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2<br />
Editorial<br />
"Trickfilm ist nicht die Illusion von<br />
Leben – es ist Leben."<br />
Chuck Jones<br />
Wenn man so durch die Straßen dieser Welt<br />
wandert, fällt eines als erstes auf die<br />
Ernsthaftigkeit. Mit stocksteifer Miene<br />
stolzieren die meisten Leute umher, als sei die<br />
"richtige" Kindheit an ihnen mehr als nur<br />
vorbeigegangen, als würden sie geradewegs<br />
auf dem Weg zum Friedhof wären, als gäbe<br />
es nichts klügeres, als sich zu benehmen wie<br />
ein kalter Stein...<br />
...als hätten sie ihre Kindheit vergessen.<br />
Sie freuen sich nicht mehr an den kleinen,<br />
schönen Dingen des Lebens, über die man als<br />
Kind sich doch so sehr gefreut hat, als solch<br />
ein Mensch schaut man nicht mehr nach<br />
hinten, sondern blickt nur nach vorne in den<br />
Tod.<br />
Doch wir sind nicht jene Menschen und<br />
wollen es auch nie werden, man bewahre die<br />
Erinnerungen einer erfüllten Kindheit auf<br />
wie einen Schatz, den man immer bei sich<br />
trage. Lasset uns immer Kinder bleiben <br />
zumindest im Herzen...<br />
Karsten Bracker<br />
Die Stimme von Micky Maus ist tot.<br />
†<br />
Wayne Allwine<br />
(7. Februar 1947 – 18. Mai 2009)<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
75 Jahre Donald Duck 3<br />
Rätsel 4<br />
Comic: Dumme Frage... 5<br />
Entenhausener Unwichtigkeiten: Das Organische des Todes 6<br />
Serien: Mickys bunte Comicwelt 7<br />
Die M.O.U.S.E. 9<br />
Lückenfüller 10<br />
Sammlungen: Teil 14 11<br />
Kommentar: Haben sich die TGDD verschlechtert 13<br />
Vorschau 13<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredakteur:<br />
Karsten Bracker<br />
Stellvtr. Chefredakteur:<br />
Robert Gruhne<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
Manuel Schumann, Bastian K., Lena Bradtka,<br />
Moriz Stangl, Patrick Höhn<br />
Design & Layout:<br />
Markus Ott, Karsten Bracker<br />
Cover:<br />
Idee, Zeichnung: Moriz Stangl<br />
Kolorierung, Gestaltung: Markus Ott<br />
EMail:<br />
kontakt@bertelexpress.de<br />
Adresse:<br />
www.bertel-express.de<br />
Redaktionsschluss:<br />
12. Juni 2009<br />
<strong>Bertel</strong><strong>Express</strong> wird herausgegeben von Primewebdesign.de, erscheint alle zwei Monate als<br />
PDFDatei und wird kostenlos über das Internet vertrieben.<br />
Alle Abbildungen, wenn nicht anders angegeben,<br />
© The Walt Disney Company<br />
der Texte © <strong>Bertel</strong><strong>Express</strong> und die jeweiligen Autoren
3<br />
Schwefel: „Hercules Warum kommt mir<br />
der Name so bekannt vor“<br />
Pech; „Weiß nicht!<br />
...vielleicht schulden wir ihm Geld!“<br />
Jubiläum<br />
aus „Hercules“ (1997)<br />
75 Jahre Donald Duck<br />
VON MANUEL SCHUMANN<br />
Ein <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> ohne einen Artikel über<br />
den Geburtstag von Donald Duck Nein, das<br />
geht nicht, das wäre wie Simpsons ohne Homer,<br />
wie „Wetten dass ...“ ohne Überziehen,<br />
wie ein Leben ohne Internet, wie Schalke mit<br />
Meisterschale. Nein, das geht definitiv nicht!<br />
Tja, so hatte ich mich also bereit erklärt, für<br />
diese Ausgabe einen Artikel zum Wiegenfest<br />
von Donald Duck zu schreiben. Nicht, dass<br />
ich diese Entscheidung bereut hätte, nein, es<br />
findet sich einfach nur nichts Interessantes,<br />
worüber man schreiben könnte. Unter uns:<br />
Ich finde solche Jubiläumstexte eigentlich<br />
ziemlich öde. Alles läuft auf eine Festtagsrede<br />
hinaus, in der man nichts anderes machen<br />
kann, als allgemeine Fakten über das Geburtskind<br />
zu verfeuern, die Bedeutung dieser<br />
selbstverständlich enorm wichtigen Person zu<br />
betonen und dabei ganz genau das zu liefern,<br />
das überall anders auch geboten wird.<br />
Oder lest ihr überhaupt noch diesen Artikel,<br />
wo ihr doch in den letzten Tagen mit Enten<br />
regelrecht bombardiert wurdet und der Geburtstag<br />
sowieso schon volle fünf Tage zurückliegt<br />
Ja Dann hab ich jetzt ein Problem.<br />
Seufz.<br />
Nun denn, es sei, dann mache ich hier mal<br />
von einem Stilmittel Gebrauch, das oft dazu<br />
dient, die Aufmerksamkeit des gelangweilten<br />
Leser wieder für sich zu gewinnen – ich stelle<br />
eine Frage: Mit welchen drei Adjektiven<br />
würdet ihr den Charakter des Donald Duck<br />
beschreiben<br />
Der erste Gedanke, der durch den Kopf<br />
schießt, ist bei vielen sicherlich das Pech Donalds,<br />
gefolgt vom Jähzorn. Weitere Eigenschaften<br />
die mir Einfallen: Überheblich,<br />
rechthaberisch, kämpferisch, stur, selbstbewusst,<br />
talentiert, ungeschickt, aggressiv,<br />
emotionsgeladen, unglücklich, glücklich,<br />
geldgierig, ängstlich, naiv, risikoreich, lebensmüde,<br />
eigensinnig, verzweifelt, bemitleidenswert,<br />
kindisch, unbelehrbar, streng, humorvoll,<br />
nett, gemein, hinterhältig, durchsetzungsfähig,<br />
resigniert, eifrig, faul, verantwortungsbewusst,<br />
verantwortungslos, ... und ach<br />
ja, schlaffreudig. Gähn.<br />
Spitzfindige Beobachter haben bereits festgestellt,<br />
dass sich einige Sachen hier durchaus<br />
widersprechen. Bestes Beispiel ist da natürlich<br />
sein alter Ego Phantomias: Schlüpft Donald<br />
in das Heldenkostüm hat er meist nicht<br />
nur Glück, sondern strotzt auch nur so vor<br />
Mut. Auch sein Durchsetzungswille ist unterschiedlich,<br />
gegenüber seinen Neffen kann<br />
sich Donald manchmal behaupten, manchmal<br />
stellen sie sich aber gegenüber den erzieherischen<br />
Eingriffen ihres Onkels quer. Kurzum<br />
kann man Donalds also als vielseitig und<br />
gleichzeitig auch unberechenbar beschreiben.<br />
Und genau das ist sein Trumpf. Während viele<br />
andere Charaktere mit nur wenigen Worten<br />
schon hinreichend charakterisiert sind, ist das<br />
bei Donald ohne Weiteres nicht möglich. Donald<br />
ist ein enorm beweglicher Charakter,<br />
ihm sind kaum Grenzen gesetzt.<br />
Nun, das alles kann man jedoch auch durchaus<br />
als Argument dafür werten, dass Donald<br />
ein unglaubwürdiger Charakter ist. Ich denke<br />
aber, gerade das macht ihn irgendwie auch<br />
authentisch. Wie wir alle reagiert er in unterschiedlichem<br />
Umfeld und unter unterschiedlichen<br />
Umständen unterschiedlich und hat als<br />
Zentrum des Duck-Universums mit fast jedem<br />
Charakter eine eigene, unterschiedliche<br />
Beziehung.<br />
Aber nicht nur mit denen, auch der Leser<br />
baut eine Beziehung zu Donald auf und kann<br />
sich mit ihm identifizieren – insbesondere natürlich,<br />
wenn er sich in einer schlechten Lage<br />
befindet. Dann kann die Lektüre Donald<br />
Duck vielleicht auch weiterhelfen, schließlich<br />
ist Donald eine Person, die sich spätestens in<br />
der nächsten Geschichte wieder aufgerappelt<br />
hat und mit neuem Elan vorangeht. Donald<br />
ist jedermann, jedermann ist ein Stückchen<br />
Donald<br />
Nach intensiven Nachforschungen komme<br />
ich also auf ein erstaunliches Ergebnis, auf<br />
das ihr alle sicherlich niemals – selbst nicht<br />
mit LTB 61 als Lektüre – gekommen wärt:<br />
Ohne Donald geht es nicht! Was wäre schon<br />
Entenhausen ohne Donald Duck Es wäre<br />
wie Simpsons ohne Homer, wie „Wetten dass<br />
...“ ohne... halt, das hatten wir schon. Diese<br />
ewigen Wiederholungen. Ächz. Alle Gute,<br />
Donald!
4<br />
Rätsel<br />
Comic übersetzen<br />
Mal was anderes – diese Ausgabe kein CoverRätsel, sondern etwas Kreativarbeit.<br />
Was könnte gut in die Sprechblasen passen Die beste Idee wird veröffentlicht und eventuell belohnt...<br />
...und um das Nachgucken zu verhindern, sei gleich gesagt, dieser Comic ist noch nicht auf Deutsch veröffentlicht worden...<br />
Mail an: raetsel@bertel-express.de<br />
____________________________________________________________________________________________________________________________<br />
BITTE BEACHTEN:<br />
Der erste inoffizielle deutsche DisneyPodcast.<br />
Alle 14 Tage nehmen wir Euch mit auf eine Reise in die Themenpark Resorts und<br />
präsentieren Euch News aus der weiten Welt von Disney.
Comic – „Dumme Frage...“<br />
5
6<br />
„Gaukel Gundel Glitzeriene!<br />
Werde schnell 'ne dufte Biene!“<br />
Unwichtigkeiten<br />
aus W US 4301<br />
übersetzt von Dr. Erika Fuchs<br />
Das Organische des Todes<br />
oder: Wie tanzen Skelette<br />
VON MORIZ STANGL<br />
Der Tod, wenngleich tabuisiert, so ist er doch stets überall zu finden. Ob in "Bärenbrüder "die Eskimos ins Nordlicht aufsteigen oder ob es nur<br />
die Erkundung einer Pyramide und der dazugehörigen Mumien in "Egyptian Melodies" ist. Selbst in schnulzigen Filmen wie "Tarzan", die<br />
Disney, den gerührten Familien auf dem Tablett der political correctness serviert, hat sich ein Skelett in das Inventar der Forscher<br />
eingeschlichen. Dieses Skelett, dessen Nutzen im Urwald nur schwer zu erklären sein dürfte, ist allerdings nur eine Hommage auf eine viel ältere<br />
SillySymphonyProduktion, deren Hauptrollen sich bereits im Titel verraten: Skeleton Dance.<br />
Wem die Handlung dieses Films nicht bekannt ist, wird mit einer Inhaltsangabe wenig anfangen können, tatsächlich passiert nicht mehr, als dass<br />
einige Skelette aus ihren Gräbern springen um ein kleines Tänzchen aufzuführen. Allein die Idee zeugt von der Kreativität von der die<br />
Anfangstage des Disneykonzerns beseelt waren. Gleichzeitig zeigt sich darin ein typisches Preston Blair, ein langjähriger Mitarbeiter des<br />
DisneyKonzerns, der unter anderem mitverantwortlich für das Nilpferd im Balletröckchen in "Fantasia" war, hat in seinem Buch<br />
"Zeichentrickfiguren leichtgemacht" zwischen drei Formen eine Figur zu zeichnen unterschieden: Rund (organischharmonisch), eckig (kantigdynamisch),<br />
klobig (geometrisch).<br />
Dabei kommt die erste Form fast ausschließlich in den DisneyUniversen zum Tragen. Und irgendwie kann es keinen Wundern, der einmal das<br />
Logo des DisneyKonzerns gesehen hat: drei Kreise.<br />
Und aus Kreisen ist auch alles andere aufgebaut, fast alle Figuren der nicht unbeträchtlichen Personengalerie des Disneyuniversums lassen sich<br />
aus Kreisen zusammensetzen und wurden auch nach diesen Schemata gezeichnet. Schön kann man das an Skizzen von Disneyzeichnern sehen, in<br />
denen die Figuren nur ganz grob ausgeführt wurden: Hier ein Kreis für den Kopf, darunter zwei für Brust und Unterkörper plus Beine, Arme<br />
und einen Schnabel, schon war Donald erschaffen.<br />
Und ebenso wird alles statische diesem Design unterworfen. Wenn die Skelette aus ihren Gräbern steigen, so bewegen sie sich nicht, wie es uns<br />
der Biologielehrer an einem klapprigen Gestell erklärt hat, staksig, gerade, jeder Knochen nur durch seine Drehung im Gelenk, vielmehr<br />
scheinen die Knochen zu Gummi oder Teig zerflossen zu sein, biegen, dehnen und verzerren sich wie Gestalten im Spiegelkabinett. Die<br />
vollkommen falsche wie unpassende organische Darstellung und Verlebendigung des eigentlich StatischToten deutet die Parallele des<br />
Organischen und Lebendigen bei Disney an. Wo das eine geheimes Gesetz in der Form ist, ist es das andere im Inhalt.<br />
Dabei geht es nicht darum, alles Statische und alles Tote im wahrsten Sinne des Wortes tot zu schweigen, sondern vielmehr im Sinne der "Disney<br />
Ideologie" umzudeuten. So wird das Tote lebendig und das Statische organisch.<br />
Das tiefste und ursprünglichste Thema der DisneyFilme ist das Leben, nicht aber als das Objekt der Betrachtung sondern als Brille, durch die<br />
Welt gesehen wird.
7<br />
Serien<br />
„Es gibt keine schwerere Last<br />
als großes Potenzial."<br />
Ted Elliott<br />
CoAutor von Fluch der Karibik I und II<br />
Mickys bunte Comicwelt<br />
VON KARSTEN BRACKER<br />
Am Anfang war immer noch Micky. Zwar<br />
nicht die erste, dennoch die bekannteste Figur<br />
aus dem Hause Disney. Sie stand für das alte,<br />
biedere und brave Element, das Geflügel war<br />
witziger, dafür aber nicht so märchenhaft und<br />
phantasievoll – zumindest in den Trickfilmen,<br />
die bis Mitte der Fünfziger fleißig produciert<br />
wurden. Aber dann war endgültig<br />
Schluss mit dem ursprünglichen Micky. Dennoch<br />
diente die beliebteste Maus der Welt<br />
weiterhin auf aller Welt als Präsentationsobjekt<br />
für Disney – und ist bis heute nicht wegzudenken.<br />
Mitte der 80er unternahm man<br />
dann nochmals den Versuch, mit Micky die<br />
„alte Zeit“ zu beleuchten, alles in allem eine<br />
bunte Mixtur verschiedenster Comics aus allen<br />
Genres, die Disney zu bieten hat. Auf insgesamt<br />
132 Seiten wurde dem interessierten<br />
Leser für 6,80 DM mehr als nur „Comic“ geboten<br />
– ich besitze Band numero drei, insgesamt<br />
gab es sechs dieser Art, Ende 1986 war<br />
dann aber wieder Schluss...<br />
Aufgrund der geringen Zahl der Bände lohnt<br />
es sich durchaus, die Ausgaben kurz durchzugehen,<br />
zuallererst sei aber bemerkt, dass alle<br />
Cover mit Enten oder Mäusen bedruckt sind,<br />
obwohl nicht einmal die Hälfte eines Albums<br />
mit ihnen zu tun hat. Auch hier wurde wieder<br />
auf die Popularität gesetzt, teilweise waren<br />
und sind abgedruckte Filmcomics noch völlig<br />
unbekannt.<br />
Zur Einstimmung der Käufer gab es in der<br />
ersten Ausgabe zu Anfang gleich „Das tapfere<br />
Schneiderlein“ mit Micky in der Hauptrolle,<br />
welches dem Sammler aus „Micky – 40<br />
Jahre jung“ bekannt sein könnte. Mit 22 Seiten<br />
gehört diese Geschichte allerdings nicht<br />
mal zu den langen der Serie, man nutzte die<br />
Möglichkeiten dieser Reihe da voll aus und<br />
beschränkte sich nicht auf Fortsetzungsgeschichten.<br />
Mit der zweiten und dritten Geschichte<br />
druckte man dann die 10. Mickyvision<br />
des Jahres 1964 nach. Anhand dieser zwei<br />
Comics kann jedem, der die „alten“ amerikanischen<br />
Duck-Zeichner außer Barks und Taliaferro<br />
nicht allzu gerne mag, gezeigt werden,<br />
was zum Beispiel Dick Moores und Al Hubbard<br />
beherrschten – Film Comics zu zeichnen.<br />
Von ihnen und u.a. auch Tony Strobl<br />
wurden die meisten dieser entworfen, vielleicht<br />
gab es für diese mehr Gehalt oder sie<br />
konnten sich besser mit dem Inhalt identificieren<br />
– auf jeden Fall wirken diese nicht so<br />
hastig gezeichnet wie bekannt, sondern so,<br />
als ob sie teilweise stundenlang an einem Panel<br />
gesessen hätten, um es bis ins Detail vollkommen<br />
auszufüllen. Es folgt dann eine 32-<br />
Seiten-Bildgeschichte (nein, Comic mag man<br />
nicht sagen, auch wenn es eigentlich das gleiche<br />
ist, aber einen „Comic“ vermag man diese<br />
nicht zu nennen, dazu aber später mehr)<br />
von Carpi, die bisher in Deutschland noch<br />
nicht wieder veröffentlicht worden ist. Abschließend<br />
folgt dann eine Realfilmadaption<br />
auf 32 Seiten (wie in den anderen fünf Bänden<br />
auch), dieses mal von „Shaggy Dog“<br />
(eine Neuauflage des Filmes gab es 2006, in<br />
der Hauptrolle Tim Allen).<br />
Auch der zweite Band beginnt mit einem<br />
„richtigen“ Comic, hier hat man einen französischen<br />
28-Seiter mit Micky ausgewählt, es<br />
folgt ein Filmcomic des Dokumentarfilmes<br />
„Lobo der Wolf“ von James Algar, gezeichnet<br />
von Jesse Marsh, dann gibt es einen 14-<br />
seitige zur Bilderbuchgeschichte umgemünzte<br />
Ede-Wolf-Comic (aus MM 30/1967), weiterhin<br />
eine ebenso 10 (anstatt 6)-seitige A-<br />
und Behörnchen-Geschichte und zum<br />
Schluss wieder eine Filmadaption, dieses mal<br />
allerdings vom Kurzfilm „Goliath II“, gezeichnet<br />
von Tony Strobl und John Liggera.<br />
Kommen wir nun endlich ohne große weitere<br />
Umschweife zu dem sich in meinem kärglichen<br />
Besitz befindlichen Band. Dieser beginnt<br />
dann gleich mit einer „Bildgeschichte“<br />
aus WDC 123 – hier wurde ein 10-Seiter auf<br />
ganze 18 ausgedehnt. Und das mit teilweise<br />
recht ulkigen Mitteln. Das erste Panel wurde<br />
auf eine ganze Seite ausgedehnt und um einige<br />
Details wie einen Teppich und passendes<br />
Fenster erweitert:<br />
...man schaue sich bloß die Füße an... kreisch!
8<br />
„Nun habe ich aber einen Punkt<br />
erreicht, wo ich nicht mehr<br />
arbeiten will. Ich glaube, ich werde<br />
nie mehr eine Ente zeichnen.“<br />
Serien<br />
Carl Barks<br />
(1992 – er sollte sich irren...)<br />
Es wurde wirklich nicht an Mühen gespart,<br />
die Panels wurden verschoben, verzerrt, Füße<br />
wurden dahin gezeichnet, wo vorher keine<br />
waren und die „comictypischen“ Striche zwischen<br />
den einzelnen „Bildern“ einfach dick<br />
weiß wegretuschiert – ein wirklicher Sinn<br />
lässt sich da wirklich nicht erkennen. Vielleicht<br />
auch ein Grund, wieso diese verunstalteten<br />
Geschichten nicht mehr nachgedruckt<br />
werden. Bei dem „Fliegenden Pauker“ hätte<br />
man sogar eine deutsche Vorlage gehabt<br />
(MV 8), doch auch hier wurden jeweils das<br />
erste und letzte Bild vergrößert dargestellt<br />
und zwischen den Comicreihen weiße Balken<br />
eingebaut. All das war auch bei „Maß-<br />
Arbeit“ mit Jacki und Karli (aus Cinderella)<br />
ein Thema, es gab ebenso bereits deutsches<br />
Material (MM 37/1958) – dieses Mal ließ<br />
man dann sogar die Panel-Abgrenzungen da,<br />
zog aber alles etwas auseinander, auch hier<br />
durfte natürlich ein Anfangs- und Endbild<br />
nicht fehlen. Und dann ein einmaliges „Objekt“<br />
der Reihe, „Perri“, eine Adaption des<br />
gleichnamigen Dokumentarfilmes von 1957<br />
– hier wurde die gegebene amerikanische<br />
Version übernommen – wieso nicht gleich<br />
so:<br />
...und das war sogar im ganzen Comic der Fall, hier musste man ja auch nur Text in Kästchen einfügen...<br />
Als Lückenfüller gab es dann noch einen von 6 auf 11 Seiten ausgedehnten Dicky, Dacky und Ducky-Comic, auch hierselbstverständlich wieder<br />
mit viel unnötigem „Extramaterial“:<br />
...in den folgenden Bänden wurden dann noch weitere lange Comics noch länger gemacht, insbesondere Geschichten von Murry, Strobl und<br />
Hubbard – doch, und das mag das wichtigste daran sein – dieser augenscheinliche Blödsinn (allein die True Life Adventure-Geschichten<br />
überzeugen wirklich) stammte nicht Ehapa, sondern wurde für die spanische Serie „Peliculas“ gemacht, mit der man Anfang der 60er versuchte,<br />
die „Vercomiclichungen“ mithilfe dieser Methode salonfähiger zu machen – wieso man dieses aber dieses Konzept übernommen hat, ist da doch<br />
berechtigterweise zu hinterfragen...
9<br />
M.O.U.S.E.<br />
"Supercalifragilisticexplialigetisch."<br />
..<br />
Mary Poppins<br />
Mausistische Organisation Unkommerzieller<br />
Schlauer Enthusiasten<br />
VON MANUEL SCHUMANN<br />
Donald Duck wurde am Dienstag 75 Jahre<br />
alt! Das ist eine Tatsache, die inzwischen<br />
jeder mitbekommen haben dürfte, wo doch in<br />
fast jeder Zeitung mehr oder weniger<br />
amüsante Berichte zu seinem<br />
Bühnenjubiläum zu finden waren. Besonders<br />
interessant fand ich persönlich jedoch<br />
folgenden Satz, welcher sich gleich in<br />
mehreren Artikeln eingeschlichen hat (zum<br />
Beispiel auf stern.de)<br />
:<br />
In Deutschland erscheint seit 1951 die<br />
Zeitschrift "Micky Maus", in der das<br />
cholerische Energiebündel von Anfang an<br />
eine größere Rolle spielt als die süße, brave<br />
Titelmaus.<br />
Das Lesen dieser Zeilen verursachte bei mir<br />
Kopfschütteln über die Art und Weise, wie<br />
man hier Micky Maus darstellt. Noch heftiger<br />
wird es in diesem Artikel des Bayrischen<br />
Rundfunks, wo man die unmissverständliche<br />
Meinung von Comedian Hella von Sinnen<br />
unterstützt:<br />
Hella von Sinnen, seit ihrer Kindheit<br />
bekennende "Donaldistin", bringt auf den<br />
Punkt, was Micky Maus von der Ente<br />
unterscheidet: "Die Maus ist eine<br />
langweilige Klugscheißerin".<br />
Das sind Textstellen, die mal wieder zeigen,<br />
wie es um das Ansehen der Maus bestellt ist.<br />
Ein Trend, der sich natürlich nicht etwa erst<br />
seit gestern zeigt, die Maus hat längst nicht<br />
mehr den Stellenwert wie noch vor einigen<br />
Jahrzehnten. Im Lustigen Taschenbuch gab<br />
es zwar früher schon überwiegend Duck-<br />
Geschichten, heutzutage müssen sich Maus-<br />
Fans jedoch meist mit nur einer Geschichte<br />
begnügen – und die rangieren laut<br />
Chefredakteur Peter Höpfner in den<br />
Umfragen stets weit unten. Einige Länder<br />
würden Micky sogar am liebsten ganz aus<br />
dem LTB und dessen ambivalenten<br />
skandinavischen Bücher verbannen.<br />
Nicht zuletzt aus genau diesem<br />
Beliebtheitsverfall von Micky steht nun die<br />
Gründung der M.O.U.S.E. unmittelbar bevor.<br />
Was das ist Nun, diese fünf Buchstaben<br />
stehen zunächst mal für „Mausistische<br />
Organisation Unkommerzieller Schlauer<br />
Enthusiasten“. Kurzum ist die M.O.U.S.E.<br />
also eine Organisation, die sich mit dem<br />
Forschen an Maus-Geschichten beschäftigt.<br />
Adrian Podlesny - besser bekannt als Potti –<br />
ist dabei der Gründer des Mausismus und hat<br />
sich anschließend mit uns aus dem<br />
F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F. zusammengetan,<br />
um das Projekt zu verwirklichen – in<br />
wenigen Tagen ist es soweit.<br />
Die Zielsetzung in den Forschungen liegt<br />
nicht dabei, die tausende von Comics von x-<br />
beliebigen Zeichnern in einen Einklang zu<br />
bringen, da das in meinen Augen einfach<br />
nicht möglich ist, sondern einfach Spaß daran<br />
zu haben, sich mit den Comics zu<br />
beschäftigen sowie interessante und<br />
unterhaltsame Texte darüber zu schreiben.<br />
Geforscht wird natürlich auch im<br />
F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.-Forum, in dem<br />
ein eigenes M.O.U.S.E.-Forum eingerichtet<br />
wird. Jeder der dort angemeldeten User kann<br />
an der Forschung teilnehmen, jeder der<br />
ebenfalls der Ansicht ist, dass Micky kein<br />
Spießer ist, dass Maus-Comics nicht von<br />
Grund auf langweilig sind und dass sie<br />
genauso zu der wunderbaren Welt von<br />
Entenhausen gehört wie die Ducks, ist<br />
herzlich eingeladen an diesem Projekt<br />
mitzuwirken!<br />
Für den Anfang unserer Forschung eignet<br />
sich da natürlich besonders eine<br />
Ursachenforschung, warum Maus-Comics<br />
eigentlich so unbeliebt sind. Des Weiteren<br />
wollen wir die Zeitreise-Geschichten mit<br />
Zapotek und Marlin genauer unter die Lupe<br />
nehmen – eine Stammbaumforschung,<br />
sicherlich ein größeres Projekt, darf natürlich<br />
auch nicht fehlen. Obwohl es fürs Erste also<br />
nicht an Forschungsthemen mangelt, kann<br />
natürlich jeder Forscher seine neuen Ideen<br />
einbringen.<br />
Mehr will an dieser Stelle aber noch nicht<br />
verraten sein, auch wenn vielleicht noch<br />
offene Fragen bleiben. In wenigen Tagen<br />
werden sie im F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.<br />
beantwortet werden! Verraten sei aber, dass<br />
es auch in den folgenden BE-Ausgaben einen<br />
kleinen Text meinerseits geben wird, in dem<br />
ich über neue Entwicklungen, Probleme und<br />
andere (hoffentlich) interessante Dinge über<br />
die M.O.U.S.E. berichten werde.
10<br />
Lückenfüller<br />
Es ist ja bekannt, dass man in Zeiten des Web 2.0 nicht an „alten“ Dingen festhalten soll – keine Frage!<br />
...doch kann man alte Ideen zumindest dazu nutzen, um neuere (grübel...) „auszubügeln“ ...<br />
entnommen von dorotheum.com
11<br />
„Nichts als Wirtschaftswunder<br />
und Wirtschaftswundermänner,<br />
wohin man schaut!“<br />
Sammlungen<br />
aus W WDC 275-01<br />
übersetzt von Dr. Erika Fuchs<br />
Folge 14<br />
VON PATRICK HÖHN<br />
Nun bin also ich an der Reihe, meine Sammlung<br />
im <strong>Bertel</strong>-<strong>Express</strong> vorzustellen. In den gängigen<br />
Internet-Foren bin ich unter den Nicknames<br />
"uncle scrooge" bzw. "starfish-scrooge" bekannt.<br />
Ich lese und sammle Comics, seitdem ich<br />
mit 5 Jahren von meinem Vater einige Donald<br />
Duck 100-Seiter zum Lesen bzw. "Bilderangucken"<br />
bekommen habe. Etwa 1 Jahr später besaß<br />
ich meine ersten eigenen Comics: etwa 100<br />
Micky Maus Hefte, die wir auf einem Flohmarkt<br />
erstanden haben. Seit diesem Kauf bin<br />
ich leidenschaftlicher Sammler von Disney-Comics.<br />
Diese haben es mir neben francobelgischen<br />
Serien wie "Lucky Luke", "Tim und<br />
Struppi", "Spirou und Fantasio" und "Gaston"<br />
besonders angetan. Meine Disney-Comic-<br />
Sammlung ist in den vergangenen 11 Jahren auf<br />
ungefähr 2000 Bücher bzw. Hefte angewachsen.<br />
Die Kosten für all diese Ausgaben konnte ich<br />
nur dadurch tragen, dass ich sehr viel gebraucht<br />
gekauft habe, zum Beispiel auf Flohmärkten<br />
oder in Internet-Auktionshäusern, wobei ich<br />
auch anmerken muss, dass etwa 30% meiner<br />
Sammlung früher im Besitz meines Vaters war,<br />
bis er mir alles vor circa 2 Jahren anvertraut hat.<br />
Jetzt möchte ich euch aber etwas genauer erzählen,<br />
was ich besitze bzw. was auf den Bildern zu<br />
sehen ist.<br />
Rechts könnt ihr mein 6-etagiges "Comicregal"<br />
in meinem Zimmer sehen. In diesem befinden<br />
sich neben verschiedenen Nicht-Disney-Comics<br />
meine LTBs ab Nr. 72, die LTB-Nebenreihen,<br />
die Hard- und Softcover-Ausgaben der Ehapa<br />
Comic Collection, meine amerikanischen Disney-Comics<br />
sowie ganz unten 133 Ausgaben<br />
der Reihe "Die tollsten Geschichten von Donald<br />
Duck (-Sonderheft)",12 "-Spezial" und eine<br />
Micky Maus Reprint-Kassette mit Nachdrucken<br />
der Micky Maus Sonderhefte 1-13. Wie ihr bestimmt<br />
auch bemerkt habt, ist mein Regal mit<br />
verschiedenen Figuren von Comiccharakteren<br />
geschmückt, zum Beispiel mit Disney-Figuren<br />
der Firma "Bully" bzw. "bullyland" oder, wie<br />
auf Bild 2 zu sehen, einer großen Kunstharzfigur<br />
von Donald in seinem 313.<br />
Bild 3 zeigt euch meine Disney-Alben, beispielsweise<br />
35 Bände der Serien "Barks Library"<br />
+ Spezial, alle 5 "Duck Stories von Daan<br />
Jippes", 11 "Onkel Dagobert von Don Rosa",<br />
alle 5 "Micky X"-Bände sowie verschiedene<br />
Geburtstags- bzw. Jubiläumsbände. Links sind<br />
ein paar sogenannte "Klassik-Alben" und mehrere<br />
Ausgaben der "Großen Goofy Alben".
12<br />
Sammlungen<br />
„Disney ist jeden Tag<br />
ein Abenteuer.“<br />
Michael Eisner<br />
Die Bilder 4 und 5 zeigen euch meine ECC-<br />
Bände, darunter 7 Barks-Hardcover (die<br />
Reihen "Comics and Stories" und "Barks<br />
Onkel Dagobert", von der erst kürzlich der<br />
1. Band erschienen ist, sind nur zu<br />
empfehlen!), 5 Heimliche Helden, 6 Bände<br />
"Micky Maus - Die frühen Jahre", 4 HC-<br />
Jubiläumsbände sowie alle 15 Ausgaben der<br />
"Hall of Fame" (wie auch nochmal auf Bild<br />
6 zu sehen). Auf Bild 5 könnt ihr ganz links<br />
außerdem 9 ältere weiße Hardcover-Bände<br />
erkennen. Diese sind Teil der Serien<br />
"Mickys Klassiker" und "Donald Duck<br />
Sonntags-Seiten", in denen klassische<br />
Storys von Floyd Gottfredson bzw. Sundays<br />
von Al Taliaferro abgedruckt sind. Die<br />
Werke dieser beiden "Künstler der 1.<br />
Generation" gefallen mir (neben denen des<br />
grandiosen Carl Barks) besonders gut. Ich<br />
habe diese 9 älteren Bände auch einmal<br />
nebeneinandergelegt und fotografiert (Bild<br />
7), sodass ihr deren Cover sehen könnt<br />
(Manchen sieht man das Alter an der<br />
ausgeblichenen Farbe leider deutlich an...).<br />
Zu meinen Lieblingskünstlern zählen auch<br />
William Van Horn, von dem ich eine<br />
signierte und mir gewidmete<br />
Autogrammkarte besitze - an dieser Stelle<br />
nochmals einen großen Dank an Peter!-,<br />
sowie Don Rosa, den ich im Rahmen seiner<br />
Tour durch Deutschland und die Schweiz<br />
im Oktober 2008 in Nürnberg besuchen<br />
konnte. Den "angry $crooge", den er mir<br />
gezeichnet hat, könnt ihr neben der Van<br />
Horn-Autogrammkarte auf Bild 8<br />
bewundern. Don Rosa hat mir auch die<br />
beiden amerikanischen "Sein Leben, seine<br />
Milliarden"-Ausgaben signiert, welche<br />
neben meinen anderen 123 amerikanischen<br />
Disney-Comics auf dem letzten Bild, Nr. 9,<br />
zu sehen sind. Was ich nicht fotografiert<br />
habe, sind meine Micky Maus-Hefte (und<br />
Nebenserien). Davon besitze ich ungefähr<br />
1100 Stück, die damit etwas mehr als die<br />
Hälfte meiner Disney-Sammlung<br />
ausmachen und alle säuberlich verpackt in<br />
Kartons auf dem Dachboden lagern. Meine<br />
100-Seiter (Donald Duck, Abenteuer Team<br />
etc.; etwa 225 Stück), LTBs unter 72 und<br />
kleinere Serien, die nicht unbedingt<br />
erwähnenswert sind, sind in einem kleinen<br />
Schrank nebeneinandergestapelt und auch<br />
auf keinem Foto zu sehen, ebenso wie die<br />
komplette Serie "Die großen Klassiker".<br />
Aber ich denke, jetzt habe ich genug<br />
geschrieben.<br />
Frei nach einem spanischen Philosophen:<br />
"In jedem Ende liegt ein neuer Anfang.":<br />
Viel Spaß (nicht nur mit dem Anfang,<br />
sondern) mit dem (ganzen)nächsten Artikel!
13<br />
„Gee!! But id like to fly,<br />
and become a great aviator<br />
like col Lindbergh!!“<br />
Kommentar<br />
Mickys erste Satz in einem Comic<br />
aus YM 001 (13. Januar 1930)<br />
Haben sich die TGDD verschlechtert<br />
VON MANUEL SCHUMANN<br />
Veranlasst ist mein kleines Kommentar vor<br />
allem durch die Diskussion im Disney-Comicforum<br />
zum TGDD 264, dessen Inhalt<br />
doch von der Seite einiger ziemlich gerügt<br />
wurde. Und der Ärger war nicht unberechtigt.<br />
Eine Murry-Geschichte, in dem das Duck-<br />
Universum kaum auftaucht, eine Hubbard-<br />
Geschichte mit dem umstrittenen Dussel,<br />
weitere Kurzgeschichte und eine zwar tolle,<br />
aber vielen bereits bekannte Rosa-Geschichte.<br />
Wie ich finde eine wenig ausgewogene<br />
Auswahl – und das ist in letzter Zeit nicht das<br />
erste Mal der Fall. Das TGDD hat schon bessere<br />
Zeiten erlebt. Aber was ist die Ursache<br />
dafür<br />
Meiner Einschätzung liegt der Hauptgrund<br />
für den Qualitätsabfall in den sogenannten<br />
„alten Amerikanern“ – mit dieser Bezeichnung<br />
sind nicht Barks, Taliaferro oder Gottfredson<br />
gemeint, sondern Zeichner wie zum<br />
Beispiel Tony Strobl, Jack Bradbury, Bob<br />
Gregory oder eben Paul Murry und Al Hubbard.<br />
Nun, wer aber alte TGDD-Hefte besitzt, wird<br />
feststellen, dass vor allem Strobl doch schon<br />
seit ewiger Zeit in der seit 1965 laufenden<br />
Reihe auftaucht. Das Problem liegt allerdings<br />
in der Quantität, die „alten Amerikaner“ finden<br />
seit 2008 viel zu oft Eingang ins TGDD<br />
– was man auch statistisch belegen kann:<br />
2007 gab es insgesamt 62 Seiten von Strobl,<br />
Hubbard & Co. – ein wie mir scheint doch<br />
sehr angemessener Wert, schließlich ist es<br />
schon vorstellbar, dass diese Zeichner den ein<br />
oder anderen Fan haben. Blicken wir nun<br />
aber auf das Jahr 2008: Insgesamt 156 Seiten,<br />
sprich also gut drei Hefte werden von alten<br />
Amerikanern gefüllt. Ein sprunghafter Anstieg,<br />
der für mich nicht zu erklären ist.<br />
Und die Qualität dieser Comics lässt dann<br />
doch oft zu wünschen übrig. Ich will ja nicht<br />
alle Geschichte in einen Topf werfen, aber<br />
beispielsweise bei dem vor gut einem Jahr<br />
veröffentlichten Werk „Fußballmagie“ von<br />
Luis Destuet hatte ich nicht unbedingt das<br />
Gefühl, dass ich tatsächlich eine der „tollsten“<br />
Donald-Duck-Geschichten lese. Lieber<br />
bereits veröffentlichtes Material, das gut ist,<br />
als Unveröffentlichtes, das nicht in dieses<br />
Heft gehört. Eine Minderheitsmeinung von<br />
mir Das wage ich zu bezweifeln: Wer sich<br />
regelmäßig in den Disney-Foren umguckt,<br />
wird dort selten Lobpreisungen für die Werke<br />
dieser Zeichner lesen. Auch die Künstlerwahl,<br />
die wir vor gut einem Jahr im FIESEL-<br />
SCHWEIF durchgeführt haben, bestätigt das:<br />
Kein einziger „alter Ami“ steht unter den ersten<br />
20, erst auf Platz 27 wird man mit Paul<br />
Murry fündig (der die überwiegende Anzahl<br />
an Punkten aber wohl für sein Maus-Werk ergattert<br />
hat). Tony Strobl und Al Hubbard<br />
standen in der Wahl nur jeweils auf einer der<br />
28 Listen, andere – wie z.B. Bob Gregory<br />
oder Phil de Lara – haben nicht mal eine<br />
Nennung zu verzeichnen.<br />
Das spricht also nicht gerade für diesen alten<br />
Amerikaner. Wie aber bereits gesagt, haben<br />
sie dennoch definitiv ihre Daseinsberechtigung<br />
im TGDD. Aber – um es mal ein bisschen<br />
negativ auszudrücken: Die Dosis macht<br />
das Gift. Trinkt man ein Bier, macht das<br />
überhaupt nichts, bechert man eins nach dem<br />
anderen weg, ist es schädlich. Ein vielleicht<br />
dämlicher, aber zutreffender Vergleich.<br />
Nun, so langsam dürfte aber meine Meinung,<br />
dass es zu viele amerikanische Comics gibt,<br />
klar geworden sein – aber was sollte man<br />
stattdessen abdrucken Nun, in letzter Zeit<br />
gab es vor allem spürbar weniger Geschichten<br />
von Daniel Branca. 2007 wurden von ihm<br />
insgesamt 56 Seiten abgedruckt, sprich fast<br />
so viel wie bei allen „alten Amis“ zusammen.<br />
Im letzten Jahr waren es dann nur noch 15<br />
Seiten. Sehr mager, wie ich finde, immerhin<br />
gab es 2009 aber nun schon zwei Comics von<br />
ihm. Bei Vicar kann man dagegen keinen<br />
großen Einbruch erkennen, allerdings könnte<br />
man auch in Anbetracht dessen, dass er unglaublich<br />
viel gezeichnet hat, auch hier eine<br />
Schippe drauflegen und öfters mal eine Geschichte<br />
aus dem vergangenen Jahrtausend<br />
abdrucken, die den meisten Lesern wohl unbekannt<br />
sein dürften. Auch andere Zeichner<br />
wie Ferioli (2008 und 2009 gar keine Geschichte)<br />
sowie die Heymans-Brüder kamen<br />
in letzter Zeit doch ein wenig zu kurz.<br />
Am sinnvollsten könnte man den Platz jedoch<br />
mit vier-reihigen italienischen Geschichten<br />
verwenden, die zurzeit nur einmal<br />
pro Jahr Einzug ins TGDD finden. Leider ist<br />
aber hier die Maßnahme der Redaktion nicht<br />
ganz unverständlich, denn viele Leser waren<br />
über den Abdruck der 12-teiligen Serie „Die<br />
Drachenritter“ verärgert, welche zwar eigentlich<br />
eine Egmont-Produktion war, allerdings<br />
von dem Italiener Giorgio Cavazzano gezeichnet<br />
wurde. Durch diesen Vorfall verschmähen<br />
viele Leser nun den Abdruck italienischer<br />
Geschichten. Ein Jammer, dass uns<br />
dadurch eine Vielzahl an guten Geschichten<br />
durch die Lappen geht.<br />
Ein Lichtblick ist aber immerhin, dass man<br />
gelobt, in nächster Zeit werde wieder mehr<br />
von Talenten wie Kari Korhonen abgedruckt.<br />
Vielleicht findet das TGDD doch schon bald<br />
einen Weg aus der gegenwärtigen kleinen<br />
Talfahrt...<br />
Vorschau<br />
Der nächste BE erscheint voraussichtlich am 8. August.<br />
Themen:<br />
* Kai Kamen *<br />
* Die Duckenovela *<br />
* Disneys beste Comics *<br />
* Die Melzer-Bücher *<br />
u.v.m.