Herr Mops - Igelity
Herr Mops - Igelity Herr Mops - Igelity
Herr Mops liebten aber dergleichen nicht. „Laßt das Heulen! kluge Leute heulen nicht; es hilft nichts und bessert nichts, fort will ich. — Habt ihr mich lieb“ Bei dieser Aufforderung zog Mutter Ursel alle Schleusen ihrer Beredsamkeit auf, um zu antworten; aber ehe sie noch tief genug Athem geschöpft, unterbrach sie Herr Mops: „Gut, dann gebt Geld her; ich werde euch Ehre machen!“ Damit stand er auf, knöpfte seine gelbe Weste zu, und sah sehr vornehm aus. Nun war die Sache entschieden.
Zweites Capitel. Tags darauf — großer Rumor im kleinen Haus. Mutter Ursel zählt immer von neuem die blanken Silberthaler, legt stündlich einen mehr auf Herrn Mopsens Theil; ich fürchte, ginge noch ein Tag vorüber, für sie bliebe wenig. Klein Schneck hinterm großen Waschfaß, ganz verhüllt von einer Seifschaumwolke, wusch, plättete, flickte in Angst und Noth; endlich war alles sauber, sie selber ausgenommen. Herr Mops konnte mit allem ihm geziemenden Glanz seine Reise antreten. Jetzt standen sie vor der Thür, und nahmen Abschied. Klein Schneck sah verlegen auf ihre schwarze Hand, der Herr Mops boten ihr aber seine weiße Pfote erst gar nicht an, er hielt wieder Mutter Ursel eine seiner weisen Reden über nutzlose Thränen und nützliche Zuneigung, aber diesmal half es nichts. Mutter Ursel schluchzte wie nicht klug und wehte mit ihrem Taschentuch dem brummenden Lieblinge nach bis die Waldecke ihn verbarg.
- Seite 1: Herr Mops
- Seite 4 und 5: Maria von Olfers (27.10.1826 - 08.0
- Seite 6 und 7: Erstes Capitel. Dreie wohnten zusam
- Seite 8 und 9: „Dummes Zeug,“ brummte Herr Mop
- Seite 12 und 13: Klein Schneck war auch sehr einsam
- Seite 14 und 15: war so verdutzt über die Ehre, da
- Seite 16 und 17: Klein Schneck wurde himmelangst.
- Seite 18 und 19: Dabei war er ihr so unheimlich, er
- Seite 20 und 21: Am nächsten Morgen ging es fort zu
- Seite 22 und 23: Sechstes Capitel. Der Königssohn i
- Seite 24 und 25: „Laß er die Litanei,“ schrie H
- Seite 26 und 27: Verborgen ist die Himmelsthür, Gar
- Seite 28 und 29: Potz Kukuk, da bin ich der Hölle w
- Seite 30 und 31: Achtes Capitel. Mutter Ursel stand
- Seite 32 und 33: vergessen oder nie erfahren, daß i
- Seite 34 und 35: Ihr thut ja wie ein siebzehnjährig
- Seite 36 und 37: Neuntes Capitel. Klein Schneck lief
- Seite 38 und 39: Da ging eine sonderbare Veränderun
- Seite 40 und 41: „Ach, lieber Gott, wir schrei’n
- Seite 42: er wie ein Hund, stellte sich auf v
Zweites Capitel.<br />
Tags darauf — großer Rumor im kleinen Haus. Mutter Ursel zählt immer von neuem die<br />
blanken Silberthaler, legt stündlich einen mehr auf <strong>Herr</strong>n <strong>Mops</strong>ens Theil; ich fürchte, ginge<br />
noch ein Tag vorüber, für sie bliebe wenig. Klein Schneck hinterm großen Waschfaß, ganz<br />
verhüllt von einer Seifschaumwolke, wusch, plättete, flickte in Angst und Noth; endlich war<br />
alles sauber, sie selber ausgenommen. <strong>Herr</strong> <strong>Mops</strong> konnte mit allem ihm geziemenden Glanz<br />
seine Reise antreten. Jetzt standen sie vor der Thür, und nahmen Abschied. Klein Schneck<br />
sah verlegen auf ihre schwarze Hand, der <strong>Herr</strong> <strong>Mops</strong> boten ihr aber seine weiße Pfote erst<br />
gar nicht an, er hielt wieder Mutter Ursel eine seiner weisen Reden über nutzlose Thränen<br />
und nützliche Zuneigung, aber diesmal half es nichts. Mutter Ursel schluchzte wie nicht<br />
klug und wehte mit ihrem Taschentuch dem brummenden Lieblinge nach bis die Waldecke<br />
ihn verbarg.