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Die Achsschenkellenkung und andere Fahrzeug-Lenksysteme

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11) RekonstruktionfüreinFunktionsmodell1 :5<br />

Mit seinem Auftrag, Meisterwerke aus Naturwissenschaft <strong>und</strong> Technik zu<br />

bewahren <strong>und</strong> Lerninhalte zu vermitteln, betrachtet es das Deutsche<br />

Museum auch als Aufgabe, an vergessene Erfinder <strong>und</strong> Erfindungen zu<br />

erinnern.<br />

Eine Lücke lag bei der <strong>Achsschenkellenkung</strong> vor, zu Anfang des 19. Jh.<br />

für pferdegezogene Wagen erf<strong>und</strong>en, heute in jedem Auto anzutreffen.<br />

Während der Name des Erfinders Georg Lankensperger in Vergessenheit<br />

geriet, ist der Name des Patentinhabers Rudolph Ackermann zumindest<br />

im anglo-amerikanischen Sprachraum bekannt. Statt Ackermann-Lenkung<br />

wird meist jedoch der Fachausdruck <strong>Achsschenkellenkung</strong> benutzt<br />

�vergleiche: Bosch-Zündung, McPherson-Federbein).<br />

Anläûlich des 100. Geburtstags des Autos eröffnete das Deutsche<br />

Museum am 7. Mai 1986 Autohalle II, in der der Verfasser an geeigneter<br />

Stelle auch die Technikgruppe Lenkung abhandelte. Ein vom MAN-Werk<br />

München gestiftetes <strong>und</strong> von den technischen Lehrlingen unter Ausbildungsleiter<br />

Erich Schober angefertigtes Funktionsmodell 1: 5 fand<br />

Platz in einer Vitrine, in der auch je ein Modell eines Transportwagens<br />

1: 20 mit Reibscheit-Lenkung <strong>und</strong> eines Postwagens 1: 5 mit Drehkranz-<br />

Lenkung, jeweils pferdegezogen, ausgestellt sind.<br />

Das Modell ist auf einer Gr<strong>und</strong>platte montiert. Per Knopfdruck werden<br />

die Vorderräder eingeschlagen, an zwei Skalen lassen sich die unterschiedlichen<br />

Einschlagwinkel des kurveninneren <strong>und</strong> des kurvenäuûeren<br />

Rades ablesen.<br />

Weil weder auf einen Wagen mit Lankensperger-Lenkung noch auf eine<br />

zeitgenössische, vermaûte Zeichnung zurückgegriffen werden konnte,<br />

orientierte sich die Herstellung des Modells an den bildlichen Darstellungen<br />

im englischen Patent 4212 vom 27. Januar 1818. Dort ist<br />

glücklicherweise eine sechslinige Meûlatte in rheinischen Schuh =<br />

rheinländischer oder preuûischer Fuû entsprechend 313,85 mm dargestellt.<br />

Somit konnte ein maûstabsgerechtes Fahrwerk angefertigt werden.<br />

Auf einen Kutschwagen-Aufbau wurde verzichtet, um die Lenkkonstruktion<br />

zeigen zu können.<br />

Zur Rekonstruktion des Modells sind bei MAN seinerzeit Zeichnungen<br />

<strong>und</strong> Handskizzen z.T. ohne Maûangaben angelegt worden. Weil sie für<br />

die Anfertigung weiterer Nachbildungen wohl nicht ausgereicht hätten,<br />

sind Anfang 1998 mit Hilfe des Catplot-Verfahrens für alle Bauteile<br />

vermaûte Zeichnungen erstellt worden, <strong>und</strong> zwar von Aleksandar Stajic<br />

<strong>und</strong> Anne-Marie Engelhardt, Leiterin der Technischen Berufsbildung/<br />

Technische Zeichner bei MAN. Auch eine damals nicht angelegte<br />

Stückliste ist nachträglich zusammengestellt worden.<br />

Aus der perspektivischen Darstellung nach Abb. 56 <strong>und</strong> aus Seiten- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>riû nach Abb. 57 gehen Bauteile, Zuordnung <strong>und</strong> Zeichnungsnummern<br />

hervor. Beim Nachbau beispielsweise der Radnaben können<br />

sich gegenüber den Zeichnungen geringfügige Abweichungen ergeben.<br />

Zur Beachtung: die 23 Zeichnungen muûten für den Druck verkleinert<br />

werden, der angegebene Maûstab ist nicht mehr zutreffend.<br />

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