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Die Achsschenkellenkung und andere Fahrzeug-Lenksysteme

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Drehkränze <strong>und</strong> Vordergestelle in verschiedenen Ausführungen konnten<br />

gegen Ende des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts von spezialisierten Metallwaren-<br />

<strong>und</strong> <strong>andere</strong>n Fabriken bezogen werden. <strong>Die</strong> zunächst handwerklich<br />

ausgerichteten Zulieferbetriebe, die bis dato nur auf Bestellung<br />

angefertigt hatten, gingen ab etwa 1870 auf industrielle Fertigungsweise<br />

mit Lagerbevorratung über. Damit waren sie dem Kutschwagen- <strong>und</strong><br />

später dem Motorwagenbau um Jahre voraus. Auf Vorrat produzierte,<br />

jederzeit abrufbare Drehkränze beispielsweise lieferten Hampe & Komp.<br />

in Hamburg, das Eisenwerk Schönheide in Sachsen <strong>und</strong> die Kutschwagenfabrik<br />

Dick & Kirschten in Offenbach, die auch ganze Vordergestelle<br />

anbot. Auch Achsen, Federn, Radreifen, Beschläge, Nabenringe,<br />

Verdeckspriegel, Laternen <strong>und</strong> <strong>andere</strong> Teile konnten jetzt auf dem Markt<br />

eingekauft werden <strong>und</strong> brauchten von den einzelnen Kutsch- oder<br />

Motorwagenbauern nicht mehr selbst hergestellt zu werden.<br />

Heute angebotene Wagen sind durchweg mit ¸stilechten Drehgestellen<br />

ausgerüstet, die den schon vor r<strong>und</strong> 100 Jahren gebauten Vordergestellen<br />

weitgehend ähneln. Daneben werden sogenannte Friktions-Drehkränze<br />

für Dressur-, Pony- <strong>und</strong> leichte Pferdewagen benutzt �Abb. 16) sowie<br />

Kugellager-Drehkränze für Marathon- <strong>und</strong> Vielseitigkeitswagen �Abb.<br />

17+ 18). <strong>Die</strong> Kugeldrehkranzlenkung, vom LKW-Anhängerbau übernommen<br />

16 , stellt den vorläufigen Entwicklungsendpunkt der Schwenkachslenkung<br />

dar.<br />

Abb. 16 Ponywagen mit Friktions-Lenkung<br />

Vereinfachte Drehkranzlenkung mit kreisförmiger Gr<strong>und</strong>platte am Vordergestell <strong>und</strong> dazugehöriger<br />

Kopfplatte am Hintergestell. Der Mittenbolzen ist Drehpunkt <strong>und</strong> Verbindungselement<br />

beider Gestelle. Um 1990.<br />

!<br />

~<br />

Abb. 17 Kugeldrehkranz-Lenkung<br />

Drehkranzlenkung mit rillengeführten,<br />

käfiglosen Stahlkugeln zwischen Ober- <strong>und</strong><br />

Unterring. Schmiernippel zum Abschmieren,<br />

Mittenbolzen entfällt. Um 1990.<br />

3<br />

Abb. 18 Marathonwagen mit Kugeldrehkranz-Lenkung<br />

Mit den Kugellager-Drehkränzen konnte die<br />

Reibung so weit herabgesetzt werden, daû<br />

zumindest bei Marathonwagen unerwünschte<br />

Schwenkbewegungen der Deichsel durch<br />

Reibbeläge wieder abgebremst werden<br />

muûten. Um 1995.<br />

17

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