s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten
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„Wir strafen sie eigentlich mit e<strong>in</strong>er Nichtachtung <strong>in</strong> der Bürgerschaft und versuchen<br />
wirklich, es zu vermeiden, uns oder ihnen –, ich will jetzt nicht sagen, wir<br />
versuchen es zu vermeiden, uns mit ihnen ause<strong>in</strong>anderzusetzen, ne<strong>in</strong>, um Gottes<br />
willen, das soll es damit nicht heißen, aber wir wollen ihnen ke<strong>in</strong>e Plattform geben<br />
<strong>in</strong> der Bürgerschaft.“<br />
„Also wenn der dann sagt: ‚Ja, <strong>die</strong>se Türken und <strong>die</strong>ses Pack dah<strong>in</strong>ten‘, dann<br />
sagen wir nicht: ‚Halt, halt, halt‘, sondern ist gar nichts mehr, ke<strong>in</strong>e Reaktion;<br />
weil der hat sich an uns, an unsere Reaktion, ist der immer wilder geworden, der<br />
hat sich da empor gehangelt. Und je mehr wir gesagt haben, umso mehr hat er<br />
Contra gegeben.“<br />
In drei Kommunen wird darüber h<strong>in</strong>aus <strong>die</strong> Strategie verfolgt, Anträge<br />
der NPD pr<strong>in</strong>zipiell und ohne vorherige Diskussion abzulehnen oder<br />
(wie <strong>in</strong> Stralsund) auch <strong>in</strong> <strong>die</strong> entsprechenden Ausschüsse zu verweisen,<br />
wobei <strong>die</strong>s „normalerweise Beerdigung zweiter Klasse“ sei, wie e<strong>in</strong> Interviewpartner<br />
süffisant bemerkt. Ziel der demokratischen Parteien ist es<br />
auch hier wieder, e<strong>in</strong>e öffentliche Wahrnehmung rechts<strong>extreme</strong>r Politik<br />
im Kommunalparlament zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
„Also wir diskutieren das für jeden Antrag neu, wie wir drauf reagieren. Ob wir<br />
zum Beispiel <strong>die</strong>se Hauruckablehnung machen, e<strong>in</strong>fach sagen, das ist aus den<br />
und den Gründen nicht zu machen und wird auch nicht besser, wenn’s <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Ausschuss geht, wird auch dann nicht irgendwie konsensfähig. Das ist Regelfall,<br />
aber wir machen’s <strong>in</strong> jedem e<strong>in</strong>zelnen Fall neu.“<br />
„Wir haben eigentlich so e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Übere<strong>in</strong>kunft unter den demokratischen<br />
Parteien: Wenn von denen irgendwas kommt, was so <strong>in</strong> <strong>die</strong> Richtung geht – normalerweise<br />
gehen Anträge <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ausschüsse, werden dann da behandelt –, wir<br />
haben uns jetzt darauf gee<strong>in</strong>igt, wenn von denen so e<strong>in</strong> Uns<strong>in</strong>n kommt, das wird<br />
ohne Debatte im Parlament abgelehnt.“<br />
„Dass wir irgendwann mal gesagt haben, wir befassen uns gar nicht mehr mit den<br />
Anträgen, wir lehnen sie kommentarlos ab.“<br />
„Das wird also – was ich auch richtig f<strong>in</strong>de – <strong>die</strong> Fraktionen sagen dann immer:<br />
‚Ke<strong>in</strong> Podium schaffen.‘ Also gehen dann gar nicht an oder schieben das immer<br />
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