durchgeführt werden.<br />

Wandertag ist der 11.06.2009<br />

Auch 2009 brauchen wir die Bereitschaft der Autobesitzer<br />

zum Mitnehmen der autolosen Teilnehmer.<br />

Dieses Prinzip klappt ja seit Jahren problemlos.<br />

Treffpunkt ist wie immer der bekannte<br />

Parkplatz Kaufpark Nickern zwischen B 172 und<br />

Autobahnauffahrt. Treffzeit ist 9.30 Uhr.<br />

Wir fahren bis zum Parkplatz Ottomühle, wo wir<br />

die Autos stehen lassen. Dann beginnt die einfache<br />

Wanderung von ca. fünf Kilometer bis Eiland.<br />

Dort nehmen wir das Mittagessen ein, welches ich<br />

vorweg bestelle. Der Rückweg zur Ottomühle<br />

führt uns über die Grenzplatte. Das ist eine etwas<br />

schwierigere Tour. Doch zur Belohnung rasten wir<br />

an der Ottomühle noch einmal. Gegen 16.00 Uhr,<br />

denke ich, sind wir wieder in Dresden.<br />

• Ermutigen statt Entmutigen, Schwächen erkennen<br />

und Hilfen aufzeigen<br />

• Schaffung <strong>einer</strong> entspannten, angstfreien Lernatmosphäre<br />

ohne Bloßstellung des Einzelnen<br />

• Einfühlungsvermögen und Geduld, störendes<br />

Verhalten nicht persönlich nehmen<br />

• Ständige Gesprächsbereitschaft, Kritik unter<br />

vier Augen, positives Vorbild des Lehrers<br />

• Popositive Lehrer-Schüler-Beziehung durch<br />

optimistische Erwartungshaltung<br />

Bitte senden Sie den Anmeldecoupon ausgefüllt<br />

und unterschrieben an mich persönlich zurück.<br />

Für Mitfahrer gilt die Reihenfolge des Eintreffens<br />

der Anmeldung. Es gab noch nie Probleme. Alle<br />

Angemeldeten bekommen im Mai telefonisch Bescheid.<br />

Auf Ihre Antwort freut sich, genauso wie<br />

auf den gemeinsamen Ausflug, verbunden mit<br />

herzlichen Grüßen<br />

Ihr Ulrich Naake<br />

Windbergstr. 14 A, 01189 Dresden,<br />

Tel.: 0351/4010560<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Pädagogik und Didaktik<br />

Nur wenn alle an Schule beteiligten Partner in <strong>einer</strong><br />

an<strong>gene</strong>hmen Atmosphäre zusammenar<strong>bei</strong>ten<br />

und die entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

schaffen, können sie der hohen Belastung, die<br />

Schule heute darstellt, trotzen. Getreu dem Motto:<br />

Eltern möchten ihre Ruhe haben, Kinder in Ruhe<br />

lernen und Lehrer in Ruhe unterrichten.<br />

Eine Nachlese von Cornelia Klee<br />

und Volker Sommer<br />

Fachverband Mittelschule<br />

Ausflug der Seniorengruppe des Regionalstellenbereiches<br />

Dresden am 11.06.2009<br />

Anmeldecoupon<br />

Name: Vorname:<br />

Telefon:<br />

Adresse: PLZ: Ort:<br />

Straße:<br />

Ich komme mit PKW und kann ........ Personen mitnehmen.<br />

Ich komme ohne PKW:<br />

Meine Teilnahme ist verbindlich:<br />

Ich bringe noch mit: Unterschrift:<br />

Anmeldeschluss: 31.03.2009<br />

Ein Schüler mit Schulproblemen<br />

ist noch lange kein<br />

Problemschüler,<br />

sondern allenfalls ein Schüler<br />

in <strong>einer</strong> problematischen<br />

Schulsituation.<br />

Denn:<br />

Nicht das Schülerverhalten<br />

ist das Problem,<br />

sondern wie wir damit umgehen!<br />

1/2009 23


Informationen<br />

Gemeinsame Fachtagung der Schwerbehindertenvertretungen<br />

mit den<br />

Beauftragten des Ar<strong>bei</strong>tgebers<br />

Die sechste gemeinsame Fachtagung der<br />

Hauptschwerbehindertenvertretungen der<br />

Beschäftigten im Schuldienst und der Verwaltung<br />

des Sächsischen Staatsministeriums für<br />

Kultus fand vom 11.11. bis 13.11.2008 in Bautzen<br />

statt.<br />

Traditionell treffen sich die Hauptschwerbehindertenvertretungen<br />

mit den Schwerbehindertenvertretungen<br />

der Sächsischen Bildungsagentur<br />

(SBA) und deren Regionalstellen sowie die Beauftragten<br />

des Ar<strong>bei</strong>tgebers. Gemeinsam werden<br />

dann hier Probleme der Behindertenpolitik intensiv,<br />

praxisnah und zielorientiert diskutiert, um<br />

Maßnahmen festzulegen, die behinderten Kollegen<br />

die dauerhafte Integration in den Ar<strong>bei</strong>tsprozess<br />

ermöglichen. Wie schon mehrfach festgestellt,<br />

gibt es nur wenige Veranstaltungen dieser<br />

Art in den Kultusministerien der Länder der Bundesrepublik.<br />

Die Teilnehmer der Tagung sind sich<br />

einig, diese Form der Zusammenar<strong>bei</strong>t fortzusetzen.<br />

Ich möchte hiermit die Gelegenheit nutzen, meinen<br />

Dank allen Schwerbehindertenvertretungen in<br />

den Regionalstellen der SBA für ihre z.T. langjährige,<br />

einsatzbereite, zuverlässige und einfühlsame<br />

Ar<strong>bei</strong>t auszusprechen. Sie sind es, die immer wieder<br />

auf die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen<br />

des Sozialgesetzbuches IX (SGB IX) u. a.<br />

Vorschriften achten. Bedanken möchte ich mich<br />

aber auch <strong>bei</strong>m Landesverband Sachsen der Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft sowie<br />

dem Sächsischen Lehrerverband für die Bereitstellung<br />

von Tagungsunterlagen sowie <strong>einer</strong> kleinen<br />

finanziellen Unterstützung.<br />

Herr Hüchelheim mit den Hauptvertrauenspersonen der Verwaltung und der Lehrer, Frau Müller<br />

und Herr Möbius<br />

Im Auftrage des Oberbürgermeisters der Stadt<br />

Bautzen, Herrn Schramm, begrüßte Herr Klaus,<br />

der Abteilungsleiter für Bildung und Soziales, die<br />

Teilnehmer. Er sprach über die unrühmliche Geschichte<br />

der Stadt mit ihren Haftanstalten und deren<br />

geschichtlichen Aufar<strong>bei</strong>tung.<br />

Aufgrund s<strong>einer</strong> sorbischen Schulen entwickelte<br />

sich Bautzen zu einem bedeutenden Schulstand-<br />

ort. Weiterhin sprach Herr Klaus darüber, dass<br />

<strong>bei</strong>m Schulhausbau und <strong>bei</strong> der Schulsanierung<br />

barrierefreies Bauen Anwendung findet. Damit<br />

soll gewährleistet werden, dass Schüler, Lehrer,<br />

Eltern und Besucher mit Mobilitätseinschränkungen<br />

die Gebäude nutzen können.<br />

Herr Hüchelheim, Abteilungsleiter 1 im Sächsischen<br />

Staatsministerium für Kultus, stellte in seinem<br />

Grußwort fest, dass sich die bereits 2003 abgeschlossenen<br />

Vereinbarungen zur Integration<br />

schwerbehinderter Beschäftigter bewährt haben.<br />

Im gesamten Geschäftsbereich des Kultusministeriums<br />

sind 5,15 % (Lehrerbereich 5,1 %, Verwaltung<br />

6,74 %) schwerbehinderte Kolleginnen und<br />

Kollegen beschäftigt. Während auf der letzten Tagung<br />

noch über die gesetzliche Verpflichtung des<br />

Ar<strong>bei</strong>tgebers zur Einführung eines Betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagements (BEM) diskutiert<br />

wurde, stellte Herr Hüchelheim nun fest, dass eine<br />

Dienstvereinbarung BEM im Lehrerbereich abgeschlossen<br />

wurde und sich bewährt. Eine erste<br />

Auswertung durch die SBA soll in Kürze vorliegen,<br />

damit weitere Maßnahmen festgelegt bzw.<br />

präzisiert werden können.<br />

Über den Aufbau und die Aufgaben des Kommunalen<br />

Sozialverbandes Sachsens (KSV Sachsen)<br />

in Leipzig, der in erster Linie als überörtlicher Sozialhilfeträger<br />

für die Leistungen an Behinderte<br />

bzw. von Behinderung bedrohte Menschen zuständig<br />

ist, berichtete Frau Hanke. Seit dem<br />

01.08.2008 vereinigt der KSV Sachsen auch die<br />

Aufgaben des Integrationsamtes. Dazu zählen neben<br />

dem Angebot begleitender Hilfen im Ar<strong>bei</strong>ts-<br />

24 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Die Hauptvertrauenspersonen mit dem stellv. Landesgeschäftsführer und Leiter der Rechtsabteilung<br />

des Sozialverbandes VdK Sachsen e.V., Herr Beckert<br />

leben, der Koordination der Integrationsfachdienste<br />

und der Erhebung und Verwendung der Ausgleichsabgabe<br />

von Ar<strong>bei</strong>tgebern auch vielfältige<br />

Schulungs- und Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>ten. Der Fachbereich<br />

4, Schwerbehindertenrecht (das ehemalige<br />

Integrationsamt), befindet sich nach wie vor in<br />

Chemnitz. Die fünf Ämter für Familie und Soziales,<br />

die bisher u. a. die Antragstellung auf Anerkennung<br />

<strong>einer</strong> Behinderung bear<strong>bei</strong>teten, wurden<br />

aufgelöst. Diese Aufgabe wird seitdem von den<br />

Landratsämtern wahrgenommen.<br />

Über sozialpolitische Entwicklungen aus Sicht der<br />

AOK plus informierte uns Herr Leszinki. Er<br />

sprach über die wesentlichen Änderungen im Gesundheitsbereich<br />

und deren Auswirkungen nach<br />

der Gesundheitsreform.<br />

Mit einem umfangreichen und sehr sachkundigen<br />

Vortrag über „Aktuelles aus der Rechtsprechung<br />

im Schwerbehindertenrecht, Beendigungsschutz<br />

nach SGB IX und tarifliche Beendigungsregelungen<br />

<strong>bei</strong> Erwerbsminderung“ bereicherte Herr Beckert,<br />

stellv. Landesgeschäftsführer und Leiter der<br />

Rechtsabteilung des Sozialverbandes VdK Sachsen<br />

e.V., unsere Tagung.<br />

Auch das sehr interessante Referat von Herrn<br />

Brahms, Hauptvertrauensperson im Sächsischen<br />

Staatsministerium des Inneren und Vorstandsmitglied<br />

der AGSV Sachsen, trug dazu <strong>bei</strong>, besser<br />

über „Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG)“ und die Auswirkungen <strong>bei</strong> Nichtbeachtung<br />

informiert zu sein.<br />

Vor dem Deutschen Bundestag sagte Reinhard<br />

Turre, der frühere Direktor des Diakonischen<br />

Werkes der Kirchenprovinz Sachsen:<br />

„Chancengleichheit bedeutet nicht, dass jeder einen<br />

Apfel pflücken darf, sondern dass der kl<strong>einer</strong>e<br />

Herr Brahms, HVP im SMI, mit den <strong>bei</strong>den Hauptvertreterpersonen des SMK<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Informationen<br />

eine Leiter bekommt!“ Wenn alle Verantwortlichen<br />

danach handeln, sind wir auf dem besten<br />

Weg, mithilfe des SGB IX der Integrationsvereinbarungen,<br />

dem Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />

und anderer Vorschriften die Eingliederung<br />

schwerbehinderter Menschen und ihnen<br />

Gleichgestellter im Ar<strong>bei</strong>tsprozess zu fördern sowie<br />

beratend und helfend zur Seite zu stehen. Denn<br />

Ar<strong>bei</strong>t ist ein wesentlicher Baustein für die Teilhabe<br />

von behinderten Menschen am gesellschaftlichen<br />

Leben.<br />

Stephan Möbius<br />

Hauptvertrauensperson<br />

1/2009 25


Informationen<br />

Schulungen für örtliche Personalräte<br />

• Lehrerdienstrecht<br />

• Orientierungsrahmen Fortbildung<br />

• Erfassung des Stundenausfalls<br />

• Haftung, u. a. <strong>bei</strong> Schulwanderfahrten<br />

• Datenschutz im Schulbereich<br />

• Urheberrecht <strong>bei</strong> Schulbüchern<br />

• Fortbildung<br />

• Aktuelles Tarifrecht, u. a. Strukturausgleich<br />

Terminplan im Bereich der SBA –<br />

RS Bautzen<br />

16.03.2009<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Sport- und Freizeitzentrum,<br />

Schrammstr. 63, Zittau<br />

23.03.2009<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

BSZ Bautzen, Löbauer Str. 77, Bautzen<br />

30.03.2009<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Ernst-Rietschel MS Pulsnitz, Kühnstr. 1,<br />

Pulsnitz<br />

Darüber hinaus bietet auch der PVS eine Schulung<br />

für örtliche Personalräte an.<br />

Thema: Zusammenar<strong>bei</strong>t zwischen örtlichen<br />

Personalräten und Datenschutzbeauftragten –<br />

aktuelle Entwicklungen im Personalrecht<br />

10.03.2009<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Augustum-Annen-Gymnasium Görlitz,<br />

Annenstr. 4, Görlitz<br />

Terminplan im Bereich der SBA –<br />

RS Dresden<br />

02.03.2009<br />

09.30 bis 13.00 Uhr<br />

Mittelschule Nünchritz, Karl-Marx-Str. 34<br />

06.03.2009<br />

09.30 bis 13.00 Uhr<br />

SBA, Regionalstelle Dresden,<br />

Großenhainer Str. 92<br />

09.03.2009<br />

09.30 bis 13.00 Uhr<br />

Landesgeschäftsstelle Radebeul, Meißner Str. 69<br />

27.03.2009<br />

09.30 bis 13.00 Uhr<br />

Gauß-Mittelschule Pirna, Struppener Str. 11<br />

Liebe Mitglieder der örtlichen Personalräte,<br />

wir möchten ihre Ar<strong>bei</strong>t auch in diesem Jahr wieder<br />

unterstützen und Sie zu aktuellen Ereignissen<br />

zeitnah informieren.<br />

Unter dem Thema „Lehrerdienstrecht, Datenschutz,<br />

Urheberrecht“ informiert der Sächsische<br />

Lehrerverband u. a. zu aktuellen Rechtsprechungen,<br />

zum Reisekostenrecht und über den Datenschutz<br />

im Schulbereich sowie Besonderheiten des<br />

Urheberrechts <strong>bei</strong> Schulbüchern.<br />

Erfahrene Personalratsmitglieder werden darüber<br />

hinaus Fragen beantworten, die sich aus ihrer bisherigen<br />

Tätigkeit ergeben. Diese Schulung ist als<br />

eigenständiger Baustein konzipiert, so dass die<br />

Teilnahme an bisherigen Personalräteschulungen<br />

Terminplan im Bereich der SBA –<br />

RS Chemnitz<br />

03.03.2009<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Zschopau, Restaurant „Am Alten Brauhaus“<br />

Körnerstr. 2<br />

Parkplatz an MS „M.A.Nexö“,<br />

An den Anlagen 19<br />

09.03.2009<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Marienberg, Gaststätte „Bauernstube“<br />

Äußere Wolkenst<strong>einer</strong> Str. 25<br />

09.03.2009<br />

12.00 bis 15.00 Uhr<br />

Stollberg, Carl-von -Bach-Gymnasium,<br />

Parkstr. 8<br />

10.03.2009<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Annaberg, Landkreisgymnasium St. Annen<br />

Pestalozzistr. 9<br />

16.03.2009<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Freiberg, MS „Clara Zetkin“,<br />

Dörnerzaunstr. 2<br />

16.03.2009<br />

12.00 bis 15.00 Uhr<br />

Mittweida, Fichte-MS,<br />

Schulstr. 6<br />

18.03.2009<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Meerane, Tännichtschule,<br />

Tännichtstr. 2<br />

18.03.2009<br />

09.00 bis 13.00 Uhr<br />

Chemnitz, SBA, Annaberger Str. 119, Hörsaal<br />

23.03.2009<br />

12.00 bis 15.00 Uhr<br />

Pestalozzi-Grundschule Hartha,<br />

Pestalozzistr. 27<br />

nicht erforderlich ist. Der Unkosten<strong>bei</strong>trag beträgt<br />

pro Teilnehmer 25,- Euro. Die Dienststelle (SBA-<br />

RS) ist verpflichtet, diesen Betrag sowie die Fahrtkosten<br />

zu übernehmen.<br />

Bitte fassen Sie einen Entsendungsbeschluss im<br />

Personalrat und informieren Sie Ihren Schulleiter.<br />

Die Einladung ist mit allen Anlagen (Terminliste,<br />

Konzeption, Entsendungsbeschluss) an alle Schulen<br />

im Januar versendet worden. Sie finden die<br />

Unterlagen auch im Netz unter www.slv-online.de<br />

->Aktuell-> Infos für Personalräte.<br />

Terminplan im Bereich der SBA – RS Bautzen<br />

25.03.2009<br />

11.30 bis 14.30 Uhr<br />

Rochlitz, BSZ Lk MW,<br />

Schulstandort Rochlitz<br />

Dr.-Bernstein-Str. 1<br />

(in RL Richtung Geithain fahren, nach Kreuzung<br />

B107/B 7 nach 300 m links abbiegen)<br />

25.03.2009<br />

09.00 bis 12.00 Uhr<br />

Mittelschule Aue-Zelle<br />

Agricolastr. 5, Aue<br />

26.03.2009<br />

11.30 bis 14.30 Uhr<br />

Kändler (L.- O.)<br />

Landhotel „Goldener Becher“<br />

ca. 400 m von A 4, Abf. Rabenstein/ Limbach-O.<br />

in Richtung Limbach-O.<br />

Terminplan im Bereich der SBA –<br />

RS Leipzig<br />

05.03.2009<br />

09.00 bis 13.00 Uhr, SBA, RS Leipzig,<br />

Nonnenstr. 17-21, Zimmer 429<br />

09.03.2009<br />

09.00 bis 13.00 Uhr<br />

SBA, RS Leipzig,<br />

Nonnenstr. 17-21, Zimmer 429<br />

19.03.2009<br />

09.00 bis 13.00 Uhr<br />

SBA, RS Leipzig,<br />

Nonnenstr. 17-21, Zimmer 429<br />

23.04.2009<br />

09.00 bis 13.00 Uhr<br />

Grimma, Sportlerheim im Stadion der Freundschaft,<br />

Friedrich-Oettler-Straße 5<br />

26.03.2009<br />

09.00 bis 13.00 Uhr<br />

Schmannewitz, Ferienhotel „Wiesenhof“<br />

Schulstr. 8<br />

26 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Am Schulungstag erhalten Sie zur Unterzeichnung eine Abtretungserklärung. Sie ersparen sich mit der Unterschriftsleistung vor Ort die Auslage<br />

der Teilnahmegebühr in Höhe von 25,- EUR. Der SLV kann die Kosten damit direkt in der jeweiligen RS der SBA geltend machen.<br />

Anmeldecoupon<br />

(Rückmeldung bitte bis 7 Tage vor Veranstaltungsbeginn an die SLV- Geschäftsstelle)<br />

Anmeldung ist möglich: per Fax: 0351 / 8392213 oder<br />

per E-Mail: SLV.eV@t-online.de<br />

Name: Vorname:<br />

Tel. Nr. (priv.): Schule:<br />

An der Personalratsschulung in: nehme ich am verbindlich teil.<br />

Nach der ersten erfolgreichen Schulfahrtenkonferenz<br />

vor zwei Jahren in Dresden war<br />

es der Wille aller Beteiligten, diese Reihe<br />

fortzusetzen.<br />

Im November 2008 fanden sich wiederum die Träger<br />

von Schulfahrtangeboten, Wissenschaftler,<br />

Marketing-Fachleute, Lehrer, die Schulaufsicht<br />

und Schüler zusammen, um die neuesten Trends<br />

zu analysieren und zu bewerten.<br />

„Schüler wollen ins Ausland, Lehrer im Inland<br />

bleiben.“ So war es in der Meißner Ausgabe der<br />

Sächsischen Zeitung zu lesen. Ist das wirklich so?<br />

Am Vormittag wurde der Freistaat Sachsen als<br />

Reiseland beleuchtet. Hier unterbreiten<br />

• 6 KiEZe (Kinder- und Jugenderholungszentren)<br />

• 45 Jugendherbergen<br />

• 53 Christliche Freizeitheime und<br />

• 22 Schullandheime ihre Angebote, neben nicht<br />

genannten privaten Einrichtungen.<br />

Da<strong>bei</strong> gliedert sich Sachsen in die Reiseregionen<br />

Erzgebirge, Sächsisches Elbland, Sächsisches<br />

Burgenland, Sächsische Schweiz, Oberlausitz,<br />

Dresden, Leipzig und Chemnitz. Sachsen vermarktet<br />

sich als Kultur- und Premiumreiseziel.<br />

„Wenn Sie mal raus aus Deutschland wollen, fahren<br />

Sie nach Sachsen!“<br />

Prof. Dr. Richard Münchmeier, FU Berlin, referierte<br />

zum Thema „Bildung als zentrale Ressource“.<br />

Er stellte klar, dass Bildung im Wesentlichen<br />

Selbstbildung ist und dass Lebenskompetenzen<br />

von der Jugend erworben werden müssen. So hob<br />

er nonformale (z. B. Jugendar<strong>bei</strong>t) und informelle<br />

(unter Gleichaltrigen, Familie) Lernorte hervor,<br />

wo<strong>bei</strong> 60 – 70 % des Lernens dort stattfinden. Deshalb<br />

sind Schulfahrten wichtig für die Ausprägung<br />

der Selbstwirksamkeitsüberzeugung und der Ich-<br />

Stärke der Schüler.<br />

(Ort der Schulung) (Datum der Schulung)<br />

Ort, Datum: Unterschrift:<br />

2. Schulfahrtenkonferenz in Leipzig<br />

Herr Krause von <strong>einer</strong> unabhängigen Bildungsstättenberatung<br />

betrachtete die Auslastung der<br />

Einrichtungen. „Kennenlernwochen“ (in den ersten<br />

4 Wochen) werden noch zu wenig genutzt. Es<br />

existiert ein großes und weites Angebot, die Nachfrage<br />

nach Projektwochen ist gestiegen. Der Trend<br />

geht zu Lernen und Spaß. Ganztagsschulangebote<br />

können durch das angebotene Programm der Einrichtungen<br />

prima ergänzt werden.<br />

Der Nachmittag wurde bestimmt von <strong>einer</strong> Podiumsdiskussion<br />

„Rimini oder Sachsen?“, an der<br />

sich die <strong>bei</strong>den oben genannten Redner, Frau<br />

Gatzke von der SBA – RS Leipzig, Frau Grüneisen,<br />

Vorsitzende des Landeseltern<strong>rates</strong>, und eine<br />

Schülerin aktiv beteiligten. Im Mittelpunkt stand<br />

die Frage: „Was kann eine Schulfahrt gegenüber<br />

dem Unterricht bewirken?“ Die Schulfahrt wurde<br />

als didaktische Großform bezeichnet. Es werden<br />

Erfahrungen <strong>bei</strong> anderen Tätigkeiten gesammelt,<br />

die den Lernprozess sozialer Kompetenzen unterstützen<br />

und Lebenserfahrungen ausprägen. Schullandheimangebote<br />

sollten im gesamten Jahr genutzt<br />

werden, unabhängig von schönen und<br />

warmen Jahreszeiten. Es wurde festgestellt, dass<br />

insbesondere jüngere Kollegen Schwierigkeiten<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

<strong>bei</strong> der Entwicklung und Umsetzung <strong>einer</strong> Konzeption<br />

für Schulfahrten haben, da das nicht Bestandteil<br />

der Ausbildung war. Die Regionalstelle<br />

Leipzig der SBA bietet diesbezüglich ein dreitägiges<br />

Seminar für Grund- und Förderschullehrer an.<br />

Frau Grüneisen sprach von <strong>einer</strong> Inkompetenz der<br />

Lehrer <strong>bei</strong> Projekten. Hier wurde entgegengehalten,<br />

dass Lehrer nicht alles können und wissen<br />

müssen. Hier bedarf es der Kooperation mit den<br />

Einrichtungen.<br />

Auch das Thema Geld spielte eine zentrale Rolle.<br />

Ob man sich an den sozial Schwächsten der Klasse<br />

orientiert oder durch ei<strong>gene</strong> Leistungen (z. B. Basare)<br />

das Budget aufbessert, sei jedem selbst überlassen.<br />

Auf jeden Fall ist eine anonyme Erhebung<br />

besser als eine offene Befragung im Elternabend.<br />

ALG2-Empfänger erhalten Unterstützung vom<br />

Staat. In Sachsen sind die Preise für Schulfahrten<br />

im Deutschlandvergleich am unteren Ende angesiedelt.<br />

Bei Projektfahrten sollte von Ganztagsschulgeldern<br />

profitiert werden. Insgesamt gesehen<br />

war dies eine gut vorbereitete Fortbildung im Zusammenspiel<br />

mit allen Partnern und einem gesunden<br />

Anmeldeverhalten, allerdings blieb die echte<br />

Teilnahme leider unter den Ankündigungen.<br />

Volker Sommer<br />

Landesvorstandsmitglied<br />

1/2009 27


Informationen<br />

Fortbildung mit dem Comenius-Programm<br />

Lebenslanges Lernen<br />

Ein großes deutsches Nachrichtenmagazin<br />

titelte in <strong>einer</strong> s<strong>einer</strong> letzten Ausgaben einen<br />

Beitrag mit: „Bessere Lehrer braucht das<br />

Land“. Nun mag man trefflich über den reißerischen<br />

Titel und die darin enthaltene Polemik streiten,<br />

aber seit es PISA gibt, steht auch die Lehrerschaft<br />

immer wieder im Mittelpunkt oder sogar am<br />

Pranger der Diskussion über die Gründe für das<br />

nicht optimale Abschneiden deutscher Schüler.<br />

Umso erfreulicher sind die vor zwei Wochen veröffentlichten<br />

Ergebnisse für Sachsen. Ich bin davon<br />

überzeugt, dass diese Erfolgsbilanz gerade<br />

auch den sächsischen Lehrerinnen und Lehrern zu<br />

danken ist, die sich, ohne großes Aufheben davon<br />

zu machen, den Herausforderungen gestellt haben<br />

und nun die Erfolge bescheinigt bekommen. Ein<br />

wesentlicher Aspekt dieses Weges zum Erfolg ist<br />

ganz zweifellos die kontinuierliche Nutzung von<br />

Weiterbildungsangeboten. Einmal, um neue Ideen<br />

für die Unterrichtsgestaltung kennenzulernen,<br />

aber auch, um den Schülerinnen und Schülern mit<br />

ihren immer komplexer werdenden Sorgen und<br />

Problemen behutsam und pädagogisch sinnvoll<br />

begegnen zu können. Das COMENIUS Institut<br />

unterbreitet dazu in seinem Fortbildungsprogramm<br />

für lebenslanges Lernen vielfältige Angebote,<br />

welche sich auch ausdrücklich an Lehrkräfte<br />

im Schulbereich richten.<br />

Impressum<br />

Die „Neue Sächsische Lehrerzeitung“ erscheint<br />

im 20. Jahrgang als Mitteilung des<br />

Sächsischen Lehrerverbandes e.V. im VBE.<br />

Der Bezugspreis ist für Mitglieder im<br />

Mitglieds<strong>bei</strong>trag enthalten. Offizielle Äußerungen<br />

des Sächsischen Lehrerverbandes<br />

e.V. werden als solche gekennzeichnet. Alle<br />

übrigen Beiträge drücken die persönliche<br />

Meinung des Verfassers aus.<br />

ISSN:1435 – 2516<br />

Herausgeber<br />

Der Geschäftsführende Vorstand des<br />

Sächsischen Lehrerverbandes e.V. im VBE<br />

Meißner Str. 69, 01445 Radebeul<br />

Telefon (03 51) 8 39 22-0<br />

Telefax (03 51) 8 39 22 13<br />

Internet www.slv-online.de<br />

Redaktion<br />

Jens Weichelt (kommissarisch)<br />

Verlag, Herstellung und<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Satztechnik Meißen GmbH<br />

Am Sand 1c, 01665 Nieschütz<br />

Telefon (0 35 25) 71 86-0<br />

Telefax (0 35 25) 71 86 10<br />

ISDN (0 35 25) 71 86 34<br />

Druckauflage:<br />

8.300 Exemplare 4. Quartal 2008<br />

An <strong>einer</strong> solchen vom COMENIUS Institut zu<br />

100 % geförderten Fortbildung für Englischlehrkräfte<br />

durfte ich im August 2008 in Dublin/Republik<br />

Irland teilnehmen.<br />

Es ist verständlich, dass <strong>einer</strong> vollständig geförderten<br />

Maßnahme jede Menge Anträge und Begründungen<br />

vorauszugehen haben, aber sowohl in meinem<br />

Schulleiter als auch der Schulverwaltung fand<br />

ich verständnisvolle Partner, die mein Vorhaben<br />

unterstützten, wohl, weil sie vom Erfolg und dem<br />

Gewinn für unsere Schule genauso überzeugt waren<br />

wie ich.<br />

Die Organisation durch den Pädagogischen Austauschdienst<br />

<strong>bei</strong> der Ständigen Konferenz der Kultusminister<br />

der Länder und das für die Fortbildung<br />

verantwortliche Linguaviva Sprachinstitut in Dublin<br />

kann ich guten Gewissens als perfekt bezeichnen.<br />

Von der Bear<strong>bei</strong>tung meines Antrages, der<br />

Vermittlung der Gastfamilie über den Flughafentransfer,<br />

bis zur Vorbereitung und Durchführung<br />

der Unterrichtsveranstaltungen und Freizeitangebote<br />

gab es eigentlich keine Kritikpunkte. Gut –<br />

Kaffee schmeckt in Dublin nicht wirklich und unter<br />

Augustwetter stelle ich mir auch etwas anderes<br />

vor, aber daran sind wohl weder COMENIUS<br />

noch Linguaviva schuld.<br />

Die Zielstellung der Fortbildung war sehr komplex<br />

angelegt: Neben der Ar<strong>bei</strong>t an der ei<strong>gene</strong>n Sprachkompetenz<br />

standen moderne Erkenntnisse in der<br />

Methodik des Fremdsprachenunterrichts, die Auswahl<br />

und Bewertung von Unterrichtsmaterialien<br />

sowie die Nutzung und Möglichkeiten der Adaption<br />

authentischer Materialien im Vordergrund. Daneben<br />

wurden aber auch Fragen der Gruppenbildung<br />

und Gruppendynamik diskutiert sowie die<br />

Sicht auf uns selbst, unsere Motivation und unsere<br />

Wirkung als Lehrerinnen und Lehrer. Gerade der<br />

letzte Punkt hat durchaus Problempotenzial, aber<br />

die Zusammensetzung der Gruppe und der Humor<br />

unseres hervorragenden Lehrers Paul Round haben<br />

eine offene Diskussion sehr erleichtert. Die<br />

Gruppe umfasste 12 Kolleginnen und Kollegen<br />

aus Bulgarien, Italien und vier verschiedenen deutschen<br />

Bundesländern. Da wir auch in unserer freien<br />

Zeit und an den Abenden viel gemeinsam unternahmen<br />

– vom Pub-Hobbing im Dubliner<br />

Szeneviertel Temple Bar über Irish Dancing in einem<br />

der vielen traditionellen Klubs bis zu zögerli-<br />

chen Einsätzen <strong>bei</strong> Windhundrennen – und weil<br />

wir die bulgarischen und italienischen Kolleginnen<br />

und Kollegen nicht ausschließen wollten, war<br />

die Umgangssprache fast durchgängig Englisch.<br />

Das registrierten wir allerdings erst am Ende der<br />

zwei Wochen mit ziemlichem Erstaunen. Die anregenden<br />

Gespräche mit m<strong>einer</strong> Gastgeberin will<br />

ich an dieser Stelle auch noch unbedingt erwähnen.<br />

Wir haben so manchen Abend <strong>bei</strong> einem Glas<br />

Rotwein über Gott, die Welt und das Leben fabuliert,<br />

wo<strong>bei</strong> ich als besonderen Glücksumstand die<br />

Tatsache empfand, dass nicht nur wir <strong>bei</strong>de, sondern<br />

auch unsere Kinder im gleichen Alter waren.<br />

Die perfekte Organisation durch das Linguaviva<br />

Centre hatte ich aber wohl schon erwähnt ...<br />

Natürlich blieb auch noch genügend Zeit für ei<strong>gene</strong><br />

Erkundungen in Dublin und Umgebung. Und was<br />

die Stadt an Kunst, Kultur und Geschichte zu bieten<br />

hat, ist eigentlich in zwei Wochen nicht zu schaffen.<br />

Ich entschied mich für das Trinity College mit<br />

s<strong>einer</strong> berühmten Bibliothek und dem ebenso berühmten<br />

Book of Kells, die Nationalgalerie mit Gemälden<br />

von Caravaggio bis Picasso, das James<br />

Joyce Centre und eine Gartentour – die „Fourty<br />

Shades of Green“, die in Irland allgegenwärtig sind<br />

und auch in den ganz unglaublich vielen Parks der<br />

Stadt zu erahnen waren. Außerdem unternahmen<br />

wir am Wochenende zwei große Bustouren – über<br />

Limerick und Cork zu den Cliffs of Moher an der<br />

Westküste und eine Tour, die uns an mystische Orte<br />

der keltischen Geschichte führte.<br />

Ich denke, es ist nicht schwer nachzuvollziehen,<br />

dass diese Fortbildung meine Erwartungen im vollen<br />

Umfang erfüllt und mich für das neue Schuljahr<br />

in besonderer Weise motiviert hat. Eine solche<br />

Fortbildung ist sicherlich ein Glücksfall im<br />

Leben eines Lehrers, aber jeder kann sich im Abstand<br />

von zwei Jahren für eine solche vom COME-<br />

NIUS Institut angebotene Maßnahme bewerben,<br />

so wie es bereits eine weitere Kollegin unserer<br />

Schule getan tat. Sie nahm diese Weiterbildung in<br />

den Oktoberferien wahr und kam ebenso motiviert<br />

und voller positiver Erfahrungen zurück. Nur Mut,<br />

Kolleginnen und Kollegen, es wird Sie voranbringen<br />

und Ihre Schüler werden es Ihnen danken.<br />

Evelin Neumann<br />

Lehrerin am Robert-Schumann-Gymnasium<br />

Leipzig<br />

28 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Sehr geehrte Mitglieder<br />

des Kreisverbandes,<br />

auch in diesem Jahr hat der Kreisvorstand<br />

für Sie ein neues Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.<br />

Wir hoffen, Ihr Interesse an <strong>einer</strong> Veranstaltung<br />

teilzunehmen, geweckt zu haben.<br />

Bitte merken Sie sich die Termine vor. Das gesamte<br />

Veranstaltungsprogramm finden Sie auch auf<br />

unserer Homepage unter www.slv-online.de.<br />

Aus den Kreisverbänden<br />

Besuch im Barockschloss Rammenau<br />

– eine Veranstaltung des KV Bautzen<br />

Nachdem unser neuer Kreisvorstand am<br />

19.05.08 im Panoramasaal des Burgtheaters<br />

Bautzen <strong>bei</strong> <strong>einer</strong> gelun<strong>gene</strong>n Veranstaltung<br />

mit kultureller Umrahmung durch Schauspieler<br />

des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters gewählt<br />

wurde, gingen wir gleich an die Planung der<br />

nächsten Veranstaltung.<br />

Dazu luden wir für den 30.09.08 unsere Mitglieder<br />

zu <strong>einer</strong> Fahrt nach Rammenau (5 km nord-westlich<br />

von Bischofswerda) ein. lm Schloss wurden<br />

wir von <strong>einer</strong> „Kammerzofe“ in Empfang genommen,<br />

die uns dann durch die Räume führte und uns<br />

auf viele interessante Details aufmerksam machte.<br />

In sehr an<strong>gene</strong>hmer Art berichtete sie über die Geschichte<br />

des Schlosses, deren <strong>Besitz</strong>er und dem damals<br />

schon vorherrschenden Geldmangel, der zu<br />

mancherlei Sparvarianten führte. Kleine Episoden<br />

lockerten das Ganze auf.<br />

Danach wurden wir in das schlossei<strong>gene</strong> Cafe geleitet,<br />

wo uns Kaffee und Kuchen an schön eingedeckten<br />

Tischen mundeten. Nach dieser Stärkung<br />

ging es noch in das oberste Geschoss, in dem sich<br />

Ausstellungen über den 1762 in Rammenau geborenen<br />

Dichter Fichte und zu dem in der Oberlausitz<br />

früher weit verbreiteten Handwerk der Bandweberei<br />

befinden. Gerade die vielen Ausstellungsstücke<br />

der Bandweberei (vom Hosenträger bis zum Geschenkbändchen)<br />

ließen <strong>bei</strong> vielen Kollegen Erinnerungen<br />

wach werden. Leider regnete es, als wir<br />

das Schloss verließen, so dass wir den wunderschönen<br />

Schlosspark nicht genießen konnten.<br />

So fuhren wir zurück nach Bautzen und plauderten<br />

Der Kreisverband Kamenz/Hoyerswerda informiert<br />

Veranstaltungskatalog<br />

Telefonische Erreichbarkeiten<br />

Frau Zumpe: 03571/418949<br />

Frau Knappe: 035722/95808<br />

Frau Reichl: 03571/972721<br />

Frau Klee: 035955/41907<br />

Herr Menzel: 03571/414356<br />

Für Hinweise und Anregungen bedankt sich Ihr<br />

Kreisverbandsvorstand.<br />

Herzliche Grüße<br />

Cornelia Klee<br />

Kreisvorsitzende<br />

26.02.09 17.00 Uhr Lehrerstammtisch, Gaststätte „Olympia“, Hoyerswerda<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Reichl oder Frau Zumpe<br />

21.03.09 19.00 Uhr Tanzveranstaltung, Gaststätte „Olympia“, Hoyerswerda<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Reichl oder Frau Zumpe<br />

02.04.09 19.00 Uhr Pulsnitzer Lehrerstammtisch<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Klee<br />

06.06.09 15.00 Uhr Besuch des Bierseminars im „Kaiserhof“ Radeberg<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Klee<br />

05.09.09 Besuch des Nudelcenters in der Teigwaren Riesa GmbH<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Knappe oder Herrn Menzel<br />

01.10.09 19.00 Uhr Pulsnitzer Lehrerstammtisch<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Klee<br />

19.11.09 17.00 Uhr Bowling im Bowlingcenter WK 10, Hoyerswerda<br />

Anmeldung <strong>bei</strong> Frau Knappe oder Herrn Menzel<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

noch ein Weilchen <strong>bei</strong>m gemeinsamen Abendessen.<br />

Allen, die dieses romantische Fleckchen noch<br />

nicht kennen, empfehlen wir einen Besuch! (Vielleicht<br />

auch als Ausflug mit ihrem Kreisverband –<br />

das Schlosspersonal wird sich freuen und Sie genauso<br />

gut betreuen wie uns.)<br />

Andrea Bürger<br />

SLV- Kreisvorstand Bautzen<br />

Veranstaltungkatalog 08/09<br />

KV Chemnitz Stadt<br />

„Frauen inTeam“<br />

Der Stadtverband Chemnitz lädt am<br />

24.04.2009 zum Frauenkabarett „Elfen-<br />

Pein“ ein.<br />

Ein Programm, welches thematisch von der Hochzeit<br />

bis zur Scheidung führt. Die Zwischenstationen<br />

sind dem rauen Leben des Ehealltags entnommen.<br />

Und in Ermangelung eines Mannes schlüpfen<br />

die Damen selbst in jene Hosen, die sonst der<br />

Mann anhat. Bitte schnallen Sie sich vorher an!<br />

Die Damen werfen manche Klischees über den<br />

Haufen und lassen die Welt der Frau in einem neuen<br />

Licht erstrahlen. Dass Frauen auch bloß Menschen<br />

sind, mag da<strong>bei</strong> sicherlich eine Binsenweisheit<br />

sein, aber ob Männer und Frauen wirklich<br />

zusammenpassen, ist mehr als fraglich. Doch auch<br />

mit anderen Problemen müssen sich Frauen herumschlagen<br />

– Weltschmerz, Katzenjammer und<br />

Kinder. Aber immer mit <strong>einer</strong> Handbreit Humor<br />

unterm Kiel.<br />

Beginn 20:00 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr<br />

Kabarett-Kiste (Sachsenmeyer Kabarett)<br />

lm Hedwighof<br />

An der Markthalle 8<br />

09111 Chemnitz<br />

Eintrittspreise:<br />

Mitglieder: kostenlos, deren Ehepartner: 6,00 Euro<br />

Nichtmitglieder: 12,00 Euro<br />

Ihr KV-Vorstand Chemnitz-Stadt<br />

1/2009 29


Aus den Kreisverbänden<br />

Weihnachtsfeier<br />

Am 11.12.2008 führte der Kreisverband<br />

Marienberg seine alljährliche Weihnachtsfeier<br />

im „Erzgebirgshof“ in Lengefeld<br />

durch.<br />

Wir hatten uns diesmal das Allroundtalent Hendrik<br />

Seibt eingeladen.<br />

Herr Seibt ist Musiklehrer und bot uns in einem<br />

zweistündigen Programm wunderbare Unterhaltung<br />

und traf mit seinem Humor unseren „Nerv“<br />

als Kollegen. Vorher stärkten wir uns <strong>bei</strong> gutem<br />

Essen und Trinken.<br />

Gisela Preißler<br />

KV Marienberg<br />

Kreisverband<br />

Plauen/ Oelsnitz<br />

feierte<br />

Am 28. November trafen sich die Mitglieder<br />

des Kreisverbandes Plauen / Oelsnitz zu<br />

<strong>einer</strong> kleinen Weihnachtsfeier in der Plauener<br />

Gaststätte „Handelshaus“. Über 40 Mitglieder<br />

und Ehepartner folgten der Einladung und nutzten<br />

die Gelegenheit, um das zurückliegende Jahr noch<br />

einmal in geselliger Runde und einem an<strong>gene</strong>hmen<br />

Ambiente Revue passieren zu lassen.<br />

Weihnachtlich umrahmt wurde der Abend von<br />

Frau Thiermann von den Vogtländischen Mädeln<br />

aus Reichenbach (Foto).<br />

André Mönnig<br />

SLV-Kreisverband Plauen / Oelsnitz<br />

Dankeschönveranstaltung<br />

zum Jahresausklang<br />

Am 27.11. 2008 war es wieder einmal so<br />

weit. Der Vorstand des Kreises Zwickau lud<br />

alle Mitglieder ein, das Jahr 2008 Revue<br />

passieren zu lassen. In der Gaststätte Schweinsburg<br />

standen kleine Adventblumen zum Mitnehmen<br />

auf den Tischen und der Tisch war weihnachtlich<br />

gedeckt. So wurden alle Anwesenden<br />

auf die 5. Jahreszeit eingestimmt.<br />

Nach einigen gewerkschaftlichen Ausführungen<br />

von unserer Kreisvorsitzenden Frau Thiede<br />

wünschte Frau Schädlich in bewährter Tradition<br />

allen anwesenden Mitgliedern im Namen des Vorstandes<br />

eine besinnliche Adventszeit, ein fried-<br />

Einladung für alle Mitglieder des SLV im VBE des Kreisverbandes Freiberg<br />

Eine mineralogische Reise um die Welt<br />

Nicht nur für Geografielehrer!<br />

Am 14. März 2009 laden wir alle Interessierten<br />

zu einem Besuch der Mineralogischen Sammlung<br />

von 10 bis etwa 12 Uhr in das Schloss<br />

Freudenstein in Freiberg ein.<br />

Wir bitten um Anmeldung bis zum 27.02.2009 an<br />

Siglinde Legler per E-Mail cleoI@gmx.net oder<br />

Telefon 03731 216372; Handy 0179 7715797.<br />

Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme!<br />

S. Legler<br />

KV Freiberg<br />

liches Weihnachten und einen fröhlichen Rutsch<br />

ins Jahr 2009.<br />

Fröhlich ging es in der Frauenrunde anschließend<br />

zu. Es wurden Informationen nicht nur zum schulischen<br />

Alltag ausgetauscht, sondern auch Pläne<br />

fürs kommende Jahr geschmiedet ...<br />

Auch der Veranstaltungskalender fürs 2. Halbjahr<br />

wurde erläutert. Auf den Zwickauer Lehrertag sei<br />

an dieser Stelle nochmals besonders hingewiesen.<br />

Er findet am 07.03.09 in Wilkau-Haßlau statt.<br />

30 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Gudrun Hertel


14. März 2009<br />

Nicht nur für Geografielehrer!<br />

Eine Mineralogische Reise um die Welt<br />

Besuch der mineralogischen Sammlung im<br />

Schloss Freudenstein, 10.00 – 12.00 Uhr<br />

Mai 2009<br />

Informationsveranstaltung<br />

MS „Clara Zetkin“ Freiberg<br />

zum Schulrecht und zu tariflichen Entwicklungen<br />

Zusammenkunft der Senioren<br />

Liebe Mitglieder des Kreisverbandes<br />

Dresden-Stadt,<br />

nachstehend finden Sie unseren aktuellen<br />

Veranstaltungspan. Ich bin mir sicher, dass<br />

auch für Sie die eine oder andere interessante<br />

Veranstaltung da<strong>bei</strong> ist.<br />

Eine besondere Bitte habe ich allerdings:<br />

In unserem Kreisvorstand brauchen wir unbedingt<br />

Verstärkung, da zum Jahresende zwei Mitglieder<br />

in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sind<br />

bzw. Schularten bisher im Vorstand nicht vertreten<br />

waren.<br />

Deshalb suchen wir aktive Mitglieder aus den Bereichen<br />

Grundschulen, Gymnasien und Berufsschulen.<br />

Aber auch die anderen Schularten brauchen<br />

Verstärkung.<br />

Wir treffen uns etwa 4-mal im Jahr zu Beratungen.<br />

Die Schulartverantwortlichen kümmern sich in<br />

erster Linie um den Kontakt zu den SLV-Vertretern<br />

an den Schulen und organisieren z. B. Obleuteversammlungen<br />

und schulartspezifische Veranstaltungen.<br />

Nur durch die aktive Mitar<strong>bei</strong>t und den<br />

persönlichen Kontakt zu unseren Mitgliedern können<br />

die Ar<strong>bei</strong>t des Kreisverbandes interessant gestaltet<br />

und unsere Mitglieder aktuell informiert<br />

werden. Ich würde mich sehr über Ihr Interesse an<br />

<strong>einer</strong> Mitar<strong>bei</strong>t im Vorstand freuen und hoffe darauf,<br />

Sie zu verschiedenen Veranstaltungen begrüßen<br />

zu können.<br />

Ihre Petra Thie<br />

27. Februar 2009; 18.00 – 21.30 Uhr<br />

Thema: Whisky Tasting<br />

Abendessen mit anschließendem Vortrag und<br />

Verkostung<br />

Referent: Robert Sender<br />

Unser Experte aus den ei<strong>gene</strong>n Reihen<br />

Ort: Hotel und Restaurant Lindenhof<br />

Podemusstr. 9, 01157 Dresden<br />

B 6 Richtung Meißen kurz nach der Autobahnabfahrt<br />

Altstadt, vor der Esso Tankstelle rechts o.<br />

Buslinie 94<br />

Kosten: Für Mitglieder 10 Euro, für Nichtmitglieder<br />

20 Euro + Kosten für das Abendessen (moderate<br />

Preise)<br />

Anmeldung und Fragen bis 06.02.09<br />

Achtung: Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt<br />

(<strong>bei</strong> großer Nachfrage wird eine weitere Veranstaltung<br />

zu einem späteren Termin organisiert)<br />

24. März 2009; 15.00 Uhr<br />

Thema: Vortrag mit Fragemöglichkeit<br />

Unsere Zusatzversorgung VBL<br />

Was bedeuten die Versorgungspunkte? Wie wird<br />

die Rente errechnet? ... und weitere Fragen.<br />

Im Anschluss stellt sich ein Vertreter von Wüstenrot<br />

vor. Wüstenrot bietet Sonderkonditionen für<br />

Lehrerinnen und Lehrer in den Bereichen Baufinanzierung,<br />

Finanzen und Versicherungen an und<br />

ist dem dbb Vorsorgewerk angeschlossen.<br />

Referent: Vertreter der Versorgungsanstalt des<br />

Bundes und der Länder<br />

Ort: Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden<br />

Lortzingstr.1<br />

Achtung: Die Veranstaltung findet nur <strong>bei</strong> <strong>einer</strong><br />

Teilnehmerzahl von mindestens 50 statt.<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Aus den Kreisverbänden<br />

Veranstaltungsplan des Kreisverbandes Freiberg<br />

Juni 2009<br />

Wochenendausfahrt<br />

Auf den Spuren der Hebamme<br />

– die Straße der Romanik<br />

06.06./07.06.2009<br />

12. September 2009<br />

Tagesausfahrt durch unseren neuen Kreis<br />

„Wir erkunden Mittelsachsen“<br />

26. September 2009<br />

Achter Chemnitzer Lehrertag<br />

03. Oktober 2009<br />

Familienwanderung rund um Holzhau<br />

Fahrt mit der Erzgebirgsbahn bis Holzhau,<br />

Wanderung<br />

Mittagessen in der Fischerbaude<br />

06. November 2009<br />

Jahresausklang<br />

„Goldener Stern“ Memmendorf<br />

18.00 Uhr<br />

Veranstaltungsplan des KV Dresden-Stadt<br />

22. April 2009; 15.00 Uhr<br />

Thema: Datenschutz im Internet – Was darf<br />

ich, wo lauern Gefahren?<br />

Es wird an praktischen Beispielen gear<strong>bei</strong>tet und<br />

gezeigt, wie man die ei<strong>gene</strong>n Daten und seinen<br />

Stick schützen kann. – Bitte Stick mitbringen!<br />

Grundkenntnisse für die Ar<strong>bei</strong>t mit Computer und<br />

Internet werden vorausgesetzt.<br />

Referent: Herr Fabianski<br />

Redakteur des Sächsischen Bildungsservers und<br />

Datenschutzbeauftragter der Schule<br />

Ort: Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden<br />

Lortzingstr.1<br />

Liebe Mitglieder des Kreisverbandes,<br />

das gesamte Veranstaltungsprogramm f<br />

inden Sie auf unserer Homepage unter www.slvonline.de.<br />

Die Anmeldungen für alle Veranstaltungen<br />

(außer Whisky Tasting!) richten Sie bitte bis<br />

zum 06.03.2009 an:<br />

Petra Thie<br />

Freiheit 71, 01157 Dresden<br />

E-Mail: petra_thie@yahoo.de<br />

Fax: 03514054837<br />

oder an die:<br />

Geschäftsstelle des SLV<br />

Fax: 0351/8392213<br />

E-Mail: slv.ev@t-online.de .<br />

Petra Thie<br />

KV-Vorsitzende Dresden-Stadt<br />

1/2009 31


Informationen<br />

SBB Frauen laden sich Gäste ein<br />

Am 20. November 2008 hatte die Vorsitzende<br />

der sbb frauen, Angela Schäfer, zu <strong>einer</strong><br />

Informationsveranstaltung ins Kraszewski-Museum<br />

in Dresden eingeladen. Die<br />

Einladung erging gezielt an die Frauenverantwortlichen<br />

der Mitgliedsgewerkschaften des Sächsischen<br />

Beamtenbundes, um diese mit aktuellen<br />

Themen vertraut zu machen.<br />

Besonders gut kamen die Ausführungen der Fraktionsvorsitzenden<br />

von B90/Die Grünen im Sächsischen<br />

Landtag, Frau Antje Hermenau, an. Sie<br />

sprach über Genderbudgeting. Jede der anwesenden<br />

Frauen kannte Gendermainstreaming. Aber<br />

Genderbudgeting? Mit diesem Begriff konnten<br />

nur wenige etwas anfangen. Wie nicht anders zu<br />

vermuten, gibt es für dieses Wort auch noch keine<br />

deutsche Übersetzung. Aber da Budget = Etat bedeutet,<br />

geht es <strong>bei</strong> Genderbudgeting um die Bereitstellung<br />

von finanziellen Mitteln, damit geschlechtsbedingte<br />

Unterschiede ausgeglichen<br />

werden können.<br />

Die lebhaften und anregenden Ausführungen von<br />

Frau Hermenau wurden von den Anwesenden interessiert<br />

aufgenommen und anschließend eifrig<br />

diskutiert. So war es insbesondere für die teilnehmenden<br />

Lehrerinnen nachvollziehbar, dass männliche<br />

Bewerber für das Lehramt an Grundschulen<br />

oder für die vorschulische Erziehung gewonnen<br />

werden müssen, wenn den vielen Verhaltensauffälligkeiten<br />

von Kindern und Jugendlichen entgegengewirkt<br />

werden soll.<br />

Und nicht nur die bundesdeutschen PISA-Ergebnisse<br />

im Lesen machen deutlich, dass Jungen offensichtlich<br />

anders gefördert und gefordert werden<br />

müssen als Mädchen, um ein Buch in die Hand zu<br />

nehmen. Mädchen wiederum müssen, wenn die<br />

Geschlechter nicht weiter auseinanderdriften sollen,<br />

in veränderter Weise an die Mathematik und<br />

Naturwissenschaften herangeführt werden, um ihre<br />

Kompetenzen voll für die berufliche Entwicklung<br />

zur Geltung zu bringen.<br />

Die Teilnehmerinnen der Veranstaltung stellten<br />

übereinstimmend fest, dass Antje Hermenau interessante<br />

Ansätze für die unterschiedliche Behand-<br />

lung von Jungen und Mädchen in ihrer Entwicklung<br />

aufgezeigt hat, die allerdings, wenn sie zur<br />

Wirkung gebracht werden sollen, <strong>einer</strong> fundierten<br />

wissenschaftlichen Untersuchung und umfänglicher<br />

Diskussion unter Experten bedürfen. Das<br />

setzt aber die Einsicht der verantwortlichen Politiker<br />

für dringende Veränderungen voraus.<br />

Herr Overbeck, der Tarifkoordinator der dbb tarifunion,<br />

sprach über die Tarifergebnisse <strong>bei</strong> Bund<br />

und Kommunen im Jahr 2008 und erläuterte den<br />

Stand der Verhandlungen zur leistungsorientierten<br />

Bezahlung für Landesbedienstete. Da<strong>bei</strong> verdeutlichte<br />

er, dass es ohne Ar<strong>bei</strong>tskampfmaßnahmen<br />

garantiert keinen hohen Tarifabschluss für die<br />

<strong>bei</strong>m Land Angestellten geben wird. Die Finanzkrise<br />

und die beginnende Rezession werfen ihre<br />

Schatten voraus und werden von den Ar<strong>bei</strong>tgebern<br />

garantiert missbraucht werden, geringe Abschlüsse<br />

zu rechtfertigen. Er wies auch darauf hin, dass<br />

die Tarifverhandlungen bereits im Januar 2009<br />

beginnen und demzufolge nicht mehr viel Zeit verbleibt,<br />

dass sich die Gewerkschaften auf Warnstreiks<br />

vorbereiten und ihre Mitglieder dafür entsprechend<br />

motivieren. Im Lehrerbereich gibt es<br />

nur drei Bundesländer, deren Lehrkräfte vorwiegend<br />

angestellt sind: Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Mecklenburg-Vorpommern. In diesen ist<br />

auch mit Streikmaßnahmen zu rechnen, weil Beamte<br />

nicht streiken dürfen.<br />

Zu den Tarifverhandlungen leistungsorientierte<br />

Bezahlung (LOB) führte der Referent aus, dass in<br />

Sachsen die Gespräche seit fast einem Jahr wegen<br />

der Landesbank Sachsen und den wechselnden Finanzministern<br />

stagnieren und sich Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

und Ar<strong>bei</strong>tnehmer am 8. Oktober 2008 darüber<br />

verständigt haben, die Gespräche erst nach den Tarifverhandlungen<br />

für den öffentlichen Dienst der<br />

Länder fortzusetzen.<br />

Abgerundet wurde die informative Frauenveranstaltung<br />

durch eine Führung durch das Museum.<br />

Die Leiterin wusste viel Wissenswertes aus dem<br />

Leben von Kraszewski, der von 1863-1883 in<br />

Dresden lebte und die Kunst- und Kulturszene s<strong>einer</strong><br />

Zeit wesentlich mitbestimmte, zu berichten.<br />

Kraszewski hinterließ etwa 240 Romane und Erzählungen.<br />

Mit seinen sechs zwischen 1873 und<br />

1885 entstandenen Sachsen-Romanen – „August<br />

der Starke“, „Gräfin Cosel“, „Flemmings List“,<br />

„Graf Brühl“, „Aus dem Siebenjährigen Krieg“,<br />

und „Der Gouverneur von Warschau“ – schuf er<br />

ein umfassendes und farbenprächtiges Zeitgemälde<br />

Kursachsens und Polens. Die sogenannte<br />

„Sachsentrilogie“ wurde 1983/84 in der DDR von<br />

der DEFA unter dem Titel „Sachsens Glanz und<br />

Preußens Gloria“ verfilmt.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass alle TeilnehmerInnen<br />

zufrieden den Heimweg angetreten haben,<br />

weil sie einen hochinteressanten Nachmittag erlebt<br />

hatten.<br />

32 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Ingrid Schwaar SLV<br />

Angela Schäfer SBB


Informationen<br />

In den nächsten Jahren brauchen viele<br />

Schulen in Sachsen neue Schulleitungen<br />

(Schulleiter<strong>besetzung</strong>en)<br />

Mit der Veränderung der Schulstrukturen<br />

Anfang der neunziger Jahre wurden Schulleiter<br />

aus den ei<strong>gene</strong>n Kollegien gewählt<br />

oder es haben sich engagierte Lehrer beworben,<br />

um in diese Aufgabe hineinzuwachsen.<br />

Lehrerkollegien hatten sich neu formiert und wollten<br />

gemeinsam mit den neuen Schulleitungen ihre<br />

neue Grund- oder Mittelschule oder das Gymnasium<br />

aufbauen.<br />

Viel Fleiß, Fortbildungen und ein langsames Hineinwachsen<br />

in die Aufgaben eines Schulleiters<br />

gestalteten den Alltag in den Aufbaujahren des<br />

neuen sächsischen Schulsystems.<br />

Sie haben viel geleistet, manchen Rückschlag erlitten,<br />

aber immer versucht, der „Eckpfeiler“ zwischen<br />

Schulamt/ Kultus und den Lehrerkollegien<br />

zu sein.<br />

Inzwischen sind ein Teil dieser Schulleiter in ihrem<br />

verdienten Ruhestand. Unser Schulsystem<br />

und auch wir alle haben uns entwickelt und viel gelernt,<br />

um die an uns gestellten neuen verschiedenen<br />

Kompetenzen zu erfüllen. Heutige Schulleiter<br />

erleben einen Wandel der an sie gestellten Aufgaben.<br />

Professor Huber hat die Anforderungen an Schulleitung<br />

im internationalen Vergleich: Führung und<br />

Management <strong>einer</strong> selbstständigen Schule in seinem<br />

Vortrag <strong>bei</strong>m Sächsischen Symposium für<br />

Schulentwicklung in Meißen am 11.04.08 erörtert.<br />

Professionelles Schulleitungshandeln beschreibt<br />

er als:<br />

• entschiedene und zielorientierte Mitbeteiligung<br />

anderer an Leitungsaufgaben,<br />

• echtes Delegieren von Führungsverantwortlichkeiten,<br />

• engagiertes Interesse für und Wissen um das,<br />

was im Unterricht geschieht.<br />

Wirksames und professionelles Schulleitungshandeln<br />

betont Erziehung und Unterricht und geht von<br />

der Zieltätigkeit von Schule aus.<br />

Im Ministerialblatt des SMK Nr. 11/08 (vom<br />

6.11.08) ist eine neue Verwaltungsvorschrift über<br />

das Besetzungsverfahren für Stellen der Schulleiter<br />

und stellvertretenden Schulleiter veröffentlicht<br />

(Az.:14-6451.00/80).<br />

Neben dem Regelungszustand, dem Verfahrensgrundsatz<br />

(I), Gliederung des Besetzungsverfahrens<br />

(II), der Ausschreibung und Bewerbung (III)<br />

wird es interessant unter Auswahl (IV).<br />

„1. Nach der Vorauswahl soll ein Assessment-<br />

Center durchgeführt werden. Anschließend<br />

findet das Verfahren vor der Auswahlkommission<br />

statt.<br />

2. Vorauswahl<br />

a) Für Bewerber, deren dienstliche Beurteilung älter<br />

als drei Jahre ist, veranlasst die Sächsische<br />

Bildungsagentur unverzüglich die Erstellung <strong>einer</strong><br />

Anlassbeurteilung.<br />

b) Die Sächsische Bildungsagentur wählt unter<br />

den Bewerbern auf der Grundlage der letzten<br />

dienstlichen Beurteilung, der Personalakte und<br />

der vom Bewerber übersandten Unterlagen die<br />

Teilnehmer am Assessment-Center und am<br />

Verfahren vor der Auswahlkommission aus.<br />

Die Teilnehmerauswahl legt die Sächsische Bildungsagentur<br />

dem Staatsministerium für Kultus<br />

zur Kenntnisnahme vor.<br />

3. Assessment-Center<br />

a) Ausgestaltung und Durchführung des Assessment-Centers<br />

obliegen der Sächsischen Bildungsagentur.<br />

b) Bewerber, die innerhalb von drei Jahren vor<br />

Ausschreibung der Stelle bereits an einem Assessment-Center<br />

teilgenommen haben, werden<br />

<strong>bei</strong> <strong>einer</strong> erneuten Bewerbung nicht mehr zu einem<br />

Assessment-Center eingeladen.<br />

4. Verfahren vor der Auswahlkommission<br />

a) Die Sächsische Bildungsagentur beruft für jede<br />

zu besetzende Stelle eine Auswahlkommission,<br />

die aus einem Vorsitzenden und zwei weiteren<br />

Mitgliedern besteht. Mindestens ein Mitglied soll<br />

ein erfahrener Schulleiter derselben Schulart sein<br />

wie die Schule, an der die Stelle zu besetzen ist.<br />

Ein weiteres Mitglied soll ein Vertreter des zuständigen<br />

Fachrefe<strong>rates</strong> der Sächsischen Bildungsagentur<br />

sein. Das Staatsministerium für<br />

Kultus kann ein weiteres Mitglied mit beratender<br />

Stimme in die Auswahlkommission entsenden.<br />

b) Das Verfahren vor der Auswahlkommission<br />

wird von der Sächsischen Bildungsagentur vorbereitet.<br />

Es <strong>bei</strong>nhaltet insbesondere ein Eignungsgespräch<br />

zu schulfachlichen und schulspezifischen<br />

Fragen.<br />

c) Zum Eignungsgespräch lädt die Sächsische Bildungsagentur<br />

jeweils einen Vertreter des Schulträgers<br />

und den stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der Schulkonferenz ein. Diese sind berechtigt,<br />

Fragen an die Bewerber zu richten.<br />

d) Die Auswahlkommission erar<strong>bei</strong>tet aus dem Ergebnis<br />

der Vorauswahl und des Verfahrens vor<br />

der Auswahlkommission einen Bericht über die<br />

Eignung, Leistung und Befähigung eines jeden<br />

Bewerbers. Sofern ein Assessment-Center<br />

durchgeführt wurde, sind auch dessen Ergebnisse<br />

einzubeziehen. Jedem Bewerber ist eine<br />

Platzziffer zuzuordnen“.<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Weiterhin sind entsprechende Bestimmungen (V)<br />

festgelegt:<br />

„1 . Die Sächsische Bildungsagentur übermittelt<br />

dem Staatsministerium für Kultus die Dokumentation<br />

zum Besetzungsverfahren und einen<br />

Besetzungsvorschlag.<br />

2. Sofern das Staatsministerium für Kultus nicht<br />

innerhalb von sechs Wochen gegen das Besetzungsverfahren<br />

Bedenken geltend macht, unterrichtet<br />

die Sächsische Bildungsagentur den<br />

Schulträger und die Schulkonferenz über das<br />

Ergebnis des Verfahrens vor der Auswahlkommission<br />

und übermittelt den Besetzungsvorschlag.<br />

Die Sächsische Bildungsagentur stellt<br />

den Bewerber, mit dem die Stelle besetzt werden<br />

soll, der Schulkonferenz vor.<br />

3. Schulträger und Schulkonferenz haben Gelegenheit,<br />

innerhalb von vier Wochen zum Besetzungsvorschlag<br />

Stellung zu nehmen.<br />

4. Die Sächsische Bildungsagentur berichtet dem<br />

Staatsministerium für Kultus über das Ergebnis<br />

der Beteiligungsverfahren. Ist keine Einigung<br />

mit Schulträger und Schulkonferenz zustande<br />

gekommen, entscheidet das Staatsministerium<br />

für Kultus im Benehmen mit der Sächsischen<br />

Bildungsagentur über die Fortführung des Verfahrens.<br />

5. Die Bestimmungsentscheidung trifft der Staatsminister<br />

für Kultus.<br />

6. Das Staatsministerium für Kultus informiert die<br />

Sächsische Bildungsagentur über die Bestimmungsentscheidung.<br />

Die Sächsische Bildungsagentur<br />

teilt den unterle<strong>gene</strong>n Bewerbern rechtzeitig<br />

vor der Aushändigung der Bestimmungsschreiben<br />

die Entscheidung mit.<br />

7. Probezeit<br />

a) Beschäftigte leisten eine Probezeit von zwei<br />

Jahren nach Maßgabe der tarifrechtlichen Regelungen.<br />

b) Beamte leisten eine Probezeit nach Maßgabe<br />

der beamtenrechtlichen Regelungen.“<br />

Abschließend werden Ausnahmen (VI), ergänzende<br />

Reglungen und Inkrafttreten (VII – XII)<br />

betrachtet.<br />

Für die Erfassung verhaltensspezifischer Kompetenzen<br />

wird der Einsatz eines Assessment-Centers<br />

als sinnvoll erachtet. Ein Assessment-Center ist eine<br />

Verfahrenstechnik, die verschiedene eignungsdiagnostischen<br />

Methoden vereint: Es kommen<br />

1/2009 33


Informationen<br />

leistungsrelevante Aufgaben zum Einsatz, die häufig<br />

durch klassische Auswahl-Instrumente wie Interviews<br />

und Tests ergänzt werden. Durch diese<br />

multimethodale Konzeption wird die Kompetenzmessung<br />

auf eine breite Datenbasis gestellt. In unterschiedlichen<br />

situativen Übungen werden Teilnehmer<br />

<strong>bei</strong>m Lösen von Aufgaben beobachtet und<br />

bewertet. Die Bewertung orientiert sich da<strong>bei</strong> am<br />

gezeigten Verhalten der Teilnehmer und erfolgt<br />

anhand definierter Kriterien, die aus der Zielposition<br />

abgeleitet werden.<br />

Wer dann bestanden hat, hat die entsprechenden<br />

Kompetenzen, um für den Ansturm s<strong>einer</strong> Schulleitertätigkeit<br />

bestens gerüstet zu sein. Auf Nachfrage<br />

<strong>bei</strong> Schulleitern, die ein solches Auswahlverfahren<br />

durchlaufen haben, fanden sie dieses sehr<br />

anstrengend und sie haben auch vieles erfahren<br />

über ihre Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit.<br />

Rechtsberatungen des SLV im VBE<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich freue mich, Ihnen die Rechtsberatung anbieten<br />

zu können. Folgende Termine gebe<br />

ich dafür bekannt:<br />

Radebeul<br />

SLV-Landesgeschäftsstelle,<br />

Meißner Straße 69 in 01445 Radebeul<br />

16.02.2009 – 12.00 bis 16.00 Uhr<br />

16.03.2009 – 12.00 bis 16.00 Uhr<br />

20.04.2009 – 12.00 bis 16.00 Uhr<br />

Chemnitz<br />

SLV-Geschäftsstelle,<br />

Straßburger Straße 3 in 09120 Chemnitz<br />

(Nähe Regionalstelle der SBA)<br />

17.02.2009 – 13.00 bis 15.00 Uhr<br />

17.03.2009 – 13.00 bis 15.00 Uhr<br />

21.04.2009 – 13.00 bis 15.00 Uhr<br />

Alle Lehrer wollen auch in Zukunft mit ihren<br />

Schulleitungen innovativ zusammenar<strong>bei</strong>ten. Da<br />

bleibt es zu wünschen, dass die Besetzungsentscheidungen<br />

in diesem Sinne ausfallen und folgende<br />

Aufgaben erfüllt werden können.<br />

Elf zentrale Merkmale wirksamer Schulen<br />

• professionelles Schulleitungshandeln<br />

• Zusammengehörigkeitsgefühl und gemeinsam<br />

getra<strong>gene</strong> Zielvorstellungen im Kollegium bzw.<br />

der gesamten Schule<br />

• förderliche Lernumgebung<br />

• Betonung von Erziehung und Unterricht, von<br />

Lehr- und Lernprozessen<br />

• zielorientierter Unterricht<br />

• hohe Erwartungen<br />

• positive Verstärkung<br />

• Überprüfen der Lernfortschritte<br />

• Rechte und Verantwortlichkeiten der Schüler<br />

Für eine vorherige telefonische Anmeldung<br />

über die Landesgeschäftsstelle unter Tel.: 0351/<br />

8392217 bedanke ich mich. Dies hilft, unnötige<br />

Wartezeiten zu vermeiden. Bitte bringen Sie zur<br />

Rechtsberatung alle erforderlichen Unterlagen<br />

in Ihrer Angelegenheit, wie z. B. Ar<strong>bei</strong>tsverträge,<br />

Änderungsverträge, Bezügemitteilungen,<br />

Schriftsätze des Ar<strong>bei</strong>tgebers usw. mit. Selbstverständlich<br />

haben Sie auch die Möglichkeit, in<br />

der Landesgeschäftsstelle anzurufen und einen<br />

persönlichen Termin zu vereinbaren. Ich freue<br />

mich über Ihren Anruf.<br />

Bei Notfällen stehe ich Ihnen auch gern unter<br />

den Telefonnummern 0351 / 8363580 (auch<br />

Fax) oder 0160 / 7178199 zur Verfügung.<br />

Claudia Raum<br />

Juristin<br />

• partnerschaftliches Verhältnis zwischen Schule<br />

und Elternschaft<br />

• Schule als lernende Organisation<br />

(Metastudie des Institute of Education der Universität<br />

London für das Office for Standards in Education<br />

(OFSTED), England)<br />

Quellen:<br />

(http://195.37.90.11/sbi/download_sbi/download_sbi/V<br />

ortrag_Prof_Huber.pdf)<br />

http://www.meta-five.eu/dienstleistungen/perspektiven_aufzeigen/assessment_center_de.htm?adwords<br />

Ministerialblatt Nr.11 vom 6.11.2008<br />

Carola Damme<br />

Mitglied des Lehrerhauptpersonal<strong>rates</strong><br />

Rechtsberatungen des<br />

sbb beamtenbund und<br />

tarifunion<br />

Die Rechtsberatungen des sbb beamtenbund<br />

und tarifunionfinden in der Regel jeden ersten<br />

Mittwoch im Monat in der Landesgeschäftsstelle<br />

des sbb, Theresienstraße 15, 01097 Dresden<br />

von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr statt.<br />

04.03.2009, 01.04.2009,<br />

06.05.2009, 10.06.2009,<br />

01.07.2009, 05.08.2009,<br />

09.09.2009, 07.10.2009,<br />

04.11.2009, 09.12.2009<br />

Beratungen in Renten-,<br />

Versorgungs- und Beihilfefragen<br />

Die Beratungen finden in der Regel jeden<br />

4. Donnerstag im Monat in der Landesgeschäftsstelle<br />

des sbb, Theresienstraße 15, 01097<br />

Dresden von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr statt.<br />

26.02.2009, 26.03.2009,<br />

23.04.2009, 28.05.2009,<br />

25.06.2009, 23.07.2009,<br />

27.08.2009, 24.09.2009,<br />

29.10.2009, 26.11.2009,<br />

17.12. 2009<br />

Bitte bringen Sie zu den Beratungsterminen<br />

alle erforderlichen Unterlagen, wie z. B. Ar<strong>bei</strong>tsverträge,<br />

Änderungsverträge bzw. Rentenbescheide,<br />

mit. Melden Sie sich rechtzeitig<br />

in der Landesgeschäftsstelle des sbb zum Beratungstermin<br />

an.<br />

sbb beamtenbund und tarifunion sachsen<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Theresienstraße 15, 01097 Dresden<br />

Tel. 0351 4716824, Fax 0351 4716827<br />

www.sbb.de<br />

34 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Information des Personal<strong>rates</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>einer</strong> <strong>Dienstposten</strong><strong>besetzung</strong><br />

1.) Eine Stellenausschreibung darf sich auf allgemeine<br />

Anforderungen in Bezug auf Ar<strong>bei</strong>tsleistung<br />

und fachliches Können beschränken,<br />

wenn die Stelle im Wege der Topfwirtschaft<br />

unter Beibehaltung der bisherigen Aufgaben<br />

der ausgewählten Bewerber besetzt werden<br />

soll.<br />

2.) Es ist allein Sache des Personal<strong>rates</strong> zu entscheiden,<br />

welche Informationen er benötigt,<br />

um seine Zustimmung zu <strong>einer</strong> beabsichtigten<br />

Beförderung zu erklären; auf eine mangelhafte<br />

Unterrichtung des Personal<strong>rates</strong> kann sich<br />

der unterle<strong>gene</strong> Bewerber im Konkurrentenstreitverfahren<br />

nicht berufen.<br />

3.) Die fehlende vorherige <strong>Dienstposten</strong>bewertung<br />

<strong>bei</strong> der Vergabe von Beförderungsstellen<br />

im Wege der „Topfwirtschaft“ führt nicht zur<br />

Verletzung des Bewerbungsverfahrensanspruchs<br />

eines unterle<strong>gene</strong>n Bewerbers, wenn<br />

der Dienstherr die erforderlichen Erwägungen<br />

zur <strong>Dienstposten</strong>bewertung im Auswahlverfahren<br />

nachholt und wenn die unterbliebene<br />

Bewertung für die Entscheidung in der Sache<br />

im Ergebnis unerheblich ist. (Bestätigung von<br />

Hess. VGH, Beschluss des Senats vom<br />

18.01.2000, 1 TZ 3149/99-HessVGRspr<br />

2001,1 = NVwZ-RR 2000, 622 = ESVGH 50,<br />

238 = DÖD 2000, 134.)<br />

VGH Hessen, Beschluss v. 17.01.2008 – 1 TG<br />

1899/07–<br />

Auftragsbefugnis des einzelnen Personalratsmitgliedesim<br />

Hinblick auf Personalratsbeschlüsse<br />

Das BPersVG regelt abschließend, wem welche<br />

Rechte im Verhältnis zur Personalvertretung oder<br />

einzelner Mitglieder zustehen.<br />

Einem einzelnen Beschäftigten, der nicht Mitglied<br />

der Personalvertretung ist, stehen nur Rechte zur<br />

Feststellung s<strong>einer</strong> Wahlberechtigung oder Wählbarkeit<br />

zu.<br />

Ein einzelner Beschäftigter kann weder direkt<br />

noch mittelbar über den Dienststellenleiter auf die<br />

Ar<strong>bei</strong>t der Personalvertretung Einfluss nehmen;<br />

dies selbst dann nicht, wenn es um eine ihn selbst<br />

berührende Angelegenheit geht. Der Beschäftigte<br />

kann nur in einem ar<strong>bei</strong>ts- oder verwaltungsgerichtlichen<br />

Verfahren gegen die Maßnahme selbst<br />

vorgehen.<br />

VG Mainz, Beschluss v. 23.01.2008 – 2 L8/08<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Recht<br />

<strong>Kinderbezo</strong><strong>gene</strong><strong>Besitz</strong>standszulage<br />

Mitbestimmungsrecht <strong>bei</strong> der Anordnung<br />

über die Weiterleitung von E-Mails<br />

Die Anordnung, <strong>bei</strong> Abwesenheit die eingehenden<br />

E-Mails weiterzuleiten, ist mitbestimmungspflichtig<br />

nach § 75 Abs. 3 Abs.<br />

17 BPersVG.<br />

VG Dresden, Beschluss v. 31.8.2007 – PB 8 K<br />

863/07 –<br />

Zum Sachverhalt<br />

I.<br />

Die Parteien streiten über das Bestehen eines Mitbestimmungs-<br />

und Mitwirkungsrechts <strong>bei</strong> dem Erlass<br />

der Direktionsanweisungen VD/01/06 und<br />

VD/01/07.<br />

Der Verwaltungsdirektor des Beteiligten erließ<br />

mit Schreiben vom 28.4.2006 die Direktionsanweisung<br />

VD/01/06. Nach dieser Anweisung werden<br />

die Mitar<strong>bei</strong>ter in der Verwaltungsdirektion<br />

verpflichtet, <strong>bei</strong> planbaren Abwesenheiten (Urlaub,<br />

Dienstreisen) ihr E-Mail-Programm so einzurichten,<br />

dass sämtliche per E-Mail eingehende<br />

Post automatisch an den jeweiligen Vertreter weitergeleitet<br />

wird. Die Hinterlegung <strong>einer</strong> automatischen<br />

Abwesenheitsnachricht unter Nennung der<br />

Kontaktdaten des jeweiligen Stellvertreters sollte<br />

nicht mehr genügen. Von der Anordnung erfasst<br />

waren auch E-Mails, die als persönlich/vertraulich<br />

gekennzeichnet sind. Nachdem der Personalrat<br />

Einwände gegen die Anordnung erhoben hatte,<br />

wurde sie durch die Direktionsanweisung<br />

VD/01/2007 vom 15.1.2007 insoweit abgeändert,<br />

als persönlich/vertraulich gekennzeichnete E-<br />

Mails nicht weiterzuleiten waren.<br />

Eine förmliche Beteiligung war der Personalvertretung<br />

<strong>bei</strong> Erlass der Direktionsanweisungen<br />

nicht gewährt worden; der Beteiligte vertrat die<br />

Auffassung, dass ein Beteiligungsrecht nicht gegeben<br />

sei.<br />

Mit Schreiben s<strong>einer</strong> Bevollmächtigten vom<br />

16.4.2007 – <strong>bei</strong>m Verwaltungsgericht Dresden<br />

eingegangen am 7.5.2007 – machen der Personalrat<br />

Zentrale und der Gesamtpersonalrat die Verletzung<br />

ihrer Beteiligungsrechte aus § 75 Abs. 3 Nr.<br />

17 und § 78 Abs. 1 Nr. 1 BPersVG geltend. Die Direktionsanweisungen<br />

würden intern verbindlich<br />

BUNDESARBEITSGERICHT Urteil vom<br />

30.10.2008, 6 AZR 712/07<br />

TVöD – kinderbezo<strong>gene</strong> <strong>Besitz</strong>standszulage<br />

Leitsätze<br />

1. Tarifliche Normen sind unwirksam, wenn sie<br />

zu <strong>einer</strong> Gruppenbildung führen, die die<br />

durch Art. 6 Abs. 1 GG geschützten Belange<br />

von Ehe und Familie gleichheits- oder sachwidrig<br />

außer Betracht lässt.<br />

2. § 11 TVÜ-VKA hält <strong>einer</strong> Kontrolle an diesem<br />

Maßstab stand, soweit er den in den<br />

TVöD übergeleiteten Ar<strong>bei</strong>tnehmern, deren<br />

Ehegatte ebenfalls im öffentlichen Dienst beschäftigt<br />

war und die nach der Konkurrenzregelung<br />

des § 29 Abschn. B Abs. 6 BAT keinen<br />

Anspruch auf den kinderbezo<strong>gene</strong>n<br />

Entgeltbestandteil im Ortszuschlag bzw. einen<br />

Sozialzuschlag nach § 33 BMT-G II hatten,<br />

keine Möglichkeit eingeräumt hat, durch<br />

Änderung des Kindergeldbezugs nach dem<br />

30. September 2005 eine kinderbezo<strong>gene</strong> <strong>Besitz</strong>standszulage<br />

zu erhalten.<br />

ein bestimmtes Verhalten anordnen und seien deshalb<br />

Verwaltungsanordnungen; sie würden der<br />

Mitwirkung der Personalvertretung nach § 78 Abs.<br />

1 Nr. 1 BPersVG unterliegen; die Einführung der<br />

Direktionsanweisungen ohne Beteiligung der Personalvertretung<br />

verletze das Mitbestimmungsrecht<br />

nach § 75 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG.<br />

Sie beantragen festzustellen, dass dem Antragsteller<br />

zu 1 <strong>bei</strong> Erlass der Direktionsanweisung<br />

DD/01/06 vom 28.4.2006 und der Direktionsanweisung<br />

VD/01/07 vom 15.1.2007 des Verwaltungsdirektors<br />

<strong>bei</strong>m MDR ein Mitbestimmungsrecht<br />

gemäß § 75 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG zustand,<br />

festzustellen, dass die Direktionsanweisung<br />

VD/01/06 vom 28.4.2006 und die Direktionsanweisung<br />

VD/01/07 vom 15.1.2007 des Verwaltungsdirektors<br />

der MDR mitwirkungspflichtige<br />

Maßnamen im Sinne des § 78 Abs. 1 Nr. 1<br />

BPersVG sind und daher mit dem Antragsteller zu<br />

1 das Mitwirkungsverfahren gemäß § 72<br />

BPersVG einzuleiten gewesen wäre, festzustellen,<br />

dass dem Antragsteller zu 2 <strong>bei</strong> Erlass der Direktionsanweisung<br />

DD/01/06 vom 28.4.2006 und der<br />

Direktionsanweisung VD/01/07 vom 15.1.2007<br />

1/2009 35


Recht<br />

des Verwaltungsdirektors <strong>bei</strong>m MDR ein Mitbestimmungsrecht<br />

gemäß § 75 Abs. 3 Nr. 17<br />

BPersVG zustand, festzustellen, dass die Direktionsanweisung<br />

VD/01/06 vom 28.4.2006 und die<br />

Direktionsanweisung VD/01/07 vom 15.1.2007<br />

des Verwaltungsdirektors der MDR mitwirkungspflichtige<br />

Maßnamen im Sinne des § 78 Abs. 1 Nr.<br />

1 BPersVG sind und daher mit dem Antragsteller<br />

zu 2 das Mitwirkungsverfahren gemäß § 72<br />

BPersVG einzuleiten gewesen wäre.<br />

Der Beteiligte beantragt, die Anträge abzulehnen.<br />

Er ist der Auffassung, dass der beteiligte Gesamtpersonalrat<br />

(Antragsteller zu 2) von den streitgegenständlichen<br />

Direktionsanweisungen des Verwaltungsdirektors<br />

T. nicht betroffen sein kann;<br />

dessen Zuständigkeit beschränkt sich auf den<br />

Standort Leipzig, so dass allenfalls der Personalrat<br />

der Zentrale und nicht der Gesamtpersonalrat zuständig<br />

ist. Die Verletzung von Mitbestimmungsrechten/Mitwirkungsrechten<br />

könnte nicht kumulativ<br />

nebeneinander geltend gemacht werden;<br />

primär anzuwenden sei das Mitwirkungsrecht als<br />

das weniger weit gehende Recht. Nicht verletzt sei<br />

das Mitbestimmungsrecht nach § 75 Abs. 3 Nr. 17<br />

BPersVG. Durch die Schaltung <strong>einer</strong> E-Mail-Weiterleitung<br />

werde keine Überwachung der Beschäftigten<br />

bewirkt; es gehe weder um eine anonyme<br />

noch um eine technisierte Verhalts- und Leistungskontrolle,<br />

sondern lediglich um die Sicherstellung,<br />

dass dienstliche E-Mails an den Vertreter<br />

weitergeleitet werden; auch das Mitwirkungsrecht<br />

nach § 75 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG sei nicht verletzt.<br />

Nach dem Zweck der Direktionsanweisung stehe<br />

die Diensterfüllung im Vordergrund, innerdienstliche,<br />

soziale und persönliche Angelegenheiten<br />

der Beschäftigten würden nicht geregelt werden,<br />

so dass ein Mitwirkungsrecht nicht gegeben sei.<br />

Wegen der Einzelheiten wird auf die Gerichtsakte<br />

Bezug genommen.<br />

In s<strong>einer</strong> 2008 erschienenen und sehr lesenswerten<br />

Studie untersucht der Frankfurter<br />

Pädagogik-Professor den Trend, Präsentieren<br />

als Passepartout des Unterrichts zu verankern.<br />

Die heute vielleicht erfolgreichste Innovation im<br />

Unterricht ist die Präsentation von eigenständig recherchierten<br />

Themen. Die Schüler entwickeln hier<br />

beträchtliche Methodenkompetenz. Die Frage<br />

aber ist: Was wird da<strong>bei</strong> aus der Sache, die präsentiert<br />

wird? Die Fallstudie „Mittelalter“ zeigt dies<br />

im Detail.<br />

Ein kleines, gut lesbares Buch, das wichtige Informationen<br />

und Tipps für das Lehren an die Hand<br />

gibt.<br />

Wer heute Schulen der Sekundarstufe besucht,<br />

muss damit rechnen, dass er keinen normalen Unterricht<br />

zu Gesicht bekommt, sondern in unterschiedlicher<br />

Weise „Präsentationen“ von Schü-<br />

Aus den Gründen<br />

II.<br />

Die Kammer trennt vom Verfahren den Antrag<br />

des Gesamtpersonalrats ab (§§ 145, 147 ZPO); sie<br />

ist der Auffassung, dass sich das Verfahren damit<br />

zweckmäßiger gestalten lässt. Die Zulässigkeit des<br />

Antrags des Gesamtpersonalrats <strong>einer</strong>seits und des<br />

Personalrats der Zentrale des MDR andererseits ist<br />

unterschiedlich zu beurteilen.<br />

Das Verfahren des Gesamtpersonalrats (Antragsteller<br />

zu 2) wird unter dem Aktenzeichen PB 8 K<br />

1691/07 weitergeführt.<br />

III.<br />

Der Antrag des Antrags des Personalrats der Zentrale<br />

des MDR ist zulässig; er ist zum Teil begründet.<br />

Soweit der Antragsteller die Verletzung von<br />

Mitwirkungsrechten nach § 78 Abs. 1 Nr. 1<br />

BPersVG rügt, bleibt sein Antrag ohne Erfolg.<br />

Nach § 78 Abs. 1 Nr. 1 BPersVG ist der Personalvertretung<br />

zwar ein Mitwirkungsrecht eingeräumt<br />

<strong>bei</strong> der Vorbereitung von Verwaltungsanordnungen<br />

<strong>einer</strong> Dienststelle für die innerdienstlichen, sozialen<br />

und persönlichen Angelegenheiten der Beschäftigten;<br />

Anordnungen, die – wie hier – im<br />

unmittelbaren Zusammenhang mit der von den<br />

Beschäftigen zu erbringenden Ar<strong>bei</strong>tsleistung stehen,<br />

fallen jedoch nicht darunter.<br />

Soweit der Antragsteller geltend macht, die ohne<br />

seine Beteiligung verfügte Anordnung der Direktionsanweisung<br />

VD/01/06 habe sein Mitbestimmungsrecht<br />

nach § 75 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG verletzt,<br />

ist sein Antrag begründet.<br />

Mitbestimmungspflichtig nach § 75 Abs. 3 Nr. 17<br />

BPersVG ist die Einführung und Anwendung<br />

technischer Einrichtungen zur Überwachung des<br />

Verhaltens oder der Leistung der Beschäftigten.<br />

Die Rechtsprechung hat ein Mitbestimmungsrecht<br />

bereits dann angenommen, wenn die Anlage zur<br />

Überwachung „geeignet“ ist, ohne dass es auf die<br />

lern. Faktisch übernehmen die SchülerInnen hier<br />

den Unterricht, sei es, um gestellte Fragen zu beantworten,<br />

Wiederholungen zum Stoff zu liefern,<br />

eigenständig entwickelte Projekte vorzustellen<br />

oder aber den geltenden Unterrichtsstoff ar<strong>bei</strong>tsteilig<br />

zu erar<strong>bei</strong>ten und die Ergebnisse anschließend<br />

der Klasse zu präsentieren. Auch in methodischer<br />

Hinsicht variiert die Praxis beträchtlich. Das<br />

geht von der lässig <strong>bei</strong>läufigen Erledigung <strong>einer</strong><br />

Methodenpflicht bis zur quasi professionellen<br />

PowerPointPräsentation inclusive strukturiertem<br />

Feedback.<br />

Neben und nach <strong>einer</strong> allgemeinen Charakterisierung<br />

des Falltypen und ihrer pädagogischen Eigenlogik<br />

enthält die Studie die mikrologische<br />

Analyse <strong>einer</strong> Sequenz von Präsentationen mit<br />

Feedback, die Schüler <strong>einer</strong> achten Klasse zum<br />

Thema „Mittelalter“ durchgeführt haben. Jeder<br />

Schüler, jede Schülerin der Klasse hatte sich hier-<br />

eigentliche Zweckbestimmung ankommt<br />

(BVerwG, Beschl. vom 31.8.1988, BVerwGE 80,<br />

143; Vogelgesang u.a., LandesPersVG Sachsen,<br />

§ 80 Rdnr. 463 m.w.N.).<br />

Da E-Mails über eine „technische Einrichtung“,<br />

nämlich über den PC, gesendet und empfangen<br />

werden und mit der Direktionsanweisung eine bestimmte<br />

Behandlung des Empfangs von E-Mails<br />

während Abwesenheitszeiten angeordnet wird, regelt<br />

die Direktionsanweisung die „Anwendung <strong>einer</strong><br />

technischen Einrichtung“; der Mitbestimmungstatbestand<br />

des § 80 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG<br />

ist damit erfüllt (siehe auch Fitting, BetrVG 26.<br />

Aufl., § 87 Rdnr. 244). Es handelt sich da<strong>bei</strong> nicht<br />

lediglich um eine – mitbestimmungsfreie – Anweisung,<br />

die eine sachgerechte Nutzung des PC<br />

(im Sinne <strong>einer</strong> „Bedienungsanleitung“) gewährleisten<br />

soll; die Direktionsanweisung enthält vielmehr<br />

eine Ar<strong>bei</strong>tsanweisung für die Erledigung<br />

eingehender E-Mails. Ihr Erlass mag – wie der Beteiligte<br />

vorgetragen hat – im Interesse <strong>einer</strong> effektiven<br />

Aufgabenerfüllung der Dienststelle erforderlich<br />

sein. Sie ist aber zugleich geeignet, das<br />

Ar<strong>bei</strong>tsverhalten der Mitar<strong>bei</strong>ter (ihre Anwesenheit<br />

am Ar<strong>bei</strong>tsplatz und ihre Abwesenheit) festzuhalten;<br />

sie ermöglicht der Dienststellenleitung<br />

damit eine „Überwachung des Verhaltens“ der<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter. Damit ist der Mitbestimmungstatbestand<br />

des § 80 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG erfüllt.<br />

Die Überwachungsmöglichkeit entsteht sowohl<br />

<strong>bei</strong>m Vollzug der Direktionsanordnung VD 01/06<br />

vom 28.4.2006 wie auch <strong>bei</strong>m Vollzug der Direktionsanweisung<br />

VD/01/07 vom 15.1.2007; der<br />

Verzicht auf eine Weiterleitung von als Privat gekennzeichneten<br />

E-Mails mag datenschutzrechtlich<br />

von Bedeutung sein. Für die personalvertretungsrechtliche<br />

Beurteilung ist dies jedoch ohne<br />

Belang.<br />

Dem Antrag war deshalb insoweit stattzugeben,<br />

als mit ihm eine Verletzung des Mitbestimmungsrechts<br />

nach § 75 Abs. 3 Nr. 17 BPersVG geltend<br />

gemacht wird; im Übrigen war der Antrag abzulehnen.<br />

„Präsentieren als neue Unterrichtsform. Die pädagogische Eigenlogik<br />

<strong>einer</strong> Methode“ von Andreas Gruschka<br />

für aus einem Pool von Pflicht- und Wahlthemen<br />

ein ei<strong>gene</strong>s auszusuchen. Gestützt durch vorbereitete<br />

Fragen und Inhaltsübersichten, sowie Hinweise<br />

zur vertiefenden Recherche im Internet und in<br />

<strong>einer</strong> Materialkiste hatten die Schülerinnen und<br />

Schüler die Aufgabe, Informationen zu ihrem Thema<br />

zu erar<strong>bei</strong>ten. Sodann wurde großer Wert darauf<br />

gelegt, im Medium des jeweiligen Themas die<br />

Methodenkompetenz des Präsentierens einzuüben.<br />

Die Schüler haben hierfür ein Kompetenzraster<br />

an die Hand bekommen und sollen sich in <strong>einer</strong><br />

wiederkehrenden Übung versichern, ob sie die<br />

Methode nun besser beherrschen als <strong>bei</strong>m vorherigen<br />

Fall. Die Fallstudie kann zeigen, wie die Umstellung<br />

von Unterricht auf Präsentation wirksam<br />

wird, wie sie eine neue Pädagogik begründet und<br />

wie sich da<strong>bei</strong> systematisch die Methode vor die<br />

Sache stellt. Tendenziell ist der Inhalt nur noch<br />

Mittel zum Zweck, Methodenkompetenz zu entwickeln.“<br />

36 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Informationen<br />

Tarifunion verhandelt über Zusatzversorgung<br />

Die Tarifparteien werden neue Verhandlungen<br />

zur Zusatzversorgung (VBL) des öffentlichen<br />

Dienstes führen. Es wird nicht zuletzt<br />

um Korrekturen der früheren Tarifverträge<br />

aus dem Jahr 2003 gehen, in denen das damalige<br />

Gesamtversorgungssystem durch das Punktesystem<br />

ersetzt wurde. Insbesondere das Übergangsrecht<br />

für „rentenferne“ Jahrgänge ist nach wie vor<br />

heftig umstritten. Beim Bundesverfassungsgericht<br />

liegen Verfassungsbeschwerden, nachdem der<br />

Bundesgerichtshof die Neuregelungen überwiegend<br />

als rechtmäßig bezeichnet hat.<br />

Übergang zum Punktesystem<br />

Das frühere System gewährte, ausgehend von der<br />

entsprechenden Beamtenversorgung, eine Gesamtversorgung<br />

aus gesetzlicher Rente und VBL-<br />

Zusatzrente. Das hatte unter anderem zur Folge,<br />

dass Kürzungen im Rentenrecht durch die VBL<br />

ausgeglichen werden mussten. Der Übergang auf<br />

das Punktesystem, <strong>bei</strong> dem Rente und Zusatzrente<br />

nebeneinander stehen, hat sich nach Auffassung<br />

auch der dbb tarifunion dem Grunde nach bewährt.<br />

Streit gibt es insbesondere um das Übergangsrecht,<br />

also die Bewertung der Anwartschaften, die<br />

nach dem früheren Recht erworben worden sind.<br />

Sie drücken sich aus in der „Startgutschrift“, mit<br />

der die früheren Anwartschaften in das neue System<br />

übertragen worden sind. In diesem Zusammenhang<br />

wurde unterschieden zwischen „rentennahen“<br />

und „rentenfernen“ Jahrgängen. Kritik<br />

kommt vor allem von den „rentenfernen“ Beschäftigten,<br />

die meinen, dass ihre zuvor erworbenen<br />

Anwartschaften nicht angemessen übergeleitet<br />

worden sind. Dagegen gab es eine Vielzahl von<br />

Klagen, von denen der Bundesgerichtshof (BGH)<br />

inzwischen einen Teil erledigt hat. Da<strong>bei</strong> hat er das<br />

Übergangsrecht überwiegend für rechtmäßig erklärt.<br />

Lediglich in einem einzigen Punkt hat er eine<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Benachteiligung der Beschäftigten mit langer<br />

Ausbildung erkannt. In diesem Punkt werden die<br />

Tarifvertragsparteien in jedem Falle nachbessern<br />

müssen. Gegen die Entscheidung des BCH, <strong>bei</strong><br />

dem noch weitere Verfahren liegen, ist das Bundesverfassungsgericht<br />

angerufen worden.<br />

Einkommensrunde 2009<br />

Wie die dbb tarifunion meldet, will sie allerdings<br />

darüber hinausgehend auch weitere Einzelpunkte<br />

zum Übergangsrecht aufgreifen. Das soll zunächst<br />

in gesonderten Tarifverhandlungen, also außerhalb<br />

der nächsten Einkommensrunde, die für Anfang<br />

2009 ansteht, geschehen. Wir werden über<br />

den weiteren Verlauf berichten.<br />

Quelle: BRH aktuell Ausgabe 10/2008, S. 23<br />

Anfrage eines Journalisten aus Nordrhein-Westfalen zu<br />

Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen sächsischer Lehrer<br />

Vor dem Hintergrund des guten Abschneidens<br />

sächsischer Schüler <strong>bei</strong> PISA erreichten<br />

den SLV eine Vielzahl Anfragen von<br />

Journalisten aus allen Teilen Deutschlands. Bei<br />

der Frage nach dem Erfolgsrezept hat der SLV natürlich<br />

wahrheitsgemäß in erster Linie die Hauptakteure<br />

genannt: „Unsere Lehrer sind engagiert,<br />

motiviert und kompetent, trotz kritikwürdiger Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen.“<br />

Als sich ein Journalist der BILD-Zeitung aus<br />

NRW für eine schriftliche Antwort bedankte, warf<br />

er die Frage auf:<br />

„Wieso sind übrigens die Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />

unattraktiv?<br />

Ich dachte bisher, das sei <strong>bei</strong> uns so, weshalb auch<br />

viele Lehrer abwandern.“<br />

Daraufhin erhielt er folgende (kurze) Antwort:<br />

Die Situation der sächsischen Lehrer möchte ich<br />

Ihnen nur kurz in einigen Stichpunkten beschreiben,<br />

damit Sie sich ansatzweise ein Bild machen<br />

können:<br />

- kein Lehrer in Sachsen ist verbeamtet,<br />

lediglich ein Teil der Schulleiter und stv.<br />

Schulleiter<br />

- Osttarif TV-L/Lehrer, zz. 92,5 % vom<br />

Westgehalt TV-L/Lehrer<br />

- Teilzeit mit entsprechend verringertem Einkommen<br />

Grundschulen:<br />

von 1992 bis 1997: 82 %,<br />

von 1997 bis 2008: stufenweise Reduzierung<br />

bis auf 57 % über<br />

mehrere Jahre<br />

von 2005 bis 2007: 64,28 %<br />

2007/2008: 67,87 %<br />

seit 1.8.2008 Vereinbarung zur schrittweisen<br />

Rückkehr in die Vollbeschäftigung, spätestens<br />

2011, in <strong>einer</strong> Region 2012<br />

Mittelschulen:<br />

von 1992 bis 2005: 82 %<br />

2005/2006: 85 %<br />

2006 bis 2009: 77 %<br />

2009/2010: 79 %<br />

Gymnasien:<br />

2005/2006: 85 %<br />

2006 bis 2009: 77 %<br />

2009/2010: 79 %<br />

• Eingruppierung nach Eingruppierungsrichtlinie<br />

des Freistaates Sachsen: meist sind<br />

sächsische Lehrer eine Entgeltgruppe<br />

niedriger eingruppiert als in den alten<br />

Bundesländern, es bestehen kaum Höhergruppierungsmöglichkeiten<br />

trotz <strong>einer</strong> sehr<br />

guten pädagogischen Tätigkeit, seit 10 Jahren<br />

hatten die Lehrer praktisch keine<br />

Chance mehr auf Höhergruppierungen.<br />

• hohes Pflichtstundenmaß:<br />

GS: 28<br />

MS: 26<br />

GY: 26<br />

FS: 25 (Fachlehrer: 32)<br />

BS: 26 ... 28 Wochenstunden<br />

• höherwertige Tätigkeiten (SL, stv SL, Oberstufenberater<br />

u. Ä.) werden in Größenordnungen<br />

„vorübergehend“ an Lehrer übertragen,<br />

ohne dass diese dafür ein höheres<br />

Einkommen erhalten. Nicht selten wird kurz<br />

vor dem Erwerb eines Anspruchs, d.h. nach<br />

ca. 3 Jahren, die „vorübergehende Übertragung“<br />

beendet.<br />

Ich hoffe, dass ich Ihnen einen kleinen Einblick<br />

in die Situation der sächsischen Lehrer geben<br />

konnte, die Aufzählung ließe sich durchaus<br />

noch fortsetzen.<br />

Viele Grüße aus Sachsen<br />

Jens Weichelt<br />

Landesvorsitzender des Sächsischen<br />

Lehrerverbandes im VBE<br />

Antwort:<br />

„Vielen Dank für die Daten. Das allermeiste<br />

davon war mir tatsächlich nicht geläufig. Umso<br />

erstaunlicher das exzellente Abschneiden<br />

Sachsens.“<br />

1/2009 37


Informationen<br />

Daetz-Stiftung<br />

Europäischer Kulturgipfel in Dresden – Panel<br />

der Daetz-Stiftung zum Thema Kultur/<br />

Bildung<br />

„Es ist nicht die Frage, was Kultur für eine Gesellschaft<br />

kostet, sondern was eine Gesellschaft ohne<br />

Kultur kostet.“, sagt die Kultursenatorin der Freien<br />

Hansestadt Hamburg, Frau Prof. Dr. Karin von<br />

Welck.<br />

Die Jugend galt da<strong>bei</strong> von jeher als der Schlüssel<br />

zur Kultur von morgen. Aus diesem Grund lädt die<br />

Daetz-Stiftung Lichtenstein am Samstag, dem 28.<br />

Februar 2009, in das Deutsche Hygienemuseum,<br />

Marta-Fraenkel-Saal, Dresden, Lingnerplatz 1<br />

zum Thema ein: „Wissen verbindet Kulturen“.<br />

Der positive Einfluss des natürlichen Sonnenlichts<br />

auf die körperlichen und seelischen<br />

Funktionen des menschlichen Körpers<br />

ist seit Jahrhunderten bekannt. Im Vergleich<br />

zu unseren Vorfahren halten wir uns heute immer<br />

mehr in Räumen mit künstlichem Licht auf. Die<br />

daraus resultierenden Sonnenlicht-Mangelerscheinungen<br />

äußern sich durch Kopfschmerzen,<br />

Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Nachlassen<br />

der Sehkraft, Schwächung des Immunsystems bis<br />

hin zu Störungen des vegetativen Nervensystems<br />

und Depressionen. Gerade für Kinder und Jugendliche<br />

ist gutes Licht eine wichtige Voraussetzung<br />

für erfolgreiches Lernen, hohe Konzentration,<br />

Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit.<br />

Aber auch für Ihre Korrekturar<strong>bei</strong>ten nach der<br />

Schule ist gutes Sehen zwingende Bedingung für<br />

konzentriertes Ar<strong>bei</strong>ten. Sie kennen das: Nach ei-<br />

Im Rahmen des viertägigen „Europäischen Kulturgipfels“<br />

möchte die Daetz-Stiftung der Jugend<br />

aus Polen, Tschechien und Deutschland die Möglichkeit<br />

bieten, Zukunftsfragen an ein hochkarätig<br />

besetztes Podium zu stellen. Sie konzentrieren sich<br />

hier<strong>bei</strong> auf die Themen der demografischen Entwicklung,<br />

der zu erwartenden Gesellschaftsstrukturänderungen<br />

und der Verbesserung der Kommunikation<br />

durch interkulturelle Kompetenz.<br />

Wir würden uns sehr freuen, wenn auch Sie sich,<br />

zusammen mit anderen Interessenvertretern von<br />

Schulen aus ganz Sachsen, an dem Dialog mit den<br />

Repräsentanten der Kultusministerien aus Tschechien,<br />

Polen und Sachsen sowie anderen Podiumsteilnehmern<br />

beteiligen könnten.<br />

Es sollen Probleme hinterfragt und erläutert werden,<br />

die in der Zukunft nicht nur auf Schüler und<br />

Studenten, sondern auch auf die gesamte Bevölkerung<br />

zukommen. Mit unserem Panel „Wissen verbindet<br />

Kulturen“ möchten wir einen Beitrag dazu<br />

leisten, dass die Zukunftsthemen kritisch betrachtet<br />

und von der Politik und den Medienvertretern<br />

auch aufgenommen werden.<br />

Benötigen Sie weitere Informationen und möchten<br />

Sie sich, Ihre Kollegen und Schüler bis zum<br />

20.02.2009 anmelden, wenden Sie sich bitte an die<br />

Daetz-Stiftung,<br />

Frau Ulbricht-Winkler,<br />

Tel.: 037204/585821 oder Fax: 037204/585811<br />

bzw. E-Mail: contact@daetz-stiftung.org<br />

Für schlaue Kids und clevere Lehrer<br />

nem langen Unterrichtstag stehen noch Korrekturen<br />

für Leistungskontrollen und die Vorbereitung<br />

für den nächsten Schultag an. Wer möchte diese<br />

Tätigkeiten nicht unter optimalen Bedingungen erledigen.<br />

Gesundes Licht erhöht die Aufmerksamkeit<br />

und verbessert die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit.<br />

Die Firma NARVA ar<strong>bei</strong>tet intensiv an der Verbesserung<br />

der Beleuchtung in Bildungseinrichtungen,<br />

um mit gutem Licht einen Beitrag zur Entwicklung<br />

unserer Kinder zu leisten. Gerade durch<br />

die UV-Anteile im Spektrum der NARVA BIO-<br />

vital ® Lampen wird die Leistungsfähigkeit in den<br />

jüngeren Lernjahren merklich erhöht.<br />

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Schüler,<br />

die in Räumen mit Vollspektrum – Licht unterrichtet<br />

werden, wesentlich bessere Vitalität und Kon-<br />

zentrationsfähigkeit aufweisen. Diese Schüler sind<br />

einfach motivierter!<br />

Das NARVA BIO vital ® Licht hat nicht nur das<br />

volle Farbspektrum, sondern entspricht durch den<br />

Anteil an UVA- und UVB Strahlung nahezu dem<br />

natürlichen Sonnenlicht. Und dieses stärkt unser<br />

Immunsystem, indem es stimulierend und ausgleichend<br />

auf Stoffwechsel, Blutdruck und Drüsenfunktion<br />

wirkt, da es für die Vitamin D-Bildung im<br />

Körper maßgeblich ist.<br />

Das Brand-Erbisdorfer Unternehmen hat dieses<br />

gesunde Licht bereits in mehreren Schulen eingesetzt.<br />

Beispielsweise in der Grundschule Naundorf<br />

in Bobritzsch, dem Geschwister-Scholl-Gymnasium<br />

in Nossen, dem Berhardt-von-Cotta Gymnasium<br />

in Brand-Erbisdorf, dem BSZ Freiberg, Schulteil<br />

berufsbildende Förderschule und der Realschule<br />

des BIZ in Niederstetten. Lehrer und Schüler<br />

testeten über längere Zeiträume die NARVA<br />

BIO vital ® Lampen mit durchweg positiven Ergebnissen.<br />

Neben dem deutlich besseren Farb- und<br />

Kontrastsehen wurde eine eindeutige Verbesserung<br />

der Lichtverhältnisse sowie ein an<strong>gene</strong>hmeres<br />

Lichtempfinden bescheinigt.<br />

Und genau das sind ja die wichtigen Punkte, die<br />

das Unternehmen erreichen will – Steigerung der<br />

Lernfähigkeit durch erhöhte Konzentration, Vitalität<br />

und Motivation.<br />

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir mit unserem<br />

gesunden Licht dazu <strong>bei</strong>tragen können, die<br />

Lern- und Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen auch in Ihrer Einrichtung<br />

zu verbessern.<br />

Auskünfte und weitere Informationen erhalten<br />

Sie unter b.kotterba@narva-bel.de. Gern steht<br />

man auch zu einem persönlichen Gespräch zur<br />

Verfügung.<br />

38 1/2009 +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++


Zum Geburtstag Jubilare Dezember 2008<br />

Jubilare Januar 2009<br />

Name Vorname 60 Jahre Ort<br />

Schlüßler Adelheid 02.12.1948 Freiberg<br />

Nürnberger Brigitte 05.12.1948 Taucha<br />

Thiele Irene 06.12.1948 Chemnitz<br />

Winter Jürgen 08.12.1948 Weinböhla<br />

Löffler Angela 12.12.1948 Großschönau<br />

Hertwig Margitta 14.12.1948 Chemnitz<br />

Holubec Frank 15.12.1948 Kirschau<br />

Porkert Wolfgang 18.12.1948 Pöhla<br />

Sömmer Renate 19.12.1948 Bannewitz<br />

Gebler Marianne 20.12.1948 Niedercunnersdorf<br />

Lenz Christine 22.12.1948 Lampertswalde<br />

Goldbach Christina 27.12.1948 Dresden<br />

Mischke Harald 30.12.1948 Dresden<br />

Schreiber Heidemarie 30.12.1948 Dresden<br />

Wagner Rositha 30.12.1948 Nossen<br />

Klaus Christine 31.12.1948 Geyer<br />

Schneider Sabine 31.12.1948 Lengenfeld<br />

Name Vorname 65 Jahre Ort<br />

Richter Hannelore 09.12.1943 Chemnitz<br />

Hollendunter Helga 10.12.1943 Bautzen<br />

Herold Gudrun 11.12.1943 Leipzig<br />

Lützner Christoph 13.12.1943 Augustusburg<br />

Kreißel Regina 16.12.1943 Schneeberg<br />

Knüpfer Brigitte 26.12.1943 Berlin<br />

Metzig Wolfgang 30.12.1943 Meißen<br />

Name Vorname 70 Jahre Ort<br />

Krause Dieter 04.12.1938 Crimmitschau<br />

Riegler Margarete 08.12.1938 Johanngeorgenstadt<br />

Frömmter Dieter 16.12.1938 Eibau<br />

Weber Lothar 26.12.1938 Pöhl i.Vogtl.<br />

Name Vorname 75 Jahre Ort<br />

Lanius Käte 16.12.1933 Chemnitz<br />

Name Vorname über 75 Jahre Ort<br />

Simat Wolfgang 01.12.1932 Chemnitz<br />

Lucas Johannes 04.12.1926 Radeberg<br />

Sandner Karlheinz 09.12.1931 Markneukirchen<br />

Zschaage Elfriede 13.12.1932 Waldheim<br />

Kothe Werner 14.12.1928 Löbau<br />

Luderer Lothar 15.12.1930 Beierfeld<br />

Küspert Helmut 16.12.1932 Dresden<br />

Weiß Rudolf 17.12.1932 Geyer<br />

Höntzsch Margot 21.12.1932 Dresden<br />

Glismann Ewald 27.12.1932 Raschau<br />

Quaas Gottfried 27.12.1927 Röderau<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

Name Vorname 60 Jahre Ort<br />

+++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++ SLV im Internet: www.slv-online.de +++<br />

Jubilare<br />

Knauthe Ilona 01.01.1949 Liebstadt<br />

Fischer Annerose 02.01.1949 Langenweißbach<br />

Wolf Eberhard 03.01.1949 Trieb<br />

Löffler Christel 04.01.1949 Gersdorf<br />

Lippmann Frank 05.01.1949 Meißen<br />

Grundke Willmar 06.01.1949 Chemnitz<br />

Müller Brigitte 09.01.1949 Radebeul<br />

Glaß Ulrich 10.01.1949 Lichtenstein<br />

Röhl Eva-Maria 10.01.1949 Reinsdorf<br />

Friebel Margita 11.01.1949 Waldheim<br />

Giese Ilonka 22.01.1949 Dresden<br />

Jadrny Christel 22.01.1949 Großschönau<br />

Mehner Carmen 22.01.1949 Dresden<br />

Flemming Gitta 28.01.1949 Chemnitz<br />

Greulich Gisela 29.01.1949 Hochkirch<br />

Name Vorname 65 Jahre Ort<br />

Götz Andreas 04.01.1944 Eppendorf<br />

Agsten Gudrun 07.01.1944 Flöha<br />

Pamperin Margit 09.01.1944 Weigsdorf-Köblitz<br />

Meyer Ursula 10.01.1944 Zwickau<br />

Saß Heidrun 10.01.1944 Leipzig<br />

Walther Hans-Jörg 12.01.1944 Adorf<br />

Hahn Ingrid 13.01.1944 Chemnitz<br />

Heinze Rosmari 15.01.1944 Bad Lausick<br />

Siegel Gottfried 16.01.1944 Oelsnitz/Erzgeb.<br />

Leonhardt Brigitte 18.01.1944 Pirna<br />

Braun Marion 19.01.1944 Börnersdorf-Breitenau<br />

Neumann Annerose 19.01.1944 Ebersbach<br />

Siegel Karin 19.01.1944 Coswig<br />

Keller Klaus 20.01.1944 Meerane<br />

Kruschwitz Karin 20.01.1944 Bautzen<br />

Ackermann Volker 21.01.1944 Neukirch<br />

Fritz Eva-Birgit 22.01.1944 Dresden<br />

Naumann Barbara 24.01.1944 Sebnitz<br />

Brauer-Rosemeier Rosemarie 26.01.1944 Leipzig<br />

Tichy Stefan 26.01.1944 Döbeln<br />

Lochno Heidrun 27.01.1944 Waldheim<br />

Wellner Heinrich 29.01.1944 Schwarzenberg<br />

Name Vorname 70 Jahre Ort<br />

Burdack Hanna 02.01.1939 Dresden<br />

Stibane Tassilo 03.01.1939 Glashütte-Johnsbach<br />

Görgens Renate 07.01.1939 Dresden<br />

Hartmann Margarete 12.01.1939 Chemnitz<br />

Thalheim Ilse 14.01.1939 Oberseifersdorf<br />

Poitschke Annemarie 06.01.1934 Chemnitz<br />

Name Vorname 75 Jahre Ort<br />

Franke Gertraude 08.01.1934 Chemnitz<br />

Name Vorname über 75 Jahre Ort<br />

Krupper Werner 01.01.1932 Liebstadt<br />

Neubert Renate 14.01.1933 Burgstädt<br />

Freitag Wolfgang 18.01.1930 Hamburg<br />

Junghanns Joachim 22.01.1927 Pfaffroda<br />

Prager Siegfried 27.01.1932 Kirchberg<br />

1/2009 39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!