18.01.2015 Aufrufe

Exaktes Messen verzerrter Netze mit SINEAX CAM - GMC ...

Exaktes Messen verzerrter Netze mit SINEAX CAM - GMC ...

Exaktes Messen verzerrter Netze mit SINEAX CAM - GMC ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Exaktes</strong> <strong>Messen</strong> trotz stark<br />

<strong>verzerrter</strong> <strong>Netze</strong><br />

Alexander Grüninger<br />

<strong>SINEAX</strong> <strong>CAM</strong> von Camille Bauer<br />

gewährleistet zuverlässige Prüfung<br />

energieeffizienter Kühlgeräte<br />

Kühlschrank, Gefriertruhe, Waschmaschine:<br />

Viele elektrische Geräte sind aus modernen<br />

Haushalten nicht mehr wegzudenken. Allen<br />

ist eines gemeinsam: Sie verbrauchen Strom.<br />

Ziel der Hersteller ist es deshalb, möglichst<br />

energieeffiziente Geräte zu produzieren, die<br />

den Geldbeutel und die Umwelt schonen. Das<br />

stellt nicht nur Entwickler und Ingenieure vor<br />

ständig neue Herausforderungen, sondern<br />

auch die Prüfstände, an denen die Geräte einer<br />

Leistungsmessung und Qualitätskontrolle<br />

unterzogen werden. Die BSH Bosch Siemens<br />

Hausgeräte GmbH (BSH) setzt bei ihren Prüfungen<br />

den Messumformer <strong>SINEAX</strong> <strong>CAM</strong> von<br />

Camille Bauer ein, einem Unternehmen der<br />

METRAWATT International GmbH Gruppe.<br />

Die BSH-Ingenieure arbeiten täglich daran,<br />

den Strom- und Wasserverbrauch der Geräte<br />

kontinuierlich zu reduzieren und gleichzeitig<br />

die Leistung und den Bedienkomfort zu erhöhen.<br />

Durch den Transfer von Know-how innerhalb<br />

des Konzerns werden weltweit Standards<br />

im Umweltschutz gesetzt. Die BSH bekennt<br />

sich zum Leitbild der Nachhaltigkeit und da<strong>mit</strong><br />

zum verantwortungsvollen Umgang <strong>mit</strong> Ressourcen.<br />

Autor:<br />

Alexander Grüninger, Vertriebsingenieur<br />

<strong>GMC</strong>-I Messtechnik GmbH<br />

Nürnberg, Deutschland<br />

www.gossenmetrawatt.com<br />

Zuständiger Produktmanager:<br />

El.-Ing. (FH) Roger Rölli<br />

Camille Bauer AG<br />

Wohlen, Switzerland<br />

roger.roelli@camillebauer.com<br />

www.camillebauer.com<br />

Da<strong>mit</strong> der Verbraucher schon beim Kauf der<br />

Geräte weiß, wie viel Energie sie verbrauchen,<br />

sind bereits 1994 so genannte Energieeffizienzklassen<br />

entwickelt worden. Diese Klassen,<br />

die als Bewertungsskala für das europäische<br />

Energielabel dienen, geben den durchschnittlichen<br />

Energieverbrauch an. Sie reichen von A<br />

bis G. Wird ein Gerät <strong>mit</strong> A gekennzeichnet,<br />

bedeutet dies einen sehr geringen Energieverbrauch.<br />

Auf dem Etikett ist in der Regel<br />

auch der Wasserverbrauch angegeben. Um<br />

Verbrauchern und Händlern eine erweiterte<br />

Differenzierung zu ermöglichen, wurden zusätzlich<br />

für Kühl- und Gefriergeräte die Energieeffizienzklassen<br />

A+ sowie A++ entwickelt.<br />

Sie sind seit etwa 2003 auf dem Markt und<br />

sollen besonders umweltschonende Geräte<br />

kennzeichnen. So verbrauchen A++-Geräte<br />

nochmals 45 Prozent weniger Strom als Geräte<br />

der Energieeffizienzklasse A.<br />

Die BSH unterzieht alle ihre Produkte bei der<br />

Herstellung umfassenden Prüfungen, so auch<br />

die Kühl- und Gefriergeräte, die in Giengen<br />

produziert werden. Die Fabrik im Osten Baden-Württembergs<br />

kann auf eine lange Tradition<br />

zurückblicken: Schon 1949 wurden dort<br />

die ersten Kühlschränke gebaut. Zahlreiche<br />

Innovationen wurden in Giengen entwickelt.<br />

Alle Entwicklungs- und Forschungsaktivitäten<br />

für die Kältegeräte der BSH werden von hier<br />

aus weltweit koordiniert und betreut.<br />

Die neue Generation von besonders energieeffizienten<br />

Kühlschränken ist <strong>mit</strong> Frequenzumrichtern<br />

für die Drehzahlregelung des<br />

Kompressormotors ausgestattet. Mit dem<br />

Einsatz von Frequenzumrichtern erhält man<br />

einen optimalen, drehzahlvariablen Antrieb.<br />

Allerdings haben Umrichter auch einige Nachteile.<br />

Es kommt sowohl zur elektromagnetischen<br />

Abstrahlung, als auch zu negativen<br />

Rückwirkungen auf das Versorgungsnetz.<br />

„Man erhält Rückwirkungen ins Netz, die eine<br />

exakte Leistungsmessung <strong>mit</strong> den bisher<br />

verwendeten Geräten verhinderte“, berichtet<br />

Alexander Grüninger, Vertriebsingenieur von<br />

<strong>GMC</strong>-I. Das Unternehmen, das für die Ausrüstung<br />

der Prüfstände bei BSH verantwortlich ist,<br />

fragte bei der Suche nach einer technischen<br />

Lösung beim Schweizer Messspezialisten Camille<br />

Bauer an. „Gemeinsam <strong>mit</strong> BSH haben<br />

wir eine Lösung <strong>mit</strong> einem sehr guten Preis-<br />

Leistungsverhältnis entwickelt“, sagt Grüninger.<br />

Mit dem Standardmessumformer <strong>SINEAX</strong><br />

<strong>CAM</strong> können jetzt wieder genau und ohne<br />

Probleme Wirk- und Blindleistung bestimmt<br />

werden.<br />

Für das Festsetzen der Energieeffizienzklassen<br />

von Kühlgeräten <strong>mit</strong> drehzahlgeregelten<br />

Verdichtermotoren muss die Wirkleistung in<br />

1


einem Fenster von 0 bis 600 Watt sehr genau<br />

aufgenommen werden. Die Wirkleistung<br />

wird an Prüfständen unter verschiedenen<br />

Raumtemperaturen kontinuierlich gemessen,<br />

auch im Stand-by-Betrieb. Anschließend<br />

kann ein Techniker die Energieeffizienzklasse<br />

bestimmen. Erste Probleme bei der Messung<br />

der neuen Generation von Kühlgeräten stellten<br />

die Spezialisten von BSH im Juli 2009<br />

fest. „Es musste schnellstens eine Lösung<br />

gefunden werden, um die produzierten Geräte<br />

zuverlässig prüfen zu können“, berichtet<br />

Grüninger. Wegen der Netzrückwirkungen der<br />

Umrichter bot sich der Einsatz des schnellen<br />

unterbruchsfreien Messsystems des <strong>SINEAX</strong><br />

<strong>CAM</strong> an, der auch für Messungen bei extremen<br />

Netzrückwirkungen entwickelt wurde.<br />

Camille Bauer stellte BSH zeitnah ein konfiguriertes<br />

Muster zum Test zur Verfügung.<br />

„An der schnellen Lösung waren Entwicklung,<br />

Projektmanager und Außendienst beteiligt“, so<br />

Grüninger.<br />

<strong>SINEAX</strong> <strong>CAM</strong><br />

Der <strong>SINEAX</strong> <strong>CAM</strong> – „<strong>CAM</strong>“ steht für Controlling<br />

Analyzing and Metering – erfasst die<br />

elektrischen Messgrößen eines Versorgungsnetzes<br />

lückenlos. Er ist für Messungen in<br />

elektrischen Verteilnetzen oder Industrieanlagen<br />

konzipiert. Durch die programmierbare<br />

Erfassungsperiode und die hohe Abtastrate ist<br />

das Gerät für die Erfassung von Eingangssignalen<br />

<strong>mit</strong> variablem Messintervall (zum Beispiel<br />

Vollwellensteuerungen), <strong>mit</strong> veränderter<br />

Sinus-Form (zum Beispiel Phasenanschnitt-<br />

Steuerungen) oder starker Verzerrung prädestiniert.<br />

Die integrierten Energiezähler messen<br />

sowohl die Netzwerte als auch extern angeschlossene<br />

Geräte. Minimal- und Maximalwerte<br />

werden korrekt <strong>mit</strong> Zeitstempel erfasst.<br />

Die Grundgenauigkeit beträgt bei Strom und<br />

Spannung 0,1 Prozent. Der Kunde kann vier<br />

Klemmengruppen unterschiedliche Funktionen<br />

zuordnen. Zur Verfügung stehen analoge<br />

und digitale Ein- und Ausgänge sowie ein<br />

Hochspannungseingang von 110/230 V AC<br />

zur Spannungsüberwachung oder Synchronisation.<br />

Nullleiterstrom-Messung, zwei Relaisausgänge<br />

und ein universelles Schaltnetzteil<br />

für die Hilfsenergieversorgung runden den<br />

Leistungsumfang ab.<br />

Da der <strong>CAM</strong> auch für stark verzerrte <strong>Netze</strong><br />

entwickelt wurde, bietet er sich grundsätzlich<br />

für die Ausstattung von Prüfplätzen an, bei<br />

denen Starkstromgrößen gemessen werden<br />

sollen, aber auch bei der Modernisierung von<br />

Leitwarten. „Durch seinen modularen Aufbau<br />

lässt sich der <strong>SINEAX</strong> <strong>CAM</strong> optimal auf individuelle<br />

Anwendungen und Informationsbedürfnisse<br />

unserer Kunden zuschneidern“, ergänzt<br />

Grüninger. Weitere Anregungen und Wünsche<br />

von BSH, wie zum Beispiel der Autorange<br />

des Messbereichs sowie die Darstellung und<br />

Ausgabe der Verzerrungsblindleistung, will<br />

Camille Bauer bei der Entwicklung neuerer<br />

Versionen des <strong>SINEAX</strong> <strong>CAM</strong> berücksichtigen.<br />

Doch schon heute sorgen die Geräte dafür,<br />

dass auch bei der neuen Kühlgerätegeneration<br />

wieder sehr genau und ohne Verfälschungen<br />

durch Rückwirkungen ins Netz gemessen<br />

werden kann.<br />

BSH<br />

Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte<br />

GmbH gehört zu den weltweit führenden<br />

Hausgeräteherstellern. Der Konzern entstand<br />

aus einem Joint Venture zwischen der Robert<br />

Bosch GmbH und der Siemens AG im Jahr<br />

1967. Für die Unternehmensgruppe, die 2008<br />

einen Jahresumsatz von rund 8,76 Milliarden<br />

Euro erwirtschaftete und 42 Fabriken in 13<br />

Ländern in Europa, USA, Lateinamerika und<br />

Asien unterhält, sind rund 39’000 Mitarbeiter<br />

tätig. Im umfassenden Markenportfolio sind<br />

Bosch und Siemens die Hauptmarken. Das<br />

Produktspektrum umfasst Haushaltsgroß- und<br />

kleingeräte sowie Bodenpflege- und Warmwassergeräte.<br />

2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!