s Politische Strategien gegen die extreme Rechte in Parlamenten
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sachorientiert ausgerichtet ist und sich weniger an e<strong>in</strong>er akzentuiert erkennbaren<br />
Ideologiefacette oder Programmatik orientiert. In Mittelhessen<br />
wie auch <strong>in</strong> der Sächsischen Schweiz und Vorpommern wird von den<br />
Interviewpartnern der SPD und CDU übere<strong>in</strong>stimmend angegeben, dass<br />
<strong>die</strong> NPD-Abgeordneten vorzugsweise lokale und alltagsbezogene Sachfragen<br />
zu sozial-, verkehrs- und f<strong>in</strong>anzpolitischen Themen aufgreifen, <strong>die</strong><br />
es ihnen erlauben, sich als „Anwälte der kle<strong>in</strong>en Leute“ und „Verteidiger<br />
deutscher Interessen“ <strong>gegen</strong> „<strong>die</strong> da oben“ zu profilieren. Bei der Themenauswahl<br />
gehe es der NPD denn auch nicht um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Str<strong>in</strong>genz<br />
oder Qualität ihres politischen Angebots, sondern alle<strong>in</strong> um dessen<br />
öffentliche Wirksamkeit. Die rechts<strong>extreme</strong> Politik wird deshalb von den<br />
Befragten als vorrangig protestorientiert und ausgesprochen populistisch<br />
charakterisiert.<br />
„Ja, e<strong>in</strong> roter oder brauner Faden lässt sich da eigentlich nicht erkennen, sondern<br />
das kommt drauf an. […] <strong>in</strong>sbesondere wird halt den Volksparteien vorgeschlagen,<br />
äh, vorgeworfen, dass sie <strong>die</strong> ‚kle<strong>in</strong>en Leute‘ nicht vertreten und <strong>die</strong> ‚kle<strong>in</strong>en,<br />
dummen Deutschen‘ <strong>in</strong>sbesondere nicht.“<br />
„Also, soweit ich es mitbekommen habe, haben <strong>die</strong> bisher immer Themen besetzt,<br />
wo sie me<strong>in</strong>ten, da gibt es e<strong>in</strong>e Unzufriedenheit, und da haben <strong>die</strong> versucht,<br />
drauf zu spr<strong>in</strong>gen, allerd<strong>in</strong>gs oft <strong>in</strong> der Ausführung halt sehr dilettantisch, das<br />
muss man auch sehen.“<br />
„Ja, man greift <strong>die</strong> Themen auf, <strong>die</strong> der Bürger auf der Straße hat. Also ob jetzt<br />
der Fußweg verbreitet werden muss, weil <strong>die</strong> Frau mit dem K<strong>in</strong>derwagen nicht<br />
lang kommt.“<br />
„Sonst s<strong>in</strong>d das ganz st<strong>in</strong>knormale Themen: <strong>die</strong> Wanderwege müssen …, <strong>die</strong><br />
Bank, <strong>die</strong> verfault, muss wieder <strong>in</strong> Ordnung gebracht werden oder der Fußweg<br />
oder … Also ganz normale, ich sag jetzt mal, Sachthemen im Stadtrat.“<br />
„Er hat also sich <strong>die</strong> Themen, <strong>die</strong> sozialen Themen raus gegriffen: Straßenausbau,<br />
Beitragerhöhung, Grundsteuer, und alles solche Sachen, <strong>die</strong> notwendig<br />
s<strong>in</strong>d, damit der kommunale Haushalt funktioniert, wo auch <strong>die</strong> Rechtsaufsicht<br />
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