Herr Mops - Igelity

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18.01.2015 Aufrufe

Herr Mops liebten aber dergleichen nicht. „Laßt das Heulen! kluge Leute heulen nicht; es hilft nichts und bessert nichts, fort will ich. — Habt ihr mich lieb“ Bei dieser Aufforderung zog Mutter Ursel alle Schleusen ihrer Beredsamkeit auf, um zu antworten; aber ehe sie noch tief genug Athem geschöpft, unterbrach sie Herr Mops: „Gut, dann gebt Geld her; ich werde euch Ehre machen!“ Damit stand er auf, knöpfte seine gelbe Weste zu, und sah sehr vornehm aus. Nun war die Sache entschieden.

Zweites Capitel. Tags darauf — großer Rumor im kleinen Haus. Mutter Ursel zählt immer von neuem die blanken Silberthaler, legt stündlich einen mehr auf Herrn Mopsens Theil; ich fürchte, ginge noch ein Tag vorüber, für sie bliebe wenig. Klein Schneck hinterm großen Waschfaß, ganz verhüllt von einer Seifschaumwolke, wusch, plättete, flickte in Angst und Noth; endlich war alles sauber, sie selber ausgenommen. Herr Mops konnte mit allem ihm geziemenden Glanz seine Reise antreten. Jetzt standen sie vor der Thür, und nahmen Abschied. Klein Schneck sah verlegen auf ihre schwarze Hand, der Herr Mops boten ihr aber seine weiße Pfote erst gar nicht an, er hielt wieder Mutter Ursel eine seiner weisen Reden über nutzlose Thränen und nützliche Zuneigung, aber diesmal half es nichts. Mutter Ursel schluchzte wie nicht klug und wehte mit ihrem Taschentuch dem brummenden Lieblinge nach bis die Waldecke ihn verbarg.

Zweites Capitel.<br />

Tags darauf — großer Rumor im kleinen Haus. Mutter Ursel zählt immer von neuem die<br />

blanken Silberthaler, legt stündlich einen mehr auf <strong>Herr</strong>n <strong>Mops</strong>ens Theil; ich fürchte, ginge<br />

noch ein Tag vorüber, für sie bliebe wenig. Klein Schneck hinterm großen Waschfaß, ganz<br />

verhüllt von einer Seifschaumwolke, wusch, plättete, flickte in Angst und Noth; endlich war<br />

alles sauber, sie selber ausgenommen. <strong>Herr</strong> <strong>Mops</strong> konnte mit allem ihm geziemenden Glanz<br />

seine Reise antreten. Jetzt standen sie vor der Thür, und nahmen Abschied. Klein Schneck<br />

sah verlegen auf ihre schwarze Hand, der <strong>Herr</strong> <strong>Mops</strong> boten ihr aber seine weiße Pfote erst<br />

gar nicht an, er hielt wieder Mutter Ursel eine seiner weisen Reden über nutzlose Thränen<br />

und nützliche Zuneigung, aber diesmal half es nichts. Mutter Ursel schluchzte wie nicht<br />

klug und wehte mit ihrem Taschentuch dem brummenden Lieblinge nach bis die Waldecke<br />

ihn verbarg.

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