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Die Achsschenkellenkung und andere Fahrzeug-Lenksysteme

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Jütland entdeckten Vierradwagen gibt es unterschiedliche Auffassungen.<br />

Zum einen kommt die Forschung zu dem Schluû, daû die Vorderachse<br />

wegen der ¹¼ eigentümliche�n) zweigeteilte�n) Form des Untergestells ¼<br />

vollkommen drehbar ¼ª ist 6 . Neuere Forschungsergebnisse sprechen von<br />

einem ,Reibkraftgelenk 7 <strong>und</strong> von einer um einen Reibnagel schwenkenden<br />

Vorderachse �Abb. 8±9), die zusammen mit den Zugarmen, ¹¼ mit<br />

der Schwenkstange �<strong>und</strong>) dem vorderen Tragebrett ¼ eine Art rechteckiges<br />

Drehgestellª bildet, auf das der Hinterwagen via Langbaum<br />

aufgesattelt ist 8 . <strong>Die</strong> Dejbjerg-Wagen besaûen also schon Langbäume, das<br />

bedeutet eine Abkehr von der Gestell-Konstruktion des parallelkufigen<br />

Schlittens.<br />

4.2 Reibscheit-Lenkung<br />

<strong>Die</strong> neuartige Reibnagel-Lenkung griff von Nordeuropa in den südeuropäischen<br />

Raum über 9 <strong>und</strong> erfuhr, vermutlich durch die Kelten, eine<br />

Ergänzung durch das Reibscheit. <strong>Die</strong>ses die Deichselarme verbindende<br />

Querholz stützte sich entweder gegen den Langbaum oder, bei direkt auf<br />

den Achsen liegendem Wagenboden, an einem dort angebrachten Gegenholz<br />

ab. Somit blieb das Vordergestell waagerecht, die Zugtiere wurden<br />

vom Gewicht der Zugstange, der Reibnagel von Biegemomenten entlastet<br />

�Abb. 10). Allerdings erhöhte sich die Reibung beim Lenkeinschlag<br />

beträchtlich.<br />

4.3 Drehschemel-Lenkung<br />

Eine verbesserte Ausführung der Reibscheit-Lenkung stellt die Drehschemel-Lenkung<br />

dar. Bei ihr wird der Lenkeinschlag nicht mehr durch<br />

12<br />

Abb. 9 Reibnagel-Lenkung<br />

an einem Motorwagen<br />

Ein verhältnismäûig schwacher Bolzen<br />

an der Vorderachse eines Daimler-Riemenwagens<br />

von 1896 muûte<br />

Biegemomenten, Scherspannungen,<br />

Flächenpressung <strong>und</strong> Druck- <strong>und</strong><br />

Zugspannungen gewachsen sein.<br />

Auch die vom Dampfwagenbau<br />

übernommene Lenkkraftübertragung<br />

mit Ketten fördert nicht<br />

gerade das Vertrauen in diese Lenkkonstruktion.<br />

Abb. 10 Reibscheit-Lenkung<br />

Angenommene Lenkungsauslegung des<br />

Wardartal-Wagens �Rekonstruktion)aus<br />

dem 2.±3. Jh. mit Reibnagel <strong>und</strong> Reibscheit.<br />

Nur eingeschränkter Lenkausschlag<br />

der Vorderachse möglich.

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