Erkrankungen des Verdauungssystems
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<strong>Erkrankungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Verdauungssystems</strong><br />
Anatomische Grundlagen:<br />
Mundhöhle<br />
Rachen<br />
Speiseröhre<br />
Magen<br />
Dünndarm<br />
Dickdarm<br />
Mastdarm/Anus<br />
Gallenblase<br />
Leber<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Die Mundhöhle – Cavum oris<br />
Vordere Begrenzung:<br />
hintere Begrenzung:<br />
obere Begrenzung:<br />
untere Begrenzung:<br />
seitliche Begrenzung:<br />
Lippen<br />
Rachen<br />
Gaumen (harter/weicher)<br />
Unterkiefer mit Muskulatur<br />
Wangen<br />
Die Mundhöhle ist mit Schleimhaut ausgekleidet so dass sie ständig feucht gehalten wird. Es gibt 3<br />
paarig angeordnete Speicheldrüsen (Ohrspeicheldrüse – Glandula parotis, Unterkieferdrüse<br />
Unterzungendrüse )<br />
In den Speichel der Ohrspeicheldrüse befindet sich Amylase die die Kohlenhydrate aufspalten<br />
Die Zunge ist ein muskulöses Organ, wobei die Muskulatur in der Zuordnung Skelettmuskulatur ist .<br />
Funktion: Nahrungstransport , Sprachbildung, Geschmackswahrnehmung<br />
Am Übergang zum Rachen liegen die Gaumenmandeln, die eine Abwehrfunktion haben.<br />
Der Rachen – Pharynx<br />
Der Rachen reicht vom hinteren Nasenraum bis zum Kehlkopf. Er ist ein muskulöser Schlauch, der aus<br />
quergestreifter Muskulatur besteht. Im<br />
Rachen kreuzen der Luft,- und der<br />
Speiseweg.<br />
Der Rachen unterteilt sich in 3 Etagen<br />
- Nasenrachen<br />
- Mundrachen<br />
- Kehlkopfrachen
Vom Nasenrachen gehen beidseits die Ohrtrompeten ab. Sie führen zu den Mittelohren und dienen<br />
dem Druckausgleich.<br />
Speiseröhre - Oesophagus<br />
Ca. 25cm lang. Ist ein bindegewebig muskulöser Schlauch.<br />
Die Speiseröhre besitzt 3 anatomische Engen :<br />
- Ringknorpelenge<br />
- Aortenenge<br />
- Zwerchfellenge<br />
Allgemeiner Wandaufbau (trifft auf alle Verdauungsorgane zu)<br />
Mukosa– Schleimhaut und Drüsengewebe (Drüsenzellen – endokrinen Drüsen, Exokrine Drüsen<br />
(Hormone)) und Sinnesepithel<br />
Karzinom wächst aus dem Epithel heraus<br />
Submukosa – Blutgefäße zur Versorgung <strong>des</strong> darüber liegenden Epithelgewebes<br />
Muscularis – Muskelschicht (glatte Muskulatur), ring- und längsförmig angeordnet – Peristaltik<br />
Adventitia – Außenschicht (Bindegewebe) Gibt den Organen die Form<br />
<strong>Erkrankungen</strong> der Mundhöhle<br />
<strong>Erkrankungen</strong> der Zähne und <strong>des</strong> Zahnhalteapparates:<br />
Karies<br />
Gingivits – Zahnfleischentzündung<br />
Parodontitis – Entzündung <strong>des</strong> Zahnhalteapparates<br />
Zahnerkrankungen sind häufig Ursachen für Sekundärerkrankungen (Folgeerkrankungen) z. B.<br />
Endokarditis. Häufig treten auch rheumatische <strong>Erkrankungen</strong> auf (über das Ausbreiten von<br />
Bakterien), Nierenrindenentzündungen (Glomernlonephritis), Kopfschmerzen,<br />
Nasennebenhöhlenentzündungen und Muskelschmerzen.<br />
Trockener Mund – Im Alter lässt die Speichelproduktion nach. Exikose aufgrund von<br />
Flüssigkeitsmangel . Nebenwirkungen von Medikamenten (Antidepressiva, Diuretika,<br />
Antihypertensiva). Weitere Ursachen sind fieberhafte <strong>Erkrankungen</strong> und Diab. Mell.<br />
Soor – Pilzinfektion der Mundhöhle die besonders bei alten abwehrgeschwächten Personen<br />
vorkommt. Symptome sind weise abstreifbare Belege auf der Zunge und der Mundschleimhaut unter<br />
denen sich eine rote leicht blutende Schleimhaut zeigt. Weiterhin verspürt die Person ein<br />
Schleimhautbrennen. Es kann zu Kaubeschwerden und Schluckstörungen kommen. Die<br />
Soorerkrankung kann sich auf den Rachen und der Speiseröhre ausdehnen.<br />
Antibiotika wirken bakterizid – töten Bakterien<br />
Antibiotika wirken bakteriostatisch – wirken wachstumshemmend
Resistenz gegen Anitbiotika<br />
A und O ist sorgfältige Mundpflege. Behandlung mit Pilzhemmenden Medikamenten.<br />
Parotitis – Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Kann akut oder chronisch auftreten. Ausgelöst durch<br />
Viren oder Bakterien.<br />
Virusinfektion = Mumps.<br />
Bakterielle Parotitis - Symptome: Einseitige Schwellung und Rötung, selten Eiderabsonderung und<br />
leichtes Fieber . Kommt häufig bei älteren Menschen vor, die mit atropinähnlichen Medikamenten<br />
behandelt werden. Die Medikamente hemmen den Parasympathikus und damit die Verdauung,<br />
folglich verminderter Speichelsekretion. Prophylaxe: Mundhygiene zur Vermeidung der Infektion,<br />
Anregung der Speichelsekretion durch Kauen/Kaubewegungen.<br />
<strong>Erkrankungen</strong> der Speiseröhre – Ösophagus<br />
Ösophagitis<br />
Entzündung der Speiseröhre (Schleimhaut). Meist<br />
ausgelöst durch Zurückfließen von saurem<br />
Mageninhalt in die Speiseröhre. Der saure<br />
Mageninhalt wird nach oben gedrückt in die<br />
Speiseröhre.<br />
Symptome sind Sodbrennen, Schmerzen in der<br />
oberen Magengegend, epigastrische Schmerzen<br />
(Schmerzen im Oberbauch), Schmerzen/Brennen im<br />
Brustraum (Beschwerden nehmen im Liegen zu-<br />
Differenzaldiagnostik Herzinfarkt), säuerlich-bitterer<br />
Geschmack. Alkohol führt zur Erschlaffung <strong>des</strong> Schließmuskels am Mageneingang, folglich kann<br />
Mageninhalt nach oben gelangen.<br />
Therapie: Vermeidung von säurehaltigen Speisen, viele kleine Mahlzeiten<br />
Medikamentöse Behandlung: Antazida (Neutralisieren die Säure), H2-Blocker (Verringerung der<br />
Säureproduktion <strong>des</strong> Magens), Prokinetika (Druckerhöhung <strong>des</strong> Schließmuskels – Verhinderung von<br />
Rückfluss).
Ösophagus-Hernien<br />
Durchtritt von Magenanteilen aus der Bauchhöhle in den Brustraum durch den Ösophagusspalt im<br />
Zwerchfell. Der Mageneingang verlagert sich in den Brustraum, folglich gelangt Mageninhalt zurück<br />
in den Ösophagus so dass Ösophagitis auftritt.<br />
Ösophaguskarzinom (CA)<br />
Tumor = zu schnelles Zellwachstum<br />
Karzinom = Ursprung der Veränderung geht vom Epithelgewebe aus<br />
Adenom = Drüsenzellen in der Schleimhaut (eher selten)<br />
benigne (gutartig) – vom Gesunden Gewebe abgekapselt, setzen keine Metastasen ab<br />
maligne (bösartig) – wächst in das gesunde Gewebe hinein, bilden Metastasen<br />
Begünstigende Faktoren:<br />
- Alkoholkonsum<br />
- Heiße Getränke<br />
- Bildung von Narbengewebe<br />
- Lokalisation an den anatomischen Engen der Ösophagus<br />
(20% Ringknorbel, jeweils 40% Aorta und Zwerchfell)<br />
Symptome:<br />
- Dysphagie (Schluckstörungen)<br />
- Brennen hinter dem Brustbein
Diagnostik:<br />
- Gastroskopie – Biopsie<br />
Therapie:<br />
- Operative Entfernung<br />
- Bestrahlung<br />
- Chemotherapie (Zytostatika- Verringern Zellwachstum und Vermehrung)<br />
- Operation (Entfernung <strong>des</strong> Tumors, eventuell Einsatz einer Plastik)<br />
- Bei inoperalen Karzinoms erfolgt der Einsatz eines Stents<br />
- Letzter Schritt: PEG<br />
Prognose:<br />
- Aufgrund der Späterkennung sehr schlecht<br />
- In der 5-Jahres-Überlebensrate leben noch 2% bei Ringknorpel, bei Aortenenge ca. 10% und<br />
bei der Zwerchfellenge 20%<br />
Magen – (gr. Gaster)<br />
Antrum - dort befinden sich die<br />
salzsäureproduzierenden Zellen<br />
Fundus – kann nicht mit Nahrung gefüllt<br />
werden, wichtig für das Durchmischen der<br />
Nahrung
Drüsenzellen der Magenschleimhaut<br />
Hauptzellen Belegzellen Nebenzellen<br />
Bilden einen Stoff –<br />
Pepsinogen – inaktives<br />
Enzym für die<br />
Eiweißspaltung<br />
Bilden HCL (Salzsäure) –<br />
Salzsäure im Magen tötet<br />
aufgenommene Bakterien<br />
ab; Aktiviert Pepsinogen<br />
zum aktiven Pepsin,<br />
Bilden Instrinsic- Faktor –<br />
ist verantwortlich für die<br />
Resorption von Vitamin<br />
B12<br />
Schleim –zum Schutz der<br />
Magenschleimhaut<br />
<strong>Erkrankungen</strong> <strong>des</strong> Magens<br />
Gastritis<br />
= Magenschleimhautentzündung<br />
Ursachen für eine Magenschleimhautentzündung<br />
Exogen:<br />
starker Alkoholkonsum, Infektion, Strahlentherapie, Medikamente unter der<br />
Rubrik NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika, Nebenwirkung – legen sich auf Magenschleimhaut)<br />
Endogen: physischer und psychischer Stress,<br />
chronische Blutstauung im Bereich <strong>des</strong> Magens<br />
Symptome<br />
- Epigastrische Schmerzen (Schmerzen über dem<br />
Magen)<br />
- Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit<br />
- Völlegefühl<br />
Diagnose<br />
- Anamnese (Aktuelle, Eigene, Familie, Sozial)<br />
- Gastroskopie<br />
Therapie<br />
- Schonkost<br />
- Ausschaltung der Ursachen<br />
- Medikamente zur Neutralisierung der Magensäure
Chronische Gastritis<br />
Typ A – Autoimmungastritis durch Autoantikörper – ca. 5%<br />
- Autoimmunreaktion gegen die Belegzellen – Körper zerstört Belegzellen.<br />
- Salzsäureproduktion ist vermindert.<br />
- Verminderung <strong>des</strong> Intrinsic-Factor – B12 Mangel – Erythrozyten zu wenig – Anämie<br />
Typ B – Bakterielle Gastritis – ca. 85%<br />
- es besteht die Gefahr von Magengeschwüren und Magenkarzinomen<br />
Typ C – chemische Gastritis - ca. 10%<br />
- chemische Noxen – Medikamente die sich auf die Magenschleimhaus auswirken, Rückfluss <strong>des</strong><br />
Gallensafts<br />
Symptome<br />
- Oft asymptomatisch (keine Symptome)<br />
- Unspezifische Oberbauchbeschwerden<br />
- Völlegefühl<br />
- Blähungen<br />
Therapie<br />
Typ A – Vitamin B12 Substitution (B12 Spritze)<br />
Typ B – Antibiotikatherapie<br />
Typ C – Noxen ausschalten<br />
Gastrooluodenale Ulkuskrankheit (Magen-Zwölffingerdarmgeschwür)<br />
Geschwür:<br />
Geschwulst:<br />
Wand wird dünner, Zellen gehen kaputt<br />
Wand wird dicker – Zellen vermehren sich<br />
Ulcus ventriculi – Magengeschwür<br />
Ulcus duodeni – Zwölffingerdarmgeschwür<br />
Ursachen<br />
- aggressive Faktoren ( die, die Schleimhaut angreifen)<br />
Infektion mit Helicobacter pylori, HCI + Pepsin, Medikamente (NSAR), Stress, Rauchen<br />
- defensive Faktoren<br />
Magenschleimhautbildung, gute Durchblutung der Magenschleimhaut
Symptome<br />
- Epigastrischer Schmerz (unterhalb <strong>des</strong> Brustbeins)<br />
- Völlegefühl<br />
- Aufstoßen<br />
- Übelkeit<br />
- Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />
Spezifische Symptome<br />
- Magengeschwür – Schmerz nach Nahrungsaufnahme, folglich isst der PE weniger – es droht<br />
Gewichtsverlust<br />
- Zwölffingerdarmgeschwür – Nüchternschmerz ca. 3h nach Nahrungsaufnahme, verschwindet<br />
bei Nahrungsaufnahme, da der Speisebrei aus dem Zwölffingerdarm in den Dünndarm<br />
geschoben wird.<br />
Therapie:<br />
- Allgemeine Maßnahmen: Vermeiden von Säurelockern (Alkohol, Koffein, Nikotin); häufiger<br />
kleine Mahlzeiten zu sich nehmen; Absetzen ulkusbegünstigender Medikamente<br />
Medikamentöse Therapie:<br />
- Anitbiotika<br />
- Medikamente zur Neutralisierung der Säure<br />
Chirurgische Maßnahmen:<br />
- Magenresektion nach Billroth I oder II<br />
Komplikationen:<br />
- Akute oder chronische Blutungen (Teerstuhl)<br />
- Perforation (Magenwand platzt – Mageninhalt entleert sich in Bauchhöhle – Entzündung der<br />
Bauchhöhle – es entsteht eine Bauchfellentzündung (Peritontitis)<br />
- Magenausgangsstenose<br />
- Magenkarzinom
Magenkarzinom<br />
Def:<br />
bösartige Neubildung, die von den Epithelzellen <strong>des</strong> Magens ausgeht<br />
Ursachen:<br />
- genetische Disposition<br />
- Alkohol<br />
- geräucherte und nitratreiche Speisen<br />
- chronische Gastritis (Typ A und Typ B)<br />
Symptome:<br />
- Druckgefühl im Magen<br />
- Schmerzen im Oberbauch<br />
- Leistungsabfall<br />
- Gewichtsabnahme<br />
- Blutungen<br />
- Schwallartiges Erbrechen<br />
Diagnostik:<br />
- Anamnese/Klinischer Befund<br />
- Gastroskopie mit Biopsie<br />
- Nachweis der Tumormarker im Blut<br />
Therapie:<br />
- Totale Entfernung <strong>des</strong> Magens und der befallenen Lymphknoten<br />
- Magenersatz<br />
- Chemotherapie, Bestrahlung<br />
- Prognose bei Früherkennung gut ansonsten schlecht
Entzündliche Darmerkrankungen<br />
Morbus Crohn<br />
Def: Chronische Darmentzündung, die sich über den gesamten Darm ausbreiten kann wobei<br />
besonders betroffen der Endabschnitt <strong>des</strong> Dünndarmes (Ileum, Dickdarm). Die Entzündung umfasst<br />
alle Schichten der Darmwand, das Mesenterium und die Lymphknoten<br />
Ursache:<br />
- Unklar, man vermutet genetische Faktoren<br />
- Immunologische Störungen<br />
- Infekte<br />
Symptome:<br />
- Durchfälle (Diaröö) 3-5 pro Tag<br />
- Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Schmerzen im rechten Unterbauch<br />
- Malabsorption ( Die Aufnahme der aufgespalteten Nahrungsbestandteile durch die<br />
Darmwand in die Blut,- bzw. Lymphbahn ist vermindert)<br />
- Der Entzündungsprozess kann sich auch extraenteral (außerhalb <strong>des</strong> Darmes - Möglichkeit<br />
einer Arthritis, Cholangitis (Entzündung der Gallenwege). Häufig kommt es auch zu<br />
Entzündungen im Bereich der Augen und Unterschicht der Haut) manifestieren<br />
Komplikationen:<br />
- mechanischer Ileus (Darmverschluß – Entzündungen werden durch Narben ersetzt, Tumor)<br />
(dynamischer Ileus - Mesenterialinfarkt – Thrombus im Darm)<br />
- Darmblutung<br />
- Perforation – Darm platzt – Peritontitis (Bauchfellentzündung)<br />
- Abszessbildung (Vereiterung die sich ihre Höhle selbst schafft) (Empyem – Eiteransammlung<br />
ein einem Hohlraum)<br />
- Eventuell Hautkrebs<br />
Diagnose:<br />
- Darmspiegelung<br />
- Nachweis der Entzündungszeichen<br />
- Nachweis der Malabsorption
Therapie:<br />
- Ziel: Linderung der Symptome, Anzahl der Rezidive vermindern<br />
- Medikamentöse Therapie gegen Schmerzen und gegen die Entzündung (Kortison)<br />
- Chirurgische Therapie bei Versagen der medikamentöse Therapie<br />
Colitis ulcerosa<br />
Def.: chronische Entzündung der Dickdarmschleimhaut<br />
Ursache:<br />
- Genetische Faktoren<br />
- Darminfekte<br />
- Immunstörungen<br />
-<br />
Pathophysiologie<br />
Die Entzündung steigt vom Rectum aus auf (betroffen ist nur die Schleimhaut). Die Entzündungen<br />
führen zu flachen Geschwüren die zur Vernarbung tendieren<br />
Symptome:<br />
- Blutig-schleimige Durchfälle (bis 30 Entleerungen)<br />
- Tenesmen (schmerzhafte Stuhlentleerungen)<br />
- Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust<br />
Komplikationen:<br />
- Schwere Blutungen<br />
- Exikose<br />
Diagnose:<br />
- Nachweis der Entzündungszeichen<br />
- Rektoskopie, Koloskopie<br />
Therapie:<br />
- Medikamentöse Therapie mit Glucocorticoide<br />
- Chirurgische Entfernung von Dick,- und Mastdarm mit natürlichem oder künstlichen<br />
Darmausgang
Verlauf/Prognose:<br />
- Neigung zu Rezidiven<br />
- Erhöhtes Karzinomrisiko<br />
Kolorektales Karzinom - Dickdarmkarzinom<br />
<strong>Erkrankungen</strong> im Bereich <strong>des</strong> Dickdarmes und <strong>des</strong> Mastdarmes<br />
= Adenokarzinom – Dickdarmschleimhaut<br />
Ursache:<br />
- Begünstigte Faktoren (Colitisulcerosa)<br />
- Zu lange Passagezeiten im Dickdarm<br />
- Genetische Disposition<br />
Symptome:<br />
- Obstipation<br />
- Wechsel zwischen Obstipation und Durchfall<br />
- Blutbeimengungen im Stuhl<br />
- Schmerzhafte Stuhlentleerungen<br />
- Schmerzen in Bauchhöhle<br />
- Gewichtsabnahme<br />
Ursachen:<br />
- Ileus (Darmverschluss)<br />
- Massive Blutung<br />
- Perforation (Darm platzt)<br />
- Metastasierung (Leber, Skelett, Lunge)<br />
Diagnostik:<br />
- Anamnese<br />
- Klinischer Befund<br />
- Stuhluntersuchung auf Blut<br />
- Rektaluntersuchung<br />
- Darmspiegelung<br />
- Nachweis der Tumormarker im Blut<br />
- Metastasensuche
Therapie:<br />
- Chirurgische Therapie (Darmresektion mit oder ohne Anus preater Arten: Ileostoma -<br />
Ableitung über den Endabschnitt <strong>des</strong> Dünndarms – rechter Unterbauch; Transversostoma –<br />
Öffnung im Mittelbauch; A. p. signoideus – Entfernung vom Mastdarm)<br />
- Chemotherapie<br />
- Bestrahlung<br />
Ileus – Darmverschluss<br />
Mechanisch:<br />
- Strangulationsileus– Darmverschluss mit Abklemmung der Blutgefäße in Folge von<br />
Einklemmung oder Drehung<br />
- Obturationsileus – Darmverschluss ohne Abklemmen der Gefäße<br />
Dynamisch:<br />
- Spastischer Ileus – Krampf der Muskulatur <strong>des</strong> Dünndarms, Darm zieht sich zusammen<br />
- Paralytischer Ileus – Darmverschluss in Folge einer Vergiftung oder eine Reflektorischen<br />
Störung<br />
Symptome:<br />
- Je höher der Verschluss, <strong>des</strong>to schwerer der Verlauf und die Symptomatik und <strong>des</strong>to früher<br />
das Erbrechen<br />
- Schwere Störungen <strong>des</strong> Wasser,- und Elektrolythaushaltes<br />
Hauptsymptome:<br />
- Kolikartige Schmerzen<br />
- Erbrechen<br />
- Schock<br />
- Pulsanstieg und Blutdruckabfall<br />
Später Besserung aber Dauerschmerz , Erbrechen von Kot, Unbehandelt kommt es zur<br />
Bauchfellentzündung, Fieber und Verringerung der Harnmenge
Diagnostik:<br />
- Darmgeräusche (anfangs verstärkt, später fehlend)<br />
- Röntgen – Blähungen erkennbar<br />
Therapie:<br />
- Mechanischer Ileus – immer OP<br />
- Dynamischer Ileus – Dünndarmsonde, Absaugen <strong>des</strong> Darminhaltes<br />
- Schocktherapie – Infusionstherapie, Einstellung von Wasser,- und Elektrolythaushalt sowie<br />
von Säure-Basen-Haushalt<br />
<strong>Erkrankungen</strong> der Leber<br />
Untersuchungsmethoden:<br />
- Tastbefund (beim Gesunden nicht tastbar)<br />
- Bei <strong>Erkrankungen</strong> der Leber kommt es zur Vergrößerung und Verhärtung (Induration)<br />
Meist ist die Milz aus vergrößert<br />
- Sonografie (Ultraschallverfahren) - Darstellung von Größe und Form, Erweiterung der<br />
Gallengänge. Nicht möglich sind Darstellungen von Gewebeveränderungen (Hepatitis)<br />
- Leberblindpunktion (perkutane Leberbiopsie)<br />
- Laparoskopie<br />
Leberblindpunktion<br />
Laparoskopie<br />
- Laboruntersuchung (Bilirubin) ASAT/ALAT<br />
- Bestimmung der Gerinnungsfaktoren<br />
- Bildgebende Verfahren (Röntgen in Verbindung mit einer Angiografie<br />
(CT, MRT, Sonografie)
Häufige Symptome bei Lebererkrankungen<br />
- Ikterus – Geldfärbung der Haut-, und Schleimhäute durch Ablagerung von Bilirubin<br />
(Gallenfarbstoff – entsteht aus Hämoglobin) Bilirubin gelangt innerhalb <strong>des</strong> Gallensaftes in<br />
den Dünndarm und wird größtenteils über den Darm ausgeschieden (Braunfärbung <strong>des</strong><br />
Stuhls). Ein geringer Anteil gelangt aus dem Darm in die Blutbahn und wird über die Niere<br />
ausgeschieden - Gelbfärbung <strong>des</strong> Urins. Bilirubin entsteht in der Leber und in der Milz -<br />
folglich kann der Ikterus 3 Ursachen haben:<br />
1. Schädigung der Milz<br />
2. Leberschädigung<br />
3. Gallestau<br />
- Subjektive Symptome – Druck und Völlegefühl im Oberbauch, Blähungen, Wechsel von<br />
Obstipation und Durchfall, Juckreiz der Haut – überall<br />
- Gerinnungsstörungen: Die PE haben eine gesteigerte Blutungsneigung , da die<br />
Gerinnungsfaktoren nicht ausreichend gebildet werden<br />
- Pfortaderstauung – Portale Hypertension<br />
Aufgrund der Verringerung <strong>des</strong> Kaplliargebietes in der Leber kann das Pfortaderblut nicht<br />
mehr einfließen, folglich staut es zurück, folglich werden Umgehungskreisläufe gebildet<br />
(Oesophagusvarizen und Bauchwehnenzeichnungen)<br />
- Aszites – Bauchwassersucht – entsteht in erste Linie aufgrund <strong>des</strong> Pfortaderhochdruckes<br />
durch Eiweißmangel (Albumine), Lympfabflussstauung<br />
Hepatitis - Leberentzündung<br />
bei alten Menschen relativ seltene Erkrankung<br />
Hepatitis A – Aufnahme der Viren über den Verdauungstrakt (mangelhafte Hygiene)<br />
Hepatitis B – parenteral über Blutkontakt (chronischer Verlauf möglich)<br />
Hepatitis C – parenteral über Blutkontakt (chronischer Verlauf möglich)<br />
Symptome<br />
- langes Prodromalstadium (Vorläuferstadium) – gekennzeichnet durch Übelkeit,<br />
Appetitlosigkeit, Wechsel zwischen Obstipation und Diarhöö, PE entwickelt Abneigung gegenüber<br />
Fett und Nikotin, Gelenkbeschwerden und Fieber<br />
- Die Subjektiven Beschwerden verschwinden sobald der Ikterus auftritt (Entfärbung Stuhl, Urin wird<br />
dunkler) (nach 6-8 Wochen), die Leber ist vergrößert und Druckschmerzhaft – Der Patient hat<br />
Oberbauchbeschwerden
Therapie<br />
- Bettruhe solange Laborwerte schlecht sind, absolutes Alkoholverbot, eiweißreiche Ernährung.<br />
Fettleber<br />
Einlagerung von Fetttropfen in die Leberzellen<br />
Ursachen:<br />
- Chronischer Alkoholismus (bei Männer tgl. 60g Alkohol - 1 Fl. Schnaps), Übergewicht, Diab. Mell .<br />
Typ 2<br />
Symptome<br />
- Häufig keine Symptome, eventuelle uncharakteristische Oberbauchbeschwerden. Problematisch ist<br />
die Entzündung einer Fettleber, die häufig zur Leberzirrhose führt.<br />
Leberzirrhose<br />
Leberumbau mit Zerstörung der Leberläppchenstruktur und der Gefäßstruktur – zunehmende<br />
Vernarbung<br />
Ursachen<br />
- Virusinfektion ca. 40% (Hepatitis B/C), Alkoholmissbrauch 50%<br />
Symptome<br />
- Beschwerden erst im fortgeschrittenem Stadium, Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch,<br />
Leistungsknick, psychische Verstimmung, Gewichtsabnahme<br />
- Leberhautzeichen: Ikterus (Einlagerung Bilirubin - Gelbfärbung); Palmarerythem (gerötete<br />
Handinnenflächen); Petechien (flächige Blutungen in der Haut), dünne, pergamentartige Haut,<br />
eingerissene Mundwinkel, Lackzunge, Brustwachstum beim Mann (Gynäkomastie)<br />
- Abdominalglatze (Körperbehaarung im Bereich <strong>des</strong> Bauches fällt aus), Beugekontraktur der Finger<br />
Diagnose<br />
- klinischer Befund, Leberbiopsie, Laboruntersuchung (pathologische Leberwerte, gestörte<br />
Gerinnung, verminderte Albumine (für die Wasserbindung im Blut verantwortlich)<br />
Therapie<br />
- Behandlung der Ursachen, Lebertoxische Substanzen vermeiden<br />
- Zufuhr von Kohlenhydraten und Vitaminen, in fortgeschrittenen Stadium Eiweißzufuhr vermindern<br />
um die Bildung von Amoniak als Abbauprodukt zu verhindern (Amoniak – Gift für Nervenzellen),<br />
Einsatz von Diuretika bei Aszites (Medikamente zur Harnausscheidung)
Komplikation<br />
- Pfortaderhochdruck (Blut staut sich), Bildung der Umgehungskreisläufe, Anreicherung von Amoniak<br />
im Blut – Verwirrtheit in Folge Leberkoma; Leberzellinsuffizienz (Gerinnungsstörungen, Diab.<br />
Stoffwechsellage, Verminderung der Albumine, Ödembildung)<br />
- Wird die Ursache der Leberzirrhose nicht behandelt, kann es zu schweren Komplikationen<br />
kommen. Das Bindegewebe, das sich während der Krankheit bildet, stellt für die<br />
Blutversorgung eine Barriere dar. Auch die Pfortader, die Verbindung zwischen Leber und<br />
Darm, ist davon betroffen.<br />
In Lebervenen und Pfortader kommt es zu gefährlichem Bluthochdruck (portale Hypertension),<br />
weil das Blut nicht mehr richtig durch die vernarbte Leber fließen kann. Die Gefäße weiten<br />
sich stark und Krampfadern (Varizen) bilden sich besonders an der Speiseröhre oder am<br />
Magen. Bei weiter steigendem Blutdruck können sie platzen und es kommt zu massiven<br />
Blutungen. Die Folge eines solchen Blutverlustes sind Schweißausbrüche, Puls- und<br />
Atembeschleunigungen bis hin zum tödlichen Schock. Bei einer solchen Krampfaderblutung<br />
besteht Lebensgefahr und der Erkrankte muss so schnell wie möglich in eine Klinik gebracht<br />
werden.<br />
Durch den Bluthochdruck in der Pfortader wird Flüssigkeit in den Bauchraum gepresst und es<br />
kann zu einer Bauchwassersucht (Aszites) kommen. Der Bauch schwillt an und schmerzt,<br />
außerdem fällt das Atmen schwer. Bakterien können vom Darm aus in das Bauchwasser<br />
übertreten. Jeder zweite Leberzirrhose-Patient stirbt innerhalb von zwei Jahren an den Folgen<br />
von Aszites und Pfortaderhochdruck.<br />
- Wenn Giftstoffe über das Blut ins Gehirn gelangen, kommt es zu verschiedenen<br />
neurologischen und psychiatrischen Beschwerden (Hepatische Enzephalopathie). Die ersten<br />
Anzeichen sind meistSchlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder<br />
Koordinationsschwierigkeiten. Später fangen die Hände stark an zuzittern und es gibt Phasen<br />
von Verwirrung und Bewusstseinsverlusten. Die Vergiftung kann sich aber zurückbilden, wenn<br />
die Ursache der Leberzirrhose behandelt wird. Ansonsten besteht die Gefahr eines<br />
lebensgefährlichen Leberausfallkomas.
Choletithiasis (Gallensteinleiden) (Chole = Gallenflüssigkeit)<br />
Beg. Faktoren:<br />
- Adipositas<br />
- rascher Gewichtsverlust<br />
- parenterale Ernährung (über Infusion)<br />
- PE mit Diab. Mell.<br />
Steinbildung:<br />
- Cholesterin wird in der Leber gebildet und in die Gallenflüssigkeit ausgeschieden (verweilt<br />
der Gallensaft lange in der Gallenblase kann es Aufgrund der Wasserresorption zur<br />
Kristallbildung kommen und es entstehen Steine<br />
Symptome:<br />
- Gallensteine sind oft asymptomatisch (PE merkt es nicht)<br />
- Problematisch ist die Gallenkolik - Starke wellenförmige Schmerzen, die An- und<br />
Abschwellen, Ausstrahlung der Schmerzen in den Rücken sowie rechtes Schulterblatt, Druck<br />
und Völlegefühl im Oberbauch sowie Übelkeit und Erbrechen<br />
- Unverträglichkeiten gegenüber Fett, Kaffee und kalten Getränken<br />
Diagnose:<br />
- Anamnese/klinischer Befund<br />
- Sonografie<br />
Therapie:<br />
- Allgemeine Maßnahmen:<br />
- Schmerzmedikamente<br />
- krampflösende Medikamente<br />
- Diät (Fettarme Nahrung)<br />
- Wärme<br />
- Antibiotika bei Insulin<br />
- Spezielle Maßnahmen:<br />
- Chirurgische Entfernung (Gallensteineentfernung)<br />
- Entfernung der Steine mittels Laparoskopie (Endoskopisches Verfahren)<br />
- Stosswellentherapie (Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie)<br />
- direkte oder medikamentöse Litholyse<br />
Komplikationen:<br />
- Gallenblasenentzündung<br />
- Vereiterung (Gallenblasenempyem)<br />
- Gallenblasenperforation (Gallenblase reißt)
Pankreatitis<br />
Entzündung der Bauchspeicheldrüse<br />
Ursachen<br />
- Alkoholmissbrauch, Gallenwegserkrankungen , Fettstoffwechselstörungen, in den meisten Fällen<br />
kommt es zu einer Selbstverdauung der Drüse durch vorzeitig aktivierte Enzyme (Trypsinogen,<br />
Chymotrypsinogen) (ogen – keine Funktion; Trypsin, Chymotrypsin – aktivierte<br />
Symptome<br />
- starker dumpfer Dauerschmerz im Epigastrum oder im linken Oberbauch, Schmerzausstrahlung in<br />
den Rücken, Übelkeit und Erbrechen, Fieber, Bauchdeckenspannung, Kreislaufschock (massiver Abfall<br />
<strong>des</strong> Blutdrucks,<br />
Diagnostik und Therapie<br />
- Labor!! (Lipase erhöht, Amylase erhöht), pathologische Leberwerte, Sonografie (Vergrößerung der<br />
Drüse), eventuell Gallenwegsverengung. Nachweis von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle<br />
Therapie<br />
- ITS, Nahrungskarenz – parenterale Ernährung, Magenablaufsonde, Schmerztherapie, Antibiotika,<br />
Sterblichkeit liegt bei 10-15%
Anatomie <strong>des</strong> Blutes.<br />
Der menschliche Organismus besitzt ca. 5-6 Liter Blut (in einer Minute geht die gesamte Blutmenge<br />
durch den Körper)<br />
Erythrozyten: Sauerstofftransport, Träger der Blutgruppen<br />
Leukozyten: Immunabwehr<br />
Thrombozyten: Blutgerinnung<br />
Fibrinogene: Verantwortlich für die Blutgerinnung<br />
Glubuline: Abwehr<br />
Albumine: Wasserbindung im Blut
Schutzfunktion <strong>des</strong> Blutes<br />
Blutstillung/Blutgerinnung<br />
Der Hauptunterschied zwischen Beiden ist die Gerinnung. Blutstillung setzt bei kleinsten<br />
Gefäßverletzungen ein und dauert ca. 1-3 Minuten. Thrombozyten bleiben an den Wundrändern<br />
hängen und setzen Serotonin frei. Serotonin bewirkt dass Zusammenziehen der Gefäßwände,<br />
dadurch wird die Gefäßöffnung verschlossen. Bei größeren Gefäßöffnungen nicht ausreichend.<br />
Blutgerinnung – Setzt bei größeren Gefäßverletzungen ein und ist ein enzymatischer Prozess der in 3<br />
Phasen abläuft.<br />
1. Phase Prothrombin ---------------------------------------------------->Thrombin<br />
|<br />
V<br />
2. Phase Fibrinogen--------------------------------------->Fibrin<br />
|<br />
V<br />
Retraktion und<br />
Gerinnselbildung<br />
1. Phase – Aktivierungsphase<br />
Die Thrombokinase aktiviert, zusammen mit den Kalziumionen, das in der Leber unter Einwirkung<br />
von Vitamin K gebildete Prothrombin zu Thrombin.<br />
2.Phase – Koagulationsphase (Verfestigungsphase)<br />
Thrombin verwandelt Fibrinogen in Fibrin.<br />
3. Phase – Retraktionsphase<br />
Die Fibrinfäden ziehen sich zusammen und pressen das Serum aus (= Retraktion). Es kommt zur<br />
Bildung <strong>des</strong> Gerinnsels (Zellen und Fibrinogen). Unter Einwirkung <strong>des</strong> Enzyms Retraktozym entsteht<br />
einer dauerhafter Verschluss, indem sich das Fibrinmaschennetz zusammenzieht und einen<br />
Thrombus bildet.<br />
Jeder Blutgerinnung folgt eine Fibrinolyse, um zu viel gebildetes Fibrin aufzulösen.
Gerinnungshemmende Therapie<br />
Thrombolytika – dienen der Auflösung von Thromben, wobei dass nur in den ersten Stunden möglich<br />
ist<br />
Antikoagulanzien – direkte und indirekte<br />
direkte –Heparinbasis<br />
indirekte – Falithron<br />
Thrombozytenaggregationshemmer